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Unterwegs in einem kleinen Land


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17 Antworten in diesem Thema

#1 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 29 Dezember 2009 - 22:21

Ich habe jüngst "Unterwegs in einem kleinen Land" gelesen.

Wer das - lesenswerte!- Buch auch lesen möchte, liest hier besser nicht mehr weiter, weil in dem Thread einige, und auch die zentralen, Handlungen etc. diskutiert und dadurch natürlich offen gelegt werden!








Vorwegschicken möchte ich, dass es mein 25. Dick-Roman war. Vor diesem Hintergrund sollte man das Folgende einordnen ...
Ich habe diesen Roman zwar gern gelesen, aber anschließend nicht genau sagen können, weshalb. Ich vermute, ich mag einfach "Dicks Schreibe". Dennoch kann ich nicht umhin, diesen Roman, rein sachlich, als irgendwie belanglos zu bezeichnen. Die Klappentexte von wegen, Dick verstünde "es meisterhaft, anhand des Psychogramms einer Ehe die Antriebsweisen einer Gesellschaft aufzudecken, deren Träume auf Illusionen gründen und zwangsläufig im Nichts verlaufen" bzw. der Roman wäre "ein Abgesang auf den american dream", halte ich für verfehlt und viel zu ambitioniert. Meiner Meinung nach erzählt Dick einfach eine belanglose Geschichte - und das nicht schlecht.

Wie gesagt, ich habe lange über diese obenstehende Klappentexte bzw. die damit verbundenen Konnotationen nachgedacht. (Ich weiß, dass viele Klappentexte nichts mit dem Buch zu tun haben, aber das ist es hier nicht.)

Wer hat das Buch gelesen und kann seine Eindrücke mit mir teilen? Ist es eine belanglose Geschichte, oder habe ich das "Mehr" dahinter nicht entdeckt?

Bearbeitet von leibowitz, 18 Januar 2010 - 20:06.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#2 Gast_Frank Böhmert_*

Gast_Frank Böhmert_*
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Geschrieben 29 Dezember 2009 - 22:32

Ist es eine belanglose Geschichte, oder habe ich das "Mehr" dahinter nicht entdeckt?

Hast du denn schon andere Ehegeschichten gelesen und die dann nicht belanglos gefunden?

Ich selbst habe den Roman nicht gelesen. Hier ein paar zusätzliche Perspektiven:
http://www.tagesspie...;art138,2973974
http://www.nzz.ch/na..._1.3939793.html

#3 Joe Chip

Joe Chip

    The Saint

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Geschrieben 30 Dezember 2009 - 00:08

nun ja

ich las knapp 30 Romane des Meisters (einige davon mehrmals) und meine dazu ...

ich hatte noch keine Zeit für "... das kleine Land"
allerdings las ich - Die kaputte Kugel, Bekenntnisse eines Schundkünstlers* , Der Mann dessen Zähne alle exakt gleich waren
Gesellschaftsromane - die zwischenmenschliche Themen behandeln - das Smaltown Feeling der 50er USA gut beschreiben und verstörte Protagonisten haben. (Weibchen und Männchen)

hier hinzu möchte ich noch - We Can Build You** , Zeit aus den Fugen und Dr. Bloodmoney*** reihen - und Marsianischer Zeitsturz - und - A Scanner Darkly und Das Orakel vom Berge ...
... wahrscheinlich fast alle

aus PKDs SF Schaffensreihe - die in pseudo Zukunftssettings wieder das gleiche behandeln

wenns dich da icht stört - hmm???

aber vielleicht täusche ich mich und Unterwegs in einem kleinen Land ist tatsächlich belanglos - ich habs ja noch nihct gelesen

beste Grüsse
Joe

PS: die Sternchen

*deutsch den saudepperten Titel: Eine Bande von Verrückten (oben genannter wird als Untertitel verwendet)
** dt. ebenfalls ein wenig unglücklich - Die rebellischen Roboter - Die Lincoln Maschine
*** Kinder des Holocaust - Nach der Bombe - Nach dem Weltuntergang

EDIT: Da ich morgen frei habe werde ich tatsächlich meine aktuelle Lektüre zur Seite lesen und besagtes Buch beginnen - ich meld mich am Abend

Bearbeitet von Joe Chip, 30 Dezember 2009 - 00:38.

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#4 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 30 Dezember 2009 - 01:28

hier hinzu möchte ich noch - We Can Build You [..] reihen - und Marsianischer Zeitsturz - und [..] Das Orakel vom Berge [..] die in pseudo Zukunftssettings wieder das gleiche behandeln

Da wir uns hier im vor nicht all zu langer Zeit an Interesse eher eingeschlafenen (s. P.S.) PKD-LZ-Subforum befinden, darf ich drauf hinweisen dass wir diese drei zitierten Bücher alle mal dran hatten. Ich habe nicht so viel PKD-Kenntnis wie du, Joe, aber inwiefern sind die denn "pseudo"? (Oder meinst du einfach im Sinne von "alternate history"?) Neben Ubik die 3 m.E. besten Dick-Romane, die ich bisher gelesen habe, waren also eine ziemlich gute Wahl für den Zirkel.

P.S. @Mods: Wollt ihr nicht mal die Admins bitten, das Subforum umzubenennen? Interesse an Dick scheint's ja immer wieder zu geben, aber nicht am gemeinsamen Lesen im Sinne eines Lesezirkels. Der letzte Versuch hatte über ein halbes Jahr her den letzten Post. Vielleicht in etwas Allgemeineres umbenennen wie "PKD-Ecke" oder so? (Ich - Film-/TV-Mod - wäre dafür.)

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#5 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 30 Dezember 2009 - 10:53

Hi Yippie!

pseudo - ist ein schlecht gewähltes Wort - sorry

es ist nur so - dass PKD von den Verlegern in die SF gedrängt wurde - um zu publizieren musste er diese Settings wählen

dass er das gut gemacht hat ist draufgabe

zB- Die Lincoln Maschine: hier steht zweifelsfrei nicht der Umstand im Vordergrund "künstliches Leben" zu schaffen - sondern die menschliche Psyche (vergleichbar mit Kafkas Käfer)
PKD verwendete die vorhandene Novelle A. Lincoln Simulacrum um das Thema seines interesses umzusetzen und knüpfte mit einem absolut Nicht Utopischen Thema an.

Die schizophrenen Protagonisten - ihr Umgang untereinader und mit der Gesellschaft.

Diser Roman wäre ein ganz normaler Gesellschaftsroman würde man aus dem Lincoln Simulacrum einen schlauen, weisen Onkel machen der zu Besuch kommt um die marode Firma Rosen zu retten.

Durch die Roboter aber SF - und somit wurde dem Verlag entsprechen das Genre bedient wo seinen Fans saßen.

ich hoffe ich habe mich verständlcih augedrückt

ich melde mich am Abend mit Eindrücken zu Unterwegs in einem kleinen Land.

Beste Grüsse
Joe

Bearbeitet von Joe Chip, 30 Dezember 2009 - 10:53.

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#6 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 30 Dezember 2009 - 16:49

hier hinzu möchte ich noch - We Can Build You** , Zeit aus den Fugen und Dr. Bloodmoney*** reihen - und Marsianischer Zeitsturz - und - A Scanner Darkly und Das Orakel vom Berge ...
... wahrscheinlich fast alle

aus PKDs SF Schaffensreihe - die in pseudo Zukunftssettings wieder das gleiche behandeln

wenns dich da icht stört - hmm???


Nun, diese hier von dir aufgeführten Romane habe ich alle gelesen (die anderen sogen. "Mainstreamromane" noch nicht) und was soll das heißen, "wenn es mich da nicht stört".
Könntest du das "Es" vielleicht noch genauer herausarbeiten? Ich fühle mich nicht ganz verstanden und verstehe dich hier nicht.
Oder verstehe ich diesen deinen Satz ("Wenn es dich da nicht stört?") richtig, dass wenn ich also etwa "Dr. Bloodmoney", "A Scanner Darkly", "Das Orakel vom Berge" und "Unterwegs in einem kleinen Land" gegenüberstelle, ich zwischen diesen Werken Ähnlichkeiten finden müsste, die gewisse Unterschiede hinsichtlich meiner subjektiven Empfindung von "belanglos" hinwegwischen müssten?

aber vielleicht täusche ich mich und Unterwegs in einem kleinen Land ist tatsächlich belanglos - ich habs ja noch nihct gelesen


Vielleicht habe ich mich auch mit dem Wort "belanglos" missverständlich ausgedrückt. Wie gesagt geht es mir viel eher darum, dass ich diesen Roman nicht so verstehen konnte: als großartigen Abgesang auf den american dream im Sinne eines "Psychogramms einer Ehe, die die Antriebsweisen einer Gesellschaft aufdeckt, deren Träume auf Illusionen gründen und zwangsläufig im Nichts verlaufen".


EDIT: Da ich morgen frei habe werde ich tatsächlich meine aktuelle Lektüre zur Seite lesen und besagtes Buch beginnen - ich meld mich am Abend


Ich liebe dieses Forum :confused: ...
und freue mich schon auf deine Meinung zu meiner Frage!

Viele Grüße

Leibowitz

Bearbeitet von leibowitz, 30 Dezember 2009 - 16:51.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#7 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 30 Dezember 2009 - 17:09

Hast du denn schon andere Ehegeschichten gelesen und die dann nicht belanglos gefunden?


Darüber habe ich lange nachgedacht. Mir fällt jetzt spontan keine ein ... Es wäre natürlich auch die Frage, wie man "Ehegeschichten" als literarische Gattung definiert. :confused:
Würden Rezensenten Dicks "Unterwegs in einem kleinen Land" als "Ehegeschichte" beschreiben, hätte ich auch nichts dagegen ... sicherlich hätte ich das Buch auch trotzdem gelesen. Aber es geht mir ja um die aus meiner Sicht überhöhten Formulierungen wie "Abgesang auf den american dream" und meine Frage, ob nur ich das in diesem Buch nicht erkennen kann oder ob das anderen auch so geht :cheers:


Aber danke für deine zusätzlichen Perspektiven! Sehr interessant. Übrigens fühle ich mich dadurch bestätigt - auch in der ersten Rezension ("Fliehkräfte") geht es nicht um eine Würdigung des Buches an sich - Dicks zukünftige Werke und Inhalte müssen hierfür zu Hilfe genommen werden, wodurch es aus meiner Sicht eine überhöhte Einschätzung seiner Bedeutung erfährt.
Einen Satz wie "Roger und Victoria leben in einer Gesellschaft, in der die Existenz ihrer Individuen unter Dauerbeschuss genommen wird. Vor diesem Hintergrund ist ihre Ehekrise gerade ein emotionaler Kollateralschaden." halte ich einfach für - nach Lektüre des Buches - sachlich falsch. (Aus welchen Gründen auch immer.)
Die zweite Rezension ("Die einsame Masse") wirkt genauer, aber ob Dick "die Psyche der aufstrebenden Mittelschichten (...) mit einer alles zersetzenden Schärfe" seziert, bezweifele ich doch stark. Mir gefällt hier aber, dass die wo auch immer entdeckte Gesellschaftskritik mit Worten wie "ungeschliffen" relativiert wird.

Ich fühle mich durch diese beiden Rezensionen in meiner Meinung bestätigt, dass diesem Roman Ansprüche angedichtet werden, die er nicht erfüllt und sicherlich nie erfüllen wollte.

Viele Grüße

Leibowitz
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#8 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 30 Dezember 2009 - 17:46

Hi Leibowitz!

ich bin noch im ersten Kapitel - dh . die beiden sind noch im Auto unterwegs

zum anderen - was hältst Du davone eine separaten Thread zu eröffnen - bzw. ich werde das nun tun - in dem wir und andere Dicks Werk diskutieren können

LINK zum Thread


wenn ich im Roman weiter bin melde ich mich hier wieder mit meinen Eindrücken

ach ja - die Autofahrt bis jetzt fand ich klasse

beste Grüsse
Joe

Bearbeitet von Joe Chip, 30 Dezember 2009 - 18:21.

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#9 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 31 Dezember 2009 - 17:26

Hi Leibowitz! Ich hab nun die ersten 3 Kapitel gelesen und bin begeistert. Der Roman macht einen sehr guten Eindruck auf mich! Dick hat die Protagonisten vorgstellt - mehr oder weniger in gewohnter Manier und bereits im ersten Kapitel mein Interesse soweit geweckt, dass ich von Seit zu Seite nicht erwarten kann wie es weitergeht Schon bei der Hinfahrt zur Schule wird dem Leser klar (und das macht Dick sehr geschickt) dass die Mutter offensichtlich dringender Hilfe bedarf als der Sohn Die Übersetzung finde ich sehr gut - soweit ich das beurteilen kann ich bin dran und werde das Buch (wahrscheinlich) über die Feiertage beenden. ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr Joe

Bearbeitet von Joe Chip, 31 Dezember 2009 - 18:06.

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#10 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 01 Januar 2010 - 19:06

Prima, ich bin wirklich gespannt auf dein Fazit. Ich will nur nochmal in Erinnerung rufen, dass ich das Buch auch gerne gelesen habe, das aber auf Dicks "Schreibe" zurückführe (und die Art, wie er seine Charaktere entwickelt etc.), nicht aber aufgrund angedichteter Ansprüche ans Werk (wie meinem letzten Post beschrieben) ... Die Beschreibung der Fahrten fand ich auch wegen der Kontraste zwischen Fahrweise des Vaters und der Mutter so gelungen :D

Bearbeitet von leibowitz, 01 Januar 2010 - 19:16.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#11 Joe Chip

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Geschrieben 01 Januar 2010 - 23:47

Prima, ich bin wirklich gespannt auf dein Fazit.
Ich will nur nochmal in Erinnerung rufen, dass ich das Buch auch gerne gelesen habe, das aber auf Dicks "Schreibe" zurückführe (und die Art, wie er seine Charaktere entwickelt etc.), nicht aber aufgrund angedichteter Ansprüche ans Werk (wie meinem letzten Post beschrieben) ...

Die Beschreibung der Fahrten fand ich auch wegen der Kontraste zwischen Fahrweise des Vaters und der Mutter so gelungen :D


Hi Leibowitz!

soderle - Geschwindikeitsmässig läuft alles nicht nach Plan - bin viel unterwegs (Neujahr ;-) )
aber ich bin beim 5. Kapitel und würd mich freuen wenn wir während ich das Buch lese uns gegenseitig austauschen (dürfte kein Problem sein für dich - Du hast es ja eben erst gelesen)

Zum Klappentext: Tja - das kann schon sein dass LIEBESKIND da ein weing übertrieben hat um interessierte Leser entgültig zu fangen - is ja oft so ;-)

Belanglos: ich bin sicher dass das nur ein unglücklich gewähltes Wort von dir war und Du es nihct so schlimm gemeint hast zudem Du ja betonst dass Du das Buch gern glesen hast

so gehts mr nämlich auch im Moment: Dick arbeitet mit seinen bekannten Perspektivenwechsel und hier noch mit geschickten Rückblicken

der Roman ist sehr gut durchdacht bis zum jetztigen Zeitpunkt und funktioniert perfekt

noch ein Punkt der schön zeigt wie gut Dick als Schriftsteler war (die wird ihm ja zeitweise abegesprochen):
Virginia ist im Rückblick eine gänzlich andere Person als im ersten Kapitel - eine perfekte Vorbereitung für den Leser dass da noch einiges kommen wird in dieser Ehe (ohne einem Wink mit dem Zaunpfahl)

Die Highwayfahrt ist hier ein gutes Setting gewesen um dies ebefalls schön darzustellen indem er ein Kapitel später den Ehemann dieselbe Strecke fahren lässt wie sie - er hat überhaupt keine Probleme

auch der Ölwechsel: im tiefsten Inneren unterstellt er seiner Frau nur zu fahren - sie kümertsich um nichts!

im Kapitel n dem sie sich kennenlernen ist sie allerdins die Stärkere

auch der Sohn verhält sich nihct gleich bei den beiden Elternteilen

ein echt guter Roman bis jetzt

Du kennst ja bereits das Ende - kann sein dass das was ich hier von mir gebe Müll ist (ich kenn das Ende ja nicht) - aber das ist mein Empfinden nach ca. 80 Seiten

beste Grüsse
Joe
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#12 leibowitz

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    Giganaut

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Geschrieben 02 Januar 2010 - 14:09

Jau, das Buch liest sich so runter, ich hatte es auch in 2 Tagen aus :D

Zum Klappentext: Tja - das kann schon sein dass LIEBESKIND da ein weing übertrieben hat um interessierte Leser entgültig zu fangen - is ja oft so ;-)


Jo, da hast du recht. Wie findest du denn den Umschlagtext? Der geht gar nicht finde ich, wer den liest und von Dick nichts kennt kauft sich das Buch garantiert nicht. Auch noch sprachlich so ungeschickt formuliert ... (alles in einen Satz packen). Vollkommen abschreckend.

Belanglos: ich bin sicher dass das nur ein unglücklich gewähltes Wort von dir war und Du es nihct so schlimm gemeint hast zudem Du ja betonst dass Du das Buch gern glesen hast


Belanglos bedeutet für mich, dass man auch ein "gutes", ein gerne zu lesendes, Buch über Belanglosigkeiten schreiben kann. Und das ist das Buch nach wie vor für mich. Wir scheinen ja übereinzustimmen, wenn du den Klappentext auch übertrieben finden solltest, wobei warten wir mal eher ab, kommt ja noch einiges im Buch.

so gehts mr nämlich auch im Moment: Dick arbeitet mit seinen bekannten Perspektivenwechsel und hier noch mit geschickten Rückblicken

der Roman ist sehr gut durchdacht bis zum jetztigen Zeitpunkt und funktioniert perfekt


Dem kann ich nur zustimmen!


Du kennst ja bereits das Ende - kann sein dass das was ich hier von mir gebe Müll ist (ich kenn das Ende ja nicht) - aber das ist mein Empfinden nach ca. 80 Seiten


Quatsch, ich kann dem allem nur zustimmen. Man kann das Buch mögen, auch ohne dass es genial den american way negiert.... :o
Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#13 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 04 Januar 2010 - 21:32

Hello Leibowitz!

yo - bin nun im 7. Kapitel (sorry - hab mich in den letzten Tagen in Gasthäusern, Kinos und Foren die mich nix angehen herumgertrieben ;) )
aber bin wieder dran

gibt allerdings nihct viel zu sagen in den letzten Kaiteln

der Vater wills wissen und plant einen 3. Frühling mit Mrs. Bonner (so wie ich Dick kenne klappt das auch - da steht er drauf und kann das auch gut)

und als Mrs.Bonner als leicht doof hingestellt wurde dachte ich mir nihct viel dabei ...

... aber das Telefonat war letztendlcih klasse http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png :D :D
perfekte Umsetzung der angekündigten Frau: nicht blöd - aber schusselig


tja - und diese Erzählform Dicks in diesem Buch auf mehreren Ebenen - dass er zwei Handlungstränge macht (kennenlernen und trennen???) und beide parallel vorantreibt ist neu für mich bei ihm

er überrascht mich immer wieder - er ist der Meister!!!

beste Grüsse
Joe

Bearbeitet von Joe Chip, 04 Januar 2010 - 21:33.

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#14 Joe Chip

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Geschrieben 10 Januar 2010 - 21:04

... ich wieder :P bin noch nicht durch (ich las auch ein anderes Buch nebenbei) aber mittlerweile kann ich für mich sagen, dass das Buch nicht belanglos ist es ist in jedem Fall - wie im Klappentext beschrieben - eine Milleustudie der Mittelschicht in den USA 50er Jahren ... ... und was schön durchkommt ist die Unzfriedenheit die sich ständig einstellt wenn es den Leten gut zu gehen beginnt. Mit den Rückbicken erzählt Dick geschickt die Unterschiede - zwischen dem Zusammenhalt während sich die beiden etwas aufbauen und den Streitereien als alles endlich läuft Die Darstellung der dummen Liz ist echt klasse - und siehe da - Roger wäre bereit seine Frau für diese dumme Nuss herzugeben Eine frage die ich nach 2 Drittel noch habe - warum hat der schlaue Chic so einen - überhaupt nicht zu ihm passende Frau genommen und hält es schon 14 jahre mit ihr aus - ich nehme aber an dass der Meister das noch auflösen wird das Buch entwickelt sich ausgezeichnet - ein sehr sehr gut durchdachter Roman Philip K. Dicks Joe
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#15 leibowitz

leibowitz

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Geschrieben 11 Januar 2010 - 21:33

Hi, macht echt Spaß! Lass´ uns den nächsten Dick mal gemeinsam, zeitgleich lesen :( [q]es ist in jedem Fall - wie im Klappentext beschrieben - eine Milleustudie der Mittelschicht in den USA 50er Jahren ...[/q] Nun, das empfinde ich als zu hoch gegriffen. Ich denke, dass Buch als Milieustudie zu bezeichnen, ist ihm nicht angemessen. Gut, natürlich geht es darin um soziale Bedingungen, wie Normen, Gesetze, wirtschaftliche und indirekt politische Faktoren, denen die Protagonisten ausgesetzt sind. Aber über die Protagonisten hinaus geht es nicht, vielmehr geht es doch darum, wie die Handlungen von Liz und Roger ganz banal die Entwicklung aller sonstigen Personen bestimmen. Eine frühe Seifenoper :o Beste Grüße!
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#16 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 11 Januar 2010 - 23:00

Hi Leibowitz :o

yo - klar - es ist wie ich schon erwähnte eines von Dicks Lieblingsthemen - der Verstoß gegen das 9. Gebot :(

Milieustudie? - ich denke dass ich da aber für mich nihct mehr brauch in einem Roman
es soll ja keine Doktorarbeit sein - sondern trotzdem noch unterhalten
ich bin da schon sehr zufrieden mit dem was ich zwischen den Zeilen lese

es könnte auch nur ein zeitloser Roman sein - diesem buch sieht man aber das Leben der Fifties gut an
als ob Dick gewußt hätte dass es später mal gelesen würde (was nicht so ist schätze ich)
er beschreibt diese Entwicklung mit den Farbfernsehern - wie sich Leute hochrappeln nach dem Krieg danach über Expansion nachdenken

das alles meine ich mit Milieustudie - und es gibt sicher Autoren die sowas besser hinschreiben - genauer
aber ob es dann noch ein unterhaltsamer Roman ist ...

ich lese mal weiter und melde mich wieder

beste Grüsse
Joe

PS:

Hi, macht echt Spaß! Lass´ uns den nächsten Dick mal gemeinsam, zeitgleich lesen



bin dabei - würde mir Spass machen - ich denke wor sollten per PM mal abklären wer welches Buch noch offen hat - ich schick die mal meine Vorschläge
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#17 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 18:56

... , vielmehr geht es doch darum, wie die Handlungen von Liz und Roger ganz banal die Entwicklung aller sonstigen Personen bestimmen. Eine frühe Seifenoper :)


Hi Leibowitz!

bin durch (hatte echt Stress die letzte Woche bis einschliesslich Sonntag)
alles in allem muss ich dir nun Recht geben
der Roman entwickelt sich etwas seltsam und es wird auch nicht mehr in die Tiefe gegangen ab dem Zeitpunt da die beiden erwischt werden

was mich aber mehr stört ist, dass sich Virginia so entwickelte - etwas unglaubwürdig, da sie überhaupt keine Ansätze dazu hatte in der Vorgeschichte
es war stets nur ihre Mutter die so war

oder hättest Du den Eindruck dass bei ihr dieser Geschäftssinn und Durchblick vorhanden war (wenigstens im Keim)?

beste Grüsse
Joe

Bearbeitet von Joe Chip, 18 Januar 2010 - 18:57.

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#18 leibowitz

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 20:04

Ja, ich fand auch, dass war am Ende fast schon intrigantes Ausnutzen der Situation von Virginia und ihrer Mutter, vielleicht liegt da aber auch ein versteckter Höhepunkt oder gar die Hauptaussage des Romans.

Wenn ich mal konstruiere, dass Anfang der 1950er Jahre solch ein Szenario undenkbar gewesen wäre in den Vereinigten Staaten, weil die Frauen "gar nichts zu sagen hatten" und zur Scheidung stets die Einwilligung des Mannes benötigt hätten etc., dann machte dieses Finale aus dem Roman quasi eine emanzipatorische Streitschrift - womit der Roman sogar noch SF-Elemente beinhaltete, denn heute lässt uns ein solches Ende wie selbstverständlich kalt :)
Damit bekäme der von mir nicht entdeckte "Abgesang auf den american dream" auch neue Impulse ...

Allerdings weiß ich zuwenig über diese Konstruktion, um das so abzuleiten.

Wenn ich den Roman erneut lese, muss ich genau auf die Entwicklung der Person der Virginia achten ... aber stimmt schon, so ganz plausibel habe ich das auch nicht empfunden, da könnte ich mich allerdings auch irren.

Wenn du mal nicht mehr so im Stress bist, dann lesen wir "Die seltsame Welt des Mr. Jones"! Mache einfach den Thread auf, ich schau hier eh´ täglich rein :)

Beste Grüße !

Leibowitz
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