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PR besser machen


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7 Antworten in diesem Thema

#1 Gast_stolle_*

Gast_stolle_*
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Geschrieben 09 September 2009 - 08:08

Bisher haben wir viel darüber geredet, was bei PR z.Zt. so alles schiefläuft.Lasst uns zur Abwechslung, (und im Bewußtsein, dass die Red. und manche Autoren hier mitlesen) mal ein paar Vorschläge einbringen, die möglichst konstruktiv sind :lol: und eventuell eine Verbesserung bewirken könnten. :D Mein erster Vorschlag wäre, dieses Paradigma des leicht verblödeten Lesers einfach mal fallen zu lassen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob da was dran ist. Wir folgen gerade PR , Icho und Mondra 12 Bände lang (Ausnahme 2503) durch die Polyports, da könnte ich mir interessantere Settings vorstellen. Man wird jetzt argumentieren, das sei der Zyklusanfang und man wolle Neuleser mitnehmen usw., aber trotzdem - es sind zuwenig Protagonisten, ein zu einfaches Setting. Beim nächsten Zyklusstart hätte ich das gern etwas komplexer.Ein anderes Problem sind die Viererblöcke. Das Argument der einfacheren Zweitverwertung in irgendwelchen (hypothetischen) späteren Büchern halte ich für schwach, es geht durch die starre Struktur viel zu viel Spannung verloren. In meiner PR- Anfangszeit um Band 1000 hatten wir die Titel in der Vorschau des PR-Reports, sonst nix. (Vor Jubibänden, erinnere ich mich, wurde manchmal nicht mal der Titel verraten.) Die Handlungsebenen wechselten unregelmäßiger, und auch wenn ich oft gern gewußt hätte, wieviel Betschiden-Romane ich noch lesen muss :rolleyes: , war es doch besser, wenn "plötzlich" umgeblendet wurde. (Noch besser wurde das in den 700er/800er - Bänden gelöst, da ging es schön hin und her!) Hier wünsche ich mir also mehr Vielfalt, mehr Überraschungen.Soviel mal als Start. Discuss!

#2 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 09 September 2009 - 08:44

Mein erster Vorschlag wäre, dieses Paradigma des leicht verblödeten Lesers einfach mal fallen zu lassen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob da was dran ist.

Weiter gedacht heisst das einfach, die Marketinggetriebenheit der Serie zu beenden.
Der "verblödete" Leser ist da genauso ein Mythos wie der "gewaltaffine" Leser. Marketinggetriebenheit bedeutet aber noch viel mehr, u.a. das berühmte "Hinterherhecheln" hinter dem Zeitgeist, das nachgerade verzweifelt anmutende Aufgreifen jeder vermeintlichen Strömung, vom "Sommermärchen" über "Wir sind Deutschland" bis hin zur ESCHER-recycelten Matrix. Was in seiner Gesamtheit nur noch peinlich herüberkommt.

Man könnte jetzt - ein Stück weit zu Recht - argumentieren, dass dies eben daran läge, dass es sich um "schlechtes" Marketing handele. Was so auch stimmt. Bisher hat VPM unglaubliches Schwein gehabt, dass in relevanten Medien etwa die offensichtliche Diskrepanz zwischen den pathetischen Äusserungen angesichts des Jubiläums und der Realität der Serie nicht thematisiert wurde. Aber solch ein Fall kann jederzeit eintreten...

Von der verzweifelten Suche nach - in diesem Umfang einfach nicht existenten (!) - Junglesern mal ganz abgesehen...

Und der Verweis auf die angeblichen(?) harten betriebswirtschaftlichen Realitäten, die angeblich keine Experimente erlaubten, greift auch nicht - aus vielerlei Gründen. Ein wichtiger: tatsächlich werden ständig - auf dem Rücken einer stabilen Gruppe aus vornehmlich Altlesern - Experimente durchgeführt, neue SpinOffs geschaffen und wieder eingestampft, neue fixe Ideen in die Serie eingeführt, die nur nach Entfachung eines gewissen Widerstands wieder verschwinden, wie etwa die Überstrapazierung der Lebensgeschichten etc.

Zudem verwundert dann eines: ich habe z.B. in "Sternenfaust" vieles gelesen - aber nichts über die Fussball-WM, kein "Wir sind Terra!", oder ähnlichen Unsinn. Warum, wenn doch die "betriebswirtschaftlichen Realitäten" solchen Unsinn erfordern?

Egal. Das Argument, man müsse das "schlechte" Marketing durch ein "gutes" ersetzen, greift allein deswegen nicht, weil ein "gutes" Marketing bereits in einer ersten Analyse erkennen müsste, dass die Aufhebung der Marketinggetriebenheit der Serie der wesentliche Erfolgsfaktor im Rahmen einer neuen Strategie sein müsste (ja, das ist schon wieder Dialektik...).

Denn: die Leser, die man relativ sicher hat (obwohl einige von ihnen mit Sicherheit in den letzten Jahren abspenstig gemacht wurden), wollen vor allem eines: Romane lesen, die von Autoren geschrieben wurden, die eine - gute, aber zumindest halbwegs passable - Geschichte zu erzählen haben. Traitor - das war keine Geschichte. PRA - das war vielleicht eine Geschichte, aber noch nicht mal halbwegs passabel, Lok -Aurazin lässt grüssen.

Das Ganze gesteuert durch eine Expokratur, für die diese Anforderung auch gelten muss. Wobei wir an dieser Stelle das nächste Problem vorfinden: woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Und - so sorry - eine gute Geschichte ist im Endeffekt immer noch sehr viel mehr wert, als alle etwaigen Zykluskonzepterfolgsfaktoren zusammen.

Ein anderes Problem sind die Viererblöcke. Das Argument der einfacheren Zweitverwertung in irgendwelchen (hypothetischen) späteren Büchern halte ich für schwach, es geht durch die starre Struktur viel zu viel Spannung verloren.

Die hypothetischen späteren Bücher haben wir bislang in einer Ausprägung gesehen, nämlich die Schwarzbände zu PRA. Die offenbar nicht besonders gut laufen....

Das sind auch ganz offensichtlich vorgeschobene Argumente, um ein Instrument, von dem man glaubt dass es der "Erhöhung von Effizienz und Effektivität" dient, nicht aufgeben zu müssen.
  • (Buch) gerade am lesen:Will Adams - Die Jagd am Nil
  • (Buch) als nächstes geplant:David Gibbins - Tiger Warrior
  • • (Buch) Neuerwerbung: Joanne Harris - Runemarks
  • • (Film) gerade gesehen: Terminator Salvation
  • • (Film) als nächstes geplant: Harry Potter 6
  • • (Film) Neuerwerbung: N.a.

#3 lapismont

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Geschrieben 09 September 2009 - 09:25

Vielleicht sollte PR etwas kleiner dimensioniert werden. Kleine Zyklen, kleinere Handlungsorte, weniger Personal.Dafür mehr Rätsel, mehr echte Konflikte und anstatt des Boulevard-Zeitgeistes sollte PR Dinge abbilden wie Afghanistan, Wahlunlust, Demokratieschwäche etc.Warum nicht PR zu kritischen Plattform fortschrittlichen Denkens machen? Nicht nur neue Technik, sondern auch neue Gesellschaften. Politisch unkorrekt, kontrovers - einfach mal erforschen, was da so geht. :rolleyes:
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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  • (Buch) gerade am lesen: Jasper Nicolaisen – Diebesgut

#4 Torben Kneesch

Torben Kneesch

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Geschrieben 09 September 2009 - 10:55

Ich vermisse starke Nebencharaktere. Es gibt kaum noch Figuren, die von einem Autoren fast exklusiv benutzt werden. Und ich verstehe da gar nicht den Grund. Stattdessen kriegen wir irgendwelche Figuren, bei denen immer wieder oberflächliche Merkmale aus dem Exposé wiederholt werden. Ich glaube, wir hätten wieder interessantere Charaktere, wenn man da den Autoren etwas freie Hand ließe und die jeweiligen Autoren auch wissen, dass ihre Figur von den anderen Autoren höchstens mal erwähnt wird.Man kann bei Tipps für Autoren öfter lesen, dass gut ausgearbeitete Figuren regelrecht ein Eigenleben entwickeln. Der Autor hat dann eine so konkrete Vorstellung von der Figur entwickelt, dass er ohne groß nachdenken sich immer vorstellen kann, was diese in einer Szene tut. Das kann natürlich nicht funktionieren, wenn mehrere Autoren den gleichen Charakter gleichberechtigt beschreiben müssen.Viele der markantesten Charaktere der ganzen Serie waren Geschöpfe einzelner Autoren und sind den Lesern lange Zeit im Gedächtnis geblieben. Teils dann auch polarisierend, aber es ist doch verzeihlicher, sich über den nervigen Sandal Tolk auf seinem Rachetrip zu ärgern, als über die detaillierte Schilderung, wie seine Pfeile Augäpfel platzen lassen und der Getroffene schreiend umhertorkelt.Leo Lukas hat solche Figuren noch in seinen Romanen untergebracht (Maulwurf, der Psychologe). Das sollte man ermutigen und anderen Autoren ermöglichen. Das setzt voraus, dass man die Autoren etwas auf die Handlungsebenen verteilt. Das muss nicht hundertprozentig passen, aber wenn ein Autor ein halbes Dutzend Romane im Jahr beisteuert, sollten die meisten seine Lieblingsfigur beinhalten können.Da kommen wir auch wieder an einen Nachteil der Viererblöcke. Spielen zwei Viererblöcke in Folge auf der gleichen Handlungsebene, wird es schon schwierig mit so einer Verteilung der Autoren.

#5 Crashlander

Crashlander

    Infonaut

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Geschrieben 09 September 2009 - 16:23

Mehr Abwechslung, auch innerhalb eines Zyklus. Am Beispiel des aktuellen hätte ich mir vorstellen können, die Polyport-Schiene mit drei "Gruppen" zu gestalten: Statt des Ausflugs nach Kyon Megas kommt eine Delegation der Changeure nach ITHAFOR, mit eine gewissen Zahl Contoller im Gepäck, schließt ein Bündnis mit den Terranern und "übernimmt" den Betrieb der Höfe in der Milchstraße, die Terraner bilden drei Gruppen: Eine übernimmt die Sicherung, Verteidigung und Eroberung neuer Höfe (für die "Action-Fraktion"), eine bereist das Netz zur Erforschung und Suche nach neuen Verbündeten ("Sense of Wonder"), die dritte schließlich erkundet die Frequenz-Monarchie, Stardust etc. (Abenteuer, Geheimdienstaktionen usw.) So bedient man mehrere Geschmäcker gleichzeitig, mindert das Desinteresse jener, die nicht immer nur Militär-Aktionen lesen wollen und beugt vielleicht auch "Handlungs-Hängern" vor. Und nebenbei erreicht man vielleicht auch eine höhere "Gesamtgeschlossenheit", weil Aspekte, die sonst vielleicht ignoriert würden, auch beleuchtet werden, und erhält so ein stimmigeres Bild der Geschehnisse.

#6 Streichholzentität

Streichholzentität

    Mikronaut

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Geschrieben 11 September 2009 - 23:05

 Servus,Auf mich wirkt der Zyklus derzeit wie ein Sammelsurium von PR Historie, der Altleser soll sich erinnert fühlen und der Neuleser soll wohl in der PP nachschlagen und so über 3 Ecken den Aufbau nachholen. (ES´ Erwähnung!"Jedoch, wenn ich wüsste wie es besser gemacht werden könnte, dann wär ich Schriftsteller!  :smokin: Ich hoffe einfach das die chirurgische Gewaltauslebung so ne Art Vorschlagshammer für den Leser dieses Zykluses sein soll. Das diese Exsesse nicht überall gut ankommen wird wohl auch in Raststatt angekommen sein, und so mancher Autor hat ja auch Änderung geweissagt.Derzeit les ich grade Cantarozyklus, da reisst eigentlich PR nur hin und her  und lernt Leute kennen die hin und her reisen aber dennoch fetzt die Story.  PR will heim, kann aber nicht, PR findet Kumpels denen es genauso geht und schon hat man eine Handlungsebene! Grosses Tennis! Für mich ist wichtiger/spannender zu erfahren wie Sato Ambush vorrankommt als zu wissen wie Mondra ihr Solo hinlegt! Trotz Perrypedia.... ;)Bei diesem Zyklus wurde m.E  der Schnitt am Anfang zu radikal gemacht, alles auf null und 4 Leute "müssen" handeln.Jetzt folgen wir 2 Raumschiffpilöten bei der Suche nach dem Rad. Bull bleibt daheim und bekommt mal seinen alten Intimus zu Besuch und im Stardust? Naja, da Extra-Inhalte ehh keine Pflichtlektüre sind, werden wir wohl viel Altes und noch mehr "Neualtes" zu hören bekommen. Ähh....und überhaupt, ne Romanserie ist Druckware, sowas hat einen Titel!!Wenn der aber quasi nix mit dem Roman zu tun hat, dann ist das was was man verbessern könnte/sollte!(Soll halt der Autor den Titel benennen und nicht der Exposeebastler...)

#7 Gen. Bully

Gen. Bully

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Geschrieben 13 September 2009 - 17:45

Ein großer Fehler, der meines Erachtens gemacht wird, ist der obligatorische Reset mit dem Holzhammer, der seit einigen Jahren am Zyklusende kommt. Das müsste man "sanfter" machen, damit sich, insbesondere die Altleser, niemand verarscht (Tschuldigung) vorkommen muß. Früher ging's doch auch. Neulesergewinnung hin oder her.Und natürlich krankt die Konzeption der Zyklen. Obwohl ich mit Sternenozean, wegen des Endes, nicht einverstanden war, war's mal was anderes, jedenfalls in Teilen, als die ewige Invasor taucht auf usw. Geschichte, die sich die letzten Zyklen und davor im Thoregonkomplex immer wieder wiederholt.Hinzu kommen "Kleinigkeiten" wie die immer magiehafter werdende Technik (Hyperkristalle) und die (über die Ideenlosigkeit bzw. Handlungsarmut hinwegtäuschende oder ist's die Anbiederung an den, siehe Strega, gewaltgeilen Neuleser) überbordende Gewaltdarstellung.
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#8 laire

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Geschrieben 13 September 2009 - 19:20

Ein großer Fehler, der meines Erachtens gemacht wird, ist der obligatorische Reset mit dem Holzhammer, der seit einigen Jahren am Zyklusende kommt. Das müsste man "sanfter" machen, damit sich, insbesondere die Altleser, niemand verarscht (Tschuldigung) vorkommen muß. Früher ging's doch auch. Neulesergewinnung hin oder her. Und natürlich krankt die Konzeption der Zyklen. Obwohl ich mit Sternenozean, wegen des Endes, nicht einverstanden war, war's mal was anderes, jedenfalls in Teilen, als die ewige Invasor taucht auf usw. Geschichte, die sich die letzten Zyklen und davor im Thoregonkomplex immer wieder wiederholt. Hinzu kommen "Kleinigkeiten" wie die immer magiehafter werdende Technik (Hyperkristalle) und die (über die Ideenlosigkeit bzw. Handlungsarmut hinwegtäuschende oder ist's die Anbiederung an den, siehe Strega, gewaltgeilen Neuleser) überbordende Gewaltdarstellung.

Im Prinzip stimme Ich dir mit allem überein nur nicht mit dem Ende vom SO. Das war das Beste am ganzen Zyklus und das öffentliche Eingeständnis, dass dieser Fehler aus der Serienhistorie entfernt werden musste. Bobby Ewing lässt grüssen:-) Was mich wundert, dass du das Konzept des Zykluses als was Neues angesehen hast. Vom Prinzip her war das vom Kern her die Wiederholung von Seelenquell und dessen Besetzung der Erde. Die ganzen Hyperkokons waren eine wirklich gute Idee, aber die Umsetzung war einfach grausam. Es war der Zyklus der uns Kantiran, schon wieder Arkoniden, unausgegorene Hyperimpedanz, Praetoria(Schiff ohne Seele), zerbröselte Föten, Sekte, SF die immer mehr von Science zur reiner Fantasy verkommen ist, singende Amazonen, brutal eindimensionale Kybb, 2239(HILFE), langweilige Schildwachen und den pösen Kharzani gebracht haben. Fast keiner der Charaktere war interessant, ganz abgesehen von den Völkern und mir ist irgendwie die Motivation der handelnden Akteure nie klar geworden. Ausnahmen waren für mich die Hefte "Der ewige Gärtner" und "Ich, Gon-Orbhon". Über die anderen Hyperkokons gab es praktisch gar nichts und hätten die Völker funktioniert, dann hätte es die Milchstrasse sicherlich bereichert. Hätte, wäre, wenn...gute Idee komplett verbrannt. Die Option mit der Negasphäre mal wirklich Staub aufzuwirbeln und die Verhältnisse wirklich neu zugestalten wurde leider auch verschenkt.


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