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Valis


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72 Antworten in diesem Thema

#1 Joe Chip

Joe Chip

    The Saint

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Geschrieben 09 Dezember 2004 - 17:53

hi all

VALIS Philip K. Dick
Voluminöses Aktives Lebendes Intelligenz-System


dieses wort ist sämtlichen dick-liebhabern ein begriff - und doch haben es viel zu wenige gelesen (scheint mir jedenfalls so, da nicht sehr viel darüber gesprochen wird)
ich selbst hab mich im frühjahr skeptisch an das buch herangewagt, welches auf dem anfangs abgelehnten werk
RADIO FREIES ALBEMUTH (geschrieben 1976 - publiziert posthum 1985)basiert, und war erstaunt wie einfach dick seine gedanken darin vermittelt

mit VALIS hat philip k. dick sicher sein persönlichstes werk vorgelegt
dick tritt hier selbst in erscheinung und führt zwiegespräche mit seinem zweiten ich horselover fat

fat: weil dick die deutsche bezeichnung von fat ist
horselover: weil philip in der mythologie der pferdeliebhaber ist

ähnliche szenen wie bei der dunkle schirm/a skanner darkly spielen sich zwischen philip dick, horslover fat und deren freunden ab
in guten dialogen sind sie auf der suche nach dem göttlichen, dick selbst in den vielen zwiegesprächen mit sich selbst (HF) auf der suche nach sich selbst
der roman ist sehr gut zu lesen und absolut zu empfehlen - vorallem jenen die an dicks leben und werk interessiert sind, da VALIS auch sehr viel autobiographisches material enthält

ich selbst werde demnächst - die göttliche invasion/the divine invasion lesen und hoffe dass dies eine gute plattform für künftige diskussionen zum thema valis-trilogie - und philip k. dick auf seiner such nach gott werden wird

die gesamte trilogie gibts selbstverständlich neu - bei HEYNE ISBN: 3-453-21727-6 um 13,95 €

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VALIS geschrieben 1978 - publiziert 1981
Die göttliche Invasion g. 1980 - p. 1981
Die Wiedergeburt des Timothy Archer g. 1981 - p. 1982
die Heyneausgabe enthält des weiteren ein vorwort von sascha mamczak


lg joe :D

Bearbeitet von Joe Chip, 09 Dezember 2004 - 18:04.

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#2 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 09 Dezember 2004 - 22:27

VALIS (Akronym für Voluminöses Aktives Lebendes Intelligenz-System, aus einem amerikanischem Film): Eine Störung des Realitätsgefüges, durch die ein spontanes, sich selbst kontrollierendes, negantropisches Wirbelfeld erzeugt wird, das immer mehr dazu tendiert, seine Umwelt in sein Informationsmuster einzuordnen. Charakteristika sind Quasi-Bewußtsein, Zielstrebigkeit, Intelligenz, Wachstum und eine bemerkenswerte Stabilität Großes Sowjetisches Wörterbuch Sechste Ausgabe, 1992

Seite 9, Heyne Ausgabe Das fangt ja gut an! Hard Science Fiction, und das bei Philip K. Dick. Oder doch mehr Psychologie? Das mit dem Informationsmuster erinnert an den Ubikschen Kälteschlaf, in dem eine Person seine Realität anderen aufzwingen kann. Sowjetisches Wörterbuch zitiert einen amerikanischen Film. Was das zu bedeuten hat?

#3 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 09 Dezember 2004 - 22:41

Valis, Kapitel 1Überhaupt nichts von Seite 9 wiederzufinden. Ratlosigkeit macht sich breit. Philip K. Dick ist berühmt für seine Science Fiction-Romane. Stattdessen geht es um Drogen. Da war doch dieser Dunkle Schirm, richtig! Aber der war ja auch nicht gerade Science Fiction-mäßig.Wieviel Dick verkörpert Horselover Fat? Fat raucht Dope und möchte gerne anderen Leuten helfen. Dick tat das auch. Beide waren in Vancouver. Also müssen die Unterschiede im Detail liegen. Am besten man kennt sich mit Dicks Biographie aus. Bin aber zu faul, um Sutins Werk aus dem Regal zu holen.Fat hat eine Bekannte namens Gloria, die Drogen nimmt und sich umbringt, weil im Beratungszentrum die Mitarbeiter ihre Psychotricks abzogen. Nur hat das bei Gloria eine Kurzschlußreaktion hervorgerufen. Und Fat verliert im Laufe des ersten Kapitels den Verstand (tut er das wirklich?). Während eines Telefongesprächs und spürt er am anderen Ende die Leere des Vakuums "ein rein von Reflexen angetriebens Ding", das die Gehirne anderer Leute zerstört. Mit Absicht wird das Gloria kaum machen. Ist das vielleicht dieses Valis-Ding, das sich bemerkbar macht beim Telefonieren?Handlungsort ist die Bay Area. Dort spielte bereits Nach der Bombe. Und Philip K. dick lebte für eine Zeit in der Gegend.

#4 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 08:44

hi ulrich ;)

ich bin nicht sicher - aber hast du gestern valis zu lesen begonnen? (zum ersten mal?) - wegen möglicher spoiler mein ich

zu gloria - im sutin steht auf seite 272 einiges übr das original - sie ist im prinzip auch die selbe junge frau die dick zur figur der donna aus a skanner darkley inspirierte
(valis ist ein werk wo der sutin übrigens sehr hilfreich sein kann - wenn einem das interessiert)

Wieviel Dick verkörpert Horselover Fat?

es ist alles dick in ihm - ich seh das so wie einen konflikt in sich selbst
das abwägen von für und wider
dick redet mit sich selbst - wenn er mit HF redet
und ich bin sicher er meint auch alles ernst

Philip K. Dick ist berühmt für seine Science Fiction-Romane. Stattdessen geht es um Drogen. Da war doch dieser Dunkle Schirm, richtig!

stimmt - der dunkle schirm ist auch jenes werk (abgesehen von deus irae - mit roger zelazny) dass dick vor radio free albemuth schrieb
dh - sein spätwerk war eigentlich so wie er immer schreiben wollte
die verlage drängten ihn ja in die SF schublade - philip dick schrieb aber auch sehr viel mainstream - wo er viel autobiographisches material verarbeitete
bis auf den roman - confessions of a crap artist (geschrieben 1959 - publiziert 1975) wurden alle mainstream romane nach seinem tod veröffentlicht

ich selbst lese die mainstream romane dicks genauso gern wie seine SF romane - aus dem grund mag ich auch scanner, valis, time out of joint oder flow my tears so gern - weil diese bücher viele solche elemente enthalten

valis natürlich am meisten

hier noch eine rezi zu confessions - in der übersetzung als - eine bande von verrückten erschienen

wo man auch diesen link zum buch selbst findet - buchbeschreibung

ach ja - in bekenntnisse eines schundkünstlers werden die blade runner leser john isidore wieder treffen - der als ich erzähler (PKD?) dort in erscheinung tritt

lg joe ;)

Bearbeitet von Joe Chip, 10 Dezember 2004 - 12:44.

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#5 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 09:09

hi ulrich ;) falls du valis gerade zum ersten mal lesen soltest - würd ich es mit dir gemeinsam lesensags halt falls du lust dazu hast - mir würde es spass machenlg joe ;)
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#6 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 13:10

hi all

ich hab soeben mit die göttliche invasionbegonnen

das buch läßt sich ebenfalls sehr gut lesen und nach zwei kapitel erkennt man auf keinen fall einen zusammenhang zu VALIS
das schadet aber nicht - ausserdem wurde ja schon mal im palmer eltrich lesezirkel erwähnt dass die drei romane nicht unbedingt zusammen gehören

wie dem auch sei - ich lese mal weiter und melde mich zu diesem thema wieder in diesem thread

lg joe <_<
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#7 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 13:57

hi ulrich  :D falls du valis gerade zum ersten mal lesen soltest - würd ich es mit dir gemeinsam lesen sags halt falls du lust dazu hast - mir würde es spass machen lg joe  <_<

Valis habe ich gestern angefangen zu lesen. Gerne können wir das gemeinsam machen und Kommentare abgeben!

#8 Rusch

Rusch

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 14:10

Wenn ihr noch ein wenig wartet, dann steige ich auch mit ein. Dann kann ich mich mit Joe wieder über Dick streiten. *ggg*

#9 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 14:29

hi rusch - hi ulrich :confused:

ich bin dabei - eh klar ;)

lese zwar gerade den zweiten teil - und mach das dann so - das ich die einzelnen sachen nachschlage die ihr anführt

ich erinnere mich dass valis sehr viele wunderschöne passagen enthält die es wirklich lohnt erneut zu lesen

wenn euch das so recht ist - mir würde es echt spass machen

lg joe :D

PS: @rusch - ich nenn´es mal entschärft - energisch diskutieren <_<

hab da mal was nacheditiert: also nach den ersten drei kapiteln ist die göttliche invasion genau nach meinem geschmack geschrieben

herb asher (auswanderer auf einen anderen planeten) - steht in kontakt mit einem göttlichen wesen - das passt ihm nicht wirklich

Bearbeitet von Joe Chip, 10 Dezember 2004 - 14:43.

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#10 Rusch

Rusch

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 16:12

Gut, dann werde ich Barrayar nochmals verschieben und mir das Buch zulegen. Das mit Barrayar ist ohnehin nicht so schlimm, dass der zweite Band erst im Februar erscheint. So verkürzt sich dann das Warten.

#11 James G.B.

James G.B.

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 16:49

Ich hab die Valis Trilogie , anfang dieses Jahres(Jänner) gelesen.1. Ich finde es ist nicht so leicht zu lesen, im Gegenteil, eher schwierig.Ich hab 3 Anläufe gebraucht, nur für den Titelroman.Dann hats aber gefunzt.Da ich Dick Fan bin, fand ich Valis schlichtweg genial."Die Göttliche Invasion" ist eher wieder SF, aber nicht so gut.Der 3 Titel ist eigentlich Mainstream, kein Sf. Und past nur in dieTrilogie, wenn man Dick s Biographie kennt, und sein Leben , als ein Hauptbestandteil der Valis Trilogie ansieht.2. Es ist hilfreich,wenn man vorher die Sutin Biographie und nochwenn möglich den Titel "Das Mädchen mit den dunklen Haaren"(EditionPhantasia, leider seit letztem Jahr vergriffen, ich selbst konnte den Titelnoch kaufen) gelesen hat.3. Als ich Valis gelesen hab, hatte ich im Auto die Cassandra ComplexCd mit dem Song "Valis", das stimmte mich immer ein.

#12 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 18:22

hi james <_<

Es ist hilfreich,wenn man vorher die Sutin Biographie und noch
wenn möglich den Titel "Das Mädchen mit den dunklen Haaren"(Edition
Phantasia, leider seit letztem Jahr vergriffen, ich selbst konnte den Titel
noch kaufen) gelesen hat.

ich lese immer auszugsweise in der sutin - biographie
dh - ich schlage was nach und bleib dann über mehrere seiten kleben

das mädchen mit den dunklen haaren lese ich derzeit parallel zu den anderen büchern die ich lese

ich find es ist kein MUSS - aber wie du sagst - es erleichtert ungemein wenn man ein weinig mehr über dicks leben weiss um valis oder auch scanner zu verstehen

wär toll wenn du auch von zeit zu zeit in dem thread postest - das thema kann mehrere mitleser sicher gut gebrauchen

lg joe :D
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#13 James G.B.

James G.B.

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Geschrieben 11 Dezember 2004 - 10:49

@ Joe ChipDu liest ja gerade, "Die göttliche Invasion". Wie du sicher weisst,beruht dieser Roman ja auf der Shortstory-"Ätherfesseln,Luftgespinste".Enthalten im Band 10 , Der Fall Rautavaara(türlich,Haffmans).Es gibt schon einen Zusammenhang zu Valis, doch das erst gegen Ende Buch.Ich hab 2003 jeden Monat ein Band der Gesamterzählungen gelesen,daher Kenn ich jetzt alle Dick Stories.Von den Romanen hab ich mir noch ein paar aufgeschoben,man will schließlich nicht gleich alles lesen.Und die Heyne Werkausgabe ist wirklich klasse.Grad letzten Monat ist es mir gelungen das Buch "Die kaputte Kugel"zu einem günstigen Preiss(8Euro) zu erwerben. In meiner Dick Sammlungfehlt lediglich noch ein Buch, nämlich "das Labyrinth der Ratten".Übrigends mein Sutin Exemplar ist ein Fehldruck, mitten im Buch 8 leereSeiten. Hab mich furchtbar geärgert.

#14 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 11 Dezember 2004 - 13:01

hi james ^_^

nein dass mit der story wusste ich nicht - grazie
labyrinth der ratten ist glaub ich derzeit auf ebay

bin in der divine invasion schon weiter - ich finde es derweil grossartig

lg joe :D

PS. mit der kaputten kugel wirst du eine freude haben - ich finde dass es ebenfalls ein ausgezeichnetes buch dicks ist ;)

Bearbeitet von Joe Chip, 11 Dezember 2004 - 13:02.

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#15 Ulrich

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Geschrieben 11 Dezember 2004 - 13:26

Valis, Kapitel 2Das zweite Kapitel ist gänzlich in der Ich-Form über Horselover Fat erzählt. Dabei ist es Dick selber, der als Horselover Fat über Fat berichtet. War das im ersten Kapitel noch vermischt, erfolgt hier eine strikte Trennung, als ob der Erzähler-Fat ein anderer wäre als der Protagonist-Fat. Ich hatte den Eindruck, als ob ein Freund über Horselover Fat erzählt. Dabei ist er es selber.Fat begegnet Gott und einem High-School-Mädchen, das Drogen verkauft und wesentlich mehr Anteil an Fats Rettung sein soll als Gott. Zum Mädchen hat er eine recht nahe Beziehung, sieht sie aber irgendwann nicht wieder. Und eines Tages kommt ein rosa Lichtstrahl aus dem Fernseher und Fat weiß Dinge, die er voher nicht kannte, zum Beispiel einen Geburtsfehler bei seinem Sohn. Und tatsächlich können dessen Schmerzen endlich behoben werden. Zum ersten Mal gibt es Auszüge aus der Exegese des Horselover Fat. Lustig sind die Gespräche Fats mit seinen Freunden. Eder hat unterschiedliche Ansichten über das Universum und es bedarf nur eines Stichwortes, dass jemand sich echauffiert. Vieles kann da interpretiert werden im zweiten Kapitel. Setze mich aber jetzt ans dritte.

#16 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 12 Dezember 2004 - 17:07

hi ulrich :o

Fat begegnet Gott und einem High-School-Mädchen, das Drogen verkauft

ich sag mal das ist ein wiedersehen der donna aus dem dunklen schirm

ich hab ebenfalls ein wenig reingelesen und es stimmt - wie immer bestechen dicks hervorragend geschrieben e dialoge

-------

bei der göttlichen invasion bin ich anfang kapitel 6 und stelle feste dass es dick hier anstrebt das jesus christus thema neu zu schreiben
rybys und herb leben auf einem planeten jeweils in eigenen kuppeln und werden durch jah (gott) zusammen gebracht
rybys - noch jungfrau - ist schwanger und sie soll mit herb (der sich als vater des kindes angibt) zur erde zurückkehren um emanuel zu gebären

lg joe :ph34r:
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#17 Ulrich

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Geschrieben 12 Dezember 2004 - 18:18

Valis, Kapitel 3Es steht auf Seite 50: „Wenn Sie das lesen und nicht erkennen, dass Fat über sich selbst schreibt, dann verstehen Sie nichts.“Hätte auch als Einleitung zum Buch stehen können, etwa als Warnung „Wenn Sie das Buch lesen und nicht erkennen, dass Dick über sich selbst schreibt, dann verstehen Sie nichts.“ Erst auf Seite 50 das zu bringen, ist schön hinterhältig. Zumindest verstehe ich etwa soviel, wie wenn man einen Stern am Band der Milchstrasse sieht oder ein einziges Sandkorn am Strand. Gänzlich einen Autoren zu verstehen ist nicht möglich. Ob er sich selber verstand? Denn dann müßte man genauso denken wie er und verlöre damit die Objektivität. Und je intensiver die Untersuchung ist, um so mehr besteht die Möglichkeit, dass sich der untersuchte Gegenstand oder Person verändert.Zuvor wird von einer toten Frau und den Urzwillingen gesprochen. Meint Dick seine Zwillingsschwester?

#18 Rusch

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Geschrieben 17 Dezember 2004 - 23:20

So, habe jetzt die ersten beiden Kapitel gelesen. Also ich muss sagen sehr vielversprechend. Dick schreibt besser als beispielsweise in Blade Runner. Die Handlung ist klar ausgerichtet und die Kapitel sind wahrhaftig Kapitel mit einem eigenen Spannungsbogen.Ich finde nicht, dass das Thema Drogen ist. Es geht vielmehr darum, wie man damit umgeht, zu wissen was passiert. Ein sehr interessanter Gedanke. Aber ich will den Tag mal nicht vor dem Abend loben. Bis jetzt war ich noch mit keinem Dick so richtig glücklich. ;) Aber ich versuche es, ehrlich. :D

#19 Joe Chip

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Geschrieben 18 Dezember 2004 - 07:11

hi rusch

das wichtige bei der lektüre von valis ist - finde ich
dass man bereit ist zu akzeptieren dass PKD das ernst meint
und dass man es wissen will

aus diesem grund ist das buch für mich etwas besonderes

na ja - und bei dick geht es oft um drogen - klar

im dunklen schirm würde ich sagen sieht er seinen protagonisten zu

und valis geht da nun tiefer - er ist mitten drin - zu zweit sogar und hinterfragt das ganze system
nicht nur die drogen - er hinterfragt alles

lg joe ;)

PS:schön dass sich hier so ein netter thread gebildet hat :D
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#20 Rusch

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Geschrieben 18 Dezember 2004 - 14:01

Das dritte Kapitel war ein wenig zäh. Ich hoffe, es geht das ganze Buch nicht nur um transzendenz, denn sonst wird es sehr, sehr schwierig alles zu Ende zu bringen.Kapitel vier war schon wieder interessanter. Die Sache mit dem Anstaltsaufenthalt las sich recht gut und war interessant.In diesem zusammenhang fällt mir auf, dass das intelektuelle Bild, dass amerikanische Autoren von Amerikanern zeichnen, sich sehr stark von der Realität unterschiedet. Himmel, die Personen in dem Buch scheinen allesamt jeden Pfeiler der Weltliteratur zu kennen. Ich denke, und damit beantworte ich meine Frage selbst, dass US Autoren oft über ihren Bekanntenkreis scheiben oder diesen als Maßstab nehmen ohne zu sehen, dass die Realität ganz anders aussieht.

#21 Rusch

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Geschrieben 19 Dezember 2004 - 23:46

Sag mal Joe, Du Dick Experte. War Dick vor seiner Erleuchtung im Jahre 1974 Gläubig oder ein Atheist? Irgendwie kommt mir das Buch so vor wie der verweifelte Versuch eine Atheisten eine durch LSD hervorgerufene göttliche Erscheinung zu deuten. ;)

Andere Sache: Auf Seite 97 schreibt Dick etwas über Deutsche.

(..) den Hang der Deutschen zu doppelten Abstraktion. Ein Deutscher Experte für englische Literatur erklärt: Hamlet wurde nicht von Shakespeare sonder von einem Mann namens Shakespeare geschrieben.

Ich finde es immer interessant von einem Ausländer etwas über uns und unsere Sprache zu erfahren. Uns selbst fällt das ja nicht auf. In diese Fall ist es natürlich nicht üblich so etwas zu sagen, aber nicht unmöglich. Eines aber habe ich aus meiner Arbeit mit Geschäftspartner und Kollegen im Ausland gelernt. In keinen Land wird so offen über Fehler und Vorgehensweisen gesprochen wie bei uns. Wahrscheinlich hilft uns dabei ein etwas abstrakteres Denkvermögenen das wir quasi über unsere Sprache eingetrichtert bekommen. Dies ist auf jeden Fall wert, weiter darüber nachzudenken.

#22 Joe Chip

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Geschrieben 20 Dezember 2004 - 17:56

Sag mal Joe, Du Dick Experte. 

hi rusch :D

ich bin kein dick-experte - sagte dass auch nie - ich lese ihn nur gern und breche hier eine lanze für ihn
dass macht mich nicht zum experten - dh - wenn ich was mal nicht weiss - ist das keine schande
in dieses forum kam ich weil ich leute suchte die was wissen über ihn
und mich mit ihnen auszutauschen

War Dick vor seiner Erleuchtung im Jahre 1974 Gläubig oder ein Atheist?

in diesem fall weiss ich aber - dick war kein atheist - er interessierte sich für alle möglichen religionen
speziell nach der lektüre von VALIS merkt man wie gross die bandbreite seinen wissens über mehrere religionen ist

lg joe ;)
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#23 eRDe7

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Geschrieben 20 Dezember 2004 - 18:37

War Dick vor seiner Erleuchtung im Jahre 1974 Gläubig oder ein Atheist? Irgendwie kommt mir das Buch so vor wie der verweifelte Versuch eine Atheisten eine durch LSD hervorgerufene göttliche Erscheinung zu deuten.

Hah, das ist eine interessante Frage. Ich würde Dick (wie auch mich selber) als Agnostiker bezeichnen, der je nach Stimmungslage zum Atheismus oder zum Gnostizismus tendierte. Abgesehen davon hat es ja sicher (eindeutig) unterschiedliche Phasen gegeben. So gesehen müsste man fragen: "Welcher" Dick, in welchen Jahren? Als er VALIS schrieb, schien sein Hang zum Mystizismus (oder sagen wir Religionen und Mystik als mögliche Denksysteme zur Realitätserklärung) vor zu herrschen. Vielleicht darf ich da in Eigenwerbung auf meinen etwas wirren Essay in Quarber Merkur 95/96 hinweisen, in dem ich versuchte, Dicks mystisch-schizophrene Weltsicht (in Literatur und Leben) zu durchleuchten. Grüße, Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#24 Rusch

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Geschrieben 20 Dezember 2004 - 21:02

in diesem fall weiss ich aber - dick war kein atheist - er interessierte sich für alle möglichen religionen speziell nach der lektüre von VALIS merkt man wie gross die bandbreite seinen wissens über mehrere religionen ist

Wie heisst es so schön: Everybodys Darling is nobodys Darling. Ich kenn mich als gläubiger Christ doch etwas im Christentum aus und bei machen Aussagen hat es mir fast die Zehnennägel hochgedreht, so falsch war das. Deswegen die Frage ob er Atheist war. Sicherlich wollte aber Dick auch nicht Religonskonform sprechen. Im Gegenteil: Er haut eigentlich alle monethistischen Religionen in die Pfanne als Sekten, die einen verrückten Gott verehren. :devil:

#25 eRDe7

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Geschrieben 20 Dezember 2004 - 21:26

Ich kenn mich als gläubiger Christ doch etwas im Christentum aus und bei machen Aussagen hat es mir fast die Zehnennägel hochgedreht, so falsch war das.

Oh, noch spannender. Kannst Du bitte ein paar Beispiele bringen? Was klar ist, ist dass er nicht im herkömmlichen Sinne katholisch oder protestantisch war. Nach seinen Visionen hatte er glaube ich mit den Baptisten zu tun. Aber er steht fest in christlicher Tradition. Er bemüht ja dauernd christlich gefärbte Sprache, allerdings eher aus der Mystik und dem Gnostizimus. Und dass ein großer Unterschied zwischen den Amtskirchen und den Mystikern besteht, ist ja nichts Neues. lg, Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

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#26 Joe Chip

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Geschrieben 20 Dezember 2004 - 21:53

lieber ruschich bin ebenfalls christich glaube an das neue testamentwas nicht heisst dass ich anderen religionen über verschlossen binwieso stellen sich bei dir die zehennägel auf wenn dick über gott spricht?ich habe damit keine problemeund noch was - ich würde ein gotteslästerndes buch vielleicht lesenaber sicher nicht mehrere des selben autorslg joe :devil:
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#27 eRDe7

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Geschrieben 20 Dezember 2004 - 22:23

und noch was - ich würde ein gotteslästerndes buch vielleicht lesen aber sicher nicht mehrere des selben autors

Hm, Joe. Hm. Wenn ich gerade so darüber nachdenke... Genaugenommen tust Du es irgendwie die ganze Zeit. Du bist sogar ein großer Fan, und zwar von einem Autoren, der sich ziemlich Nahe zum "häretischen" :devil: Gnostizismus bewegt. Im Sutin steht z. B., dass Dick den Gott in EYE IN THE SKY umbenennen musste, weil der Besitzer des Verlages Angst vor christlichen Fundamentalisten hatte. Interessanterweise wurde es dann zu einem "muslimischen Ursprung" in dem Buch. Häh, das wäre heute wohl etwas anders... Dann solche Sachen wie das frühe "Das Vater-Ding" oder das späte "Der Glaube unserer Väter"... Erstere Geschichte als erste Dicksche Manifestation des Themas absenter "Guter Vater" / präsenter "böser Vater" (Demiurg und absenter Schöpfergott). Letztere Geschichte als eindringlichste Darstellung des bösen Gottes. In den Romanen z. B.: Palmer Eldritch: Das Thema des Abendmals, das ALLE zu Eldritch werden lässt, der in den Augen Dicks das absolut Böse darstellt. In den drei VALIS-Romanen... Gnostizismus pur. Im dritten (Timothy Archer) die wunderbare Idee (die aber wohlnicht von Dick war), dass Jesus in Wirklichkeit eine Art Drogendealer war, der einen psychedelischen Pilz verteilte...). Also, ich denke nicht, dass die katholische Kirche mit Dicks Büchern einverstanden wäre. ;) Andererseits denke ich, dass Dick schon immer ein Mann der Postmoderne war; jemand, der sich aus dem Schatz der Philosophie, Religionen und Mystiktraditionen heraus nahm, was er an Begrifflichkeiten brauchte, um das auzudrücken, was er ausdrücken wollte. lg, Ralph ps: Ist man Christ, wenn man versäumt hat, aus der Kirche auszutreten? Dann bin ich auch einer. ;)

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#28 Joe Chip

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Geschrieben 20 Dezember 2004 - 22:33

hi ralph ich sehe das zwar nicht so - aber bitte und ich sagte an keiner stelle das ich christ sein damit gleich setze der katholischen kirche anzugehören

Ist man Christ, wenn man versäumt hat, aus der Kirche auszutreten? Dann bin ich auch einer

dh - nur weil du kirchensteuer bezahlst musst du kein christ sein - keine angst ich habe ...und die erde stht still noch nicht gelesen - werde das nachholen trotzdem - glaube ich nicht dass dick in irgend einer weise etwas gegen die verehrung eines gottes, welcher auch immer das sein mochte einzuwenden hatte lg joe :devil:
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#29 eRDe7

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Geschrieben 20 Dezember 2004 - 22:49

trotzdem - glaube ich nicht dass dick in irgend einer weise etwas gegen die verehrung eines gottes, welcher auch immer das sein mochte einzuwenden hatte

Nur in der Hinsicht, dass er "Gott" entweder für geisteskrank hält, für abgrundtief böse oder einfach abwesend. (Sinngemäß wie Lem, der mal sagte, wenn ich mich recht erinnere: Zum Glück bin ich Atheits. Einen Gott, der diese Welt erschaffen hat und sie so lässt, wie sie ist, könnte ich nur hassen...) Ich glaube, alle drei "Arten" von Gott kommen in VALIS vor. Ich erinnere mich auch ab die Katzenszene (wobei ich mich gerade frage, ob die vor allem im Vorwort zum Dunkelhaarigen Mädchen oder auch so in VALIS auftauchte)... Ah ja. Aus meiner Diplomarbeit: "Dick schrieb in einem Vorwort: "Menschliches und tierisches Leid macht mich verrückt" und klagt daraufhin, wie später auch eine Figur in VALIS: ",Du hast mir meine Katze genommen', möchte ich zu Gott sagen. ,Und danach meine Freundin. Warum tust Du das? Hör zu, hör mir zu! Es ist falsch, was Du tust!'"" Und immer wieder steht er wie Hiob da und hadert mit Gott. Sehr schön die Szene in DER GLAUBE UNSERER VÄTER, wenn er "Gott" trifft. Habe nun keine Muße, es abzutippen. Lies am besten die ganze Geschichte. Ich glaube nicht, dass ein gläubiger Christ soetwas schreiben würde. Wobei Dick sich in den Anmerkungen zu dieser Geschichte entschuldigt, dass er provozieren wollte und das "heute" nicht mehr so schreiben würde.

der katholischen kirche anzugehören

Ich auch nicht. Bin ja papiermäßig auch nicht katholisch und dennoch papiermäßig Christ.

ich habe ...und die erde stht still noch nicht gelesen - werde das nachholen

Ja, schönes Buch. Mach das! So, ab in die Heia. lg, Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#30 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 20 Dezember 2004 - 22:57

ja - ich kenne die szene mit der katze und der freundindie selbe (oder ähnliche) frage haben sich schon sehr viele menschen gestellt ich hoffe dass das jetzt nicht alles atheisten sind oder ihren gott für geisteskrank haltenlg joe :devil:
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