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Outland - Planet der Verdammten


21 Antworten in diesem Thema

#1 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 19 Februar 2009 - 20:46

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Nachdem ich Dutzende Reviews und Interviews zu dem von mir heißersehnten Indie-Film Moon gelesen habe, fiel mir auf, dass Duncan Jones (Regisseur) immer wieder Outland als einen großen Einfluss auf seine Arbeit angegeben hat (neben bekannteren Titeln).
Ich habe den Film eigentlich immer ignoriert, weil mir die Mischung aus SF und Western gegen den Strich ging. Dachte ich zumindest. Denn als ich ihn mir vor einigen Tagen einmal aufmerksam angesehen habe, muss ich sagen, dass es doch funktioniert. Der Film gefiel mir wirklich gut.

Die Arbeit auf dem Mond fand ich überzeugend dargestellt, auch die Drogenproblematik schien mir unter diesen Bedingungen einleuchtend. Und an dem prinzipientreuen und bärbeißigen Marschall O†™Niel hatte ich nichts auszusetzen. Noch besser fand ich aber fast die resolute, aber stets ziemlich genervte Dr. Lazarus auf ihrer Krankenstation.

Allerdings hat sich der Film nicht zu einem wirklichen Klassiker entwickeln können. Eigentlich merkwürdig, weil er doch eine ganz eigene Machart hat und sich daher zu den großen Namen des Genres hätte gesellen könnte.
Gut, da gibt es einige Ungereimtheiten, aber welcher Film hat die nicht.

Einige Jahre später behandelte Roland Emmerich in Moon 44 noch einmal das Thema Schürfarbeiten, wobei auch Drogen eine gewisse Rolle spielten. Das dies kein Klassiker geworden ist, ist vielleicht eher offensichtlich. Trotzdem mag ich auch diesen Streifen.

Wie sieht es aus mit Outland, weiß den jemand zu schätzen oder ist es doch ein eher nicht so bemerkenswerter Film?

Bearbeitet von Dave, 19 Februar 2009 - 20:47.


#2 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 19 Februar 2009 - 20:50

Er ist nicht so bemerkenswert, weil er bekannte Versatzstücke doch relativ lieblos aneinanderreiht und der Grund-Plot der aus "High Noon" bekannte ist. Sicher, das SF-Ambiente ist sehr gut getroffen, zu einem wirklich gutem Film gehört aber mehr als nur das.

#3 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 19 Februar 2009 - 21:06

Der Film ist ok. Er lebt von seinen Schauspielern.

#4 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 19 Februar 2009 - 21:19

Er ist nicht so bemerkenswert, weil er bekannte Versatzstücke doch relativ lieblos aneinanderreiht und der Grund-Plot der aus "High Noon" bekannte ist. Sicher, das SF-Ambiente ist sehr gut getroffen, zu einem wirklich gutem Film gehört aber mehr als nur das.

Ja, das könnten die Gründe sein, warum der Film letztendlich scheiterte.

Der Film ist ok. Er lebt von seinen Schauspielern.

Das Design von dem Film finde ich aber auch recht überzeugend, besonders die Innenräume. Da kommt schon eine gewisse Atmosphäre auf, finde ich.

#5 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 19 Februar 2009 - 22:38

Ich hab damals in der Film-DB dazu geschrieben: "Dichte stimmige Atmosfäre, gute NebendarstellerInnen, schöne Aua-Effekte zu den Gefahren des Einsatzes im Vakuum des Alls - aber der Plot quält sich um ein wenig Grips, und die Dialoge bemühen sich ständig um noch kumpeligeren Machismo, den übrigens Sternhagen als abgebrühte Weltraumärztin am besten hin bekam."

Bin also etwas zwiespältig. Das kommt auch ein bißchen daher, dass ich Connery nicht besonders mag. Wie schon im Zitat und weiter oben gesagt, die Ärztin ist schon fast das Beste am Film. Die Kulissen fand ich auch gut, wenn auch dieser "Look" m.E. ein wenig von Alien geklaut war.

BTW: Peter Hyams hat damals mit diesem Film zusätzliche positive Regie-Noten gesammelt, um dann gelegentlich bessere Filme zu machen wie z.B. 2010. (Aber auch schlechtere: End of Days. :() Sein SF-Debüt Capricorn One fand ich übrigens auch Klasse.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#6 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 20 Februar 2009 - 01:58

Allerdings hat sich der Film nicht zu einem wirklichen Klassiker entwickeln können.

So können Ansichten auseinander gehen. In meinem SF-Bekanntenkreis zählt der Film definitiv zu den Klassikern. In meinem Cineasten-Bekanntenkreis, der für SF im Speziellen eigentlich nicht so viel übrig hat, zählt er immerhin noch zu den interessantesten Beispiele für genreübergreifende Adaptionen.

Gut, der Film übertreibt es ein wenig arg mit den Leerstellen - aber man kann der Handlung trotzdem folgen. Dass handwerklich auch ein wenig gepatzt wurde, sehe ich ebenfalls nicht so eng, denn in sehr viel aufwendigeren Produktionen finden sich sehr viel peinlichere Fehler.

Wie sieht es aus mit Outland, weiß den jemand zu schätzen oder ist es doch ein eher nicht so bemerkenswerter Film?

Ich habe mir damals quasi den Ar*** aufreißen müssen, um ihn auf DVD zu ergattern - war nicht so vergleichsweise gut und preiswert verfügbar wie heute. Aber ich habe das gerne gemacht, und das verrät wohl einiges, wenn nicht alles über meine Einstellung zu dem Streifen.

p.s.: Ich lese gerade in der Wikipedia, dass ein Diskussionspunkt, den ich mal mit Freunden gewälzt habe, auch andere beschäftigt hat. Offenbar haben sich erwähnenswert viele Leute darüber aufgeregt, dass die Marshalls im Weltraum Pumpguns verwenden. Wenn das dieselben Leute waren, die ganz zutreffend den Fehler mit den Vakuumtod bemerkt haben, gab es da wohl so eine Art Aussetzer: Gerade Repetiergewehre sind sogar ausgesprochen praktisch, da sie unter verschiedenen Druckzuständen zuverlässig arbeiten, was man über Gasdrucklader und kompliziertere Mechanismen nicht behaupten kann. Und sie gehören zu den Waffen, die weiche und oder penetrationsschwache Ladungen verwenden können, die nicht gleich die Hülle durchschlagen.
Außerdem passt es ins Ambiente, verdammt noch mal! :(
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#7 Stormking

Stormking

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Geschrieben 20 Februar 2009 - 11:38

schöne Aua-Effekte zu den Gefahren des Einsatzes im Vakuum des Alls

Tausend Dank auch an den Film für das Menschen-platzen-im-Vakuum-Klischee.

#8 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 20 Februar 2009 - 13:07

Tausend Dank auch an den Film für das Menschen-platzen-im-Vakuum-Klischee.

Nicht das Vakuum ist der Knackpunkt, sondern der Druckunterschied: Von 1 bar zu 0 bar ist genauso viel wie von 2 bar zu 1 bar. Davon ausgehend, dass im Inneren der Io-Station normaler Druck herrscht, ist das Gefälle zu null Druck einfach zu gering. Anders sähe es aus, wenn man beispielsweise ohne Druckausgleich aus einer Tiefseestation ins Vakuum hüpft. Da explodiert man zwar auch nicht so eindrucksvoll wie ein Würstchen in der Mikrowelle, aber die Folgen sind auf jeden Fall schon einmal ähnlich unappetitlich. Andererseits: Solche Fragen hat bei "Total Recall" (stellvertretend für zigtausend ebenso wissenschaftlich inkorrekte Filme) auch niemand gestellt. Oder zumindest keine Abwertung damit begründet. :( Ansonsten ließe sich die Liste noch verlängern. Wie auf der instabilen Oberfläche von Io überhaupt eine Station gebaut und Bergbau nach irdischem Muster durchgeführt werden können, ist beispielsweise auch fraglich ...
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#9 Stormking

Stormking

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Geschrieben 20 Februar 2009 - 13:24

Nicht das Vakuum ist der Knackpunkt, sondern der Druckunterschied: Von 1 bar zu 0 bar ist genauso viel wie von 2 bar zu 1 bar. Davon ausgehend, dass im Inneren der Io-Station normaler Druck herrscht, ist das Gefälle zu null Druck einfach zu gering.

Das ist *mir* vollkommen klar. Es ging mir um folgendes: Wann immer in einer Science-Fiction-TV-Serie oder einem Film ein Weltraumspaziergang ohne Raumanzug gezeigt wird (etwa in 2001 oder einer Battlestar-Galactica-Episode), kommt garantiert jemand an, der meint, das sei ja total unrealistisch, der hätte ja eigentlich zerplatzen müssen, das hätte man ja in "Outland" so gesehen.

#10 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 20 Februar 2009 - 21:03

Es gibt da eine Szene in Mission to Mars, in der sich ein im All treibender Astronaut in einer hoffnungslosen Situation selbst das Leben nimmt. Dazu nimmt er seinen Helm ab, und man sieht, wie er augenblicklich erstarrt und gefriert. Ich könnte mir vorstellen, dass dies eine ganz realistische Darstellung ist.
Bei BSG gab es eine Szene, in der Lee Adama den Schleudersitz betätigt und im All treibt. Durch ein kleines Leck im Anzug trat gemächlich Luft aus. Ich bin mir nicht sicher, aber das schien mir nicht ganz so wirklichkeitsnah.

Und was mit einem menschlichen Körper passiert, der plötzlich einem Vakuum ausgesetzt wird, das scheint mir eine knifflige Frage zu sein. Mit Druck und Volumen, Hohlräumen und Gasgemischen des Körpers.

Ich habe mir damals quasi den Ar*** aufreißen müssen, um ihn auf DVD zu ergattern - war nicht so vergleichsweise gut und preiswert verfügbar wie heute. Aber ich habe das gerne gemacht, und das verrät wohl einiges, wenn nicht alles über meine Einstellung zu dem Streifen.

;)

Ich bin froh, dass ich meine Lieblingsfilme mittlerweile alle auf DVD habe. Die aus den Siebzigern liegen mir besonders am Herzen.
Gibt aber immer noch so einiges, was vergriffen oder noch gar nicht erschienen ist. So ein bisschen auf der Jagd bin ich aber immer.
Outland hat ein recht gutes Bild, finde ich. Schade, dass keine Extras dabei sind.

Offenbar haben sich erwähnenswert viele Leute darüber aufgeregt, dass die Marshalls im Weltraum Pumpguns verwenden.

Ich muss sagen, das Titelbild war bei mir mit ein Grund, den Film zu verschmähen. Ich muss nun aber doch sagen, dass es funktioniert.
Bei besonders futuristischen Schießeisen kann es auch schnell mal peinlich werden.
Mit die besten Wummen gab es sicherlich bei Aliens - Die Rückkehr, wobei die Typen, die an den Witwenmachern noch mit dranhingen, mindestens genauso cool waren.

#11 Naut

Naut

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Geschrieben 20 Februar 2009 - 22:08

Ey, Ihr lästert über einen meiner Lieblingsfilme! Hört sofort auf, sonst sage ich, dass "Aliens", "Terminator 2" , "Herr der Ringe" und "Matrix" aber hallo dagegen verlieren! ;) (Habe ich erwähnt, dass ich für meinen ungewöhnlichen Filmgeschmack berüchtigt bin?)Im Ernst: Die Vakuumszene ist bedauerlich, aber die anderen in diversen Foren & Wikipedia genannten Kritikpunkte finde ich zumindest zweifelhaft. Und wer sich über einen Film wie "Outland" aufregt sollte aus Rücksicht auf sein Herz-Kreislauf-System Filme wie "Sunshine", sämtliche "Star Trek"/"Star Wars" und "Terminator" sowieso dringend meiden ...
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#12 Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

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Geschrieben 20 Februar 2009 - 22:33

Ich habe den Film schon lange in der Sammlung (damals auf Bildplatte) und mag ihn immer noch gern. Das Label "High Noon im Weltall", Einer gegen Alle, und diejenigen, die er beschützt, halten sich feig fern - stört mich überhaupt nicht, denn ich liebe diese Thematik und kann sie nicht oft genug sehen. Schließlich liebe ich auch Western (nur High Noon nicht, den fand ich als Kind schon kotzlangweilig, weil Gary Cooper und Grace Kelly so unerträglich fad und bieder waren, und weil die ganze Szenerie so übertrieben und unglaubwürdig war).Ich finde die SF-Atmosphäre supergut gelungen, auch die Situtation der Arbeiter, die Sprüche sind lässig und Frances Sternhagen als kauzige Ärztin absolut unvergesslich. "100 - 1000"; es gibt ca. ein Dutzend Filmzitate, die wir uns passend zur Situation regelmäßig zuwerfen. "Der Film lebt von seinen Schauspielern" - na gottseidank tut er das! Wäre ja schlimm, wenn nicht. Der Film funktioniert und ist stimmungsvoll, und die Geschichte an sich ist für mich ausreichend, um blendend unterhalten zu werden. Die Sache mit dem Vakuum - na und? Das ist künstlerische Freiheit. Es werden viel schlimmere Sachen gebracht. Und der Trick damals war ein Meilenstein bei den FX, sorgte für viel Presse (wie der Film an sich auch, und zumindest in München ist er lange und sehr gut besetzt gelaufen).Outland gehört nicht zu meinen Lieblingsfilmen oder sonstigen Favoriten, aber ich mag ihn als guten Unterhaltungsfilm.

Bearbeitet von Uschi Zietsch, 20 Februar 2009 - 22:33.


#13 Amtranik

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Geschrieben 21 Februar 2009 - 09:54

Filmzitate, die wir uns passend zur Situation regelmäßig zuwerfen. "Der Film lebt von seinen Schauspielern" - na gottseidank tut er das! Wäre ja schlimm, wenn nicht.

Ich hatte das eher als Gegenüberstellung zu den so in Mode gekommenen Comicverfilmungen gesehn, wo sich alles aber auch alles den Special-Effekts unterordnet. Und mir persönlich machen schlechte Effekte bzw ( man nehme nur mal Filme aus früheren Zeiten) keine, weit weniger aus als eine miese Schauspielkunst. Es gibt eine nicht unerhebliche Gruppe von Konsumenten die das anders sieht.

Die Sache mit dem Vakuum - na und? Das ist künstlerische Freiheit. Es werden viel schlimmere Sachen gebracht.

Das sagst Du - und ich teile deine Ansicht. Aber es gibt durchaus Leute, auch in diesem Forum, die bspw ein Buch bereits deshalb schlechter bewerten weil Ihnen in einem x-beliebigen Satz eine falsche oder fehlende Kommasetzung aufgefallen ist.

#14 Stormking

Stormking

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Geschrieben 21 Februar 2009 - 10:22

Es gibt da eine Szene in Mission to Mars, in der sich ein im All treibender Astronaut in einer hoffnungslosen Situation selbst das Leben nimmt. Dazu nimmt er seinen Helm ab, und man sieht, wie er augenblicklich erstarrt und gefriert. Ich könnte mir vorstellen, dass dies eine ganz realistische Darstellung ist.

Nein, das ist genauso ein Blödsinn. Man kann im All gar nicht so schnell gefrieren, weil kein Medium da ist, an das man seine Wärme abgeben könnte. Da bleibt nur Abstrahlung und das dauert. Was denkst Du warum Deine Thermoskanne den Kaffee so lange warm hält? Weil zwischen den zwei Wänden des Behälters ein Vakuum herrscht.

Die Nasa hat das Problem natürlich untersucht (angeblich mußten ein paar Affen dran glauben). Demnach verliert man (ganz ohne Raumanzug) nach etwa 15 Sekunden aufgrund von Sauerstoffmangel das Bewußtsein. Außerdem beginnt das Wasser in den obersten Hautschichten aufgrund des gringen Drucks an zu kochen, was ganz besonders für die Schleimhäute nicht so gesund ist. Dennoch kann man wohl ein, zwei Minuten im völligen Vakuum ohne größere Schäden überstehen, danach wird's langsam kritisch.

Bei BSG gab es eine Szene, in der Lee Adama den Schleudersitz betätigt und im All treibt. Durch ein kleines Leck im Anzug trat gemächlich Luft aus. Ich bin mir nicht sicher, aber das schien mir nicht ganz so wirklichkeitsnah.

BSG hat aber einen NASA-Mitarbeiter als technischen Berater.

Bearbeitet von Stormking, 21 Februar 2009 - 10:25.


#15 Dave

Dave

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Geschrieben 21 Februar 2009 - 12:53

Die Nasa hat das Problem natürlich untersucht (angeblich mußten ein paar Affen dran glauben). Demnach verliert man (ganz ohne Raumanzug) nach etwa 15 Sekunden aufgrund von Sauerstoffmangel das Bewußtsein. Außerdem beginnt das Wasser in den obersten Hautschichten aufgrund des gringen Drucks an zu kochen, was ganz besonders für die Schleimhäute nicht so gesund ist. Dennoch kann man wohl ein, zwei Minuten im völligen Vakuum ohne größere Schäden überstehen, danach wird's langsam kritisch. BSG hat aber einen NASA-Mitarbeiter als technischen Berater.

Das es anfängt zu kochen, hatte ich mit goßen Drücken in Verbindung gebracht, bei falscher Dekompression oder etwas in diese Richtung. Schade eigentlich, die Idee mit dem Gerfrieren hätte mir gut gefallen. Ist im ersten Moment ja auch ein naheliegender Gedanke.

#16 Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

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Geschrieben 21 Februar 2009 - 12:57

Das sagst Du - und ich teile deine Ansicht. Aber es gibt durchaus Leute, auch in diesem Forum, die bspw ein Buch bereits deshalb schlechter bewerten weil Ihnen in einem x-beliebigen Satz eine falsche oder fehlende Kommasetzung aufgefallen ist.

:smokin: :D

#17 Stormking

Stormking

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Geschrieben 21 Februar 2009 - 13:13

Schade eigentlich, die Idee mit dem Gerfrieren hätte mir gut gefallen. Ist im ersten Moment ja auch ein naheliegender Gedanke.

Wie gesagt: Thermoskanne. Vakuum ist der beste Isolator, den es gibt.

#18 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 21 Februar 2009 - 16:50

(Hoffe das klingt jetzt nicht zu besserwisserisch, aber in einem älteren Wissenschaftsthread bei uns, wo es um Sterbeunfallsvarianten ging, ist das Sterben im Vakuum ziemlich genau beschrieben - s. letzten Abschnitt im verlinkten Artikel dort. Bei Bewusstsein bleibt der Weltallpechvogel nur 15 Sekunden, und Schmerzen empfindet sie/er in der Brust, weil als erstes rapide die Bronchien zerstört werden, außer man hat kurz vor dem Leck stark ausgeatmet. Für Outland empfand ich's aber auch eher gar nicht als Manko - der Plot war mir einfach zu platt.)

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#19 Zeitreisender

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Geschrieben 28 April 2013 - 22:35

Wie auf der instabilen Oberfläche von Io überhaupt eine Station gebaut und Bergbau nach irdischem Muster durchgeführt werden können, ist beispielsweise auch fraglich ...


Halte ich auch für unsinnig. Io wird regelrecht durch die Gravitation von Jupiter in die Mangel genommen. Eine Basis-Station würde nicht lange dort bestehen können, ohne nicht durch einen Vulkanausbruch zerstört zu werden. Ich glaube auf Ganymed oder Kallisto hat Jupiter weniger Einfluss.

Nichtsdestotrotz ist Outland ein schöner Science-Fiction-Krimi, kommt aber an Hyams' Zweitwerk 2010 nicht heran. Die Geschichte ist simpel, aber menschlich nachvollziehbar. Kapitalismus pur!

#20 quanat

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Geschrieben 19 August 2016 - 10:04

Schöner kurzer Text zum Film bei A.V.Club, der es nochmal auf den Punkt bringt. Datiert zum 2. September 2013, aber sicher noch immer gültig

 

http://www.avclub.co...-in-iout-102312


Bearbeitet von quanat, 19 August 2016 - 10:04.


#21 derbenutzer

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Geschrieben 19 August 2016 - 13:34

Schöner kurzer Text zum Film bei A.V.Club, der es nochmal auf den Punkt bringt. Datiert zum 2. September 2013, aber sicher noch immer gültig

 

http://www.avclub.co...-in-iout-102312

Danke für den Link! Outland ist tatsächlich ein großartiger Film. Volle Zustimmung zu der Meinung des Verfassers.


Austriae Est Imperare Orbi Universo


#22 quanat

quanat

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Geschrieben 27 Juli 2018 - 11:08

"The notion that humans, not aliens, are the true villains, is all the more frightening than the mindlessly murdering Xenomorph from “Alien.† But “Outland,† complete with its Jerry Goldsmith score and mining colony setting, feels as though it could feasibly exist within the same universe as the 1979 “Alien.† While not as effective as its predecessor, “Outland† is a unique science fiction adventure which brings the gunslinging to outer space."

 

Review in Cup of Moe, 14.2.2018

 

http://cupofmoe.com/...and-1981-review





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