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heschu's Blog



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Gelesen: E-Tot: Das Leben nach dem Upload von Uwe Post

Geschrieben von heschu , 27 Oktober 2020 · 2.047 Aufrufe

Warnung!
Der Roman enthält bitterböse Satire, schwarzen Humor, wie er schwärzer kaum sein könnte. Ein voran gestelltes Zitat von Monty Python weist bereits dezent darauf hin. Deshalb, überlege gut, ob du dich für dieses Buch entscheidest. Es könnte dir den glückseligen Glauben an ein schönes, sorgenfreies Leben nach dem Tod nehmen.
Jetzt habe ich endlich auch einmal die Du-Form benutzt, allerdings anders, als es der Autor im Prolog zum Roman getan hat. Und Uwe Post macht das natürlich viel besser als ich.
Ja, er schreibt schon verdammt gut. Dieser geniale Trick, mit dem er die Person Paul einführt und dessen Denken und Fühlen zeigt. Das wirkt viel direkter auf den Leser, vermittelt mehr Nähe.
Doch ich fange besser ganz von vorne an. E-Tot: Das Leben nach dem Upload (heise online: Welten, Polarise, 2020) hat kein übertriebenes Cover. Es ist recht einfach gehalten und so eben genau richtig.
Manche Autoren schreiben aus dem Bauch heraus, ohne sich um eine Gliederung zu kümmern, andere wiederum erstellen gedankliche Gerüste und planen jede Kleinigkeit. Ich weiß nicht, wie Uwe Post arbeitet, vermute aber, dass er eher zu der zweiten Sorte gehört.
Denn sein Roman ist gut strukturiert. Über den Kapiteln steht immer der Name der handelnden Person. Am Ende folgen Tutorials, Informationen, Anzeigen u.a., die ich als willkommene Appetithäppchen schätzen lernte. Ich sah da beim Lesen vor meinem geistigen Auge tatsächlich manchmal ein Pop-up aufgehen, das mir suggerierte, mich im digitalen Leben zu befinden. Aber wahrscheinlich habe ich einfach zu viel Phantasie.
Der Roman umfasst 298 Seiten und ist im Präsens geschrieben. Es geht um diesen Paul, der nach seinem Ableben in einem Paradies aus Daten weiter existiert. Auch hier sehe ich eine leichte Anlehnung an PKD, denn mit dem Toten stimmt etwas nicht.
E-Tot: Das Leben nach dem Upload ist ein gut durchdachter Roman und geeignet für den, der mit reichlich schrägem Humor etwas anfangen kann.
Und das Buch ist gar nicht sooo schlimm, wie ich anfangs geschrieben habe. Ich musste beim Lesen oft schmunzeln. Uwe Post stellt seine Personen und die digitale Welt ungeschminkt und überspitzt dar. Das ist das Vorrecht der Satire. Das heißt, die Wahrheit so zu verpacken, dass sie ein Lachen oder zumindest einen Aha-Effekt erzeugt.
Egal, ob es im Diesseits oder im Jenseits ist.


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Gelesen: Das Ewigkeitsprojekt von Caroline Hofstätter

Geschrieben von heschu , 25 Oktober 2020 · 1.498 Aufrufe

Empfehlungen aus dem Forum bewogen mich dazu, den SF-Roman Das Ewigkeitsprojekt von Caroline Hofstätter (Atlantis-Verlag Stolberg, Oktober 2019) zu kaufen. Das sehenswerte Titelbild auf dem glänzenden Umschlag stammt von Timo Kümmel.
Ich finde es sehr bedenklich, dass ich nicht schon eher etwas über das Buch gelesen habe. Gab es keine Werbung oder nur zu wenig? Hielt es etwa keiner der Fans für nötig, den Roman im Forum positiv zu erwähnen? Oder war ich einfach bloß wieder blind oder eine Schlafmütze (ist bei mir beides gleich) und habe die Anzeichen für ein gutes Buch übersehen? Wahrscheinlich ist genau das geschehen. Fürchte ich.
Aber jetzt habe ich es endlich gelesen.
Zuerst einmal muss ich noch schnell etwas zu den berühmten ersten Sätzen schreiben. Ich liebe ja Anfänge, die mich stutzig werden lassen und neugierig. Wie sie mich als Leser locken und die Auflösung eines Rätsels versprechen. Und so einen ersten Satz hat Caroline Hofstätter fabriziert. Schaut in der Leseprobe nach, dann wisst ihr, was ich meine.
Also, Dr. Sarah Berger wacht eines Tages auf und versteht die Welt nicht mehr. Ihr passieren Dinge, die eigentlich unmöglich sind. Das erinnert mich an PKD. Auch er spielte mit den verschiedenen Eventualitäten und ließ seine Leser gern bis zum Schluss im Unklaren. Allerdings zieht die Autorin die Geschichte, bei der die Menschheit in größter Gefahr (wieder einmal) schwebt, auf amüsante Art und Weise durch.
Nur ein paar Beispiele: Die Sache mit Tante Bettys Hochzeitsgeschenk, das großartige Entsetzen wegen fehlendem Kaffee, die Verwirrung über den exakt geschnittenen Rasen. Es gibt keine bedeutungsschweren Sätze, die unverständlich verschwurbelt sind.
Das Thema des Romans ist ernst, es dreht sich eben um dieses Ewigkeitsprojekt. Und die sich daraus ergebenen Probleme sind es auch, trotzdem ist nichts unlösbar. Nach mehreren Wendungen führt Caroline Hofstätter die Geschichte mit Leichtigkeit zu einem gekonnten Ende, mit der Auflösung aller Rätsel, wie am Anfang versprochen. Das ließ mich schließlich zufrieden das Buch zuschlagen.
Gern gelesen. Einziger Mangel: Zu kurzer Roman. Hundert, zweihundert Seiten mehr hätten mir auch gefallen.

Noch etwas zu Der Mann, der die Stürme brachte. Die Story kann man sich im Web bei der Autorin herunterladen. Gefiel mir ebenfalls.
Meine kurze Zusammenfassung: Ein altbekannter Gast mietet ein Zimmer. Ist er gefährlich oder nicht? Trouble um eine Zielperson.





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Quelle:
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