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Corona-Story: Stevies Besuch


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16 Antworten in diesem Thema

#1 Armin

Armin

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Geschrieben 11 Dezember 2008 - 11:13

Corona 210 ist hier online gegangen. Zu lesen gibt es unter anderem die Siegergeschichte der Themenrunde „Besuch“ unseres regelmäßigen Story-Wettbewerbs: „Stevies Besuch“ von Guido Seifert. Wie immer freuen sich Autor und Redaktion über Rückmeldungen zur Geschichte. Ein großes Dankeschön geht auch an dieser Stelle noch einmal an Andrea Tillmanns und Andreas Flögel, die als Gastjuroren an der Auswahl in dieser Runde mitgewirkt haben. Die nächsten Themen des Corona-Kurzgeschichtenwettbewerbs lauten: „Das Ende der Welt“ (Einsendeschluss 1. Januar 2009), „Transit“ (Einsendeschluss 1. Februar 2009), „Metamorphose“ (Einsendeschluss 1. April 2009), „Hinter dem Spiegel“ (Einsendeschluss 1. Juni 2009), „Labyrinth“ (Einsendeschluss 1. Oktober 2009) und „Exil“ (Einsendeschluss 1. Dezember 2009). Wer Interesse hat, sich mit einer Kurzgeschichte (Science Fiction, Fantasy, Horror, Phantastik - keine Fan-Fiction) zu beteiligen, die einen Umfang von 20.000 Zeichen nicht überschreitet, schickt seine Story (möglichst als rtf-Datei) rechtzeitig per E-Mail an die Kurzgeschichten-Redaktion, die unter kurzgeschichte@corona-magazine.de zu erreichen ist. Die nach Meinung der Jury drei besten Geschichten werden wie immer im Corona Magazine veröffentlicht.

#2 Prospero

Prospero

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Geschrieben 16 Dezember 2008 - 20:31

Whow! Immer wieder toll welche Qualitätsstories der Wettbewerb hervorbringt. Klasse! :thumb:Ad Astra

#3 Armin

Armin

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Geschrieben 18 Dezember 2008 - 12:28

Danke für deine Rückmeldung, Christian.Ich habe mich in den letzten Wochen ja schon ein bisschen gewundert, dass zu den jüngsten Storys (also auch zu den Geschichten von Achim Stößer und V. Groß, vorher bei Kirsten Lang war's schon sehr verhalten ...) überhaupt kein Feedback mehr kam, nachdem das eine ganze Weile prima funktioniert hat. Ist das allerseits der Weihnachtsstress? Oder gibt's zu den Geschichten nichts zu sagen?

Bearbeitet von Armin, 18 Dezember 2008 - 12:30.


#4 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 18 Dezember 2008 - 22:39

überhaupt kein Feedback mehr kam, nachdem das eine ganze Weile prima funktioniert hat. Ist das allerseits der Weihnachtsstress?

Vermutlich ... <_<

#5 heschu

heschu

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Geschrieben 19 Dezember 2008 - 07:38

Oder gibt's zu den Geschichten nichts zu sagen?

Ganz so ist es nicht. Achim Stößers Geschichte wurde vor längerer Zeit schon beurteilt. Sie erschien ja bereits in einer anderen Publikation. Und zu der jetzigen: Der Autor kann schreiben! Das bezweifelt sicher keiner hier. Aber die Geschichte mit dem großkotzigen Machotypen ist nichts für mich. (Sie kommt bei Männern bestimmt besser an. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gif ) Die Beschreibung des Mannes wirkt im ersten Moment klischeehaft, wenn ich nicht ganz genau wüsste, dass es tatsächlich so einen Menschen gibt, der mir oft genug auf den Wecker geht. Ich frage mich die ganze Zeit, kennt der Autor den etwa? :) (Letzter Satz = Ironie, sicherheitshalber noch einmal vermerkt. ;) )

Bearbeitet von heschu, 19 Dezember 2008 - 07:39.

Carpe diem!

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#6 Armin

Armin

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Geschrieben 19 Dezember 2008 - 10:59

Ah ... Es gibt doch noch Leben auf diesem Planeten.Danke!

#7 heschu

heschu

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Geschrieben 19 Dezember 2008 - 16:05

Ah ... Es gibt doch noch Leben auf diesem Planeten.

Na, klar doch! Aber ich wollte diesmal anderen Lesern den Vortritt lassen. Wie du siehst, nörgele ich zuviel herum. :thumb: Die Story von V. Groß habe ich übersehen. Eine Reaktion von mir kommt noch.

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#8 Armin

Armin

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Geschrieben 19 Dezember 2008 - 17:08

Sorry, diesmal konnte ich nicht nörgeln.

:thumb: Danke dir. Edit: Da war ich wohl zu schnell mit meiner Antwort ...

Bearbeitet von Armin, 19 Dezember 2008 - 17:11.


#9 DerSchwarzeTeja

DerSchwarzeTeja

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Geschrieben 26 Dezember 2008 - 18:50

Hmm, keine Frage, die Stevie-Geschichte ist gut geschrieben :smokin: ... auch wenn manche Vergleiche (z.B. das "afrikanische Kind im Tragegurt") schon zu künstlich wirkten, finde ich.Aber vorallem fehlte mir eine ShortStory typische Pointe bzw. der Spannungsbogen. :unsure:

#10 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 28 Dezember 2008 - 18:07

Aber die Geschichte mit dem großkotzigen Machotypen ist nichts für mich. (Sie kommt bei Männern bestimmt besser an. :thumb: ) Die Beschreibung des Mannes wirkt im ersten Moment klischeehaft, wenn ich nicht ganz genau wüsste, dass es tatsächlich so einen Menschen gibt, der mir oft genug auf den Wecker geht.

Beabsichtigt war ein humoristischer Gundton, der sich u.a. aus klischeehaften Elementen speisen soll. Ich denke, die ambivalente Einstellung des Erzählers zu Stevie wird deutlich.

Aber vorallem fehlte mir eine ShortStory typische Pointe bzw. der Spannungsbogen. :unsure:

Ich denke, das ist weniger eine Kritik sondern vielmehr eine Äußerung über die eigenen Vorlieben. "Stevies Besuch" setzt zwar eine Pointe, doch die ist eher ein Gimmick - die Story benötigt sie nicht unbedingt und ließe auch ein anderes Ende zu. Nebenbei würde mich interessieren, wie sich die in "Stevies Besuch" gesetzte Pointe von einer "shortstory-typischen" unterscheidet. Gruß, Guido

#11 heschu

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Geschrieben 28 Dezember 2008 - 19:53

Ich denke, die ambivalente Einstellung des Erzählers zu Stevie wird deutlich.

Ja, natürlich. Allerdings geht der Erzähler in dem Duo etwas unter. Dominierend ist Stevie. Er beherrscht die Geschichte, während der andere Typ dauernd versucht, sich aus diesen prekären Situationen heraus zu winden. Denke ich mir mal so. :thumb:

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#12 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 29 Dezember 2008 - 19:57

Allerdings geht der Erzähler in dem Duo etwas unter. Dominierend ist Stevie. Er beherrscht die Geschichte, während der andere Typ dauernd versucht, sich aus diesen prekären Situationen heraus zu winden. Denke ich mir mal so. :smokin:

Jou - so ist das. Und ich find´s lustig. (((Auf einer tiefenpsychologischen Ebene ist´s natürlich nicht mehr ganz so lustig. Jedem Guten Leser wird das Realitätsdefizit Pauls ins Auge springen - und somit wird ihm, dem Guten Leser, einleuchten, weshalb Stevie einen so breiten Raum in Pauls Schilderung einnehmen kann.)))

#13 heschu

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Geschrieben 29 Dezember 2008 - 21:11

Ich wollte ganz dreist das Prädikat Guter Leser für mich beanspruchen, bin aber über das Wort Realitätsdefizit gestolpert. Unter diesem Gesichtspunkt habe ich die Story noch gar nicht gesehen. Also las ich sie ein weiteres Mal. Vorsichtig angefragt: Meinst du nicht, dass auch Stevie unter einer Art Realitätsverlust/ Mangel leidet? :smokin:

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#14 DerSchwarzeTeja

DerSchwarzeTeja

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Geschrieben 31 Dezember 2008 - 15:24

Ich denke, das ist weniger eine Kritik sondern vielmehr eine Äußerung über die eigenen Vorlieben. "Stevies Besuch" setzt zwar eine Pointe, doch die ist eher ein Gimmick - die Story benötigt sie nicht unbedingt und ließe auch ein anderes Ende zu. Nebenbei würde mich interessieren, wie sich die in "Stevies Besuch" gesetzte Pointe von einer "shortstory-typischen" unterscheidet.

Klar, grundsätzlich ist alles Geschmackssache, aber bei zu schwacher Pointe entsteht schnell der Eindruck, dass es nur eine Art Momentaufnahme eines längeren Textes ist und das war zumindest in der frühen Zeit der Kurzgeschichte das absolute No-Go ! Also entweder man wirft eine Frage auf und beantwortet diese zum Schluss oder man erweckt eine Erwartung und wirft diese dann (ggf. über 1, 2 Ecken) am Ende um. Oder man kumuliert kleine Andeutungen bis zum Schluss so, dass eine (diesmal erwartete) Pointe dem Leser wie die eigene Idee vorkommt.

#15 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 02 Januar 2009 - 21:50

Ich wollte ganz dreist das Prädikat Guter Leser für mich beanspruchen, bin aber über das Wort Realitätsdefizit gestolpert. Unter diesem Gesichtspunkt habe ich die Story noch gar nicht gesehen. Also las ich sie ein weiteres Mal. Vorsichtig angefragt: Meinst du nicht, dass auch Stevie unter einer Art Realitätsverlust/ Mangel leidet? :)

Ich meine es tatsächlich im psychoanalytischen Sinn. Paul ist doch jemand, der der Wirklichkeit ausweicht, weil sie ihm durchgehend als bedrohlich erscheint. Er zieht sich am liebsten zurück, lässt sich in die Musik Mahlers fallen und betäubt sich mit Alkohol. Mit Blick auf das freudsche Modell der Persönlichkeitsinstanzen könnte man von einer Schwächung der Ich-Instanz sprechen. Ganz im Gegenteil zu Stevie, dessen Ich-Instanz sehr ausgeprägt ist. Hier findet sich der Grund für die ambivalente Einstellung Pauls zu Stevie: Unterschwellig bewundert Paul seinen Mitstreiter, weil dieser in die Welt tritt, in der Welt ist und handelt. Auf der anderen Seite will und kann Paul mit einer Welt, die das Handeln im Sinne einer Realitätstauglichkeit fordert, nichts zu tun haben.

Klar, grundsätzlich ist alles Geschmackssache, aber bei zu schwacher Pointe entsteht schnell der Eindruck, dass es nur eine Art Momentaufnahme eines längeren Textes ist und das war zumindest in der frühen Zeit der Kurzgeschichte das absolute No-Go ! Also entweder man wirft eine Frage auf und beantwortet diese zum Schluss oder man erweckt eine Erwartung und wirft diese dann (ggf. über 1, 2 Ecken) am Ende um. Oder man kumuliert kleine Andeutungen bis zum Schluss so, dass eine (diesmal erwartete) Pointe dem Leser wie die eigene Idee vorkommt.

Das ist meines Erachtens eine normative Definition der Kurzgeschichte, wie sie gewöhnlich nicht verwendet wird. Die Kurzgeschichte definiert sich nicht zwingend durch die Setzung einer Pointe - eine offenes Ende ist ebenso möglich. Im Falle von "Stevies Besuch" ist es eine schwache Pointe, die im ersten Abschnitt vorbereitet wird ("Ich musste mich verkrümeln").

Gruß, Guido

#16 heschu

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Geschrieben 03 Januar 2009 - 08:44

Ich meine es tatsächlich im psychoanalytischen Sinn. Paul ist doch jemand, der der Wirklichkeit ausweicht, weil sie ihm durchgehend als bedrohlich erscheint. Mit Blick auf das freudsche Modell der Persönlichkeitsinstanzen könnte man von einer Schwächung der Ich-Instanz sprechen. Auf der anderen Seite will und kann Paul mit einer Welt, die das Handeln im Sinne einer Realitätstauglichkeit fordert, nichts zu tun haben.

Freud, na gut.
Wenigstens handelt Paul am Ende der Geschichte und verschwindet. Ich schätze mal, das ist in Anbetracht von Stevies Charakter, dieser gewaltigen Ich-Instanz, auch gar nicht anders möglich.
Jetzt kann man diskutieren: Verschwindet Paul, weil er sowieso immer ausweicht? Oder ist es ein bewusstes Handeln. Denn welcher normale Mensch will sich schon mit den unbelehrbaren Stevies dieser Welt auseinandersetzen? Wobei der Terminus "normal" auch wieder diskutabel ist.
Freud oder Jung oder... ;)

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#17 Counterinsurgency

Counterinsurgency

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Geschrieben 24 November 2009 - 16:21

Also die Story hat mir besten gefallen, von allen hier gelesenen, bisher. Kam richtiges Road-Movie feeling auf. Der Autor beherrscht seinen Gegenstand souverän. Und was nicht oft vorkommt, wenn ich SF-lese: ich musste lachen, und zwar über diesen Sätze:
"Von Beate war nichts mehr zu sehen und zu hören. Vermutlich war sie nach hinten gerannt, um die Agenten der Abteilung Endgültige Ordnung zu rufen. "

Besser kann mans im Rahmen der CORONA-Vorgaben nicht machen.

Kompliment

Bearbeitet von Counterinsurgency, 24 November 2009 - 16:23.



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