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Perry-Rhodan-Forschung


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59 Antworten in diesem Thema

#31 †  a3kHH

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Geschrieben 08 August 2009 - 16:27

Ich finde dies ist aber das Gegenteil von unbestritten. Wo und im welchen Bereich war denn PR "meinungsbildend"? Da überschätzt die Serie m.E. aber ganz gewaltig!

Ich weiss nicht so recht, was Du hier mit meinungsbildend meinst. Wessen Meinung soll PR in Bezug auf was nachhaltig beeinflusst haben?

1991 gabe es 62 Mio. Menschen in West-Deutschland. Davon haben mindestens 1 Mio. PR gelesen, wahrscheinlich eher 2-3 Millionen. Und wenn ich mir die Altleser hier im Forum ansehe und ihre Ablehnung der Gewalt in und außerhalb von PR, denke ich schon, daß die Serie eine gewisse Meinungsbildung bewirkt hat. Was allerdings zu beweisen wäre. :D

#32 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 08 August 2009 - 16:29

Und den Versuch, allgemeine gesellschaftliche Folgen einer Romanserie nachweisen zu wollen, halte ich auf einer ganz grundsätzlichen mehtodischen Ebene für schwierig bis unmöglich.

Im Prinzip gebe ich Dir Recht. Aber müsste sich da bei einer 50 Jahre lang durchgehend wöchentlich erschienenen Serie nicht etwas machen lassen ? :D

#33 Gen. Bully

Gen. Bully

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Geschrieben 08 August 2009 - 16:47

1991 gabe es 62 Mio. Menschen in West-Deutschland. Davon haben mindestens 1 Mio. PR gelesen, wahrscheinlich eher 2-3 Millionen. Und wenn ich mir die Altleser hier im Forum ansehe und ihre Ablehnung der Gewalt in und außerhalb von PR, denke ich schon, daß die Serie eine gewisse Meinungsbildung bewirkt hat. Was allerdings zu beweisen wäre. :D

Wie kommst du auf die Zahlen? Gibt es da irgendwo einen Beleg zu?
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#34 †  a3kHH

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Geschrieben 08 August 2009 - 16:56

Wie kommst du auf die Zahlen? Gibt es da irgendwo einen Beleg zu?

Die 1 Mio. habe ich von hier, die 2-3 Mio. sind meine Schätzung bzgl. der Zweit-, Dritt- und sonstigen Nutzung der Hefte & Taschenbücher. :D

#35 MoiN

MoiN

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Geschrieben 08 August 2009 - 17:08

Die 1 Mio. habe ich von hier

Um da dem Einwand zuvorzukommen: "Das glaub ich nicht. Kein Verlag gibt Zahlen über die Auflagenhöhe heraus." Diese Aussage von Florian F. Marzin ist in einer Videodokumentation des Cons enthalten. :D

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#36 simifilm

simifilm

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Geschrieben 08 August 2009 - 17:09

Im Prinzip gebe ich Dir Recht. Aber müsste sich da bei einer 50 Jahre lang durchgehend wöchentlich erschienenen Serie nicht etwas machen lassen ? :D

Um irgendeine Form von Einfluss nachweisen zu können, müsstest Du zuerst mal genau definieren, was Du unter Einfluss verstehst und wie er sich einigermassen objektiv quantifizieren lässt. Das wäre die Voraussetzung für eine wissenschaftlich seriöse Behandlung dieser Frage. Die Tatsache alleine, dass eine Zeit lang 1 Million PR-Hefte verkauft wurden, sagt noch nicht allzu viel aus.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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#37 †  a3kHH

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Geschrieben 08 August 2009 - 17:15

Um irgendeine Form von Einfluss nachweisen zu können, müsstest Du zuerst mal genau definieren, was Du unter Einfluss verstehst und wie er sich einigermassen objektiv quantifizieren lässt. Das wäre die Voraussetzung für eine wissenschaftlich seriöse Behandlung dieser Frage. Die Tatsache alleine, dass eine Zeit lang 1 Million PR-Hefte verkauft wurden, sagt noch nicht allzu viel aus.

Bin ich hier der Wissenschaftler oder Du ? Also gebe ich die Frage locker wieder an Dich zurück ... und flüchte, in Erwartung von harten Gegenständen, die mir erfahrungsgemäß bei solchen Repliken nachgeworfen werden. :D :D Aber ernsthaft : Da hast Du aus der Filmgeschichte doch sicher Methoden und Grenzwerte, oder nicht ?

Bearbeitet von a3kHH, 08 August 2009 - 17:17.


#38 simifilm

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Geschrieben 08 August 2009 - 17:34

Bin ich hier der Wissenschaftler oder Du ? Also gebe ich die Frage locker wieder an Dich zurück ... und flüchte, in Erwartung von harten Gegenständen, die mir erfahrungsgemäß bei solchen Repliken nachgeworfen werden. :lol: :ufo: Aber ernsthaft : Da hast Du aus der Filmgeschichte doch sicher Methoden und Grenzwerte, oder nicht ?

Es kommt halt eben darauf an, was Du unter Einfluss verstehst. "Einfluss" ist ja mal ein sehr allgemeiner Begriff; um daraus eine brauchbare wissenschaftliche Fragestellung zu zimmern, müsste man mal genauer definieren, auf welcher Ebene sich dieser Einfluss wie zeigen kann. Geht es um die politische Einstellung der Leser? Um die Namenswahl bei Kindern von PR-Lesern, um die Wohnungseinrichtung, um die übrige Literatur, die PR-Leser konsumieren, um die Automarke, Erziehungsmethoden etc. etc. Wenn mal diese Frage genauer definiert ist, kommt dann gleich die nächste Hürde: Aufgrund welcher Basis wird die Frage beantwortet? EDIT: Es ist nicht ganz zufällig, dass man sich bei der Erforschung der Rezeption von SF und ähnlichen Gebieten oft auf die Fans konzentriert, denn da hat man dank Fanzines und später dem Web eine einifermassen solide Datenbasis.

Bearbeitet von simifilm, 08 August 2009 - 17:41.

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#39 †  a3kHH

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Geschrieben 08 August 2009 - 18:16

Es kommt halt eben darauf an, was Du unter Einfluss verstehst.

Sorry, da bin ich deutlich überfragt, selbst bei dieser doch recht einfachen Fragestellung. Ich muß die Frage wirklich an Dich, der Du aus dem akademischen Bereich kommst zurückgeben, hier bin weder ich noch der gemeine Forist ausreichend kompetent*. Was gibt es denn da für Untersuchungen ? Denn es muß welche geben, Stichwort "Computerspiele gefährden ihre Kinder". :lol: :ufo: *Ok, das hindert uns normalerweise nicht daran, ausführlich zu diskutieren. Aber vielleicht sollte man ausnahmsweise vorher jemanden fragen, der sich mit der Sache auskennt ?

#40 simifilm

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Geschrieben 08 August 2009 - 20:26

Sorry, da bin ich deutlich überfragt, selbst bei dieser doch recht einfachen Fragestellung. Ich muß die Frage wirklich an Dich, der Du aus dem akademischen Bereich kommst zurückgeben, hier bin weder ich noch der gemeine Forist ausreichend kompetent*. Was gibt es denn da für Untersuchungen ? Denn es muß welche geben, Stichwort "Computerspiele gefährden ihre Kinder". :lol: :ufo: *Ok, das hindert uns normalerweise nicht daran, ausführlich zu diskutieren. Aber vielleicht sollte man ausnahmsweise vorher jemanden fragen, der sich mit der Sache auskennt ?

Ich kann Dir das nicht so pauschal beantworten. Einerseits bin ich in Rezeptionsforschung nicht sonderlich bewandert, andererseits beleuchten die Untersuchungen, die ich kenne, ganz unterschiedliche Fragen.

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#41 †  a3kHH

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Geschrieben 08 August 2009 - 20:29

Ich kann Dir das nicht so pauschal beantworten. Einerseits bin ich in Rezeptionsforschung nicht sonderlich bewandert, andererseits beleuchten die Untersuchungen, die ich kenne, ganz unterschiedliche Fragen.

Aber im Zweifelsfall kennst Du doch jemanden, der sich auskennt ? Und könntest denjenigen einmal ausquetschen ? Und uns dann davon berichten ? :ufo:

#42 Gen. Bully

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Geschrieben 08 August 2009 - 20:31

Die 1 Mio. habe ich von hier, die 2-3 Mio. sind meine Schätzung bzgl. der Zweit-, Dritt- und sonstigen Nutzung der Hefte & Taschenbücher. :ufo:

Öhm, ja das habe ich vorhin auch gelesen. Das war aber die Gesamtauflage aller damals erschienenen Auflagen. Um jetzt nur mal mich als Beispiel zu nehmen, las ich zeitweise alle 5 Auflagen. Sonst hat die bisher kein Mensch goutiert. Und da war ich bestimmt nicht der Einzige (zugegeben von der 5. nur die ersten 40 Hefte, da mir die damals noch aus der 4. fehlten). Auch dürfte sich von der Auflage auch nur ein entsprechender Prozentsatz verkauft haben. Von daher dürften sich diese sehr optimistischen Zahlen (2-3 Mio.) ziemlich relativieren. Wäre aber sehr interessant zu erfahren ob es, einigermaßen belegbare, Zahlen über die Reichweite eines PR-Heftes gibt/zum damaligen Zeitpunkt gegeben hat. BTW wann war denn eigentlich die auflagenstärkste Zeit der Serie?
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#43 simifilm

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Geschrieben 08 August 2009 - 20:37

Aber im Zweifelsfall kennst Du doch jemanden, der sich auskennt ? Und könntest denjenigen einmal ausquetschen ? Und uns dann davon berichten ?
:ufo:

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Ich kenne durchaus wissenscaftluche Untersuchungen, die sich mit dem Fandom oder Fans von Star Wars oder Star Trek beschäftigen. Aber was intressiert denn Dich, was verstehst denn Du unter "Einfluss"?

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#44 Tennessee

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Geschrieben 08 August 2009 - 21:00

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Ich kenne durchaus wissenscaftluche Untersuchungen, die sich mit dem Fandom oder Fans von Star Wars oder Star Trek beschäftigen. Aber was intressiert denn Dich, was verstehst denn Du unter "Einfluss"?

Salut Simi,

ich glaube, da ist auch der Wunsch stark der Vater des Gedanken. Vermutlich wird a3 eine Art von "Mentalitätseinfluss" meinen, den die PR-Serie auf "die Gesellschaft" bewirkt hat. Ich halte das für eine schöne Vorstellung - mehr nicht. (Keine Beleidigung, a3, nicht falsch verstehen, bitte.) Umgekehrt wird in einer anderen Hinsicht ein Schuh draus. Als ich im Frühjahr mit dem Klaus Frick das Interview für die "mauerschau" geführt habe (Grobes Thema: Konstruktion von SF-Welten) erzählte er in Beispielen davon, wie die PR-Serie bundesdeutsche "Mentalistätsgeschichte" aufgenommen hatte: Telefonzellen wurden zu "Visiphonen" innerhalb der Raumschiffe, die aufkommende Angst der Alten vor den (Abschiebe)Altenheimen zu den "Stummhäusern" der Aphilie. Der "Einfluss" geht doch da m.E. sehr viel stärker von "der Gesellschaft" auf die Literatur - und nicht umgekehrt. Die PR-Serie wird zum Rezipienten der Gesellschaft, nicht andersherum.
Dies schlüge dann auch eine Brücke zur Gewaltdiskussion in dem anderen Thread hier.

Eine Rezeptionsforschung (ich bin da auch eher blank auf dem Gebiet) halte ich aber für höchst schwierig durchzuführen, vor allem vor dem Hintergrund der gewünschten Ergebnisse, die ja letztendlich *hüstel* 1-3 Millionen Leser umfassen sollte. Da ist doch schon die Frage nach der Erhebungsmenge und die Frage nach der sehr heterogenen Leserschaft ein immens aufwändige.

lg
Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#45 MoiN

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Geschrieben 08 August 2009 - 22:11

Der "Einfluss" geht doch da m.E. sehr viel stärker von "der Gesellschaft" auf die Literatur - und nicht umgekehrt. Die PR-Serie wird zum Rezipienten der Gesellschaft, nicht andersherum. Dies schlüge dann auch eine Brücke zur Gewaltdiskussion in dem anderen Thread hier.

Die Serieninhalte sind ein Spiegel der Gesellschaft. Die heutigen Autoren sind ein Kind ihrer Zeit, also schreiben sie so, wie sie selber empfinden. Daß da manche (Hemm-)Schwellen anders liegen als bei Menschen der Vorgängergeneration, ist einleuchtend. Walter Ernsting als einer, der die Schrecken des Krieges aus erster Hand erfahren hatte und jahrelang in sibirischer Gefangenschaft lebte, hätte zur Darstellung expliziter Gewaltszenarien eine ganze andere Position bezogen. Es wundert da auch niemanden, daß er mit Scheer nie so richtig warm wurde. Seine Romane wurden von einigen Kritikern als "naiv" gekennzeichnet, aber vielleicht drückt sich in dieser vordergründigen Naivität nur seine Abscheu vor Krieg und allem, was damit direkt und indirekt zusammenhängt, aus.

Bearbeitet von MoiN, 08 August 2009 - 22:13.

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#46 †  a3kHH

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Geschrieben 08 August 2009 - 22:31

Vermutlich wird a3 eine Art von "Mentalitätseinfluss" meinen, den die PR-Serie auf "die Gesellschaft" bewirkt hat. Ich halte das für eine schöne Vorstellung - mehr nicht. (Keine Beleidigung, a3, nicht falsch verstehen, bitte.)

Wenn das so wäre : Warum ist dann gerade unter Altlesern die Aversion gegen die Gewaltdarstellung in den aktuellen PR-Heften so stark vertreten ? Und außerdem : Mich kann man nicht beleidigen - nur provozieren. :lol: :ufo:

#47 Morn

Morn

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Geschrieben 08 August 2009 - 22:40

Wenn das so wäre : Warum ist dann gerade unter Altlesern die Aversion gegen die Gewaltdarstellung in den aktuellen PR-Heften so stark vertreten ?

Sollten dann die gegenwärtigen Autoren nicht auch demselben Einfluss wie die Altleser "ausgesetzt" gewesen sein?

#48 †  a3kHH

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Geschrieben 08 August 2009 - 22:47

Sollten dann die gegenwärtigen Autoren nicht auch demselben Einfluss wie die Altleser "ausgesetzt" gewesen sein?

Lesen die denn wirklich schon so lange PR und andere SF&F ? Oder sind die nicht eher deutlich jünger als ihre Leser ? Und mit einem ganz anderem Background versehen ? :ufo:

#49 Pirx

Pirx

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Geschrieben 08 August 2009 - 23:40

Lesen die denn wirklich schon so lange PR und andere SF&F ? Oder sind die nicht eher deutlich jünger als ihre Leser ? Und mit einem ganz anderem Background versehen ? :lol:

Na wenn die Rentner nicht mehr schreiben wollen oder können :ufo:

Bearbeitet von Pirx, 08 August 2009 - 23:40.

Gruß

Pirx
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#50 simifilm

simifilm

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Geschrieben 09 August 2009 - 01:17

Die Serieninhalte sind ein Spiegel der Gesellschaft. Die heutigen Autoren sind ein Kind ihrer Zeit, also schreiben sie so, wie sie selber empfinden. Daß da manche (Hemm-)Schwellen anders liegen als bei Menschen der Vorgängergeneration, ist einleuchtend.

Das mit dem Spiegel der Gesellschaft ist so eine Sache. Natürlich schlägt sich das Umfeld, die politische und soziale Situation irgendwie in Kunst nieder. Für die Wissenschaft stellt sich dabei die Frage, inwieweit und wo man das nachweisen kann. Und das ist einfach sehr schwierig, sobald man ein bisschen konkreter werden will.

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Geschrieben 09 August 2009 - 05:16

Das mit dem Spiegel der Gesellschaft ist so eine Sache. Natürlich schlägt sich das Umfeld, die politische und soziale Situation irgendwie in Kunst nieder. Für die Wissenschaft stellt sich dabei die Frage, inwieweit und wo man das nachweisen kann. Und das ist einfach sehr schwierig, sobald man ein bisschen konkreter werden will.

Wenn das so wäre, dürfen keine Untersuchungen über den Einfuß von Computerspielen auf das Verhalten von Jugendlichen existieren, die gesamte Diskussion dort wäre also garnicht erst aufgemacht worden. Von daher scheint es doch nicht so schwer zu sein, konkreter zu werden ??? :smokin:

#52 simifilm

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Geschrieben 09 August 2009 - 07:44

Wenn das so wäre, dürfen keine Untersuchungen über den Einfuß von Computerspielen auf das Verhalten von Jugendlichen existieren, die gesamte Diskussion dort wäre also garnicht erst aufgemacht worden. Von daher scheint es doch nicht so schwer zu sein, konkreter zu werden ??? :smokin:

Einerseits ist das ja genau des Gegenteil: Hier ist es nicht der Einfluss der Gesellschaft auf das Medium, sondern des Mediums auf einzelnen Individuen. Das hat mit "Spiegel der Gesellschaft" gar nichts zu tun. Zum anderen gibt es in diesem Bereich meines Wissens tatsächlich wenig, was wissenschaftlich wirklich Hand und Fuss hat (aber ich lasse mich da gern eines Besseren belehren). Wenn der Einfluss von Medien auf ihre Benutzer, respektive der Umgang von Benutzern mit Medien untersucht wird, geschieht dies meist anhand einer klar definierten, kleinen Benutzergruppe und nicht in Bezug auf "die Gesellschaft" als Ganzes, weil sich nur so einigermassen seriöse Aussagen machen lassen.

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#53 †  a3kHH

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Geschrieben 09 August 2009 - 08:09

Wenn der Einfluss von Medien auf ihre Benutzer, respektive der Umgang von Benutzern mit Medien untersucht wird, geschieht dies meist anhand einer klar definierten, kleinen Benutzergruppe und nicht in Bezug auf "die Gesellschaft" als Ganzes, weil sich nur so einigermassen seriöse Aussagen machen lassen.

Was ziemlicher Unsinn ist, da die daraus resultierenden Aussagen nicht seriös sind, sondern tendenziell das ergeben, was der Untersucher gerne raushaben möchte. Nimm als Testgruppe 100 vom Arbeitsamt zur Verfügung gestellte WoW-Spieler und Du wirst relativ leicht einen direkten Zusammenhang zwischen WoW und Arbeitslosigkeit herstellen können. :devil: Ganz davon abgesehen ist doch diese Untersuchungsrichtung genau das, was ich angesprochen habe : Der Einfluß von PR auf den Leser. :smokin:

Bearbeitet von a3kHH, 09 August 2009 - 08:11.


#54 simifilm

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Geschrieben 09 August 2009 - 08:25

Was ziemlicher Unsinn ist, da die daraus resultierenden Aussagen nicht seriös sind, sondern tendenziell das ergeben, was der Untersucher gerne raushaben möchte. Nimm als Testgruppe 100 vom Arbeitsamt zur Verfügung gestellte WoW-Spieler und Du wirst relativ leicht einen direkten Zusammenhang zwischen WoW und Arbeitslosigkeit herstellen können.
:smokin:

Das wäre ja auch noch keine Fragestellung, sondern nur ein Sample/Korpus.

Ganz davon abgesehen ist doch diese Untersuchungsrichtung genau das, was ich angesprochen habe : Der Einfluß von PR auf den Leser.

Der Einfluss von etwas auf die Gesellschaft ist aber genau das Gegenteil von der Frage, ob etwas ein Spiegel der Gesellschaft ist. Im einen Fall wirkt etwas auf die Gesellschaft ein, im anderen Fall die Gesellschaft auf etwas.

EDIT: Zur illustrierenden Ergänzung hier noch zwei Beispiele dafür, wie die Rezeption von SF untersucht werden kann:

Jenkins, Henry: „Star Trek Rerun, Reread, Rewritten: Fan Writing as Textual Poaching“. In: Critical Studies in Mass Communication. Jg. 5, Nr. 2, 1988, 85-107. - Henry Jenkins ist einer der Pioniere bei der Untersuchung der Rezeption populärer Medien. In diesem mehr als 20 Jahre alten Text widmet er sich den Star-Trek-Fans, die eigene Geschichten mit ihren Lieblingsfiguren schreiben. Er analysiert, welche Formen diese Fanprosa annehmen kann und wie darüber in Fanzines diskutiert werden. Dabei geht es unter anderem die Frage, welche Gründe die Fans selbst für ihr Tun angeben und wie sie es rechfertigen. Auch die Frage, welche Formen von Geschichten unter den Fans wie beurteilt werden (wer bestimmt, wann eine Geschichte dem 'Geist der Serie' treu ist), ist zentral.

Hunt, Nathan: „The Importance of Trivia: Ownership, Exclusion and Authority in Science Fiction Fandom“. In: Jancovich, Mark/Reboll, Antonio Lázaro/Stringer, Julian et al. (Hgg.): Defining Cult Movies: The Cultural Politics of Oppositional Taste. Manchester/New York 2003, 185-201. - In diesem Text untersucht Hunt die Fans einer bestimmten SF-Filmzeitschrift und konzentriert sich dabei vor allem auf die Rolle von 'Trivia', also von 'unnützem' Detailwissen, das den Fan vom Nicht-Fan unterscheidet. Hunt zeigt sehr schon, wie unter anderem mit diesem Wissen eine Hierarchie innerhalb des Fandoms etabliert wird und welche Strategien Fans benutzen, um sich vom 'Massenpublikum' abzugrenzen.

Beide Texte sind typisch für die neuere Rezeptionsforschung; beide untersuchen eine sehr kleine Gruppe (nämlich Fans, die sich auch öffentlich - in Fanzines, in eigenen Texten, in Leserbriefen - zu Wort melden) und konzentrieren sich dabei auf ganz spezifische Aspekte. Dass hier Fans untersucht werden, ist kein Zufall, denn die machen sich ja auch öffentlich bemerkbar. Einen PR-Leser, der jede Woche sein Heft kauft, sich aber nie nachweislich dazu äussert, kann nur schlecht (oder mit sehr grossem Aufwand) untersucht werden. In beiden Fällen geht es auch nicht um eine simple 'Einbahnstrassenfrage'; es wird also nicht nur gefragt, wie Zuschauer die Medien beeinflussen oder eben der umgekehrte Fall; vielmehr gehen beide Autoren von einem dynamischen Modell aus, bei dem sich die verschiedenen Akteure gegenseitig beeinflussen. In beiden Fällen werden auch Selbstäusserungen der Akteure - über Leserbriefe, Interviews, Befragungen - mit der Analyse von Texten (Romanen, Filmen, Serien) etc. kombiniert.

Wie gesagt: Das sind nur zwei Beispiele und viele andere Fragen sind denkbar, aber ich wollte damit illustrieren, wie Rezeptionsforschung heute unter anderem betrieben wird.

Bearbeitet von simifilm, 09 August 2009 - 13:50.

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#55 SF Dinner Norddeutschland

SF Dinner Norddeutschland

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Geschrieben 09 August 2009 - 12:32

Ich sehe nicht, dass "wenige Germanisten" ein "grundlegendes Desinteresse" impliziert. Das wuerde ich eher bei "kein Germanist" fuer gegeben halten. Ersteres scheint mir auszusagen, dass sich eben nur wenige Germanisten mit Paraliteratur befassen (und der Rest kein Interesse daran hat). Ulrich hat mMn diese Aussage in seinem zweiten Post nur praezisiert. Ich koennte mir vorstellen, dass die Situation aber mit einer neuen Germanistengeneration besser wird.

Wie sieht es denn mit Sammlungen in Unibibliotheken aus zum Thema Paraliteratur im allgemeinen und SF-Heftromanen im speziellen?

Eingefügtes Bild
Ich kann da gerne noch auf dieses Büchlein hinweisen. :devil: :unsure:
Mehr dazu gibt es hier Handelshaus Kuri Oneré

Warum haben wir früher so etwas nicht im Deutschunterricht durch genommen??? :smokin:
Ad astra
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#56 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 09 August 2009 - 20:24

Lesen die denn wirklich schon so lange PR und andere SF&F ? Oder sind die nicht eher deutlich jünger als ihre Leser ? Und mit einem ganz anderem Background versehen ? :)

Stimmt. Bzw. sind von anderen - meisten Bastei - Publikationen abgeworben worden.
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#57 hawaklar

hawaklar

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Geschrieben 09 August 2009 - 20:25

Wenn das so wäre, dürfen keine Untersuchungen über den Einfuß von Computerspielen auf das Verhalten von Jugendlichen existieren, die gesamte Diskussion dort wäre also garnicht erst aufgemacht worden. Von daher scheint es doch nicht so schwer zu sein, konkreter zu werden ??? :)

In der Computerspieldebatte habe ich erst kürzlich meine Meinung geändert: In einer Arte-Dokumentation über Wahrnehmungstäuschungen in unserem Gehirn wurde auch das relativ neue Phänomen "Virtual Reality" beleuchtet. Da wurde ausgesagt, dass unser Gehirn (im Vorderhirn/Stirnlappen?) in der Jugend noch nicht soweit gereift ist, dass es eine Abgrenzung zwischen Realität und "Virtual Reality" vornehmen kann. So gesehen, dürfte der Einfluss von Ballerspielen auf jugendliche Gehirne doch größer sein, als ich bisher vermutet hatte. Wenn das so ist, dann sollten wir heilfroh darüber sein, dass die heutige Jugend nicht mehr so viel liest. Da können die Gewaltszenen wenigstens nicht die Entwicklung von jugendlichen Rhodanlesern zu Amokläufern bewirken. :rolleyes:

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#58 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 09 August 2009 - 20:51

Walter Ernsting als einer, der die Schrecken des Krieges aus erster Hand erfahren hatte und jahrelang in sibirischer Gefangenschaft lebte, hätte zur Darstellung expliziter Gewaltszenarien eine ganze andere Position bezogen. Es wundert da auch niemanden, daß er mit Scheer nie so richtig warm wurde. Seine Romane wurden von einigen Kritikern als "naiv" gekennzeichnet, aber vielleicht drückt sich in dieser vordergründigen Naivität nur seine Abscheu vor Krieg und allem, was damit direkt und indirekt zusammenhängt, aus.

Ja, das ist das gängige Bild. Ich bestreite das allerdings mal. Zum einen hat Scheer - nicht Ernsting - sowohl innerhalb als auch ausserhalb PRs regelrechte Anti-Kriegs-Romane verfasst (wenn auch meistens mit pessimistischem Unterton - "Und sie lernen es nie!"). Bei Darlton fällt mir da nur "Planet der Mock" auf dem gleichen Level ein. Zum anderen stammen in den Anfangszeiten Romane, in denen sehr fragwürdige Gewalt ausgeübt wird, gern auch mal von Darlton. ZB 48-49. Ich sags nur mal, um die gängigen Klischees zu relativieren...
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#59 MoiN

MoiN

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Geschrieben 09 August 2009 - 21:36

Zum einen hat Scheer - nicht Ernsting - sowohl innerhalb als auch ausserhalb PRs regelrechte Anti-Kriegs-Romane verfasst (wenn auch meistens mit pessimistischem Unterton - "Und sie lernen es nie!").

Ich habe nirgendwo gesagt, Scheer (oder die anderen Autoren) hätte Kriegsverherrlichung betrieben. ;) Bei Darlton sehe ich eigentlich eine Abneigung, sich überhaupt mit dem Thema Krieg zu beschäftigen. Daher auch keine Antikriegsromane von ihm. Zum anderen hatte natürlich auch er Expose-Vorgaben zu erfüllen. Womit wir wieder bei einem anderen Thread-Thema wären. Nämlich inwieweit Gewaltdarstellungen in den Romanen mehr Erfindungen der Autoren waren oder expose-gewolllt. :unsure:

Bearbeitet von MoiN, 09 August 2009 - 21:37.

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Geschrieben 09 August 2009 - 22:26

Wenn das so ist, dann sollten wir heilfroh darüber sein, dass die heutige Jugend nicht mehr so viel liest. Da können die Gewaltszenen wenigstens nicht die Entwicklung von jugendlichen Rhodanlesern zu Amokläufern bewirken. ;)

Genau ! Schließlich sind wir alle durch die Grimmschen Märchen ja auch zu brutal-rücksichtslosen Egomanen geworden, denen so etwas wie eine Heftchenserie sch..egal ist, nicht wahr ? :unsure:


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