21 Antworten in diesem Thema

[Jürgen]

Hallo an alle Autoren

Wie in der Ausschreibung auf der webseite von Asphaltspuren beschrieben, suchen wir für die nächste Printausgabe Storys zum Thema New Age.
Zwar sind mittlerweile ca. 100 Kurzgeschichten eingetroffen, aber ganz ehrlich... das sind nicht gerade die "Bringer".

In der Vergangenheit waren es immer wieder die SF-Autoren, die mit frischen Ideen und handwerklich hervorragenden Texten das Sahnehäubchen einzelner ASP-Ausgaben lieferten.
Frank Hebben, Niklas Peinicke, Michael K. Iwoleit, Andrea Tillmanns, Christian Künne - mit diesen Namen ist auch ein hoher Anteil des Erfolgs von ASP verbunden.

Deshalb mal (wieder) der Aufruf an die SF-Fraktion. Vielleicht habt ihr schon lange eine Idee zum Thema New Age im Dokumentenordner liegen, aber noch keine Veröffentlichungsmöglichkeit dafür gefunden. Vielleicht eine Idee im Kopf, die nur darauf wartet, in Worte gefasst zu werden.

Seid bissig, seid gemein, impertinent und richtig fies. Würzt eure Texte mit dem schwärzesten Humor oder dem gebotenen Ernst - Hauptsache die Qualität stimmt.
Erzählkunst ist für die meisten Autoren hier kein Fremdwort und stilistisch können sie es sowieso schon lange mit der Fraktion der Gegenwartsautoren aufnehmen.

Wenn ihr was habt, her damit

Gruß
Jürgen

[Earth Rocks]

100 Geschichten und keine einzige dabei, die wirklich gut ist????Geht das mathematisch überhaupt? Wenn ja, dann ist das echt traurig.Wahnsinn!Eine Frage zum Thema: Ist das als Retro aufzufassen? New Age war doch Mitte 80ig oder so?Ich wünsch euch, dass noch ein paar gute Sachen kommen. Wäre schade um die Qualität der Asphaltspuren.grüße, Flo

Bearbeitet von Earth Rocks, 14 Januar 2009 - 06:47.

[SF Dinner Norddeutschland]

100 Geschichten und keine einzige dabei, die wirklich gut ist???? Geht das mathematisch überhaupt? Wenn ja, dann ist das echt traurig. Wahnsinn!

Gute Geschichten gibt es wie Sand am Meer, aber was wohl fehlt ist der Pfeffer in der Suppe, der sich vom Rest abhebt. Und das ist es dann, was einen von der Masse der Publikationen unterscheiden würde. Der Traum eines jeden Verlegers, oder? Ad astra

[Jürgen]

moin Flo, nein, als Retro ist es nicht aufzufassen, denn New Age ist aktueller denn je. Schau dir mal die mittlere Gesellschaftsebene in Deutschland genau an... das sind alles Nachkommen der Woodstockgeneration und deshalb gegenüber jeglichen Art von Ukultem aufgeschlossen. Ergänzt wird das durch Einflüsse aus dem asiatischen Bereich (Stichwort: Ying/Yang, Feng Shui, usw. ) Gepaart mit weltfremder Fantasy ( Hexen, Magier ) und "Leitwölfen", die mit Wünschelruten nach WasseradernAusschau halten oder sich durch Drahtpyramiden vor den Strahlen aus dem All schützen, hast du eine Bevölkerungsschicht, die den Kontakt zur Realität fast schon verloren hat. New Age IST aktuell - und es ist irgendwie in den normalen Lifestyle eingesickert. Das sollte man/frau halt mal näher beleuchten.

100 Geschichten und keine einzige dabei, die wirklich gut ist???? Geht das mathematisch überhaupt? Wenn ja, dann ist das echt traurig.

Es sind schon ein paar gute dabei, aber keine Spur von einem Überflieger. Wir haben bei ASP mittlerweile einen ziemlich hohen Qualitätsanspruch. Hebben, Iwoleit, Peinecke und Co. haben uns verwöhnt und bevor ich nun eine schwache Ausgabe veröffentliche, bitte ich erst einmal hier um Unterstützung. Schliesslich ist ASP-Magazin mittlerweile eine gut anzuschauende und wertige Ausgabe. Sie steht in der deutschen Nationalbibliothek genauso, wie in vielen Stadtbibliotheken zur Verfügung. Mitnichten ein schöner Grund, als Autor in diesem Buch vertreten zu sein. Gruß Jürgen

[Jürgen]

Gute Geschichten gibt es

Jepp Jorge... dann bau mal auf dieser Basis was zusammen. Nehmen wir, wenn du es so frisierst, dass ein neuer (und noch nicht veröffentlichter ) Text entsteht. 10k-15k Zeichen haste frei. Gruß Jürgen

[Earth Rocks]

Hi Jürgen!Alles klar! Nun, als Kind aus einem obrigkeitshörigen Operettenstaat weiß ich, dass wir andere Verführer haben als Gurus. :angry:Trotzdem sei mir der Gedanke erlaubt, dass "New Age" als Thema keinen Jugendlichen hinterm Ofen hervorholen wird. Außer man bringt Geschichten, die den Moralfinger heben uns sagen: "Gebt acht, an jeder Ecke lauert einer, der euch ans Leder will."Aber wenn Asphaltspuren sich gerne an die mittlere Gesellschaftsebene in Deutschland richten will, nun, da wird es richtigerweise genug Leute geben, die das gerne lesen wollen. Bitte nicht falsch verstehen. Das sind nur die Gedanken, die mir dazu durch den Kopf gehen. No offend! Mich persönlich interessiert es ehrlich gesagt nicht, aber ich bin ja auch kein Maßstab! :thumb:Ok, dann hoff ich, dass ihr noch ein, zwei Sahnehäubchen bekommt. Hätte ich einen Funken mehr Zeit, würde ich selber meine Interpretation zu dem Thema schreiben. *seufz*lg, Flo

Bearbeitet von Earth Rocks, 14 Januar 2009 - 10:31.

[Jürgen]

Aber wenn Asphaltspuren sich gerne an die mittlere Gesellschaftsebene in Deutschland richten will...

Das ist exakt unsere Zielgruppe. Damit bedienen wir einen kleinen, aber feinen Markt, der uns die Druckerzeugnisse abkauft. Verdienen kann man damit nichts, aber draufzahlen müssen wir auch nicht. Ist halt ein Nischenprodukt... und für einige Autoren gleichzeitig ein Testfeld, ob sie mit ihren vorhandenen Möglichkeiten (Erzählkunst und Stil) auch einen anderen Bereich "bedienen" können. Die von mir genannten Namen im Startpost können es zweifellos, denn ausnahmlos alle Rückmeldungen zu ihren Texten waren positiv.

[Morn]

Oder die neueste Werbung fuer eine Hotline: Nimm ueber ein Medium Verbindung mit Deinem Schutzengel auf...

[Vincent Voss]

Asphaltspuren


Die Asphaltspuren ist ein Zeitungstaschenbuch, das halbjährlich Prosa und Lyrik zu einem Thema herausgibt. In der Ausgabe Nr.16 geht es um Geister und ich bin mit meiner Geschichte "Zehn Meter" darin vertreten. Zur Lyrik kann ich als Laie nur sagen, dass mir dieser Teil schon wieder ausgesprochen gefallen hat. Viele inspirierende Gedichte tummeln sich sich in dem Taschenbuch und Walther Stonet weiß die ein oder andere interessante Hintergrundinformationen zu diesen Gedichten zu berichten.

Im Prosateil befinden 11 Kurzgeschichten, die alle dem Genre Horror zuzuordnen sind.

Vincent Voss - Zehn Meter

Zehn Meter beträgt der Abstand zweier Lichtschalter zwischen der Fahrstuhltür und dem Eingang zur Kellergroßküche einer akutpsychiatrischen Anstalt. Und diese zehn Meter können einem unglaublich langvorkommen...

Nicole Makarewicz - In Gottes Hand

Das Leben ist ein Spiel könnte das Motto dieser Geschichte sein.

Stefan Tetzlaff - Hugenthaler

Der tote Hugenthaler wird am Zeitungsstand getroffen. Was braucht es zum Geist sein?

Friederike Stein - Kreolisches Mitbringsel

Computerprobleme, Urlaubsbilder aus Haiti und ein Voodoo-Zauber. Eine tolle Geschichte, wie ich finde.

Anika Sawatzki - Sabbat zu Mitternacht

Samhuin und drei Hexen und ein überraschendes Ende. Fand ich irgendwie gut.

Cornelius Radtke - Die Autofahrt

Ebenfalls verdammt gut. In der Kürze solche Stimmung zu erzeugen nötigt mir Respekt ab. Ich verrate mal nix an dieser Stelle.

Olaf Lahayne - Letzte Lehre

Und schon wieder eine gut geschriebene Geistergeschichte. Eine Klasse wartet im Krankenhaus auf eine Nachricht ihres verunglückten Lehrers und trifft auf einen weiteren sonderbaren Wartenden, der den Lehrer offenbar gekannt hat...

Dr. Andreas Kimmelmann - Rückkehr zum Kupfersee

Ebenfalls gut, wenn auch noch etwas roh von der Schreibe und mit einem absehbaren Ende. Aber dennoch sehr stimmungsvoll und beklemmend.

Iris Hoppenbrock - Schicksal

Diese Geschichte geht vielleicht doch am Thema Horror vorbei. Nichtsdestotrotz hat sie mir gefallen, der erste Teil um Miss Mellory mehr als der zweite mit dem... lest selbst!

Chenila Booker - Das Geistergespräch

Der erfolgreiche Geschäftsmann erinnert sich an sein Leben, an seine Geliebte "Badminton" und seine Geliebte "Geschäftsreisen". Als Geist fällt ihm das Nachdenken sehr schwer und mit seiner Todesursache stimmt irgendetwas nicht... Sehr amüsant.

Peter Suska-Zerbes - Der Weihnachtsgeist

Auch toll! Stimmunsgvoll und schön!

Insgesamt versammeln sich in den Asphaltspuren viele hochwertige Kurzgeschichten, den aber allen gemein ist, dass sie einen eigenen Zugang zum Thema "Geister" haben. Wer also ausschließlich Literatur begangener Pfade im Sinne Poes oder Lovecrafts sucht, wird enttäuscht werden. Wer neue Wege mag, wird die Asphaltspuren mögen.

Zu finden hier: http://asp.leseattacke.de/

[Jürgen]

Ahhh.... Werbung für uns ! Immer gerne gesehen, wenn Autoren, die wir äusserst schätzen und deshalb auch gerne veröffentlichen, einmal ihre Meinung zu den anderen Texten in einer Ausgabe abgeben. Es ist eine ungewöhnliche Ausgabe geworden, weil die Vielfalt an Möglichkeiten, mit den Autoren an ein Thema gehen, mich persönlich überrascht hat. Wie man weiß, bin ich wirklich kein Fan von Geister/Horror-Geschichten. Mitunter sind die Phantasiegebilde, die sich "echte" Horror-Autoren ausdenken, so unglaubhaft und weltfremd, dass mein Interesse bei dieser Literaturgattung eher reduziert ist. Deshalb war es, sehr zu meiner Freude, wirklich erstaunenswert, wie Gegenwartsautoren an das Thema "Geister" rangehen. Ich gebe zu, dass mir beim Lesen das eine oder andere Mal die Nackenhaare zu Berge standen und ein Frösteln das Lesen begleitet. Und alles ohne ausufernde Brutalität und nur mit den Mitteln der Erzählkunst. Das Thema war ein Experiment... und man darf es genauso als geglückt bezeichnen, wie in vorherigen Ausgaben von ASP die Leistungen von echten SF-Autoren, die Gegenwartsprosa schreiben. Fehlt eigentlich nur noch eine ASP-Ausgabe, die ein SF-Thema besitzt.... und diese Ausgabe wird kommen. Definitv ! Und zwar im nächsten Jahr. Uns interessiert dabei eine Sache: werden die echten SF-Schreiber die Gegenwartsautoren in ihre (Themen)schranken weisen, oder zeigen die Prosa-Cracks den Science-Literaten, wo der berühmte Hammer hängt? Gruß Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 02 Januar 2012 - 11:34.