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Immernacht


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17 Antworten in diesem Thema

#1 scal

scal

    Giganaut

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Geschrieben 15 Februar 2009 - 23:30

Hier gehts zur Story Immernacht Viel Spaß beim Lesen und bewerten und viel Erfolg für die Geschichte.
The Moment of Terror was the Beginning of Life!
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#2 heschu

heschu

    Illuminaut

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Geschrieben 19 Februar 2009 - 20:31

Die Story ist mir zu makaber. Viel Blut, viele Tote. Nicht mein Fall.

Carpe diem!

  • • (Buch) gerade am lesen:Alles, was mich interessiert ...

#3 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 20 Februar 2009 - 22:29

Als ich vor ein paar Jahren den deutschen Wikipedia-Artikel zu "Cyberpunk" begann, schrieb ich sinngemäß, dass "Blade Runner" einer der ersten Filme war, für die die Bezeichnung gebraucht wurde. Das stimmt schon, ich erinnere mich daran, dass der Film um '87 rum zu den Genre konsolidierenden Werken gezählt wurde, und bei genauer Betrachtung ist da eine Menge dran: Megapolis, Dauerregen, Bastler/Hacker-Kultur, Antiheld, KI, kaputte Leute. Alles, was sich der Cyberpunk so wünscht.Andererseits hatte die erste Version von "Blade Runner" diesen unsäglichen Voice-Over, wie man ihn aus diversen ollen Detektivfilmen kennt. Daher verstiegen sich eine Menge Leute in die absurde Behauptung, Cyberpunk wäre das "SF-Noir-Genre".Warum ich das hier erzähle? Weil die vorliegende Geschichte verdächtig nahe an so einer Noir-Erzählung ist. Dauernder Blutregen - mal drüber nachgedacht, wie das riechen muss? ;) Mag ich erstmal nicht. Andererseits macht der Autor eine Menge richtig: Kaputtes Millieu, leidlich spannende Handlung. Nicht so schlecht.Insgesamt hält die Geschichte allerdings nicht, was sie verspricht. Die wirklich interessanten Stränge - die "Programmierten", die Unterstadt-Punks, die Teile der Stadt essen, usw. - werden nicht verfolgt, stattdessen endet das ganze als eine Art inverser "Dark City" (oder noch blöder "Highlander II") Aufguss.Hat mich trotz toller Ansätze etwas enttäuscht.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#4 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 21 Februar 2009 - 18:35

Nach einer weltweiten (?) Katastrophe vegetieren einige Menschen zusammen mit hirnlosen Androiden und einem biologischem Internet in einer von einem Schutzschirm behüteten Stadt vor sich hin. Jeder, der versucht, dieser Arkologie zu entkommen, wird von den Machthabern der Stadt und ihrem Polizeiapparat, den sogenannten Agieben, umgebracht. Obwohl man draußen schon lange wieder leben kann †¦Altbekanntes Setting, diesmal in Form einer Detektivgeschichte des Film Noir präsentiert. Teilweise mit netten Ideen, teilweise als Splatter-Roadmovie erzählt, kann die Story doch insgesamt nicht überzeugen, dazu sind zu viele Standard-Elemente des Genres aneinandergereiht. Nicht wirklich langweilig, aber doch insgesamt nur Mittelmaß.

#5 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 24 Februar 2009 - 10:52

Schon mal etwas von blutdurchtränkter Poesie gehört? Nein? Dann sollte man diese Story lesen.Es ist selten, dass man einen Text gleichzeitig thematisch abstoßend und stilistisch wunderbar bezeichnen muß. Diese Story ist so ein Fall.Handlungstechnisch ist es eher Durchschnittsware; das Thema der sich selbst "schützenden" Stadt auch nicht wirklich neu. Aber der Schreibstil ist unglaublich geschliffen und manche Sätze schneiden wie weißleuchtende Eruptionen durch das Düstere der Handlung.Sicherlich ist diese Story nichts für den zartbesaiteten Prosafreund, aber das war Cyberpunk eigentlich sowieso nie. Und Cyberpunk ist diese Geschichte - auch wenn er sich hier in seiner deprimierendsten Art präsentiert. Ob es die thematische Vorgabe des Wettbewerbs wiederspiegelt, ist ein ganz andere Frage. Darüber muß man nochmal nachdenken (dürfen)Fazit:Es gibt nur ganz wenige Autoren im deutschsprachigen Raum, die dermaßen gut schreiben können und ich ahne, wem wir dieses Gemetzel zu verdanken haben. Allerdings befürchte ich, dass der Autor, in Bezug auf Härte in einer Geschichte, diesmal einen Schritt zu weit gegangen ist. Es ist eine Story, die erzählerisch keine Mängel erkennen lässt, aber durch die teilweise unnütze Brutalität den Leser abstößt und ihn, im schlechtesten Fall, zum Querlesen animiert. Das wiederum wäre verheerend .GrußJürgen
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#6 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 24 Februar 2009 - 16:25

Allerdings befürchte ich, dass der Autor, in Bezug auf Härte in einer Geschichte, diesmal einen Schritt zu weit gegangen ist. Es ist eine Story, die erzählerisch keine Mängel erkennen lässt, aber durch die teilweise unnütze Brutalität den Leser abstößt und ihn, im schlechtesten Fall, zum Querlesen animiert.

Kam mir eigentlich nicht so vor. Allerdings lese ich gerade von Hamilton den Armageddon-Zyklus und bin von daher momentan einiges mehr an unnützer Brutalität gewohnt.

#7 Earth Rocks

Earth Rocks

    Infonaut

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Geschrieben 24 Februar 2009 - 18:31

Ich finde diese Geschichte sehr gut geschrieben. Gerade das düstere Szenario bringt eine Atmosphäre mit sich, die einen in den Bann zieht.Die Sprache ist ausgesucht geschliffen.Mein zweiter Favorit!lg, Flo

#8 heschu

heschu

    Illuminaut

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Geschrieben 28 Februar 2009 - 17:34

Nur meine Meinung. :thumb: Der Autor besitzt eine tolle Schreibe. Ich traue ihm zu, dass er mit Leichtigkeit andere spannende Texte, ohne (mich abstoßende) Blutmengen, verfassen kann. Für mich steht die Bedeutung eines Textes vor der Form. Im Idealfall sind beide stimmig, perfekt. Hier ist das nicht der Fall. 4 Punkte

Carpe diem!

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#9 Christian Günther

Christian Günther

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Geschrieben 04 März 2009 - 12:29

Zunächst einmal fiel mir die enorm unsympathische, da sinnlos brutal vorgehende Hauptfigur auf. Aber gut, soll es ja geben. Dass zu Beginn der alte Mann grundlos hingerichtet wird, versperrt mir den Zugang zur Hauptfigur, erstickt jedes Identifikationspotential. Vielleicht bin ich zu weich für so harte Stories. Die Hintergrundkonzepte, die mehr auf „Biotech“ basieren, haben mir gut gefallen, vor allem die Bereiche der „unteren Stadt“ mit Biomasse an den Wänden etc. - sehr schön, das konnte ich mir sehr lebendig vorstellen (Achtung Wortwitz...). Stilistisch konnte ich einige sehr gelungene Stellen ausmachen, aber auch ein paar Patzer, z.B. „Aufgeknüpft an höher liegendem Metall, verfiel die menschliche Natur, bis nichts als ein Feld aus angebundenen und abgefallenen Überresten geblieben war“. Ich glaube, ich habe vor Augen, was gemeint ist, aber es ist einfach sehr umständlich und sperrig formuliert.Der blutgetränkte Regen - geschenkt, ist halt für die Atmosphäre schick, finde ich in Ordnung, gerade im Rahmen dieser Ekel-Biomasse-Nummer.Dem Weg der Handlung konnte ich nicht immer folgen - wie der Protagonist schlussfolgert, dass Patrick in der Nähe des Feldes (dessen Natur mir auch nicht ganz klar wurde) einen Unterschlupf hat und dass er ihn durch hinfahren einfach finden würde,erschloss sich mir nicht.Punkte: 5

Bearbeitet von Christian Günther, 09 März 2009 - 20:40.


#10 MrSeaman

MrSeaman

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Geschrieben 06 März 2009 - 18:54

Sehr unterhaltsame Geschichte, wenn man solche Geschichten denn mag. Ich zähle mich zweifelsohne zur Zielgruppe.Stilistisch sicher und in fast poetischer Stimmung erzählt der Autor aus seinem kaputten, gewaltverseuchten Hauptcharakter heraus einen nicht neuen, aber auch niemals alten Stoff .Zu kritisieren ist auf der anderen Seite, dass die Gewalt in ihrem Grad nicht immer gerechtfertigt oder "sinnvoll" erscheint, es ist z.B. für mich nicht ohne weiteres einzusehen, warum der alte Mann am Anfang gleich getötet und z.B. nicht einfach k.o. geschlagen wird, wenn die Chips noch gebraucht werden. Hier muss man, bei aller Berechtigung der Gewalt als stilistisches Mittel, manchmal auch auf die Bremse treten, damit es nicht willkürlich wirkt.Ein anderer Punkt ist die "Begründung" des ewigen Blutregens, wenn man die Grashalm-Szene am Schluss so verstehen will. Ich will jetzt nicht nachrechnen, wie viele Leute pro Stunde man zerstückeln müsste, um einen konstanten "Blutschauer" von der Stärke eines durchschnittlichen Regengusses in einer einige Quadratkilometer großen Metropole zu erreichen, aber das erschien mir übertrieben.Insgesamt reicht es zu einer Wertung im oberen Drittel, Punkte folgen später, wenn ich alle Geschichten durchgelesen habe.

#11 Muside

Muside

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Geschrieben 10 März 2009 - 17:40

Eine Nacherzählung von Dark City als Vorwand für eine Ansammlung von Hard-Boiled-Klischees? "The Spirit" in der Prosa-Variante? Was mir als erstes auffiel, war, wie gerne der Autor das Wort "Blut" in die Tastatur hackt. Obwohl mir die Schrägheit vieler Szenen - Stichwort "in die Hand drücken" in Variationen - durchaus gefallen hat, macht die Einseitigkeit der Darstellung von Gewalt sie schnell langweilig. Und dass es völlig sinnlose Gewalt hat, ist ohnehin klar. Der Autor will damit zeigen, wie zynisch und moralisch heruntergekommen diese verkapselte Welt ist, setzt aber an der falschen Stelle an: Eine simple Aneinanderreihung von unmotivierten Gewalttaten sagt noch gar nichts; vor allem sagt es nichts über die Motive der Figuren. Immerhin ist das Thema getroffen. Leider fühlt sich der Autor dazu genötigt, es mehrmals direkt anzusprechen, um dem Publikum klar vor Augen zu führen, dass es hier um die Stadt geht.

Vom Stil her gelungen, weil atmosphärisch, trüben aber immer wieder sprachliche Aussetzer das Bild. Die Passage, die Christian Günther zitiert hat, hatte ich mir auch dick angestrichen, ebenso wie "grinsende Zähne", "großflächig spritzendes Blut" u.ä. Außerdem marschiert der Protagonist weniger durch die typischen Schauplätze, als durch die typischen Allgemeinplätze des Subgenres... Sogar der mörderische Rasen kam mir aus Aeon Flux bekannt vor. Wirklich neu war eigentlich gar nichts.

Aber auch mit all diesen Abstrichen hätte man aus dem Plot noch eine spannende Story stricken können, nur passiert das nicht. Immer wieder wird dramatisches Potenzial verschenkt - so beispielsweise auf S. 4, als der Protagonist Trejan erschießt, weil er das Versteck der Ware bereits kennt. Was der Leser zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß! Ein kurzer Moment vor dem Mord, in dem der Protagonist seinen Gegner mit der Waffe bedroht oder sich auch nur zum Angriff bereit macht, und der Leser sich die Frage stellt, wie er dann an seine Informationen kommen will, hätte die Spannung gesteigert. Stattdessen wird diese Handlung in einem Zug durcherzählt: Es mangelt der Story an Rhythmus.

#12 Vincent Voss

Vincent Voss

    Typonaut

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Geschrieben 10 März 2009 - 21:13

Am Stil feilen, mehr versuchen, ist mein einziger Ratschlag an den Autoren. Ich denke, der Autor hat ihn bewusst gewählt, er erinnerte mich an eine Off-Stimme aus einigen aktuellen Comicverfilmungen. Ebenso die Härte in der Geschichte, die nahe daran ist, Gewalt zu verherrlichen. Ich habe sie in der Geschichte eher als notwendig empfunden, sie impliziert die Wertlosigkeit eines Lebens, den Überlebenskampf. Eine Auflösung zur Beziehung zwischen Patrick und Simeon hatte ich mir gewünscht, sie ist gepusht worden und erzeugte in mir das Gefühl, das hier ein wichtiger Mosaikstein der Geschichte liegen wird, aber es klärt sich gar nichts auf. Funktionslose Mythologisierung in meinen Augen.7 Punkte

#13 Konrad

Konrad

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Geschrieben 11 März 2009 - 14:25

Mein Eindruck ohne Anspruch auf Objektivität:Ziemlich unappetitliche Fantasystory über eine Vampirstadt.Der Autor bemüht sich zwar, eine halbwegs logische Erklärung für den Blutregen zu finden, ist mir aber für eine SF-Story nicht ausreichend. Es genügt eben nicht, eine weitere Merkwürdigkeit wie ein biologisches Netzwerk, das sonst in der Story überhaupt keine Rolle spielt, als "Deus ex Machina" aus der Hutschachtel zu zaubern, um ein haltloses Architekturelement zu stützen. Wenn dieses Bionetz von Blut ernährt wird, dann würde man in einer SF-Story diese rare Resource nicht unkontrolliert versprühen, sondern wie in einer Hydrokultur gezielt zuführen. Dieses Beispiel zeigt exemplarisch, woran die ganze Story krankt. Sie ist nur ein bunter Strauß effekthaschender Versatzstücke, die kaum inneren Halt besitzen. Und da genügt auch nicht der halbherzige Versuch, diesen Mangel durch einrahmende Poesie zur Kunst zu stilisieren. Die in den Liedern thematisierte Liebe zur Stadt spielt in der Story keine Rolle. Simeon agiert wie ein beauftragter Killer, der einen notwendigen Schmutzjob zu erledigen hat, für den sich offenbar die "Agieben" zu schade sind. Der Poesierahmen ist also ein weiteres haltloses Schmuckelement. Hinzu kommen sinnlose Gewalt in einem allmachtsphantasiegeschwängerten Killer-Plot und jede Menge offene Enden. Sie erhärten den Verdacht, daß es sich bei der Story um einen Zusammenschnitt einer ursprünglich größer angelegten Erzählung handelt.Fazit: Unverdauliche Mischung aus dem Dunstkreis der Splatter/Vampir/Horror-Fantasy

#14 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 12 März 2009 - 19:16

Der Ich-Erzähler Simeon braucht nicht lange, um zur Sache zu kommen. Man blättert die erste Seite um, und schon kriegt der Alte Simeons Messer durch den Hals gerammt - ohne dass irgendein einleuchtender Grund dafür vorläge. Ich habe mich gezwungen weiterzulesen, aber es wird nicht besser.

Dem Wirt Trejan schießt er das Gesicht weg, einem Dieb will er den Kopf abschneiden, einem Helfer Patricks jagt er sein Messer in die Brust, einem anderen schießt er in den Kopf. Hervorschießende künstliche Grashalme zerfetzen Fleisch und Knochen, verwandeln menschliche Körper in "lose zusammenhängende Fleischbrocken".

Ich fragte mich, wie man dazu kommt, sowas zu schreiben. Einen Hinweis könnte folgende Stelle geben:

Patricks Leute waren nachlässig - scheinbar. Ob er seine Reihen einfach mit vielen
einfacheren Charakteren besetzen musste, oder ob einer seiner perfiden Pläne dahinter steckte,
würde ich sicher gleich erfahren.

Im Zusammenhang von Rollenspielen gibt es ja den (falsch aus dem Englischen übersetzten) Begriff "Charakter" (gemeint sind Figuren). Und wie ein Computerspiel kommt mir die Geschichte streckenweise vor: Killen hört einfach dazu, Töten ist kein Tabu, die Obszönität ist der Alltag der Spielewelt. Und so, wie das Spiel als solches in einem gewissen Gegensatz zum Ernst steht, scheint mir "Immernacht" auf eine "seriöse" Grundierung zu verzichten: CP-Elemente werden zusammengerafft und der Mix ordentlich mit Blut getränkt. Als ob die Vorstellung zu Grunde läge, dass man nur die "richtige" Rezeptur bräuchte, um eine gute Geschichte auf die Welt zu bringen.

Dabei gibt es schon Stellen, die ich als interessant und gelungen empfinde. Sie haben allerdings mit der Story - die sich mir im Übrigen nicht richtig erschließt - kaum etwas zu tun. Die untere Stadt mit ihrer seltsamen Sekte der Irren, die das Bionetz anbetet und sich an das Schwammgewebe macht, atmet durchaus Atmosphäre -: Gerne hätte ich eine Story gelesen, die diese Sekte in den Mittelpunkt stellte!

Bearbeitet von Guido Seifert, 12 März 2009 - 19:44.


#15 Yoscha

Yoscha

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Geschrieben 14 März 2009 - 18:46

Es hätte was werden können, aber alles in allem bemerkte ich bei jedem Durchlesen der Geschichte, dass es doch an etwas fehlte.

Das Biotech-System ließ mich zwischendurch aufhorchen, aber am Ende ar es noch nicht mal ein McGuffin.
Der Blutregen in der"immerdunklen Stadt" weckte bei mir Assoziationen mit den momentan im Trend liegenden Vampirschmonzetten aller Art.
Die Geschichte letzten Endes nur eine Aneinanderreihung von Tötungsmethoden, die noch nichtmal sonderlich ideenreich waren.

Und am Ende noch ein "Ich morde, weil ich die Wahrheit kenne".

Eine Biotech-Stadt im Dauerregen/-nebel hätte ein interessantes Setting abgegeben, vielleicht schwitzen eben auch Biostädte. Der Blutregen ist ein eigentlich irrelevantes Detail, dass weder zur Stimmung, Blade Runner erzeugt einen hinreichend düstere Optik durch normalen Dauerregen, noch zur Handlung wirklich beiträgt.

5 Punkte
Willkommen am Teufelsmeer.
Eine nicht ganz ernsthafte Zukunftsvision.
Coming Soon.
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#16 Armin

Armin

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Geschrieben 14 März 2009 - 20:41

Tja, das ist mal eine heftige Splatter-Orgie - eindeutig nicht mein Fall. Stilistisch zwar ordentlich mit nur gelegentlichen Aussetzern, inhaltlich aber eher belanglos; ein Ego-Shooter in Story-Form. Viel mehr fällt mir dazu leider nicht ein.

3 Punkte

#17 Morn

Morn

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Geschrieben 14 März 2009 - 23:09

EIn gelungendes Setting wie ich finde, aber insgesamt finde ich die Geschichte enttaeuschend. Mir fehlen die Hintrgruende. Wie ist es dazu gekommen? Warum darf niemand die Stadt verlassen? Warum "verwelken" alle ohne den Schatten der Stadt? Warum toetet Simeon Patrick (und die anderen vorher), obwohl er doch mal auf seiner Seite stand? "Ich weiss alles, Patrick. Deshalb bin ich hier." Es waere schoen, wenn der Leser zumindets etwas an Simeons Wissen haette teilhaben koennen.Die Geschichte mit der Bar und der Informationsbeschaffung dort fand ich zu lang und eigentlich auch unnoetig. Vor allem die Art der Informationsbeschaffung.4 Punkte

#18 scal

scal

    Giganaut

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Geschrieben 15 März 2009 - 12:06

Handwerklich gute Arbeit, leider verstehe ich dne Sinn des Blutregens nicht und die Auflösung lässt mehr Fragen offen, als sie beantwortet. Trotzdem war es recht Unterhaltsam, wenn auch etwas zus ehr mit Blut getränkt...
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