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Internet vor dem Aus?


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408 Antworten in diesem Thema

#1 MoiN

MoiN

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 16:44

Der Sharehoster Megaupload ist offline, verschiedene Verantwortliche verhaftet. Als Reaktion darauf kommen Drohungen, bestimmte Websites durch "Angriffe" lahmzulegen.

Ist das erst der Anfang? Kommt jetzt bald der "Krieg im Internet"? Ist ein solches Vorgehen überhaupt der richtige Weg, Rechteverletzungen in den Griff zu bekommen?

Viele Fragen - keine Antworten.

Zitat:

"Reaktion auf SOPA-Proteste?
Die Stimmung ist ohnehin aufgeheizt. Zurzeit beraten die USA über einen von der Unterhaltungsindustrie initiierten Gesetzentwurf gegen Urheberrechtsverletzungen im Netz. Kritiker sehen in diesem “Stop Online Piracy Act” (SOPA) die Einführung von Netzsperren – seit Wochen gibt es Proteste im Internet und auf politischer Ebene. Bisheriger Höhepunkt: Am Mittwoch demonstrierten weltweit Internetnutzer sowie Unternehmen wie Google oder die Online-Enzyklopädie Wikipedia mit Netzaktionen gegen dieses Vorhaben.
Die Schließung von Megaupload zeigt wie schon zuvor das Vorgehen bei kino.to die Entschlossenheit der Unterhaltungsindustrie und der staatlichen Behörden, gegen Urheberrechtsverletzungen vorzugehen. Doch der Kampf auf diesem Weg wird auf lange Sicht keinen Erfolg haben. Das Netz bietet unzählige Möglichkeiten für neue Strukturen, über die sich digitale Kopien massenhaft verbreiten lassen."

Kompletten Artikel hierzu kann man bei blog.zdf.de lesen:

Megaupload-Schließung: Warum das Netz plötzlich Kopf steht

Bearbeitet von MoiN, 20 Januar 2012 - 16:46.

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#2 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 16:52

Wenn das große Internet derart eingeschränkt wird, wie im Ur-SOPA-Gesetz, wird sich m.E. bald ein 2. oder 3. globales Internet aufbauen, mit eigenen Providern. Zwar fängt dann alles wieder mit sehr kleinen Übertragungsraten an, aber das bleibt dann bestimmt nicht so. Ähnlich wie in Diamond Age vorausgesagt, würde dann aber bestimmt auch mehr Verschlüsselung im Spiel sein.

"The net interprets censorship as damage, and routes around it."

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#3 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 18:45

Man sollte die Aktion gegen Megaupload nicht mit Sopa und dem Protest dagegen gleichsetzen. Bei Megaupload konnte man sich alles mögliche illegal runterladen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die da groß was gegen unternommen haben. Das Vogehen gegen Megaupload finde ich ebenso gut, wie den Prozess gegen Kino.to. Trotzdem unterstütze ich auch die Proteste gegen Sopa.

Bearbeitet von Pogopuschel, 20 Januar 2012 - 18:46.


#4 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 20 Januar 2012 - 18:46

Ist das erst der Anfang? Kommt jetzt bald der "Krieg im Internet"? Ist ein solches Vorgehen überhaupt der richtige Weg, Rechteverletzungen in den Griff zu bekommen?


Eine Antwort kann ich auch nicht geben.
Andererseits ist aber auch so, dass einen Dieb auch nicht bei einem Tässchen Bachblütentee ins Koma diskutiert, warum sein Tun denn einen Schaden bei jemand anderem verursacht.
Gleiches gilt auch für einen Autofahrer, der mit 80 durch eine 30er Zone gebügelt ist, und eine Oma, zwei Schulkinder und einen Radfahrer "erlegt" hat.

Apelle gab es eigentlich genug.
Jetzt platzt der kordische Knoten, weil man ihm mit einer alexandrischen Lösung zu Leibe rückt.

Ob das gut ist und ob das funktionieren wird?
Keine Ahnung.
Aber das was getan wird, war auch nur eine Frage der Zeit.

#5 Ming der Grausame

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 19:16

Wenn das große Internet derart eingeschränkt wird, wie im Ur-SOPA-Gesetz

Der US-Senat hat laut Heise-Newsticker die Abstimmung darüber aber bereits verschoben.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#6 howdy10

howdy10

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Geschrieben 20 Januar 2012 - 21:50

Ich finde es grundsätzlich bedenklich, dass die USA anscheinend "Durchgriffsrecht" in Neuseeland hat, bzw. Neuseeland anscheinend keine eigenständige Regierung besitzt. Wegen megaupload bzw. I-net Aus beschleicht mich nicht einmal ein Schulterzucken. Laut Gerüchten war die Aktion so getimed, dass sich positive Auswirkungen auf die Stimmungsbildung in Amerika bezgl. anstehender Gesetze, ergeben sollen.
Ein Fan-Fiction-Projekt, das einen Blick wert ist:
Eingefügtes Bild
Mehr auf:
http://www.scifinet....on-neo-pra-neo/
http://www.scifinet....nische-formate/

#7 MoiN

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Geschrieben 21 Januar 2012 - 13:48

Sharehoster werden ja auch mit ganz legalen Sachen von Firmen und Privatleuten genutzt. Damit die Inhalte dieser Dateien vor unbefugten Augen geschützt bleiben, sind die zip-Archive dann in der Regel mit Passwort geschützt. Man zeige mir einen einzigen Sharehoster, der nicht irgendwo illegale Inhalte gehostet hat. Wie will er überhaupt entscheiden, ob eine Datei legal oder illegal ist. Doch nur, wenn sich der Rechteinhaber zu Worte meldet. Dann wird natürlich gelöscht. Wie das Megaupload handhabte? Vermutlich ähnlich. Auch bei Youtube tummeln sich massenweise Ausschnitte und Mitschnitte aus TV-Sendungen, und das schon jahrelang. Ich bin mir sicher, daß die wenigsten Uploader vorher bei den Anstalten eine Genehmigung eingeholt haben. Aber da die Veröffentlichung ja geduldet wird, ist das dann auch ein nachträgliches Ok. Im übrigen zahlt Youtube auch an die Gema, sofern Abmachungen bestehen. Da ist dann wie bei jedem ordentlichen Sender, der für jede gesendete Minute Entgelte zu enttrichten hat. Bei Youtube ist es dann ein Radio/Tv-on demand. Youtube gehört mittlerweile auch zur Jugendkultur. Wie im Artikel oben hervorgehoben wurde, muß die Gesellschaft im digitalen Zeitalter anfangen, über gewisse Grundsätze nachzudenken. Mit der Holzhammermethode errreicht man nichts. Zumindest nichts Nachhaltiges. ;)

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#8 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 Januar 2012 - 14:45

Laut Gerüchten war die Aktion so getimed, dass sich positive Auswirkungen auf die Stimmungsbildung in Amerika bezgl. anstehender Gesetze, ergeben sollen.

Nein. Barack Obama ist sowohl gegen SOPA als auch gegen PIPA. Damit will er beweisen, dass diese Zensurgesetze gar nicht notwendig sind, um gegen Raubkopien im Netz vorzugehen. Dass ein US-Bundesgericht die Beschlagnahmung der Domains sowie weiterer 16 Adressen angeordnet hat, halte ich jedoch für äußerst bedenklich, schließlich waren die Server von Megaupload nicht nur in den USA, sondern auch in den Niederlanden und Kanada. Ganz davon abgesehen, dass sie Firmeneigentum im Wert von rund 50 Millionen US-Dollar beschlagnahmt haben. Das ist ein sehr gefährlicher Präzedenzfall.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#9 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 21 Januar 2012 - 15:53

Ich sehe es wie Ming. Das Ganze ist nämlich ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite befürworte ich es, wenn gegen illegale Kopien und deren Verbreiter vorgegangen wird. Kim "Dotkom" Schmitz wird schon gewusst haben, dass da bei ihm nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Immerhin hat er sich in Neuseeland in seiner Millionenvilla verschanzt,als die Men in Black bei ihm an der Tür klingelten ;) Wer ein gutes Gewissen hat, der versteckt sich nicht. Zudem frage ich mich, welche ach so wichtigen (legalen) Daten unbedingt auf einem wildfremden Server herumliegen müssen? Auf der anderen Seite sehe ich aber auch die Problematik mit den legalen Inhalten und dem staatenübergreifenden Handeln der US-Behörden. Hier spielt sich die USA wieder als Weltpolizist auf. Nach meiner Meinung hätte ein Werbeverbot für Sharehoster viel mehr gebracht. Deren Einnahmen kamen und kommen nämlich nicht durch irgendwelche MItgliedsbeiträge, sondern durch die Werbung zustande. Wenn dagegen legal und mit Nachdruck vorgegangen würde, wäre das nach meiner Meinung viel effektiver. Aber dafür müssten sich alle Staaten mal an den grünen Tisch setzen, um einen gestzlichen Konsens zu erreichen. Und die Karten offenlegen, welche Steuereinnahmen sie durch Sharehoster haben und darüber nachdenken, ob sie darauf verzichten können. Insgesamt sehe ich das Internet nicht vor dem oft herbeigeredeten Blackout. Ich ahne aber, dass sich hier etwas entwickeln wird, dass unsere Nachkommen mal als "die Cyberkriege" in den Geschichtsbüchern nachlesen können. Gespannte Grüße Dirk

#10 My.

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Geschrieben 21 Januar 2012 - 16:17

Dass ein US-Bundesgericht die Beschlagnahmung der Domains sowie weiterer 16 Adressen angeordnet hat, halte ich jedoch für äußerst bedenklich, schließlich waren die Server von Megaupload nicht nur in den USA, sondern auch in den Niederlanden und Kanada.

Die Beschlagnahme von Domains (und was sind "weitere Adressen"?) sind unabhängig von Servern.

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#11 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 Januar 2012 - 18:20

Die weiterer 16 Adressen sind weiterer 16 Domains, die ebenfalls beschlagnahmt wurden – obwohl diese gar nicht in den Vereinigte Staaten von Amerika registriert waren. Ein US-Bundesgericht maßt sich also an, weltweite Beschlagnahmungen von Domains zu veranlassen. Ein extrem gefährlicher Präzedenzfall.
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#12 MoiN

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    Galaktonaut

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Geschrieben 21 Januar 2012 - 18:37

Heute steht da ein Hinweis vom FBI & Co. : http://www.megaupload.com/

Ich frage mich, was nun all die Leute sagen, die Megaupload als ganz legalen bequemen Online-Speicherplatz genutzt haben. Sind hre Daten nun futsch? Oder müssen sie damit rechnen, daß dort von ihnen gehostetes Material - obwohl paßwortgeschützt - nun möglicherweise durch einschägige Regierungsstellen geknackt wird?

Ich denke, da wird noch einiges an juristischen Klagen nachkommen.

Und was ist mit den ganzen anderen, wie Rapidshare und Co. Daß da ein ganzes Konzept (sharehosting) irgendwie hintenherum durch die bloße Tatsache, daß es (auch) mißbraucht wurde, kriminalisiert wird, finde ich schon sehr bedenklich.

"Wut ohne Ende

Nach der Abschaltung der Server registrierten viele Nutzer empört. "Das war Wut ohne Ende, weil plötzlich ihre Plattform weg war, über die sie viele Sachen ausgetauscht haben", erklärt der Netzaktivist Stephan Urbach von der internationalen Vereinigung Telecomix. Internetnutzer aus dem Umkreis der Anonymous-Bewegung brachten wenige Stunden nach der Razzia ihre Softwarekanonen in Stellung und überfluteten die Webserver von RIAA, des US-Justizministeriums und anderer Einrichtungen mit so vielen Datenanfragen, dass diese zumindest zeitweise lahmgelegt wurden. Die Beteiligung an diesen DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) sei ungewöhnlich groß gewesen, sagt Urbach."

Zitat aus Stern.de "Nach dem Aus von Megaupload - die Konkurrenz steht schon bereit"

Bearbeitet von MoiN, 21 Januar 2012 - 19:05.

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#13 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 Januar 2012 - 19:18

Zudem frage ich mich, welche ach so wichtigen (legalen) Daten unbedingt auf einem wildfremden Server herumliegen müssen?

Wer, wie z.B. ich, mehrere Rechner sein eigen nennt und auch mal von unterwegs auf bestimmte Daten zugreifen möchte, benutzt gern solche Dienste. Ich selbst benutze Dropbox als Premium Kunde und dankt TrueCrypt befürchte ich auch nicht, dass jemand anders als eventuell die National Security Agency an meine Daten rankäme.
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#14 My.

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Geschrieben 21 Januar 2012 - 19:31

Die weiterer 16 Adressen sind weiterer 16 Domains, die ebenfalls beschlagnahmt wurden – obwohl diese gar nicht in den Vereinigte Staaten von Amerika registriert waren. Ein US-Bundesgericht maßt sich also an, weltweite Beschlagnahmungen von Domains zu veranlassen. Ein extrem gefährlicher Präzedenzfall.

Wenn das .com-Domains waren, dann ist das durchaus in Ordnung so.

Wer, wie z.B. ich, mehrere Rechner sein eigen nennt und auch mal von unterwegs auf bestimmte Daten zugreifen möchte, benutzt gern solche Dienste. Ich selbst benutze Dropbox als Premium Kunde und dankt TrueCrypt befürchte ich auch nicht, dass jemand anders als eventuell die National Security Agency an meine Daten rankäme.

Ich habe einen Server, einen VPN-Tunnel und keine Probleme.

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#15 Vincent Voss

Vincent Voss

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Geschrieben 21 Januar 2012 - 20:13

Ich habe Umzugskartons auf dem Dachboden.

#16 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 Januar 2012 - 20:30

Wenn das .com-Domains waren, dann ist das durchaus in Ordnung so.

Ich kenne ja inzwischen dein Rechtsempfinden, daher verwundert mich solch ein Statement nicht sonderlich. Aber viele haben ein anderes Rechtsempfinden und stellen das Prozedere im Ganzen in Frage. Die DNS-Einträge durch ICANN auf eine Seite der US-Regierung umzustellen ist IMHO ein nicht unerheblicher Eingriff in die Souveränität des Internets. ICANN unterliegt schließlich nicht länger dem US-Handelsministerium und damit der US-Regierung. Wenn US-Gerichte DNS-Einträge umstellen können, dann ist der Zensur im Namen des Urheberschutzes Tür und Tor geöffnet.

Ich habe einen Server, einen VPN-Tunnel und keine Probleme.

Auch ich benutze bei meinem Smartphone immer ein VPN-Tunnel, damit er sich über mein heimischer Router ins Netz der Netze verbindet und ich so keine Hot-spot-Fallen befürchten muss, ebenso um meine private Kommunikation aus dem Firmennetzwerk abzuschirmen, trotzdem ist Dropbox viel eleganter.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 21 Januar 2012 - 20:33.

„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#17 My.

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Geschrieben 22 Januar 2012 - 09:07

Ich kenne ja inzwischen dein Rechtsempfinden, daher verwundert mich solch ein Statement nicht sonderlich. Aber viele haben ein anderes Rechtsempfinden und stellen das Prozedere im Ganzen in Frage. Die DNS-Einträge durch ICANN auf eine Seite der US-Regierung umzustellen ist IMHO ein nicht unerheblicher Eingriff in die Souveränität des Internets. ICANN unterliegt schließlich nicht länger dem US-Handelsministerium und damit der US-Regierung. Wenn US-Gerichte DNS-Einträge umstellen können, dann ist der Zensur im Namen des Urheberschutzes Tür und Tor geöffnet.

Du hast von meinem Rechtsempfinden keinen Schimmer. Es geht auch nicht darum, was in Frage zu stellen ist - und daß das, was in Frage gestellt wird, zu kritisieren wäre, weil es in Frage gestellt wird. Es geht hier darum, was der Ist-Zustand ist. Und der ist, dass das, was mit den .com-Domains passiert (ist), nicht unrechtmäßig war und ist. Ob das in Frage zu stellen ist, ist dabei unerheblich.

Auch ich benutze bei meinem Smartphone immer ein VPN-Tunnel, damit er sich über mein heimischer Router ins Netz der Netze verbindet und ich so keine Hot-spot-Fallen befürchten muss, ebenso um meine private Kommunikation aus dem Firmennetzwerk abzuschirmen, trotzdem ist Dropbox viel eleganter.

DropBox ist für "Nichtmitglieder" eine Zumutung, was die Downloadraten angeht; darüberhinaus ist auch DropBox ein potenzielles Sicherheitsrisiko. Ich vertraue meinem Server, da ich das Ar***loch persönlich kenne, das die Firewall und den Tunnel konfiguriert hat.

My.


P.S.: BTW: Ebenso, wie sf-fan.de zu Rec ht erbeten hat, Angelegenheiten aus dem SF-Netzwerk aus dem sf-fan.de-Forum herauszuhalten, halte ich es für wünschenswert, wenn sf-fan.de-Angelegenheiten nicht hier im SF-Netzwerk als Argumentationshilfen u.ä. genutzt werden.

Bearbeitet von My., 22 Januar 2012 - 09:08.


#18 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 22 Januar 2012 - 09:12

Wer, wie z.B. ich, mehrere Rechner sein eigen nennt und auch mal von unterwegs auf bestimmte Daten zugreifen möchte, benutzt gern solche Dienste. Ich selbst benutze Dropbox als Premium Kunde und dankt TrueCrypt befürchte ich auch nicht, dass jemand anders als eventuell die National Security Agency an meine Daten rankäme.


Ah, okay. Das ist nachvollziehbar.
Ich habe zwar auch mehrere Rechner (2 Stück um genau zu sein), aber bei den geringen Datenmengen, die ich da verwalte, reichen mir externe eine Festplatte und zwei Sticks, um die Daten jederzeit bereit zu haben.
Ich muss auch nicht rund um die Uhr und mit den verschiedensten Geräten jonglieren.

Um ehrlich zu sein, fühle ich mich bei solchen Dingen eher wie ein Anachronismus, da ich viel mit Papier arbeite.
Notizbücher und Stifte habe ich immer dabei, weil Ideen zu den unmöglichsten Zeiten kommen.
"Verwalten" muss ich eigentlich auch nur meine Schreiberei, von der ich jeden Tag mehrere Sicherheitskopien abspeichere.
Interne Festplatten, externe FP und Sticks.
Reicht mir vollkommen aus, wenn ich am Ende des Tages die fünf Minuten investiere.
Dann kann ich sowohl mit Laptop und Netbook jederzeit und überall ganz aktuell an meinen Projekten weiterarbeiten.

Irgendwelche Clouds, in denen meine Daten rumfliegen, sind mir suspekt.
Ich bin da ein wenig eigen Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Dirk, 22 Januar 2012 - 09:12.


#19 MoiN

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Geschrieben 22 Januar 2012 - 11:35

Daten auf bei externen Providern zu lagern, ob im Klartext oder verschlüsselt, halte ich generell für problematisch. Der aktuelle Fall zeigt, wie schwer es sein dürfte, an eigenes Datenmaterial zu gelangen, das bei z.B. Megaupload geparkt wurde (ich meine hier auschließlich legale Inhalte). Es zeigt auch meines Erachtens die Problematik des Falls. Es wird hier so getan, als ob ein System auschließlich der Verbreitung illegaller Inhalte gedient habe. Wenn der Chef einer Supermarkt-Kette wegen irgendwelcher Delikte verhaftet wird, werden auch nicht sämtliche Filiale geschlossen.

Ich denke, verübergehende Wegnahme vom Netz ist im Falle von Megaupload noch vorstellbar, aber gegen eine langfristige Einstellung wird es - und gerade in den USA - genügend Klagen geben.

Der Fall ist etwas anders gelagert, als bei kino.to und ähnlichen.

Hierzu noch dieser interessante Link: http://www.pcgamesha.../Internet/News/

Noch was zum Fall Megaupload:

"Der Anwalt dürfte aber genügend Ansatzpunkte für eine Verteidigung finden, denn das System von Megaupload basierte auf der Idee, das Risiko für die Urheberrechtsverletzungen auszulagern. Megaupload stellt die Infrastruktur, um Musik oder Filme hochzuladen. Das ist aber nur illegal, wenn diese nicht als Privatkopie genutzt werden."

Quelle

Die Stuttgarter Zeitung meint zu dem Fall:

"Ungelöst ist auch die Frage des digitalen Kollateralschadens einer Komplettsperre, wie sie nun die US-Behörden vorgenommen haben. Denn Megaupload wurde anders als kino.to auch von vielen Menschen für den persönlichen, legalen Datenaustausch genutzt. Das Palo Alto Research Center etwa stellte in einer Analyse fest, dass Megaupload zu einem beträchtlichen Anteil von Unternehmen genutzt wurden."

"Die legalen Nutzer beschweren sich nun darüber, dass ihre Forschungsdaten, Arbeitsdokumente und persönlichen Videos, die sie mit anderen Nutzern teilen wollten, nicht mehr verfügbar sind. Ein Nutzer namens Ernesto appelliert jetzt über das Torrent-Freak-Blog an die Behörden, seine persönlichen Daten an ihn zurückzugeben und fragt: „Was passiert nun mit den persönlichen, legalen Dateien?“ Dabei zitiert er zahlreiche Twitter-Nachrichten von anderen Megaupload-Nutzern, denen es ähnlich geht wie ihm."

Quelle

Zum WWW generell:

Zudem frage ich mich, wo ist eigentlich das Internet am meisten verwundbar. Soweit ich gelesen habe, werden IP-Adressen erst über DNS-Server (oder so ähnlich) ermittelt. Wenn jemand diese zerstört, manipuliert oder in seine Hand bringt, sind andere Server zwar immer noch erreichbar - wenn man sich die IP gemerkt hat - , aber die Standardmöglichkeit, über Namen Websites anzusprechen, ist dann tot.

Ist das die Achillesferse des WWW? Eingefügtes Bild

Bearbeitet von MoiN, 22 Januar 2012 - 12:15.

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#20 nodus

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Geschrieben 22 Januar 2012 - 12:58

Also von Anfang kann keine Rede sein. Der Kampf gegen das Internet dauert seit ich an das Wort "Internet" denken kann. Zunächst hat der Staat versucht das Netz als Hort der Kinderschänder, Bombenbastler und Nazis zu diskreditieren und einzuschränken. Später kamen die Hacker, Killerspieler, Raubkopierer und den austauschbaren Innenministern geht noch lange nicht die Puste aus. Erst wenn der letzte User überwacht, die letzte Website zensiert und die letzte Peer to Peer Node geschlossen ist werden die staatlichen Schergen ruhen. Daher wurde auch inzwischen die Piratenpartei gegründet und in Berlin mit 10% hinein gewählt. Daher ist Anonymous entstanden um die letzten Reste des freien Internets zu verteidigen. Wäre ich jünger und hätte mehr Zeit dafür würde ich auch noch auf die Barrikaden gehen. Ich bewundere das Engagement jener die sich der staatlichen Willkür und der Profitinteressen widersetzen und für die Freiheit von heute und morgen kämpfen.

Bearbeitet von nodus, 25 Januar 2012 - 16:11.

Andere Welten sind möglich
http://nodus.onreact.com/
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#21 Ming der Grausame

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Geschrieben 22 Januar 2012 - 14:47

Du hast von meinem Rechtsempfinden keinen Schimmer.

Mag sein, aber mir würde es nie in den Sinn kommen die Bundesrepublik Deutschland mit Ländern wie z.B. Weißrussland zu vergleichen. Wer so etwas macht, beleuchtet meiner Meinung nach sein Rechtsempfinden recht exemplarisch.

Es geht auch nicht darum, was in Frage zu stellen ist - und daß das, was in Frage gestellt wird, zu kritisieren wäre, weil es in Frage gestellt wird.

Doch, exakt darum geht es hier. Selbst Zensursula hat es nicht gewagt DNS-Einträge durch DENIC auf eine Seite der Bundesregierung umzustellen, sondern wollte beim Zugangserschwerungsgesetz lediglich die Provider dazu verdonnern. Hier jedoch wird jedoch ICANN, die oberste Instanz bei der Verwaltung der Top-Level-Domains und oberste Koordinatorin der DNS-Root-Nameservern, dazu verdonnert, wodurch praktisch alle Länder davon betroffen sind. Dies wird zweifellos zu einer weiteren Segmentierung des Internets führen, den die BRICS-Staaten werden sich solche eine Gängelung ganz sicher nicht gefallen lassen. Rechtlich wurde die ICANN schließlich nur deswegen in eine private Stiftung umgewandelt, damit die US-amerikanische Vormachtstellung über die Internetaufsicht ICANN gelockert wird. Die BRICS-Staaten verlangen schon lange, dass dies entweder unter UN-Administration oder unter nationale Verwaltung zu liegen habe. Dieser Präzedenzfall, falls er bestehen bleibt, wird ganz sicher weitreichende politische Implikationen nach sich ziehen. Die Vereinigte Staaten von Amerika haben sich damit selbst nur einen Bärendienst erwiesen – der Blowback ist schlicht vorprogrammiert.

Es geht hier darum, was der Ist-Zustand ist. Und der ist, dass das, was mit den .com-Domains passiert (ist), nicht unrechtmäßig war und ist. Ob das in Frage zu stellen ist, ist dabei unerheblich.

Ob die Beschlagnahme von Domains durch die US-Regierung rechtsgültig ist, ist noch überhaupt nicht entschieden. Es gibt berechtigte Zweifel, sowohl ob Websites mit rechtswidrigem Charakter auf Antrag des Justizministeriums überhaupt gesperrt werden dürfen, alleine schon, weil dadurch schon mehrfach gänzlich unbeteiligte Unternehmen hineingezogen worden sind, und ob konkrete Beschlagnahmen von z.B. Metasuchmaschine überhaupt rechtmäßig sein können. Diesbezügliche Verfahren sind alle noch anhängig.

DropBox ist für "Nichtmitglieder" eine Zumutung, was die Downloadraten angeht; darüberhinaus ist auch DropBox ein potenzielles Sicherheitsrisiko.

Wenn ich Daten mit Nichtmitgliedern von Dropbox austauschen will, dann verwende ich schlicht ein One-Click-Hoster. Dass Dropbox ohne TrueCrypt ein potentielles Sicherheitsrisiko ist, ist unbestritten. Mit TrueCrypt ist jedoch Dropbox so sicher, wie IT nur sicher sein kann. Ich traue nur der National Security Agency zu, überhaupt genügend Crypto-Rechenkraft zur Verfügung zu haben, um via Brute-Force-Methode an meine Daten zu kommen und selbst die NSA dürfte bei einem kaskadierten Rijndael-256-Bit-AES- und 256-Bit-Serpent-Algorithmus eine Weile dafür brauchen.

Ebenso, wie sf-fan.de zu Rec ht erbeten hat, Angelegenheiten aus dem SF-Netzwerk aus dem sf-fan.de-Forum herauszuhalten, halte ich es für wünschenswert, wenn sf-fan.de-Angelegenheiten nicht hier im SF-Netzwerk als Argumentationshilfen u.ä. genutzt werden.

Stehst du etwa nicht mehr zu deiner Aussage? Oder hast du lediglich nur etwas dagegen, dass ich meine Aussagen auch gerne argumentativ unterfüttere und so jeden die Möglichkeit biete, sich ein eigenes Bild zu verschaffen?

Es zeigt auch meines Erachtens die Problematik des Falls. Es wird hier so getan, als ob ein System auschließlich der Verbreitung illegaller Inhalte gedient habe. Wenn der Chef einer Supermarkt-Kette wegen irgendwelcher Delikte verhaftet wird, werden auch nicht sämtliche Filiale geschlossen.

Richtig, hier wird ein Dienstleister für das Fehlverhalten seiner Kundschaft verantwortlich gemacht. Es scheint zweifelsfrei festzustehen, dass Kim Schmitz sehr wohl darüber informiert war, was seine Kunden so alles anstellten. Wird ein Eisenwarenhändler jedoch dafür haftbar gemacht, wenn er berechtigte Anhaltspunkte dafür hat, dass seine Kunden die Brecheisen für illegale Zwecke einsetzen? Ich kann mich an einen Investigativen-Journalismus-Beitrag eines Politmagazins erinnern, wo als Skinhead getarnte Mitarbeiter Baseballschläger einkaufen gingen und offensichtlich war, wofür sie es einzusetzen gedachten.

Der Fall ist etwas anders gelagert, als bei kino.to und ähnlichen.

Korrekt. 25% der Datenströme von Megaupload wurden von Firmenkunden abgewickelt und der Grund dafür war höchst naheliegend: Megaupload war extrem gut angebunden, d.h. extrem schnell.

Soweit ich gelesen habe, werden IP-Adressen erst über DNS-Server (oder so ähnlich) ermittelt. Wenn jemand diese zerstört, manipuliert oder in seine Hand bringt, sind andere Server zwar immer noch erreichbar - wenn man sich die IP gemerkt hat - , aber die Standardmöglichkeit, über Namen Websites anzusprechen, ist dann tot. Ist das die Achillesferse des WWW? Eingefügtes Bild

Achillesferse würde ich es nicht nennen, schließlich kann jeder ein alternativer DNS-Server wie z.B. OpenDNS verwenden. Bei Zensursula oder als Arcor dazu verurteilt wurde die bekannteste Porno-Seite zu sperren war der Standardrat schlicht die DNS-Server des Vatikans zu verwenden. Wenn jedoch ICANN involviert ist, ist das höchst problematisch, schließlich ist ICANN immer noch die höchste Instanz der DNS-Root-Nameservern.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#22 simifilm

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Geschrieben 22 Januar 2012 - 20:15

Zur Frage, mit welcher juristischen Argumentation es möglich war, Megaupload vorzugehen, gibt es einen Artikel auf ArsTechnica. Hier der zentrale Abschnitt:

Which brings us to Megaupload. Several readers asked under what basis the site could be taken down and its employees hauled from New Zealand to a federal court in Virginia. The indictment provides answers. We'll let a judge rule on the merits, but it's worth understanding the government's position here, which is: Megaupload purposely did business in the US and with US residents, and it targeted its sites (in part) toward the US. You generally can't gain the benefits of doing business in a jurisdiction without complying with its laws, and being subject to its enforcement efforts (assuming that the jurisdiction can physically gets its hands on you).


Bearbeitet von simifilm, 22 Januar 2012 - 20:15.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

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#23 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 22 Januar 2012 - 23:06

Mit anderen Worten: Ein jeder, der eine US-Dienstleistung in Anspruch nimmt, kann vor ein US-Gericht gestellt werde. Warum muss ich da sofort an Julian Assange denken?
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#24 valgard

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Geschrieben 23 Januar 2012 - 05:58

Mit anderen Worten: Ein jeder, der eine US-Dienstleistung in Anspruch nimmt, kann vor ein US-Gericht gestellt werde. Warum muss ich da sofort an Julian Assange denken?

Da ich Webspace in den USA habe muß ich wohl aufrüsten!
Nicht das die amerikanischen Spezialtruppen demnächst vor der Tür stehen.

Muß unser Hund doch mehr Wasser aus Catenom trinken damit seine Mutationen stärker werden.
Er hat schon ast Okrill kräfte entwickelt ;-)

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#25 My.

My.

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Geschrieben 23 Januar 2012 - 08:24

Mit anderen Worten: Ein jeder, der eine US-Dienstleistung in Anspruch nimmt, kann vor ein US-Gericht gestellt werde. Warum muss ich da sofort an Julian Assange denken?

Nicht nur das. Wer in den US Geschäfte überhaupt macht, muss sich der amerikanischen Gesetzgebung unterwerfen. Das war nach dem seinerzeitigen "Pudel-Mikrowellen"-Urteil in den USA ein großes Thema bei deutschen Firmen: Produkthaftung. (Ist heute eigentlich in allen Industrienationen ein Thema; damals ging es v.a. um die USA.)

My.

#26 Ming der Grausame

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Geschrieben 23 Januar 2012 - 15:25

Da ich Webspace in den USA habe muß ich wohl aufrüsten!

Dürfte schwierig werden. Es ist praktisch absolut unmöglich, eine weltweite IT-Dienstleistung anzubieten, ohne auf US-amerikanische Infrastruktur zurückzugreifen.

Nicht das die amerikanischen Spezialtruppen demnächst vor der Tür stehen.

Dieser Job wird wohl das örtliche SEK übernehmen, war in Neuseeland ja auch nicht anders. Das Subsidiaritätsprinzip lässt grüssen.

Wer in den US Geschäfte überhaupt macht, muss sich der amerikanischen Gesetzgebung unterwerfen.

Das ist ja klar. Aber das es bereits genügt PayPal zu benutzen, um der US-Jurisdiktion zu unterliegen, selbst wenn man keine Geschäfte mit US-Bürger und auch sonst der geschäftliche Mittelpunkt außerhalb der Vereinigte Staaten von Amerika liegt, war mir zumindest neu und exakt das ist die Quintessenz des ArsTechnica-Artikels. Wer also kubanischen Zigarren in Deutschland für Deutsche via Online-Handel anbietet und hierzu PayPal verwendet, kann bereits vor ein US-Gericht angeklagt werden – obwohl es in Deutschland absolut legal ist, mit kubanischen Zigarren zu handeln.

//Edit: Korrektur

Bearbeitet von Ming der Grausame, 23 Januar 2012 - 17:05.

„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#27 MoiN

MoiN

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Geschrieben 24 Januar 2012 - 10:55

Im Internet rummst es ja nicht erst seit Megaupload.

Das aktuelle "In der Sache John Asht" (*) zeigt, wie das Internet Schauplatz virtueller Machtkämpfe geworden ist. Da wird behauptet, gedroht, gelogen, daß sich die Balken biegen.

Wie sieht es eigentlich mit der Beweissicherung aus? Einträge in Blogs, in Websites können jederzeit gelöscht und verändert werden. Niemand kann doch eigentlich später beweisen, was wo wie gestanden hat, denn auch Ausdrucke oder abgespeicherte Inhalte können gefälscht sein.

Ein Heuhaufen, in dem die Justiz, so sie gefordert ist, kaum noch eine Nadel findet. Da bleibt noch viel zu tun.


* Zitat: "Die Moral von der Geschicht: Lege dich nicht an mit einem Schriftsteller niemals nicht! (dreimal nicht = mega-nicht) "

Bearbeitet von MoiN, 24 Januar 2012 - 11:00.

πάντα ῥεῖ

 

Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit  ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi ..   .A I N


#28 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 24 Januar 2012 - 20:13

Wie sieht es eigentlich mit der Beweissicherung aus?

Wenn Server-Logs vorhanden sind, ist das kein Problem. Existieren keine Server-Logdateien, kann immer noch der Server selbst beschlagnahmt werden – IT-Forensiker können ziemlich gut bereits gelöschte Daten restaurieren. Nach 9/11 wurden sogar Daten aus Festplatten restauriert, die extreme Hitze und Druck infolge des Einsturzes des World Trade Centers ausgesetzt waren.
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#29 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 24 Januar 2012 - 21:48

Nach 9/11 wurden sogar Daten aus Festplatten restauriert, die extreme Hitze und Druck infolge des Einsturzes des World Trade Centers ausgesetzt waren.

Datenretter wie Kroll Ontrack haben das auch vor dem 11.09.2001 schon gemacht.

My.

#30 MoiN

MoiN

    Galaktonaut

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Geschrieben 25 Januar 2012 - 10:44

Wenn Server-Logs vorhanden sind, ist das kein Problem. Existieren keine Server-Logdateien, kann immer noch der Server selbst beschlagnahmt werden – IT-Forensiker können ziemlich gut bereits gelöschte Daten restaurieren. Nach 9/11 wurden sogar Daten aus Festplatten restauriert, die extreme Hitze und Druck infolge des Einsturzes des World Trade Centers ausgesetzt waren.

Das Problem ist im Grunde viel einfacher.

Siehe mein oben vor ein paar Tagen zitierter Satz aus dem Blog des Herrn Asht:

"Die Moral von der Geschicht: Lege dich nicht an mit einem Schriftsteller niemals nicht! (dreimal nicht = mega-nicht) "

Heute steht da nur noch:

"Die Moral von der Geschicht: Die Bösen hat's erwischt!"

Die Umformulierung ist in diesem Fall natürlich trivial und ohne Belang. Aber was ist mit anderen kritischen Äußerungen (da er ja ausgerechnet diese Passage geändert hat, scheint er ja wohl hier mitzulesen Eingefügtes Bild ). Ich könnte ja noch nicht einmal beweisen, wenn ich müßte, daß erstes Zitat da überhaupt so gestanden hat.

Das meine ich mit "Beweissicherung" (und ich bin kein Kriminalist, der sich da vielleicht besser auskennt).

Aber der Blog des Herrn Asht diente mir ja nur als aktuelles Beispiel. Das ist im Internet wohl ein grundlegendes Problem.

Nachtrag: Herr Asht könnte sich natürlich jetzt einen Spaß daraus machen, und die ursprünglich Version wieder herstellen. Panta rei (oder so ähnlich) Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Bearbeitet von MoiN, 25 Januar 2012 - 10:57.

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