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Vernor Vinge - Gestrandet in der Realzeit


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3 Antworten in diesem Thema

#1 hawaklar

hawaklar

    Giganaut

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Geschrieben 25 September 2010 - 14:03

[Mod]
Beginn des Lesezirkels mit "Gestrandet in der Realzeit":

15.10.2010

Dieses Thema wird zum Beginn des Lesezirkels wieder geoeffnet.

Es gab schon erste Posts zu diesem Buch im Vorgaengerzirkel zu "Der Friedenskrieg". Diese wurden nach hier verschoben.

[/Mod]

Nach dem Krieg war die Bevölkerung durch Seuchen usw. stark dezimiert. Ohne hohe Geburtenraten wäre die Menschheit ausgestorben. In einer solchen Situation muß die Gleichberechtigung nunmal hintenanstehen. Traurig, aber nicht zu ändern.

Das wird im Nachfolger "Gestrandet in der Realzeit" nochmal thematisiert.

Das Frauenbild im Friedenskrieg muss tatsächlich ganz bewußt so dargestellt worden sein, wie Vinge es gemacht hat, denn im Nachfolgeband begegnet uns eine ganz andere Kategorie von Frauen.
Was ich nicht verstehe:
In den ersten hundert Seiten von Gestrandet in der Realzeit gibt es eine Vielzahl von starken Frauenfiguren (Marta, Yelen, Tammy, Della). Die dortige Community, sie ist identisch mit der Weltbevölkerung, besteht aber gerade mal aus wenigen hundert Personen. Da müsste der Druck auf die Frauen als Garant für das Überleben der Rasse doch noch viel stärker ausgeprägt sein. Aber die Frauen verkriechen sich alle in irgendwie selbstgewählte Enklaven (Della schießt da natürlich den Vogel ab, indem sie sich de facto in den Weltraum zurückzieht). Da ist nix zu bemerken von dem Wert der Mutterschaft. Für mich besteht da schon ein gewisser Widerspruch.

Na ja, ich bin mal gespannt, wie sich die Story weiter entwickelt und ob dieser Widerspruch irgendwann aufgelöst wird. Ansonsten bin ich von dem Buch positiv überrascht. Als ich den Klappentext las, dachte ich: "Interessiert es mich wirklich zu erfahren, wie eine Einzelperson in der Wildnis überlebt" (ich war noch nie der Robinson-Crusoe-Fan)?

Außerdem finde ich es hifreich, die beiden Bücher direkt nacheinander zu lesen, auch wenn man die Vorkenntnisse aus dem Friedenskrieg nicht braucht. Aber da wurden die Grundlagen der Verblasung gelegt und bestimmte Taktiken ausprobiert, während in "Gestrandet ..." ein ausgearbeitetes System der offensiven und defensiven Möglichkeiten dieser Technologie vorgstellt wird.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#2 Stormking

Stormking

    Giganaut

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Geschrieben 25 September 2010 - 17:15

Was ich nicht verstehe:
In den ersten hundert Seiten von Gestrandet in der Realzeit gibt es eine Vielzahl von starken Frauenfiguren (Marta, Yelen, Tammy, Della). Die dortige Community, sie ist identisch mit der Weltbevölkerung, besteht aber gerade mal aus wenigen hundert Personen. Da müsste der Druck auf die Frauen als Garant für das Überleben der Rasse doch noch viel stärker ausgeprägt sein.

Das wird doch - IMHO irgendwo im ersten Drittel - thematisiert. Man spricht von der Größe des Genpools und betrachtet jeden lebenden Menschen als äußerst wertvoll, so daß selbst ausgewiesene Verbrecher eine zweite Chance bekommen. Und auf einer der "Parties" sinniert Will Brierson ausgiebig über das Thema und erinnert sich an seine Eltern, die auch Jahrzehnte nach dem Friedenskrieg noch unter ähnlichem Druck standen.

Aber die Frauen verkriechen sich alle in irgendwie selbstgewählte Enklaven (Della schießt da natürlich den Vogel ab, indem sie sich de facto in den Weltraum zurückzieht). Da ist nix zu bemerken von dem Wert der Mutterschaft. Für mich besteht da schon ein gewisser Widerspruch.

Da muß man aber eindeutig zwischen den High-Techs, zu denen alle von Dir aufgezählten Figuren gehören, und dem "normalen" Volk unterscheiden. Die High-Techs sind die "Player", jeder de facto vollkommen autonom und keinerlei Autorität unterworfen. Und entsprechend arrogant. Das (mühselige) Kinderkriegen ist was für die Normalos.

Ansonsten bin ich von dem Buch positiv überrascht.

Wie ich schonmal schrieb: "Gestrandet ..." ist für mich das deutlich stärkere Buch. Der Friedenkrieg ist bis auf wenige Aspekte ein ziemlich konventioneller Science-Fiction-Abenteuerroman. Leute aus (grob) unserer Zeit werden durch ein Ereignis in einer fremde Welt geworfen und ermöglichen dort die Niederwerfung des örtlichen Tyrannen. In dieser und ähnlicher Form hundertmal dagewesen. Erst in "Gestrandet ..." wird das Szenario wirklich interessant.

Ansonsten ist der Klappentext natürlich mal wieder völliger Käse denn es geht natürlich nur am Rande um Marthas Leben in der Wildnis.

Spoiler

Bearbeitet von Stormking, 25 September 2010 - 17:24.


#3 Amtranik

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Geschrieben 16 Oktober 2010 - 17:03

Ich habe mit dem Buch getern begonnen und bin so mir nichts dir nichts über die ersten 180 Seiten geflogen. Ein ganz starker Roman ohne Wenn und Aber wie ich finde. Die Idee des verblasten ist wirklich interessant. Das stranden von Martha klasse. Überhaupt die Vorstellung mittels dieser Technik ans Ende der Zeiten reisen zu wollen hat was. Eigentlich finde ich den Roman ja jetzt schon viel zu kurz für das aufgebaute/angedeutete Szenario. Die Kriminalgeschichte muß ja auch noch gelöst werden. Daraus hätten sich sicherlich genug Stoffe für nen ganzen Zyklus ergeben. Am faszinierensten finde ich bisher die angeblich 9000 Jahre alte Raumfahrererin. Ist es die aus Friedenskrieg bekannte Lu oder doch ein Alien? Vinge kommt hier seiner aus "Feuer" und "Tiefe" bekannten Erzählqualiät schon recht nahe. Das ist SF wie ich Sie mag.

#4 hawaklar

hawaklar

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Geschrieben 17 Oktober 2010 - 13:08

Mein Elan hat deutlich nachgelassen. Ich hatte die Lektüre nach ca. 120 Seiten abgebrochen und mich dem Kate-Wilhelm-Roman (Klassikerlesezirkel) zugewandt. Jetzt komme ich nicht mehr so richtig rein. In drei Nachtdiensten habe ich gerade mal 30 Seiten geschafft. Sonst schaffe ich in der Zeit 300 Seiten. Aber da kommen einige Sachen zusammen, die eher mit Streß an der Arbeit und überhaupt nichts mit dem Buch zu tun haben. Mal sehen, ob ich nochmal die Motivation aufbauen kann. Eigentlich interessiert mich der Stoff ja.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
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