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Welche Zukunft wollen wir ?


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465 Antworten in diesem Thema

#391 fremowolf

fremowolf

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Geschrieben 17 Januar 2009 - 23:41

Ich hatte es so verstanden, dass der Zukunftsentwurf eine Hauptrolle spielen soll.

Nein, sondern ich habe gefragt, ob jemand eine Darstellung der Zukunft (irgendwo im Weltall) kennt, die wirklich ueberzeugend klingt, wo man wirklich gerne leben wuerde. Warum ist das so schwer zu begreifen ? Und ich habe daran erinnert, dass es sehr wohl schoene und bedeutende Romane und Filme gibt, die nichts mit Krieg und Verbrechen zu tun haben, und die trotzdem nicht langweilig sind. Ich habe gefragt, ob wir inzwischen schon so verkorkst sind, dass wir so etwas nicht mehr wahrnehmen, dass wir - um das Beispiel zu verwenden - "nicht mehr verstehen, dass der Kampf einer Seele mit Gott aufregender sein kann als ein Kettensaegen-Massaker". Wo sind den die Leichen und Folterungen und Blaster in "Breakfast at Tiffanys" ? Wo tobt das Boese in "Liebe am Nachmittag" ( http://www.imdb.com/title/tt0050658/ ) oder in "My Fair Lady" ( http://www.imdb.com/title/tt0058385/ ). Warum reicht hier die Phantasie einiger Leute nicht aus, um sich solche Filme auf einem fernen Planeten in ferner Zukunft unter sehr veraenderten Bedingungen zu denken, ohne veraechtlich "langweilig" drauf zu pinseln ? Deshalb habe ich veraechtlich vom "SF-ueblichen Schwachsinn" von (z.B.) "Starship Troopers" geschrieben, und gesagt, dass vieles in der SF einfach eine Beleidigung fuer die Intelligenz ist. Es hat Gruende, dass >90% aller SF Produktion in Literatur und Film von Mainstream Autoren und von Philosophen und Politologen usw. garnicht ernst genommen wird. Das muesste nicht so sein. Aber dazu muessten die "SF-People" endlich beginnen, sich und die Welt, in der sie leben, ernst zu nehmen. In der Richtung ging meine Frage. Es gab hier tausend Ansatzpunkte fuer eine gute Debatte. Man musste die nur einmal aufgreifen.

Bearbeitet von fremowolf, 17 Januar 2009 - 23:48.


#392 fremowolf

fremowolf

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 00:01

Wenn Du das gleiche Kaninchen siehst wie unser fremowolf solltest Du dringend eine Auszeit nehmen ...
Eingefügtes Bild

Ich habe ueberhaupt kein Kaninchen gesehen, obwohl es hier in zwei Monaten Dutzende davon geben wird. Ich habe nur eine Vermutung ueber DEIN Kaninchen angestellt. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/fun.gif

#393 Morn

Morn

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 00:20

Nein, sondern ich habe gefragt, ob jemand eine Darstellung der Zukunft (irgendwo im Weltall) kennt, die wirklich ueberzeugend klingt, wo man wirklich gerne leben wuerde. Warum ist das so schwer zu begreifen ?

Das ist deswegen so schwer zu verstehen, da die Antwort darauf in einem Thread gegeben wurde, den Jorge (und spaeter ich auch noch mal) in einem Beitrag verlinkt hatte und den Du anscheinend ignoriert hast. Du hast daraufhin die Frage immer wieder gestellt. Oder sind die diese Darstellungen nicht ueberzeugend genug? Womit wir wieder bei meiner Frage waeren, was eine wahrscheinlich, realistische, ueberzeugende Zukunft fuer Dich ausmacht.

#394 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 00:21

Zu meiner Ueberraschung ist [...] dieser Thread der mit Abstand laengste zum Thema !

http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rofl1.gif ;) :devil: :rofl1: :rofl1: :rofl1: :rofl1: :rofl1: :rofl1: :rofl1: :rofl1: :rofl1: :rofl1: :rofl1: :rofl1: :rofl1: :rofl1:

#395 †  a3kHH

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 00:24

Wieso vermutest Du das ? Die Vortraege waren praezise, informativ und im Zeitrahmen - wie es sein sollte. Niemand hat sich beklagt. Aber die Leute haben zugehoert und mitgedacht !

Das sagt einiges über den aktuellen Stand Deiner Fachrichtung aus ... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/devil.gif

#396 †  a3kHH

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 00:27

Aber dazu muessten die "SF-People" endlich beginnen, sich und die Welt, in der sie leben, ernst zu nehmen.

Je länger dieser Thread dauert, desto schwerer wird das für mich ... :rofl1: :coool: :rofl1: :blink: :lol: :rofl1: :rofl1:

#397 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 00:29

Nein, sondern ich habe gefragt, ob jemand eine Darstellung der Zukunft (irgendwo im Weltall) kennt, die wirklich ueberzeugend klingt, wo man wirklich gerne leben wuerde. Warum ist das so schwer zu begreifen ?

Und ich habe daran erinnert, dass es sehr wohl schoene und bedeutende Romane und Filme gibt, die nichts mit Krieg und Verbrechen zu tun haben, und die trotzdem nicht langweilig sind. Ich habe gefragt, ob wir inzwischen schon so verkorkst sind, dass wir so etwas nicht mehr wahrnehmen, dass wir - um das Beispiel zu verwenden - "nicht mehr verstehen, dass der Kampf einer Seele mit Gott aufregender sein kann als ein Kettensaegen-Massaker". Wo sind den die Leichen und Folterungen und Blaster in "Breakfast at Tiffanys" ? Wo tobt das Boese in "Liebe am Nachmittag" ( http://www.imdb.com/title/tt0050658/ ) oder in "My Fair Lady" ( http://www.imdb.com/title/tt0058385/ ). Warum reicht hier die Phantasie einiger Leute nicht aus, um sich solche Filme auf einem fernen Planeten in ferner Zukunft unter sehr veraenderten Bedingungen zu denken, ohne veraechtlich "langweilig" drauf zu pinseln ?

Entweder bring ein konkretes Beispiel für einen solchen Roman oder Film oder schreib selber einen. Bis dahin ist die Diskussion etwa so sinnvoll, wie wenn wir über uns über die Vorzüge fünfbeiniger Hunde im Vergleich zu fliegenden Katzen unterhalten.

Deshalb habe ich veraechtlich vom "SF-ueblichen Schwachsinn" von (z.B.) "Starship Troopers" geschrieben, und gesagt, dass vieles in der SF einfach eine Beleidigung fuer die Intelligenz ist.

Da Du immer wieder Starship Troopers als Negativbeispiel bringst; ich behaupte, dass Du diesen Film nicht einmal ansatzweise verstanden hast. Ganz offensichtlich ist der satirische Gehalt dieses Films vollständig an Dir vorbei gegangen.

Es hat Gruende, dass >90% aller SF Produktion in Literatur und Film von Mainstream Autoren und von Philosophen und Politologen usw. garnicht ernst genommen wird. Das muesste nicht so sein. Aber dazu muessten die "SF-People" endlich beginnen, sich und die Welt, in der sie leben, ernst zu nehmen. In der Richtung ging meine Frage.

Es hat auch einen Grund, warum gewisse "Philosophen" von 90% der "SF-People" nicht ernst genommen werden.

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#398 simifilm

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 10:58

Hier nur noch ein kleiner Hinweis, warum zumindest ich diesen Thread als äusserst mühsam empfinde: Du wechselst dauernd Deine Grundfrage. Ich zitiere aus Deinem Eröffnungspost:

Ich moechte eine Diskussion eroeffnen ueber eine Frage, die mich beschaeftigt : "Wie sollte eine gute Zukunft aussehen ?" Fast alle Darstellungen der SF-Literatur und des Films sind "negativ", d.h., sie stellen eine irgendwie "boese" Zukunft dar. [...] Mir ist kein Versuch bekannt, ausser eben Ecotopia, weder als Roman oder Novelle, noch als Film, der eine Vision einer realen modernen Welt mit Industrie usw. enthaelt, wo aber eine gute Entwicklung entweder erreicht oder zumindest plausibel auf dem Wege ist. [...] Ich glaube, die SF-Autoren sind einfach ueberfordert. Eine positive Utopie zu schreiben verlangt heute ein Wissen und Koennen, das keiner drauf hat.

Das ist nach meinem Dafürhalten ganz klar die Frage nach einem positiven Zukunftsentwurf in der SF, nach einer positiven Utopie (Du selbst verwendest ja hier diesen Ausdruck). Und ich glaube, die meisten in diesem Thread gehen nach wie vor von dieser Frage aus. In Deinen letzten Post hat sich die Frage aber grundsätzlich gewandelt, da heisst es dann:

Wie muessen uns fragen, was "Zukunft" fuer unser Selbstverstaendnis ueberhaupt bedeutet ! Da sind wir doch noch nicht einmal angekommen.

Was immer diese letzte Frage auch bedeuten soll, sie fragt definitiv nach etwas anderem als die Ausgangsfrage.

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#399 Konrad

Konrad

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 13:10

Hier nur noch ein kleiner Hinweis, warum zumindest ich diesen Thread als äusserst mühsam empfinde: Du wechselst dauernd Deine Grundfrage.

Irgendwie erinnert mich dies an den alten Witz von dem Schneider, der nach der 10. Änderung eines Kleides entnervt zu seiner Kundin sagt: "Gnädje Frau, ick hab' den Eindruck, Se wissen jar nüscht, wat Se eijentlich wollen." Worauf diese antwortet:"Wat denn, wat denn, wenn ick es vor mir habe, dann wees ick jans jenau, wat ick will." Für mich beginnt sich auch so langsam ein gewisses Muster abzuzeichnen. Fremowolf, wäre es jetzt nicht vielleicht angebracht, zu verraten, welcher Partei wir diese hartnäckige Fragerei verdanken ?

Bearbeitet von Konrad, 18 Januar 2009 - 13:15.


#400 Lomax

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 13:54

Da Du immer wieder Starship Troopers als Negativbeispiel bringst; ich behaupte, dass Du diesen Film nicht einmal ansatzweise verstanden hast. Ganz offensichtlich ist der satirische Gehalt dieses Films vollständig an Dir vorbei gegangen.

Wobei man dann natürlich sicher sein müsste, ob gerade von dem Film oder von dem Buch die Rede ist. Beides wären dann nämlich völlig verschiedene Dinge.
An einer Stelle hier im Thread wollte ich mich nämlich auch gerade über eine Aussage zu "Starship Troopers" ereifern - bis mir auffiel, dass die Referenz im Kontext zu "SF Büchern" stand. Und dann eingestehen musste, okay - das Buch könnte man als Beitrag in dieser Hinsicht werten.
Ich bin mir also nicht ganz sicher, ob da Buch und Film hier im Diskurs nicht öfter mal wahlfrei ausgetauscht wurden. Ich denke also, ein wenig mehr Präzision im Detail würde die Übersichtlichkeit der Diskussion mehr steigern als weit ausholende Universalkategorisierungsversuche.
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#401 simifilm

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 14:06

Wobei man dann natürlich sicher sein müsste, ob gerade von dem Film oder von dem Buch die Rede ist. Beides wären dann nämlich völlig verschiedene Dinge. An einer Stelle hier im Thread wollte ich mich nämlich auch gerade über eine Aussage zu "Starship Troopers" ereifern - bis mir auffiel, dass die Referenz im Kontext zu "SF Büchern" stand. Und dann eingestehen musste, okay - das Buch könnte man als Beitrag in dieser Hinsicht werten. Ich bin mir also nicht ganz sicher, ob da Buch und Film hier im Diskurs nicht öfter mal wahlfrei ausgetauscht wurden. Ich denke also, ein wenig mehr Präzision im Detail würde die Übersichtlichkeit der Diskussion mehr steigern als weit ausholende Universalkategorisierungsversuche.

Also zumindest auf den letzten zwei, drei Seiten dieses Thread bezieht sich fremowolf explizit auf den Film, einmal verlinkt er sogar auf den entsprechenden IMDB-Eintrag. Und man muss den ja nicht mögen, aber ich würde dennoch sagen, dass der auf jeden Fall kein typisches Beispiel für "hirnlosen SF-Schrott" ist, weil er definitiv als Satire angelegt ist.

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#402 Lomax

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 17:47

Also zumindest auf den letzten zwei, drei Seiten dieses Thread bezieht sich fremowolf explizit auf den Film, einmal verlinkt er sogar auf den entsprechenden IMDB-Eintrag.

Danke. Ich muss zugeben, ich hab da irgendwo den Überblick verloren und mir kamen Zweifel. Der Film jedenfalls passt auch kaum in die Kategorie wie auch immer gearteter "ernsthafter" Zukunftsvorstellungen und ist ein krummes Beispiel zum Thema. Unabhängig von der Frage nach dem "Hirngehalt" :coool:
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#403 simifilm

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 18:02

Danke. Ich muss zugeben, ich hab da irgendwo den Überblick verloren und mir kamen Zweifel.
Der Film jedenfalls passt auch kaum in die Kategorie wie auch immer gearteter "ernsthafter" Zukunftsvorstellungen und ist ein krummes Beispiel zum Thema. Unabhängig von der Frage nach dem "Hirngehalt" :coool:

Er ist sicher nicht ernstaft in dem Sinne, dass hier eine plausible oder wünschenswerte Zukunft entworfen werden soll. Aber ich würde schon sagen, dass Starship Troopers zumindest teilweise in der utopisch-dystopischen Tradition steht, die ja von jeher mit der Satire verbunden ist. Das ist ohnehin ein Aspekt, der in diesem Thread zu wenig zum Zug kommt: Utopia und viele andere Texte, die in dessen Tradition stehen, sind eben bei weitem nicht ausschliesslich Entwürfe einer perfekten Gesellschaft, sondern sind oft auch Satiren auf die zeitgenössischen Verhältnisse. Vieles, was Morus in Utopia hat er definitiv nicht für einen optimalen Gesellschaftsentwurf gehalten, sondern macht sich über das zeitgenössische England lustig. Man lese nur einmal die Kapitel über Kriegsführung bei den Utopiern; da ist einiges offensichtlich nicht ernst gemeint.

Bearbeitet von simifilm, 18 Januar 2009 - 18:03.

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#404 fremowolf

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 19:16

Je länger dieser Thread dauert, desto schwerer wird das für mich ... :rofl1: :rofl1: :rofl1: :blink: :blink: :rofl1: :lol:

Vielleicht auch keine so schlechte Entwicklung ... :coool:

#405 fremowolf

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 19:21

Da Du immer wieder Starship Troopers als Negativbeispiel bringst; ich behaupte, dass Du diesen Film nicht einmal ansatzweise verstanden hast. Ganz offensichtlich ist der satirische Gehalt dieses Films vollständig an Dir vorbei gegangen.

Nein, den habe ich verstanden, aber der Film eignet sich eben auch als Karikatur des Genres. Dass es auch serioese SF gibt, habe ich nie bestritten. Es gibt ja auch serioese Western-Filme, nicht nur "Vier Faeuste".

Es hat auch einen Grund, warum gewisse "Philosophen" von 90% der "SF-People" nicht ernst genommen werden.

Ist das wuenschenswert oder ist das eher traurig ? Natuerlich sind das verschiedene Subkulturen ("tribes"), aber wenigstens einige sollte miteinander reden. Sonst wirkt es so albern wie Mods gegen Punks. Eine zivilisierte Gesellschaft sieht anders aus.

#406 simifilm

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 19:32

Ist das wuenschenswert oder ist das eher traurig ? Natuerlich sind das verschiedene Subkulturen ("tribes"), aber wenigstens einige sollte miteinander reden. Sonst wirkt es so albern wie Mods gegen Punks. Eine zivilisierte Gesellschaft sieht anders aus.

Nein, wünschenswert ist es nicht. Aber wenn gewisse "Philosophen" ernsthaft an einem Gespräch interessiert sind, müssen sie sich vielleicht mehr darum bemühen, verstanden zu werden.

Bearbeitet von simifilm, 18 Januar 2009 - 19:33.

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#407 fremowolf

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 19:32

In Deinen letzten Post hat sich die Frage aber grundsätzlich gewandelt, da heisst es dann: // Wir muessen uns fragen, was "Zukunft" fuer unser Selbstverstaendnis ueberhaupt bedeutet ! Da sind wir doch noch nicht einmal angekommen.// Was immer diese letzte Frage auch bedeuten soll, sie fragt definitiv nach etwas anderem als die Ausgangsfrage.

Nein, eben nicht ! Denn was wir fuer eine gute Zukunft halten haengt ganz wesentlich davon ab, wie wir uns selbst verstehen. Indische Gurus habe z.B. auf die Frage, was sie von der Psychoanalyse hielten, sehr mit Recht gesagt, dass es wenig Sinn mache, Menschen zu tuechtigen Mitgliedern einer absurden Welt zu bilden. Die Psychoanalyse koenne also allenfalls eine Voraussetzung fuer die Suche nach wahrer seelischer Gesundheit sein. Jeder gute Theologe wuerde dem zustimmen. Und sowohl der Guru wie der Theologe wuerden hinzufuegen, dass Schmerzen - koerperliche, soziale und geistige - vielleicht eine wichtige Voraussetzung fuer seelische Gesundheit und Heilung sind, weil jemand, der keinen Schmerz empfindet, auch keinen Arzt aufsucht, selbst wenn er ihn noetig haette. Das ist immer ein grohsses Thema katholischer Schriftsteller gewesen, z.B. bei Bernanos "Die Sonne Satans". Aber auch in der Realitaet etwa von Simone Weil. Genau diese Art von Ueberlegungen kommt hier ja garnicht zur Sprache ! Sie gehoert aber sehr wohl zum Thema einer guten Zukunft, sofern man diese philosophisch versteht. In dem Sinne habe ich gesagt, dass wir da noch garnicht angekommen sind.

Bearbeitet von fremowolf, 18 Januar 2009 - 19:38.


#408 simifilm

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 19:38

Nein, eben nicht !

Wenn Du nicht in der Lage bist, den Unterschied zwischen den beiden Fragen zu sehen, solltest Du ernsthaft an Deinen sprachlichen Fähigkeiten arbeiten. Möglich, dass Du in Deinem Ausgangspost noch all die im Hinterkopf hattest, Du die in der Folge hier geschrieben hast, zu lesen waren sie da auf jeden Fall nicht.

Denn was wir fuer ene gute Zukunft halten haengt ganz wesentlich davon ab, wie wir uns selbst verstehen.

Das ist eine Banalität. Natürlich hängt die Frage, was ich als gut empfinde, davon ab, wie ich mich und die Welt sehe.

Indische Gurus habe z.B. auf die Frage, was sie von der Psychoanalyse hielten, sehr mit Recht gesagt, dass es wenig Sinn mache, Menschen zu tuechtigen Mitgliedern einer absurden Welt zu bilden. Die Psychoanalyse koenne also allenfalls eine Voraussetzung fuer die Suche nach wahrer seelischer Gesundheit sein. Jeder gute Theologe wuerde dem zustimmen. Und sowohl der Guru wie der Theologe wuerden hinzfuegen, dass Schmerzen - koerperliche, soziale und geistige - vielleicht eine wichtige Voraussetzung fuer seelische Gesundheit und Heilung sind, weil jemand, der keinen Schmerz empfindet, auch keinen Arzt aufsucht, selbst wenn er ihn noetig haette. Das ist immer ein grohsses Thema katholischer Schriftsteller gewesen, z.B. bei Bernanos "Die Sonne Satans". Aber auch in der Realitaet etwa von Simone Weil. Genau diese Art von Ueberlegungen kommt hier ja garnicht zur Sprache ! Sie gehoert aber sehr wohl zum Thema einer guten Zukunft, sofern man diese philosophisch versteht. In dem Sinne habe ich gesagt, dass wir da noch garnicht angekommen sind.

Mit Philosophie hat dieses Geschwurbel ungefähr so viel zu tun wie mit einem Opernlibretto; in allen Fällen handelt es sich um sprachliche Erzeugnisse, dann enden die Gemeinsamkeiten aber auch schon bald.

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#409 fremowolf

fremowolf

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 19:41

Wobei man dann natürlich sicher sein müsste, ob gerade von dem Film oder von dem Buch die Rede ist. Beides wären dann nämlich völlig verschiedene Dinge. An einer Stelle hier im Thread wollte ich mich nämlich auch gerade über eine Aussage zu "Starship Troopers" ereifern - bis mir auffiel, dass die Referenz im Kontext zu "SF Büchern" stand. Und dann eingestehen musste, okay - das Buch könnte man als Beitrag in dieser Hinsicht werten. Ich bin mir also nicht ganz sicher, ob da Buch und Film hier im Diskurs nicht öfter mal wahlfrei ausgetauscht wurden. Ich denke also, ein wenig mehr Präzision im Detail würde die Übersichtlichkeit der Diskussion mehr steigern als weit ausholende Universalkategorisierungsversuche.

Tschuldigung, ich hatte nur den Film im Sinne. Wer kennt denn ueberhaupt das Buch ? Ich dachte, mit Angabe des imdb-Links sei das klar gewesen.

#410 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 19:58

Für mich beginnt sich auch so langsam ein gewisses Muster abzuzeichnen. Fremowolf, wäre es jetzt nicht vielleicht angebracht, zu verraten, welcher Partei wir diese hartnäckige Fragerei verdanken ?

Scientology ? :coool:

#411 fremowolf

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 20:03

Natürlich hängt die Frage, was ich als gut empfinde, davon ab, wie ich mich und die Welt sehe. Mit Philosophie hat dieses Geschwurbel ungefähr so viel zu tun wie mit einem Opernlibretto; in allen Fällen handelt es sich um sprachliche Erzeugnisse, dann enden die Gemeinsamkeiten aber auch schon bald.

Ich denke, dass wir diesen Thread vorerst einmal beenden sollten, weil es einfach zuviele Miss- und Unverstaendnisse gibt, die die Diskussion unfruchtbar lassen. Denn sehr fruchtbar war sie bisher nicht. Wer dafuer den schwarzen Peter bekommt, muss nicht geklaert werden. Ich bin zwar unerfahren und habe Fehler gemacht, aber man hat auch die vielen Anregungen und Hinweise, die ich gegeben habe, nie aufgegriffen. An einem "autoritativen Text", auf den sich eine Diskussion berufen koennte, um dadurch besser "strukturiert" zu sein, arbeite ich. Aber das dauert noch. Die Vorschlaege, die von Ogion und anderen zur wuenschenswerten Zukunft kamen, waren so lieb und banal, wie man es erwarten kann. Davon kann jedes Seminar ueber die Zukunft in der ersten Stunde einmal ausgehen, um dann in den folgenden Stunden in die Tiefe der Probleme zu graben. Das klingt jetzt arrogant und zynisch. Aber diese heile Zukunftswelt ist nicht die der Kirchen und auch nicht die der Adorno-Verehrer. Ich gehoere zu keiner dieser Gruppen, aber ich bin mir der Bedeutung ihrer Kritik bewusst, und jedes philosophische Seminar wuerde diese Kritik am "naiven" Begriff einer guten Zukunft sehr ernst nehmen. Der naive Optimismus, das ist Condorcet. So naiv ist man doch nicht mehr und war es vorher nicht. Man haette hier auch meinen Anspruch, als Philosoph zu argumentieren, ernst nehmen sollen. Ich habe mehrere schwierige Fragen dazu hingestellt, die alle nicht aufgegriffen wurden, weil sie schwierig und unbequem waren. Ich habe sogar ausdruecklich von einer "Kritik der weltverbessernden Vernunft" geredet. In einem Posting (15.12.08, 06:48) schrieb ich zum "A.I."-Film : // Das ist typisch Kubrick : Die Menschen mit der goettlichen Seele sind als die Schweine dargestellt, die "seelenlosen" Roboter als freundliche und vernuenftige Wesen, die zeigen, "wie wir Menschen sein sollten." In gewissem Sinne ist Kubrick ja ein Optimist : Seine Aussage ist : Die Guten - also die Roboter - ueberleben, die Schlechten - also die Menschen - gehen an ihrer Dummheit und Schlechtigkeit zugrunde. Aber natuerlich hoeren wir eine solche Botschaft nicht gerne. Das erklaert wohl, warum viele Zuschauer in den Blogs den Film am liebsten vor dieser Szene beendet haetten : Sie haben die Provokation gespuert, wagen es aber nicht, den Grund ihres Aergers klar zu benennen. Wir sind hier durchaus bei meinem Thema "Welche Zukunft wollen wir ?" Koennte es sein, dass die welthistorische Mission des Menschen genau darin besteht, nur das Mittel zu sein, um die intelligenten Roboter auf den Weg zu bringen, und dann auszusterben, weil seine - des Menschen - Aufgabe dann erfuellt ist ? Ich halte das gut fuer moeglich - und zwar schon in wenigen Jahrhunderten. Jedenfalls hat Kubrick diesen Schluss konsequent gezogen. // Keine Reaktion ! Statt dessen "Liebe, Freude, Eierkuchen" und Flucht auf andere Planeten und "Kaempfe mit insektoiden Aliens" als typischer Unterhaltungs-SF. Es spricht ja fuer Dich, dass Du dem Film "2001" die Bestnote gegeben hast, aber das hat natuerlich nichts mit meinem Thema zu tun, denn "2001" fragt - im krassen Unterschied zu "A.I.", der ja ebenfalls von Kubrick ist - ueberhaupt nicht nach der kuenftigen irdischen Realitaet und ist damit fuer meine Frage irrelevant. Ich habe unten ein paar Links versammelt, die in etwa die Ecken eines Dreiecks markieren, in dem sich mein Denken ueber die Zukunft bewegt. Wobei allerdings die Moeglichkeit, dass der Mensch sich selbst abschafft, und dass das auch seine historische Bestimmung und kein Unfall waere, noch als vierte Ecke eines Tetraeders anzunehmen waere. Von der Groehsse dieser Fragestellung ist ueberhaupt nichts verstanden worden. Deshalb betrifft mich auch Deine Unterscheidung zwischen einer nahen und realistischen Zukunft und einer fernen spekulativen Zukunft nicht. Ich frage hier als Philosoph nach unserem Selbstverstaendnis. Wenn das "Geschwurbel" ist, dann sind auch Adorno und Scheler und alle, die ueber das Wesen des Menschen und einer menschenwuerdigen Gesellschaft nachgedacht haben, nur "Schwurbler". Ich finde ueberhaupt Deine Verwendung von "Geschwurbel" und "Kuechenphilosophie" sehr bequem, weil sie Dir erlaubt, ernsthaften Fragen aus dem Wege zu gehen. Ich bin kein Katholik, ich bin nicht einmal glaeubiger Christ, auch nicht Mitglied einer anderen "Religionsgemeinschaft". Aber ich verstehe sehr wohl, wovon die Leute reden. Das sind nicht alles nur "Schwurbler". Ich denke, dass ich jetzt erst einmal wieder "arbeiten und ein paar Hausaufgaben erledigen" werde. Vielleicht koennen wir dann im Herbst wieder neu diskutieren und dann gerne auch "strukturiert". Noch eine Bemerkung zu meinem Schweigen zu einigen empfohlenen Buechern : Ich muss alle diese Buecher erst bestellen bzw. kaufen und auch lesen. Ich habe hier keine private oder oeffentliche gut ausgestattete Bibliothek mit SF-Literatur. Die Stadtbuecherei - und noch mehr die UNI-Bibliothek in Bonn - haben kaum Interesse an dieser Art von Literatur und schaffen daher nur das Gaengigste an - Asimov und Heinlein und "Der Wuestenplanet" und solche Sachen, oder Hohlbein. Und wieviel die empfohlenen Buecher zum Verstaendnis meiner Frage beitragen, ist auch noch offen, aber ich versuchs mal jedenfalls mit "Anathem". Nur ist ja auch das wieder ein Klotz von fast 1000 Seiten, den ich neulich geblaettert habe. Das ist etwa so, als ob wir hier ueber das Wesen der Religion diskutieren, und jemand sagt mir : "Bevor wir weiter diskutieren lies erst mal die Bibel und den Koran und den Pali-Kanon !" Zu unserem Dauerstreit darueber "was ich eigentlich will" verweise ich auf Dein Posting vom 16.12.2008, 12:58. Noch einmal : Ich wollte wirklich ein paar weiterfuehrende Antworten auf die Frage "Welche Zukunft wollen wir?", aber ich habe bei der Gelegenheit auch gleich gefragt, weil SF nun einmal mehr ein literarisch-filmisches Genre und keine Philosophie ist, ob jemand eine Darstellung kennt, in der die wuenschenswerte Zukunft plausibel wird, so dass man dort und dann wirklich leben moechte. Du hast immer wieder gesagt, dass sich so etwas fuer einen spannenden Roman oder Film nicht eignet, und ich habe immer wieder Gegenbeispiele angefuehrt, die allerdings saemtlich zum Mainstream und nicht zur SF gehoeren, wie etwa "Fruehstueck bei Tiffany's" oder "Liebe am Nachmittag" oder "Emma" ( http://www.imdb.com/title/tt0116191/ ). Und ich habe in dem Zusammenhang gefragt, ob wir schon zu verbloedet sind, um solche Filme ueberhaupt noch geniessen zu koennen. Ich habe im gleichen Zusammenhang gesagt, dass "der Kampf einer Seele mit Gott spannender sein kann als ein Kettensaegen Massaker". Ich habe mich dabei ueber den Mangel an Intelligenz in der SF beschwert, den man durch Grusel und Klamauk und andere Effekte zu ueberspielen versucht. Natuerlich hat Ogion Recht, wenn er den Regen ueber Los Angeles im Blade Runner fuer ein Stilmittel erklaert, aber auch Sonnenschein waere eben ein Stilmittel. Ich habe mich nur gegen die dumme und gedankenlose Verwendung von Duesternis und Horror als Stilmittel der SF ausgesprochen ("Alien", "Matrix", "Blade Runner", "Flucht aus New York" ...). Ein Gegenbeispiel ist "Die Insel" ( http://www.imdb.com/title/tt0399201/ ). Dort ist alle im hellen Licht. Es geht also ! Die Beleuchtung ist hier hell, die Botschaft ist wieder dunkel. Wenn endlich ein wirklich grohsser Regisseur wie Woody Allen einen leichten und schoenen Film in die Zukunft verlegen wuerde, dann koennte das auf das SF-Publikum so schockierend und befreiend wirken wie "Alien" oder "Matrix", oder wie "2001", weil kein Mensch mit so einem Film gerechnet oder ihn fuer moeglich gehalten haette. Dann waere endlich ein Tor aufgestohssen zu einer intelligenten SF. Hiermit also erst einmal vielen Dank an Dich und alle anderen Mitstreiter fuer die Teilnahme und vielleicht im Herbst wieder hier mit spezielleren Fragen. Falls jemand mich zu einzelnen Punkten kontaktieren moechte ist meine e-mail <hubertus@fremerey.net>. Einige Links zu Aspekten einer "Philosophie der Zukunft" (neben "edge.org" und "wfs" und "Futurologie" usw.) : Transhumanismus und Extropianismus http://freenet-homep...shumanismus.htm http://www.philolex.de/tranhuma.htm http://www.transhumanismus.net/ http://www.spiegel.d...-357133,00.html http://www.sicetnon....amp;page_id=430 http://www.detrans.d...hilosophie.html http://userpage.fu-b...ig/selbst3.html http://www.heise.de/...l/2/2040/2.html http://en.wikipedia....ki/Extropianism http://www.extropy.o...ublications.htm http://www.nationmas...lopedia/Extropy http://www.maxmore.com/extprn3.htm http://www.mit.edu:8...tropianism.html Frankfurter Schule http://de.wikipedia....nkfurter_Schule http://de.wikipedia....nkfurter_Schule http://de.wikipedia....ki/Neomarxismus http://de.wikipedia....wiki/Wertkritik Humanistische Psychologie http://de.wikipedia....che_Psychologie http://de.wikipedia....wiki/Humanismus

Bearbeitet von fremowolf, 18 Januar 2009 - 20:06.


#412 fremowolf

fremowolf

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 20:17

Scientology ? :smokin:

Mit Sicherheit nicht ! Ich bin ein entschiedener Gegner dieser Spinner. Wenn ueberhaupt, dann bewege ich mich im Umfeld von Habermas, Popper, Dahrendorf. Dort wuerde ich auch nicht missverstanden. Aber ich interessiere mich eben auch fuer die Probleme der Zukunft und wie wir ihnen begegnen sollten. Vor ein paar Jahren kam unter Freunden die Frage auf, ob das beginnende 21te Jh einen bestimmten Charakter annehmen koennte durch eine "Leitwissenschaft". Das TIME-Magazin hatte ja mit einiger Berechtigung Einstein im Januar 2000 zum "Man of the 20th Century" ernannt, weil tatsaechlich die Physik das wahrhaft Neue gebracht hat : Elektrizitaet, Quantenmechanik, Relativitaetstheorie, ohne die es keine Computer und keine Atombomben gaebe. Die naehliegenden Vorschlaege fuer das nun beginnende Jh waren Biologie, speziell Genetik, und Nanotechnologie, Robotik usw.. Mein Gegenvorschlag war PHILOSOPHIE ! Und das, obwohl ich Physiker bin. Aber mein Argument war : Wir werden bald alles koennen, das geht seinen Gang. Aber unser Problem wird sein, was wir mit dieser ungeheuren Macht, die uns da zuwaechst, eigentlich anfangen. Welches Verstaendnis von uns und von einer guten Zukunft haben wir denn ? Haben wir jemals ernsthaft und tief darueber nachgedacht ? Oder sind wir wie naive Kinder, die sich "keine Schule, keine Schimpfe, und immer Spahss" wuenschen ? Genau das war die Frage, um die es mir hier ging ! Das war gemeint mit "Welche Zukunft wollen wir ?" Und ich hatte nur gleich dazu gefragt, ob vielleicht jemand eine glaubwuerdige Darstellung einer solchen Zukunft kennt. Nicht irgendeine Theorie oder Utopie, sondern wirklich eine dargestellte Welt, in der man (anders als in praktisch allen Utopien) auch wirklich gerne leben wuerde. Na gut, es war ein erster Versuch, es muss nicht der letzte gewesen sein, aber "ich bin dann mal wech". Vielleicht im Herbst wieder hier.

Bearbeitet von fremowolf, 18 Januar 2009 - 20:21.


#413 Lomax

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 22:14

Philosophie - das ist eigentlich ein gutes Stichwort. Ich hab's bisher nur als Exkurs in die Meta-Diskussion wahrgenommen und deswegen gar nicht aufs Thema bezogen. Aber wenn es explizit als Antwort für Zukunftsmodelle genannt wird, gibt's dazu auch sicher eine Menge zu sagen.

Aus meiner Sicht ist die Philosophie derzeit eine tote Wissenschaft. Sie mag früher Impulse im Sinndiskurs gesetzt haben - im Augenblick ist sie den übrigen Geisteswissenschaften mit fliegenden Fahnen vorneweg an den Rand der Gesellschaft gestürmt, bemüht, die wichtigen Fragen nicht zu beantworten, sondern so umzudefinieren, dass sie zu den erwünschten Antworten passen.
Um das an einem praktischen Beispiel zu konkretisieren. Vermutlich hat jeder mitbekommen, dass die Frage nach dem "Freien Willen" derzeit ein ganz heißes Thema ist, angestoßen von Fortschritten auf dem Gebiet der neurologischen Forschung. Verschiedene Experimente deuteten darauf hin, dass Entscheidungen bereits getroffen waren, bevor die Fragestellung, die zu diesen Entscheidungen führte, überhaupt ins Bewusstsein drang. Das führte zu der Theorie, dass alle Entscheidungen schon vom Unterbewusstsein vorgegeben sind und wir, wenn wir sie zu "treffen" glauben, tatsächlich nur die determinierten Vorgänge rationalisieren.
Das mag so sein oder nicht. Es gibt andere Studien, und eine sehr interessante Kontroverse zu dem Thema, mit vielen zielführenden Beiträgen. Die so ziemlich alle von Neuropsychologen kamen. Insofern war ich natürlich sehr interessiert, als ich vor ca. zwei Jahren im Feuilleton der Süddeutschen einen Artikel zum Thema aus philosophischer Sicht entdeckte.
Er war lang. Es wurde viel kompliziert herumgeredet. Und als klar verständliches Fazit stand am anderen Ende, dass mit dem Gesagten klar bewiesen wäre, dass der Freie Wille existiert. Wenn man sich dann die Mühe machte, die Argumentation akribisch zu analysieren, musste man am Ende feststellen, dass die Kausalkette zwar makellos war, der eigentliche Knackpunkt des Artikels aber in den Festlegungen lag: Die wesentliche Leistung lag darin, den "Freien Willen" so zu definieren, dass er trotz aller neuen Erkenntnisse der Neurologie gewahrt bleibt. Leider bedeutet das auch, dass diese "philosophische Definition des Freien Willens" erst mal etwas völlig anderes daraus machte, als irgendein nicht in eingeweihter Zuhörer sich zunächst einmal darunter vorstellen würde.
Das finde ich wenig hilfreich.
Aber symptomatisch.

Bei eigentlich allen philosophischen Feuilletonbeiträgen der letzten 10 Jahre musste ich, wenn ich mir die Mühe machte, feststellen, dass die Hauptaussage nicht in der Argumentationskette lag, sondern schon im deklaratorischen Teil der Texte. Damit hat also sozusagen der philosophierende Autor sein Fazit schon in die Prämisse gesteckt, und seine Hauptanstrengung darauf verwendet, diesen geraden Weg von Prämisse zum Fazit durch einen möglichst komplex wirkenden Argumentationsstrang zu verschleiern.
Da halte ich persönlich wenig von, weil ich darin eine ... "verschwurbelte" ;) Form des Zirkelschlusses sehe. Für die Bedeutung der Philosophie im Alltag sagt das allerdings zunächst mal wenig aus.
Würde die Philosophie auch nur mit ihren Definitionen das "Lebensgefühl" der Menschen treffen, und durch ihre Argumentation zur Bestätigung und Verankerung in der Kultur beitragen, könnte sie trotzdem als Bildner von "Zukünften" wirken. Religionen machen ja ganz gut vor, wie man über Prämissen den Alltag regieren kann. Nur leider trifft die Philosophie eben dieses Zentrum der Gesellschaft heute nicht mehr.
Die Philosophie ist mit allen Geisteswissenschaften in der Defensive. Die Deutungshoheit über die Welt haben vorläufig die Naturwissenschaften inne. Aber die Philosophie weigert sich dennoch, nach diesen derzeit gültigen kulturellen Spielregeln zu spielen und konzentriert sich in erster Linie darauf, dem ernsthaften Diskurs durch eifriges Hakenschlagen auszuweichen. Und damit trägt sie natürlich auch nichts ernsthaftes mehr zur Sinnfindung oder gar zur Zukunftsbildung des Menschen bei.
Die Philosophie hat sich in die Defensive drängen lassen und müsste dringend an ihrer eigenen Zukunft arbeiten.

Und das ist zumindest meine Einschätzung zu der Frage, warum die Philosophie derzeit schlecht geeignet ist, Antworten auf aktuelle Anforderungen zu liefern. Und ich habe das Gefühl, dass damit ganz nebenbei auch ein Hinweis darauf gegen ist, warum Femowolfs "philosophierender" Ansatz hier ins Leere gelaufen ist - oder Widerspruch bis Desinteresse hervorgerufen hat.
Im Verlauf der Diskussion hier liegt eigentlich schon die Antwort darauf, welchen Eindruck die Philosophie heutzutage meist hinterlässt, und was für eine Rolle sie für das gesellschaftliche Bewusstsein spielt. Will sie als Zukunftsfaktor wirksam werden, muss sie in der Lage sein, ihre Beiträge so zu formulieren, dass sie nicht nur innerhalb der eigenen "Peer-Group" nachvollzogen und gebilligt werden.

Okay. Ich geb's zu. Mein Beitrag zum Kampf um die Lufthoheit überlanger Postings. :smokin:
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#414 Kaffee-Charly †

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 22:46

Okay. Ich geb's zu. Mein Beitrag zum Kampf um die Lufthoheit überlanger Postings. :smokin:

Dein Beitrag ist zwar lang, aber wesentlich klarer und damit auch verständlicher als die von fremowolf. Deiner Meinung über die heutige Philosophie stimme ich zu. Kaffee-Charly

#415 simifilm

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 23:50

Ich denke, dass wir diesen Thread vorerst einmal beenden sollten, weil es einfach zuviele Miss- und Unverstaendnisse gibt, die die Diskussion unfruchtbar lassen. Denn sehr fruchtbar war sie bisher nicht. Wer dafuer den schwarzen Peter bekommt, muss nicht geklaert werden. Ich bin zwar unerfahren und habe Fehler gemacht, aber man hat auch die vielen Anregungen und Hinweise, die ich gegeben habe, nie aufgegriffen. An einem "autoritativen Text", auf den sich eine Diskussion berufen koennte, um dadurch besser "strukturiert" zu sein, arbeite ich. Aber das dauert noch.

Es ist durchaus auch eine Variante, eine Diskussion zu beenden, indem man noch einmal ein paar Mammutposts vom Stapel lässt ...

Falls Du es wirklich ernst meinst - und je länger dieser Thread dauerte, desto mehr begann ich daran zu zweifeln -, solltest Du Dir für die Zukunft etwas zu Herzen nehmen: Nämlich präziser und kürzer zu formulieren und nicht davon auszugehen, dass Du es nur mit ungebildeten Klötzen zu tun hast. Vielleicht liegt es ja tatsächlich an Dir, wenn Du nicht verstanden wirst. Du bist belesen - zweifellos. Aber wenn es darum geht, ein Argument zu entwickeln und auch nur für ein Post dabei zu bleiben, sehe ich grosse Defizite. Die Art und Weise, wie Du Oliver bei der Diskussion um Matchpoint missverstanden hast, lässt bei mir ernste Zweifel aufkommen, ob wir die gleiche Sprache sprechen. Und das ist nun wirklich nicht nur meine subjektive Sicht. Die Zahl der Teilnehmer, die diesen Thread entnervt verlassen haben, war für dieses Forum ungewöhnlich hoch. Ich habe es beispielsweise bislang noch nie erlebt, dass Jorge, den ich stets als eines der freundlichsten und hilfsbereitesten Forumsmitglieder hier erlebt habe, auf diese Weise aus einem Thread geflüchtet ist.

Du machst uns den Vorwurf, dass man Deine Anregungen nicht aufgenommen hat. Nun, das gebe ich gerne zurück. Du bist hier auf kaum ein Argument wirklich eingegangen, sondern hast stets mit noch längeren Beitragen geantwortet, die primär die Funktion zu haben schienen zu zeigen, wie belesen Du bist. Mit einer Diskussion, bei der man auf die Argumentation seines Gegenübers eingeht, hat das wenig zu tun.

Ich finde ueberhaupt Deine Verwendung von "Geschwurbel" und "Kuechenphilosophie" sehr bequem, weil sie Dir erlaubt, ernsthaften Fragen aus dem Wege zu gehen. Ich bin kein Katholik, ich bin nicht einmal glaeubiger Christ, auch nicht Mitglied einer anderen "Religionsgemeinschaft". Aber ich verstehe sehr wohl, wovon die Leute reden. Das sind nicht alles nur "Schwurbler".

1. "Küchenpsychologie" und nicht "Küchenphilosophie".
2. Ich habe keine Religionsgemeinschaft als "Schwurbler" bezeichnet, ich habe Deine inkohärenten, überlangen Posts, in denen sehr viel stand, aber fast nichts gesagt wurde, als Geschwurbel bezeichnet.

Natuerlich hat Ogion Recht, wenn er den Regen ueber Los Angeles im Blade Runner fuer ein Stilmittel erklaert, aber auch Sonnenschein waere eben ein Stilmittel. Ich habe mich nur gegen die dumme und gedankenlose Verwendung von Duesternis und Horror als Stilmittel der SF ausgesprochen ("Alien", "Matrix", "Blade Runner", "Flucht aus New York" ...). Ein Gegenbeispiel ist "Die Insel" ( http://www.imdb.com/title/tt0399201/ ). Dort ist alle im hellen Licht. Es geht also ! Die Beleuchtung ist hier hell, die Botschaft ist wieder dunkel.

Ich seh schon: Weil er hell beleuchtet ist, wird aus einem Michael-Bay-Film nun ein intelligenterer als Blade Runner. Ja, das leuchtet mir vollkommen ein. Alles eine Frage der Beleuchtung also, klar. Vielleicht musst ich ja nur das Licht in meinem Zimmer heller stellen, damit auch Deine Posts besser werden.

Bearbeitet von simifilm, 18 Januar 2009 - 23:58.

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#416 simifilm

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Geschrieben 18 Januar 2009 - 23:52

@Lomax: Ich möchte nun keine neue Diskussion zum Thema Philosophie starten, sondern nur darauf hinweisen, dass sowohl fremowolfs Beiträge als auch die gängigen Feuilleton-Beiträge nur begrenzt was mit Philosophie zu tun haben ...

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#417 Kaffee-Charly †

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Geschrieben 19 Januar 2009 - 12:59

Aber dazu muessten die "SF-People" endlich beginnen, sich und die Welt, in der sie leben, ernst zu nehmen.

In diesem einen Satz zeigt sich fremowolfs Vorurteil gegenüber den sogenannten "SF-People", das sich meiner Meinung nach durch den ganzen Thread hindurch verfolgen ließ.
(Was auch der Grund war, dass ich mich nicht an dieser sinnlosen Debatte beteiligt habe.)

Ich weiß zwar nicht, was fremowolf eigentlich unter "SF-People" versteht, aber ich bin mir sicher, dass SF-Liebhaber fester mit beiden Beinen auf der Erde stehen und eine weitaus realistischere Wahrnehmung der Welt haben als er selbst.

@Simifilm:
Du hast recht. :smokin:
Mit Philosophie haben die "Romane" von fremowolf wirklich nicht viel zu tun.
Auch mir erscheinen sie mehr als "Selbstbeweihräucherung".
(Das aber ist wohl mehr ein Thema der Psychologie. ;) )

Kaffee-Charly

#418 simifilm

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Geschrieben 19 Januar 2009 - 13:09

In diesem einen Satz zeigt sich fremowolfs Vorurteil gegenüber den sogenannten "SF-People", das sich meiner Meinung nach durch den ganzen Thread hindurch verfolgen ließ.

Zu Beginn hatte ich ja das Gefühl, dass fremowolf hier im Forum ist, weil er auf der Suche nach Input ist - SF, die eine gute Zukunft beschreibt. Mit der Zeit schien es mir aber immer mehr, als wolle er irgendwelche imaginären "SF-People" belehren.

Seltsamerweise hat er sich ja fortlaufend darüber beschwert, dass niemand seine Fragen ernst nimmt, er hat aber auch nie den Versuch unternommen, selbst mal eine Antwort zu geben. Wenn es gar nicht um "positive SF", sondern um unser Selbstbild und den darauf basierenden Zukunftsvorstellungen geht, hätte er viel klären können, wenn er mal dargelegt hätte, wie er die Sache sieht. Dann hätte es auch eine Diskussionsgrundlage gegeben, die mehr hergegeben hätte als "Ihr begreift alle gar nicht, wie komplex die Sache ist".

Das Hauptproblem ist aber wohl, dass fremowolf meint, ein Argument bestehe aus assoziativem Aneinanderreihen.

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#419 Lomax

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Geschrieben 19 Januar 2009 - 14:21

... nur begrenzt was mit Philosophie zu tun haben ...

Das mag man so oder so sehen. Auf jeden Fall liefern sie einen nach meinem Empfinden recht repräsentativen Querschnitt durch das, was Unterbau und "Mittelschicht" der Philosophie derzeit betreiben - also auch die Philosophen, die für Medien und Institute arbeiten, oder auch einen Großteil der Studenten, die ich an der Uni bei den entsprechenden Seminaren erleben durfte (Wo mich mancher Diskussionsverlauf zumindest abseits der Seminare durchaus an diesen Diskurs erinnert ... :smokin: Hm, umgekehrt: Woran mich die Diskussion hier erinnert hat. Ist ja schon über zehn Jahre her). Jedenfalls: Wenn ich vom Feuilleton sprach, dann meinte ich damit nicht wahllos alle Artikel quer zu allen Themen, sondern schon gezielt das, was ich von promovierten Philosophen und auch Lehrstuhlinhabern im Feuilleton und mit explizit philosophischem Anspruch gelesen habe. Es gibt also sicher auch eine "andere" Philosophie. Aber es ist durchaus der philosophische Mainstream, der derzeit den Kontakt zur Gesellschaft und den tagesaktuellen Fragen verloren hat. Na ja, vielleicht war das ja niemals anders. Vielleicht ist die Vergangenheit der Philosophie auch nur dadurch verklärt, dass man sich nur an die erinnert, die auch etwas Relevantes zu sagen hatten. Das wäre eine Möglichkeit. Allerdings habe ich schon das Gefühl, dass es der Zeitgeist ist, der die Philosophie in die Defensive drängt und dass dies auch mit anderen Entwicklungen in den Geisteswissenschaften korrespondiert.
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#420 simifilm

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Geschrieben 19 Januar 2009 - 14:34

@Lomax: Das führt uns nun zwar weg vom Thema: In meinen Augen ist das Problem genau, dass man an die Philosophie einen Anspruch stellt, den diese so schon längst nicht mehr hat, nämlich als eine Art Wegweiser im Alltag zu dienen, mit dem sich gewisse Probleme einwandfrei lösen lassen. Das ist in gewissem Sinne genau fremowolfs Problem, dass er irgendwie eine grosse Synthese und Antworten auf die ganz grossen Fragen erwartet, obwohl "die Philosophie" selbst längst weiss, dass es solche Antworten nicht geben kann. Man mag das bedauern, aber in meinem Augen ist das auch ein Zeichen einer gesunden Nüchternheit; die Philosophie kann eine Frage, wie "Was ist eine gute Zukunft" gar nicht beantworten, sie kann Dir bestenfalls Kriterien, Kategorien und Modelle geben, anhand deren Du mögliche Antworten auf diese Frage beantworten kannst, aber sie kann diese Dinge nicht entscheiden.

Bearbeitet von simifilm, 19 Januar 2009 - 15:59.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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