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Markus Heitz - Collector


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63 Antworten in diesem Thema

#1 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 15 Juni 2010 - 06:53

Eingefügtes Bild
Collector
Markus Heitz
Teil 2: Akt 8 bis Schluss

Beginn: 1.7

#2 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 07 Juli 2010 - 14:28

Ich bin mittlerweile durch. Ohne zu sehr auf den Inhalt eingehn zu wollen denn es sind ja noch einige erst am Beginn, muß ich feststellen, das der Roman zwar leicht und kurzweilig lesbar, aber auch nicht mehr als eben das ist. Mag sein das ich in der letzten Zeit einfach zuviele Space Operas hintereinander gelesen habe und diesem Subgenre etwas überdrüssig bin, aber so richtig das Blut in Wallung, den Puls erhöhen oder auch nur bisweilen ein aha hervorzaubern, das vermochte dieser Roman nicht. Eigentlich sind im laufe der Handlung zwar so einige Interessante Ansätze vorhanden, die von anderen Lesern schon genannt wurden, wie zb der "Veteran" der "Chemical" die ungleichen Schwestern oder auch die "Jungfrau von Orleans :) ", aber dennoch reißt es einen nicht wirklich vom Hocker. Alles bleibt seltsam beruhigt auf ziemlich gleichem Spannungslevel. Der Roman ist für mich nicht wirklich gut geschrieben. Eher routiniert. Auch schon angesprochen wurden die nervigen Anspielungen an unsere Gegenwart die wirklich penetrant häufig sind und auf mich so wirken als seien diese von Marketing Experten im Roman platziert worden in der Hoffnung dadurch etwas für die Auflage zu tun. In Wahrheit stören sie jedoch den Lesegenuß zu einem nicht unerheblichen Teil. Erinnerte mich ein bißchen an die gleiche Schiene bei Perry Rhodan vor einigen Jahren - nicht gut. Die Storyline ist nicht schlecht und hat Potential, die Ausarbeitung finde ich jedoch sehr ungenügend. Der Autor bleibt farblos an Stellen wo er besser ins Detail gegangen wäre, Oberflächlich in Bereichen die eine tiefergehende Beleuchtung verdient gehabt hätte und schafft es letztlich zu selten den Leser wirklich in seiner Geschichte mitzunehmen, ihn etwas eintauchen zu lassen. Man bleibt unschön distanziert und seltsam unberührt. Man merkt dem Roman an, das er für eine längere, eventuell endlos? - Reihe konzipiert wurde von denen es derzeit nach meinerm Dafürhalten einfach zu viele auf dem Markt gibt. Routiniert ohne zu verzaubern, kurzweilig ohne einen bleibenden Eindruck zu vermittlen. Letztlich so fürchte ich, bleibt dieser Roman ziemlich belanglos. 4/10 Pkt

Bearbeitet von Amtranik, 07 Juli 2010 - 14:31.


#3 Susanne11

Susanne11

    Temponaut

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Geschrieben 07 Juli 2010 - 14:38

Ohne zu sehr auf den Inhalt eingehn zu wollen denn es sind ja noch einige erst am Beginn, muß
ich feststellen, das der Roman zwar leicht und kurzweilig lesbar, aber auch nicht mehr als eben das ist.
Mag sein das ich in der letzten Zeit einfach zuviele Space Operas hintereinander gelesen habe und diesem Subgenre etwas überdrüssig bin, aber so richtig das Blut in Wallung, den Puls erhöhen oder auch nur bisweilen ein aha hervorzaubern, das vermochte dieser Roman nicht.
...
Die Storyline ist nicht schlecht und hat potential, die Ausarbeitung finde ich jedoch sehr ungenügend. Der Autor bleibt farblos an Stellen wo er besser ins Detail gegangen wäre, Oberflächlich in Bereichen die eine tiefergehende Beleuchtung verdient gehabt hätte und schafft es letztlich zu selten den Leser wirklich in seiner Geschichte mitzunehmen, ihn etwas eintauchen
zu lassen. Man bleibt unschön distanziert und seltsam unberührt.

Routiniert ohne zu verzaubern, kurzweilig ohne einen bleibenden Eindruck zu vermittlen.
Letztlich so fürchte ich, bleibt dieser Roman ziemlich belanglos.


Dem kann ich mich wörtlich anschließen. Es war die richtige Lektüre, um einen grippalen Infekt zu überstehen.

Ich vermute, dass Heitz gezielt für ein bestimmtes Publikum schreibt und um die Verkaufszahlen zu optimieren. Dem Buch fehlt jegliche individuelle Note, jegliche unverwechselbare athmosphärische Qualität. Es ist nicht aus einem Guß, sondern hat irgendwie eine löchrige Substanz. *schluck* Ich kann es leider gerade nicht anders ausdrücken.

Fazit: Von Heitz werde ich nichts mehr lesen.

#4 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 07 Juli 2010 - 14:51

die nervigen Anspielungen an unsere Gegenwart die wirklich penetrant häufig sind und auf mich so wirken als seien diese von Marketing Experten im Roman platziert worden


Ich glaube, die Marketing-Experten sorgen eher dafür, dass man das Teil kauft, BEVOR man es liest: Den Begriff "SF" auf dem Umschlag vermeiden, schön große Buchstaben und bloß nicht zu viele pro Seite ...

Das Nachwort legt die Vermutung nahe, dass Markus Heitz die Anspielungen an SF-Popkultur als liebevolle Details eingebaut hat. Schade, dass das eher aufgesetzt wirkt... darüber kann man hinweg gehen.

Nicht hinweg komme ich über die sprachliche Mittelmäßigkeit und den "Spannungsaufbau", der offenbar darin besteht, alle 10 Seiten eine polternde Actionszene einzubauen.

Irgendwie finde ich das Buch ein klein wenig ärgerlich: Da bringt ein großer Verlag mal ausnahmsweise einen fett beworbenen SF-Roman eines deutschen Autors, und was steckt drin? Routinierter Durchschnitt.

Ich hab's gestern und heute wieder nicht über mich gebracht, mehr als je eine Szene zu lesen...

Bearbeitet von Uwe Post, 07 Juli 2010 - 14:53.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#5 molosovsky

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Geschrieben 07 Juli 2010 - 15:12

Heitz, als populärer Vertreter einer jüngeren Generation Phantasten, ist (für mich) einer aus einem ganzen Rudel ähnlicher Autoren, deren Schreibe und Geschichten mir einfach zu flach und berechnbar sind. Für Leseanfänger sicherlich reizvoll. Ist für mich also abgefrühstückt. Grüße Alex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#6 Rusch

Rusch

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Geschrieben 07 Juli 2010 - 18:14

Freunde, Freunde, Freunde. Wir machen zwei Threads, um intensives Spoilern zu vermeiden. Zumindest alles, was zu Schlussbewertung des Buchs gehört, muss hier rein.

#7 Leonie Moor

Leonie Moor

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Geschrieben 07 Juli 2010 - 20:48

Hi Leute, darf ich meine Fragen hier nochmal stellen? Das würde mich nämlich echt interessieren. Nicht das das untergeht.

Mich irritieren drei Sachen.

1. Warum baut ein Autor wie Markus Heitz seine Story vor dem Hintergrund eines uralten Rollenspiels auf?
http://index.rpg.net...tml?mainid=1621
2. Warum schreibt Christoph Hardebusch den zweiten Teil?
3. Warum schmeißen sich zwei Fantasy-Autoren auf so eine Space-Opera?

Take care! Leo

#8 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 07 Juli 2010 - 20:55

Battletech
Weil es in solchen Universen teilweise excellente Romanreihen gibt.

#9 Leonie Moor

Leonie Moor

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Geschrieben 07 Juli 2010 - 20:57

Sind die von Fantasy-Autoren?

#10 Morn

Morn

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Geschrieben 08 Juli 2010 - 13:44

[Mod]
Weitere Antworten auf Leonies Fragen bitte in diesem Thread, in dem sie die Fragen zuerst gestellt hatte.
[/Mod]

#11 Uwe Post

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Geschrieben 11 Juli 2010 - 09:36

Ich bin jetzt durch. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse, einige Fragen werden beantwortet und einige Handlungsfäden verknüpft. Ehrlich gesagt kann ich nicht beurteilen, ob das alles logisch ist - dazu habe ich einfach einige Figuren und ihre Beweggründe nicht klar genug verstanden. Es ist ein Charakteristikum von B-Movies, unerforschten physikalischen Gegebenheiten quasi magische, also übernatürliche Eigenschaften zuzuordnen, und das Fehlen logischer Begründungen durch lautes Geballer zu kaschieren. Besonders deutlich geschieht dies in COLLECTOR gegen Ende mit dem "Schwarzen Loch", das Heitz, ohne sich auf unangenehme Fragen einzulassen, einfach mal als Sternentor einsetzt, und das ohne den Begriff "Schwarzschild-Radius" auch nur einmal zu bemühen. Ich habe das freilich nicht anders erwartet. Ich will mich gar nicht mehr lange mit diesem Buch aufhalten. Es hat mich leidlich unterhalten, hat ein paar nette Stellen, besonders spannend war's nicht, es fehlte eine "richtige" Hauptfigur zum Mitfiebern, und der Feind kam einfach nicht böse genug rüber. Von gehobener Sprache oder hintergründigem Witz fehlt jede Spur, genau wie von Tiefgang in psychologischer oder soziologischer Hinsicht. Mein Fazit: Ein nettes SciFi-Abenteuer, auf das ich auch hätte verzichten können, das mir aber auch nicht weh getan hat. Kein Beispiel für SF des 21. Jahrhunderts, und kein Werk eines modernen deutschen SF-Autors.
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#12 Rusch

Rusch

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Geschrieben 11 Juli 2010 - 10:06

Ich stimme Uwe zu: Zu den Protagonisten baute man zu keiner Zeit eine Beziehung auf. Ob Kris nun am Ende ins Gras beißt oder nicht, ist eigentlich egal. Am Ende wurde alles noch irgendwie zu einem Ende gebracht. Wenn man länger darüber nachdenkt, dann findet man viele Logiklöcher. Wieso soll eine weit fortgeschrittene Rasse eine andere Rasse fressen nur wegen des Geschmacks? Wäre so eine Zivilisation nicht in der Lage das zu replizieren? Überhaupt erfährt man von den Collektoren nur sehr, sehr wenig, was dem Buch einen schalen Beigeschmack gibt. Dass es am Ende auf schönden Kanibalismus (Intelligente Rassen untereinander) hinausläuft ist dann doch sehr enttäuschend. Wie schon Uwe schrieb. Eher eine SF Roman aus dem Golden Age als einer aus dem 21sten Jahrhundert.

#13 Skydiver

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Geschrieben 11 Juli 2010 - 11:39

Schluss, aus†¦ Meine ersten Überlegungen zu einem Schlusswort bzw. Kritik liefen auf eine Mischung der Ausführungen meiner Vorgänger hin. Daher schenke ich mir das mal. Dafür einiges zu meinem Ärger in Anbetracht der Qualität der Produktion†¦ Und mehr ist es doch nicht, Oder? Es handelt sich doch wohl um die Buchuntermalung zu einem Spieleuniversum. Nur das das Spiel dem Buch folgt und nicht umgekehrt. Bedauerlich das dies nicht vor dem Buchkauf klar war. Nach meinen letzten Erfahrungen mit den schriftlichen Machwerken von „Mass Effect“ hätte ich dankend verzichtet. So bleibt der Eindruck einem reinen Marketingobjekt aufgesessen zu sein. Alle Energie fließt in den Ausbau des Spieleproduktes. Für die „Qualitätssicherung“ des begleitenden Buches bleibt da kaum etwas übrig. Das ist natürlich reine Spekulation aber das entsprechende Gefühl bleibt. Mit ein wenig mehr Sorgfalt wäre ein durchaus unterhaltsamer Schmöker herausgekommen. So fühle ich mich als Leser nicht ernst genommen. Habe ich wirklich nicht mehr verdient als mich mit gängigem Gerümpel aus dem Fundus zweitklassiger SF bedienen zu lassen? Es wird nicht einmal der Versuch unternommen die verschiedenen Elemente in ein schlüssiges Bild zu bringen. Unter dem Motto: „Der blind konsumierende SF Freak wird sich sein verquertes Weltbild schon Zusammenreimen“. Danke! Ich verzichte!

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#14 Skydiver

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Geschrieben 11 Juli 2010 - 11:48

Wieso soll eine weit fortgeschrittene Rasse eine andere Rasse fressen nur wegen des Geschmacks? Wäre so eine Zivilisation nicht in der Lage das zu replizieren?...
Dass es am Ende auf schönden (Schnöden ??) Kanibalismus (Intelligente Rassen untereinander) hinausläuft ist dann doch sehr enttäuschend.

Wie schon Uwe schrieb. Eher eine SF Roman aus dem Golden Age als einer aus dem 21sten Jahrhundert.


Hi Rusch,

...das verzehren des Gegners als Kulturgut ist durchaus ein gängiges Konzept. Im Falle einer Intelligenten Rasse sehe ich das auch nicht als Hinderungsgrund. Wer kann sich schon sicher sein mit seiner Pizza Tonno oder dem Tunfischsalat nicht auch einen Delphin serviert zu bekommen?
"Golden Age" klingt so wie "Früher war alles besser" Aber ich verstehe was Du meinst... ;)

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#15 Amtranik

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Geschrieben 11 Juli 2010 - 11:58

2 Kritikpunkten der Vorschreiber möchte ich mich in jedem Falle anschliessen. Es fehlt die Heldenfigur und vor allem bleibt der ausserirdische Gegner blaß und vage ohne anständiges Profil. Daher erwärmt einen die Geschichte vermutlich auch nicht wirklich.

#16 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 11 Juli 2010 - 12:15

Dafür einiges zu meinem Ärger in Anbetracht der Qualität der Produktion†¦ Und mehr ist es doch nicht, Oder? Es handelt sich doch wohl um die Buchuntermalung zu einem Spieleuniversum. Nur das das Spiel dem Buch folgt und nicht umgekehrt. Bedauerlich das dies nicht vor dem Buchkauf klar war. Nach meinen letzten Erfahrungen mit den schriftlichen Machwerken von „Mass Effect“ hätte ich dankend verzichtet.

Es gibt einiges an guten bis sehr guten Romanen zu Rollenspielen bzw. zu Rollenspiel-Universen. Die bei Heyne erschienene Battletech-Reihe ist so eins, mit Abschwächungen auch die Shdaowrun-Romane. Von daher würde ich nicht das Kind mit dem Bade ausschütten.

#17 Uwe Post

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    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 11 Juli 2010 - 12:25

das verzehren des Gegners als Kulturgut ist durchaus ein gängiges Konzept.


Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Menschenfleisch eine Wirkung auf die Collies, die jener von Drogen ähnelt. Einmal wird der Begriff "Abhängigkeit" verwendet. Kurz bevor Heitz das Geheimnis aufdeckt, lässt er Kris einmal denken "wie eine Herde Kühe". Dies weist darauf hin, dass es sich keineswegs um ein rituelles Konzept handelt.

Übrigens lese ich als nächstes "Kaiserkrieger". Und wisst ihr was? Dirk van den Booms Roman ist schon nach 50 Seiten lebendiger, spannender und fesselnder als der ganze Heitz.

Bearbeitet von Uwe Post, 11 Juli 2010 - 12:25.

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#18 hawaklar

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Geschrieben 11 Juli 2010 - 12:58

...das verzehren des Gegners als Kulturgut ist durchaus ein gängiges Konzept.

Das mag ja sein, aber muss die Schlachtung 1 zu 1 aus einem heutigen Schlachthof übernommern werden (Aufhängen an den Achillessehnen, Rübe ab, Blut wird durch Gitter abgeleitet (ob die Collies auf Blutwurst stehen, wurde allerdings nicht geschrieben), Entfernen der Körperbehaarung durch Brühen/Abflämmen). Wenn man schon den Schlachthof übernimmt, dann dürfte der "Metzger-Collie" aber nicht so blutverschmiert sein - in heutigen Schlachthöfen herrschen nämlich recht strenge Hygienevorschriften, ganz zu schweigen von der Tierschutzvorschrift, das Schlachtvieh zu betäuben, bevor es durch Ausbluten getötet wird.

Diese Schlachthofszene ist m. E. exemplarisch für eine effekthascherische Schreibe, die sich durch weite Teile des Buches zieht

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#19 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 11 Juli 2010 - 13:41

Das mag ja sein, aber muss die Schlachtung 1 zu 1 aus einem heutigen Schlachthof übernommern werden

Das ich die Umsetzung für gelungen halte habe ich nicht geschrieben.

Diese Schlachthofszene ist m. E. exemplarisch für eine effekthascherische Schreibe, die sich durch weite Teile des Buches zieht

Genau !

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#20 Rusch

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Geschrieben 12 Juli 2010 - 09:47

"Golden Age" klingt so wie "Früher war alles besser" Aber ich verstehe was Du meinst... :(


Nein, so war es nicht gemeint. Unter Golden Age SF ist das gemeint, was in den Pulp Helfen geboten wurde. Raumschlachten, Monster, Aliens, alles effektvolle präsentiert. Aus heutiger Zeit wirkt das meiste davon sehr überholt und naiv.

@Uwe: Klar schreibt Dirk gut. Seine Romane habe ich immer mit Vergnügen gelesen.
Wegen dem Effekt des Menschfleischs auf die Collies - da sag ich nur: Diesen Effekt muss eine so hohe Kultur Synthetisieren können.
Wie auch immer: Der Hauptschwachpunkt an dem Ganzen ist doch die fehlende Hinterfragung der Motivation. Wenn das z. B. eine Kultur wäre wie die Predatoren aus den Filmen, dann würde jeder sagen: Hey, ja, klar. Die geben sich nach einem langen Tag voller Kampf und Gefahren ein Menschenschnitzel. Aber die Collies sind - ja was eigentlich. Irgend welche Ahumane. Dafür, dass sie dem Buch den Titel gegeben haben, ist diese Erkenntnis doch recht wenig.

#21 Oliver

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Geschrieben 12 Juli 2010 - 09:57

Da ich bereits im Parallel-Lesezirkel auf SF-Fan.de
http://forum.sf-fan....php?f=17&t=5105
teilgenommen hatte, wollte ich mich hier etwas zurück halten und habe nur mitgelesen. Mit Interesse nehme ich zur Kenntnis, dass der Tenor dieses Lesezirkels hier wohl ähnlich ausfallen wird wie drüben:

Alles andere als begeistert.

Nachdem Jürgen sich hier im Forum vor ein paar Wochen nach Lektüre des Romans in einen regelrechten Begeisterungs-Furor über den Roman reingeschrieben hatte, war ich davon ausgegangen, dass die Diskussion hier etwas kontroverser geführt werden würde als bei SF-Fan.de. Aber auch hier scheint größtenteils Einigkeit zu herrschen. Einigkeit im Daumen runter.

Ich will mich gar nicht mehr lange mit diesem Buch aufhalten. Es hat mich leidlich unterhalten, hat ein paar nette Stellen, besonders spannend war's nicht, es fehlte eine "richtige" Hauptfigur zum Mitfiebern, und der Feind kam einfach nicht böse genug rüber. Von gehobener Sprache oder hintergründigem Witz fehlt jede Spur, genau wie von Tiefgang in psychologischer oder soziologischer Hinsicht.

Es ist nicht nett, aber machen kann man da nix: Diesen Worten kann ich (bzw. habe mich im anderen Lesezirkel) mich ebenfalls vollinhaltlich anschließen, ich hatte dem Roman 4/10 Punkten gegeben.

Mit repräsentativ wollen wir ja immer vorsichtig sein, aber wenn zwei Lesezirkel in zwei SF-Foren zu einem halbwegs ähnlichen Ergebnis kommen, darf man das schon als einen Indikator nehmen. Angesichts ausgezeichneter Verkaufszahlen, einiger begeisterter Amazon-Lesermeinungen vor allem von jüngeren Lesern und dem Heitz-typischen dreist-frechen Genre-Umettikettieren
(mein Hausarzt attestierte mir neben einer semantischen "All Age"- und "Dunkle Spannung" inzwischen auch eine "Space Fiction"-Wortallergie - Pillen dafür hat er auch nicht, er riet: Fernhalten und meiden, mehr könne man da nicht machen)
darf man wohl feststellen:

Markus Heitz braucht die üblichen/traditionellen Genre-Leser nicht und überschlägt sich auch nicht, diesen Gefallen zu tun. Hat er doch offensichtlich nicht nur ein großes, sondern das größte Lesepublikum für phantastische Literatur in Deutschland gefunden. Denn obwohl er nicht für Genre-Freunde schreibt, landen seine Bücher so hoch in den Bestsellerlisten, wie von keinem anderen deutschen Phantastik-Autor. Er hat offensichtlich seine Nische gefunden, eine Nische, und da kann ich dann den Frust manch anderer deutscher Phantastik-Autoren zumindest entfernt nachvollziehen, so groß wie der deutsche Buchmarkt.

Wir hatten hier ja schon mal eine Alters-Umfrage: Offensichtlich schreibt Heitz vornehmlich für ein Publikum, das jünger ist als wir und vor allem in (Genre-)Literatur nicht so bewandert, Ausnahmen (siehe den Furor oben) und geschmackliche Fragen mal beiseite. Also nix für ungut, Jürgen und andere Fans des Romans, jeder (ich natürlich auch) hat seine guilty pleasures.

Da ich dem Rat meines Arztes folgen muss, hier meine Bitte für die nächsten 10-20 Jahre: Wenn Markus Heitz mal einen Roman für leseerfahrene Genre-Freunde schreibt, bitte ich höflich um einen dezenten Hinweis. Danke.

Bearbeitet von Oliver, 12 Juli 2010 - 10:03.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#22 Uwe Post

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Geschrieben 12 Juli 2010 - 12:01

Interessanterweise hat Heitz aber gerade für Genre-Freunde einiges eingebaut - jedenfalls in Form von Begriffen der SF-Popkultur wie 23, 42, Hyperion, Babylon 5.
Daran sieht man, dass er eigentlich selbst ein "Fan" ist (schreibt er ja auch im Nachwort) und durchaus die Genre-Freunde ansprechen wollte. Gegen die grundsätzlichen Plot-Merkmale ist ja auch nicht viel einzuwenden: Titten, Wummen, Aliens :( Aus diesen Komponenten lassen sich bekanntlich sehr unterhaltsame Romane schmieden, wenngleich man keine innovative SF erwarten darf.

Aber dem Roman fehlt es ja nicht nur an genrespezifischer Qualität. Wir diagnostizieren ja auch mangelnde Spannung, flache Charaktere und niveaulose Sprache, und man sollte doch meinen, dass mindestens die ersten beiden Punkte auch junge, Genre-unerfahrene Leser abschrecken. Genaugenommen würde ich behaupten, dass das sogar zutrifft. Denn sehr viele Leute haben den Roman einfach gekauft, weil Heitz draufsteht, weil das Cover gut aussieht und weil er stapelweise in den Buchhandlungen liegt. Nicht, weil er spannend ist (man kauft ja VOR dem Lesen...). Die Amazon-Bewertungen spiegeln das auch tendenziell wider: Der Schwerpunkt liegt bei 4 Sternen und die Schwächen werden auch dort genannt.

Fazit: Wie würde sich erstmal ein guter SF-Roman verkaufen, der entsprechend beworben in den Markt gedrückt wird?
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#23 Rusch

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Geschrieben 12 Juli 2010 - 12:10

Fazit: Wie würde sich erstmal ein guter SF-Roman verkaufen, der entsprechend beworben in den Markt gedrückt wird?


Ganz einfach: Bei weitem nicht so gut!!!

Wie ich zu dieser Annahme komme? Für die große Mehrheit der Deutschen Phantastik Leser gilt auch das, was man über Bild, DSDS oder McDonalds sagt. Die Leute wissen, dass es nicht das beste ist, aber es ist das was sie wollen. Ich sehe da kein Phänomen unserer Zeit sondern einen wohl dem Menschen angeborener Trieb zur seichten Unterhaltung. Blos nicht zu viel darüber Nachdenken müssen. Ich habe mein Buch einem Monat nach der Veröffentlichung gekauft und es ist bereits die zweite Auflage. Also wurden die Erwartungen von Heyne wohl deutlich übertroffen.
Heitz schreibt wohl genauso wie Hohlbein. Den erfahrenen Lesern ringt er nur ein müdes Lächeln ab, aber die Masse seiner Anhänger bejubelt ihn...

Bearbeitet von Rusch, 12 Juli 2010 - 12:10.


#24 Uwe Post

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Geschrieben 12 Juli 2010 - 12:42

aber die Masse seiner Anhänger bejubelt ihn...


Ich weiß nicht... jubeln tut jedenfalls auf amazon kaum jemand (über "Collector").

Ich glaube, dass sich der Roman verkauft, weil Heitz draufsteht und er in den Bestsellerlisten steht. Hey, das ist SF! Das lesen die Leute doch eigentlich gar nicht! Würde mich nichtmal wundern, wenn viele das Ding kaufen, und nach ein paar Seiten weglegen, weil leider keine Zwerge drin vorkommen. Aber egal, gekauft haben sie's! Vielleicht hat Heyne vorsichtigerweise nichtmal eine besonders hohe Startauflage gedruckt. Sicher weniger als bei einem Fantasy-Schinken des gleichen Autors. Daher die 2. Auflage.

Aber, um mal zu relativieren: Das Buch ist schon okay. Ich habe schon viel schlechteres gelesen (oder in die Ecke gepfeffert), aber natürlich auch viel besseres. Und für den unbedarften Leser, der vielleicht ab und zu mal Star Trek gesehen hat, ist es vielleicht ganz nett, sich mal so richtig die Lasertorpedos um die Ohren ballern zu lassen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich sag halt nur: Man hätte es besser machen können.

@hawaklar: Ich gehe davon aus, dass Heitz die Schlachthof-Szene absichtlich einem hiesigen Analogon sehr ähnlich gestaltet hat, um Abscheu auszulösen. Man kann das als Effekthascherei bezeichnen (vor allem, wenn das Buch allgemein eher flach ist), man könnte aber auch sagen, dass er hier ein Mittel einsetzt und beim Leser erfolgreich das gewünschte Gefühl auslöst. Allerdings schlicht und ergreifend zu spät - denn erst in dem Moment, kurz vor Schluss, wird klar, dass die Collies wirklich "böse" sind. Vorher stellen sie keine besondere Bedrohung dar, jedenfalls wirken sie auf mich als Leser nicht sonderlich bedrohlich (okay, und hinterher auch nicht mehr, da war der Roman quasi vorbei).
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#25 Rusch

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Geschrieben 12 Juli 2010 - 13:01

Das Dirk van den Booms Tentakel waren böse. So schreibt man über wirklich böse Aliens. :( Aber Du tust Star Trek unrecht. Ein durchschnittlicher Star Trek Roman bot mehr als Collektor.

#26 Uwe Post

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Geschrieben 12 Juli 2010 - 16:39

Aber Du tust Star Trek unrecht. Ein durchschnittlicher Star Trek Roman bot mehr als Collektor.


Kann ich nicht beurteilen. Aber zumindest zwei Dinge bietet Collector, die Star Trek (zumindest die TV-Folgen, die ich kenne) nicht bietet: Sex und Gewalt.
Was okay ist. Denn Star Trek ist oftmals doch sehr steril.
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#27 Rusch

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Geschrieben 12 Juli 2010 - 16:46

Zumindest sind die Geschichten aber etwas intelligenter erzählt. :(

#28 Jürgen

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Geschrieben 12 Juli 2010 - 21:39

@Oliver

Also nix für ungut, Jürgen und andere Fans des Romans, jeder (ich natürlich auch) hat seine guilty pleasures.


Wie, was ... du kommst zu einem anderen Ergebnis bei Collector ?

Ist ja unerhört. :thumb: :D

Nee, mal Tacheless.
Klar mag ich seinen Stil und natürlich lese ich ihn gerne.... zumindest so lange keine Zwerge in seinen Storys auftauchen. ;)
Heintz trifft bei mir aus nicht nachvollziehbaren Gründen den "U-Punkt"; unterhält mich also so, wie ich unterhalten werden möchte.
Das macht Uwe mit seinen Sachen ja (meist) auch.
Trotzdem bin ich weit davon entfernt, zu der Schar von Heintz-Jüngern zu gehören.

Und ich stehe auch weiterhin zu meiner Meinung, denn gerade in letzter Zeit habe ich dutzende von SF-Romanen gelesen. Keiner war besser geschrieben als Collector - allerdings auch sehr wenige schlechter.

Ich denke, daß sich augenblicklich eine Trendwende in der SF-Literatur abzeichnet; weg vom kopflastigen Erklärungsungetüm und hin zur straight erzählten Story im strandurlaubstauglichen Backsteinformat mit Tendenz zur leichten Unterhaltung.
Sicherlich kein beliebter Trend bei Hirnakrobaten, die einen SF-Roman bis zur letzten Satzbedeutung zerlegen. (komisch, warum fällt mir bei dieser Lesegruppe immer der Vergleich zu den Fans im Film Galaxy Quest ein)
Da diese Generation von SF-Freunden aber sowieso rapide abnimmt, bleibt nur der "Markt" als Stimmungsbarometer übrig, um den Erfolg eines Romans einzuschätzen. Und hier spricht alles, aber auch wirklich ALLES für Markus, denn das Buch wird gekauft, OBWOHL mittlerweile durchgedrungen ist, dass es sich hierbei um waschechte SF handelt. :lol:

Meine Meinung, die beileibe nicht neu ist, dass ein Autor so schreiben muß, wie es der Leser gern hätte, wird mit Collector allen Anschein nach bestätigt. Verkaufszahlen sind Fakten, mit denen ein Verleger arbeiten kann.... und mit Markus Schreibe können sie arbeiten.
Diesen Erfolg lediglich auf eine eingeschworene Fan-Gruppe zu reduzieren, halte ich nicht nur für völlig falsch interpretiert, sondern auch für extrem arrogant. Und genau diese Arroganz hat die SF dahin gebracht, wo sie heute steht - ins Abseits.

Naja, auch hier nichts für ungut, aber wenn Collector und der wirtschaftliche Erfolg des Buches immer noch nicht zum Umdenken bei einigen Autoren führt, dann weiß ich auch keinen Rat mehr.
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#29 Uwe Post

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Geschrieben 12 Juli 2010 - 22:25

Kannst Du das "besser geschrieben" konkretisieren? Was genau findest Du an der Schreibe so gut? Würde mich mal interessieren!
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#30 Amtranik

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Geschrieben 13 Juli 2010 - 05:43

Also wenn ich jetzt nur mal von mir selbst ausgehe. Klar ich habe den Roman gekauft. Aber nicht weil ich den so toll fand. Ich habe doch die berühmte Katze im Sack erworben. War neugierig, weil ich vom Autor bisher noch nichts gelesen hatte und er bis hierhin nur Fantasy schrieb die nicht mein Ding ist. Dann wäre da noch die Werbung und die Aufmachung. Ich würde also eher sagen das beim Verkauf von Collector der Bekanntheitsgrad des Autors und die Bewerbung des Verlages weit mehr zu den Verkaufszahlen beitrugen als die tatsächliche Qualität des Produktes. Hier schon einen gewissen Trend im Genre ausmachen zu wollen halte ich doch für ziemlich gewagt. Das "der Leser" so ein weichgespültes wischiwaschi wie es der Heitz-Roman darstellt gerne lesen möchte auch.

Bearbeitet von Amtranik, 13 Juli 2010 - 05:44.



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