Bearbeitet von Nibor, 27 August 2009 - 00:20.
PR2506 - Solo für Mondra Diamond
#1
Geschrieben 26 August 2009 - 16:00
#2
Geschrieben 26 August 2009 - 18:21
Irgendwoher kenne ich das mit weiblichen Holos...Wir lernen MIKRU kennen, eine weibliche Holoprojektion des Schiffes.
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#3
Geschrieben 26 August 2009 - 18:59
Andromeda, ick hör dir trapsen ...Irgendwoher kenne ich das mit weiblichen Holos...
#4
Geschrieben 26 August 2009 - 20:52
von Michael Marcus Thurner
Inhalt (spoiler)
Kritik
Der Roman gefiel mir ganz gut.
Die Flucht Mondras ist recht spannend umgesetzt. Der Schlagabtausch zwischen Perry und Ulocco Lo´tus ist halbwegs gelungen. Der Marktleiter wird natürlich immer noch als überheblicher Holzkopf dargestellt und nicht als ebenbürtiger Gegner. Die Gedankengänge Icho Tolots sind interessant, allerdings etwas eigenartig.
Was stört ist die sinnlose Brutalität. Klonsoldaten die Schwäche zeigen werden die Hände abgehackt, die Wakogos zum Spaß und unter Beifall getötet. Auch die Details in den Kampfszenen gehen mir persönlich zu weit. Muss man wirklich bis zum kleinsten Detail schildern wie sich das Gesicht eines Wakogos in Fetzen auflöst. Da sind wir inzwischen wirklich beim Splatter Movie angekommen. Die Behandlungsszene zwischen der menschlichen Gestalt angenommenen Mikru-Jon und Mondra sollte wohl männliche Phantasien beflügeln.
Inzwischen ist es auch sehr auffällig geworden wie sich die Autoren bei anderen SF-Serien bedienen. Hatte man am Anfang des Zyklus noch den Eindruck von „Entlehnungen“ bei Stargate, erinnert die weibliche Gestaltwerdung des Schiffscomputers natürlich sofort an Andromeda.
Ich habe kein Problem damit wenn man sich „inspirieren“ lässt. Nur sollte man es doch bitte etwas geschickter machen
Fazit
Trotz der Brutalität ist das Heft zu den Besseren zu zählen.
Bearbeitet von kah299887, 26 August 2009 - 20:54.
#5
Geschrieben 26 August 2009 - 21:02
Déjà -vuSpoiler: - Ramoz ist Eifersüchtig auf Perry.
Wird Ramoz stattdessen ständig fauchen, seine Eckzähne zeigen und verhindern, dass Perry in Frauchens Bett steigt?
"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)
"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)
#6
Geschrieben 27 August 2009 - 12:20
Nun ja - mittlerweile ist das ja nun nicht mehr Einzelfall, sondern Regel. Es scheint wirklich so zu sein, dass man stregas Worten hinsichtlich der neuen Generation Glauben schenkt und diese zu bedienen versucht...Was stört ist die sinnlose Brutalität. Klonsoldaten die Schwäche zeigen werden die Hände abgehackt, die Wakogos zum Spaß und unter Beifall getötet. Auch die Details in den Kampfszenen gehen mir persönlich zu weit. Muss man wirklich bis zum kleinsten Detail schildern wie sich das Gesicht eines Wakogos in Fetzen auflöst. Da sind wir inzwischen wirklich beim Splatter Movie angekommen.
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#7
Geschrieben 27 August 2009 - 13:45
Ich mag gritty Szenarien(Richard Morgan,14xx) und Dystopieszenarien und Ich habe auch kein Problem mit gutgemachter Military-SF. Aber Gewalt aus Effektgründen ist einfach nur öde und dumm, funktioniert meiner Meinung nach auch nicht in Buchform. Es gibt offensichtlich Fans von solchen Themen wie die SAW/Hostelumsätze es suggerieren. Aber gehören diese Gruppen wirklich zum Zielmarkt von PR ? Die Lesen sicherlich zur Mehrheit keine Unterhaltungsliteratur und bestimmt kein PR und werden das auch nicht wenn man den Bodycount pro Heft massiv erhöht. Ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass die "Analyse" der Redaktion zum Zeitgeist ihres Zielmarktes einfach nur profane Einbildung ist und nichts mit dem realen PR Leserprofil zu tun hat. Aus meiner Sicht ist es ein fundamentaler Fehler sich an einem eingebildeten Markt zu orientieren. Wer sich schon nicht an den Interessen der Leserschaft orientieren kann, sollte sich doch wenigstens an seinen eigenen Qualitätsmassstäben orientieren. Ohne eigene Qualitätsansprüche der alten Exposeautoren hätte PR sicherlich nicht so lange überlebt. Glaubt hier wer Scheer, Voltz, Ziegler, Mahr und Vlcek hätten nicht die Serie geschrieben, die sie nicht selber gerne gelesen hätten ?Nun ja - mittlerweile ist das ja nun nicht mehr Einzelfall, sondern Regel. Es scheint wirklich so zu sein, dass man stregas Worten hinsichtlich der neuen Generation Glauben schenkt und diese zu bedienen versucht...
Bearbeitet von laire, 27 August 2009 - 13:53.
#8
Geschrieben 27 August 2009 - 14:54
Eigentlich sind es zwei Fehler. Der erste Fehler besteht in der Analyse des vermeintlichen Zeitgeistes. Hier sitzt man den Fehleinschätzungen anderer Marketingabteilungen auf - die Welt ist nicht so, wie stregas Augen sie sehen. Der zweite Fehler besteht darin, zu glauben, der eigene Zielmarkt müsse exakt den Zeitgeist widerspiegeln. PR war erstens niemals ein "Massenprodukt", sondern ein Produkt für eine sehr spezifische Nische, die mal grösser und mal kleiner war; zweitens war PR niemals ein plattes Spiegelbild des Zeitgeistes, auch wenn das in den journalistischen Rückblicken gerne so kolportiert wird (wobei da grosszügig Jahrzehnte verwechselt werden oder Voltz posthumum zur Friedensbewegung gerechnet wird...). Teilweise war das genaue Gegenteil der Fall, etwa unter Scheer. Der "Zeitgeist" wird da eher durch den Kommentar des "Monitor"-Kommentators widergespiegelt.Ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass die "Analyse" der Redaktion zum Zeitgeist ihres Zielmarktes einfach nur profane Einbildung ist und nichts mit dem realen PR Leserprofil zu tun hat. Aus meiner Sicht ist es ein fundamentaler Fehler sich an einem eingebildeten Markt zu orientieren.
Das behaupten die heutigen "Macher" von sich natürlich auch, und es wird schwer sein, ihnen das Gegenteil nachzuweisen.Wer sich schon nicht an den Interessen der Leserschaft orientieren kann, sollte sich doch wenigstens an seinen eigenen Qualitätsmassstäben orientieren. Ohne eigene Qualitätsansprüche der alten Exposeautoren hätte PR sicherlich nicht so lange überlebt. Glaubt hier wer Scheer, Voltz, Ziegler, Mahr und Vlcek hätten nicht die Serie geschrieben, die sie nicht selber gerne gelesen hätten ?
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#9
Geschrieben 27 August 2009 - 18:05
Bearbeitet von Amtranik, 27 August 2009 - 18:05.
#10
Geschrieben 27 August 2009 - 18:18
Das ist halt die neue fixe Idee - nach den Lebensgeschichten - die sie haben und die erstmal totgeritten werden muss: "Wo Perry draufsteht, muss auch Perry drinsein." Und Mondra braucht man, damit das Zeug irgendwann doch mal verfilmt werden kann. Die erste Frage der Filmemacher ist doch immer die nach der weiblichen Hauptperson...Was mir mittlerweile mindestens genauso sauer aufstößt ist diese limitiertheit der Hauptpersonen. Ich kann Perry und Mondra bald nicht mehr sehn. Wo sind Tifflor und Adams. Wo Tekener und Atlan. Wo die andern alle? Man hat seit 2500 quasi nur ein klitzekleine Handvoll der wichtigsten Personen der PR Welt erlebt. Alle anderen werden weggeblendet. Das ist alles so extrem limitiert das es zum heulen ist. Wieviel Personen hat man aus dem immensen Fundus zur Verfügung und was wird genutzt? Perry und Perry und Perry und Perry immer wieder in allen Gassen in allen Produkten in immer ewig gleicher weise.
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#11
Geschrieben 27 August 2009 - 18:42
Das dem Helden und der Heldin findet man ja auch bei Maddrax. Nur daß der weibliche Part dort etwas "freizügiger gekleidet" daherkommt.Das ist halt die neue fixe Idee - nach den Lebensgeschichten - die sie haben und die erstmal totgeritten werden muss: "Wo Perry draufsteht, muss auch Perry drinsein." Und Mondra braucht man, damit das Zeug irgendwann doch mal verfilmt werden kann. Die erste Frage der Filmemacher ist doch immer die nach der weiblichen Hauptperson...
Etwa so. Könnte doch Perry und Mondra ala Maddrax sein.
Bei Firmen gibt es ja das Fit-machen-für-die-Börse. Bei PR läuft wohl zur Zeit das Fit-machen-für-die-Verfilmung.
Bearbeitet von MoiN, 27 August 2009 - 19:06.
πάντα ῥεῖ
Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi .. .A I N
#12
Geschrieben 27 August 2009 - 19:33
Eine gewisse Ähnlichkeit ist doch unverkennbar:Etwa so. Könnte doch Perry und Mondra ala Maddrax sein.
Schwert bzw. Speer für die Dame, das Schiesseisen für den Herrn...
Ja, diesen Verdacht habe ich seit langem...Bei Firmen gibt es ja das Fit-machen-für-die-Börse. Bei PR läuft wohl zur Zeit das Fit-machen-für-die-Verfilmung.
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#13
Geschrieben 28 August 2009 - 20:58
Über die unnötige Anhäufung von Gewalt wurde ja schon gesprochen, dazu noch eine als unterirdisch beschreibbare Charakterisierung der Hauptfiguren. Daß es da zwischen den verschiedenen Autoren zu Ungereimtheiten kommt ist ja eher ein altes Problem (obwohl das ausgeräumt gehört, wenn man sich so wie hier nur auf drei Figuren beschränkt), wenn aber schon ein Autor in einem Doppelband Schwierigkeiten bekommt, eine Figur einheitlich zu schildern (Icho Tolot in 2505 und 2506), dann ist offensichtlich, daß hier ein ernstes Problem vorliegt.
Daß die Handlung im nächsten Heft den Schauplatz wechseln wird, wäre an und für sich schon etwas Positives, allerdings wird damit auch wieder deutlich, daß die gewohnte Isolierung der Handlungsstränge wohl beibehalten wird (Milchstraße oder auch nur Lokale Gruppe unerreichbar). Dabei hätte das Polyport-Netz doch gerade die Möglichkeit geboten, dieses Schema zu durchbrechen, und die Erzählweise in neue Dimensionen zu führen.
Die Hoffnung, daß sich durch Anton etwas ändern könnte, schwindet bei mir rapide. Vielmehr befürchte ich jetzt, daß das Trio Diamond-Rhodan-Tolot bis 2599 von Hof zu Hof springen wird, immer auf der Flucht vor der Frequenz-Monarchie.
Man könnte sagen, Scheer, Voltz, Mahr, Ziegler und Vlcek haben Glück gehabt, das hier nicht mehr erleben zu müssen! Hach, ich habe mir beim lesen dieses Heftes manchmal gewünscht, des Lesens unkundig zu sein.
#14
Geschrieben 29 August 2009 - 10:32
#15
Geschrieben 29 August 2009 - 15:07
Exakt. Ich schrieb anderswo schon mal, das ich mir unter einer positiven Utopie durchaus was ganz anderes vorstelle. Die frühere Serie entsprach dem wesentlich mehr. Gewalt kann ja sein, aber nicht in der Form, wie sie heutzutage dargestellt wird. Und die klischeehafte Einseitigkeit kommt noch hinzu.Das Universum dieser Zukunft ist angefüllt mit blutrünstigen durchgeknallten herrschsüchtigen Egomanen - es fehlen die positiven Gegenstücke.
πάντα ῥεῖ
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#16
Geschrieben 29 August 2009 - 20:07
#17
Geschrieben 01 September 2009 - 08:23
Der nächste Roman ist ein Ellmer. Vielleicht kehrt dann ja wieder Ruhe ein.Tja, wie fand ich 2506? Ich kann es mit vier Buchstaben ausdrücken: Müll! Über die unnötige Anhäufung von Gewalt wurde ja schon gesprochen, dazu noch eine als unterirdisch beschreibbare Charakterisierung der Hauptfiguren.
πάντα ῥεῖ
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#18
Geschrieben 05 September 2009 - 10:59
Der Weg ins Innere der Station ist begleitet von der Suche nach Mondra, die durch die Gefangenenahme durch den Marktleiter von Perry und Icho getrennt ist. Hier zeigt sich, daß das neue Haustier Ramosz einiges an PSI-Fähigkeiten hat. Ich finde das etwas platt, hier hängt viel von der zukünftigen Darstellung des Tieres ab. Aber eigentlich ist die Suche nach Mondra Diamond und ihr Alleingang recht packend geschildert. Jedoch wird das Lesevergnügen häufig durch überdeutlich detailliert geschilderte Brutalitäten unterbrochen. Warum musste der vorletzte Wakogo aus der Gruppe, die Mondra beschützte, noch nach Beendigung der Kampfhandlungen von den Hopken auf brutal-bestialische Weise umgebracht werden ? Was soll so eine handlungstechnisch abolut unnötige dumpf-brutale Gewalttat, die zu allem Übel auch noch im Detail beschrieben wird ? Hier zeigt sich der neue Zyklus von seiner schlechtesten Seite, indem er primitivste Instinkte des Lesers zu bedienen versucht.
Genau wie beim Vorgänger-Roman sind diese Ausflüge ins Splatter-Genre bedauerlich, da der Roman ansonsten in bester PR-Tradition geschrieben ist. Die Faszination einer neuen Welt, neuer Zivilisationen, die Entdeckung eines weiteren Polyport-Hofes, die Suche nach dem Weg in die Heimat - das hätte ebenso 1000 Hefte früher geschrieben werden können. In den Passagen, in denen der Fokus auf diesen Stärken von PR liegt, atmet der Roman den Sense of Wonder wie die großen Zyklen vor 20, 30 Jahren. Es ist wirklich schade, daß es der Redaktion nicht gelingt, hier mäßigend einzugreifen und einen zweiten Aphilie-Zyklus zu produzieren.
#19
Geschrieben 06 September 2009 - 00:34
??? Ich dachte, wir wären uns hier (mehrheitlich) einig, dass die Autoren bewussten neuen Vorgaben von Redaktion und Exposé folgen. Da will also bisher keiner "mäßigend eingreifen", es ist so gewollt. Wir können nur darauf hoffen, dass die "neue Linie" möglichst bald wieder zurückgefahren wird, wenn es reichlich "Gegenwind" aus der Leserschaft gibt. JaktuschEs ist wirklich schade, daß es der Redaktion nicht gelingt, hier mäßigend einzugreifen
#20
Geschrieben 06 September 2009 - 08:35
Daran mangelt es bisher nicht - auch im NGF.Wir können nur darauf hoffen, dass die "neue Linie" möglichst bald wieder zurückgefahren wird, wenn es reichlich "Gegenwind" aus der Leserschaft gibt. Jaktusch
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#21
Geschrieben 06 September 2009 - 09:21
Jein.Daran mangelt es bisher nicht - auch im NGF.
Ja, es gibt einige, oftmals ältere, Leser, die diese "neue Linie" ablehnen und vehement dagegen protestieren.
Es gibt aber auch die anderen. Und damit meine ich ausdrücklich nicht Jonas, der vielleicht einige Sachen anders sieht, aber im Endeffekt doch ebenso wie wir Splatter-Szenen in PR grundsätzlich ablehnt. Nein, damit meine ich Kommentare aus dem NGF, die mich persönlich schockieren. Etwa "Leben ist kein Ponyhof und wer kuscheln will, kann Rosamunde Pilcher lesen." oder "Die Handlung ist im Moment spannend. Daran ändern die wenigen harmlosen Ekelscenen nichts.". Das geht auch hier teilweise noch härter zur Sache, aber ich möchte es bei diesen beiden Beispielen belassen. Und auch wenn es im NGF als auch hier einiges an Gegenstimmen gibt, so haben sich doch nicht wenige dieser Befürworter der "neuen Linie" zu Wort gemeldet. Und als kommerziell ausgerichtetes Unternehmen muß sich der Verlag schon fragen, ob er in Zukunft die alten Leser bedienen will (die sich PR sowieso kaufen, haben sie ja auch die letzten 20 Jahre gemacht) oder sich neue und jüngere Leser-Kreise erschließen will.
Ich denke (befürchte), daß sich diese "neue Linie" unabhängig von unserem Genörgel weiterhin halten wird. Es sei denn, redaktionell (i.e. von den grundsätzlichen Vorgaben des Verlags) ändert sich etwas.
#22
Geschrieben 06 September 2009 - 10:04
Hmm...[S]o haben sich doch nicht wenige dieser Befürworter der "neuen Linie" zu Wort gemeldet.
Ich würde das eher so sehen, daß diejenigen, die gemeinhin als "Befürworter der 'neuen Linie'" bezeichnet werden, gar nicht der Meinung sind, daß es eine solche "neue Linie" überhaupt gäbe! Insofern ist die Bezeichnung "Befürworter der 'neuen Linie'" natürlich falsch.
In der Tat, Monti und MMT sind keine Kinder von Traurigkeit, was sicherlich auch mit ihrem schemaliterarischen Background zu tun haben dürfte. Möglicherweise mahnen also jene vermeintlichen Befürworter - und im übrigen auch Jonas, in seiner... ähm... unorthodoxen Art und Weise - lediglich an, daß es wohl noch ein wenig zu früh sei, von einer "neuen Linie", gar von Splatter, zu reden.
Tatsächlich wird der Splatter-Begriff in der Debatte inflationär und allzu oft falsch verwendet. Das ist erstens absolut nicht zielführend, weil es u.a. zweitens den "Apologeten" dadurch umso leichter gemacht wird, sich auf die div. "Splatter!"-Rufer einzuschießen und damit um die eigentliche Problematik der eher zweifelhaft ein- und umgesetzten Gewalt- und Action-Szenen einen großen Bogen zu machen...
Deshalb noch mal; es ist wichtig, sich auf das Durchschematisierte, das Uninspirierte, die Gewalt und die tumbe Action als Selbstzweck, kurz: sich auf PR als literarisches Äquivalent zu shiny things (© inchoatus.com ) zu konzentrieren. Das Problem ist nicht, daß PR brutal oder eklig oder actiongeladen ist. Das Problem ist, daß PR in seiner stumpfen, repetitiven Einfältigkeit anödet.
Zur Gewaltdebatte bzw. zur angeblich so soliden Handwerksarbeit bei PR...
Ich habe mir vor kurzem in einer Marathon-Session Harper's Island gegeben. Sinnlose Gewalt, zweifellos. Ziemlich stereotypische Charaktere, sicherlich. Alles andere als bahnbrechende Auflösungen und Wendungen, und auch sicher nichts - abgesehen von den Episodentiteln und vereinzelten charakterentwickelnden Szenen -, was man als unkonventionell oder originell bezeichnen könnte.
Alles in allem aber: solide Unterhaltung, hat Spaß gemacht.
Denn: unoriginell - man könnte fast sagen: konservativ - wie die Serie daherkam, so war sie doch dramaturgisch und produktionstechnisch, auch schauspielerisch up to date.
Die Frage ist jetzt, warum das derzeitige Darturka-Schlachten und Polyporthof-Gehüpfe bei PR nicht mal gegen (meinetwegen: guten) Teenie-Slasher-Durchschnitt anstinken kann, was Dramaturgie und Charakterzeichnung angeht...
Was hat es noch mit überhöhtem Anspruchsdenken zu tun, wenn man dieses als Armutszeugnis für die Serie in ihrer derzeitigen Verfaßtheit werten mag?
Anders gewendet: Selbst, wenn man vom "hohen Roß" herabstiege, wenn man also bereit wäre, Unterhaltungs-Glasperlen zu akzeptieren und die damit verbundenen problematischen Implikation einmal ausblendete... so ist immernoch die Frage, wie shiny die things eigentlich wirklich sind, die man bei PR serviert bekommt. D.h.; selbst wenn man PR nicht dafür kritisieren wollte, daß man munter beim Glasperlengeschäft mittut - dann könnte man PR immernoch dafür kritisieren, daß die angebotenen Glasperlen selbst für Glasperlen von ziemlich fragwürdiger Qualität sind...
Das hieße dann, daß man nicht nur - schlimm genug - bereitwillig und ohne "höhere Ansprüche" begeistert die Enterdrainment-Welt mit (kulturell) minderwertiger Ware "beglückte"; nein, man produzierte auch noch minderwertige minderwertige Ware...
Das muß man sich mal reinfahren...
Vielleicht sollte man echt mal einen Debatten-Shift einleiten. Man ist ja bei PR meistens recht stolz darauf, daß man zwar nur leichte Unterhaltung mache - aber dabei zu den Besten gehöre. Anstatt die Macher dafür anzugehen, daß sie eben - mittlerweile jedenfalls bzw. im Gegensatz zur Ära Voltz - nur leichte Unterhaltung machen, sollte man vielleicht einmal genauer nachschauen, wie gut diese leichte Unterhaltung eigentlich wirklich ist; insbesondere dann, wenn man nur den Maßstab der leichten Unterhaltung anlegt. Kann passieren, daß sich herausstellt, daß man bei PR nichtmal (mehr) darin gut ist leicht zu unterhalten, sondern bestenfalls durchschnittlich... Wenn selbst das Berieseln schon von anderen besser - was immer gut bzw. besser in diesem Kontext dann noch bedeuten mag... - besorgt wird als von PR; dann könnte man doch wirklich meinen, daß es langsam fünf nach zwölf ist, oder?
Bearbeitet von Echophage, 06 September 2009 - 10:07.
Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...
#23
Geschrieben 06 September 2009 - 10:16
Womit wir sofort wieder bei den Gewalt-Szenen sind.Anstatt die Macher dafür anzugehen, daß sie eben - mittlerweile jedenfalls bzw. im Gegensatz zur Ära Voltz - nur leichte Unterhaltung machen, sollte man vielleicht einmal genauer nachschauen, wie gut diese leichte Unterhaltung eigentlich wirklich ist; insbesondere dann, wenn man nur den Maßstab der leichten Unterhaltung nimmt. Kann passieren, daß sich herausstellt, daß man bei PR nichtmal (mehr) darin gut ist leicht zu unterhalten, sondern bestenfalls durchschnittlich...
Denn exakt aufgrund dieser primitiven Schilderungen unterhält PR auch nicht mehr. Jedenfalls mich nicht. Und offenbar geht es auch einigen anderen Alt- und Uralt-Lesern so. "Unterste Groschenheft-Schublade", um mich einmal selbst zu zitieren. Da kenne ich bessere Trivialromane, bei denen der Lesespaß deutlichst höher ist.
#24
Geschrieben 06 September 2009 - 10:44
Ja, nur ist doch eben die Frage: liegt das daran, daß die Szenen brutal, daß sie gewalttätig sind? Liegt's an der Gewalt bzw. an der Tatsache, daß Gewalt detailliert geschildert wird?Womit wir sofort wieder bei den Gewalt-Szenen sind.
Denn exakt aufgrund dieser primitiven Schilderungen unterhält PR auch nicht mehr.
Oder ist nicht vielmehr problematisch die Art und Weise, in der Gewalt-Darstellungen verwendet werden? Spielt nicht vielmehr eine Rolle, wie die Gewalt als Stilmittel in dem Gesamtkontext der erzählten Geschichte eingebettet ist? Und was sagt uns diese Art und Weise der Gewaltdarstellungen, ihres Einsatzes wie ihrer Umsetzung, über die Qualitäten der erzählten Geschichte?
Mit der Wortwahl primitiv bist Du sicherlich auf der richtigen Spur.
Aber die Debatten hier wie auch im NGF zeigen, daß es bis jetzt den "Apologeten" und auch den Machern immer gelungen ist, von primitiv ganz schnell zu brutal und blutig zu kommen. Und dann stellen sie natürlich einigermaßen berechtigt die Frage, ob es nicht ein bißchen zu weit ginge, Gewaltdarstellungen allein schon dafür zu verteufeln, daß sie brutal und blutig sind. Aber der entscheidende Schritt fand ja schon früher statt. Nur ein Beispiel; die Gewaltszenen in Transformers sind ebenfalls primitiv - wie der ganze Film, übrigens. Nun ist aber Transformers weder (explizit) brutal, noch gar blutig.
Diejenigen, die also die "Gewalt-Exzesse" bei PR hart kritisieren - und dazu dürften sowohl Du als auch meinereiner gehören -, tun also gut daran, immer weiter nachzubohren, immer präziser auf den Begriff zu bringen, was eigentlich stört. Insofern kann "die Gegenseite" eine Hilfe sein. Wir sollten schnell bereit sein zuzugeben, daß weder triefendes Blut, noch Splatter, noch Leichenteile das prinzipielle Problem sind. Wenn dem so sein sollte... diejenigen, die eine strikte und konsequente Anti-Gewalt-Haltung vertreten, sehe ich in der Tat auf verlorenem Posten.
Primitiv ist ein guter Ansatz. Nun ist es wichtig, weiter zu präzisieren, was mit primitver Gewaltdarstellung eigentlich gemeint ist. Wir sollten uns schnell einig werden, daß eben weder die Liter vergossenen Blutes, noch der bodycount oder auch die herumfliegenden Körperteile, zerplatzenden Leiber, aus dem Schädel brennenden Augäpfel, aufgespießten Ewoks etc.pp. an sich das Problem sind. Niemand sollte leugnen, daß ein Spitzenroman mit diesen Zutaten absolut möglich gewesen wäre. Es soll doch wohl lediglich geleugnet werden, daß ein solcher Spitzenroman zustandekam. Daß er nicht zustandekam, hat aber nur sehr bedingt mit dem bloßen Vorkommen graphischer Gewaltszenen zu tun.
Hier aber setzt genau die Diskussionsführung der "Gegenseite" an! Es ist doch ganz offensichtlich, daß versucht wird, diejenigen, die z.B. den sehr expliziten MMT-Doppler kritisierten in die Ecke der Gewalt-Verteufler zu stellen. Denn die "Gegenseite" mißversteht - absichtlich, unabsichtlich... - die Argumentation der Kritiker genau so; daß nämlich das Übermaß an graphischer Gewalt an sich das Problem darstellte - und nicht etwa die recht plumpe, bescheidene, primitve Art des Umgangs mit diesen Szenen.
Das wirklich Dumme ist dann, daß es recht fix gelungen ist, eine Splatter-Diskussion anzuheizen, wo doch eigentlich darüber diskutiert werden sollte, warum gleich zum Zyklen-Beginn zwei ziemlich öde Doppelbände geschrieben wurden, die noch dazu mit blutigem Füllstoff gestreckt wurden. Wir sind jetzt acht Hefte im neuen Zyklus; was ist denn bis jetzt eigentlich passiert? (Und das ist keine Lückenfüller-Debatte!) Was wurde für ein Setting bereitet? Warum müssen schon wieder die fiesesten Finsterlinge die Romane bevölkern? Warum ist immernoch alles schwärzer als schwarz und weißer als weiß? Wo soll die Reise hingehen? Und warum werden wertvolle Seiten für Ewok-Schlachten und Darturka-Metzeleien und Artisten-Metaphern und Rumgehampel verschwendet, wenn weder Charaktere vernünftig entwickelt sind, noch ein gescheites Setting präsentiert ist? Die Gewalt ist nicht das Problem. Die Gewalt als Streckmittel, als Backpulver des PR-Kokains... das ist ziemlich dürftig. "Das Setting gibt nichts her - naja gut, dann schlachten wir halt Ewoks, lassen Mondra in Unterwäsche von Ratten anknabbern... des paßt scho'!"* - von wegen...
Bei Die Hard hat das besser funktioniert...
*Oh, und der allerbeste Einfall: "Hmm... wir müssen natürlich auch auf die Fanproteste bzgl. der einstigen Stinke-Igel reagieren. Deshalb machen wir jetzt Dufte-Schweine! Genial! Und so mehrdimensional! Das ist mindestens einen Hugo wert! Ganz großes Tennis!" *facepalm*
Bearbeitet von Echophage, 06 September 2009 - 10:46.
Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...
#25
Geschrieben 06 September 2009 - 10:50
Ist das jetzt gut oder schlecht?Du kannst ja echt witzig sein Echo. Selten so gelacht.
Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...
#26
Geschrieben 06 September 2009 - 11:10
#27
Geschrieben 06 September 2009 - 11:31
Indeed![...]
Darauf kann man dann auch nicht mehr mit Ponyhöfen ankommen. Da bleibt dann nur noch als Plan B der Verweis auf die literarische Vergangenheit des MMT und daß der Zyklus ja noch jung sei und man doch erstmal abwarten solle und überhaupt bitteschön nicht immer alles so ernstnehmen.
Siehe z.B.hier.
Womit ich gar nicht behaupten will, daß es nicht zu früh wäre, einen Splatter-Trend zu postulieren! Nichtsdestotrotz kann man sich durchaus sehr berechtigt wünschen, MMT und die anderen Autoren würden zukünftig derartige Tölpeleien - Nr. 2506 war strenggenommen durchweg eine derartige Tölpelei - unterlassen.
Bearbeitet von Echophage, 06 September 2009 - 11:32.
Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...
#28
Geschrieben 06 September 2009 - 12:20
Genaugenommen hatte man nach dem für mich albernen und platten Suizid eines kompletten Volkes bis zu Band 2507 ( den ich noch nicht kenne ) überhaupt keine relevante HandlungIndeed!
Darauf kann man dann auch nicht mehr mit Ponyhöfen ankommen. Da bleibt dann nur noch als Plan B der Verweis auf die literarische Vergangenheit des MMT und daß der Zyklus ja noch jung sei und man doch erstmal abwarten solle und überhaupt bitteschön nicht immer alles so ernstnehmen.
Siehe z.B.hier.
Womit ich gar nicht behaupten will, daß es nicht zu früh wäre, einen Splatter-Trend zu postulieren! Nichtsdestotrotz kann man sich durchaus sehr berechtigt wünschen, MMT und die anderen Autoren würden zukünftig derartige Tölpeleien - Nr. 2506 war strenggenommen durchweg eine derartige Tölpelei - unterlassen.
mehr vorgesehen. Alle 3 Romane befassen sich im Prinzip mit Nebenhandlungen die vom erfahrenen Leser so auch schon recht bald erkannt und entlarvt werden können.
Das dem ausgebufftesten Fließbandschreiber dann auch irgendwann nichts gescheites mehr
einfällt um den Leser vernünftig zu unterhalten ist mir auch klar. Der rote Faden muß viel
deutlicher werden und die Handlung viel besser gestrafft werden, dann würde auch die Serie
von aller Gewalt oder Sex oder was auch immer mal abgesehn, wieder besser gefallen.
Mein Wort drauf.
Das ist aber schon länger so extrem in meinen Augen. Man verkauft ein Produkt für 1,85 Euro
die Woche und streckt es und streckt es und streckt es in Ermangelnung ausreichend
ausgefüllter Exposees. Ist für mich so als verkaufe man mir einen Single Malt in Faßstärke
für 69.90 Euro und habe ihn dann doch mit Wasser auf 42 % gestreckt - Betrug.
Bearbeitet von Amtranik, 06 September 2009 - 12:20.
#29
Geschrieben 06 September 2009 - 12:34
Wie gesagt, den Ellmer habe ich noch nicht gelesen. Also ziehen wir mal die Verbündeten und den Weg nach Stardust ab. Bleiben die Controller und das Schiff beides bekommen im erwähnten Heft mit dem bescheurten Suizid der Changeure. Den Auftrag das Netz zu schützen wurde doch schon in 2500 gegen ober? Also genaugenommen sind 2504,2505 und 2506 überflüssig. Vermutlich ist auch der Eschbach nicht sehr dringend erforderlich, aber gut. Aber es ist ja durchaus möglich das Du hier andere Ansprüche hast. Auch klingt deine Aufzählung irgendwie nach Schnitzeljagd. Und ob man dann 190 Seiten belangloser Handlung ertragen muß um 2 Hinweise zu erhalten wage ich zu bezweifeln. Wenn Dir das mehr Spaß macht als mir dann gratulier ich Dir dafür. Allerdings habe ich selbst im weitschweifigsten SF-Roman dieser Tage ( und denen wird ein Hang zu aufgeblähtem Umfang nachgesagt ) mehr Informationgehalt und relevanter Handlung pro Seite als bei PR.aua. Fassen wir mal zusammen. Perry hat Controller gesammelt, ein neues Schiff, neue Verbündete (Acronis und Schattenmaahks) und einen Weg nach Stardust. Das alles in 8 Heften. Auch ja und noch einen Auftrag, nämlich das Polyport-Netz schützen. Okay, für die einen ist das wenig. Ich finde das ist schon sehr viel.
Bearbeitet von Amtranik, 06 September 2009 - 12:35.
#30
Geschrieben 06 September 2009 - 16:24
Irrelevant.Ja. Ach noch eine Frage, welchen Handlungsfortschritt gibt es in den Heften 200-207? Alles Füllbände, oder?
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