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Nebenfiguren bei PR heute und früher


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17 Antworten in diesem Thema

#1 Eric Manoli

Eric Manoli

    Bambinaut

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Geschrieben 16 September 2009 - 13:37

[Mod]Thread wurde auf Wunsch aus dem Zyklenkonzeptethread abgespalten.[/Mod]Täusche ich mich, oder gab es in den 300er Heften mehr Geschichten von "einfachen" Leuten, Nicht-Aktivatorträgern? Damit meine ich nicht den x-ten Chefwissenschaftler mit dem 1. Preis im Wettbewerb um den heftigsten Speen. :(

Bearbeitet von Morn, 17 September 2009 - 23:00.


#2 Arl Tratlo

Arl Tratlo

    Temponaut

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Geschrieben 16 September 2009 - 14:25

Diesen Eindruck teile ich subjektiv ohne ihn jetzt objektiv direkt bestätigen zu können.

Und so war es auch. Es gab natürlich ein richtiges Flottenflaggschiff, die CREST IV, später die CREST V, und ihre Besatzung. Z.B. die Flottillenchefs waren alle namentlich bekannt, hatten ein ausgeprägtes Profil (Hole Hohle, Pandar Runete, Tschai Kulu, Ronald Keller und Bob McCisom - wer kann sich an sie nicht erinnern...); einer von ihnen war fast immer als Mit-Haupthandlungsträgern dabei. Einfache Soldaten: Roscoe Poindexter und seine Nemesis, Waffensergeant DeJohanny. Die Wissenschaftler: Dr. Jean Beriot, Dr. Josef Lieber, Dr. Admond Bysiphere, Dr. Tschu Piao-Teh, Dr. Eileen Dacran... Die Bontainer-Truppe... Die oxtornische Mokart-Famile... Camaron Olek... Die Freihändler... Ja, damals konnten noch "ganz normale Terraner" die Handlung über 2-3 Hefte dominieren. Was allerdings im MdI-Zyklus schon genauso.
  • (Buch) gerade am lesen:Will Adams - Die Jagd am Nil
  • (Buch) als nächstes geplant:David Gibbins - Tiger Warrior
  • • (Buch) Neuerwerbung: Joanne Harris - Runemarks
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#3 Eric Manoli

Eric Manoli

    Bambinaut

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Geschrieben 16 September 2009 - 19:14

Ja, damals konnten noch "ganz normale Terraner" die Handlung über 2-3 Hefte dominieren. Was allerdings im MdI-Zyklus schon genauso.

Und ich sage ganz ehrlich, das fehlt mir. Es fehlen einfach Möglichkeiten zur Identifikation. MdI- und M87-Zyklus war auch die Zeit der Kolonialterraner, der Umweltangepaßten. Während ich auf all die Superintelligenzen und was der Überwesen mehr sind, gut verzichten kann. Vor allem , wenn sie dann doch von einem "normalen" Terraner auf's Kreuz gelegt werden, soweit PR noch normal ist. :devil:

#4 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 17 September 2009 - 09:29

Und so war es auch. Es gab natürlich ein richtiges Flottenflaggschiff, die CREST IV, später die CREST V, und ihre Besatzung. Z.B. die Flottillenchefs waren alle namentlich bekannt, hatten ein ausgeprägtes Profil (Hole Hohle, Pandar Runete, Tschai Kulu, Ronald Keller und Bob McCisom - wer kann sich an sie nicht erinnern...); einer von ihnen war fast immer als Mit-Haupthandlungsträgern dabei. Einfache Soldaten: Roscoe Poindexter und seine Nemesis, Waffensergeant DeJohanny. Die Wissenschaftler: Dr. Jean Beriot, Dr. Josef Lieber, Dr. Admond Bysiphere, Dr. Tschu Piao-Teh, Dr. Eileen Dacran... Die Bontainer-Truppe... Die oxtornische Mokart-Famile... Camaron Olek... Die Freihändler... Ja, damals konnten noch "ganz normale Terraner" die Handlung über 2-3 Hefte dominieren. Was allerdings im MdI-Zyklus schon genauso.

Salut, ich habe das eher ganz anders in Erinnerung. Die von dir genannten Personen gab es, ja, und sie wurden den Unsterblichen regelmäßig an die Seite gestellt, aber soooo ausgeprägt waren ihre Profile m.E. nicht. Was wusste man denn schon von Hole Hohle? Dass sein Name mal "verwechselt" wurde... ansonsten ist er m.E. in Erinnerung, weil er regelmäßig present war. Auch Cameron Olek - "profiliere" ihn doch mal kurz. Ein guter Navigator, der in einen Dolan eingesetzt wurde. Naja, auch nicht gerade ein soooo tiefes Profil. Ich gebe dir recht - die Nebencharas blieben stärker in Erinnerung, aber doch nur, weil sie häufiger eingesetzt bzw. den Unsterblichen an die *Seite* (!!) gestellt wurden. Auch meine ich, dass die ZA-Träger immer sehr viel stärker Handlungsträger waren, als die "Normalos". lg Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#5 Echophage

Echophage

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Geschrieben 17 September 2009 - 10:55

Naja, auch nicht gerade ein soooo tiefes Profil.
Ich gebe dir recht - die Nebencharas blieben stärker in Erinnerung, aber doch nur, weil sie häufiger eingesetzt bzw. den Unsterblichen an die *Seite* (!!) gestellt wurden.

Einerseits hast Du völlig Recht mit Deiner Beobachtung.
Andererseits kann man aber auch negativ für die damaligen Normalos argumentieren.
Wichtig ist nämlich nicht nur, daß sie relativ profillos waren - das mag ein allgemeines Problem der Schemaliteratur sein, und es ist ja nun beim besten Willen nicht so, daß sich das Problem der Profillosigkeit auch nur irgendwie gelöst hätte, in der heutigen PR-Zeit -, sondern auch, was sie sonst noch alles nicht waren.
Wir hatten keine

Raumfahrer mit Raumangst
Hamsterzüchter mit Minderwertigkeitskomplexen
Bastflechtende Fashion-Victims
Gehirne im Tank
Bully- bzw. Thora-Ripoffs
Einäugige mit zwei(!) Pupillen
Piraten-Bleppos (Bounty Errol... okay... es gab Roi Danton... :unsure:)
Ara-Ingenieure, die ihre Maschinen für Patienten halten
Hochrangige Militärs mit Herzfehlern
Sonstwie Versehrte, die niemals von den medizinischen Möglichkeiten Gebrauch machen
Dafür aber einen Blinden, der als Augenersatz Maschinen-Interface-Symbiose-Quatsch eingesetzt bekommt

Und noch profilloser als gar keine Eigenschaften ist es doch, wenn "Charaktere" auf eine einzige Eigenschaft (oder ein äußeres Merkmal) reduziert werden, z.B. auf

fettige Haare und Pferdezähne (okay, zwei Eigenschaften!)
eine stets im Mundwinkel klebende Zigarre
permanentes Marzipanfuttern
das Tragen einer Schirmmütze
freakige Frisuren
(wobei sich Leo in seinen letzten SOL-Romanen löblicherweise sehr um Dr. Markus bemüht hat)
das Cyno-Erbe (SoW und so... :devil: )
einen feschen Goatie und Rhodans Gene
(schon wieder zwei Eigenschaften - vielleicht gibt man sich ja heute doch mehr Mühe? :D)

Uwe Anton (wer sonst? :lol:) hat es sogar einmal geschafft, Baldwin Carapols Eigenschaftslosigkeit so sehr in den Vordergrund zu stellen, daß die Schirmmütze nur noch halb so ärgerlich war...

Der entscheidende Unterschied zwischen den von Arl genannten "Ehemaligen" und den heutigen Handlungsträgern ist also in der Tat eher nicht ein Unterschied in der detaillierten Persönlichkeitszeichnung. Der Unterschied liegt darin, daß auf "faule Ausreden" und "Alibi-Charakterisierungen" verzichtet wurde. Meine Gründer- und MdI-Zeit liegt zwar auch schon zehn Jahre zurück - und war noch dazu eine silberne ;) -, ich meine, mich aber doch noch gut genug an die Herren Alkher, Olek, Papageorgiu, Surfat, Henderson, Losar, Claudrin, Hegha, Deringhouse (!!!), Nyssen, Freyt, Klein, Everson, Rudo, Nosinski, Bradon oder Baynes erinnern zu können, um diese Behauptung aufzustellen.

Sicherlich... basically your generic starship soldier. Aber lieber so, als ein von Neurotikern und Freaks überbevölkertes PRversum. Es müssen eben nicht immer alle besonders sein, um besonders zu sein. Mir scheint, die Autoren in der GutenAltenZeit™ haben das besser begriffen - oder denselben Effekt meinetwegen unabsichtlich oder zeitgeistgetrieben oder sonstwie apologetenbestätigend als "Kollateralschaden" erreicht. ;)

Manchmal reicht es schon, wenn jemand das neue, junge Besatzungsmitglied ist (Alkher); da müssen es dann nicht noch ein Herzfehler, Liebeskummer, Vollwaisenschaft, irgendeine unbehandelbare gar so furchtbare Space-Krankheit und dergl. mehr sein.

Hier beginnt nun wieder einer jener Abschnitte zur allgemeinen Verfaßtheit der Serie und ihrer Autoren, aufgrund derer sich der Verfasser dieser Fünfzig-Quadratmeter-Postings™ allseitiger, wie auch immer gearteter "Beliebtheit" erfreut.
:P

Wenn man jetzt ganz gewagte Thesen aufstellen wollte, dann könnte man behaupten, daß die Autoren ihre Grenzen besser kannten und entsprechend schrieben. Gerade bei UA, bei Monti oder Feldhoff hat bzw. hatte man gerne mal das Gefühl, daß sie das, was sie da schreiben, ganz besonders toll und originell und so überhaupt nicht "typisch schemaliterarisch" finden... so sehr vertiefen sie sich in diese pseudo-seriöse Schreiberei, daß dabei quasi unfreiwillig sogar schon eine Karikatur von Schemaliteratur herauskommt; gleichzeitig Klischee und Parodie dessen, was sie in ihrem schriftstellerischen Ehrgeiz hinter sich zu lassen hofften...
Hingegen so bodenständige und geerdete Autoren wie Scheer oder Mahr oder Kneifel - oder einfach nur ein schriftstellerischlimitierterNaivling™ (:D) wie der selige Clark Darlton... sie schienen irgendwie besser zu wissen was sie können, und was sie nicht können - und sind, ganz literarische Schuster, bei ihren Leisten geblieben.
So gesehen erschiene die Debatte um Handwerker und Künstler natürlich in einem gänzlich neuen Licht... und wieder mal können wir mit König F ankommen: Anstatt den Zauberern (z.B. Lukas und Vandemaan) das Zaubern zu überlassen, versuchen sich jetzt bereits Manndecker und Vorstopper (um nicht zu sagen: Klopper :D) mit Hacke, Spitze, Eins Zwei Drei - und scheitern dabei allzu oft ebenso spektakulär wie jämmerlich... :unsure:

Da ist mir z.B. auch ein Arndt Ellmer lieber, der zwar unspektakulär (und manchmal bzw. oft eben chaotisch, langweilig, öde) seine Arbeit verrichtet, aber sich wenigstens nicht fremdschaminduzierend blamiert.
Tatsächlich, die schlimmsten Momente sind es doch, wenn Feldhoff ein Tischfeuerwerk als ganz großes Tennis und Pyronalen-Kino zu verkaufen versucht, wenn HoHo so ganz tief ins Hochglanzdramolettenschmalztöpfchen greift oder wenn UA versucht, rollifahrende, milchstraßentätowierte Superwissenschaftler zu voltzen; nicht, ohne sie zuvor erfahren zu lassen, was "wahre Liebe" sei - zumindest in der Welt, wie sie der Autor scheinbar sieht. Oder wenn er, wie zuletzt, versucht, in ein paar popeligen Absätzen politische und gesellschaftliche Entwicklungen abzuhandeln, die erstens potentiell zyklenfüllend wären, zu denen ihm aber zweitens das literarische Talent und drittens offenbar der Background / das Interesse / der Recherchewille fehlen... naja, Norb/Puh hat das ja in seiner Rezi zur Nr. 2008 sehr treffend (und wesentlich schärfer formuliert :D) auf den Punkt gebracht.

Ein Schritt in die richtige Richtung wäre vielleicht, wenn einige Autoren eine ehrliche reevaluation der eigenen Fähigkeiten vornähmen und gegebenenfalls ihre Selbsteinschätzung neu justierten, um schließlich entsprechend andere, "ehrlichere" Romane zu schreiben. :unsure:
Ja, warum denn nicht? Warum sollte man, gefragt nach dem Unterschied zwischen der GutenAltenZeit™ und heute, nicht antworten, daß damals ehrliche Arbeit (credibility und so!) abgeliefert wurde, während heute allzuoft prätentiöses, gewolltes und nicht gekonntes PseudoBesserAlsAndereHeftromaneGeschreibsel™ - daß das entsprechende Bewußtsein zumindest bei KNF vorherrscht, zeigen z.B. im NGF Kommentare in diese Richtung, z.B. zum sprachlichen Niveau und Satzbau, in denen er eindeutig als Redakteur, der sehr überzeugt vom angebotenen Produkt ist, und nicht als Privatperson gesprochen hat! - angeboten wird.

Nochmal kurz und sehr explizit:
Leo Lukas und Wim Vandemaan oder eben William Voltz und, langsam fange ich an, das zu glauben, Ernst Vlcek, sind ohne jeden Zweifel besser als die meisten Heftromanautoren, und schreiben entsprechend ohne jeden Zweifel Heftromane, die besser als die meisten anderen Heftromane sind. (Ob man sie jetzt gutfindet, ist eine andere Frage, liebe Apologeten und Auflagenzahlenfetischisten. ;))
Ebenso ohne jeden Zweifel spielen weder Uwe Anton, noch Robert Feldhoff, noch Monti, noch MMT - letzterer zumindest nicht regelmäßig - in dieser Liga. Entsprechendes kommt bei raus, wenn sie meinen, sie müßten das Publikum mit Hackentricks, Übersteigern und Fallrückziehern beeindrucken, wo doch ihre eigentliche Aufgabe ist, das gegnerische Spiel zu stören, den Ball weiterzuleiten, Tore zu verhindern...
In ihren schlechtesten Momenten wirken sie wie ein Lucio ohne dessen technische Fähigkeiten und Torgefahr. Was übrigbleibt ist ein rumpelfußballernder Verteidiger, der sich für einen brasilianischen Star-Stürmer hält und in seinen regelmäßigen, die Abwehr entblößenden, Vorstößen nichtmal das Tor trifft.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#6 Eric Manoli

Eric Manoli

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Geschrieben 17 September 2009 - 11:29

Zustimmung! Ich erinnere mich an den Roman "Grüner Mond über Jelly-City" (308), von William Voltz. Die Hauptpersonen sind zwei Prospektoren, die eigentlich erst durch eine Notlage in die Versuchung geraten, etwas Außergewöhnliches zu tun.

Terror auf dem Kristallplaneten (317) von Kurt Mahr ist auch so ein Beispiel. Die Spannung entstand für mich dadurch, daß es phantastische Umgebung als etwas ganz normales mit (auch) ganz normalen Leuten geschildert wurde. Dabei kam das Phantastische wesentlich aus der Technik.

Vielleicht liegt es auch daran. Technik allein fasziniert nicht mehr so. In der Schilderung von sozialen Verhältnissen der Zukunft war PR aber nie so erfolgreich. Fremdrassen haben sogar meist soziale Verhältnisse der Feudalzeit. Vielleicht flüchtet man sich daher zunehmend in phantastische Personen oder Überwesen.

Bearbeitet von Eric Manoli, 17 September 2009 - 11:32.


#7 Arl Tratlo

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Geschrieben 17 September 2009 - 11:39

Auch Cameron Olek - "profiliere" ihn doch mal kurz. Ein guter Navigator, der in einen Dolan eingesetzt wurde. Naja, auch nicht gerade ein soooo tiefes Profil.

Ach, zum Glück gibt es ja die Perrypedia:

Charakterisierung


Er war ein unglaublich dynamischer Individualist, von dem Besatzungsmitglieder der GOLDEN STAR, die ihn nicht mochten, behaupteten, er würde niemals schlafen, um auf keinen Fall irgend etwas zu versäumen. Er galt als Spötter, dem jedoch jede Gehässigkeit fehlte. (ein typischer William Voltz-Charakter...)

Profil genug, oder muss ich das noch vertiefen?
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#8 Arl Tratlo

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Geschrieben 17 September 2009 - 11:55

Zustimmung! Ich erinnere mich an den Roman "Grüner Mond über Jelly-City" (308), von William Voltz. Die Hauptpersonen sind zwei Prospektoren, die eigentlich erst durch eine Notlage in die Versuchung geraten, etwas Außergewöhnliches zu tun.

Terror auf dem Kristallplaneten (317) von Kurt Mahr ist auch so ein Beispiel. Die Spannung entstand für mich dadurch, daß es phantastische Umgebung als etwas ganz normales mit (auch) ganz normalen Leuten geschildert wurde. Dabei kam das Phantastische wesentlich aus der Technik.

Kannst du den letzten Satz näher erläutern? Welche Technik meinst du?
Für mich bestand z.B. der Reiz von 317 zu einem Gutteil aus der Schilderung der "Zusammenarbeit" zwischen einem Perlian und einem General. Beide können die Mentalität und das Aussehen des jeweils anderen nicht ab. Der Perlian findet den General abstossend, da er nicht transparent ist, d.h. seine Körperorgane nicht sichtbar sind. Das empfindet der General - umgekehrt - genauso.

Vielleicht liegt es auch daran. Technik allein fasziniert nicht mehr so. In der Schilderung von sozialen Verhältnissen der Zukunft war PR aber nie so erfolgreich. Fremdrassen haben sogar meist soziale Verhältnisse der Feudalzeit. Vielleicht flüchtet man sich daher zunehmend in phantastische Personen oder Überwesen.

Mit den letzten Sätzen hast du wieder Recht. Aber für mich sind 308 und 317 gerade Beispiele, in denen die Faszination sich aus der Schilderung von Fremdartigkeit ergibt. Der Skoars-Doppler von WiVo ist auch so ein Beispiel. Oder - später - "Im Schwarm gefangen" (505), mit erneut einem "Normalterraner" als Protagonisten, nämlich Powee Froud-Crofton.

Und vielleicht es genau das, was die heutigen Autoren nicht mehr hinbekommen: Schilderung von Fremdartigkeit. Die shoppende Mondra in der "steilen Stadt", Kantiran, der, gefangen in einer Pararealität, die sich aus dem vergeblichen Versuch eines Messengers, den durch die Raum-Zeit-Router geschaffenen Wall um Hangay zu durchdringen, entwickelt hat, angesichts des bevorstehenden Todes durch die Hand einer durch eben diese Pararealität materialisierten Figur nichts besseres zu tun hat, als an seine Beziehungsproblerme zu denken; Perry Rhodan himself, der nach vollzogener Retroversion ebenfalls "nichts besseres zu tun hat", als unter die Dusche zu springen - das sind nur drei Beispiele dafür, wie es die Autoren hinbekommen, durch absurde, der Situation in keiner Weise angemessene Schilderungen jeglichen Rest an Faszination zu zerstören.
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#9 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 17 September 2009 - 12:06

Ich gebe dir recht - die Nebencharas blieben stärker in Erinnerung, aber doch nur, weil sie häufiger eingesetzt bzw. den Unsterblichen an die *Seite* (!!) gestellt wurden.

Häufig war es genau anders herum: den "normalen" Handlungsträgern wurde ein Unsterblicher an die Seite gestellt. Im Fall der Abenteuer mit Hole Hohle z.B. Fellmer Lloyd.

Auch meine ich, dass die ZA-Träger immer sehr viel stärker Handlungsträger waren, als die "Normalos".

Mich beschleicht der Verdacht, dass du die 300er nur aus den SiBas kennst... Was die angeht, hättest du sogar Recht. Dort ist z.B. das von Eric Manoli erwähnte Heft 317 komplett herausgekürzt worden, 308 wurde auf die Szene der Übergabe des Halbraumspürers an Perry reduziert...
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#10 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 17 September 2009 - 12:09

Meine Gründer- und MdI-Zeit liegt zwar auch schon zehn Jahre zurück - und war noch dazu eine silberne ;) -

Und noch so einer...
SiBa-Leser wissen nur ansatzweise, wovon wir hier reden, da ein Gutteil dieser Hefte entweder ganz oder zumindest weitgehend aus den SiBas herausgenommen wurden.

Das stellt natürlich deine geschlussfolgerten Thesen in Frage...
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#11 Morn

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Geschrieben 17 September 2009 - 12:39

Ein kurzer OT-Hinweis: Mit dem "+Quote"-Button kann man aus verschiedenen Posts zitieren. In jeden gewuenschten Post diesen Button druecken - der springt zu "-Quote" und wird rot - und anschliessend auf "add reply" klicken.

#12 Tennessee

Tennessee

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Geschrieben 17 September 2009 - 12:56

Ach, zum Glück gibt es ja die Perrypedia: Profil genug, oder muss ich das noch vertiefen?

Salut Arl, eigentlich ja. Zeichnet sich ein Charakter denn etwa dadurch aus, dass eine Liste seiner Charakteristika aufgeführt wird? Denn ein Charakter wird doch nur dadurch "lebendig", dass sich sein CHarakter innerhalb bz. *durch* die Handlung zeigt. In Oleks Fall war er doch hauptsächlich gegen sein Willen in einem Dolan eigebunden. Nicht viel Möglichkeit, sich "charaktertief" z.B. bei seinen Mannschaftsmitgliedern zu zeigen, nicht wahr? Als Gegenbeispiel vielleicht der Waffenoffizier Brazo Alkher. Der war eigentlich sehr schön dargestellt. lg Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#13 Arl Tratlo

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Geschrieben 17 September 2009 - 13:07

Salut Arl, eigentlich ja. Zeichnet sich ein Charakter denn etwa dadurch aus, dass eine Liste seiner Charakteristika aufgeführt wird? Denn ein Charakter wird doch nur dadurch "lebendig", dass sich sein CHarakter innerhalb bz. *durch* die Handlung zeigt. In Oleks Fall war er doch hauptsächlich gegen sein Willen in einem Dolan eigebunden. Nicht viel Möglichkeit, sich "charaktertief" z.B. bei seinen Mannschaftsmitgliedern zu zeigen, nicht wahr? Als Gegenbeispiel vielleicht der Waffenoffizier Brazo Alkher. Der war eigentlich sehr schön dargestellt. lg Ten.

Was denkst du, warum ich seinerzeit - zu seligen NGF-Zeiten - als Roman für den Lesezirkel Heft 351 vorgeschlagen habe? Dort geschieht genau das...
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#14 Tennessee

Tennessee

    Cybernaut

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Geschrieben 17 September 2009 - 13:09

Häufig war es genau anders herum: den "normalen" Handlungsträgern wurde ein Unsterblicher an die Seite gestellt. Im Fall der Abenteuer mit Hole Hohle z.B. Fellmer Lloyd. Mich beschleicht der Verdacht, dass du die 300er nur aus den SiBas kennst... Was die angeht, hättest du sogar Recht. Dort ist z.B. das von Eric Manoli erwähnte Heft 317 komplett herausgekürzt worden, 308 wurde auf die Szene der Übergabe des Halbraumspürers an Perry reduziert...

Salut Arl, mh... ich bemerke, dass die zwei (2!!) Hefte einen bedeutenden Stellenwert gegenüber den 98 anderen Heften gehabt haben müssen. In der Tat bin ich zunächst SB-Leser gewesen, habe die anderen Hefte dann allerdings ebenfalls gelesen (und wieder fortgegeben). Der von dir gewünschten Zweiklassendiskussion von Heft- und SB-Leser möchte nicht beitreten. lg Ten.

Bearbeitet von Tennessee, 17 September 2009 - 13:13.

"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#15 Tennessee

Tennessee

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Geschrieben 17 September 2009 - 13:12

Was denkst du, warum ich seinerzeit - zu seligen NGF-Zeiten - als Roman für den Lesezirkel Heft 351 vorgeschlagen habe? Dort geschieht genau das...

Ja, ich suche auch gerade nach, wo sich Olek als dynamischer Individualist und Spötter, dem die Gehässigkeit fehlt zeigt. Und natürlich im Zusammenhang mit den Mannschaftsmitgliedern... *zwinker*
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#16 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 17 September 2009 - 13:14

Salut Arl,

mh... ich bemerke, dass die zwei (2!!) Hefte einen bedeutenden Stellenwert gegenüber den 198 anderen Heften gehabt haben müssen. In der Tat bin ich zunächst SB-Leser gewesen, habe die anderen Hefte dann allerdings ebenfalls gelesen (und wieder fortgegeben). Der von dir gewünschten Zweiklassendiskussion von Heft- und SB-Leser möchte nicht beitreten.

lg
Ten.

Es wurden leider mehr als nur diese zwei Hefte aus den SiBas herausgekürzt.

Und natürlich ist es leichter, Hefte, in denen nicht unsere allseits beliebten Haupt-Protagonisten am Werk sind, herauszukürzen, als andere.

Wenn es also um bestimmte Punkte geht, können SiBa-Leser leider nicht mitreden - das hat nichts mit einer Zweiklassendiskussion zu tun. Und insbesondere wünsche ich mir eine solche keineswegs.
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#17 Crashlander

Crashlander

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Geschrieben 17 September 2009 - 16:40

Wenn ich mir Nebencharaktere früher und heute so ansehe, dann mache ich den Hauptunterschied an diesen Figuren selber fest:"Früher" wirkten die Nebencharaktere, auch wenn sie besser charakterisiert hätten sein können, mehr wie "du und Ich", d.h. man konnte sich durchaus vorstellen, solchen Personen z.B. auf der Straße zu begegnen. Eben "Durchschnittsmenschen"."Heute" scheinen die Autoren mehr bemüht, diese Figuren unbedingt aus der Masse heraus heben zu wollen. So habe ich manchmal das Gefühl, daß ich, wenn ich solche Charaktere in der Realität suchen wolle, mich in einer psychiatrischen Klinik umsehen müßte (okay, das ist überzogen dargestellt).Sprich, die Figuren werden nicht als "durchschnittlich" dargestellt, sondern müßen mit einer Eigenschaft oder einer Eigenart hervortreten. Durch den fehlenden Durchschnitt geht aber das "Realismusgefühl" verloren.

#18 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 17 September 2009 - 17:54

sondern?

Sondern damit, dass man vor einem gegebenen Hintergrund über bestimmte Dinge schwer reden kann, wenn man die entsprechenden Hefte nicht im Kontext gelesen hat.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 17 September 2009 - 18:49.

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