150 Antworten in diesem Thema

[Diboo]

Das Ergebnis bleibt wohl ebenso ein Geheimnis wie die Jury

Die formale Prüfung der Nominierungen - also Kategorienzugehörigkeit, Phantastik, Erscheinungsjahr - erfolgt nach Ende der Nominierungsphase. Wenn nur einer z. B. Pandora nominiert hat, dann müssten wir uns die Arbeit nicht machen, da es keine Relevanz für das Ergebnis hätte.

[Oliver]

Eine Gruppe von Leuten, die wir alljährlich um ihre Meinung bitten.

Zur Ergänzung: Das ist keine Geheimloge, die in irgend einem Kellerverlies in seltsamen Umhängen bei Kerzenschein die Titel ausknobelt. Wir haben uns nur entschlossen, die Namen nicht groß herumzuposaunen aus Schutzgründen, damit diese Menschen nicht mit wohlmeindenden Vorschlägen (insbesondere natürlich Selbst-Vorschlägen) bombardiert werden. Diese Mails (à la 'Ich hätte da noch einen Vorschlag. Mich.' und 'Wieso stehe ich nicht drauf?') landen dann halt bei uns, dem Orga-Team.

[Diboo]

Zur Ergänzung: Das ist keine Geheimloge, die in irgend einem Kellerverlies in seltsamen Umhängen bei Kerzenschein die Titel ausknobelt. Wir haben uns nur entschlossen, die Namen nicht groß herumzuposaunen aus Schutzgründen, damit diese Menschen nicht mit wohlmeindenden Vorschlägen (insbesondere natürlich Selbst-Vorschlägen) bombardiert werden. Diese Mails (à la 'Ich hätte da noch einen Vorschlag. Mich.' und 'Wieso stehe ich nicht drauf?') landen dann halt bei uns, dem Orga-Team.

Und es wäre ja alles halb so schlimm, wenn es sich nur um freundliche Schleimerei handeln würde. Oft genug bekommen wir dann aber sehr empörte und mit starker Rhetorik aufgeladene Beschwerden, die einem schon die Lust nehmen könnten, wenn wir nicht selbst viel größere Meckerer wären als die :-)

Die, derzeit aus drei Personen bestehende, Jury macht die Vorschläge, wir inkludieren die existierenden Nominierungslisten anderer Preise (soweit vorliegend) und machen einen sachlichen Gegencheck (Erscheinungsjahr, Phantastik, Kategorie). Das war's.

Ach so, und ich darf das erwähnen, weil ein ganz besonderer Sympathisant in einem benachbarten Forum mal wieder mächtig Schaum vor dem Mund hat: Wenn wir uns mal die aktuelle Nominierungsliste des LOCUS-Awards ansehen, der ohne Zweifel einer der angesehensten Preise der US-amerikanischen Szene ist, stellen wir mit großem Erstaunen fest, dass dort reihenweise regelmäßige Mitarbeiter von... LOCUS nominiert wurden. Da staunt man. Beschwert sich keine Sau drüber, da in USAnien jeder weiß, dass die Aktiven gar nicht so viele sind, dass man die Veranstalter des Awards per se ausschließen könnte/müsste/sollte. Aber wenn ein Produkt des Atlantis-Verlages in einer quantitativ ungleich kleineren Szene auf der DPP-Liste auftaucht, dann müssen einige sofort die Weltverschwörung bemühen. Da werden offenbar einige relative Deprivationskomplexe abreagiert, anders kann ich mir das nicht erklären.

[simifilm]

An Verschwörungen glaube ich grundsätzlich nicht, und ich weiss auch, dass Diboo an Preisen, bei denen es kein Geld gibt, ohnehin nicht interessiert ist. Ich frage mich einfach ob diese Art von Vorschlagsliste nicht im Widerspruch zum erklärten Ziel des Publikumspreises steht, bei dem die Organisatoren nur auszählen. Denn dass diese Liste eine gewisse Vorauswahl bewirkt, scheint mir offensichtlich.

[Diboo]

An Verschwörungen glaube ich grundsätzlich nicht, und ich weiss auch, dass Diboo an Preisen, bei denen es kein Geld gibt, ohnehin nicht interessiert ist. Ich frage mich einfach ob diese Art von Vorschlagsliste nicht im Widerspruch zum erklärten Ziel des Publikumspreises steht, bei dem die Organisatoren nur auszählen. Denn dass diese Liste eine gewisse Vorauswahl bewirkt, scheint mir offensichtlich.

Sicher. Wir müssen abwägen: wollen wir eine Nominierungsphase, an der letztlich nur eine sehr geringe Anzahl von Leuten teilnimmt, weil die Reflektion über das 20xx erschienene etwas Arbeit bedeutet, oder wollen wir eine möglichst hohe Teilnahmezahl und bevorzugen dafür ein halboffenes System, das Vorschläge ermöglicht aber auch Auswahlmöglichkeiten bietet. Wir haben diesbezüglich eine Entscheidung getroffen. Die muss und kann natürlich nicht jedem gefallen.

[Oliver]

Ich frage mich einfach ob diese Art von Vorschlagsliste nicht im Widerspruch zum erklärten Ziel des Publikumspreises steht, bei dem die Organisatoren nur auszählen. Denn dass diese Liste eine gewisse Vorauswahl bewirkt, scheint mir offensichtlich.

Das haben wir doch die letzten Jahre schon versucht zu erklären. Fakt ist: Nur ein verschwindender Bruchteil macht sich wirklich die Mühe und scannt das letzte Jahr im Kopf noch einmal ab. Diese Leute nominieren dann im Zweifel eher gar nichts. Unerwünschte Folge 1.

Leute (und deren meist begrenzter Kreis an Sympathiesanten), die sich selbst nominieren, nehmen sich gegenseitig Stimmen weg und mendeln sich häufig somit gegenseitig für die Liste aus.

Dies führt dann dazu, dass dann viele populäre Titel gar nicht nominiert werden, und relativ 'obskure' (bitte nicht falsch und böse gemeint verstehen!) Titel nach oben geschwemmt werden können, insbesondere in kleineren Kategorien, die besonders wenige Stimmen ziehen. Unerwünschte Folge 2.

Das hatten wir ein Jahr so deutlich, dass wir uns entschlossen hatten, gegenzusteuern. Der DPP ist ein Publikumspreis und soll gerade auch Popularität reflektieren. Qualität wäre schön, aber die ist nun mal sehr subjektiv. Diese Richtung möchten wir schon vorgeben, wir wollen halt bewusst nicht den Librus Obskuritas (hoffe, das ist grammatikalisch korrekt, hatte nur ein Jahr Latein..) ausrichten.

Dass diese Vorschlagslisten eine Vorauswahl bedeuten (in einigen Jahren und Kategorien mehr, in anderen weniger) ist uns bewusst, auch von uns nicht erwünscht, nach unserem Dafürhalten aber nicht vermeidbar. Wenn sich ein Modus findet, das möglichst klein zu halten: Bitte immer her mit Vorschlägen! Wir halten es aber für das kleinere Übel und wollen es deshalb erstmal beibehalten.

Bearbeitet von Oliver, 13 Mai 2011 - 09:09.

[raps]

Nur um kurz wider den Stachel zu löcken: Mir ist nicht recht einsichtig, wofür man überhaupt Publikumspreise braucht. Wäre es für so was nicht ausreichend, am Jahresende zu verkünden, welcher glatt gebürstete Schinken sich am besten verkauft hat? Freundliche Grüße, Rainer

[Diboo]

Nur um kurz wider den Stachel zu löcken:
Mir ist nicht recht einsichtig, wofür man überhaupt Publikumspreise braucht. Wäre es für so was nicht ausreichend, am Jahresende zu verkünden, welcher glatt gebürstete Schinken sich am besten verkauft hat?

Klar. Aber da die Verlage mit den Auflagenzahlen nicht rausrücken und die Bestsellerlisten mindestens auch von der Weltverschwörung manipuliert sind... ist und bleibt es doch ein netter Spaß!

[simifilm]

Nur um kurz wider den Stachel zu löcken:
Mir ist nicht recht einsichtig, wofür man überhaupt Publikumspreise braucht. Wäre es für so was nicht ausreichend, am Jahresende zu verkünden, welcher glatt gebürstete Schinken sich am besten verkauft hat?

Verkaufszahlen sagen nur etwas darüber aus, was gekauft wurde, aber nicht darüber, ob das Gekaufte auch geschätzt wird.

[Martin Seebeck]

Dies führt dann dazu, dass dann viele populäre Titel gar nicht nominiert werden, und relativ 'obskure' (bitte nicht falsch und böse gemeint verstehen!) Titel nach oben geschwemmt werden können, insbesondere in kleineren Kategorien, die besonders wenige Stimmen ziehen. Unerwünschte Folge 2.

Das hatten wir ein Jahr so deutlich, dass wir uns entschlossen hatten, gegenzusteuern. Der DPP ist ein Publikumspreis und soll gerade auch Popularität reflektieren. Qualität wäre schön, aber die ist nun mal sehr subjektiv. Diese Richtung möchten wir schon vorgeben, wir wollen halt bewusst nicht den Librus Obskuritas (hoffe, das ist grammatikalisch korrekt, hatte nur ein Jahr Latein..) ausrichten.

Dass diese Vorschlagslisten eine Vorauswahl bedeuten (in einigen Jahren und Kategorien mehr, in anderen weniger) ist uns bewusst, auch von uns nicht erwünscht, nach unserem Dafürhalten aber nicht vermeidbar. Wenn sich ein Modus findet, das möglichst klein zu halten: Bitte immer her mit Vorschlägen! Wir halten es aber für das kleinere Übel und wollen es deshalb erstmal beibehalten.

Das kann ich gut verstehen, denn ein perfektes System gibt es erstens nicht, und zweitens hat die Vorschlagsliste einiges für sich. Ich würde sie beibehalten.
Aus der Perspektive eines Preisträgers einmal Folgendes: für das allererste Mark Brandis - Hörspiel waren wir 2008 nominiert und gewannen den Preis auch. Angesichts der Tatsache, dass unsere Konkurrenz aus zwei Mitbewerbern bestand, die (man möge mir das verzeihen) nicht so bekannte SF-Franchises hinter sich wussten, auch nicht allzu schwer vorherzusagen. Es wunderte uns damals jedoch, dass andere "Schwergewichte" fehlten, STILs Perry Rhodan zum Beispiel, oder die schon länger etwas stiller etablierte Serie Takimo.

Das Publikum seinerseits ist auch nicht "berechenbar". Aus unserer Sicht haben wir in den seither erschienenen acht weiteren Geschichten eher noch ein paar Schaufeln draufgelegt, sind also vielleicht noch etwas besser geworden. Während wir 2009 noch auf Platz 2 oder 3 landeten, war es 2010 unter den letzten 5 der 5. Platz. Für 2011 sind wir jetzt nicht mehr vorgeschlagen.
Um Himmels Willen, das ist KEIN Rumgemoser à la "bäh, wir dürfen nicht mehr mitspielen"! Das relative Votum war ja deutlich absteigend, und ich sehe auch keinen Grund, weswegen sich das plötzlich ändern sollte, sei es aus Qualitätsgründen, sei es aus dem Wegfall des Novitäteffekts (neue Serie). Aber die kritische Balance ist halt nicht leicht zu treffen. Nicht zu Unrecht wurde unser Erfolg 2008 mit dem Blick auf die fehlenden Namen in der Wahlliste von verschiedenen Lesern und Fans relativiert. Das wird immer das Problem sein, wenn eine solche Vorschlagsliste erstellt wird, und ich beneide niemand um den Job.
Also toitoitoi, danke und und viel Glück dem Team des DPP, wie es auch ausgeht, das ist eine GUTE Sache für die Phantastik!

[lapismont]

Es zeigt aber auf einer anderen Ebene, dass Hörspiele irgendwie keine Lobby haben im Moment. Hörbücher boomen, aber seltsamerweise berührt das die Hörspiele gar nicht.

[alexandermerow]

Danke für die ganzen Infos!

[Morn]

Hörspiele sprechen IMHO eine nur sehr begrenzte Käuferschicht an.

Wird denn in der Kategorie zwischen Hoerspiel und Hoerbuch unterschieden? Wenn ja, waere es nicht an der Zeit auch eine Kategorie fuer Hoerbuecher einzufuehren?

[Mammut]

Nein, wir unterscheiden da nicht, das ist eine Kategorie, genau wie bei Anthologie/Sammlung. Und wir haben auch nicht vor, da etwas zu ändern.

Das ist wie die Unterscheidung Kurzgeschichte und Novelle. Manches wäre zwar zwangsläufig, macht praktisch aber keinen Sinn.

[Mammut]

Der Preis ist heiß, passend zur am Sonntag endenden Nominierungsrunde:
http://defms.blogspo...is-ist-hei.html

[lapismont]

Wer da einen Link vermisst:

http://pirandot.de/d...unde/?Jahr=2011

[lapismont]

Und in den Hauptkategorien muss ich mich enthalten, hab nix davon gelesen. Elfenwerk! Bester deutschsprachiger Roman Bestes deutschsprachiges Romandebüt Bester internationaler Roman Beste Original-Anthologie/Kurzgeschichten-Sammlung

[lapismont]

Ich könnte auch nur bei Grafik, Website und Sekundärwerk mitmachen, alles andere sind böhmische Dörfer. Aber wer 2011 erst Gemmells DER LÖWE VON MACEDONIEN liest, der ist halt zurückgeblieben.

Du zählst zu oft Dein Geld, würde Dirk sagen.

[simifilm]

Und? Wurde irgend etwas nominiert, das nicht in der Vorschlagsliste war? Und bei den Sekundärwerken nur Periodika †¦

[Harald Giersche]

Den endgültig Nominierten viel Glück. Ganz besonders aber möchte ich Nadine gratulieren! Unsere SF-Fahnenträgerin! Ich mache diesmal auch nur drei Kreuze. Irgendwie erstaunlich, dass nicht zumindest Collectors es in die Endrunde geschafft hat. Erfolgreich sein reicht wohl nicht ...

[lapismont]

Den endgültig Nominierten viel Glück.
Ganz besonders aber möchte ich Nadine gratulieren! Unsere SF-Fahnenträgerin!

jap, Nadine rettete für mich die Kategorie Kurzgeschichten.

[Mammut]

Und? Wurde irgend etwas nominiert, das nicht in der Vorschlagsliste war?

Und bei den Sekundärwerken nur Periodika †¦

Klar. Beim Romandebüt Gesa Schwartz: Grim - Das Siegel des Feuers (LYX). Da waren aber auch nur 4 Vorschläge der Jury. Es musste also eigentlich was dazukommen.
Und bei den Romanen:
Markus Heitz: Judastöchter (Knaur)

Es könnte also gut sein, das von den zwei Ausnahmen eine den Preis gewinnt.

[† a3kHH]

Ich bin ja sehr versucht, den Iwoleit zu geben ...

[Diboo]

Ich bin ja sehr versucht, den Iwoleit zu geben ...

Wen willst Du da konkret beschimpfen? Die reichlich vierstellige Zahl an Abstimmenden? Die wird das nicht so interessieren, glaube ich :-)

[† a3kHH]

Wen willst Du da konkret beschimpfen? Die reichlich vierstellige Zahl an Abstimmenden? Die wird das nicht so interessieren, glaube ich :-)

Aber man könnte herrlich über den Mainstream-Geschmack herziehen ...