Jugendschutz & Co
#1
Geschrieben 18 März 2009 - 19:44
#2
Geschrieben 18 März 2009 - 20:18
#3
Geschrieben 18 März 2009 - 21:59
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• (Buch) Neuerwerbung: Philip K. Dick - Der dunkle Schirm
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• (Film) gerade gesehen: James Bond - Casino Royal
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• (Film) als nächstes geplant: A Scanner Darkly
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• (Film) Neuerwerbung: Paris 2054 Renaissance
#4
Geschrieben 19 März 2009 - 07:43
SHINING
#5
Geschrieben 19 März 2009 - 11:21
Ich glaube der einzige Grund dafür liegt in der Publicity die man sich dadurch erhofft. Nach dem jüngsten Amoklauf sind ja Computerspiele mal wieder von den Medien an den Pranger gestellt worden. Nun hofft man wohl auf positive Resonanz der Bevölkerungteile die da so gegen die bösen Spiele wettern. Das ganze hat für mich mit Jugendschutz nichts zu tun, sondern nur mit der Hoffnung Schalgzeilen zu machen und dadurch kostenlose Werbung zu haben. Ob dadurch dann mehr Geld in deren Kassen kommt, als durch den fehlenden Verkauf von 18er Titeln kann ich nicht beurteilen.Ich halte eine Altersbeschränkung generell für sinvoll. Warum aber jetzt z.B. gestern der Kaufhof beschlossen hat keine ab 18 Spiele mehr zu verkaufen, verstehe ich nicht. Wenn hier eine konsequente Kontrolle der Käufer erfolgen würde, wüsste ich nicht wo das Problem liegt.
Soweit ich weiss gehen Änderungen an Spielen nicht direkt von unseren Prüfstellen aus. Oft wollen die Hersteller ihr Produkt natürlich für einen möglichst großen Markt verfügbar machen. Da unsere Prüfstellen als sehr streng bekannt sind entfernen inzwischen einige Hersteller selbst schon mal Blut aus den Spielen damit man evtl. eine Einstufung ab 16 bekommt. Früher waren die Änderungen aber, wie von dir erwähnt, oft deutlich drastischer. Das war aber glaube ich noch in der Zeit als Computerspiele keine verpflichtende Alterseinstufung hatten. Da gabs dann nur entweder war das Spiel im freien Verkauf, oder es wurde z.B. wegen Brutalität indiziert. Das hatte dann natürlich zur Folge, dass diese Spiele nicht mehr (offen) im Laden stehen durften. Heute bekommen Spiele oft eine Kennzeichnung ab 18 und stehen dann auch im Laden. Das hat auf die Verkaufszahlen natürlich nicht die negativen Auswirkungen die eine Indizierung hatte. Diese Änderungen treffen mich in der Regel aber nur am Rande. Ich selbst bin ein Fan von Originalversionen. D.h. Spiele, Filme, Serien und in letzter Zeit auch oft Bücher werden bei mir meist auf Englisch konsumiert (bei deutschen Produktionen natürlich auf Deutsch). Das hat dann bei Spielen den positiven Nebeneffekt, dass diese Spiele keiner deutschen Prüfstelle unterliegen, und somit auch ungeschnitten sind.Was mir aber unverständlich bleibt warum dann z.B. früher in Computerspielen teilweise für Deutschland ( und nur für uns ) einige Missionen herausgenommen wurden. Und bei uns waren dann plötzlich die Menschen Roboter. Solche Aktionen kann ich nicht nachvollziehen weil sie meiner Meinung nach überhaupt nichts bringen.
#6
Geschrieben 19 März 2009 - 13:26
Ein ganz interessantes Beispiel ist Doomsday, von dem eine stark geschnittene Version erschienen ist. Dann gab es einen ungeschnittenen Bootleg, der wohl einiges Interesse fand. Kein Wunder, wenn man sich als mĂĽndiger BĂĽrger vorschreiben lassen muss, wie viel Gewalt einem zugemutet werden kann. Und nun scheint es so zu sein, als ob es nun doch eine legale und ungeschnittene Version geben wird.
Sehr störend ist auch der Umstand, dass der Käufer nicht selten getäuscht wird. Wenn man sich zum Beispiel bei Saturn einen 18-Bereich ansieht, deren DVDs auch noch mit einem großen Warnbutton versehen sind, aber dennoch nicht selten gekürzt sind.
Auch das es so gut wie nie einen Hinweis gibt auf der Verpackung gibt, dass es sich um ein unvollständiges Produkt handelt, finde ich äußerst störend.
Was die Videospiele angeht, wird etwas inkonsequent vorgegangen, scheint mir. So erschien GTA 4 völlig ungeschnitten, wobei ja eigentlich bekannt ist, dass zum Beispiel das Ragdoll-System in Deutschland gar nicht gerne gesehen wird. Wobei ich mich frage, ob hier wirtschaftliche Interessen eine Rolle gespielt haben, schließlich stellt diese Reihe einen enormen Marktwert dar.
Für Erstaunen hat auch das äußerst brutale Dead Space gesorgt, das entgegen aller Erwartungen ungeschnitten in den deutschen Handel kam.
#7
Geschrieben 20 März 2009 - 14:03
#8
Geschrieben 20 März 2009 - 15:42
Ja, einige werfen ihnen auch blinden Aktionismus vor, was ich auch so sehe. Es wird der Anschein erweckt, ein Problem zu lösen. In Wirklichkeit wird es aber fein säuberlich abgewälzt. Im Grunde wird ja eine ganze Spielergemeinde an den Pranger gestellt, die sich womöglich noch dafür rechtfertigen müssen, solches "Dreckszeug" zu konsumieren. Als ob es ein Haufen Perverser wäre, für die eigens übler Schund produziert wird. Vielleicht sollten da einige wirklich mal ihre Hausaufgaben machen und bei den Spielern selbst Recherche betreiben. Da scheint ein völlig verschobenes Bild vorzuherrschen. Auch sind Amokläufer ja keine irregeführten Jungs, die in der Gegend rumballern, weil es in den Spielen so ein Spaß machte und sie das mal eben in echt ausprobieren wollen. Das sind allesamt Typen, die kein Problem damit haben, sich anschließend eine Kugel durch den eigenen Schädel zu jagen. Da heißt, da liegt eine ganz andere Dimension vor. Vielleicht sollte man an echten Schusswaffen mal einen leuchtenden Sticker anbringen, oder den Abzugshahn zensieren. Wäre mindestens ebenso geistreich. Wobei wir ja ein sehr strenges Waffengesetz haben.In dieser Debatte wird leider immer wieder deutlich, die meisten Leute die in der Öffentlichkeit Aussagen über Computerspiele treffen haben keine Ahnung vom Thema. Aber um Jugendschutz gehts den Leuten auch nicht, da gehts um Wählerstimmen, vor allem im Wahljahr. Und anscheinend kann man durch Verbotsforderungen mehr Stimmen von Leuten gewinnen, als dass man sie durch verärgerte Spieler verliert.
#9
Geschrieben 20 März 2009 - 15:48
Nur eine kleine Korrektur an dieser Stelle, ansonsten pflichte ich Dir vollumfänglich bei: Unsere Polit-Deppen denken lediglich, sie würden damit mehr Stimmen gewinnen, gerade bei den älteren Semestern. Das ist aber Unfug, denn deren Stimmen haben sie entweder bereits oder es handelt sich um Leute, die - auch, aber nicht allein aufgrund ihres Alters - in ihren Meinungen soweit gefestigt (bzw. starrsinnig) sind, dass sie sich durch solche Nebelkerzen nicht umstimmen lassen. Gewinnen könnten sie lediglich die Stimmen von Neuwählern, also jener jungen Generation, die (nicht nur) wegen solcher Vorstöße gar nicht mehr wählt, weil sie die zur Wahl stehenden Personen grundlegend für Spielverderber und bei näherer Betrachtung (so diese denn stattfindet) für inhaltlich unwählbar halten.Und anscheinend kann man durch Verbotsforderungen mehr Stimmen von Leuten gewinnen, als dass man sie durch verärgerte Spieler verliert.
Schlimmstenfalls verlieren sie dadurch sogar noch Wähler im unteren Bereich des mittleren Alterssegments, die zwar genug "bürgerliche Werte" entwickelt haben, um eigentlich ungefällige Parteien aufgrund spezifischer Vorteile (die sich aus der generellen Ausrichtung der Partei ergeben) zu wählen, aber gleichzeitig auch noch jung genug sind, solche Vorstöße als Affront zu empfinden, weil sie davon unmittelbar betroffen sind. Grob vereinfacht: Wenn ich weiß, dass zwei Drittel aller bundesdeutschen Haushalte potentielle Internetnutzer und Computerspieler aufweisen, verprelle ich diese doch nicht durch Vorstöße in Sachen Überwachung und Regulierung. Hehre Ziele mal außen vor ... Wie dumm kann man sein?
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#10
Geschrieben 20 März 2009 - 16:35
Bearbeitet von simifilm, 20 März 2009 - 16:36.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
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• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
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• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#11
Geschrieben 09 Oktober 2016 - 10:00
Wie ich gestern herausgefunden habe, hat Schwarzenegger's Erstlingswerk "Herkules in New York" eine Altersfreigabe von "FSK 6" gekriegt. FrĂĽher auf VHS (http://www.ofdb.de/v...=5675&vid=58158) hat dieser Film noch "Keine Jugendfreigabe" bekommen. Wir leben in einer verrĂĽckte Welt.
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