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War Perry Rhodan der Todesstoß für deutsche SF?


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341 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 22 April 2011 - 16:06

War Perry Rhodan der Todesstoß für deutsche SF? Haben die Heftromane und Serien Schuld daran, dass deutsche SF international keinerlei Beachtung findet und eine mögliche Liste der 100 wertvollsten Science Fiction Romanen ohne deutsche Beteiligung auskommen muss? Oder sind PR und Co. der Grund, warum es überhaupt eine professionelle SF Szene gibt und ohne solche Publikationen gäbe es gar keine Autorenszene und alle Schreiber wären reine Lohnübersetzer? Also ran ans diskutieren. Was wäre wenn Anfang der Sechsziger Scheer, Darlton und Konsorten den deutschen Buchmarkt mit spannenden und innovativen Romanen anstatt mit Endloserien überschwemmt hätten?

#2 leibowitz

leibowitz

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Geschrieben 22 April 2011 - 16:13

War Perry Rhodan der Todesstoß für deutsche SF? Haben die Heftromane und Serien Schuld daran, dass deutsche SF international keinerlei Beachtung findet und eine mögliche Liste der 100 wertvollsten Science Fiction Romanen ohne deutsche Beteiligung auskommen muss?

Oder sind PR und Co. der Grund, warum es überhaupt eine professionelle SF Szene gibt und ohne solche Publikationen gäbe es gar keine Autorenszene und alle Schreiber wären reine Lohnübersetzer?

Also ran ans diskutieren. Was wäre wenn Anfang der Sechsziger Scheer, Darlton und Konsorten den deutschen Buchmarkt mit spannenden und innovativen Romanen anstatt mit Endloserien überschwemmt hätten?


Nun, zu Autoren wie Heinlein, Lem, den Strugatzkis, Dick, Pohl etc. pp. gibt es einfach definitiv kein deutsches Äquivalent, sowohl qualitativ wie quantitativ.

Wobei, von Scheer gibt es ja immerhin innovative und spannende Romane aus der Zeit, z.B. "Die Großen in der Tiefe".

Bearbeitet von leibowitz, 22 April 2011 - 16:14.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#3 Rusch

Rusch

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Geschrieben 22 April 2011 - 16:47

Ach was: Perry Rhodan entstand 1962. Da fingen die Autoren gerade mal an über ernsthafte SF nachzudenken. Das Problem ist, dass danach nicht weitergedacht wurde, wobei es sicherlich einige herausragende deutsche SF Romane gibt, die mit den Top 100 mithalten können. SF ist nun mal von der angelsächsischen Literatur geprägen und darüber hinaus gibt es eine Reihe von osteuropäischen Werken. Das war es dann aber auch schon. Das Hauptproblem ist sicherlich die Werke bekannt zu machen und eine Übersetzung in die englische Sprache zu erwirken.

#4 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 22 April 2011 - 16:48

Als Jahrgang 79 kenne ich mich zu wenig mit der deutschen SF der letzten Jahrzehnte. Aber ich habe PR immer als riesigen Klotz am Bein der deutschen SF empfunden (auch wenn mich jetzt sämtliche PR Fans allestöten wollen)*. Andererseits hat sie vielen deutschen Autoren einen Chance gegeben, die sich auch außerhalb von PR etablieren konnten. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass PR Schuld daran ist, dass deutsche SF international nicht wahrgenommen wird, denn dies gilt doch auch für sämtliche anderen Literaturgenre. Deutsche Kulturprodukte ob als Buch oder in Film und Fernsehen haben doch generell (mit wenigen Ausnahmen wie z.B. "Lola Rennt", Cornelia Funke oder "Rammstein") ein Problem in diese Richtung. *Auf Cons und in Foren habe ich immer den Eindruck es gibt PR Fans und es gibt SF Fans (und natürlich auch eine kleine Schnittmenge).

Bearbeitet von Pogopuschel, 22 April 2011 - 16:49.


#5 Tiff

Tiff

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Geschrieben 22 April 2011 - 17:00

War Perry Rhodan der Todesstoß für deutsche SF? Haben die Heftromane und Serien Schuld daran, dass deutsche SF international keinerlei Beachtung findet und eine mögliche Liste der 100 wertvollsten Science Fiction Romanen ohne deutsche Beteiligung auskommen muss?

Perry Rhodan hält doch niemanden davon ab, hochwertige SF zu schreiben.

Oder sind PR und Co. der Grund, warum es überhaupt eine professionelle SF Szene gibt und ohne solche Publikationen gäbe es gar keine Autorenszene und alle Schreiber wären reine Lohnübersetzer

Perry Rhodan hat, wenn ich mich richtig an ein solches Interview erinnere, Andreas Eschbach dazu gebracht, SF zu schreiben. Eine Autorenszene gibt und gäbe es aber auch ohne Perry Rhodan, aber es gäbe ohne Perry Rhodan auch nicht mehr und bessere Autoren. Viele Autoren meinen vielleicht auch, es wäre so einfach besser zu schreiben, als man es von Perry Rhodan kennt, bleiben den Beweis aber letztlich schuldig.

#6 Gen. Bully

Gen. Bully

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Geschrieben 22 April 2011 - 17:04

Aber ich habe PR immer als riesigen Klotz am Bein der deutschen SF empfunden...


Und wieso?

Die Autoren, die Perry entwickelten, wie Scheer und Ernsting hatten ja auch vorher schon einiges an serienfremden Romanen veröffentlicht. D.h. sie waren ja auch vorher schon auf dem deutschen Markt erfolgreich.
Und man bedenke, daß Ernsting seine Romane erst veröffentlichen konnte, als er sie als Übersetzungen von Darlton ausgab ;)
Wie Pogo und Rusch schon schrieben haben außeramerikanische, nicht in Englisch geschriebene Bücher, wohl generell Probleme im Ausland veröffentlicht zu werden. Wobei Perry ja in einigen Ländern durchaus mit Erfolg veröffentlicht wird. Gab ja auch mal eine US-Ausgabe.
Die Frage ist wohl eher, ob es ohne Perry überhaupt noch eine nennenswerte Veröffentlichung kommerziell erfolgreicher deutscher SF-Literatur in Deutschland gäbe. Und wie sähe die Veröffentlichung von angelsächsichen Autoren in Deutschland ohne Perry aus?
Wenn ich mir die Kommentare im PR-Ausstiegsthread so betrachte, sind ja nicht unwenige über Perry zu "anderer" SF gekommen. Nicht zu sprechen von den vielen Perryaner, die neben Perry noch andere SF konsumieren :unsure:

P.S. Könnte einer der berechtigten Mods den Thread ins Perryforum rüberverlinken?
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#7 Beverly

Beverly

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Geschrieben 22 April 2011 - 17:07

War Perry Rhodan der Todesstoß für deutsche SF? Haben die Heftromane und Serien Schuld daran, dass deutsche SF international keinerlei Beachtung findet und eine mögliche Liste der 100 wertvollsten Science Fiction Romanen ohne deutsche Beteiligung auskommen muss?


Auf eine Liste der 100 besten SF-Romane gehören

"Andymon" von den Steinmüllers
"Copyworld" von Michael Szameit
"Lord Gamma" und "Morphogenesis" von Michael Marrak
"Der Letzte seiner Art" und "Die Haarteppichknüpfer" von Andreas Eschbach

Was mich betrifft, so habe ich vielen Verlagen meine Manuskripte vorgestellt. In den Begründungen, warum sie die nicht veröffentlichen wollen, wurde "Perry Rhodan" mit keinem Wort erwähnt.

Oder sind PR und Co. der Grund, warum es überhaupt eine professionelle SF Szene gibt und ohne solche Publikationen gäbe es gar keine Autorenszene und alle Schreiber wären reine Lohnübersetzer?


Ich fand die Ideen in "Perry Rhodan" inspirierend und selbst bei Missfallen Ansporn, es anders resp. besser zu machen.

Also ran ans diskutieren. Was wäre wenn Anfang der Sechsziger Scheer, Darlton und Konsorten den deutschen Buchmarkt mit spannenden und innovativen Romanen anstatt mit Endloserien überschwemmt hätten?


Neben viel Unsinn haben Scheer und co. den Buchmarkt mit guter Unterhaltung und innovativen Ideen überschwemmt. Mir fallen da ein:

Tyrannen im Weltall (Iratio Hondro, Dabrifa) sowie
Oligarchie - die aus dem Verborgenen herrschenden "Meister der Insel"
Der Missbrauch einer zur Verbreitung von Intelligenz im Kosmos gedachten Vorrichtung, um ganze Zivilisationen zu verdummen (der Schwarm-Zyklus)
Überbevölkerung in einer ganzen Galaxis (Naupaum), weil bei exponenziellem Bevölkerungswachstum nicht nur ein Planet irgendwann voll wäre
Machtwahn in wahrhaft kosmischen Dimensionen - das ganze Galaxien unterjochende "Konzil der Sieben"
Evolution des Bewusstseins - die Individuen einer ganzen Zivilisation schließen sich zu einem Kollektivbewusstsein zusammen und vervielfachen dadurch ihre geistigen Fähigkeiten (meines Wissens ist so ES entstanden)
Aufstieg und Fall eines Imperiums mit allem, was dazu gehört - die Arkoniden

Fazit: "Perry Rhodan" hätte deutlich besser sein können und es gab auch zu den besten Zeiten der Serie einiges zu meckern. Aber der bloße Wegfall der Serie hätte nichts besser gemacht, vielleicht vieles sogar schlechter.

#8 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 22 April 2011 - 17:07

*Auf Cons und in Foren habe ich immer den Eindruck es gibt PR Fans und es gibt SF Fans (und natürlich auch eine kleine Schnittmenge).


Ich war nie auf Cons und vermutlich werde ich das auch in Zukunft nicht machen.

Früher wäre ich über diese Aussage von Dir sicherlich sauer gewesen und hätte mich auf den nicht vorhandenen Schlips getreten
gefühlt aber seitdem ich das Perry Rhodan Forum kennenlernen durfte stimme ich Dir da vollkommen zu.


Ansonsten halte ich die These für Quatsch. Der Erfolg von Perry Rhodan ist sicher nicht dafür verantwortlich das die Deutsche
SF im Ausland nicht erfolgreich ist.
Hierzulande gibt es wie wir gehört haben sowieso ein Hemmnis mit Produkten wo SF draufsteht und in den Angelsächsichen Ländern
die an SF interessiert sind haben Sie selber genug Autoren und noch mehr Talente, wer braucht denn da noch so ein paar
olle Ausländer?

SF muss in Deutschland interessanter werden. Meine subjektive Wahrnehmung bei Leuten die sich sonst nicht damit
beschäftigen ist in der Tat, das die breite Masse die SF auf Star Wars reduzieren.
Im Gegensatz zu den schlechten Verkaufszahlen von Büchern wo SF draufsteht, sind die Ureigensten SF-Themen nämlich
nach meiner Meinung bei fast allen beliebt.

Zeitreiseparadoxien, Dystopien, Utopien, Katastrophen, Parallelweltgeschichten.
Ich glaube wir Fans verstehn unter SF in Deutschland einfach etwas anderes als Liesschen Müller.

Bearbeitet von Amtranik, 22 April 2011 - 17:11.


#9 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 22 April 2011 - 17:23

Aber ich habe PR immer als riesigen Klotz am Bein der deutschen SF empfunden (auch wenn mich jetzt sämtliche PR Fans allestöten wollen)enge).



Und wieso?


Ich wurde nicht mit PR sozialisiert. Als ich als Teenager (Anfang/Mitte der 90er) angefangen habe mich mit SF zu beschäftigen und ein paar Jahre später auch speziell nach deutschen Autoren Ausschau gehalten habe, gab es einige wenige deutsche SF-Bücher (in den Regalen der Buchhandlungen oder in anderen Medien präsent) und eben dieses riesige Schwarmgebilde namens Perry Rhodan mit seinen abertausenden Heften. Ein unüberschaubarer Berg an Zyklen und Reihen, der alles andere an deutscher SF daneben in den Schatten stellte, selbst aber (vor allem durch seine Masse) extrem unzugänglich blieb. (Das war damals meine Wahrnehmung und durch das Internet hat sich da informativ inzwischen viel verbessert). Ich würde aber schon sagen, dass Perry Rhodan auch ein wenig dazu beigetragen hat, dass ich zunächst kein sehr gutes Bild von deutscher SF hatte (auch wenn es unberechtigte Vorurteile waren). Ich habe es auch mit PR versucht, allerdings vergeblich.

Die Aussage mit dem »Klotz am Bein« soll übrigens nichts über die Qualität von PR aussagen.

#10 Mammut

Mammut

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Geschrieben 22 April 2011 - 17:45

Ansonsten halte ich die These für Quatsch. Der Erfolg von Perry Rhodan ist sicher nicht dafür verantwortlich das die Deutsche
SF im Ausland nicht erfolgreich ist.


Ist die deutsche SF jenseits von PR denn in Deutschland erfolgreich?

Bearbeitet von Michael Schmidt, 22 April 2011 - 17:46.


#11 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 22 April 2011 - 17:48

Ist die deutsche SF jenseits von PR denn in Deutschland erfolgreich?


Hm, ich frage mich schon, was die ganzen PR Leser, bei denen die Freizeit eben nur fürs PR Lesen reicht (ich vermute einfach mal, dass es da einen gewissen Anteil gibt), lesen würden, wenn PR nicht geben würde?

#12 Jordan

Jordan

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Geschrieben 22 April 2011 - 17:51

War Perry Rhodan der Todesstoß für deutsche SF? Haben die Heftromane und Serien Schuld daran, dass deutsche SF international keinerlei Beachtung findet und eine mögliche Liste der 100 wertvollsten Science Fiction Romanen ohne deutsche Beteiligung auskommen muss?

Oder sind PR und Co. der Grund, warum es überhaupt eine professionelle SF Szene gibt und ohne solche Publikationen gäbe es gar keine Autorenszene und alle Schreiber wären reine Lohnübersetzer?

Also ran ans diskutieren. Was wäre wenn Anfang der Sechsziger Scheer, Darlton und Konsorten den deutschen Buchmarkt mit spannenden und innovativen Romanen anstatt mit Endloserien überschwemmt hätten?

OK, wir haben eine reißerischen Threadtitel und zwei Thesen, zu denen der Threadstarter selbst keine Meinung beisteuert bzw. nur zwischen den Zeilen. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob dieser Thread ernst gemeint ist oder ob sich jemand am unweigerlich erfolgenden Beißreflex ergötzen möchte. Das vorweg.

Dann wäre die Frage zu klären, ob die Publikationsform Heftroman per se mit Schund gleichzusetzen ist? Terranautenleser z.B. könnten das anders sehen.
Weiterhin fragt sich, ob es die internationale Anerkennung ist, die den Wert von Geschriebenem ausmacht.
Bei der umgekehrten Frage wird's dann arg hypothethisch. Was wäre, wenn? Man weiß es nicht.
Im Übrigen impliziert die Frage, dass Scheer, Darlton und Konsorten keine spannenden und innovativen Romane geschrieben hätten.
Mit dem Ausdruck "Überschwemmung des deutschen Buchmarktes" mag ich mich auch nicht anfreunden, weil er vorverurteilt.
Das Kommando "Ran ans Diskutieren" höre ich auch nicht so gern, wo ich schon mal gerade dabei bin.
Der Thread ignoriert mit der Konzentration auf den Heftromanmarkt, der meines Wissens im genannten Zeitraum ein typisch westdeutsches Phänomen war, die SF in der anderen Hälfte Deutschlands

#13 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 22 April 2011 - 17:51

Ist die deutsche SF jenseits von PR denn in Deutschland erfolgreich?


Ist PERRY RHODAN erfolgreich?

#14 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 22 April 2011 - 17:52

*Auf Cons und in Foren habe ich immer den Eindruck es gibt PR Fans und es gibt SF Fans (und natürlich auch eine kleine Schnittmenge).


Ich glaube, die Schnittmenge ist eher groß.
Ich habe z.B. schon als Jugendlicher gleichzeitig "Perry Rhodan" und Arno Schmidt gelesen; beides gern. Selbst im allerfrühesten Stadium (in dem 13-jährige im Klassenraum begeistert PR-Hefte austauschten) hatte ich nie den Eindruck, dass jemand ausschließlich auf PR fixiert wäre.

Zur Todesstoßfrage: Nein!
Bulgarische, portugiesische, griechische SF wird auch kaum wahrgenommen (obwohl's da keinen Rhodan gibt, der stören könnte...)

Jaktusch
Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.

#15 Beverly

Beverly

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Geschrieben 22 April 2011 - 17:58

Ist die deutsche SF jenseits von PR denn in Deutschland erfolgreich?


Ich würde sagen, jenseits weniger erfolgreicher Autoren - Eschbach, Schätzing, Heitz? ... - NEIN! Das liegt aber nicht an "Perry Rhodan", sondern IMHO daran, dass die großen Verlage die Mühe scheuen, viele Autoren mit wenig Auflage für Nischenpublikum aufzubauen und die Kleinverlage da eben NICHT einspringen. Alle haben dann natürlich die Ausrede, dass "der Markt" das nicht will, die Leute keine Bücher mehr lesen und blablabla.

#16 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 22 April 2011 - 17:59

OK, wir haben eine reißerischen Threadtitel und zwei Thesen, zu denen der Threadstarter selbst keine Meinung beisteuert bzw. nur zwischen den Zeilen. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob dieser Thread ernst gemeint ist oder ob sich jemand am unweigerlich erfolgenden Beißreflex ergötzen möchte. Das vorweg.


Ich vermute, die provokativ formulierte These soll ein wenig Aufmerksamkeit auf diesen Thread lenken, den ich als versuch sehe, die Diskussion über SF anzuregen, nachdem kürzlich die Beschwerde/Feststellung aufkam, dass kaum noch über SF diskutiert würde.

#17 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 22 April 2011 - 18:14

Der Thread ignoriert mit der Konzentration auf den Heftromanmarkt, der meines Wissens im genannten Zeitraum ein typisch westdeutsches Phänomen war, die SF in der anderen Hälfte Deutschlands


Okay. Die ostdeutsche SF habe ich nicht berücksichtigt. Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob die ostdeutsche SF zu ihrer Zeit und in ihrem Verbreitungsraum erfolgreich war. Das wäre natürlich mal eine interessante Gegenüberstellung. Im Osten gab es scheinbar keine Heftromane und man könnte die beiden Szenen ja mal bis zur Wiedervereinigung und danach vergleichen und analysieren. Das wäre mal ein Artikel wert.

Meine Meinung kommt noch.

@guido: PR hat zumindest eine hohe Gesamtauflage. Keine Ahnung, ob man die als erfolgreich oder nicht bezeichnen kann. Wäre vielleicht ebenfalls eine Diskussion wert.

#18 Gen. Bully

Gen. Bully

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Geschrieben 22 April 2011 - 18:15

Ist PERRY RHODAN erfolgreich?


Ist PR denn nicht erfolgreich?
Irgendwie verstehe ich die Frage nicht ;)
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
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#19 Tiff

Tiff

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Geschrieben 22 April 2011 - 18:38

Hm, ich frage mich schon, was die ganzen PR Leser, bei denen die Freizeit eben nur fürs PR Lesen reicht (ich vermute einfach mal, dass es da einen gewissen Anteil gibt), lesen würden, wenn PR nicht geben würde?

An einem Heft liest man kaum mehr als zwei Stunden. Selbst alle 2600 Hefte sind irgendwann gelesen, d.h. auch jemand, der nur PR liest, kommt irgendwann an den Punkt, wo er nur noch das aktuelle Heft vor sich hat, und mit dem ist er nicht länger als zwei Stunden pro Woche beschäftigt. Angenommen, es hätte niemals PR gegeben. PR ist nicht die einzige Heftserie, von daher kann man annehmen, dass ein Großteil auf eine andere Heftserie oder irgendwelche Taschenbuchserien ausgewichen wäre, die man ebenfalls der Trivialliteratur zuordnen würde. Wenn ein PR-Leser nicht von sich aus anspruchsvollere SF liest, dann tut er das auch nicht, wenn man ihm PR wegnimmt. Die Frage ist dann eher, ob viele überhaupt noch irgendetwas lesen und nicht einfach mehr fernsehen würden.

Bearbeitet von Tiff, 22 April 2011 - 18:46.


#20 Pogopuschel

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Geschrieben 22 April 2011 - 18:50

An einem Heft liest man kaum mehr als zwei Stunden. Selbst alle 2600 Hefte sind irgendwann gelesen, d.h. auch jemand, der nur PR liest, kommt irgendwann an den Punkt, wo er nur noch das aktuelle Heft vor sich hat, und mit dem ist er nicht länger als zwei Stunden pro Woche beschäftigt. Angenommen, es hätte niemals PR gegeben. PR ist nicht die einzige Heftserie, von daher kann man annehmen, dass ein Großteil auf eine andere Heftserie oder irgendwelche Taschenbuchserien ausgewichen wäre, die man ebenfalls der Trivialliteratur zuordnen würde. Wenn ein PR-Leser nicht von sich aus anspruchsvollere SF liest, dann tut er das auch nicht, wenn man ihm PR wegnimmt. Die Frage ist dann eher, ob viele überhaupt noch irgendetwas lesen und nicht einfach mehr fernsehen würden.


Da würde mich auch mal interessieren, ob PR heute noch gelesen wird, weil es eine leicht und schnell zu konsumierende Heftromanserie ist oder weil es eben PR ist? Mich schreckt das Heftformat ab, weshalb ich es auch mit den Silberbänden versucht hatte.

#21 Tiff

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Geschrieben 22 April 2011 - 19:02

Da würde mich auch mal interessieren, ob PR heute noch gelesen wird, weil es eine leicht und schnell zu konsumierende Heftromanserie ist oder weil es eben PR ist? Mich schreckt das Heftformat ab, weshalb ich es auch mit den Silberbänden versucht hatte.

Schnell und leicht zu konsumieren ist PR nur mit Vorkenntnissen und aufgrund des geringen Textumfangs eines einzelnen Heftes. d.h. jemand mit entsprechenden Vorkenntnissen kommt bei einem Einstieg in die Serie relativ schnell und leicht durch das aktuelle Heft. Viele Leser sind Alt-Leser, die der Serie schon lange die Treue halten. Die lesen PR auch weil es PR ist, und man kann annehmen, dass sich die verbliebenen Alt-Leser auch ein Stück weit mit der Serie mitentwickelt haben.

Die Vorkenntnisse, die man braucht, sind aber neben etwas Erfahrung mit Space Opera eher bescheiden:

Die Milchstraße und ein paar andere Galaxien gehören zur Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ES. Von diesen Superintelligenzen, die sich mehr oder weniger durch ihre Entstehungsgeschichte unterscheiden, gibt es viele. Sie rekrutieren Hilfsvölker und kämpfen hier und da gegeneinander. Über den Superintelligenzen stehen die Kosmokraten und Chaotarchen, von denen im Serienalltag aber nur wenig zu sehen ist.

Das Verhältnis von Kosmokraten zu Superintelligenzen ist so ein bisschen wie das von Erwachsenen zu Kindern. Wenn eine SI lange genug lebt, kann sie sich verpuppen und selbst zu einem Kosmokraten werden. Das Puppenstadium heißt Materiequelle (oder Materiesenke, wenn die Entwicklung in Richtung eines Chaotarchen geht).

Perry Rhodan ist nun unser Mann im All. Dank Zellaktivator altert er nicht. Seit ein paar Jahren ist Mondra Diamond seine Gefährtin. Homer G. Adams ist das Finanzgenie im Hintergrund, das seit Serienbeginn ordentlich Kohle beischaufelt. Andere Zellaktivatorträger, die von Anfang an dabei sind, sind Bully, Julian Tifflor, Atlan und Gucky.


Bearbeitet von Tiff, 22 April 2011 - 19:53.


#22 Amtranik

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Geschrieben 22 April 2011 - 19:15

Ich glaube, die Schnittmenge ist eher groß.
Ich habe z.B. schon als Jugendlicher gleichzeitig "Perry Rhodan" und Arno Schmidt gelesen; beides gern. Selbst im allerfrühesten Stadium (in dem 13-jährige im Klassenraum begeistert PR-Hefte austauschten) hatte ich nie den Eindruck, dass jemand ausschließlich auf PR fixiert wäre.

Zur Todesstoßfrage: Nein!
Bulgarische, portugiesische, griechische SF wird auch kaum wahrgenommen (obwohl's da keinen Rhodan gibt, der stören könnte...)

Jaktusch


Wenn Du dich da mal nicht täuschst.

Ich würde PR heute mit Sicherheit nicht mehr lesen wenn ich bereits als 13jähriger solch einen Lesehorizont gehabt hätte wie Du.
Die meisten die wie ich immer mehr auch andere SF gelesen haben mit zunehmenden Lebensalter werden ebenfalls mit den
Jahren ausgestiegen sein. Viele der Foristen hier schrieben jedenfalls genau dies.

Die Schnittmenge der Leute hier in diesem Forum ist sehr groß. Vermutlich bei 100%. Aber die PR-Leser die hier in diesem
Forum unterwegs sind, sind nur ein winzig kleiner Teil der Fan-Gemeinde. Schaust Du bspw ins PR-Verlagsforum, dann sieht
die Sache schon gleich wieder bedeutet anders aus, auch wenn es dort eine Reihe von Lesern mit großem Spektrum in der SF
gibt sind Sie meiner Wahrnehmung nach gegenüber den PR-Fans in der Minderheit.

#23 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

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Geschrieben 22 April 2011 - 19:33

Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass PR immer ein großer Hemmschuh ist, wenn es darum geht, Nicht-SF-Lesern die SF schmackhaft zu machen. Viele Leute, die keine SF lesen, verbinden Science Fiction immer gleich mit Star Wars und Perry Rhodan, was allzu oft eine ablehnende Haltung hervorruft. Leider! ;) :unsure: Kaffee-Charly

#24 Tiff

Tiff

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Geschrieben 22 April 2011 - 19:41

Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass PR immer ein großer Hemmschuh ist, wenn es darum geht, Nicht-SF-Lesern die SF schmackhaft zu machen.
Viele Leute, die keine SF lesen, verbinden Science Fiction immer gleich mit Star Wars und Perry Rhodan, was allzu oft eine ablehnende Haltung hervorruft. Leider!

Das Problem ist die Gleichsetzung von Space Opera mit SF. Autoren, die keine Space Opera schreiben, sich aber freiwillig das Etikett SF ankleben, sollten diese Strategie mal überdenken. Davon abgesehen ist ein Großteil der Space Opera auch nicht besser als Perry Rhodan. Von daher liegen viele mit ihrer Einschätzung auch goldrichtig.

#25 Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

    Illuminaut

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Geschrieben 22 April 2011 - 19:44

Ach was: Perry Rhodan entstand 1962.

... 1961.

#26 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 22 April 2011 - 19:49

OK, wir haben eine reißerischen Threadtitel und zwei Thesen, zu denen der Threadstarter selbst keine Meinung beisteuert bzw. nur zwischen den Zeilen. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob dieser Thread ernst gemeint ist oder ob sich jemand am unweigerlich erfolgenden Beißreflex ergötzen möchte.

Jo.

Sun Koh
Rah Norten
Terra SF
Terra Sonderband
Terra Extra
Terra Nova
Terra Astra
Utopia SF
Utopia Großband
Utopia Kriminal
Utopia Magazin

Und das sind noch nicht einmal alle deutschen SF-Heftromanserien. Der Nachkriegszeit.
Hier von PR als "Todesstoß für die deutsche SF" zu reden, zeugt einerseits von gravierender Unkenntnis und andererseits von ziemlich primitiver Provokation.

#27 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

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Geschrieben 22 April 2011 - 20:11

Das Problem ist die Gleichsetzung von Space Opera mit SF. .....

Da die meisten Nicht-SF-Leser mit dem Begriff "Space Opera" eher nichts anfangen können, dürfte diese Vermutung falsch sein.
Es wird wohl eher daran liegen, dass SF von Nicht-SF-lern schnell mit (vermeintlich) "billigen" Heftromanen (eben PR, weil am bekanntesten) und Weltraum-Wild-West (z.B. Star Wars) gleichgesetzt wird.

;)
Kaffee-Pott

#28 Tiff

Tiff

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Geschrieben 22 April 2011 - 20:18

Da die meisten Nicht-SF-Leser mit dem Begriff "Space Opera" eher nichts anfangen können, dürfte diese Vermutung falsch sein.

Um SF mit Space Opera gleichzusetzen muss man den Begriff "Space Opera" überhaupt nicht kennen. Es reicht schon, wenn Leute bei SF automatisch an Raumschiffe und Aliens denken. Gewissheit kann man hier aber nur bekommen, wenn man eine Umfrage macht, was sich irgendwelche Leute unter SF vorstellen.

Es wird wohl eher daran liegen, dass SF von Nicht-SF-lern schnell mit (vermeintlich) "billigen" Heftromanen (eben PR, weil am bekanntesten) und Weltraum-Wild-West (z.B. Star Wars) gleichgesetzt wird.

Es ist wohl so, dass Space Opera die SF seit langer Zeit sehr stark dominiert und jede Menge Pulp erzeugt hat. Das Etikett SF steht somit einerseits bei vielen Leuten für inhaltlich uninteressant (Raumschiffe, Aliens, usw.) und andererseits für ein niedriges literarisches Niveau.

Selbst wenn nun aber Space Opera stets auf höchstem literarischen Niveau geschrieben wäre, wäre sie für sehr viele Menschen nach wie vor inhaltlich uninteressant (Raumschiffe, Aliens, usw.), und eine Änderung ist hier auch nicht zu erwarten. Eine langfristige Lösung des Problems kann nur darin bestehen, diejenige SF, die keine Space Opera ist, von ihrem Etikett SF zu befreien und das Etikett SF allein der Space Opera zu überlassen.

Teilweise sieht man dies auch heute schon, da viele Romane, die eigentlich SF sind, im Mainstream veröffentlicht werden, z.B. als Hightech-Thriller, Dystopien, Parallelweltgeschichten usw. Die meisten Leute sind wohl bereit, SF zu lesen, wenn keine Aliens und Raumschiffe darin vorkommen, und das Ganze auch nicht als SF etikettiert ist.

Bearbeitet von Tiff, 22 April 2011 - 20:44.


#29 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 22 April 2011 - 21:11

Da ja Alfred schon neben jedem neuen Post mit dem dicken "Primitivlinge!"-Stempel in der Hand herum trippelt, wage ich mich kaum das (kurze!) Folgende hier zu posten: Als Halbausländer habe ich zwar wenig Perry Rhodan gelesen (1-2 Hefte, Frank Böhmerts Buch, etwas Sekundärliteratur), daher kann ich inhaltlich wenig dazu sagen. Aber mein Instinkt ist, den Deutschen (also auch mir selbst) zu gratulieren, dass sie so eine lange Heftchen-Tradition nach wie vor pflegen, unabhängig vom Genre - Heftchen sind ein Teil der Medienkulturgeschichte vieler Länder, und nicht viele haben eine derart lange Serie, die noch immer läuft. Wer sich da hinein liest, und wer es dann auch mag, wird praktisch gezwungen sich mit früheren Generationen von SF-Autoren/-Fans usw. auseinander zu setzen. Darauf kann man m.E. stolz sein. Und dann IST es ja auch noch SF. :cheers:

Eher also m.E. animierend für deutschsprachige Autoren, die auch nicht-deutschsprachige Märkte anvisieren.

P.S.: Ich kenn mich ein wenig im britischen Comic-Dschungel aus, und kenne keinen Strip, der dort so lange lief. Dan Dare kommt dem nahe, hatte aber immer wieder Aussetzer, und durchlief ziemlich verschiedene Formate (ich kenne ihn aus der legendären Heftreihe 2000 AD). Dann gibt's noch Dr. Who, aber das ist eine TV-Serie, und läuft eben NICHT seit 50 Jahren! Phantastische oder Horror-Textheftchen, die so lange liefen, kenne ich von dort eh keine.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#30 Gallagher

Gallagher

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Geschrieben 22 April 2011 - 21:30

Der Erfolg von Perry Rhodan ist sicher nicht dafür verantwortlich das die Deutsche SF im Ausland nicht erfolgreich ist.


Daß deutsche SF im Ausland gar nicht erfolgreich ist, kann man so pauschal nicht sagen. Ich kann ich dir versichern, daß man deutsche SF-Autoren wie Eschbach oder Schätzing* durchaus in den Buchhandlungen anderer europäischer Länder findet. Perry Rhodan dürfte auf den Erfolg dieser Kollegen im Ausland keinen wie auch immer gearteten Einfluß gehabt haben.




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*) unabhängig davon, ob "Limit", "Der Schwarm" usw. nun als SF vermarktet werden oder nicht
  • (Buch) als nächstes geplant:Asterix und der Greif
  • • (Buch) Neuerwerbung: Köln auf den Zweiten Blick
  • • (Film) gerade gesehen: Black Widow
  • • (Film) als nächstes geplant: No time to die


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