Bearbeitet von Beverly, 19 August 2006 - 21:46.
Der Nahostkonflikt in der Science Fiction
#1
Geschrieben 19 August 2006 - 21:30
#2 Gast_Jorge_*
Geschrieben 19 August 2006 - 22:05
Auf die schnelle fallen mir da zwei Romane ein:Science Fiction zu Nahostkonflikt
Greg Bear
"Die Macht der Steine"(Strength of Stones)
Hier wird der Konflikt ins All verlegt: Auf dem Planeten "Gott-der-Schlachtenlenker" haben Christen, Juden und Moslems jeweils gigantische, selbsterhaltende und mobile Städte errichtet, die das Leben ihrer jeweiligen Gläubigen schützen und die Reinheit des Glaubens bewahren sollen...
Schon der Prolog ist düster:
"In nicht einmal fünf Jahren hatte der während der zweiten Hälfte des Jahrhunderts stetig anhaltende Siegeszug des Islam sich in einen Amoklauf des Terrors und der Apostasie verwandelt, eine der schlimmsten religiösen Aufwallungen in der Menschheitgeschichte.
Christliche Splitterkulte übten sich weltweit in jeder nur denkbaren Form des zivilen Ungehorsams, um das Eintreten des lange überfälligen Tausendjährigen Reiches zu beschleunigen, aber es erschien kein zweiter Messias. Ihre Renitenz färbte auf alle Christen ab.
Was die Juden betrifft - die Welt hatte noch nie einen Grund benötigt, um die Juden zu hassen.
Die in der Diaspora verstreuten Kinder Abrahams lebten ihre Sturm- und Drang-Dekade aus, und sie bezahlten dafür.
...
Nachdem sie das Heilige Land aller drei Weltreligionen verwüstet hatten, gab es keinen Ort mehr auf der Erde, an dem sie sich vereinigen konnten.
Patricia Anthony
"Kalte Verbündete"(Cold Allies)
Israel ist nach verzweifelter Gegenwehr von einer gigantischen islamischen Armee vernichtet worden, Reste der israelischen Truppen helfen Europa, das aber im Kampf gegen die Invasoren auf scheinbar verlorenem Posten steht, denn diese rücken über Spanien und Ukraine unaufhaltsam vor...
Der Roman springt sehr gut von den verschiedenen Protagonisten und Schauplätzen hin-und her.
Bearbeitet von Jorge, 21 August 2006 - 20:27.
#3 Gast_Jorge_*
Geschrieben 20 August 2006 - 00:36
Das ist William Tenn "Wir haben einen Rabbi auf der Venus"(On Venus, Have We Got a Rabbi) in Wolfgang Jeschke(Hrsg.) Science Fiction Story Reader 9 Heyne SF 3574Auch in einer anderen Kurzgeschichte (Titel weiß ich nicht mehr, erschien in einem Heyne-Sammelband) ist Israel untergegangen, nachdem es sich mit den beiden zukünftigen Großmächten Argentinien und Brasilien angelegt hat. Doch den Moslems ergeht es nicht viel besser als den Israelis: der Nahe Osten und auch die arabische Halbinsel werden von Außerirdischen besetzt, für die das auch "Heiliges Land" ist. Nach Jahrhunderten der Diaspora soll auf der Venus wieder ein zionistischer Kongress zur erneuten Gründung Israels stattfinden. Dabei stellt sich im Laufe der Geschichte heraus, dass die Juden wieder ebenso verfolgt und unterdrückt werden wie in früheren Epochen ...
#4
Geschrieben 20 August 2006 - 07:59
#5
Geschrieben 20 August 2006 - 08:47
Ist mir nicht ganz klar, warum der Nahostkonflikt schwieriger zu erklären sein soll als andere Konflikte. Oder wie würdest Du dem Ausserirdischen den Nordirlandkonflikt oder den Jugoslawienkonflikt erklären? Und was macht den Nahostkonflikt kompliziert als diesen?In "Dune" treten auch Juden auf als Vertreter der einzigen Erdreligion die überlebt hat.
Das allerdings zu einer Zeit als der Konflikt eh schon obsolet war.
Ich denke der Thread geht in die falsche Richtung.
Zu diesem Konflikt sollten eher in alten Büchern wie die der Bibel nachgeschlagen werden.
Da findet du auch eine wunderbare Zukunftsprognose, die ziemlich genau beschreibt wie es weitergehen wird.
Auch passend zumThema :
Planet der Affen.
Ps:
Ich habe mal überlegt wie ich einem Ausserirdischen diesen Konflikt erklären würde.. mir ist nichts eingefallen.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#6
Geschrieben 20 August 2006 - 09:10
Danke für den Hinweis, die Geschichte hat mir gut gefallen.Das istAuch in einer anderen Kurzgeschichte (Titel weiß ich nicht mehr, erschien in einem Heyne-Sammelband) ist Israel untergegangen, nachdem es sich mit den beiden zukünftigen Großmächten Argentinien und Brasilien angelegt hat. Doch den Moslems ergeht es nicht viel besser als den Israelis: der Nahe Osten und auch die arabische Halbinsel werden von Außerirdischen besetzt, für die das auch "Heiliges Land" ist. Nach Jahrhunderten der Diaspora soll auf der Venus wieder ein zionistischer Kongress zur erneuten Gründung Israels stattfinden. Dabei stellt sich im Laufe der Geschichte heraus, dass die Juden wieder ebenso verfolgt und unterdrückt werden wie in früheren Epochen ...
William Tenn
"Wir haben einen Rabbi auf der Venus"(On Venus, Have We Got a Rabbi)
in
Wolfgang Jeschke(Hrsg.)
Science Fiction Story Reader 9
Heyne SF 3574
#7
Geschrieben 20 August 2006 - 13:43
Dass ausgerechnet Araber und Israelis um die Vormachtstellung in der Galaxis kämpfen, projiziertdie politische Lage der Mittsiebzigerjahre (als der arabisch-israelische Konflikt wieder einmal einen grausamen Höhepunkt erreichte) auf eine kosmische Leinwand.
#8 Gast_Jorge_*
Geschrieben 20 August 2006 - 22:09
Robert Silverberg "Ein wandernder Geist"(The Dybbuk of Mazel TOV IV) in "Steinbock-Spiele"(Capricorn Games) Goldmann SF 23257 Mit den Bewohnern kommt man schon klar, es wird interessant, als ein jüngst verstorbener Kolonist als "Dybbuk" in den Körper eines Ureinwohners fährt...In einer Kurzgeschichte von Robert Silverberg geht Israel unter und die überlebenden Juden flüchten in einem Raumschiff von der Erde. Sie finden einen anderen bewohnbaren Planeten, doch auf ihn gibt es schon intelligente Bewohner ...
#9 Gast_Jorge_*
Geschrieben 21 August 2006 - 20:59
"Herab in KZ`s, in düstere Ghettos, in eine belagerte Stadt senkten sich die Brücken in einer einzigen Nacht und waren im Morgengrauen verschwunden wie Dunst oder wie ein Traum. Zwei Millionen Menschen -die Alten, die Siechen, Frauen und Kinder, die Sklaven aus Hitlers Kriegsfabriken- erklommen die Pfade, denn es gab keine andere Wahl, und sie fanden sich in einem Wüstenland wieder, an den Ufern eines uralten Stroms.
Sie kamen gerade rechtzeitig, um in aller Hast Waffen zu ergreifen und eine britische Armee zu retten, die aus den Trümmern von Ägypten und Palästina floh. Sie mischten sich unter die verblüfften Perser und Flüchtlinge aus dem zerstörten Rußland, und alle gemeinsam errichteten sie eine neue Nation aus dem Chaos."
Der Name der neuen Nation lautet !Israel-Iran!; "Amerikas größtem und treuestem Verbündeten, dem Bollwerk des Ostens", dessen Hauptstadt Teheran ist - in einer Welt, in der sich das Kriegsglück zugunsten der Nazis dank eines wissenschaftlich/okulten Projekts wendete.
(aus: David Brin "Thor trifft Captain Amerika"(Thor meets Captain America)
in
Wolfgang Jeschke
"Wassermanns Roboter"
4513 Heyne SF
Auch in Harry Harrisons "Heimwelt"(Homeworld) in "Zu den Sternen "(4695 Heyne SF) ist der Nahe Osten der letzte Ort der Freiheit auf einem von einer westlichen Diktatur dominierten Erde:
"Wir sind die letzte Demokratie auf der Welt. Wir regieren uns selbst und sind alle gleich. Im Gegensatz zu Ihrer Kastengesellschaft, in der alle ungleich geboren werden und so leben und sterben, da sich nichts verändern kann.
...
Ich sage Ihnen also, daß Israel ein freies, unabhängiges Land ist. Als das arabische Öl zur Neige ging, wandte sich die Welt vom Nahen Osten ab, erleichtert, die Last der reichen Scheichs los zu sein. Aber wir leben ständig hier - und die Araber verschwinden nicht einfach. Wieder einmal versuchten sie es mit einer Invasion, doch ohne Hilfe von außen konnten sie nicht siegen. Wir hielten uns knapp über Wasser, eine Fähigkeit, die wir nicht zum erstenmal unter Beweis stellten. Und als sich die Lage verschlimmerte, haben wir nach besten Kräften geholfen. Als sich die arabische Bevölkerung zu stabilisieren begann, lehrten wir sie die traditionellen Anbaumethoden in diesem Teil der Welt, Dinge, die sie in den Jahren finanziellen Überflusses vergessen hatten. Als der Rest der Welt wieder auf uns aufmerksam wurde, hatten wir unsere Zone stabilisiert und auf eigene Beine gestellt. Es gab Obst und Gemüse für den Export. Eine Situation, über die sich die anderen Länder nicht gerade freuten - die sie dann aber doch akzeptierten. Besonders nachdem wir gezeigt hatten, daß unsere Atomraketen so gut waren wie die ihren und daß sie, wenn sie uns vernichten wollten, vorher selbst einiges würden einstecken müssen.
So stellt sich die Lage auch heute noch dar. Unser ganzes Land mag ein Ghetto sein, aber wir sind es gewöhnt, in Ghettos zu leben. Und innerhalb unserer Mauern sind wir frei."
Bearbeitet von Jorge, 21 August 2006 - 21:04.
#10 Gast_Jorge_*
Geschrieben 19 Mai 2008 - 20:43
"The Texas-Israeli War: 1999"
http://www.fantastic...israeli-war.htm
Michael Chabon
"Die Vereinigung jiddischer Polizisten"
http://www.dradio.de...ermarkt/783146/
TV-Tipp
"Metropolis: (4) Michael Chabon"
http://www.arte.tv/d...,year=2008.html
Bearbeitet von Jorge, 19 Mai 2008 - 20:49.
#11
Geschrieben 19 Mai 2008 - 20:51
- • (Buch) gerade am lesen:Walter Jon Williams-Hardwired
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• (Buch) Neuerwerbung: Neal Stephenson-Confusion
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• (Film) gerade gesehen: Jin-Roh
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• (Film) als nächstes geplant: Ghost in the shell SAC
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