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2010 oder Etwas Wundervolles kotzt mich an


148 Antworten in diesem Thema

#121 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 23 März 2009 - 08:48

Ok, dann lasse ich den Begriff "Mainstream" außen vor, und behaupte mal, dass Kubrick bis 2001 den intelligenteren Cineasten noch nicht so sehr aufgefallen war. Seine besondere Symbolik, z.B. das Bewegen durch einen Flur oft auf eine Tür hin, war zwar schon da (z.B. in Killer's Kiss) aber noch nicht "angekommen".

Mir ist nicht ganz klar, was genau Dein Argument ist, aber in meinen Augen ist es genau umgekehrt: Wenn überhaupt, dann war Kubrick gerade unter Cinéasten vor 2001 schon ein Begriff. Filme wie Paths of Glory oder eben auch Lolita wurden von Cineasten sehr wohl wahrgenommen. In einer Cineasten-Zeitschrift wie den Cahiers du cinéma war Kubrick schon früh ein Thema.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#122 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 März 2009 - 09:04

Kein Argument - ich suche außer den inhaltlichen Vorzügen den ein oder anderen externen Grund warum 2001 auf Dauer so erfolgreich war. Hm, das mit dem "Mainstream" muss ich wohl wirklich lassen.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

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(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#123 simifilm

simifilm

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Geschrieben 23 März 2009 - 09:21

Gründe warum er unmittelbar so erfolgreich war, lassen sich einige aufzählen: Die akute Mondflugbegeisterung ist sicher ein Grund. Dann sprach der Film eben auch die Jugend von damals an, bot viel Bewusssteinerweiterndes und Psychodelisches, was gut in die damalige Jugendkultur passte. 2001 war ja bei Erscheinen in den USA ein Film, der vor allem durch die Jugend erfolgreich wurde, während die etablierte Filmkritik zu Beginn nichts von ihm wissen wollte.

Warum er langfristig so erfolgreich war? Weil er einfach gut ist. :bighlaugh:

Wahrscheinlich ist es schon so, dass sowohl die technische als auch die formale Perfektion immer deutlicher wurde, je mehr Zeit verstrich. 2001 ist für mich einer der ganz wenigen Fälle, bei dem die Spezialeffekt (mit wenigen Ausnahmen) kaum etwas von ihrer Überzeugungskraft haben; vieles fühlt sich für mich heute nach wie vor 'echt' an. Und visuell und musikalisch ist der Film einfach grossartig; vor allem ist er insgesamt nach wie vor ziemlich einzigartig; es ist nicht so wie bei anderen erfolgreichen Filmen, dass dann nachher haufenweise (vielleicht bessere) Varianten gemacht wurden.

Dann war Kubrick immer auch ein Regisseur für Regisseure; sprich: gerade unter Regisseuren war er wegen seinem hohen technischen Level immer sehr angesehen; das hat zu unzähligen Zitaten und Referenzerweisung in der Filmgeschichte geführt.

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#124 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 März 2009 - 10:39

einer der ganz wenigen Fälle, bei dem die Spezialeffekt (mit wenigen Ausnahmen) kaum etwas von ihrer Überzeugungskraft haben

(Ich glaube da ging ein "verloren" verloren.) D'accord.

/KB

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#125 simifilm

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Geschrieben 23 März 2009 - 10:40

(Ich glaube da ging ein "verloren" verloren.)

Correctemundo.

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#126 Konrad

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Geschrieben 23 März 2009 - 13:03

Hm, das mit dem "Mainstream" muss ich wohl wirklich lassen.

Unbedingt, Kubrick war schon deutlich vor 2001 nicht mehr Mainstream.
Simi hat schon "Wege zum Ruhm" erwähnt, seinen Film über den 1.Weltkrieg, dessen kompromißlose Anklage der menschenverachtenden Generäle dazu führte, daß Frankreich ihn bis Mitte der 70er-Jahre auf den Index gesetzt hat.

Gründe warum er unmittelbar so erfolgreich war, lassen sich einige aufzählen: Die akute Mondflugbegeisterung ist sicher ein Grund. Dann sprach der Film eben auch die Jugend von damals an, bot viel Bewusssteinerweiterndes und Psychodelisches, was gut in die damalige Jugendkultur passte. 2001 war ja bei Erscheinen in den USA ein Film, der vor allem durch die Jugend erfolgreich wurde, während die etablierte Filmkritik zu Beginn nichts von ihm wissen wollte.

Definitiv war bei der Hippiegeneration in den USA die Ähnlickeit der Tunnelsequenz mit den Farbeindrücken eines LSD-Trips ein Erfolgsfaktor.
Ich weiß nicht mehr, ob Kubrick oder Clarke die Story erzählt hat, daß er einmal in einem Kino von einem freundlichen Hippie, der ihn erkannt hat, ein Päckchen zugesteckt bekam.
Dieser wäre der festen Überzeugung gewesen, wie er pickiert schrieb, daß nur ein "Bruder im Geiste" eine so schöne Farborgie hätte komponieren können. :rofl1:

#127 simifilm

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Geschrieben 23 März 2009 - 13:10

Unbedingt, Kubrick war schon deutlich vor 2001 nicht mehr Mainstream.
Simi hat schon "Wege zum Ruhm" erwähnt, seinen Film über den 1.Weltkrieg, dessen kompromißlose Anklage der menschenverachtenden Generäle dazu führte, daß Frankreich ihn bis Mitte der 70er-Jahre auf den Index gesetzt hat.

Dass er in Frankreich verboten wurde, hatte primär damit zu tun, dass es eben französische Generäle waren, die hier negative dargestellt wurden. Frankreich hätte mit einer "kompromißlosen Anklage der menschenverachtenden Generäle" wohl keine Probleme gehabt, wenn Letztere Deutsche gewesen wären. Tatsächlich wurde der Film wegen Druck aus Frankreich auch in der Schweiz verboten, was eine ziemlich einsame Sache, denn die Zulassung von Filmen wird in der Schweiz normalerweise gar nicht auf Landesebene, sondern auf Kantonsebene geregelt. Paths of Glory ist meines Wissens der einzige Film, der in der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg auf diese Weise verboten wurde.


Definitiv war bei der Hippiegeneration in den USA die Ähnlickeit der Tunnelsequenz mit den Farbeindrücken eines LSD-Trips ein Erfolgsfaktor.
Ich weiß nicht mehr, ob Kubrick oder Clarke die Story erzählt hat, daß er einmal in einem Kino von einem freundlichen Hippie, der ihn erkannt hat, ein Päckchen zugesteckt bekam.
Dieser wäre der festen Überzeugung gewesen, wie er pickiert schrieb, daß nur ein "Bruder im Geiste" eine so schöne Farborgie hätte komponieren können. :rofl1:

Kubrick selbst hielt ja überhaupt nichts von Drogen. In seiner Erfahrung führten Drogen dazu, dass ihre Konsumenten die dümmsten Dinge ganz grossartig fanden; das entsprach ihm gar nicht. Er war der Ansicht, dass ein kritischer Blick essenziell für die Arbeit eines Künstlers sei ...

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#128 Konrad

Konrad

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Geschrieben 23 März 2009 - 13:44

Dass er in Frankreich verboten wurde, hatte primär damit zu tun, dass es eben französische Generäle waren, die hier negative dargestellt wurden. Frankreich hätte mit einer "kompromißlosen Anklage der menschenverachtenden Generäle" wohl keine Probleme gehabt, wenn Letztere Deutsche gewesen wären. Tatsächlich wurde der Film wegen Druck aus Frankreich auch in der Schweiz verboten, was eine ziemlich einsame Sache, denn die Zulassung von Filmen wird in der Schweiz normalerweise gar nicht auf Landesebene, sondern auf Kantonsebene geregelt. Paths of Glory ist meines Wissens der einzige Film, der in der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg auf diese Weise verboten wurde.

Sehr interessant. Haben da die französisch sprechenden Kantone den Antrag eingebracht?
Ich glaube, der Film war wegen der deutschfreundlichen Untertöne auch in anderen Ländern ein Ärgernis.

#129 simifilm

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Geschrieben 23 März 2009 - 13:53

Sehr interessant. Haben da die französisch sprechenden Kantone den Antrag eingebracht?
Ich glaube, der Film war wegen der deutschfreundlichen Untertöne auch in anderen Ländern ein Ärgernis.

Meines Wissens geschah das ganz auf nationaler Ebene; Frankreich hatte den Film verboten und machte Druck. Die Schweizer Regierung kuschte und liess den Film «aus Respekt gegenüber Frankreich» o.ä. dann auch verbieten. Irgendwie wurde das dann halb "vergessen", so dass der Film offiziell bis in die frühen 70er Jahre verboten blieb. Daher haftet dem Film hierzulande immer noch etwas Besonderes an - «das ist der Film, der damals verboten wurde.» (das mit dem Vergessen scheint übrigens auch mit den Altersbestimmungen in Deutschland zu passieren. So fand ich kürzlich heraus, dass John Frankenheimers Seconds in Deutschland noch immer ein FSK 18 hat, was vollkommen lächerlich ist. Aber anscheinend werden diese Einstufungen nicht angepasst, wenn da niemand explizit nachfragt).

Die ganze Sache ist, wie gesagt, eigentlich sehr ungewöhnlich, denn es fand hier meines Wissens kein Verbot aufgrund der normalerweise üblichen Bestimmungen statt, wie beispielsweise bei gewalttätigen Filmen. Das würde dann auch im Bereich der Kantone liegen. Clockwork Orange beispielsweise wurde im Kanton Freiburg für kurze Zeit verboten, dieses Verbot wurde dann aber nach allgemeinem Protest revidiert.

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#130 Konrad

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Geschrieben 23 März 2009 - 14:01

Die ganze Sache ist, wie gesagt, eigentlich sehr ungewöhnlich, denn es fand hier meines Wissens kein Verbot aufgrund der normalerweise üblichen Bestimmungen statt, wie beispielsweise bei gewalttätigen Filmen. Das würde dann auch im Bereich der Kantone liegen. Clockwork Orange beispielsweise wurde im Kanton Freiburg für kurze Zeit verboten, dieses Verbot wurde dann aber nach allgemeinem Protest revidiert.

Und wie war das mit "Lolita"?
In USA hat der Film ja lange Zeit keinen Verleih gefunden.

#131 simifilm

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Geschrieben 23 März 2009 - 14:22

Und wie war das mit "Lolita"? In USA hat der Film ja lange Zeit keinen Verleih gefunden.

Das wäre mir neu, ich glaube, Du verwechselst das mit der Neuverfilmung von Adrian Lyne. Kubrick drehte den Film bewusst in England, um Ruhe vor amerikanischen Sittenwächtern zu haben, aber meines Wissens wurde da genau geschaut, dass es keine Probleme mit der MPAA gibt. Der Film wurde von resp- für MGM produziert, da sehe ich nicht wirklich, wie es Probleme mit dem Verleih hätte geben können.

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#132 Konrad

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Geschrieben 23 März 2009 - 14:32

Das wäre mir neu, ich glaube, Du verwechselst das mit der Neuverfilmung von Adrian Lyne.

Könnte sein. Obwohl, ich meine gelesen zu haben, daß er sich mit der Zulassung in den USA verkalkuliert hatte, obwohl er peinlichst genau darauf geachtet hatte, daß die Vorschriften eingehalten wurden. Der Skandalroman von Nabokov war halt dort lange ein rotes Tuch.

#133 simifilm

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Geschrieben 23 März 2009 - 14:38

Könnte sein. Obwohl, ich meine gelesen zu haben, daß er sich mit der Zulassung in den USA verkalkuliert hatte, obwohl er peinlichst genau darauf geachtet hatte, daß die Vorschriften eingehalten wurden.

Nö, wirklich nicht. Natürlich gab es im Vorfeld einigen Wirbel und wahrscheinlich auch irgendwelche hysterischen Boykottdrohungen, aber der Film kam regulär in die Kinos und war sehr erfolgreich (obwohl das wohl auch damit zusammenhing, dass viele Zuschauer etwas Skandalöses erwarteten, das sie dann aber nicht zu sehen bekamen).

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#134 Konrad

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Geschrieben 23 März 2009 - 16:01

M.E. hat der Erfolg des Films wenig mit dem damaligen Stand der SF zu tun. SF war sicherlich "cool" und es gab gute Autoren in den 60ern, aber die meisten Leute stellten sie auf die gleiche Stufe wie Comics (also Schund). Die SF hat danach als ernster zu nehmendes Genre vom Erfolg des Films profitiert, der Film von der Zuarbeit des bekanntesten SF-Autors, der aber sicherlich das damalige Avantgarde wie z.B. Sturgeon oder Brunner, und davor (Cordwainer) Smith oder Bester NICHT vertrat.

Naja, immerhin gab es in den 60er-Jahren vor 2001 zwei Avantgarde-Regisseure, die sich mit SF beschäftigt haben. Das war Godard mit "Alphaville" und Truffaut mit "Fahrenheit 451". Es wäre interessant zu verfolgen, ob es da einen Einfluß auf Kubrick gegeben hat.

#135 simifilm

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Geschrieben 23 März 2009 - 16:08

Naja, immerhin gab es in den 60er-Jahren vor 2001 zwei Avantgarde-Regisseure, die sich mit SF beschäftigt haben.
Das war Godard mit "Alphaville" und Truffaut mit "Fahrenheit 451".

Die Wirkung dieser Film dürfte in den USA minimal gewesen sein; gerade Alphaville ist ja wirklich nicht tpyische SF; da kommen durchaus zwar viele SF-Motive vor, aber wie Godard üblich, wird das ironisiert und mit allerlei passenden und unpassenden Zitaten und sonstigen Dingen angereichert (für eine ausführlichere Analyse empfehle ich einen Blick in mein Buch). Für die Entwicklung des Genres dürfte der Film kaum von grosser Bedeutung gewesen sein.

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#136 Konrad

Konrad

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Geschrieben 23 März 2009 - 16:17

Die Wirkung dieser Film dürfte in den USA minimal gewesen sein; gerade Alphaville ist ja wirklich nicht tpyische SF; da kommen durchaus zwar viele SF-Motive vor, aber wie Godard üblich, wird das ironisiert und mit allerlei passenden und unpassenden Zitaten und sonstigen Dingen angereichert (für eine ausführlichere Analyse empfehle ich einen Blick in mein Buch). Für die Entwicklung des Genres dürfte der Film kaum von grosser Bedeutung gewesen sein.

Das mag für "Alphaville" stimmen, aber bei "Fahrenheit 451" hab' ich da meine Zweifel. Truffaut hatte auch in Amerika einen guten Ruf.
Aber mich interessiert auch nicht so sehr der Einfluß auf das Publikum, sondern der Einfluß auf Kubrick.

#137 simifilm

simifilm

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Geschrieben 23 März 2009 - 16:21

Das mag für "Alphaville" stimmen, aber bei "Fahrenheit 451" hab' ich da meine Zweifel. Truffaut hatte auch in Amerika einen guten Ruf.
Aber mich interessiert auch nicht so sehr der Einfluß auf das Publikum, sondern der Einfluß auf Kubrick.

Grundsätzlich kannst Du davon ausgehen, dass Kubrick die beiden Filme gesehen hat. Gemäss diversen Aussagen von Leuten, die ihn kannten, hat er so ziemlich alles gesehen, und speziell für 2001 hat er sich alles, was irgendwie mit SF zu tun und das er auftreiben konnte, angesehen.

Bearbeitet von simifilm, 24 März 2009 - 08:16.

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#138 Konrad

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Geschrieben 23 März 2009 - 16:33

Der Film sieht mE. auch nach viel Geld für damalige Verhältnisse aus. Weiß jemand, wie die Finanzierung zu Stande kam? Jedenfalls war es u.a. ein toller Werbefilm für die NASA, auch wenn ungewollt.

Vielleicht in diesem Zusammenhang von Interesse: MBB hat damals die gesamte Premiere in München aufgekauft, um den Film seinen Mitarbeitern und Kunden zu zeigen. PS: Damalige Zeitungsberichte

Bearbeitet von Konrad, 23 März 2009 - 16:49.


#139 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 März 2009 - 17:42

Toller Link, K.! :rofl1: Besonders gefällt mir dieser eine Satz aus einer '68-Rezension (gegen Ende der Seite):

Hal redet, überlegt und hat Gefühle (nach Kubrick, der sich auf Fachleute beruft, werden die Computer des Jahres 2000 diese Fähigkeiten haben).

:D

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#140 HMP †

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Geschrieben 23 März 2009 - 17:47

Ja, echt toller Link! Das muss ich mir gleich ausdrucken und irgendwo ablegen. (By the way: ich hasse es, wenn ich abends nach Hause komme und zig Posts nachlesen muss :D ) So manch einer, der darüber geschrieben hat, hat den Film aber nicht oder nicht richtig gesehen:

Einer der Astronauten kann jedoch die Türe aufbrechen. Er zerstört Hal und setzt, verfolgt von einer großen rechteckigen Platte, die Reise durch die seltsame, phantastische Dimension allein fort.

Kommt mir so irgendwie unbekannt vor :rofl1: ...
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#141 †  a3kHH

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Geschrieben 29 August 2009 - 20:48

Gerade mit Junior 2001 gesehen. Er meinte zwar immer, der Film sei langweilig, hat aber 143 Minuten fasziniert hingesehen - und die 15 Minuten psychedelische Sequenz fand er faszinierend. :devil:
Aber bei mir sind während des Sehens ein paar Fragen aufgekommen.

Warum er langfristig so erfolgreich war? Weil er einfach gut ist. :devil:

Wahrscheinlich ist es schon so, dass sowohl die technische als auch die formale Perfektion immer deutlicher wurde, je mehr Zeit verstrich. 2001 ist für mich einer der ganz wenigen Fälle, bei dem die Spezialeffekt (mit wenigen Ausnahmen) kaum etwas von ihrer Überzeugungskraft haben; vieles fühlt sich für mich heute nach wie vor 'echt' an. Und visuell und musikalisch ist der Film einfach grossartig; vor allem ist er insgesamt nach wie vor ziemlich einzigartig; es ist nicht so wie bei anderen erfolgreichen Filmen, dass dann nachher haufenweise (vielleicht bessere) Varianten gemacht wurden.

Die Optik ist ja immer noch grandios, da kann sich heutzutage noch macher Regisseur eine Scheibe von abschneiden.
Aber Handlung und Filmtempo ? Ich weiss nicht, mir kam 2001 da doch sehr in die Jahre gekommen vor. Auch musikalisch fand ich ihn mittelmäßig (vom heutigen Standpunkt aus gesehen, meine ich). Nicht daß die klassischen Stücke nicht gut zum Film gepasst hätten, aber da ist im vergangenen Vierteljahrhundert doch eine starke Evolution der Soundtracks vor sich gegangen.
Aber einzigartig in seiner Zeit ist er zweifelsohne, ebenso wie etwa Metropolis. Doch hat er heute wirklich mehr verdient als ein rein akademisches Interesse ?
<_<


/OT By the way : Barry Lyndon habe ich bisher nur einmal gesehen, den muß ich mir offenbar nochmal besorgen. :devil:

#142 HMP †

HMP †

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Geschrieben 29 August 2009 - 22:00

Doch hat er heute wirklich mehr verdient als ein rein akademisches Interesse ?
:wink2:

Ich versuche mal die Tatsache außen vor zu lassen, dass 2001 (neben anderen Dingen, aber doch maßgeblich) mich zur SF gebracht hat. Ebenso wie die Tatsache, dass es mein persönlicher Lieblingsfilm ist (von allen Filmen die ich je gesehen habe).

Deine Frage kann man sicher nicht mit einem eindeutigen Ja oder Nein beantworten, aber ich versuche es mit einem eingeschränkten Ja. 2001 war und ist ein Meilenstein des SF-Films. Man sollte ihn - in meinen Augen - zumindest einmal gesehen haben, auch wenn man nicht nur akademisches Interesse daran hat. Als SF-Fan gehört sich das einfach. Es ist natürlich kein Muss, aber ein dickes Sollte. (Ähnliches behaupte ich auch über Der Herr der Ringe wenn es um Fantasy geht).

Ich kann es auch anders sagen (und das geht ein wenig in Simons Richtung): Er ist einfach gut. Und Gutes kennt keine Altersgrenzen, kein Verfallsdatum. (Wie in der Musik: auch ganz junge Leute kennen heute noch Freddie Mercury - 18 Jahre nach seinem Tod - oder ABBA - 27 Jahre nachdem sie sich aufgelöst haben). Solche Dinge sind einfach zeitlos. 2001 ist ein solch zeitloser Film, weil einfach gut. Zeitloses setzt sich über akademische Interessen hinweg.

Genügt das als Antwort?
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#143 simifilm

simifilm

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Geschrieben 29 August 2009 - 22:16

Gerade mit Junior 2001 gesehen. Er meinte zwar immer, der Film sei langweilig, hat aber 143 Minuten fasziniert hingesehen - und die 15 Minuten psychedelische Sequenz fand er faszinierend. :wink2:
Aber bei mir sind während des Sehens ein paar Fragen aufgekommen.Die Optik ist ja immer noch grandios, da kann sich heutzutage noch macher Regisseur eine Scheibe von abschneiden.
Aber Handlung und Filmtempo ? Ich weiss nicht, mir kam 2001 da doch sehr in die Jahre gekommen vor.

Ich nehme mal an, ihr habt den Film zu Hause gesehen. Damit habt ihr eigentlich nicht gesehen. 2001 braucht eine Leinwand - je grösser, je besser.

Auch musikalisch fand ich ihn mittelmäßig (vom heutigen Standpunkt aus gesehen, meine ich). Nicht daß die klassischen Stücke nicht gut zum Film gepasst hätten, aber da ist im vergangenen Vierteljahrhundert doch eine starke Evolution der Soundtracks vor sich gegangen.

Was soll "Evolution der Soundtracks" heissen? Ja, man macht heute viele Dinge anders. Heisst das, dass man ältere Dinge nicht mehr geniessen kann?


Aber einzigartig in seiner Zeit ist er zweifelsohne, ebenso wie etwa Metropolis. Doch hat er heute wirklich mehr verdient als ein rein akademisches Interesse ?

Das musst Du für Dich entscheiden. In meinen Augen ist Metropolis der deutlich schwächere Film. Visuell und technisch grandios, aber die Story geradezu hanebüchen, wenn nicht sogar bedenklich. 2001 rührt mich nach wie vor zutiefst.

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Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#144 †  a3kHH

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Geschrieben 29 August 2009 - 22:28

Ich nehme mal an, ihr habt den Film zu Hause gesehen. Damit habt ihr eigentlich nicht gesehen. 2001 braucht eine Leinwand - je grösser, je besser.

Das ist Geschmackssache. Die Optik, die visuelle Kraft des Films sehen wir auch auf unserem Flatscreener. Aber ich verstehe, was Du meinst.

Was soll "Evolution der Soundtracks" heissen? Ja, man macht heute viele Dinge anders. Heisst das, dass man ältere Dinge nicht mehr geniessen kann?

Die musikalische Untermalung der Filme ist deutlich besser, präziser, passender geworden. Man denke da nur an Morricone und seine sekundengenauen Kompositionen. Kein Vergleich zu den klassischen Musikstücken in 2001. Und das heisst natürlich nicht, daß man diese Filme nicht mehr genießen kann. Aber sind sie da nicht ziemlich gealtert ? Fast schon überaltert in diesem Bereich ?

Das musst Du für Dich entscheiden. In meinen Augen ist Metropolis der deutlich schwächere Film. Visuell und technisch grandios, aber die Story geradezu hanebüchen, wenn nicht sogar bedenklich. 2001 rührt mich nach wie vor zutiefst.

Nee, ich bin da eben hin- und hergerissen. Deshalb auch meine Fragen an euch hier im Thread.

Genügt das als Antwort?

Ja. Ich bin mal auf die anderen Meinungen gespannt.

:wink2:

Bearbeitet von a3kHH, 29 August 2009 - 22:29.


#145 simifilm

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Geschrieben 29 August 2009 - 22:35

Die musikalische Untermalung der Filme ist deutlich besser, präziser, passender geworden. Man denke da nur an Morricone und seine sekundengenauen Kompositionen. Kein Vergleich zu den klassischen Musikstücken in 2001. Und das heisst natürlich nicht, daß man diese Filme nicht mehr genießen kann. Aber sind sie da nicht ziemlich gealtert ? Fast schon überaltert in diesem Bereich ?

Also dieses Argument ist etwas seltsam; wenn ich eine Szene mit bereits existierender Musik - im Falle von 2001 mit bereits existierenden Aufnahmen - unterlege, ist das natürlich etwas anderes als eine Komposition, die extra für den Film gemacht wurde. Das soll etwas anderes sein. Da geht es dann eben nicht um punktgenaue Übereinstimmung, sondern auch um die Kontraste. Die Neuerung von 2001 war ja gerade, dass hier kein Score für den Film komponiert wurde (das heisst: es gab einen Score von Alex North, aber der wurde komplett verworfen), sondern ausschliesslich bestehende Musikstücke verwendet wurden.

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#146 †  a3kHH

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Geschrieben 29 August 2009 - 22:39

Also dieses Argument ist etwas seltsam; wenn ich eine Szene mit bereits existierender Musik - im Falle von 2001 mit bereits existierenden Aufnahmen - unterlege, ist das natürlich etwas anderes als eine Komposition, die extra für den Film gemacht wurde. Das soll etwas anderes sein. Da geht es dann eben nicht um punktgenaue Übereinstimmung, sondern auch um die Kontraste. Die Neuerung von 2001 war ja gerade, dass hier kein Score für den Film komponiert wurde (das heisst: es gab einen Score von Alex North, aber der wurde komplett verworfen), sondern ausschliesslich bestehende Musikstücke verwendet wurden.

Aha, interessant, wusste ich nicht. Dann ist mein Eindruck reine Geschmackssache, danke für die Erklärung.
:wink2:

#147 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 03 Januar 2010 - 00:06

Jetzt wo wir wirklich im Titel-Jahr angekommen sind, musste ich mir gleich als Erstes wieder 2010 mal ansehen (habe 2001 & 2010 immer auf DVD oder VHS zur Hand - wer weiß, es könnte ja die Welt untergehen...).

Hat mir nach wie vor gut gefallen. Bei Facebook werde ich den Film aus Spaß 12 Monate lang als meinen Lieblingsfilm eintragen... :aliensmile:

Habe diesmal haupts. auf die Interieurs geachtet: Also im alternativen 2010 des Kubrick-Hyams-Sonnensystems, ist auf der Erde jetzt gerade viel Weiches und Rundes angesagt, möglichst farblos - also weiß, mit ein wenig Chrom und schwarz hier und da. So sieht's bei Floyds, und auch bei Bowmans Ex-Frau, zuhause aus. Die Alternativis haben auch noch TV, allerdings inzwischen immer an die Decke verbannt, und scheinen nicht so ganz dem Internet-Drachen verfallen zu sein wie wir. Auf dem neuen Raumschiff der Russen, der "Leonov", sieht das Design wesentlich funktionaler und "voll-gekramter" aus als auf der "Discovery" - das erinnert eher an das Ambiente der "Nostromo" aus Alien: Das Schiff weniger als Ort der ehrwürdigen Weihe der Wissenschaft/Technolgie, mehr als Gebrauchsgegenstand... Gefällt mir auch gut.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#148 Clauss-Hausen

Clauss-Hausen

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Geschrieben 03 Januar 2010 - 04:36

Ist das hier das Meckerforum, oder wie? :aliensmile: Irgendwas finden wir immer zum meckern, selbst, wenn wir noch so tief graben muessen. 2010 ist doch Hard SF reinsten Wassers, es gibt nicht viele Filme, die sich so realistisch einer Reise ins All naehern. Im Grossen und Ganzen zumindest, im Detail ertrinkt er dann schon in kleinen Fehlerchen, die im Gesamteindruck etwas aergerlich sind, aber dem Film als Ganzes dennoch kaum etwas anhaben, da die Fehlersumme immer noch eindrucksvoll unter Hollywoods Durchschnittssumme liegt :jumpgrin: Dass man 2001 und 2010 nicht vergleichen kann... also bitte, das liegt doch auf der Hand. Und das liegt so offensichtlich auf der Hand, dass ich keine Sekunde zweifle, dass keiner der Beteiligten jemals daran gedacht hat, 2001 als Kunstwerk fortzusetzen oder dem Vorgaenger in irgendeiner Weise ueberhaupt nahezukommen, sondern hier einfach eine (uebrigensd verdammt gute, der Roman ist immer noch einer meiner Favoriten) gute und solide, und mitunter auch sehr faszinierende Geschichte am Jupiter/Luzifer erzaehlt wird. Sich hier so zu mockieren, dass 2010 nicht den kuensterlischen Anspruch von 2001 erreicht, hat mit verlaub etwas kindlich naives (N.A.T.U.E.R.L.I.C.H. tut er das nicht. Na und?)... dann gar noch zu behaupten, er wolle 2001 irgendwie laecherlich machen.... das grenzt dann aber schon an Paranoia. 2001 ist ein viel weiter als Hard SF an sich gehender Film, der selbst dann noch ein Publikum faszinieren koennte, wenn eine Reise zum Jupiter an der Tagesordnung steht, waehrend 2010 ein solider SF Film ist, der keine groesseren kuenstlerischen Ansprueche an sich hat, der aber durch die Location am Jupiter auch heute noch faszinieren kann (und unterhalten tut er allemal). Er ist einfach gut gemacht, auch wenn er kein zeitloser Klassiker ist. Gut und solide, aber eben nicht mit der Detailversessenheit, die man eventuell haette reinstecken koennen. Aber was solls, was 2010 bietet, das ist schon eine Menge, verglichen mit dem was Hollywood im Durchschnitt so an SF ausspuckt. => Toller Film 2061 war auch noch ein gutes Buch, obwohl Clarke da schon nachgelassen hatte. Tom Hanks wollte das mal wohl verfilmen, Schade, dass nix draus geworden ist. 3001 hat eine interessant ausgearbeitete Welt des Jahres 3001, die das Buch durchaus lesenwert macht. Dazu ist die Idee, Frank Poole in den Aussernbereichen des Sonnensystems zu finden und wiederzubeleben verdammt cool. Wo alles zusammenbricht ist, dass die Sache mit dem Odysseethema an sich wenig zu tun hat, das ganze problem um den Monolithen in den letzten 20 - 30 Seiten ueberhaupt erst angeschnitten und dann auch gleich in einem Rutsch geloest wird (Kurzgeschichte). Als Roman versagt 3001, aber es hat dennoch seine Reize. Es zu lesen ist auf jeden Fall keine Zeitverschwendung.

Hörbuch - Das Ende der Party
www.youtube.com/watch?v=SnyVYk7pkII

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#149 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 13 Januar 2010 - 17:19

Heuer lese ich, dass das ehrwürdige Online-SF-Besprechungs-Magazin IROSF bald sterben wird, und da fällt mir beim Rückblättern auf, dass ein Rezensent eine ähnliche Idee wie ich hatte, und sich im Dezember 2010 nochmal vornahm - schön, dass er auch zu einem eher positiven Fazit kam. ;)

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