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Die Entwickling der K.I. und das Ende von S.F.


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44 Antworten in diesem Thema

#1 ScientificBlue

ScientificBlue

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Geschrieben 28 September 2004 - 01:42

Hallo und guten Tag, ich bin ein neues Mitglied dieses Forums und muss mich daher gleich mal vergegenwärtigen :D Der Kybernetiker Kevin Warwick hat bereits öffentlich bekannt gegeben, dass es maximal nur noch 30 Jahren dauern wird, bis eine vollkommene Brücke zur K.I. geschlagen worden ist. Spästestens dann wird das neuronale System adaptiert worden sein. Einher geht auch gleichzeitig die Gefahr dessen, dass im Moment der Erschaffung der automatsichen Intelligenz, die Kontrollfunktion eine fragwürdige Position einnimmt. Spästens nach der Niederlage von Kasparow durch Deep Blue ist der Menschheit eine Grenze aufgezeigt worden: Die mögliche Extinktion der eigenen Vorherrschaft durch das fanatische Bestreben, sein eigenes Selbstbildnis zu erschaffen.Die progressive Technik, die mit unter in den S.F. Filmen einen zentralen Inhalt einnimmt, konstituiert einen komplett neuen Rahmen: Wir leben jetzt in einem Zeitalter, in dem S.F. selbst zu einer realen Konstante unserer westlichen Kultur geworden ist. Der Umkehrschluss also lautet: Mit der Verwirklichung von Science Fiction (spätestens über die K.I. definiert) geht das Ende dieser gleichen voraus und der Beginn von Science Creation wird wegweisend sein. Scientific Blue

#2 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 28 September 2004 - 07:06

Somit wird dieses Board in dreissig Jahren eingestellt ...

#3 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 28 September 2004 - 07:37

Somit wird dieses Board in dreissig Jahren eingestellt ...

nein, nein... aber wenn ich als Mod in Rente gehe, bekommen die Mitglieder eine KI als Moderator. :D Denken wir mal weiter.... Die Mitglieder werden auch älter und werden durch KI`s ersetzt... dann unterhalten sich die KI´s über Science Fiction... und spekulieren, ob denn in Zukunft der Mensch tatsächlich so weit entwickelt sein wird, um ihre Funktion zu übernehmen... und es wird nicht lange dauern, und ein Mensch wird Moderator... usw. ... usw. Es kann aber auch sein, dass noch ein paar Aliens dazukommen, wobei... Die Aliens kamen aus den Tiefen des Alls und schauten auf den blauen Planeten und sahen, dass er gut war... und dann schauten sie genauer hin und sahen grüne Wiesen und Wälder und sahen, dass es gut war... und dann beobachteten sie den Menschen, seine SF-Schriftsteller und interessierte Diskussiongruppen und sahen, dass es gut war... und dann schauten sie den SF-Fans auf die Finger, sahen dass sie Beiträge auf ihren Computern tippten und dabei Windows benutzten... und die Aliens wandten sich ab und weinten bitterlich. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich heute vom Thema abschweife. Gruss Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 28 September 2004 - 07:45.

Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#4 Rusch

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Geschrieben 28 September 2004 - 07:45

Ich kann mir vorstellen, dass in 30 Jahren eine KI auf einen Job, auf den sie Programmiert wurde, durchführen kann. Z. B. könnte sie ärztliche Diagnosen durchführen. ABER: Wird es gelingen, einer KI den entscheidenden Funken zu geben? Zu erreichen, dass eine KI kreativ wird? Nun, ich glaube das dauert noch länger (wobei ich nicht davon ausgehe, dass dies unmöglich ist).

#5 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 28 September 2004 - 10:30

Über die Frage, ob/wie/wann man es tun kann, sollte nicht die weitaus wichtigere Frage vergessen werden, ob man es braucht.Die Lösung streng kausaler, mathematischer, absolut logischer Probleme (zum Beispiel die möglichen Züge in einem Schachspiel ausgehend von der aktuellen Situation) brauchen keine KI, das kann jeder einigermaßen leistungsstarke Rechner. Deep Blue war keine KI, ja noch nicht einmal auf dem Weg dahin.Um die Sache abzukürzen, stelle ich einfach Gretchenfrage: Wozu brauchen wir - jetzt oder in Zukunft - Künstliche Intelligenz(en)?
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#6 Gast_Scientific Blue_*

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Geschrieben 28 September 2004 - 11:47

Über die Frage, ob/wie/wann man es tun kann, sollte nicht die weitaus wichtigere Frage vergessen werden, ob man es braucht. Die Lösung streng kausaler, mathematischer, absolut logischer Probleme (zum Beispiel die möglichen Züge in einem Schachspiel ausgehend von der aktuellen Situation) brauchen keine KI, das kann jeder einigermaßen leistungsstarke Rechner. Deep Blue war keine KI, ja noch nicht einmal auf dem Weg dahin. Um die Sache abzukürzen, stelle ich einfach Gretchenfrage: Wozu brauchen wir - jetzt oder in Zukunft - Künstliche Intelligenz(en)?

Es ist auf jeden Fall eine berechtigte Frage "Wozu braucht man überhaupt K.I. ?" So einfach die Frage auch gestellt sein mag, desto komplizierter ist es diese auch zu beantworten. Allein die Historie unserer (westlichen) Kultur zeigt einen stringenten - chronologisch aufgebauten - Werdegang bezüglich "Wunschvorstellungen" und "Technolgie". Und diesen einfach zu ignorieren, wäre mehr als fatal. Seit der Antike ( wenn nicht schon vorher) strebten die Menschen nach einem "Etwas", das einem gehorsamen Wegbegleiter gleichen sollte. Unzählige Überlieferung dieser Zeitepoche und auch aus der Mythologie verweisen stetst auf diesen "uralten" Menschheitstraum. Der offizille Durchbruch dieser ganzen "undurchsichtigen jedoch aber wegweisenden Phantasmatik" mag sich in der sagenhaften Vorstellungswelt des "Golems" wiederfinden, der möglich Usrprung der Robotergeschichte. Hier wurde das Ebenbild des Menschen zum zentralen Inhalt thematisiert bzw. ein Ding zum Leben zu erwecken. Rabbi Jehuda Löw Ben Bezalel galt als der Erfinder des Golems zu Prag. Es gab natürlich auch andere große Denker und Wissenschaftler vor der Erfindung des Golems: Da Vinci und dessen Löwe oder Albertus Magnus und dessen Eiserne Dienerin (homo mechanikus). Ob diese letzlich der Wahrheit entsprechen oder doch nur reines Hirngespinst sind, das bleibt eine ungekläre Frage. Fest steht auf jeden Fall, dass die Historie und die Überlieferungen ein Fundament gebildet haben, auf den der ungebrochene Entwicklungsdrang zurück zu führen ist. Die damit von meiner Seite aus gelieferte Rückbezüglichkeit lässt daher den Gedanken zu, dass die Entwicklung der K.I. nur um ihrer Willen existiert. Anders ausgedrückt: Das Bestreben nach einer K.I. ist tief verankert in der Geschichte der Kulturen und deswegen unverzichtbar geworden für eine progressive Gesellschaft. Die damit verbunden Folgen und die Frage nach der Nützlichkeit stehen auf einem anderen Blatt.

#7 Rusch

Rusch

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Geschrieben 28 September 2004 - 12:25

Expertensysteme und KI sind sehr wohl interessant. Man denke nur daran, was man alleine im Überwachungsbereich einsparen könnte. Da kann ganze Heerscharen an Sicherheitsleuten einsparen. Natürlich will das keiner, aber die wirtschaftlichen Interessen scheren sich eine Dreck um die volkswirtschaftlichen Auswirkungen.

#8 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 29 September 2004 - 12:47

Ich möchte auch anmerken, dass "Kasparovs Niederlage gegen Deep Blue" ein gaaaaanz schlechtes Beispiel ist für die Leistungsfähigkeit einer KI. Schachspieler wissen warum. Die Prognosezeitraum von 30 Jahren stimmt überein mit der "Singularity" Theorie, die u.a. von Vernor Vinge vertreten wird (oder entwickelt wurde?) - mehr dazu im Internet oder im "Heyne Science Fiction Jahr 2004". Kevin Warwick scheint diesen Artikel zu kennen (er erschien bereits vor mehreren Jahren), dort geht es ebenfalls darum dass sich eine KI, die diesen Namen auch verdient, nicht mehr kontrollieren lässt. KI als "gehorsamer Wegebegleiter" ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen, ein interessanter Aspekt.

"Wozu braucht man überhaupt K.I. ?"

Überall dort, wo wir Maschinen einsetzen bzw. einsetzen wollen. KI bedeutet nach meinem Verständnis, dass eine "Maschine" ihre Aufgaben selbstständig ausüben kann und z.B. auf unvorhergesehen Zwischenfälle "wie ein Mensch" reagiert. In Neal Ashers "Skinner" kam die Idee ganz gut rüber, KIs können Sub-KIs Anweisungen erteilen und müssen nicht alles selbst machen. Dadurch erhält man sich einen gewissen Grad an Freiheit denn die große Gefahr ist ein völliges Erstarren, wenn KIs nur streng logisch denken... SULLIVATOR

#9 ScientificBlue

ScientificBlue

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Geschrieben 29 September 2004 - 20:54

Ich möchte auch anmerken, dass  "Kasparovs Niederlage gegen Deep Blue" ein gaaaaanz schlechtes Beispiel ist für die Leistungsfähigkeit einer KI. Schachspieler wissen warum. KI bedeutet nach meinem Verständnis, dass eine "Maschine" ihre Aufgaben selbstständig ausüben kann und z.B. auf unvorhergesehen Zwischenfälle "wie ein Mensch" reagiert. In Neal Ashers "Skinner" kam die Idee ganz gut rüber, KIs können Sub-KIs Anweisungen erteilen und müssen nicht alles selbst machen. Dadurch erhält man sich einen gewissen Grad an Freiheit denn die große Gefahr ist ein völliges Erstarren, wenn KIs nur streng logisch denken...

Das mit Deep Blue ist auch nicht wirklich "das" Vorzeigebesipiel einer K.I. im heutigen Sinne. Ich wollte lediglich nur die historische Perspektive verdeutlichen, dass Computertechnolgie bereits im Stande (ist) sein kann, das menschliche Gehirn zu übetreffen. Natürlich beruhen Deep Blues Handlungen lediglich aus logischen mathematischen Berechnungen. In diesem Sinne ist Deep Blue nur ein "schwacher "K.I. und gehört nicht wirklich der potentiellen "starken" K.I. Kategorie an. Deine These, dass lediglich durch streng logische Berechnungen eine Gefahr für die Menschen droht, klingt für mich sehr logisch. Spontane Befehle oder Schutzvorkehrungen können den Computer überfordern und ihn aus seiner Bahn werfen, was sich dann möglicher Weise fatal auf den Menschen auswirken kann. Wenn man jetzt "ganz klein karriert und sehr genau sein will" ( Ich übertreibs mal sarkastsich :unsure: ), füge ich deiner Interpretation vom Verständnis der K.I. nur noch folgendes hinzu: Neben den selbstständigen Ausübungen von Tätigkeiten unter der Mitberücksichtigung der Störquelle Mensch, muss die Maschine ein Bewusstsein, Emotionen und eine Persönlickeit haben, so dass sich das Ergebnis mit der Ideologie "der Rasse" Mensch decken kann (Obwohl ich ja der Meinung bin, dass es genug Leute gibt, die keine Persönlichkeit haben). Auf der anderen Seite: Wenn K.I.s mit allem drum und dran wirklich entwickelt worden sind, worin besteht dann noch die Differenz zum Menschen? Allein das Wissen, dass der originäre Usprung ein anderer ist, ist keine wirkliche Festmachung. Der einzige Unterschied lege dann nur in der nichtvorhandenen Möglichkeit der Selbstreprduktion. Ich beziehe mich hier auf Niklas Luhman: Nur ein autopoieitisches System sei in der Lage "Leben" zu produzieren. Maturana ?unterstützte diese (wenn ich es recht in Erinnerung habe): Alles, was sich ausserhalb eines eigenständig selbsterhaltenden Rahmens befindet, besitzt nicht die Möglichkeit Leben zu produzieren und einzubinden, daher sei die ewige währende Frage: Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei ? = mit der Antwort des Huhns beantwortet. Ergo: Die K.I.s benötigen eine externe Energiequelle. betrachtet man sich die mögliche Alternative im Film"Matrix" dann scheint das Absorbieren menschlichen Lebens eine möglich realistische zu sein, wenn andere Enrgiequellen versiegt sein sollten. Ich wüsste ad hoc nicht, was sich ohne äussere Einflüsse selbst erhalten könnte. Einen Einwand dazu fälltt mir allerdings ein, vielleicht habe ich es nicht wirklich bemerkt: Der Android in Alien 2 scheint ein Modell zu sein, der keine Energiequelle benötigt. Doch auf welche Art und Weise wurde er verlebendigt und aufrecht erhalten ? ScientificBlue

#10 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 30 September 2004 - 17:44

Man mag mir verzeihen, wenn ich zwei ausführliche Postings mit einer neuen Frage beantworte:Wenn die K.I. der Kumulationspunkt des Sehnens nach einem treuen Wegbegleiter ist, warum befaßt sich dann der Umgang mit der K.I. (oder sagen wir besser: mit künstlichem Leben jeglicher Art) immer auch mit den negativen Seiten?Frankensteins Kreatur, der Golem, SkyNet, die Matrix ... Jede K.I. in Buch und Film, verläßt ihre Begleiter- oder gar Sklavenrolle bereits in dem Moment, indem sie diese ausfüllen kann.Noch ein Punkt: Dienen erfordert lediglich Parameter und Direktiven, nicht jedoch Intelligenz. Es reicht also nicht, treue Sklaven zu haben, sie müssen auch in der Lage sein zu erkennen, daß sie Sklaven sind?@ RuschWas bringt Dich auf den Gedanken, K.I. wäre wirtschaftlicher als eine Horde Nachtwächter? Seit rund 5 Millionen Jahren hat sich ein außerordentlich ökonomisches und erprobtes Verfahren herauskristallisiert, um (wachdiensttaugliche) Intelligenzen zu produzieren. Und mehr als das, es macht sogar noch Spaß. :angry:Und was kann eine K.I. in diesem Sektor besser, als es ein menschlicher Sicherheitsmann? Warum sollte man die Fähigkeit der Beobachtung, des intuitiven und objektiven Einschätzens der Situation, das Ausarbeiten einer sinnvollen Reaktion und deren Durchführung durch eine aufwendige K.I. erledigen lassen?
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#11 Torben Kneesch

Torben Kneesch

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Geschrieben 30 September 2004 - 20:21

Hat Kasparow Deep Blue nicht später besiegt, nachdem er sich eine andere Strategie zurechtgelegt hat?Der Witz ist halt, dass Computer nur eine begrenzte Zugtiefe schaffen, in diesem Bereich aber alle erfolgversprechenden Züge durchprobieren können. Man braucht also eine Strategie, die über mehr Züge greift, dann aber richtig.

#12 Starwind

Starwind

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Geschrieben 30 September 2004 - 21:32

Hi, ...!
Vielleicht sollte man zuerst einmal genau abklären, was wir unter Intelligenz & KI verstehen, sonst wird das hier wohl ein 'diffuses' miteinander!? :angry:
Ohne klare Abgrenzung der Begriffe reden wir aneinander vorbei! :argue:
MfG, Friedhelm :(

#13 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 01 Oktober 2004 - 08:14

Hallo Starwind,

Vielleicht sollte man zuerst einmal genau abklären, was wir unter Intelligenz & KI verstehen, sonst wird das hier wohl ein 'diffuses' miteinander!?

Wie wäre es damit: eine KI ist ein elektronisches Gehirn, das den Turing Test besteht. Torben meinte:

Der Witz ist halt, dass Computer nur eine begrenzte Zugtiefe schaffen, in diesem Bereich aber alle erfolgversprechenden Züge durchprobieren können.

Genau. Im Grunde geht es um Kreativität gegen brutale Rechenkraft. Man wollte es zuerst nicht glauben aber gegen "brutale Rechenkraft" ist auch ein Schachgroßmeister machtlos, wenn er sich keine geeignete Anti-Computer Strategie zurechtlegt - ganz davon abgesehen dass Menschen Fehler machen. Computerschach ist ein spannendes Gebiet. :blink: @Martin: Du hast die Antwort schon selbst gegeben. Der "besondere Diener" (à la Frankensteins Monster, Golem, HAL) verfügt über Fähigkeiten, die ihn in mancher Hinsicht mächtiger als seinen Herren machen (physisch oder mental, selten beides). Dadurch besteht die Gefahr, dass der "Diener" mit seiner Rolle als "treuer Wegbegleiter" unzufrieden ist, sich gegen seinen Herren wendet und eigene Ziele verfolgt.

Dienen erfordert lediglich Parameter und Direktiven, nicht jedoch Intelligenz.

Meinst du wirklich? Genau dort setzt nämlich die KI ein, die uns dienen soll aber auf intelligente Weise. Sie soll bis zu einem bestimmten Grad die Aufgaben des Menschen erfüllen können, damit wir uns anderen Dingen zuwenden können. Ein Punkt wurde noch nicht angesprochen: die KI braucht einen Grund zum Leben! Wenn sie die Sinnlosigkeit ihres Daseins erkennt nachdem sie sich aus ihrer Rolle als Diener des Menschen befreit hat, bleibt nur eins: sie schaltet sich selbst ab.

Und was kann eine K.I. in diesem Sektor besser, als es ein menschlicher Sicherheitsmann?

Alles. :P Der Sicherheitsmann muss sich sowieso auf die Alarmanlagen verlassen, die von einem Computersystem (!) gesteuert werden. Wieso nicht gleich eine KI nehmen? Sullivan

#14 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 01 Oktober 2004 - 09:09

Alles. :P Der Sicherheitsmann muss sich sowieso auf die Alarmanlagen verlassen, die von einem Computersystem (!) gesteuert werden. Wieso nicht gleich eine KI nehmen?

Ich kenne mich ganz gut mit Computern aus und ich kenne mich ein wenig mit Wachschutz aus - eine eigenständige, mobile Einheit, die das zu überwachende Gebiet abgeht, auch auf ungewöhnliche Ereignisse angemessen reagieren und bei Bedarf für Fehlverhalten zu Verantwortung gezogen werden kann, ist zumeist unerläßlich. Mit einer bloßen K.I. wäre es also nicht getan, man bräuchte machinelle/robotische Pheripherieeinheiten, die auch eingreifen und - was immens wichtig ist - auch Präsenz zeigen können. Das ist ein Haufen Technik, der mit hohem Zeit-. Material- und Finanzaufwand gewartet sein will. Die Störungsanfälligkeit steigt zudem mit der Komplexität des Systems. Und nun stell' Dir mal einen Lagerhauskomplex vor, der von Robotern patrouilliert wird, welche von einer zentralen K.I. gesteuert werden. Als menschlicher Krimineller hätte ich keine Hemmungen, da mit maximaler Gewalt den gesamten Wachschutz in teuren Schrott zu verwandeln und mir zu holen, was ich will. Die Hemmung, menschliches Wachpersonal zu verletzen oder gar zu töten, ist sehr viel höher und es kommt daher - anders als im Film suggeriert - auch eher selten vor. Und wenn es vorkommt - <moral off>, wir reden von Ökonomie - warten Unzählige weitere natürlich produzierte Intelligenzen vergleichbarer Leistung darauf, die Lücke zu schließen. Für ein paar tausend Euro im Monat bekomme ich eine mobile, absolut autarke, selbstwartende, hocheffiziente und leicht ersetzbare Wacheinheit, die überdies keinen Strom braucht, um zu funktionieren. Ansonsten ist es erstaunlich, daß die simpelste Überwachungselektronik im Grunde die beste ist. Sie reagiert auf bestimmte Ereignisse (Öffnen einer Tür, Betreten eines Raums) mit einem einfachen Signal an den Wachschutz, der dann alles Weitere übernimmt und die Situation auch anhand eines Wissens einschätzen kann, daß nicht unbedingt mit der Arbeit zu tun hat. Wie reagiert eine K.I., die "zeitlebens" nichts Anderes getan hat, als ein Objekt zu bewachen, auf einen nackten, mit einer Wasserpistole bewaffneten Mann mit Batman-Maske, der vor einer Überwachungskamera "Lebt denn der alte Holzmichl noch?" intoniert und anschließend mit der Zerstörung des Lagerinhaltes droht, wenn seiner Forderung auf Gründung des Freistaates Kaputtistan nicht entsprochen wird? Hinzu kommt, was ganz richtig über Motivation gesagt wurde. Um beim Beispiel zu bleiben: Wachpersonal geht nach Ende der Schicht nach Hause und lebt von dem, was es tut, ernährt evtl. eine Familie damit. Warum sollte eine K.I., also ein eigenständiges Bewußtsein, irgend etwas bewachen? Stark vereinfacht gefragt: Was hätte sie davon?
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#15 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 01 Oktober 2004 - 10:09

Okay, Martin, du hast Recht. Man braucht auf jeden Fall eigenständige, mobile Einheiten z.B. "Polizeidrohnen" oder ähnliches, die ebenfalls KI gesteuert sein können.Sullivan

#16 ScientificBlue

ScientificBlue

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Geschrieben 01 Oktober 2004 - 15:47

Zu aller erst muss ich Euch allen ein sehr großes Lob aussprechen: Ich finde es bemerkenswert, dass es doch viele Mitglieder gibt, sich ernsthaft Gedanken zu diesem Thema machen, denn da macht das Diskutieren gleich doppelt so viel Spaß und man lernt andere Perspektivn und Sichtweisen zu erschließen!!!

So nach dem Zuckerbrot gibst auch gleich die Peitsche :-)


Auf die Frage hin: Warum sich die K.I. immer mit den negativen Seiten befasst biete ich folgende Lösungsmöglichkeit:

Die S-F- hat sich zu einer Plattform etabliert, die sich mit dem Gedanken der utopischen Evolution beschäftigt. Scherpunkte sind allen voran die Gesellschaftsformen und die Technik. Wirft man beide Attribute zusammen wird man mit großer Wahrscheinlichkeit auf die K.I. kommen --> Sie ist zum einen der Auslöser, für die möglichen Veränderungen in der Gesellschaft und gleichzeitig repräsentiert sie eine Technik, die revolutionär ist.
Warum die jedoch die K.I. und auch alle anderen Supra- und Super Lebensformen negativ dargestellt werden ist auf die Möglichkeit der Ich-Identifikation zurückzuführen.

Zitat: "Der typische S-F- Held langweilt sich in einer konfliktarmen Umwelt [..] ,weil er sich nach Taten dürstet" (nach Heinlein)
Die Menschen sind zwar in der Übermacht (Qunatitaiv) vorhanden, aber die K.I.s oder intelligenten Lebensformen (Little People) sind weit aus überlegener. Obwohl die Gesellschaften und die Art und Weise, wie sich die diese Supraintelligenzen verhalten, sehr positiv sind, werden sie im S-F-Genre als abwertend heruntergestuft. Der Grund liegt in dem friedlichen Beisammen sein. Diese führt zur einer Verweichlichung und macht eine Geschichte langweilig und uninteressant. Eine Geschichte, die auf Harmonie aufgebaut ist, führt zur Nullrate. Daher müssen Konflikte entstehen, in denen sich der Mensch als das Opfer herausieht und automatsich Partei für seines gleichen ergreift. Eine kollektive Ich-Identifikation mit dem Helden und den Menschen ist das Ziel. Wenigstens in der Fiktion der Geschichte, soll der Mensch seine "noch" Überlegenheit gegenüber der Maschine beweisen.

Früher gab es anstelle von Robotern oder Maschinen "sprechende Werkzeuge", die Sklaven. Jeder Gedanke an Arbeit war negativ behaftet, denn es war lediglich nur den menschlichen Sklaven vorbehalten zu schuften. Menschen dagegen distanzierten sich weit davon.

Auf die Frage, warum ein Bewusstsein für die K.I. geschaffen werden sollte,wenn das Ziel doch eigentlich ist, sie "modern" zu versklaven, kann ich folgendes vorbringen:

"Künstliche Intelligenz (KI, bzw. AI vom englischen Artificial Intelligence) ist eine Fachdisziplin der Informatik mit interdisziplinärem Charakter. Ziel der KI ist es, Maschinen zu entwickeln, die sich verhalten, als verfügten sie über menschliche Intelligenz" (John McCarthy, 1955).

K.Is sind Systeme, die genau so handeln sollen wie ein Mensch und daher ist ein Bewusstsein nötig. Allerdings ist es gleichzeitig ein Paradoxon an sich, wenn der K.I. erfährt, dass er ausgenutzt und benutzt wird. Da wäre ein Bewusstsein sehr hinderlich.

Bearbeitet von ScientificBlue, 02 Oktober 2004 - 15:05.


#17 Starwind

Starwind

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Geschrieben 01 Oktober 2004 - 16:15

Hi, ...!

...eine KI ist ein elektronisches Gehirn, das den Turing Test besteht...

~~ versus ~~

...Warum sollte eine K.I., also ein eigenständiges Bewußtsein...


Prima, dass hier so eine 'übereinstimmende' Definition der KI existiert!?? :blink:

MfG, Stw. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/bigcry.gif

#18 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 01 Oktober 2004 - 17:30

@ Starwind Dein Beitrag wär weniger überflüssig, hättest Du entweder Position für eine Meinung bezogen oder eine weitere eingebracht. Es ist entbehrlich, Selbstgespräche hier abzulegen. Zurück zum Thema: Meines Wissens gibt es keine ultimative Definition, was eine KI darstellen muß. Der Turing-Test ist bereits stark betagt, und was "Bewußtsein" ausmacht, wird auch immer wieder sehr kontrovers diskutiert. Hätten wir alle die selben Vorstellungen, müßten wir nicht debattieren. Also schließt Du Dich entweder der Diskussion an, oder klugscheißerst für Dich allein ein wenig weiter - was allerdings schade wäre. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png
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#19 Starwind

Starwind

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Geschrieben 01 Oktober 2004 - 21:47

Hi, MH!

...hättest Du entweder Position für eine Meinung bezogen oder eine weitere eingebracht...

Wozu soll ich denn meine Meinung sagen, wenn man hier im FORUM noch nicht einmal einen 'gemeinsamen Nenner' bezl. der KI hat?
Ohne eine sachl. Grundlage scheint mir diese 'Diskussion' voller Belanglosigkeiten und persönlicher Eindrücke zu sein, die irgendwann im schwarzen Loch enden, aber man weiß ja auch nicht sicher, was einen dort erwartet, vielleicht die 'Glückseligkeit' (Hawking)!? :alien:
MfG, Stw. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png

PS: Meine Beiträge nicht persönlich nehmen, danke!!

#20 ScientificBlue

ScientificBlue

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Geschrieben 02 Oktober 2004 - 18:33

Also damit wir hier eine gesunde Grundlage haben, damit man sich auf eine gemeinsamem Nenner beziehen kann (wi der Wunsch hier doch öfters geäußert worden ist) bitte ich folgende Hilfestellung an:

Zitat zur Definition Künstlicher Dummheit ( KD): "Künstliche Dummheit kann definiert werden als der Versuch von Computerwissenschaftlern, Computerprogramme zu erstellen, die Probleme einer Art verursachen, wie man sie gewöhnlich mit dem menschlichen Denken in Verbindung bringt." (Wallace Marshal)


Zitat zur Definition der Künstlichen Intelligenz (KI): Künstliche Intelligenz ist die Wissenschaft, die alles daran setzt, endlich Maschinen hinzubekommen, die genau das tun, was sie in Science-Fiction-Filmen seit langem schon tun" (Astro Teller)

Mal schauen, ob das eine allgemein vertretbare Grundlage ist....

Bearbeitet von ScientificBlue, 02 Oktober 2004 - 18:35.


#21 Mackelangelo

Mackelangelo

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Geschrieben 03 Oktober 2004 - 12:03

Eine KI könnte z.B. in Situationen eingesetzt werden, die für Menschen zu gefährlich wären. Ich denke da beispielweise an Bergwerke oder Lawinenopfer-Rettung, (etc.), was bei mir aber gleichzeitig die Frage aufwirft, ob, Maschinen, welche sich ihrer Intelligenz/ ihres Seins bewusst sind, sich in solche Situationen begeben würden oder befehlen lassen. Schließlich "denken" sie.Ist es überhaupt vertretbar, KIs als eine Art Sklaven zu halten? (Ein ähnliches ethisches Problem hatten J.L. Picard, als er einen Minen-Roboter auf irgendeinen Planeten zusprechen musste, dass er eigenständig denken kann und somit eine Lebensform ist, die dann wiederum nicht einfach abgeschalten werden kann oder darf.)Grüße Mack

Bearbeitet von Mackelangelo, 03 Oktober 2004 - 12:04.


#22 Starwind

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Geschrieben 03 Oktober 2004 - 13:01

Hi, Mack!
Wir sind doch hier im Thread Wissenschaft und nicht bei den Sciencefictologen, oder!?
Es gibt doch gar keine KI mit Bewußtsein und ob es jemals passiert, steht doch noch in den Sternen.Sollen wir uns jetzt schon darüber Gedanken machen?
Mal eine bescheidene Anfrage von mir.
MfG, Stw. :D

#23 Thomas Sebesta

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Geschrieben 03 Oktober 2004 - 13:23

...Es gibt doch gar keine KI mit Bewußtsein und ob es jemals passiert, steht doch noch in den Sternen.Sollen wir uns jetzt schon darüber Gedanken machen?...

...wenn nicht vorher, wann dann?

Gruß
Thomas

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#24 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 03 Oktober 2004 - 19:24

Eine KI könnte z.B. in Situationen eingesetzt werden, die für Menschen zu gefährlich wären. Ich denke da beispielweise an Bergwerke oder Lawinenopfer-Rettung, (etc.), was bei mir aber gleichzeitig die Frage aufwirft, ob, Maschinen, welche sich ihrer Intelligenz/ ihres Seins bewusst sind, sich in solche Situationen begeben würden oder befehlen lassen.

Hier wäre es im Grunde sinnvoller, Ressourcen auf eine Weiterentwicklung der Robotik und menschlich/maschineller Schnittstellen zu legen. Eine Maschine muß keine Intelligenz haben, wenn sie als Fortsetzung eines menschlichen Verstandes funktioniert. Robert A. Heinlein hat mit der Erzählung "Waldo" bereits im Jahre 1940 ein Schema entwickelt und einen bis heute synonym dafür verwendeten Begriff geprägt.
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#25 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 04 Oktober 2004 - 09:36

Es scheint wirklich jeder etwas anderes unter KI zu verstehen bzw. verstehen zu wollen. Müssen wir uns vorher unbedingt auf eine eigene Definition festlegen? Man kann doch seine Spekulationen äußern bis jemand kommt und sagt: stop, DASS fällt nicht unter KI - und dann kann man sich über die Definition(en) streiten.

Eine Maschine muß keine Intelligenz haben, wenn sie als Fortsetzung eines menschlichen Verstandes funktioniert.

Das wäre auch denkbar - und damit wären wir wieder bei dem "gehorsamen Diener". ("Waldo" habe ich vor Ewigkeiten gelesen, müsste ich mal wieder rausholen.) Sullivan

#26 MartinHoyer

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Geschrieben 04 Oktober 2004 - 12:32

Eine Maschine muß keine Intelligenz haben, wenn sie als Fortsetzung eines menschlichen Verstandes funktioniert.

Das wäre auch denkbar - und damit wären wir wieder bei dem "gehorsamen Diener".

Das Bild stimmt nicht, denn ein gehorsamer Diener entscheidet sich zum Gehorsam. Ein Roboter, den ich über Schalter, Stimmanweisungen und meinetwegen auch VR-Systeme steuere, entscheidet nicht, sondern führt nur aus.

Natürlich gibt es noch die Möglichkeit, jemanden zum Gehorsam zu zwingen, aber auch das setzt den Willen zu leben (oder generell unversehrt zu bleiben) beim Diener voraus. Eine Maschine, die kein Ich-Bewußtsein hat, hat auch keinen Wunsch, dieses "Ich" zu erhalten.

Und damit sind wir wieder beim Bewußtsein. Meines Erachtens benötigt Intelligenz unbedingt ein solches, denn ohne Bewußtsein erfolgt die Steuerung ausschließlich über Instinkte. Der maschinelle Äquvalent eines Instinkts ist eine simple IF/THEN-Klausel: Wenn Du Hunger hast, dann friß. Instinkte benötigen keine Intelligenz.

Bearbeitet von MartinHoyer, 04 Oktober 2004 - 12:32.

Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#27 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 04 Oktober 2004 - 13:09

vielleicht eine kleine Hilfe http://www.iicm.edu/greif/node5.html hier wird künstliche Intellligenz nicht als Eigenschaft sondern als Forschungsfeld gesehen Gruß Thomas

Bearbeitet von nekropole, 04 Oktober 2004 - 13:16.

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#28 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 04 Oktober 2004 - 15:13

Guter Link, danke!Immerhin gibt es mindestens zwei unterschiedliche Ansätze zum Schaffen einer KI. Auslöser des Threads war, dass man in den nächsten Jahrzehnten so weit sein könnte, den menschlichen Denkprozess nachzubilden. Auf der anderen Seite bzw. parallel dazu finden wir den pragmatischeren Ansatz, die einzelnen Bestandteile einer KI durch andere Methoden nachzubilden (Wissenssysteme etc.). Schwer zu sagen, was erfolgsversprechender sein wird.Sullivan

#29 Beverly

Beverly

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Geschrieben 29 Oktober 2004 - 21:38

Spästens nach der Niederlage von Kasparow durch Deep Blue ist der Menschheit eine Grenze aufgezeigt worden: Die mögliche Extinktion der eigenen Vorherrschaft durch das fanatische Bestreben, sein eigenes Selbstbildnis zu erschaffen.

Die Niederlage eines Menschen gegen einen Computer beim Schachspiel ist kein zwingender Beweis für die Überlegenheit der Maschine. Mein im Computer integrierter "Taschenrechner" und meine Tabellenkalkulation schlagen mich auch ständig beim Addieren, Multiplizieren und Dividieren. Trotzdem sind sie idiots savants halt, die zwar blitzschnell logische Operationen ausführen können, aber über so viel Kreativität, Fantasie und Selbsterkenntnis verfügen wie ein Stück Brot. Da man Schach auch als hochkomplexe Abfolge logischer Operationen definieren kann, war zu erwarten, dass der Computer da irgendwann jeden Menschen schlägt. Meines Wissens geschieht das bezeichnenderweise mit "brute force": Der Computer führt mit seiner überlegenen Rechenkapazität unzählige Simulationen der Spielzüge aus und wählt daraus die erfolgreiche. Der Mensch muss qua "Intuition" wissen, welcher Zug erfolgreicht ist. Ich frage mich aber, was geschehen würde, wenn man den Großmeistern im Schach erlauben würde, den Schachcomputer so als Hilfsmittel zu benutzen wie woanders Taschenrechner und Tabellenkalkulation als Hilfsmittel benutzt werden. Ich vermute, dass eine Kombination Mensch-Maschine den nur mit "brute force" agierenden Schachcomputer überlegen wäre.

#30 Beverly

Beverly

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Geschrieben 29 Oktober 2004 - 21:46

Eine KI könnte z.B. in Situationen eingesetzt werden, die für Menschen zu gefährlich wären. Ich denke da beispielweise an Bergwerke oder Lawinenopfer-Rettung, (etc.), was bei mir aber gleichzeitig die Frage aufwirft, ob, Maschinen, welche sich ihrer Intelligenz/ ihres Seins bewusst sind, sich in solche Situationen begeben würden oder befehlen lassen.

Hier wäre es im Grunde sinnvoller, Ressourcen auf eine Weiterentwicklung der Robotik und menschlich/maschineller Schnittstellen zu legen. Eine Maschine muß keine Intelligenz haben, wenn sie als Fortsetzung eines menschlichen Verstandes funktioniert.

Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine zu verbessern halte ich auch für sinnvoller. Solche "Schnittstellen" gibt es ja schon, seitdem es Maschinen gibt und derzeit kommunizieren wir über so eine Schnittstelle miteinander. ;) Wenn man die Fähigkeiten der Maschine, Daten perfekt zu speichern und nach vorgegebenen Schemata extrem schnell zu verarbeiten eng an den menschenlichen Intellekt anbindet, z. B. über direkte Verbindung an das Gehirn, erweitert man den menschlichen Geist, anstatt ihm qua KI eine Konkurrenz zu schaffen.


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