Zum Inhalt wechseln


Foto

Phantastische Bücher aus Kleinverlagen in großen Buchhandlungen


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
135 Antworten in diesem Thema

#31 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

    Verleger-O-Naut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.490 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:bei Regensburg

Geschrieben 02 November 2009 - 06:47

Gibt es Vorteile, wenn man als Kleinverlag zählt? Nein. Nur Nachteile ...

#32 Nessuno

Nessuno

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 617 Beiträge

Geschrieben 02 November 2009 - 09:05

Naja, ich hatte bei meinem Statement nicht über die Zahl nachgedacht.
Und nun mal gesucht und das gefunden.
Ich denke mal, die Kategorien eins bis drei bei der Umsatzbeschreibung stehen für Kleinst- und Kleinverlage.
Soviel off topic ... es geht ja um die Bücher in den Läden


Ne, die "richtigen" Kleinstverlage sind gar nicht erfasst, weil sie gar nicht "steuerbar" (Umsatz unter 17500 EUR) sind.

Nessuno

#33 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
  • Guests

Geschrieben 02 November 2009 - 09:07

Korrekt. Was man landläufig in den Phantastik-Foren als Kleinverlag bezeichnet, sind eher Mikroverlage oder Hobbyverlage. Die meisten wollen mal Kleinverlage werden, wenn sie groß sind.

#34 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 16.083 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 02 November 2009 - 09:13

Als Leser und Käufer von Phantastik hab ich oft das Gefühl, dass es eher die Großverlage sind, die mikro verlegen.
http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/dry.png
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
  • (Buch) gerade am lesen:Samuel R. Delany – Das Einstein-Vermächtnis

#35 Ikonier

Ikonier

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 25 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Naunhof

Geschrieben 04 November 2009 - 13:15

Darf ich mich einmischen? Ich habe als Newcomer nach der Wende einen Eigenverlag gegründet, mich vor allem mit der Thematik Kleinstauflagen beschäftigt. Schon nach wenigen Wochen kamen die ersten "Autoren" und fragte, ob sie bei mir veröffentlichen könnten. Heutehabe ich vier Angestellte und beschäftige etliche freie Lektoren, kann auf 2.200 veröffentlichte Titel zurückschauen, die Leute aus 20 Ländern geschrieben haben. Unter den Titeln sind auch einige Science Fiction (z.B. meine eigenen). Mit Amazon und Amazon Advantage habe ich Verträge (letztere sind jetzt bei sagenhaften 55% Rabatt bei den meisten Büchern. Es gibt auch Verträge mit Libri und KNV und natürlich welche mit eBooks-Anbietern (wo SciFi besser läuft als manch anderes). Libri und KNV nehmen nur die Bücher auf, die sie wollen. Libri schmeißt ziemlich schnell auch wieder raus, wenn nichts verkauft wird.
Aus Berlin wollte ich SF Utopia wieder aufleben lassen, bekam die Rechte jedoch nicht. Daher begann in diesem Jahr die Reihe "SF science-fiction", der erste Band ist von Gunter Rösler und heißt "Das Reisen zwischen dem Licht. Fünf Erzählungen" (978-3-86901-681-8, erscheint vor Weihnachten). Meine Trilogie "Der Rat der Planeten" habe ich noch nicht in der neuen Reihe platziert, da die Vorbereitungen dazu schon seit mehreren Jahren laufen.
In die großen Buchhandelsketten zu kommen, ist für einen kleinen Verlag - wie mein Engelsdorfer - höchst kompliziert und meist auf regionales Interesse beschränkt.
Da auch wir nicht von der Hand im Mund leben können, bezahlen Autoren bei mir 100 Euro für das Musterbuch und dann die Exemplare die sie selbst benötigen mit 40% Rabatt zum Buchpreis. So können wir gerade überleben und hoffen - wie alle anderen - auf den Bestseller. Doch die werden leider ganz wo anders gemacht ...
Das die Erlebnisse eines "Zwitterwesens" - halb Autor halb Verleger...

Tino Hemmann
Der Rat der Planeten
Engelsdorfer Verlag
Eingefügtes Bild

#36 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 16.083 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 November 2009 - 14:59

Ist der Engelsdorfer Verlag nun Bod und Zuschussverlag in einem? Werden die "veröffentlichten" Bücher tatsächlich gedruckt? Die Frage stellt sich mir, wenn man eine Lyrikreihe mit mehr als 20 Titeln in einem Jahr präsentiert.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
  • (Buch) gerade am lesen:Samuel R. Delany – Das Einstein-Vermächtnis

#37 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 6.089 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 04 November 2009 - 15:36

Da auch wir nicht von der Hand im Mund leben können, bezahlen Autoren bei mir 100 Euro für das Musterbuch


Also DKZ? DKZ ist bäh.

Geld fließt vom Verlag zum Autor.
Niemals vom Autor zum Verlag. Niemals. Nie.
Das ist für mich der wichtigste Gradmesser von Seriösität. Ansonsten kann ich gleich zu libri-bod gehen.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#38 Ikonier

Ikonier

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 25 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Naunhof

Geschrieben 04 November 2009 - 15:42

Zuschussverlag heißt, der Autor finanziert eine Druckauflage - das sind wir mit Sicherheit nicht. Im Grunde genommen ist der Engelsdorfer Verlag ein völlig normaler Verlag, nur dass er (genau wie Bertelsmann in Pösneck) den Digitaldruck für kleine Auflagen und eine bedarfsgerechte Herstellung neben dem Offsetdruck einsetzt. BoD ist außerdem ein geschütztes Warenzeichen von den Norderstedtern. Wir haben ein großes Buchlager in Leipzig-Paunsdorf und dort ist jeder Titel vorrätig. Manche Bücher zehn Mal, andere zehntausend Mal. Die Mischung der Druckvarianten betrachte ich als sinnvoll. Somit kann ich also auch Lyrik und SF veröffentlichen, auch von wenig- oder unbekannten Autoren, oder die so genannten Schubfachmanuskripte bekannter Autoren. Momentan profilieren wir uns, versuchen bestimmten Reihen (LyBi - das ist ein geschütztes Markenzeichen meines Verlages - oder Pernobilis Edition) ein Bild zu geben, realisieren auch internationale Produktionen.

irgendwie klemmt meine Tastatur manchmal ...

Bearbeitet von Ikonier, 04 November 2009 - 15:43.

Eingefügtes Bild

#39 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 6.089 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 04 November 2009 - 16:15

Zuschussverlag heißt, der Autor finanziert eine Druckauflage - das sind wir mit Sicherheit nicht.


Aber es fließt Geld vom Autor zum Verlag, korrekt?
Das ist böse [tm].

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#40 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 16.083 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 November 2009 - 17:48

Zuschussverlag heißt, der Autor finanziert eine Druckauflage - das sind wir mit Sicherheit nicht.


Ein Zuschussverlag verlangt vom Autor Geld für das Buch, in welcher Form auch immer.
Es ist sicher löblich Dienstleistungen wie Korrektorat und Lektorat anzubieten, wer dafür oder für die Produktion eines Buches Geld ausgeben will, kann das ja tun.
Für mich wäre das dann aber keine Veröffentlichung.

Und bei Lyrik-Bänden unbekannter Dichter werd ich kritisch. Dafür gibts keinen Markt. Lyriker haben in Lyrikforen wesentlich mehr Leser, aber Geld kannman damit wohl nicht verdienen. Wenn doch, ich hab da Gedichte für zwei Bändchen.
:thumb:
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
  • (Buch) gerade am lesen:Samuel R. Delany – Das Einstein-Vermächtnis

#41 Ikonier

Ikonier

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 25 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Naunhof

Geschrieben 04 November 2009 - 18:26

Ein Zuschussverlag verlangt vom Autor Geld für das Buch, in welcher Form auch immer. ... Für mich wäre das dann aber keine Veröffentlichung.


Hmmm. Unter Veröffentlichung versteht man entweder den Vorgang der öffentlichen Verfügbarmachung eines Mediums (Publizierung, Release) oder das konkrete Medium selbst. Die ist es also auf jeden Fall, gefühlt oder nichtgefühlt. Zuschussverlage heißen genau genommen Druckkostenzuschussverlage. Ein bisschen muss da schon getrennt werden, ob jemand 100 Euro oder 10.000 Euro zahlt. Ist Bertelsmann ein Books on Demand-Dienstleister, weil der Verlag in Pösneck auf Digitaldruckmaschinen Taschenbücher in kleineren Auflagen herstellt? - Nein, die elektronischen Medien und die Verlagsvielfalt führten zu einer deutlichen Senkung der durchschnittlichen Auflagenhöhe, was Bertelsmann zeitig genug erkannte.
Einer, der Geld verdienen will, muss investieren, nur ein Autor nicht? Ein Musiker kauft ein Instrument und mietet einen Saal, ein Maler kauft Farbe und Leinwand und mietet ein Atelier. Selbst bei großen Verlagen, so vermute ich, muss der Autor für den Eigenbedarf irgendwas zahlen, es sei denn - vielleicht - er wurde gerade durch die gekonnte Aktion eines Medienkartells zum Bestsellerautor berufen, doch das passiert sehr wenigen. Und dann gibt es noch Wesen, die schreiben am Spaß an der Freude und veröffentlichen, damit sie gelesen werden, nicht, um damit Geld zu verdienen. Ich investiere im Schnitt 2400 Euro in jede Veröffentlichung, der Autor 100 Euro. Bin ich da wirklich der Böse? Wir leben wir in einem freien Land, jeder kann tun und lassen was er will, solang er sich gesetzeskonform verhält. Und jeder kann seine eigene Meinung pflegen.
(Schusswort:) 2.200 Veröffentlichungen beweisen mir, dass mein Verlag gebraucht wird, wie auch immer man ihn nennt. Rund 800.000 verkaufte Bücher ergeben einen durchschnittlichen Verkauf von 363 Büchern pro Titel. Wenn ich persönlich wirklich nur Geld damit verdienen wollte, dann dürfte ich weder schreiben noch verlegen. Aber irgendwo ist da ein Literatur-Idealismus der mich dazu treibt, genau das zu tun, was ich heute mache.
:thumb:
Eingefügtes Bild

#42 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 6.089 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 04 November 2009 - 18:37

Dass Dein Geschäftsmodell ökonomisch Sinn machen kann, streitet niemand ab. Es ist nur nichts für Autoren mit Selbstachtung. Dass es genug Verzweifelte gibt, die meinen, einem Verlag etwas vom betriebswirtschaftlichen Risiko abnehmen zu müssen, und das gar für normal halten, ist halt so.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#43 Lucardus

Lucardus

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.944 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 04 November 2009 - 18:48

Einer, der Geld verdienen will, muss investieren, nur ein Autor nicht? Ein Musiker kauft ein Instrument und mietet einen Saal, ein Maler kauft Farbe und Leinwand und mietet ein Atelier.


Wer als Musiker selbst einen Saal mietet, verfolgt die selbe Strategie wie ein Autor,
der einem Verlag Geld zahlt, damit sein Buch gedruckt wird. Es gibt normalerweise einen Veranstalter, der
die Musiker engagiert, wenn er der Meinung ist, die Leute kommen und zahlen für die Musik, die angeboten
wird.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#44 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 16.083 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 November 2009 - 20:15

Die Zahlen klingen toll. Wenn als Käufer nicht nur die Autoren zu nennen wäre, kannst Du da wirklich stolz sein. Jeder hat halt so seine Erfahrungen. Wenn ich als Autor einem Verlag Geld geben müsste, damit der mein Buch verlegt, würde ich mich veräppelt fühlen. RTL zahlt mir auch nix, damit ich ihr Programm gucke. Und die Investition eines Autors ist DAS WERK. Hier werde ich schnell grantig, sorry, lieber Verleger. Der Autor schrebt, liest eventuell vor und verteilt Autogramme. Der Verlag macht das Buch. So der Klassiker. Meine Gedichte als PDF verfügbar zu machen ist ja auch keine Veröffentlichung.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
  • (Buch) gerade am lesen:Samuel R. Delany – Das Einstein-Vermächtnis

#45 Gallagher

Gallagher

    TI 29501

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.181 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Hamburg

Geschrieben 04 November 2009 - 20:38

RTL zahlt mir auch nix, damit ich ihr Programm gucke.


Eingefügtes Bild

Und die Investition eines Autors ist DAS WERK. Hier werde ich schnell grantig, sorry, lieber Verleger. Der Autor schrebt, liest eventuell vor und verteilt Autogramme. Der Verlag macht das Buch. So der Klassiker.



*kritzelkritzelunterschreibkritzelkritzel*


Ein bisschen muss da schon getrennt werden, ob jemand 100 Euro oder 10.000 Euro zahlt.


Nein. Warum? Es geht ums Prinzip.

Einer, der Geld verdienen will, muss investieren, nur ein Autor nicht?


Ich investiere Zeit, das Manuskript zu schreiben. Wenn das nichts ist...

Bearbeitet von Gallagher, 04 November 2009 - 20:43.

  • (Buch) als nächstes geplant:Asterix und der Greif
  • • (Buch) Neuerwerbung: Köln auf den Zweiten Blick
  • • (Film) gerade gesehen: Black Widow
  • • (Film) als nächstes geplant: No time to die

#46 Harald Giersche

Harald Giersche

    Begedianaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.117 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Duisburg

Geschrieben 04 November 2009 - 20:45

... Und dann gibt es noch Wesen, die schreiben am Spaß an der Freude und veröffentlichen, damit sie gelesen werden, nicht, um damit Geld zu verdienen. Ich investiere im Schnitt 2400 Euro in jede Veröffentlichung, der Autor 100 Euro. Bin ich da wirklich der Böse? Wir leben wir in einem freien Land, jeder kann tun und lassen was er will, solang er sich gesetzeskonform verhält. Und jeder kann seine eigene Meinung pflegen.
(Schusswort:) 2.200 Veröffentlichungen beweisen mir, dass mein Verlag gebraucht wird, wie auch immer man ihn nennt. Rund 800.000 verkaufte Bücher ergeben einen durchschnittlichen Verkauf von 363 Büchern pro Titel. Wenn ich persönlich wirklich nur Geld damit verdienen wollte, dann dürfte ich weder schreiben noch verlegen. Aber irgendwo ist da ein Literatur-Idealismus der mich dazu treibt, genau das zu tun, was ich heute mache.
:thumb:


Hallo Tino,

mal ehrlich, 360 Bücher pro Titel, das ist es doch. Wenn ich mit meinen Titeln nach einigen Jahren das schaffen würde, würde ich das ganz sicher als Erfolg buchen. Klar, um echt plus zu machen, auch monetär, sind andere Zahlen nötig. Wie die bei den Publikumsverlagen und vor allem mit welchem Aufwand zustande kommen, darüber ist gesprochen worden.
Was mich an Deinen Zahlen und Zusammenhängen irritiert, ist die Tatsache der vier Angestellten und das Verhältnis Deines Einsatzes zu den 100 Ocken des Autors. Angestellte verdienen Geld, also von Deiner Warte aus kosten sie Geld. Mag nicht viel sein. Wenn aber der Laden - immerhin 2200 Titel, echt viel Arbeit - doch etwas abwirft, um den Angestellten sowas wie ein Gehalt zu zahlen, dann denke ich einfach, muss der Autor nichts zahlen, außer den Schweiß und die Arbeit für ein ordentliches Werk. Das solltest Du ihm aber schon abverlangen.
Achja, 100:2400 war das Verhältnis? Das muss doch möglich sein, die hundert woanders herauszuarbeiten. Denn bei dem Eigenaufwand, könnte ich mir vorstellen, ist das Renomee, ein 'echter' Verlag (von (alles) vorlegen) zu sein, die paar Mäuse aufwiegen.
Nur mein Eindruck. Ich kenn natürlich nicht die genauen Umstände und will hiermit auch keine Aufforderung zum Offenlegen rüberbringen.

Viele Grüße
Ein kleiner Herausgeber und Selbstverleger.

PS: Gehört die Diskussion nicht doch bald mal woanders hin? Neuer Thread (Das Hin und Her der Kleinen :thumb: ) oder in einen angefangenen Ähnlichen?
____________________________________
Harald Giersche
Verlag
Begedia @ fb

#47 Ikonier

Ikonier

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 25 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Naunhof

Geschrieben 04 November 2009 - 21:15

Das muss doch möglich sein, die hundert woanders herauszuarbeiten. Denn bei dem Eigenaufwand, könnte ich mir vorstellen, ist das Renomee, ein 'echter' Verlag (von (alles) vorlegen) zu sein, die paar Mäuse aufwiegen.


Zum besseren Verständnis: Ich habe natürlich eine Menge Bücher veröffentlicht, bei denen der Autor die 100 Euro nicht zahlen musste. Eine zeitlang haben wir das mit allen Büchern gemacht. Wenn ihr einen Berg Müll vor dem Haus lagert, gibt es eine Ordnungsstrafe. Wenn ihr aber in den Müllberg ein Schild steckt "ZU VERSCHENKEN", dann ist der Berg weg, bevor das Ordnungsamt kommt. In einem Lyrikforum stand damals: Beim Engelsdorfer Verlag gibt es ein gebundenes Musterbuch umsonst". Verdächtig viele "Autoren" hatten nach dem Musterbuch nichts mehr von sich hören lassen. Welcher kleine Verlag geht vor Gericht, wenn ein Autor seinen Vertrag nicht erfüllt und das Buch in der häuslichen Vitrine von Verwandten bewundern lässt, anstatt die Druckfreigabe zu geben?
Dass wir Bücher auch in Kleinauflagen veröffentlichen, ist ein zusätzlicher noch recht neuer Geschäftszweig. Und viele Leute nehmen 100 Euro in Kauf, denn sie wissen, wenn sie nicht mehr leben, nimmt irgendein Trottel das Manuskript aus der Kommode und schmeist es weg, ohne dass es je ein Mensch gelesen hat. Aber - wie gesagt - jeder muss selbst wissen, was für ihn das Beste ist.
Eingefügtes Bild

#48 Harald Giersche

Harald Giersche

    Begedianaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.117 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Duisburg

Geschrieben 04 November 2009 - 21:34

... In einem Lyrikforum stand damals: Beim Engelsdorfer Verlag gibt es ein gebundenes Musterbuch umsonst". Verdächtig viele "Autoren" hatten nach dem Musterbuch nichts mehr von sich hören lassen. ...


Mhm, das klingt doch ganz anders. Aber als Kleinverlag echt ein (Muster-)Buch vorneweg zu drucken, ist schon
mh, ja riskant, zugegeben. Dann auch noch ein Gebundenes!
Aber das der Drang, auf die Tour an ein 'Hier kuck mal was ich habe'-Buch zu kommen, so stark ist, wirklich erstaunlich.
Aber okay, wo es was für Noppes gibt, sind die Hechler nicht weit.
Ich sähe als mögliche Alternative nur, die Freigabe auf den Text zu reduzieren, also dass korrigierte Manuskript.
Das ist des Autors Geschichte, und er darf sagen, ob er mit dem Lektorat und der Korrektur leben kann.
Dass da natürlich auch schon viel Arbeit drin steckt, lassen ich mal im Raum stehen ...
____________________________________
Harald Giersche
Verlag
Begedia @ fb

#49 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 16.083 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 04 November 2009 - 22:29

Wenn ihr aber in den Müllberg ein Schild steckt "ZU VERSCHENKEN", dann ist der Berg weg, bevor das Ordnungsamt kommt. In einem Lyrikforum stand damals: Beim Engelsdorfer Verlag gibt es ein gebundenes Musterbuch umsonst". Verdächtig viele "Autoren" hatten nach dem Musterbuch nichts mehr von sich hören lassen. Welcher kleine Verlag geht vor Gericht, wenn ein Autor seinen Vertrag nicht erfüllt und das Buch in der häuslichen Vitrine von Verwandten bewundern lässt, anstatt die Druckfreigabe zu geben?


Gut, Fehler macht jeder. Ich seh den Sinn eines Musterbuches nicht. Wenn Du mir sagst, hey lap, wir bringen Deine Gedichte raus. Dann machst Du mir ein Vertragsangebot, ich unterzeichne bei Gefallen und dann machst Du das Buch.
Was soll da ein Musterbuch? Zeigen, dass die Druckerei Deines Vertrauens etwas kann? Das müsste sie Dir zeugen, nicht mir.
Jeder Autor kann ja Bücher Deines Verlages in der Buchhandlung seiner Wahl anschauen und Dein editorisches Können prüfen.

Und zum Thema Lyriker als spezielle Unterart hätte Dir jeder Moderator eines Lyrikforuns schnell etwas sagen können. Mache eine Antho mit 50 Gedichten von 50 Autoren und Du hast 50 Belegexemplare zu versenden. Vielleicht sogar 50 Käufer für ein weiteres Exemplar. Aber ab da wirds schon schwierig. Die meisten Forum-Dichter kaufen nämlich gar keine Lyrik.
:D
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
  • (Buch) gerade am lesen:Samuel R. Delany – Das Einstein-Vermächtnis

#50 Martin Stricker

Martin Stricker

    Jawasdennjetztfüreinnaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.193 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Frankfurt am Main

Geschrieben 05 November 2009 - 18:39

Werden die "veröffentlichten" Bücher tatsächlich gedruckt?

Ja. Eines davon liegt seit heute auf meinem Lesestapel.

Ein Zuschussverlag verlangt vom Autor Geld für das Buch, in welcher Form auch immer.

Du willst also allen Ernstes DKZs, die etliche tausend Euro (meist deutlich mehr als die echten Kosten) vom Autor verlangen und die Vermarktung auch noch auf den Autor abwälzen (und gleichzeitig das Gegenteil behaupten), auf dieselbe Stufe stellen wie Book-on-Demand-Anbieter, die ein- oder zweihundert Euro verlangen?

Meine Gedichte als PDF verfügbar zu machen ist ja auch keine Veröffentlichung.

Falsch. Eine Veröffentlichung bedeutet, ein Werk öffentlich zugänglich zu machen. Dabei ist es unerheblich, ob dies im Internet oder auf Papier geschieht (deshalb verlangt die Deutsche Nationalbibliothek ja auch regelmäßige Archive bestimmter Internetseiten und vergibt ISSNs für bestimmte Internetseiten) und unter welchen vertraglichen Bedingungen es geschieht. Es ist Deine Entscheidung, zu welchen Konditionen Du zu einer Veröffentlichung bereit ist, das ist aber kein Grund, über Anbieter anderer Konditionen herzuziehen, solange diese sich im vertretbaren Rahmen halten (was bei DKZ eher nicht gegeben ist, bei Book on Demand schon).
;)

Jetzt aber zurück zum Thema. :D

Update vom Do 30.10. (ja, ich hatte 1 Woche keine Zeit)

Thalia Hamburg Spitalerstraße:
Das Coruum-Display stand noch, mit 9x Band 1, 6x Band 2 und 13x Band 3. Auf dem Tisch lagen noch 4x Band 1, 4x Band 2 und 1x Band 3. Im Regal standen von jedem Band 1 Exemplar.
Im Regal unten (also Titelbild sichtbar) lagen 6x Schlangenfutter von Miriam Pharo und 2x die Anthologie S.F.X aus dem Wurdack Verlag.
Im Regal standen je 1x Die Zyanid-Connection von den Hoeses sowie Kristallwelt und Paradies der Sonne von Ballard.

Auf dem SF-Tisch lagen auch 18x Schätzings Limit, endlich mal eine korrekte Einordnung!

Thalia Hamburg Wandsbek Quarree:
Karsten Kruschel: Vilm 1 Der Regenplanet (Wurdack 2009): 4x
Carsten Schöngarth: Sternenstaub Band 1 (Verlag Pro Business): 2x
also keine Änderung

Da die Fantasy/SF/Horror-Abteilung hier recht klein ist, sind mir auch Nicht-SF-Bände aufgefallen:
Rebecca Abrentes: Schatten Blut (Scholz Fachverlag) 2x
H. P. Lovecraft: Ctulhu (Festa) Hardcover 1x
Richard Laymon: Vampirjäger (Festa) Paperback 1x
David Moody: Herbst Zerfall (Otherworld-Verlag) 2x
F. E. Higgins: Silbertod (Oettinger) 1x
Deniz Üresin: Das Tagebuch von Deniso Üresino - Priraten-Fantasy-Action-Komödie (August von Goethe Literaturverlag, also Druckkostenzuschußverlag) 5x
Maggie Shayne: Geborene der Nacht (Mira Verlag) 1x
Maggie Shayne: Erinnerungen der Nacht (Mira Verlag) 1x
Gena Showalter: Schwarze Nacht (Mira Verlag) 1x
Sergej Snegow: Menschen wie Götter (Hardcover mit billiger Leimbindung, Verlag neues Leben) 1x, jetzt 0x, da von mir gekauft

Beim Verlag Neues Leben bin ich mir nicht sicher, ob das ein Kleinverlag ist, war ja einer großen "Volkseigenen" Verlage...

#51 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
  • Guests

Geschrieben 05 November 2009 - 18:43

Mira, Oetinger und Otherworld sind nun aber nicht wirklich klein...

#52 Martin Stricker

Martin Stricker

    Jawasdennjetztfüreinnaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.193 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Frankfurt am Main

Geschrieben 05 November 2009 - 18:53

Mira, Oetinger und Otherworld sind nun aber nicht wirklich klein...

Danke, Guido! Mir sagte keiner der Namen etwas (vermutlich, weil sie keine SF bringen).

Jetzt noch ein Photo vom Coruum-Display:
Eingefügtes Bild

#53 Naut

Naut

    Semantomorph

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.123 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 05 November 2009 - 18:57

Jetzt noch ein Photo vom Coruum-Display:

Wow!

Übrigens habe ich "Coruum" auch schon oft bei Lehmanns (ehemals Weiland) in Hannover gesehen. Allerdings sortierten die das gern mal in das Fantasy-Regal, worauf ich dann hingewiesen habe. :D
Wurdack habe ich da noch nicht gesichtet, aber Festa und Feder&Schwert (zählen die als "klein"?).
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#54 Martin Stricker

Martin Stricker

    Jawasdennjetztfüreinnaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.193 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Frankfurt am Main

Geschrieben 11 November 2009 - 17:25

Wurdack habe ich da noch nicht gesichtet, aber Festa und Feder&Schwert (zählen die als "klein"?).

Feder & Schwert kenne ich nicht, Festa würde ich als Kleinverlag ansehen, wobei sie von der Qualität des Programms zu den guten Verlagen gehören (jedenfalls was das leider aus Kostengründen eingestellte SF-Programm angeht).

Niklas, es wäre toll, wenn Du hin und wieder Titel und Zahl solcher Bücher hier posten würdest - schon damit ich mich nicht so einsam fühle. :rolleyes:

#55 Harald Giersche

Harald Giersche

    Begedianaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.117 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Duisburg

Geschrieben 11 November 2009 - 18:46

Nach der Website und dem Auftritt bei der BuCon 24, sie hatten den Stand neben mir, würde ich die ganz sicher zu den Kleinen zählen. Immerhin schreibt aber die Best-Newcomer Preisträgerin des Deutschen Phantastikpreises Ju Honisch für Feder und Schwert. Edit: Der Display für Coruum ist eine Wucht. Dagegen warte ich seit mehr als drei Wochen auf eine bestellte Ausgabe von Volume 1 bei unserer Mayerschen ...

Bearbeitet von Harald Giersche, 11 November 2009 - 21:52.

____________________________________
Harald Giersche
Verlag
Begedia @ fb

#56 Naut

Naut

    Semantomorph

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.123 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 15 November 2009 - 16:44

Martin, wenn ich das nächste mal in der City bin, werde ich wieder berichten. Allerdings bin ich häufiger in der Decius-Filliale in Laatzen, und die ist zwar dank eines engagierten Mitarbeiters in Sachen Phantastik gut sortiert, aber leider nicht in Punkto Kleinverlage. Vielleicht sollte ich mal ein kleines Pläuschchen halten ...
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#57 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.923 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 15 November 2009 - 16:58

Martin, wenn ich das nächste mal in der City bin, werde ich wieder berichten. Allerdings bin ich häufiger in der Decius-Filliale in Laatzen, und die ist zwar dank eines engagierten Mitarbeiters in Sachen Phantastik gut sortiert, aber leider nicht in Punkto Kleinverlage. Vielleicht sollte ich mal ein kleines Pläuschchen halten ...

Und ihm ein Mail mit Links zu den Verlagen schicken - das funktioniert. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png

#58 Naut

Naut

    Semantomorph

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.123 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 23 Dezember 2009 - 13:21

So,kurzes Update: Lehmanns, Hannover, 23.12.09 Drei dicke Stapel mit "Coruum" 1, 2 & 3, sowie zwei kleinere Stapel mit "Phantastische Zeiten" 1 & 2. Und fragt mich jetzt nicht, was ich am 23.12. noch in der Stadt wollte ...
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#59 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 6.089 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 23 Dezember 2009 - 14:01

Und fragt mich jetzt nicht, was ich am 23.12. noch in der Stadt wollte ...


Was wolltest Du eigentlich am 23.12. noch in der Stadt?

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#60 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 16.083 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 23 Dezember 2009 - 14:40

arbeiten?
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
  • (Buch) gerade am lesen:Samuel R. Delany – Das Einstein-Vermächtnis


Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0