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Inglourious Basterds (2009)


332 Antworten in diesem Thema

#61 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 23 August 2009 - 10:43

Das beides, also Arroganz und Antiamerikanismus gehört genauso untrennbar und durchgehend zu Franks Wesen wie häufig gute Storys und auch bei anderen Gelegenheiten (nicht hier) intelligente Aussagen. Nimm ihn halt als Gesamtkunstwerk, Frank ist da vielschichtig. ;) @Alfred: Es hat nichts mit 'ethischer Reife' zu tun, sich über (Baseballschläger-Einzel)Szenen zu mockieren, die man schlicht nicht selbst gesehen hat und deren Darstellungsform man somit überhaupt nicht beurteilen kann; so zu argumentieren ist desavourierend und selbstdisqualifizierend, jedenfalls intellektuell unredlich.

Ich empfinde es schon ein wenig überheblich (freundlich ausgedrückt), daß Du Dir ein Urteil über meine Person anmaßt, ohne mich auch nur ansatzweise zu kennen. Kritik an Hollywoods Leichenfledderei mit "Antiamerikanismus" gleichzusetzen ist übrigens nicht eben ein Beispiel für sachliche Kompetenz. Und es hat vielleicht weniger mit "ethischer Reife" zu tun als mit Anstand und Sensibilität zu tun, wenn ich mich über eine von mehreren gewaltverherrlichenden Szenen empöre, für die Tarantino ja auch bekannt und "kultig" ist, die nicht nur ich als menschenverachtend und widerlich empfinde (auch ohne auch noch Geld dafür bezahlt zu haben, sie mir selbst anzutun). Vielleicht solltest Du Dich erstmal in den einschlägigen Foren sachkundig machen, bevor Du Dich hier zum Richter aufschwingst. Also lege bitte Deinen überheblichen Oberlehrerton ab. Ich warte im übrigen auch noch auf das erste sachliche Argument in diesem Forum, das sich mit dem von mir Geschriebenen auseinandersetzt. FWH

#62 simifilm

simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 10:50

Ich empfinde es schon ein wenig überheblich (freundlich ausgedrückt), daß Du Dir ein Urteil über meine Person anmaßt, ohne mich auch nur ansatzweise zu kennen. Kritik an Hollywoods Leichenfledderei mit "Antiamerikanismus" gleichzusetzen ist übrigens nicht eben ein Beispiel für sachliche Kompetenz.

Das finde ich besonders nett, wenn es jemand sagt, der bei einem Text zu einem Film, den er nicht gesehen hat, vor allem auf den Mann spielt. Oder kennst Du Tarantino gut genug, dass Du sagen kannst, er sei weder "intellektuell noch moralisch je über die Adoleszenz hinausgekommen"?

Und es hat vielleicht weniger mit "ethischer Reife" zu tun als mit Anstand und Sensibilität zu tun, wenn ich mich über eine von mehreren gewaltverherrlichenden Szenen empöre, für die Tarantino ja auch bekannt und "kultig" ist, die nicht nur ich als menschenverachtend und widerlich empfinde (auch ohne auch noch Geld dafür bezahlt zu haben, sie mir selbst anzutun). Vielleicht solltest Du Dich erstmal in den einschlägigen Foren sachkundig machen, bevor Du Dich hier zum Richter aufschwingst. Also lege bitte Deinen überheblichen Oberlehrerton ab. Ich warte im übrigen auch noch auf das erste sachliche Argument in diesem Forum, das sich mit dem von mir Geschriebenen auseinandersetzt.

Ich seh schon: der Oberlehrerton ist offensichtlich nur dann statthaft, wenn man über Film schreibt, die man nicht gesehen hat. Man muss Tarantino nicht mögen, und es steht Dir auch frei, seinen Film nicht zu schauen und sein Oeuvre geschmackslos oder was auch immer zu finden. Zu sagen, dass sein Ruf einzig und allen auf "gewaltverherrlichenden Szenen" beruht, zeugt aber von ziemlich viel Unwissen. Man muss Tarantinos Filme nicht mögen, um zu sehen, dass der Mann filmisch was drauf hat (um das mal sehr zurückhaltend zu formulieren). Aber eben: dazu müsste man sich die Filme ja tatsächlich ansehen †¦

Bearbeitet von simifilm, 23 August 2009 - 10:53.

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#63 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 August 2009 - 11:04

(@FWH/simifilm: Ich habe die rein ad-hominem-Posts von einem an den Anderen gelöscht. Bitte postet diese in Zukunft in PNs.

Auch Andere (z.B. Oliver) darf ich im Allgemeinen bitten, Äußerungen über die Person eines anderen Posters zu unterlassen. Es ist So. morgen, die Welt eher friedlich und ich habe gerade keine Lust Posts absatzweise zu "korrigieren"... /Mod)

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#64 molosovsky

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Geschrieben 23 August 2009 - 11:15

Der KultRuf von Tarantino als Gewaltregiesseur ist ja schon so ein Missverständnis, bzw. eine Fehlbeschau seiner Filme.Tatsächlich enthalten seine Filme nämlich alle vergleichsweise wenig explizite Gewaltszenen.Sowohl die Freunde wie Feinde Tarantinos haben da m.E. einen Knick in der Optik.Was QT wie wenige seiner Generation kann, ist folgendes: uns mittels lebhafter Dialoge und geschickter Inszenierung einem heftigen Wechselbad der Gefühle und Eindrücke auszusetzten.Ich empfehle allen, die QTs Werk bisher nur vom Hörensage kennen, sich »Jackie Brown« anzuschauen. Hier gibts nun wirklich keine effekthascherisch idargestellte Gewalt aber eine feine Romanze im Kriminellenmilieu.GrüßeAlex / molo

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#65 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 11:20

Der KultRuf von Tarantino als Gewaltregiesseur ist ja schon so ein Missverständnis, bzw. eine Fehlbeschau seiner Filme.

Tatsächlich enthalten seine Filme nämlich alle vergleichsweise wenig explizite Gewaltszenen.

Bei einer der "gewalttätigsten Szenen" in seinem Oeuvre - der Ohrabschneidung in Reservoir Dogs - sieht man interessanterweise ja gar nix.

Was QT wie wenige seiner Generation kann, ist folgendes: uns mittels lebhafter Dialoge und geschickter Inszenierung einem heftigen Wechselbad der Gefühle und Eindrücke auszusetzten.

Und unglaublich gute Soundtracks zusammenstellen und Sequenzen zu diesen inszenieren; und bestehende Stile zu zitieren, ironisieren und neu aufbereiten. Und die Geschwindigkeit innerhalb eines Films variieren. Und gewohnte Erzählmuster brechen. Und und und †¦

Pulp Fiction ist einer jener Filme, bei dem ich jedes Mal von neuem überrascht bin, wie gut er tatsächlich ist. Und zwar auf so ziemlich allen Ebenen.

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#66 molosovsky

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Geschrieben 23 August 2009 - 11:23

Und unglaublich gute Soundtracks zusammenstellen und Sequenzen zu diesen inszenieren; und bestehende Stile zu zitieren, ironisieren und neu aufbereiten. Und die Geschwindigkeit innerhalb eines Films variieren. Und gewohnte Erzählmuster brechen. Und und und †¦

Das meine ich ja mit ›geschickter Inszenierung‹. Wegen Gewalt: Allein so ein Film wie das »Death Race«-Remake enthält mehr Gewaltböller als alle Tarantinfilme zusammen. Grüße Alex / molo

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#67 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 11:25

Das meine ich ja mit ›geschickter Inszenierung‹.

Wegen Gewalt: Allein so ein Film wie das »Death Race«-Remake enthält mehr Gewaltböller als alle Tarantinfilme zusammen.

Nicht mit Tintin- oder Tarantelfilmen zu verwechseln. ;)

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#68 Gast_Frank W. Haubold_*

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Geschrieben 23 August 2009 - 11:40

Tatsächlich enthalten seine Filme nämlich alle vergleichsweise wenig explizite Gewaltszenen.

Auch wieder so eine kühne Behauptung ...

Die historische Situierung des Stoffes ist in Wahrheit nur wie die Rahmenhandlung in einem Porno: ein Vorwand, um zur Sache zu kommen. Und das ist das eigentlich Obszöne: dass die Empathie für die jüdischen Opfer und der ohnmächtige Wunsch, die Geschichte möge anders verlaufen sein, nur zum Anknüpfungspunkt einer taumelnden Orgie bluttriefender Gewalt dienen.

Die Zeit

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#69 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 11:51

Auch wieder so eine kühne Behauptung ...

Die historische Situierung des Stoffes ist in Wahrheit nur wie die Rahmenhandlung in einem Porno: ein Vorwand, um zur Sache zu kommen. Und das ist das eigentlich Obszöne: dass die Empathie für die jüdischen Opfer und der ohnmächtige Wunsch, die Geschichte möge anders verlaufen sein, nur zum Anknüpfungspunkt einer taumelnden Orgie bluttriefender Gewalt dienen.

Die Zeit

Beweisstück A: Molos Aussage über einen Film, den er gesehen hat-
Beweisstück B: Franks Zitat eines Artikels über einen Film, den er nicht gesehen hat.

Mal kurz überlegen, wieviele gewalttätige Sequenzen es in dem Film gibt.

Spoiler


Der Film ist gut zweieinhalb Stunden lang. Weder von der eigentlichen Leinwandzeit, noch von der Zahl der Toten, noch vom Ekelfaktor her ist Inglourious Basterds sonderlich gewalttätig. Im Vergleich zu wirklich gewalttätigen Filmen wie Saw et al. ist das gar nichts.

Bearbeitet von simifilm, 23 August 2009 - 15:31.

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#70 molosovsky

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Geschrieben 23 August 2009 - 11:57

Frank, ich hab schon erklärt, dass ich auf weitere Meldungen von Dir zu einem Film, den Du nicht kennst, nicht eingehen werde. Eigentlich. Aber ich will nicht so sein, denn da Du Deine eigene Ankündungung Dich auszuklinken nicht einhlst, will ich den anderen hier den Popcornspaß gönnen und lege auch nach.Deine Anmerkungen mögen vielleicht als grundsätzliche kritische Betrachtungen zu allem Möglichen gedacht sein, aber was den Film betrifft, liegen sie nun mal grundsätzlich daneben.Ich warte noch auf das empört vorgebrachte Argument, dass es eine Schande ist, das verschiedene deutsche Filmförderungsfonds den Film mitfinanziert haben.Für die anderen:Jessen mag zwar ein großer Fisch bei der »Die Zeit« sein, aber das feit ihn nicht vor Fehleinschätzungen. Filme wie »Saw«, die »Underworld«-Reihe, ja sogar die blut- und gekrösefreien Machwerke »Narnia«, »Transformers« sind schon eher ›Orgien der Gewalt‹ als »Inglourious Basterds«.EDIT:
Spoiler
GrüßeAlex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 23 August 2009 - 15:26.

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#71 Oliver

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Geschrieben 23 August 2009 - 12:00

Ich empfinde es schon ein wenig überheblich (freundlich ausgedrückt), daß Du Dir ein Urteil über meine Person anmaßt, ohne mich auch nur ansatzweise zu kennen.

Frank, wir beide wissen, dass Du intelligenter als das bist und hier hinter Deinen Möglichkeiten zurück bleibst. Du weißt ganz genau, dass ich nicht Deine Person beurteile (wir kennen uns nicht persönlich), sondern nur meinen Gesamt-Eindruck Deines Posting-Stils wiedergebe. Lass uns das bitte schön auseinander halten. Für ad hominem-Angriffe kennen wir beide uns nicht genug und vor allem haben wir beide das auch gar nicht nötig.

Und es hat vielleicht weniger mit "ethischer Reife" zu tun als mit Anstand und Sensibilität zu tun, wenn ich mich über eine von mehreren gewaltverherrlichenden Szenen empöre,

Ganz entschiedenes nein. Es hat nichts mit Anstand und Sensibilität zu tun, sich über Szenen zu empören, die man nicht selbst gesehen hat, sondern nur mit argumentativer Insolvenz. So zu argumentieren war katholischen Frauenverbänden der 50er Jahre eigen, ein Diskurs also, der seit einem halben Jahrhundert als unredlich überwunden ist und den man heute einfach nicht mehr ernst nehmen kann. Wer so argumentiert, darf sich über entsprechende Antworten nicht wundern.
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#72 UdoTascher

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Geschrieben 23 August 2009 - 12:03

Ich warte noch auf das empört vorgebrachte Argument, dass es eine Schande ist, das verschiedene deutsche Filmförderungsfonds den Film mitfinanziert haben.

Na ja, das Argument musst Du implizit mitdenken, da wir ja in so einer dunklen, dunklen Zeit leben, einem "Deutschland, wo sich die politisch-mediale Klasse vor jedem im Staub wälzt, der es einfordert" (FWH, s.o. ) †¦;)

Bearbeitet von UdoTascher, 23 August 2009 - 12:08.


#73 UdoTascher

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Geschrieben 23 August 2009 - 12:06

Vielleicht solltest Du Dich erstmal in den einschlägigen Foren sachkundig machen, bevor Du Dich hier zum Richter aufschwingst. FWH

Welche Foren sind das, in denen wir alle hier noch was lernen können? Nicht, dass ich mich nicht noch ein wenig weiterbilden möchte....

#74 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 12:10

Welche Foren sind das, in denen wir alle hier noch was lernen können? Nicht, dass ich mich nicht noch ein wenig weiterbilden möchte....

Unter anderem das Forum auf www.moralische-urteile-ueber-filme-die-wir-nicht-gesehen-haben.de.

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#75 UdoTascher

UdoTascher

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Geschrieben 23 August 2009 - 12:12

Unter anderem das Forum auf www.moralische-urteile-ueber-filme-die-wir-nicht-gesehen-haben.de.

;) "Spassmodus an": Die wird aber nicht regelmäßig gewartet: Die von Ihnen eingegebene Internetadresse www.moralische-urteile-ueber-filme-die-wir-nicht-gesehen-haben.de konnte nicht gefunden werden. Möglicherweise ist die angefragte Internetadresse nicht mehr erreichbar. Wir haben für Sie im Internet gesucht und die folgenden Ergebnisse für Sie gefunden. "Spassmodus aus":

Bearbeitet von UdoTascher, 23 August 2009 - 12:13.


#76 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 23 August 2009 - 12:13

Infantile twaddle. Whatever happened to Quentin T? He never grew up, he grew down. Is he Benjamin Button? This silly project feels like someone gave a 10-year-old $75 million to make a movie. Only the German actor Waltz, as a smarmy, ostentatiously "charming" SS man, connects. Everyone else is either a kitschy stereotype or a cipher. And there's no fighting. Oh, there's plenty of killing, a good dose of torture, but never that staple of the war film, the "battle" in which a unit tries to take an objective. Instead, too many long long scenes of dialogue building to little spasms of -- not action in the classic movie sense but as I say--killing. Ugh, particularly an ending (SPOILER ALERT) that asks us to cheer as hundreds of men and women, most elderly, are burned to death. Memo to Brad Pitt: Your imitation of Warren Oates leaves much to be desired. Plot: the Basterds (a Dirty Dozen-like team of Jewish GIs working behind enemy lines) and a Jewish guerrilla fighter who just happens to own a movie theater and a beautiful German movie star who's actually a British agent all plot independently to blow up--again Dirty Dozen style--a movie premier to be attended by the German High Command, including Hitler and minions. None of the "basterds" is a character; instead they've been picked for a "Jewish" cast to their face. How repellant is that. The two chicks are more than degraded by the script, the plot is silly. I know it's not supposed to be "realistic," of course; but it aspires to a weird blend of hip, movie-savvy referentialism, naive '50s war comics with atttitude gore, and a buzz of irony as we sophisticates enjoy Quentin's send-up of prole lit. It's way beyond his meager talents, and as he's gotten older he seems to have gotten more arrogant and more contemptuous of his audience. Of course it's slapdash, impossible, overplayed and nauseatingly violent to no good purpose. A complete waste. And I love the people who call it "unique." Yeah, as in "uniquely stupid."

This is what passes for "masterpiece" these days. Humor and violence porn, torture porn. People are so insensitive that they thrive on stereotypes and caricatures. Real characters and real events, daily struggles, the quotidian are not for our modern "Tarantino fans." They want blood, revenge, and shock. Shock and awe. Shock and kill. Kill Bill. Kill the Nazis. Dehumanize the Germans. At least some non-Nazis did die in this film, but it was almost all Nazis who did. And all Nazis were bad. Just one hint of humanity, no two. But they were expendable, too. A few non-Nazis died like suicide bombers who were dying for a cause. The good cause. And Posse10 I also agree with you. This was stereotyping of Germans, there wasn't a single human one in the film. And the stereotyping of Native Americans was also included as Pitt was supposed to be part "Apache." Most Native Americans know that it was the Europeans settlers who brought scalping to America. This is Hollywood at its worst and why Tarantino is touted as brilliant and artistic is beyond me. By jumping on the bandwagon and cheering for these dismal works of his we are merely perpetuating another form of Nazism - American glorification of violence, torture and stereotyping. The Nazis get treated as they treated others, therefore there was no redeeming quality about this film. Only revenge and bloodshed. Art appeals to the higher instincts of mankind, not the base instincts.

I saw Inglourious Basterds at a midnight screening and I was unimpressed with the movie. Seems like Tarantino has run out of ideas and sharp dialog. He promised a war movie in the style of an Italian western. All I saw was a pastiche of Italian westerns, bad humor and long drawn out dialog that lacked any of his previous films unique wit. Being a fan of pop culture Tarantino peppers the script with a lot of it from the 30's and 40's (yes it seems really forced). If you have seen a lot of Italian westerns, then you'll know what you're in for. Long panning camera shots, close ups of eyes and even longer wide shots. The actions scenes are few and scattered throughout the film. What I really didn't like about the film itself was that it's too helter skelter. One minute it's serious and the second it's silly with a lot of inane dialog and boring chatter that took over ten years to write (according to QT).. The characters were not that interesting. Shoshana (played by Melanie Laurent) is the main character and the film centers around her involvement in the underground. She come off cold and not all that interesting. Colonel Landa (Christoph Waltz) is the "Jew Hunter" but he comes off like a Teutonic Columbo (I kid you not) and really mugs and overacts for the camera. The Basterds (led by Brad Pitt as Aldo Raine) are marketed as being the central characters of the film. But their appearances are too few and far between. Pitt's character's accent and personality comes off cartoonish and it really doesn't work. Eli Roth is not a very good actor and his character "The Bear Jew"is very wooden. He's a good filmmaker who should stay behind the camera. Mike Myers guest role as a British officer is pretty bad and the audience was laughing along every time he spoke. I wish the movie was made as a farce but I don't think that was Tarantino's intentions. He tried to make a "spaghetti western war movie". But it comes off like a real pedestrian effort that's caters to an audience that's not his. This film felt like his first ever mainstream movie. I was really stunned by how bad this movie is. The lighting is real annoying. I know Robert Richardson loves the whole "halo light" thing but it can be very distracting. The QT fan boys will fall all over themselves for this one because when he says jump they always say "how high?" I don't know how well this movie will do at he box office but what I do know is that he needs a hit big time to re coop the money lost for Grindhouse (which I really enjoyed). Tarantino used to fire on all cylinders, even in his so-so movies (Kill Bill Vol.2) but this one has my scratching my head going "what the hell did I just watch?" Several of Tarantino's trademarks appear in this film such as "The Mexican Stand-Off", pop culture references (albeit 30's and 40's), a bare foot scene (QT has a well known foot fetish) and the n-bomb is dropped a few times in the film (don't ask how they managed to work that into the movie).

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#77 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 12:16

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Was genau willst Du uns mitteilen? Dass anderen der Film auch nicht gefällt. Ja schön. Das ist deren gutes Recht. Oder geht es darum, dass nun jeder möglichst viele Zitate vorbringen kann, die seinen Standpunkt unterstützen (mein grosser Bruder kennt ganz viele grosse Leute, die den Film toll finden †¦).

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#78 Pogopuschel

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Geschrieben 23 August 2009 - 12:17

Ich habe "Inglourious Basterds" noch nicht gesehen, aber zu der Gewalt in Tarantinofilmen: In seinen ersten drei Filmen "Reservoir Dogs", "Pulp Fiction" und "Jackie Brown" gehört es zu seinem Stilmittel, vor Gewaltszenen abzublenden, also nicht draufzuhalten und blutige Details zu zeigen, wie viele andere Filme. Beispiel aus Pulp Fiction: die Hubbel Sauerei, die Harvey Keitel beseitigen muss. Oder die Szene am Anfang, in der Jackson und Travolta die Möchtegerndealer erschießen. Er zeigt nicht, wie sie von den Kugeln getroffen werden, sondern nur die beiden Schützen. Die explizite Gewalt findet nur im Kopf des Zuschauers statt.

#79 UdoTascher

UdoTascher

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Geschrieben 23 August 2009 - 12:19

Abgesehen davon."He promised a war movie in the style of an Italian western."Schon falsch, Tarantino hat keinen gewöhnlichen Kriegsfilm "versprochen", das wurde doch schon oben in diesem Thread geklärt....

#80 Gast_Frank W. Haubold_*

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Geschrieben 23 August 2009 - 13:30

Ich habe weder Lust noch Zeit, mir all das Geschwurbel über die angebliche Gewaltlosigkeit Tarantinoscher Filmschöpfungen noch länger anzutun.

Entweder Ihr wollt nicht begreifen, was ich ausdrücken möchte, oder Ihr könnt es nicht. Mein Fazit zu diesem Thema läßt sich mit einem einzigen Satz zusammenfassen:

Wer dem realen Grauen von Weltkrieg und Massenmord erdachtes Grauen hinzufügt, um damit niedrige Instinkte zu bedienen und Kasse zu machen, ist für mich kein Künstler, sondern etwas anderes.

Damit ist (für mich) alles zu Film, Regisseur, Crew und den journalistischen Hilfstruppen gesagt.

So, und jetzt können die Herren Sekundäranalytiker weiter darüber schwadronieren, ob die Visualisierung des Bohrens in einer Schußwunde auf metaphorischer Ebene nicht eine Art Befreiungsakt darstellt und damit zur Bereicherung der Weltkultur beiträgt. Es tangiert mich nicht mehr.

Damit klinke ich mich endgültig aus dieser Diskussion aus.

FWH

Bearbeitet von Frank W. Haubold, 23 August 2009 - 13:34.


#81 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 13:32

Wer dem realen Grauen von Weltkrieg und Massenmord erdachtes Grauen hinzufügt, um damit niedrige Instinkte bedienen und Kasse zu machen, ist für mich kein Künstler, sondern etwas anderes.

Und wer sich den Film nicht ansieht, kann das gar nicht beurteilen (und beispielsweise nicht wissen/merken/erkennen, dass der Film mit diversen Signalen seinen Status als "unwahre Fiktion" deutlich signalisiert).

EDIT: Ich persönlich finde einen "wahren" Film wie Unter Bauern viel unappetitlicher, weil hier ein drittklassiges Filmchen, das künstlerisch absolut nichts zu bieten hat, einzig allein über die Tatsache, dass eine "wahre Geschichte" erzwählt wird, aufgewertet werden soll. Das finde ich eigentlich eine viel unverschämtere Form, die "realen Grauen von Weltkrieg und Massenmord" auszubeuten.

Bearbeitet von simifilm, 23 August 2009 - 13:36.

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#82 molosovsky

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Geschrieben 23 August 2009 - 13:59

Wer dem realen Grauen von Weltkrieg und Massenmord erdachtes Grauen hinzufügt, um damit niedrige Instinkte zu bedienen und Kasse zu machen, ist für mich kein Künstler, sondern etwas anderes.

Das entspricht einem totalen Fiktionsverbot. Könnte man auch auf »Kramer vs. Kramer« oder »Der Rosenkrieg« anwenden. Immerhin wird da dem realen Grauen von Scheidungen und Ehegrausamkeit erdachtes Grauen hinzugefügt, um niedere Instinke (sprich: Filmunterhaltung) zu bedienen und Kasse zu machen. Grüße Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 23 August 2009 - 14:00.

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#83 Jakob

Jakob

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Geschrieben 23 August 2009 - 14:17

Ich muss den Film jetzt wirklich dringend mal sehen ...Dienstag hoffentlich.Meine Voreinschätzung ist zugegebenermaßen Ambivalent: ich schließe aus dem Gelesenen, dass Tarantino sich des Problems der Nicht-Repräsentierbarkeit von Geschichte bewusst ist ist deshalb von Anfang an klar macht, dass sein Film in einem fiktionalen Kosmos angesiedelt ist, der aber durchaus einen thematischen Bezug zur historischen Wirklichkeit hat. Und diese Zusammenhänge müsste man herausarbeiten und untersuchen, bevor man beurteilen kann, ob das nun ein zynisches Machwerk oder eine gelungene Auseinandersetzung mit der (Nicht-)Erzählbarkeit von Geschichte ist. Die Menge und Intensität von Gewaltdarstellungen halte ich in diesem Zusammenhang erst einmal an sich nicht für Aussagekräftig, da muss schon eine Untersuchung im Gesamtkontext her.Andererseits kann es natürlich auch sein, dass Tarantino es sich doch zu einfach macht. Es gibt durchaus gute Gründe, eine "Verpoppung" des NS zu kritisieren, weil sie eben auch ein bequemer Ausweg aus dem Repräsentationsdilemma sein kann ("wir spielen hier doch nur mit Zeichen"), der die realen Verbrechen des NS ausblendet. Es gibt ja schließlich auch Möglichkeiten, sich an die historische Realität annähern zu wollen und sich gleichzeitig mit dem Dilemma der Unrepräsentierbarkeit auseinanderzusetzen (Jonathan Safran Foers "Alles ist erleuchtet" halte ich für ein gelungenes Beispiel).Freilich, am schlimmsten sind für gewöhnlich die "wahren Geschichten", der menschelnde Kitsch, der immer noch irgendeine Sinnhaftigkeit im historischen Grauen aufzutun versucht und unter dem Deckmantel des Unpolitischen "persönlichen Schicksals" zumeist Relativierungspolitik betreibt ("irgendwie waren ja alle Opfer..."). Ich denke mal, vor dem Schicksal zumindest dürfte "Inglorious Basterds" gefeit sein.
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#84 simifilm

simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 14:29

@Jakob: Bin gespannt auf Dein Fazit. Grundsätzlich kann ich gut verstehen, wenn jemand den Film geschmacklos findet oder so etwas für unnötig hält. Das steht jedem frei. Ich finde den Film im Mittelteil auch definitiv zu lang. Aber Frank "argumentiert" ja auf einer so jenseitgen Ebene, dass man das gar nicht mehr ernst nehmen kann. Er fällt nicht nur, obwohl er den Film nicht gesehen hat, absolute moralische Urteile. In der "Kritik" des Films wird zudem andauernd auf den Mann gespielt, was Frank aber nicht davon abhält, sich kurz darauf lautstark über ad-hominem-Attacken aufzuregen. Und allen Kritikern, die zu einem anderen Urteil kommen, wird mal pauschal Opportunismus unterstellt ("sie wissen, daß es karrierefördernd ist, ihn zu bejubeln"*), und wenn man inhaltliche Aussagen über die angebliche Gewaltorgie und das Oeuvre Tarantinos zu widerlegen versucht, wird das als Geschwurbel abgetan. Subtilere Fragen wie das Verhältnis von historischer Wirklichkeit und Fiktion werden schliesslich generell ignoriert resp. mit einem allgemeinen Fiktionsverbot belegt. - Das hat nichts mit persönlichem Geschmack oder Empfindlichkeiten zu tun, das ist intellektuell ganz einfach unredlich.*Ich würde gerne wissen, in welcher Zeitung man mit positiven Kritiken zu Tarantinofilmen Karriere machen kann. Bei der muss ich mich umgehend bewerben.

Bearbeitet von simifilm, 23 August 2009 - 14:41.

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#85 Jakob

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Geschrieben 23 August 2009 - 14:55

@Jakob: Bin gespannt auf Dein Fazit. Grundsätzlich kann ich gut verstehen, wenn jemand den Film geschmacklos findet oder so etwas für unnötig hält. Das steht jedem frei. Ich finde den Film im Mittelteil auch definitiv zu lang. Aber Frank "argumentiert" ja auf einer so jenseitgen Ebene, dass man das gar nicht mehr ernst nehmen kann. Er fällt nicht nur, obwohl er den Film nicht gesehen hat, absolute moralische Urteile. In der "Kritik" des Films wird zudem andauernd auf den Mann gespielt, was Frank aber nicht davon abhält, sich kurz darauf lautstark über ad-hominem-Attacken aufzuregen. Und allen Kritikern, die zu einem anderen Urteil kommen, wird mal pauschal Opportunismus unterstellt ("sie wissen, daß es karrierefördernd ist, ihn zu bejubeln"*), und wenn man inhaltliche Aussagen über die angebliche Gewaltorgie und das Oeuvre Tarantinos zu widerlegen versucht, wird das als Geschwurbel abgetan. Subtilere Fragen wie das Verhältnis von historischer Wirklichkeit und Fiktion werden schliesslich generell ignoriert resp. mit einem allgemeinen Fiktionsverbot belegt. - Das hat nichts mit persönlichem Geschmack oder Empfindlichkeiten zu tun, das ist intellektuell ganz einfach unredlich. *Ich würde gerne wissen, in welcher Zeitung man mit positiven Kritiken zu Tarantinofilmen Karriere machen kann. Bei der muss ich mich umgehend bewerben.

Ich wollte ja auch gar nicht Franks Argumentation rechtfertigen, sondern nur mal kurz darlegen, was ich bis jetzt so aus der Diskussion ziehen konnte.
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#86 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 14:59

Ich wollte ja auch gar nicht Franks Argumentation rechtfertigen, sondern nur mal kurz darlegen, was ich bis jetzt so aus der Diskussion ziehen konnte.

Schon klar. War auch nicht so gemeint.

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#87 Jakob

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:02

Schon klar. War auch nicht so gemeint.

Wer käme auch jemals auf die Idee, dass ich mit Frank W. Haubold jemals über irgendetwas einer Meinung sein könnte :rolleyes:
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#88 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:03

Popcornspaß

(So lange der Fim noch im Kino läuft, und inbes. in den ersten Tagen, darf ich bitten, dass ihr diesen Spaß auch anderen Mitlesern hier noch gönnt, indem ihr explizite Beschreibungen/Plotwendungen entspr. als SPOILER markiert? Dies gilt insbes. bei deinem hier zitierten Post, molo, und dem von simifilm direkt darüber... /Mod)

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#89 molosovsky

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:27

Hab den besagten Beitrag von mir mit Spoiler-Tag versehen.Danke für den Hinweis yippie.GrüßeAlex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 23 August 2009 - 15:32.

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Geschrieben 23 August 2009 - 16:43

Die Menge und Intensität von Gewaltdarstellungen halte ich in diesem Zusammenhang erst einmal an sich nicht für Aussagekräftig, da muss schon eine Untersuchung im Gesamtkontext her.

Bestes Beispiel dafür ist die ungeschnittene Fassung von "Steiner", in der Gewalt in remarquescher Tradition benutzt wird. Ich erinnere mich noch daran, daß mir schlecht war, als ich aus dem Kino rauskam und ich der Ansicht war, einen Antikriegsfilm gesehen zu haben. Das wurde aber in späteren geschnittenen Fassungen verwässert bis zur Umkehr der eigentlichen Aussage. (persönliche Erfahrung ohne Anspruch auf objektive Wirklichkeit) :rolleyes:



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