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2010 oder Etwas Wundervolles kotzt mich an


148 Antworten in diesem Thema

#1 Konrad

Konrad

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Geschrieben 14 März 2009 - 22:25

Hallo,habe gerade in Tele5 den Film "2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" mit Wut im Bauch abgeschaltet.Findet ihr diese Wurstküche in Hollywood eigentlich auch so unerträglich, wie ich ?Alles, was die als Remake oder Fortsetzung in die Hand nehmen, scheint so abartig *dumm*, daß man schreien könnte.Ich frage mich nun, was für eine Vorstellung diese Industrie eigentlich von ihren Kunden hat?Wie seht ihr das?Gruß,Konrad

#2 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 14 März 2009 - 23:50

Hm, Schade dass dir dieses m.E. mannhafte Sequel zum Kubrickschen Phänomenalfilm (immerhin 15 Jahre früher) nicht gefiel. Was ist denn konkret verwurstelt worden? Auf mich wirkt z.B. der 2010-Plot wie eine typische Reaktion Clarkes - insoweit ich mir eine Extrapolation zu seiner Natur erlauben darf - auf Kubricks "mystische" Plot-Einwürfe in 2001. Und Clarke verehre ich im Buch-Bereich mindestens so sehr wie Kubrick im Film-Bereich; nur sind die beiden recht verschieden, und daher war 2001 ja auch u.a. eine gelungene Plot-Synthese.

Nee, also, ich mag 2010. Es fällt natürlich blass und uninspiriert aus ggü. dem Urfilm, aber welches Sequel eines gelungenen Originals tut das nicht? Dafür sind die Dialoge schön knapp, die Erklärungen plausibel, und von Helen Mirrens russischem Käpt'n war ich damals Mitte der 80er einfach hin gerissen! Am spannendsten fand ich die Umrundung Jupiters (u.a. mit der Szene wo die eine Russin vor Angst zu Floyd gekreucht kommt).

Roger Eberts Rezension damals entspricht so ziemlich genau meiner Sicht. Ok, die Musik war eher uninspiriert.

P.S.: Lustig wie Clarke und die Film-Ausstatter unsere heutige Welt damals sahen...

P.P.S.: In der noch eingefrorenen SF-Film-DB kann man sehen, dass die Meinungen der Boardler dazu etwas auseinander gehen, aber im Grunde keiner dem Film weniger als die Hälfte der vollen Sternchen als Wertung gab. (In der dort verlinkten "Diskussion im Forum" wird das Sequel auch gelegentlich erwähnt.)

/KB

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Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

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#3 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 15 März 2009 - 00:40

Man muss 2010 natürlich im historischen Kontext betrachten. Sprich: Kalter Krieg.Und wenn Du Dich über 2010 aufregst, was sagst Du dann erst zu aktuelleren Hollywood-"SF"-Produktionen?
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#4 Stormking

Stormking

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Geschrieben 15 März 2009 - 01:40

Wie seht ihr das?

Vollkommen anders als Du. 2010 ist natürlich nicht mit dem Meisterwerk 2001 zu vergleichen, aber ein grundsolider Film, der streckenweise fast schon an Hard-Science-Fiction grenzt. Die Buchvorlage Clarkes wird gut adaptiert und in den Rahmen des damals noch aktuellen kalten Krieges eingebettet. Die Darsteller, allen voran Roy Scheider, machen ihre Sache gut, die Effekte sind 80er-Jahre-typisch nicht spektakulär, aber dafür glaubhaft und die Szenen mit HAL sind irgendwie alle sehr rührend. Ich weiß wirklich nicht, was es da zu meckern gibt und das ständige Hollywood-Bashing geht mir auf den Keks. Selbst die klischeebehaftetsten Streifen aus Amiland sind in der Regel noch zehnmal so unterhaltend wie etwa ein deutsches Betroffenheitsdrama oder ein Zuckerschock aus "Bollywood".

#5 HMP †

HMP †

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Geschrieben 15 März 2009 - 06:58

Ich bin bekennender 2001-Fan. Als 2010 damals in die Kinos kam, war ich natürlich auch gespannt auf die Fortesetzung. Ich machte mir aber schon damals keine Illusion, dass es auch nur irgendwie an 2001 heranreicht. Ich kannte das Buch schon und wusste, dass vieles in der Geschichte sich verändert hat.

Insgesamt finde ich 2010 als Film gelungen (dass es ein paar nicht unwesentliche Unterschiede zum Buch gibt, einmal außen vor gelassen), aber ihn mit 2001 zu vergleichen, damit tut man beiden Filmen Unrecht.

2010 ist, wie auch Stormking sagt, ein grundsolider, guter SF-Film. Besser als manches, was auf den Markt kam. Aber eben in keinster Weise mit 2001 zu vergleichen. Der enstand unter völlig anderen Voraussetzungen und vor allem (dank Kubrick) mit völlig anderen Intentionen.

2001 (Buch und Film) entstanden in Gemeinschaftsarbeit von Clarke und Kubrick. Bei 2010 war zuerst das Buch von Clarke da, dann kam der Film von Hyams. Sie arbeiteten zwar auch zusammen, doch da war das Buch 2010 schon geschrieben. Bei 2001 entstand es erst während der Zusammenarbeit.
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#6 Konrad

Konrad

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Geschrieben 15 März 2009 - 08:32

Oh jeh, jetzt hab' ich den Salat; man sollte wütend keinen Thread eröffnen.Oder zumindest besser erklären, warum man wütend ist.Ich bin auch bekennender Fan von Kubricks Meisterwerk "2001: Odyssee im Weltraum".Mir hat die Szene, wo David Bowman als Geist erscheint, einfach die Schuhe ausgezogen.Es war nicht nur das lächerliche Zitat, das David völlig sinnlos in durcheinandergewürfelten Altersstufen erscheinen läßt und damit eine Sequenz des Originals sinnentstellt verwurstet. Es war die Infamie, Kubricks geniale Allegorie des Alterns derart zu mißbrauchen, um dann den idiotischen Spruch zu verkünden, "Etwas Wundervolles wird passieren".Vielleicht bin ich ja überempfindlich, aber ich finde, daß Kubricks Meisterwerk, das nach über 40 Jahren kein bißchen schwächelt, diesen rüden Umgang mit seiner Poesie nicht verdient hat.An dieser Stelle hatte ich außerdem den Eindruck, als ob der Regisseur Hyams Kubrick eine Nachricht zukommen lassen wollte:"Du magst zwar ein filmpoetisches Genie sein, aber ich beherrsche den Kitsch für die Masse."Das Schlimme ist ja, 2010 wäre gar nicht so übel, wenn er nicht diesen unsäglich dummen Kitsch verzapfen würde.Und dies passiert, weil Hollywood unbeirrbar der Meinung ist, so müsse ein Film aussehen, um Erfolg zu haben.2010 ist kein Einzelfall.Mir ging es z.B. bei Hollyoods Fortsetzung "Noch drei Männer, noch ein Baby" von Coline Serreaus Meisterwerk "Drei Männer und ein Baby" ganz genauso.Ein wirklich schöner poetischer Film wurde von Hollywood zur kitschigen Klamotte verwurstet.Ich hoffe, ich konnte mich im zweiten Anlauf etwas verständlicher machen.Gruß,Konrad

#7 Stormking

Stormking

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Geschrieben 15 März 2009 - 08:57

Ich hoffe, ich konnte mich im zweiten Anlauf etwas verständlicher machen.

Nicht wirklich. Erstens fand ich die Szene überhaupt gar nicht schlecht und zweitens könnte Bowman in dem Film auch nackt mit dem Monolithen Polka tanzen, auf das Original hätte das einen Einfluß von Nullkommanichts. Nicht eine einzige Sekunde von "2001" würde dadurch verändert werden.

#8 HMP †

HMP †

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Geschrieben 15 März 2009 - 09:34

Mir hat die Szene, wo David Bowman als Geist erscheint, einfach die Schuhe ausgezogen.
Es war nicht nur das lächerliche Zitat, das David völlig sinnlos in durcheinandergewürfelten Altersstufen erscheinen läßt und damit eine Sequenz des Originals sinnentstellt verwurstet.
Es war die Infamie, Kubricks geniale Allegorie des Alterns derart zu mißbrauchen, um dann den idiotischen Spruch zu verkünden, "Etwas Wundervolles wird passieren".

Das kommt aber im Buch sehr ähnlich vor. Kennst Du das Buch?

Dafür wurde eine andere Aussage im Buch (zeitgeistig) erweitert:

All diese Welten gehören Euch - bis auf Europa. Versucht niemals, dort zu landen. Nutzt sie gemeinsam und in Frieden

Das Fettgedruckte steht so nicht im Buch. Das ist Hollywood-Friedensbotschaft.
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#9 simifilm

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Geschrieben 15 März 2009 - 09:44

Dass Hollywood viel Mist produziert, ist klar und nichts Neues.

Ist schon ziemlich lange her, dass ich 2010 gesehen habe. 2010 war der undankbare Versuch, die Fortsetzung zu einem Film zu machen, der sich nicht fortsetzen lässt. Angesichts dieser Ausgangslage hat sich Hyams durchs ehrenhaft aus der Affäre gezogen.

Es gab übrigens ein Telephongespräch zwischen Hyams und Kubrick, bei dem Ersterer den Letzten fragte, ob er einen Einwand gegen eine Fortsetzung hätte. Kubrick meinte da sinngemäss: "Mach was Du willst. Das hat nichts mit mir zu tun und meinem Film wird das ohnehin nichts anhaben." Und so war es auch.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

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Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#10 HMP †

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Geschrieben 15 März 2009 - 09:51

Ist schon ziemlich lange her, dass ich 2010 gesehen habe. 2010 war der undankbare Versuch, die Fortsetzung zu einem Film zu machen, der sich nicht fortsetzen lässt.

Stimmt. So wie letztlich auch Clarke darauf hätte verzichten sollen, den Odyssee-Zyklus weiterzuschreiben. 3001 ist ein absolut unwürdiges Ende für etwas, was mit 2001 so wundervoll begann.
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#11 Stormking

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Geschrieben 15 März 2009 - 10:03

Stimmt. So wie letztlich auch Clarke darauf hätte verzichten sollen, den Odyssee-Zyklus weiterzuschreiben. 3001 ist ein absolut unwürdiges Ende für etwas, was mit 2001 so wundervoll begann.

Stimme teilweise zu. "2069" und "3001" waren furchtbare Bücher, "2010" aber doch noch ganz nett. Es kommt immer darauf an, was man erwartet. Schaut man "2001" als reinen Science-Fiction-Film bzw. liest den Roman, dann funktioniert "2010" eigentlich ziemlich gut. Sowohl als Roman als auch als Film.

#12 HMP †

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Geschrieben 15 März 2009 - 10:07

Stimme teilweise zu. "2069" und "3001" waren furchtbare Bücher, "2010" aber doch noch ganz nett. Es kommt immer darauf an, was man erwartet. Schaut man "2001" als reinen Science-Fiction-Film bzw. liest den Roman, dann funktioniert "2010" eigentlich ziemlich gut. Sowohl als Roman als auch als Film.

Stimmt. Mehr dazu (falls es interssiert) "Das Jahr, in dem ich Kontakt aufnahm: Arthur C. Clarkes »Odyssee im Weltraum«".
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#13 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 15 März 2009 - 10:18

Der von dir, Konrad, beschriebene Kitsch fließt, abzügich einigen visuellen Details, eindeutig aus Clarkes Feder. Als Clarke-Fan ist das erkennbar, wird notiert und problemlos akzeptiert. Ich kann aber ein wenig nachvollziehen, dass ein Nicht-Clarke-Fan (und noch deutlicher, ein eventueller Nicht-SF-Fan) das anders erleben würde. Vielleicht war ja auch 2001 vom Gestus her einfach nicht der "klassisch gute SF-Film", den Kubrick ursprünglich angeblich machen wollte, sondern eine besonders gut gewürzte Sonderwurst. Ich erinnere mich, dass ich 2010 als "back to normal" empfand als ich ihn damals sah; natürlich muss das aus Kubrickscher Sicht evtl. eher "bemüht" heißen.

Dafür gibt es auch viel Positives im Film, z.B. Helen Mirrens Spiel; davon war ich damals ziemlich geplättet, und bin seitdem von ihr ein Fan. Plotmäßig gefiel mir auch die Rolle, die Chandra nun einnahm - als furioser Nerd, der Menschen eher verachtet... :thumb:

P.S. zu was Kubrick zu Hyams sagte: Laut engl. Wikipedia berichtete Hyams, "He more or less said, 'Sure. Go do it. I don't care.' And another time he said, 'Don't be afraid. Just go do your own movie.'" Also nicht ganz so arrogant wie es oben anklang...

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Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

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#14 Konrad

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Geschrieben 15 März 2009 - 11:27

Das kommt aber im Buch sehr ähnlich vor. Kennst Du das Buch?

Nein, ich kenne Clarkes 2010-Roman nicht und muß gestehen, ich war schon von dem nachgereichten 2001-Roman ziemlich enttäuscht.

Der von dir, Konrad, beschriebene Kitsch fließt, abzügich einigen visuellen Details, eindeutig aus Clarkes Feder.

Wenn das tatsächlich genau *so* (auch mit der verdrehten Altersreihenfolge?) im Roman steht, dann muß man das Gerücht glauben, daß Clarke Kubrick eins auswischen wollte. Ich konnte dies bisher nicht glauben.
Das Zitat mit der Verdrehung ist eindeutig eine Veralberung von Kubricks Szene.

#15 HMP †

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Geschrieben 15 März 2009 - 11:41

Nein, ich kenne Clarkes 2010-Roman nicht und muß gestehen, ich war schon von dem nachgereichten 2001-Roman ziemlich enttäuscht.

Dann ließ ihn einfach mal, wenn sich die Gelegenheit ergibt (das meine ich einfach als Anregung). Vielleicht auch "2001 - Aufbruch zu verlorenen Welten". Dort gibt es viel Informatives zur Entstehungsgeschichte von Film und Roman und dass die beiden Herren sich in manchem nicht einig waren. Ob aber Clarke später Kubrick eines auswischen wollte, weiß ich nicht, kann es mir persönlich aber nicht vorstellen.
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#16 Stormking

Stormking

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Geschrieben 15 März 2009 - 11:41

Das Zitat mit der Verdrehung ist eindeutig eine Veralberung von Kubricks Szene.

Eine persönliche Interpretation einer Szene kann niemals "eindeutig" sein.

#17 simifilm

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Geschrieben 15 März 2009 - 11:47

Dann ließ ihn einfach mal, wenn sich die Gelegenheit ergibt (das meine ich einfach als Anregung). Vielleicht auch "2001 - Aufbruch zu verlorenen Welten". Dort gibt es viel Informatives zur Entstehungsgeschichte von Film und Roman und dass die beiden Herren sich in manchem nicht einig waren. Ob aber Clarke später Kubrick eines auswischen wollte, weiß ich nicht, kann es mir persönlich aber nicht vorstellen.

Wär mir eigentlich auch neu. Die Zusammenarbeit mit Kubrick war für Clarke zwar sicher anstrengend, aber es wäre mir wirklich neu, dass da jemand dem einen eines auswischen wollte. Meines Wissens sind die friedlich auseinandergangen.

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#18 HMP †

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Geschrieben 15 März 2009 - 12:29

Wär mir eigentlich auch neu. Die Zusammenarbeit mit Kubrick war für Clarke zwar sicher anstrengend, aber es wäre mir wirklich neu, dass da jemand dem einen eines auswischen wollte. Meines Wissens sind die friedlich auseinandergangen.

So hatte ich es nämlich auch in Erinnerung. Irgendwann - voriges Jahr, nach Clarkes Tod? - kam da nicht auch eine Doku mit diversen Interviews, die der Zusammenarbeit Clarke-Kubrick grundsätzlich etwas Positives bescheinigten?
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#19 Konrad

Konrad

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Geschrieben 15 März 2009 - 19:04

Wär mir eigentlich auch neu. Die Zusammenarbeit mit Kubrick war für Clarke zwar sicher anstrengend, aber es wäre mir wirklich neu, dass da jemand dem einen eines auswischen wollte. Meines Wissens sind die friedlich auseinandergangen.

Naja, ich glaube, die Zusammenarbeit wurde im Nachhinein ziemlich schöngeredet. Es muß ziemlich lautstarke Auseinandersetzungen gegeben haben und Clarke soll bei der Premiere regelrecht "erschüttert" gewesen sein, weil Kubrick zugunsten der "künstlerischen Mystifizierung" wichtige Erklärungen weggelassen haben soll. Ich finde dummerweise den Artikel nicht mehr, wo dies mal ausgeführt wurde.

#20 simifilm

simifilm

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Geschrieben 15 März 2009 - 23:50

Naja, ich glaube, die Zusammenarbeit wurde im Nachhinein ziemlich schöngeredet. Es muß ziemlich lautstarke Auseinandersetzungen gegeben haben und Clarke soll bei der Premiere regelrecht "erschüttert" gewesen sein, weil Kubrick zugunsten der "künstlerischen Mystifizierung" wichtige Erklärungen weggelassen haben soll. Ich finde dummerweise den Artikel nicht mehr, wo dies mal ausgeführt wurde.

Würde mich interessieren, denn ich bilde mir ein, die Literatur zur Kubrick und speziell zu 2001 sehr gut zu kennen und mir ist nichts dergleichen bekannt; dass Buch und Film in unterschiedliche Richtungen gehen, war meines Wissens eigentlich schon früh klar (abgesehen davon liegt die Stärke des Films in meinen Augen gerade darin, dass er "wichtige Erklärungen" weglässt).

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#21 Konrad

Konrad

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Geschrieben 17 März 2009 - 16:45

Würde mich interessieren, denn ich bilde mir ein, die Literatur zur Kubrick und speziell zu 2001 sehr gut zu kennen und mir ist nichts dergleichen bekannt; dass Buch und Film in unterschiedliche Richtungen gehen, war meines Wissens eigentlich schon früh klar (abgesehen davon liegt die Stärke des Films in meinen Augen gerade darin, dass er "wichtige Erklärungen" weglässt).

Ich habe nochmal in meinen Links gekramt, finde den Artikel aber leider nicht mehr. Man kann es aber nachvollziehen, wenn man den "Clarke"-Eintrag im engl. Wikipedia verfolgt. "James Randi later recounted that upon seeing 2001 for the first time, Clarke left the movie theatre during the first break crying because he was so upset about how the movie had turned out. Despite their differences, both film and novel were well received." Bezüglich des "Weglassens" sind wir einer Meinung. Der Film bekommt seine poetischen Qualitäten durch den Raum, den er für unterschiedliche Interpretationen läßt.

#22 simifilm

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Geschrieben 17 März 2009 - 16:51

Ich habe nochmal in meinen Links gekramt, finde den Artikel aber leider nicht mehr. Man kann es aber nachvollziehen, wenn man den "Clarke"-Eintrag im engl. Wikipedia verfolgt. "James Randi later recounted that upon seeing 2001 for the first time, Clarke left the movie theatre during the first break crying because he was so upset about how the movie had turned out. Despite their differences, both film and novel were well received."

Dieses Zitat finde ich merkwürdig, weil 2001 in der Urversion nur eine Pause hat (wieso also "first break) und weil die wirklich wilden Teile ja erst im letzten Drittel kommen. Die grosse Änderung zu Beginn ist ja nur, dass bei Kubrick kein überdimensionaler Fernseher mit Instruktionsfilmen auftaucht, sondern eben ein gänzlich inaktiver Monolith. Wenn ich mir vorzustellen versuche, dass man da Clarkes Version 1:1 umgesetzt hätte, kommen eigentlich nur lächerliche Szenen raus ... EDIT: Habe mir jetzt gerade den Podcast angehört, auf den sich der Wikipedia-Artikel da bezieht; und immerhin: Randi spricht da von "after the intermission", was mehr Sinn ergibt. Dennoch bin ich eigentlich ein bisschen skeptisch, was dieses Anekdote betrifft, aber was soll's ...

Bearbeitet von simifilm, 17 März 2009 - 16:58.

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#23 Konrad

Konrad

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Geschrieben 17 März 2009 - 17:01

EDIT: Habe mir jetzt gerade den Podcast angehört, auf den sich der Wikipedia-Artikel da bezieht; und immerhin: Randi spricht da von "after the intermission", was mehr Sinn ergibt. Dennoch bin ich eigentlich ein bisschen skeptisch, was dieses Anekdote betrifft, aber was soll's ...

Ich glaube, es war der große Erklärungspart (16 Minuten oder so), in dem auch Kubricks Tochter aufgetreten ist, der rausgeschnitten wurde. Kubrick hatte das mit Clarke nicht abgestimmt.

Bearbeitet von Konrad, 17 März 2009 - 17:06.


#24 simifilm

simifilm

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Geschrieben 17 März 2009 - 17:03

Ich glaube, das ist der große Erklärungspart (16 Minuten oder so), in dem auch Kubricks Tochter aufgetreten ist, der rausgeschnitten wurde.

Kubricks Tochter tritt im Film nach wie vor auf, sie ist Floyds Tochter.

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#25 Konrad

Konrad

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Geschrieben 17 März 2009 - 17:20

Kubricks Tochter tritt im Film nach wie vor auf, sie ist Floyds Tochter.

Kubrick hat den Schnitt nach der Premiere ja nochmal überarbeitet.

#26 simifilm

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Geschrieben 17 März 2009 - 17:21

Kubrick hat den Schnitt nach der Premiere ja nochmal überarbeitet.

Ja, aber diese Szene wurde nicht neu reingenommen.

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#27 Konrad

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Geschrieben 17 März 2009 - 17:26

Ja, aber diese Szene wurde nicht neu reingenommen.

Wie auch immer. Jedenfalls halte ich die Aussage des Artikels für richtig, daß die Zusammenarbeit nicht immer so harmonisch gewesen ist, wie dies später stilisiert wurde. PS: Übrigens nimmt der NASA-Berater Fred Ordway da kein Blatt vor den Mund; er spricht offen von "Verstümmelung" durch Kubricks Schnitt.

Bearbeitet von Konrad, 17 März 2009 - 17:39.


#28 simifilm

simifilm

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Geschrieben 17 März 2009 - 19:00

PS: Übrigens nimmt der NASA-Berater Fred Ordway da kein Blatt vor den Mund; er spricht offen von "Verstümmelung" durch Kubricks Schnitt.

Verstümmelung durch Weglassen von Szenen, in denen Bowman joggt, und einer zweiten Pod-Sequenz? :D

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Geschrieben 17 März 2009 - 19:38

Verstümmelung durch Weglassen von Szenen, in denen Bowman joggt, und einer zweiten Pod-Sequenz? :D

Äh, ging es hier nicht um 2010 :D ?

Unabhängig davon, gab es wahrscheinlich unterschiedliche Ansichten, wie der Film am Ende aussehen sollte. Clarke wollte an und für sich in vielen Dingen viel konkreter werden, als es Kubrick lieb war. Das war ein beständiges Ringen.

Und sicher kann ihr Verhältnis im Nachhinein unterschiedlich interpretiert werden. Wir können sie beide nicht mehr fragen. Ich denke aber, dass die Tatsache, dass sie am Ende diesen Film herausbrachten, sprich über Jahre hinweg daran gefeilt haben, durchaus ein Zeichen dafür ist, dass sie zwar in manchen Dingen unterschiedlicher Ansicht waren, letztlich aber beide dasselbe wollten (und geschafft haben): eine SF-Film zu drehen, wie ihn die Zuschauer bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen hatten.

Jeder der Beiden musste wahrscheinlich Abstriche machen.

Am Ende hat jeder - in seinem Bereich - dann aber doch noch die eine oder andere persönliche Note eingebracht. Kubrick im Film, Clarke im Roman dazu.
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#30 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 17 März 2009 - 21:20

Bei aller Verehrung ist einem Kubrick-Fan bekannt, dass er ein ziemlicher Sklaventreiber sein konnte, und immer sehr darauf bedacht war, SEINEN Stil in den Film zu bringen. Clarke macht auf mich den Eindruck eines eher distanzierten netten, wenn auch gelegentlich rechthaberischen (s. seinen Briefwechsel mit Asimov), klassischen Briten.

Als Cutter für 2001 ist, an den einschlägigen Stellen nach zu lesen, Ray Lovejoy eingetragen. Er schnitt auch Shining für Kubrick. (Ich lese gerade Kunst des Filmschnitts und muss hier mal eine Lanze für Cutter brechen. ;))

@HMP: Clarkes Hauptnote im Film ist die Story. Ich denke Kubrick wusste, dass Clarke etwas drauf hatte im Plotten kleverer SF-Erzählungen, und außerdem war Clarke ja schon damals bekannt für seinen wissenschaftlichen Durchblick. Er wollte z.B., dass die Discovery Hitzeabstrahlflügel bekommt - sie hätte ausgesehen wie eine Großlibelle. (Aber solche Wünsche mussten aus Kubricks Sicht dann auch ästhetisch passen. Im "Making of"-Buch von Clarke, das ich leider zzt. nicht mehr besitze, klangen aber solche Auseinandersetzungen recht friedlich.)

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)




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