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Limit


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78 Antworten in diesem Thema

#31 Rusch

Rusch

    Phantastonaut

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Geschrieben 12 Mai 2010 - 11:08

Oh je. Ich wollte den Schinken im nächsten Urlaub angehen. Jetzt nehme ich mir doch lieber erstmal David Weber vor. :devil:


Was man so liest über dieses Buch ist, dass Schätzing viele tolle Ideen der SF bringt und sie Massentauglich den Nicht-SF Lesern darbietet. Ich will nicht sagen, dass das Buch schlecht ist, aber meine Einschätzung ist, dass ein erfahrener Leser wie Du damit nicht glücklich wird.

Wenn Du wirklich satte SF lesen willst, dann empfehle ich Dir dringenst - fallst Du das Werk noch nicht gelesen hast - den Armageddon Zyklus von Peter F. Hamilton. Für mich ist das die satteste Space Opera, die je geschrieben wurde. Absolut gigantisch.
Und wenn Du eine wirklich fiese Story lesen willst, dann versuche mal die Gap Reihe von Stephen R. Donaldson.

Beide Zyklen bieten genug Lesestoff für zwei Urlaube (aber liest bei der Gap Reihe auf jeden Fall Band 1, denn der ist ziemlich heftig).

Und noch etwas Eigenwerbung - Schau mal hier: Dort findest Du viele Tipps
http://www.fictionfa...rke-platz-1-100

#32 Stefan9

Stefan9

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Geschrieben 12 Mai 2010 - 22:44

........., sprachlich zu langweilig


Hmmm, wenn Jemand in einem unterhaltsamen Plauderstil schwatzen kann, dann doch Schätzing. Man kann dem Buch so allerlei vorwerfen, aber schreiben, etwas zu Papier bringen, den Leser ansprechen, das versteht er.
Kannst du das mal präzisieren, was an der Sprache bzw. -Ausdruck- langweilt?
Im Gegenteil, seine Schwatzhaftigkeit verursacht Langeweile; die Sprache selbst finde ich überragend.

Grüss euch

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#33 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 00:01

Wenn Du mit 'trivial' (ja, ich mag das Wort, wie viele, auch nicht) meinst, dass das Buch nicht mehr und/oder nicht weniger als reine Thriller-Unterhaltung sein will, dann liegst Du richtig.

Das ist aber noch eine sehr wohlwollende Kritik eines 1300-Seiten-Schundromans. Denn diese Thriller-Unterhaltung bewegt sich deutlichst unter dem Niveau von Ludlum, Wambaugh oder Clancy. Dagegen ist Perry Rhodan Hochliteratur.
:devil:

Hmmm, wenn Jemand in einem unterhaltsamen Plauderstil schwatzen kann, dann doch Schätzing. Man kann dem Buch so allerlei vorwerfen, aber schreiben, etwas zu Papier bringen, den Leser ansprechen, das versteht er.
Kannst du das mal präzisieren, was an der Sprache bzw. -Ausdruck- langweilt?
Im Gegenteil, seine Schwatzhaftigkeit verursacht Langeweile; die Sprache selbst finde ich überragend.

Die literarischen Ausdrucksformen in Limit sind unter aller Kanone. Irrelevante mehrzeilige Aufzählungen, das Verzetteln des Autors in unstrukturierten Beschreibungen, die Unfähigkeit der richtigen Wortwahl : Das ist keine überragende Sprache, das ist ziemlich billiger Schund. Ganz davon abgesehen, daß Schwätzing unfähig ist, seinen Roman zu strukturieren und wie Rupert oben erzählte, ja auch teilweise abgeschrieben hat. Meiner Meinung nach auch bei den "Action"-Szenen in der ersten Hälfte, aber das ist nur ein Gefühl, kann ich nicht belegen.
:band:

Bearbeitet von a3kHH, 13 Mai 2010 - 00:10.


#34 simifilm

simifilm

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 08:49

Hmmm, wenn Jemand in einem unterhaltsamen Plauderstil schwatzen kann, dann doch Schätzing. Man kann dem Buch so allerlei vorwerfen, aber schreiben, etwas zu Papier bringen, den Leser ansprechen, das versteht er.
Kannst du das mal präzisieren, was an der Sprache bzw. -Ausdruck- langweilt?
Im Gegenteil, seine Schwatzhaftigkeit verursacht Langeweile; die Sprache selbst finde ich überragend.


Das Urteil "unterhaltsamer Plauderstil" verträgt sich nach meinem Dafürhalten nur schlecht mit "sprachlich überragend".

Bearbeitet von simifilm, 13 Mai 2010 - 10:39.

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#35 Stefan9

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 10:34

OK, für mich ist das Gegenteil von langweilig eben unterhaltsam. Und eine unterhaltsame Schreibe hat er. Punkt.

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

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#36 raps

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 11:27

Ich bin jetzt etwa auf Seite 750 und kann den meisten negativen Aussagen hier im Thread in abgeschwächter Form zustimmen. Trotzdem würde ich gern mal ein Sachbuch (mit vielen bunten Bildern ! :xmas: ) zum Thema 'Die Welt im Jahre 2025' lesen.
Ich finde es schade, dass sich die Handlung so sehr auf die Erde verlagert hat, denn der 08/15-Routine-Thriller in Shanghai und Berlin geht mir bisher wirklich voll am A**** vorbei. Um es klar zu sagen: Owen Jericho ist bislang eine Vollniete. Ohne Schätzings schützende Hand wäre der Idiot schon vier Mal umgekommen :P .
Obwohl: Eigentlich müsste er ja eine einzigartige Geisteskoryphäe sein. Der Beweis:
"Jerichos Gedanken hetzten einander wie Hunde. Tausend Szenarien fluteten sein Vorstellungsvermögen." (S. 499)
Wow, Owen hat nur wenige Sekunden Zeit und durchdenkt 1000 verschiedene Pläne. Respekt!!!
Äh, Scheiß beiseite. Eigentlich dürften doch wohl diese zwei Sätze ausreichen, um das sprachliche Niveau dieses Schinkens zu beschreiben, scheint mir.

Grüße, Rainer

#37 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 14:08

"Jerichos Gedanken hetzten einander wie Hunde. Tausend Szenarien fluteten sein Vorstellungsvermögen." (S. 499)

Uh. Ich seh' schon - es lohnt sich nicht einmal, die Folie um mein Buch zu entfernen... :P

#38 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 14:42

Hier habe ich mich etwas ausführlicher über dieses Machwerk ausgelassen.
:P

#39 Pharo

Pharo

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 14:50

Obwohl: Eigentlich müsste er ja eine einzigartige Geisteskoryphäe sein. Der Beweis:
"Jerichos Gedanken hetzten einander wie Hunde. Tausend Szenarien fluteten sein Vorstellungsvermögen." (S. 499)
Wow, Owen hat nur wenige Sekunden Zeit und durchdenkt 1000 verschiedene Pläne. Respekt!!!


Um es vorweg zu nehmen: Ich habe Limit nicht gelesen und werde es wahrscheinlich auch nicht, aber was gerade jetzt diesen Satz betrifft, sollte man fair bleiben. Die Nutzung einer Hyperbel (starke Übertreibung; offensichtlich unglaubwürdig; meistens wird ein Gegenstand in nicht angemessener Weise vergrößert oder verkleinert Beispiele: ein Meer von Tränen), um die Situation greifbarer zu machen, ist absolut legitim. Kein Leser wird ernsthaft glauben, dass 1000 einzelne Szenarien durch Owens Kopf rasen. :P Deshalb sicher auch "tausend Szenarien" und nicht "Hunderte von Szenarien". Sofern solche rhetorischen Mittel nicht zuhauf vorkommen, sind sie doch das Salz in der sprachlichen Suppe.
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#40 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 15:01

Um es vorweg zu nehmen: Ich habe Limit nicht gelesen und werde es wahrscheinlich auch nicht, aber was gerade jetzt diesen Satz betrifft, sollte man fair bleiben. Die Nutzung einer Hyperbel (starke Übertreibung; offensichtlich unglaubwürdig; meistens wird ein Gegenstand in nicht angemessener Weise vergrößert oder verkleinert Beispiele: ein Meer von Tränen), um die Situation greifbarer zu machen, ist absolut legitim. Kein Leser wird ernsthaft glauben, dass 1000 einzelne Szenarien durch Owens Kopf rasen. :xmas: Deshalb sicher auch "tausend Szenarien" und nicht "Hunderte von Szenarien". Sofern solche rhetorischen Mittel nicht zuhauf vorkommen, sind sie doch das Salz in der sprachlichen Suppe.

Ich stelle Dir gern mein Exemplar zur Verfügung, wenn Du Dir diesen literarischen und sprachlichen Tiefflieger reinziehst und von Deiner Warte als Autorin her hier kommentierst.
:P

Bearbeitet von a3kHH, 13 Mai 2010 - 15:02.


#41 simifilm

simifilm

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 15:02

Um es vorweg zu nehmen: Ich habe Limit nicht gelesen und werde es wahrscheinlich auch nicht, aber was gerade jetzt diesen Satz betrifft, sollte man fair bleiben. Die Nutzung einer Hyperbel (starke Übertreibung; offensichtlich unglaubwürdig; meistens wird ein Gegenstand in nicht angemessener Weise vergrößert oder verkleinert Beispiele: ein Meer von Tränen), um die Situation greifbarer zu machen, ist absolut legitim. Kein Leser wird ernsthaft glauben, dass 1000 einzelne Szenarien durch Owens Kopf rasen. :P Deshalb sicher auch "tausend Szenarien" und nicht "Hunderte von Szenarien". Sofern solche rhetorischen Mittel nicht zuhauf vorkommen, sind sie doch das Salz in der sprachlichen Suppe.


Ich weiss ja nicht, ob die beiden Sätzen irgendwie repräsentativ sind, aber in diesem Beispiel zeigt sich doch weit mehr als nur eine Hyperbel: Hier manifestiert sich der Irrglaube, dass man alles irgendwie möglichst originell metaphorisch oder bildhaft ausdrücken muss, auch wenn die Metaphern schief oder ungelenk sind. Denn es sind ja nicht nur die "1000 Gedanken", sie "fluten sein Vorstellungsvermögen"; wobei hier mit dem poetischen "fluten" und dem eher technischen "Vorstellungsvermögen" auch noch zwei ganz unterschiedliche Sprachregister aufeinandertreffen. Und vorher kommt noch das ebenfalls gesuchte Bild der Gedanken als junge Hunde †¦

Bearbeitet von simifilm, 13 Mai 2010 - 16:24.

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#42 Oliver

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 15:25

Mädels, nun mal locker bleiben. Wir wollen nun nicht ernsthaft 1-2 Sätze aus einem 1.320-Seiten-Roman willkürlich heraus picken und daraus Rückschlüsse auf den ganzen Roman ziehen. Ja, es gibt so einige Metaphern und Formulierungen in dem Roman, die mir auch quer gesessen haben, aber die fallen bei der Länge nicht sonderlich ins Gewicht. Dafür sind weite Teile des Romans angenehm flüssig zu lesen, etwas, das gerade bei vielen deutschen SF-Autoren keinesfalls selbstverständlich ist.
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#43 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 15:31

Das Urteil "unterhaltsamer Plauderstil" verträgt sich nach meinem Dafürhalten nur schlecht mit "sprachlich überragend".


Nicht unbedingt.- Den sogenannten "Parlando-Ton" hinzukriegen, ist hohe Kunst!

(Ein gutes Beispiel dafür ist der deutsche Autor Ernst Augustin, den ich sowieso immer gern mal empfehle)

Jaktusch
Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.

#44 simifilm

simifilm

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 15:34

Nicht unbedingt.- Den sogenannten "Parlando-Ton" hinzukriegen, ist hohe Kunst!

(Ein gutes Beispiel dafür ist der deutsche Autor Ernst Augustin, den ich sowieso immer gern mal empfehle)

Jaktusch


Das dürfte allerdings kaum das sein, was Stefan9 gemeint hat †¦

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#45 Pharo

Pharo

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 15:38

Ich stelle Dir gern mein Exemplar zur Verfügung, wenn Du Dir diesen literarischen und sprachlichen Tiefflieger reinziehst und von Deiner Warte als Autorin her hier kommentierst.
:devil:


Ein reizender Vorschlag :xmas: , aber nein danke: Ich würde mich nur ärgern! Alles, was ich bisher über "Limit" gelesen habe - vor allem inhaltlich - halte ich für total Banane, um es jetzt mal salopp auszudrücken.

@simifilm:
Dein Auseinanderpflücken des Satzes erinnert mich an Deutsch Leistungskurs vor 25 Jahren. :P Wobei du mit dem "Fluten des Vorstellungsvermögens" natürlich Recht hast. Solche Fehlformulierungen fallen den meisten gar nicht auf. Eigentlich ist Popularität ein Kreuz, wenn ich mir das so überlege. Nicht auszudenken, wenn jeder Satz meiner Romane auf diese Weise auseinander genommen werden würde...
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#46 Rusch

Rusch

    Phantastonaut

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 16:15

Ich habe mir gestern gedacht: Das ist ein Buch, verfasst wie ein Fokus Artikel. Ob man das nun gut oder schlecht findet, sei jedem selbst überlassen.

#47 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 16:23

@simifilm:
Dein Auseinanderpflücken des Satzes erinnert mich an Deutsch Leistungskurs vor 25 Jahren. :P Wobei du mit dem "Fluten des Vorstellungsvermögens" natürlich Recht hast. Solche Fehlformulierungen fallen den meisten gar nicht auf. Eigentlich ist Popularität ein Kreuz, wenn ich mir das so überlege. Nicht auszudenken, wenn jeder Satz meiner Romane auf diese Weise auseinander genommen werden würde...


Wie gesagt: Ob das repräsentativ ist, weiss ich nicht (angesichts der Tages-Anzeiger-Kritik, auf die ich früher verlinkt habe, habe ich aber doch eine Vermutung †¦). Sicher kann man bei so ziemlich jedem Autor ungelenke Sätze finden, wenn man lange genug sucht. Natürlich habe ich auch schon weitaus Schlimmeres gelesen (und redigieren müssen). Der Mangel, der in dem kurzen Beispiel sichtbar wird, ist in meinen Augen aber recht weit verbreitet: ohne Rücksicht auf Verluste bildhafte Beschreibungen reinzwängen und das noch für guten Stil halten.

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#48 ShockWaveRider

ShockWaveRider

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 16:53

[...] , aber was gerade jetzt diesen Satz betrifft, sollte man fair bleiben. Die Nutzung einer Hyperbel [...] um die Situation greifbarer zu machen, ist absolut legitim.

Sehe ich ähnlich. Die Sätze erzeugen ein deutliches Bild, die starken Verben bringen Drive hinein; alle Überflüssigkeiten wie Adjektive, Partizipkonstruktionen oder erklärende Relativsätze wurden weggeschnörkelt.
Ich empfinde das Beispiel auch nicht 100%ig gelungen. Aber man spürt Übung und Routine im Vergleich zu manchem Anfängererzeugnis, das ebenfalls verlegt wird.

Gruß
Ralf,
hat "Limit" gelesen, ist auch nicht begeistert,
aber schreiben kann der Schätzing

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ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!

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#49 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 17:14

Ralf,
hat "Limit" gelesen, ist auch nicht begeistert,
aber schreiben kann der Schätzing

Haben wir dasselbe Buch gelesen ? Ich habe das Buch eines Anfängers gelesen, der, bar jeder Fähigkeit, über BILD-Niveau zu schreiben, ein sprachlich als auch inhaltlich dilettantisches Machwerk hypen lässt. Irrelevante Schwafeligkeiten, mehrfach ermüdende zeilenlange Aufzählungen, unstrukturierte Plots, teilweise abgeschrieben : Das ist Limit. Nicht mehr. Dagegen ist Hohlbein ein zweiter Thomas Mann und Lassiter Weltliteratur.
:P

#50 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 13 Mai 2010 - 17:16

Ein reizender Vorschlag :xmas: , aber nein danke: Ich würde mich nur ärgern!

Genau.
Aber warum soll es Dir besser gehen als mir, ich musste den Schinken auch für den DSFP lesen.
:P


Edit : Gerade im Netz gefunden. Aus einer Rezension von Andreas Rosenfelder :

Mit alldem hat Frank Schätzings neuer Roman "Limit" nichts zu tun. Er ist länger als der "Ulysses", aber er besteht komplett aus Sätzen wie: "Chen blinzelte misstrauisch." Oder: "Theoretisch landen wir bei 0° auf der Kelvin-Skala, was -273° Celsius entspricht, dem absoluten Nullpunkt." Aus solchen Sätzen macht man Megaseller, aber keine Literatur.

Quelle
:devil:

Bearbeitet von a3kHH, 13 Mai 2010 - 17:40.


#51 Lucardus

Lucardus

    Temponaut

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Geschrieben 14 Mai 2010 - 09:12

Edit : Gerade im Netz gefunden. Aus einer Rezension von Andreas Rosenfelder : Quelle
:xmas:

Bei aller Kritik, es gibt Leute, die eben aus solchen Büchern Wissen ziehen, das ihnen sonst
völlig entgeht, weil sie entweder nicht die Vorbildung haben oder schlichtweg noch jung genug
sind, um es noch nicht zu wissen.

Dass dabei der Inhalt für erfahrene Leser oder naturwissenschaftlich vorbelastetes Publikum schwafelig
und/oder redundant erscheint, ist verständlich. Aber genau so ging es mir irgendwann nach
10 Jahren PR, wenn immer wieder erklärt wurde, dass ein Superschlachtschiff 2500 m Durchmesser
und eine maximale Beschleunigung von XX m/s² hat und dass die Andromeda Galaxis soundsoviel
Lichtjahre von der Milchstraße entfernt ist.

Andererseits war PR die Wissensquelle, aus der ich zuerst davon erfahren habe, dass es eine
Einheit m/s² gab und das damit die Beschleunigung angegeben wird. Von den 9,81 m/s² Erdbeschleunigung
mal abgesehen, die ich vorher auch noch nie in einem Buch erwähnt gefunden hatte. Es soll tatsächlich
Menschen geben, die ohne Abi und Studium mal ein Buch lesen.

Schätzing schreibt nicht für das Feuilleton oder für den typischen SF-Fan. Der schreibt für die Massen,
die womöglich noch nie mit diesem Themenbereich zu tun hatten. Möglicherweise übertreibt er dabei
den Wissenstransfer zu Lasten der Handlung und womöglichi sein Stil nicht jedermanns Sache (mich
strengt der an, zumindest die Leseproben), aber trotzdem halte ich seinen Erfolg für berechtigt.

Ich finde nur, man sollte ihn nicht gleich in jede Sendung als "Experten" einladen ... :P
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#52 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

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Geschrieben 14 Mai 2010 - 09:42

Ich finde es nur schade, dass Schätzing vom Feuilleton als Aushängeschild deutscher SF wahrgenommen wird, mal unabhängig vom eigenen Geschmack. Aber vermutlich hat das Probleme jede Gattung. Aber vielleicht hilft der Erfolg von Limit, andere Projekte zu finanzieren. Damit könnte ich dann leben, und wenn es nur die Zukunft des Heyne-SF-Jahresbuches sichert.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
  • (Buch) gerade am lesen: Cheon Seon-ran – Tausend Arten von Blau

#53 Oliver

Oliver

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Geschrieben 14 Mai 2010 - 09:50

Haben wir dasselbe Buch gelesen ? Ich habe das Buch eines Anfängers gelesen, der, bar jeder Fähigkeit, über BILD-Niveau zu schreiben, ein sprachlich als auch inhaltlich dilettantisches Machwerk hypen lässt.

Alfred, Dein "Mut zum eindeutigen Urteil" in allen Ehren, aber trotzdem: Sagst Du mir mal bescheid, wenn Du irgendwann ruhiger und ausgeglichener wirst? Weißte watt, dann kriegste sogar mal einen Kaffee von mir, versprochen. :P
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#54 Oliver

Oliver

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Geschrieben 14 Mai 2010 - 09:53

Bei aller Kritik, es gibt Leute, die eben aus solchen Büchern Wissen ziehen, das ihnen sonst völlig entgeht, weil sie entweder nicht die Vorbildung haben oder schlichtweg noch jung genug
sind, um es noch nicht zu wissen.

Ich denke, das ist genau der Punkt. Schätzing schreibt nicht für Wissenschaftler oder SF-Kenner. Deshalb würde es mir auch schwerfallen, das bei ihm zu kritisieren, weil ich es fair finde, Bücher immer nur daraufhin zu beurteilen, was der Autor erreichen möchte und inwiefern er dieses (bei mir) erreicht hat.

Ich gebe zu, diese Tatsache lädt zu Angestrengtheiten und Misslichkeiten ein. Mit Schauern denke ich an einige Diskussionen mit Leuten zurück, die sich im Brustton der Überzeugung als "Experten" für Kirchengeschichte geriert haben, weil sie 1-2 Dan Brown Bücher gelesen hatten. Das ist nicht vergnügungssteuerpflichtig, solche Diskussionen. :P
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#55 †  a3kHH

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Geschrieben 14 Mai 2010 - 10:29

Alfred, Dein "Mut zum eindeutigen Urteil" in allen Ehren, aber trotzdem: Sagst Du mir mal bescheid, wenn Du irgendwann ruhiger und ausgeglichener wirst? Weißte watt, dann kriegste sogar mal einen Kaffee von mir, versprochen. :xmas:

Ich bin dann, genau dann und erst dann "ausgeglichen" wie Du es nennst, wenn nicht jeder literarische Schrott verteidigt wird, weil der Autor ja sooo ein tolles Wirkungsfeld hat.
Schätzing ist ein Anfänger, der erst durch qualifizierte Lektoren zu halbwegs vernünftigen Veröffentlichungen kommt. Die strukturellen und sprachlichen Mängel von "Limit" sind gravierend, daß sogar ich als Laie sie erkenne. Wenn man bedenkt, daß ich gerade in diesen Bereichen SF-Autoren viel verzeihe, wenn die Basisideen brilliant sind, dürften Leser wie Miriam oder Simon von einem solchem Machwerk mit Abscheu zurückweichen. So geht es auch jedem Mainstream-Leser, der nur ein bißchen auf literarische Qualität achtet.
Auch Deine Argumentation, er würde sie Science Fiction massentauglich vermarkten, ist fragwürdig. Ich behaupte im Gegenteil, daß Schwätzingsche Schwafeleien der SF extrem schaden. Genau wie Rowling und Meyers der Fantasy geschadet haben und die literarische Entwicklung in den von ihnen vergewaltigten Subgenres auf den Stand vor 1980 zurückgeworfen haben. Betrachtet man den Schwätzing von der Warte der technischen Hardcore-SF her, so ist das inhaltliche Niveau von Limit deutlich hinter den Romanen eines K. H. Scheer, Clark Darlton oder Kurt Brand anzusiedeln. Gehen wir 20 Jahre zurück, sind wir im Jahr 1990 : PCs kamen gerade auf den Markt, 36 MB Wechsel-Festplatten wurden als Dernier Crie angesehen. Und 20 Jahre in der Zukunft haben wir immer noch den gleichen technischen Stand wie heute ? Njet, das ist unakzeptabel, das ist miese SF. Genau das Gleiche gilt für die gesellschaftliche und geopolitische Entwicklung, auch in diesen Bereichen hat Limit nichts zu bieten. Wer Schwätzing liest und das als SF betrachtet, kann mit echter Speculative Fiction nichts anfangen und wird auch von den Romanen eines Haubold, Brunner oder Iwoleit (ich entschuldige mich bei allen nicht-genannten Autoren) eher irritiert sein.
:P

#56 Oliver

Oliver

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Geschrieben 14 Mai 2010 - 10:53

Ich bin dann, genau dann und erst dann "ausgeglichen" wie Du es nennst, wenn nicht jeder literarische Schrott verteidigt wird, weil der Autor ja sooo ein tolles Wirkungsfeld hat.

Das ist ein wichtiger Punkt und ich muss mir in jedem Schätzing-Thread in jedem Forum jedes Mal immer wieder auf die Zunge beißen, bis sie blutet, weil ich nicht jedes Mal schreiben möchte, dass Schätzing insbesondere deswegen häufiger mal hart angegangen wird, weil er so hohe Auflagen hat. Es gilt in _beiderlei_ Richtung: Die Qualität seiner Romane hat nichts mit der Höhe der Auflagen zu tun. Wohl aber haben die Auflagen was mit Neid und Missgunst (Autoren) oder Misstrauen (Leser) zu tun (bei einigen! nicht bei allen!).

Auch Deine Argumentation, er würde sie Science Fiction massentauglich vermarkten, ist fragwürdig. Ich behaupte im Gegenteil, daß Schwätzingsche Schwafeleien der SF extrem schaden.

Da hast Du mich missverstanden. Frank Schätzing möchte alles sein, nur nun sicherlich kein SF-Missionar. Es schadet ihm eher und ist etwas unfair, dass ihm, wegen seiner hohen Auflagen, ein missionarischer Auftrag angetragen oder in ihn hinein projeziert wird.

Genau wie Rowling und Meyers der Fantasy geschadet haben und die literarische Entwicklung in den von ihnen vergewaltigten Subgenres


Frau Meyer hat kein Subgenre vergewaltigt, das von ihr beackerte Subgenre ist bereits eine Vergewaltigung. :P

auf den Stand vor 1980 zurückgeworfen haben.

Mit der Theorie, dass sich Literatur evolutionsgeschichtlich immer weiter entwickelt, die Du ja häufiger äußerst, kann ich gar nichts anfangen. Nur an der äußersten Oberfläche entwickelt sich die SF insofern weiter, als dass sie mit der technischen und manchmal gesellschaftlichen Entwicklung Schritt hält, wir haben halt heute keine Lochkartenleser mehr in Raumschiffen. Aber zu behaupten, die SF würde sich auch stilistisch und inhaltlich immer weiter verbessern, das halte ich für gewagt (das Gegenteil, liebe Kulturpessimisten, ist auch nicht richtig).

Betrachtet man den Schwätzing von der Warte der technischen Hardcore-SF her, so ist das inhaltliche Niveau von Limit deutlich hinter den Romanen eines K. H. Scheer, Clark Darlton oder Kurt Brand anzusiedeln.

Ächz. Wir wollen nicht wieder ständige Meta-Subgenredefinitionen, aber Scheer, Ernsting und Brand haben alles und sehr viel geschrieben, aber nun sicher keine Hard(core)-SF.

wird auch von den Romanen eines Haubold, Brunner oder Iwoleit (ich entschuldige mich bei allen nicht-genannten Autoren) eher irritiert sein.

Du brauchst Dich nicht entschuldigen. Michael Iwoleit hat ja die mit Abstand besten SF-Romane der letzten Jahre geschrieben, auch wenn die noch nicht veröffentlicht sind. Da kann kein anderer deutschsprachiger Autor mithalten. Nein, das ist nicht meine Meinung (ich kenne die Texte ja nicht), sondern die von Herrn Iwoleit, hat er doch kürzlich in gleich zwei SF-Foren verkündigt.

Bearbeitet von Oliver, 14 Mai 2010 - 10:57.

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#57 lapismont

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Geschrieben 14 Mai 2010 - 11:05

HP ist eine gut geschriebene Fantasy-Reihe. Daran den Untergang des Genres knüpfen zu wollen, ist doch recht merkwürdig. Auch Twilight fand seine Leser zunächst nicht über einen Hype. Mensch Alfred, man kann ja ein Buch doof finden, aber man muss ja nicht gleich die ganze Welt mit abwatschen. :P
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#58 Lucardus

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Geschrieben 14 Mai 2010 - 12:28

Auch Deine Argumentation, er würde sie Science Fiction massentauglich vermarkten, ist fragwürdig. Ich behaupte im Gegenteil, daß Schwätzingsche Schwafeleien der SF extrem schaden. Genau wie Rowling und Meyers der Fantasy geschadet haben und die literarische Entwicklung in den von ihnen vergewaltigten Subgenres auf den Stand vor 1980 zurückgeworfen haben.

Der Schaden entsteht meiner Meinung nach vor allem dadurch, dass in Teilen des Fandoms Tendenzen
zur Abgrenzung vom "Pöbel" bestehen, der die "wahre" SF nicht zu schätzen weiß. Ich vermute, Du
willst damit sagen, dass der normale Leser gefälligst entweder "Hoch-SF" (respekive "Hoch-Fantasy") liest
oder es bleiben lassen soll.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#59 Amtranik

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Geschrieben 14 Mai 2010 - 13:20

Also mir als aussenstehendem ( ich habe Limit noch nicht gelesen, und nach allem was ich hier so höre, werde ich das vermutlich auch sein lassen ) kommt es schon so vor als würde Herrn Schätzing von einem Teil des Forums geradezu mit Haß begegnet werden der nicht allein durch ein langweiliges, schlecht geschriebenes Buch erklärbar ist und nur damit erklärt werden kann das der Mann so einen großen Erfolg hat. Ich kenne den Schwarm und halte das Buch für mittelprächtig mit überlänge aber gutem Plot ( jaja ich weiß jetzt kommen wieder die SF-Junkies die seit 50 nichts anderes getan haben als sich damit zu beschäftigen aus diversen Hecken gesprungen und werden mir erläutern das Autor xy im Jahr z aber schon die gleiche Idee niederschrieb und das noch viel besser als Herr Schätzing, aber das hilft mir nun auch nicht weiter, denn für mich war das neu.) Das einzig besondere daran ist sein Erfolg. Es doch nicht das erste mal das ein Buch oder eine Reihe wie HP, plötlich aus nicht genau nachvollziehbaren Gründen einen Mega Erfolg hat der objektiv nicht zu begründen ist. Weil weder Schwarm noch Potter jetzt so über den anderen Geschichten stehn wie es die Verkaufszahlen suggerieren. Ich verstehe nicht wirklich wieso man sich darüber so aufregen kann. Wenn man sich etwas besser in seinem Hobby auskennt weiß man das besser einzuschätzen und kann sich doch insgeheim freuen nicht bloß auf solche Produkte angewiesen zu sein wie manch anderer Mainstream-Leser der sich allein vom Hype und der Werbung leiten läßt. So, entgehn diesem viele schöne Perlen der SF uns aber nicht. Man kann dem Durchschnittsleser oder Durchschnitts TV-Gucker nicht vorwerfen das er liest und guckt was ihm vorgesetzt wird wenn dieser keine Zeit, und keine Lust hat sich näher zu informieren, schluckt was ihm vorgekaut wird, dann hat er auch nix besseres verdient als DSDS oder Limit. Den Machern kann mans erst recht nicht vorwerfen. Die haben halt Glück gehabt zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein mit Ihrem Produkt.

#60 simifilm

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Geschrieben 14 Mai 2010 - 13:33

Wenn man bedenkt, daß ich gerade in diesen Bereichen SF-Autoren viel verzeihe, wenn die Basisideen brilliant sind, dürften Leser wie Miriam oder Simon von einem solchem Machwerk mit Abscheu zurückweichen.


"Abscheu" scheint mir da doch weit zu stark; ich muss ich in meinen verschiedenen Jobs oft genug mit weitaus schlechter geschriebenen Texten rumärgern. Aber wenn ich zu meinem Genuss lese, soll's nach Möglichkeit auch ein Genuss sein †¦

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Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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