Ich möchte hier eine Lanze brechen (dt. Idiom?) fĂŒr Alfred Bester's KGen, die ich noch gar nicht so gut kenne, die mich aber sehr beindrucken je mehr ich sie vors Auge bekomme. Wenn Andere auch an diesem Autor interessiert sind, und ihnen evtl. KG-Lesen noch neu ist, schlage ich vor z.B. bei ihm anzufangen.
Ich fĂ€nde es gut, wenn hier Rezis zu Bester's KGen erscheinen und darĂŒber diskutiert wird. Viel SpaĂ dabei!
Ich fang mal mit meiner Lieblingsgeschichte an.
The Pi Man (1959)
Diese Geschichte kann man nicht beschreiben, weil man dann alles gleich verrĂ€t. Kennt jemand den "Galactus"-Charakter im Marvel-Comic-Universum? Nun, es geht hier im sehr ĂŒbertragenen Sinne um einen (wesentlich kleineren) Menschen der "auch nicht anders kann".
Sie zeigt m.E. die Quintessenz von guter Nachkriegs-Stil-Schreibe: Kurze, schnelle SĂ€tze, verrĂŒckte Szenarien, Schnellschuss-Dialoge und Bester's typisches Spiel mit Sprache(n) und Wörtern (um nicht zu sagen Druckzeichen). Man fĂ€llt innerhalb den ersten 5 SĂ€tzen in einen Wirbel aus dem man nicht mehr so schnell herauskommt. Es hilft ĂŒbrigens an einer Stelle ein wenig ĂŒber die New Yorker Beatnikszene vor ca. 50 Jahren zu wissen.
FĂŒr mich eine der besten Kurzgeschichten aller Zeiten.
"Technischer" Hinweis: Wie auch bei anderen Texten von Bester gibt es kaum eine Ausgabe von dieser KG, die keine Setzfehler enthĂ€lt. Auch verschiedene Versionen der KG scheint es zu geben; einige davon weniger gut als andere, finde ich. (Z.B. habe ich gerade die Anthologie Virtual Unrealities von Random House vorliegen, und nenne den Verlag ab sofort Random Generator House, weil er noch nicht mal eine einfache Formel - x.x + x + 41 - satzmĂ€Ăig hinkriegt.) Ich habe in meiner Jugend mal aus lauter Verzweiflung die Geschichte abgetippt, und korrigiert und ausgedruckt - wenn ich ein gutes OCR-Programm finde, stell ich sie irgendwann in Zukunft mal ins Web.
Letzte Frage: Gibt es die Geschichte eigentlich auf deutsch?
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 28 März 2004 - 10:49.