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Michael Marrak - Morphogenesis


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33 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 01 Juli 2005 - 07:53

Hier ist Platz für eure Eindrücke zum dritten und vierten Abschnitt des Romans.Viel Spaß und GrüßeHolger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 Holger

Holger

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Geschrieben 04 Juli 2005 - 08:27

So, wir schreiben den 4. Juli und ich öffne mal diesen Abschnitt.Viel Spaß.
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#3 Rusch

Rusch

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Geschrieben 04 Juli 2005 - 11:19

So, ich bin jetzt in der Mitte von Abschnitt III. Ich muss sagen, langsam macht sich routine breit. Der Held stolpert von Hölle zu Hölle. Wenn das Buch bis zum Ende so weitergeht, wird mein Urteil eher verhalten ausfallen, aber ich hege durchaus die Hoffnung, dass Michael noch ein paar Überraschung in der Hinterhand hat. Die andere Handlungsebene wird da schon interessanter, auch wenn ich noch nicht die Ahnung habe, wohin das ganze genau zeigen wird. Mal sehen.

#4 c2c4

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Geschrieben 04 Juli 2005 - 15:23

Ich muß gestehen, wäre ich nicht so angetan von der Idee dieses virtuellen SF-Lesezirkels, hätte ich das Buch spätestens nach Krispins erster Begegnung mit Sahia aus der Hand gelegt. Denn genau ab da waren meine Hoffnungen auf wirkliche SF zerstoben.Ich habe jetzt weit über 300 Seiten gelesen, bin im Quellraum und finde meine Befürchtungen bestätigt. Das Buch ist durchaus routiniert geschrieben und die Handlung ist . . . bunt. Aber ich vermisse eine spannende oder ergreifende Geschichte, irgendetwas, das zum Nachdenken anregt, zu spekulativen Gedankenflügen. Stattdessen "begucke" ich eine Art Roadmovie durch die verschiedenen Höllen. Buntes Sektoren-Hopping, schrilles Panoptikum, aber ohne neuen Erkenntnisgewinn (bei Krispin oder mir). Der Protagonist orakelt in sich oft wiederholenden ähnlichen Gedankengängen, dass er tatsächlich in irgendeiner Hölle ist. Und ich konnte bisher nichts feststellen, was ihn (als Wissenschaftler) konkret daran zweifeln lassen könnte. Sonst gibt es keine Entwicklung bei Krispin und auch auch keine wirklichen Konflikte. Von der Einführung der zweiten (anfangs durch den Kontrast etwas spannenden) Handlungsebene erhoffte ich eine Relativierung des "Höllenspektakels", etwa eine übergeordnete Perspektive (ev. wie bei "Helliconia"). Doch es begann eine ermüdende Odyssee, durch irgendwelche Räume, deren Schnitt, Wandbeschaffenheit und Inventar nach jeder Tür ausführlich neu (oder nicht so neu) beschrieben wird. Als wäre die FORM der eigentliche INHALT - was somit schließlich doch die Haupthandlung "Hölle" unfreiwillig reflektiert.Zuletzt erinnertes Detail: Das Wortspiel mit ARCHON und CHARON, das nun endlich auch mal die griechische Mythologie aufgreift. Ist diese wunderbar feinsinnige Lösung wohl auch im Griechischen möglich? Oh, Hades! Viele Grüße Dirk

#5 Rusch

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Geschrieben 04 Juli 2005 - 15:40

Mir geht es wie gesagt genauso. Ich habe mit dem Horror Genre nicht so viel am Hut um den Roman voll zu geniesen. Der Roman ist solide verfasst und spannend. Nur ist das ganze nicht so meine Geschichte. Und die Orginalität kann ich auch nicht so beurteilen, wie bei einem SF Roman. Deswegen habe ich gestern zwei Sheckley Kurzgeschichten als Kontrastprogramm eingeschoben.

#6 Marrak

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Geschrieben 04 Juli 2005 - 16:25

Mitte von Abschnitt III. (...) Der Held stolpert von Hölle zu Hölle. Wenn das Buch bis zum Ende so weitergeht, wird mein Urteil eher verhalten ausfallen

Interessante Parallele: Just an dieser Stelle des Buches rief damals einer der beiden Korrektoren bei mir an und fragte besorgt: Geht das Buch etwa bis zum Ende so weiter? Ab Anfang/Mitte Teil 4 war er dann jedoch wieder beruhigt. Also keine Sorge, es geht nicht so weiter. Das wäre in der Tat recht stupide. :lookaround:

In Teil 3 wird lediglich die Stadt vorgestellt. Der Leser soll wissen, wie es dort zugeht. In Teil 4 gibt es dann erste "Wahrheiten" ... :lol:

Denn genau ab da waren meine Hoffnungen auf wirkliche SF zerstoben.

Ähm ... definiere bitte wirkliche SF! :P Was soll das sein?
Oh, no ... It's Bicycle Repair Man!

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#7 Gast_Guest_*

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Geschrieben 04 Juli 2005 - 18:52

Ähm ... definiere bitte wirkliche SF:P  Was soll das sein?

Zugegeben, ich habe da unsauber formuliert. Das ist tatsächlich schwer in Worte zu fassen. :lol: Vielleicht ist es für jeden etwas anders. Oder gibt das Forum hier irgendwo eine Def. vor!?

Ist z.B. "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" SF!?
Da fällt mir ein: Wie wäre es, wenn jeder in seiner Forums-Vita seine 5 liebsten SF Werke eingeben könnte. So im Sinne einer geschmacklichen Visitenkarte . . .

#8 c2c4

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Geschrieben 04 Juli 2005 - 19:30

Uups, ich war am Fremdcomputer und habe vergessen mich einzuloggen.Dirk

#9 Pogopuschel

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Geschrieben 04 Juli 2005 - 20:16

Eigentlich wollte ich in diesem Lesezirkel etwas langsamer lesen, damit mehr Raum für Diskussion bleibt, aber ich finde das Buch so spannend und interessant, dass ich am Wochenende schon 400 Seiten gelesen habe. Ich mag Geschichten in denen der Held durch bizarre Welten reist und Unglaubliches erlebt. Insofern erinnert mich "Morphogenesis" an die Werke von Michael Moorcock. Die Beschreibungen der Höllenstadt finde sehr gelungen. Und ab dem vierten Teil erfährt man auch mehr über die Hintergründe und das Geschehen in der Duat. "Hype" muss bis dahin auch einiges einstecken. Gruß Markus

#10 Holger

Holger

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Geschrieben 05 Juli 2005 - 07:43

Da fällt mir ein: Wie wäre es, wenn jeder in seiner Forums-Vita seine 5 liebsten SF Werke eingeben könnte. So im Sinne einer geschmacklichen Visitenkarte . . .

Wirklich eine gute Idee. Können wir mal nach gucken.

- - -

Lazarium: diese geheimnisvolle Parallelhandlung gefällt mir zunehmend besser und hält mich quasi bei der Stange.

Was Nekropalladium betrifft: Es ist natürlich Geschmackssache, aber ich bin die grausamen Einlagen ein wenig leid. (Ja ja, ich als Frau ... :lol: ). Nein, im Ernst, das ist eben nicht mein Ding und deshalb meide ich für gewöhnlich "Horrorbücher".

Mich stört auch immernoch, wie Krispin die ganze Sache wahrnimmt und reflektiert. Als wäre er gar nicht dabei (klar, sein Ka ist woanders ...). Auf Seite 248 (!!) stellt er zum ersten Mal eine Assoziation mit der Hölle her. *grummel*

Außerdem muss ich im Zusammenhang mit den Verdammten, die ja ständig in Schnaps oder Pech baden an diesen albernen Witz denken: 'Kommt ein Mann in die Hölle und sieht einen Haufen Leute knietief in der Jauche stehen und Rauchen. "Ach, das sieht doch gar nicht schlecht aus, hier!" Also bleibt der Mann und stellt sich dazu. Drei Minuten später kommt der Aufseher und ruft: "Die Rauchpause ist vorbei. Alle wieder untertauchen!"'
Sorry, für diese unqualifizierte Einlage, aber der Lesezirkel lebt ja davon, dass man spontan seine Leseerfahrung mitteilt.

Grüße

Holger
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#11 Rusch

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Geschrieben 05 Juli 2005 - 08:15

Mich stört auch immernoch, wie Krispin die ganze Sache wahrnimmt und reflektiert. Als wäre er gar nicht dabei (klar, sein Ka ist woanders ...). Auf Seite 248 (!!) stellt er zum ersten Mal eine Assoziation mit der Hölle her. *grummel*

Stimmt schon: Krispin ist sehr, sehr stoisch. Ich meine, angesichts all der greul, die er sieht müsste er doch ganz aus dem Häuschen sein.

#12 Cloud

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Geschrieben 05 Juli 2005 - 13:00

Bis ziemlich genau zur 400. Seite hat mir der Roman außergewöhnlich gut gefallen, ab da trat dann der SF-Aspekt immer mehr in den Vordergrund und der weitere Fortgang der Geschichte hat mich nur noch spärlich interessiert. So ganz kann ich mir das auch nicht erklären, aber letzten Endes wäre es mir deutlich lieber gewesen, wenn Morphogenesis nichts mit SF zu tun gehabt hätte. Nunja, ein paar Seiten habe ich ja noch vor mir (nachdem ich die ersten vier Teile an vier Tagen durchhatte, habe ich für die folgenden 200 Seiten eine ganze Woche gebraucht...), vielleicht erweist sich das Ende dann doch noch als zufriedenstellend.

#13 Holger

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Geschrieben 06 Juli 2005 - 09:19

So, den dritten Abschnitt "Lament" habe ich nun abgeschlossen und kann mich langsam auch wieder für die Höllen-Abschnitte erwärmen. Das liegt hauptsächlich an Byron, der (den in diesem Abschnitt der Odyssee mE deutlich zu farblosen) Krispin "unterstützt".GrüßeHolger
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#14 Kopernikus

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Geschrieben 06 Juli 2005 - 11:27

So, den dritten Abschnitt "Lament" habe ich nun abgeschlossen und kann mich langsam auch wieder für die Höllen-Abschnitte erwärmen. Das liegt hauptsächlich an Byron, der (den in diesem Abschnitt der Odyssee mE deutlich zu farblosen) Krispin "unterstützt".

Dem kann ich mich anschließen, Byron rettet das Buch (und den Leser) im Moment davor in der totalen langeweile sich ständig steigernder Grausamkeiten zu versinken. Nun ja, ich bin schon auf den vierten Teil und die versprochenen Erklärungen gespannt, im Moment stehe ich noch "wie Ochs vorm Berg" und kann das Buch nicht so recht deuten oder einordnen. Frage: Was genau ist oder war eigentlich eine Rebasche? Hab bei Google nichts passendes gefunden, nur eine Art altertümlicher Arznei, aber keine Hieb- und/oder Stichwaffe. Eventuelle Erklärungen im Buch muss ich wohl überlesen haben.

#15 Rusch

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Geschrieben 06 Juli 2005 - 11:39

Ich glaube, man kann sagen, dass Abschnitt III ein wenig zu lange geraten ist. Da mutet Michael uns eine Durststrecke zu. Oder aber er ist der Meinung, der Leser soll auch durch seine eigenen Hölle gehen. :) :D :D

#16 Holger

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Geschrieben 06 Juli 2005 - 12:36

Frage: Was genau ist oder war eigentlich eine Rebasche? Hab bei Google nichts passendes gefunden, nur eine Art altertümlicher Arznei, aber keine Hieb- und/oder Stichwaffe. Eventuelle Erklärungen im Buch muss ich wohl überlesen haben.

Ich hatte die Rebasche als eine Art Hellebarde verstanden. Interessanterweise finden google und metacrawler zu Rebasche nur Links, die auf Winzerseiten verweisen. :) Grüße Holger
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#17 Rusch

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Geschrieben 06 Juli 2005 - 12:53

Was eine Rabasche ist? Na etwas um Menschen zu zerstückeln und/oder zu durchlöchern.

#18 Marrak

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Geschrieben 06 Juli 2005 - 16:30

Frage: Was genau ist oder war eigentlich eine Rebasche?

Eine Hieb- und Stichwaffe, die aussieht wie eine Mischung aus einem Schwert und einem überdimensionierten Uhrzeiger. Stell dir den schlanken Zeiger einer Kirchturmuhr vor, mit zu Klingen geschliffenen Seiten ... Im Buch werden die drei verschiedenen Versionen dieser Waffe auf Seite 149 erklärt.

Interessanterweise finden google und metacrawler zu Rebasche nur Links, die auf Winzerseiten verweisen.

Aha ... :D Ööhhh ... also eigentlich hielt ich Rebasche bis gerade eben für ein von mir erfundenes Kunstwort. Wusste gar nicht, dass es den Begriff tatsächlich gibt (als Kurzform für Reben-Asche = Rebasche). Aber mit Wein hat es wirklich nichts zu tun. Höchstens, und da liegt Rusch vollkommen richtig, mit :) ... :lookaround:
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#19 c2c4

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Geschrieben 07 Juli 2005 - 07:40

Die Höllenqualen sind vorüber. :D
Das vierte Kapitel scheint mir vom Stil interessanter, und ich vermute, es gehört zu denen, die bei Überarbeitung zur Neuausgabe teilweise neu entstanden sind?!
Der "salbadernde" Roboter und seine Kollegen sind wirklich witzig vorgestellt, ebenso Demuarsell.
Dabei gelingt es, mit wenigen Sätzen (und einer eher indirekten Darstellung) etwas zu schaffen, was sich vorher bei mir auch durch ausführlichste Beschreibungen nicht einstellen wollte - ich nenn es mal Atmosphäre. (Sorry, das ist natürlich ganz subjektiv.)

Ich stelle mir jetzt einige Fragen zur Handlung:
Krispin hat soeben die Chronik gefunden. Wer hat sie geschrieben? Auf Grund des Inhalts scheinen weder die Bewohner noch die Erschaffer logisch.

Sahia wollte doch ein Kind von Krispin. Aber in den Liebes-Nächten (mit willigem Teufelsweib :) ) bekam sie dann ja eigentlich nur einen Schwapps NanoRobots, der zudem auch noch - wie z.B. des Chroners Zunge - die Tendenz haben müßte, in den Spender zurückzukriechen?

Ich hatte den Verdacht, spätestens seit dem Raum mit dem Blasebalg, das sich Krispin in einem Robot, vielleicht dem "Eigenen", befindet.
Aber die anderen Personen dort? ("Deine Maschine schickt dich.")

Sehr gefallen hat mir dieser Satz:
"Zu unbegreiflich war der Abgrund, der sich hinter meinem Glaubenshorizont auftat, so gewaltig, dass ich ihn mit meinen rotierenden Gedanken gar nicht auszufüllen vermochte."[/B]
Für Krispin natürlich eine ganz außerordentliche Gefühlswallung :D
Aber ein ähnliches Gefühl - muß nicht aber darf gern - sich beim Lesen von SF gelegentlich einstellen.
Beste Grüße
Dirk

#20 Holger

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Geschrieben 07 Juli 2005 - 07:51

OK. Alles wird gut. Wir habens doch gewußt. Spätestens mit Nekropalladium 15 platzt der Knoten. Die Story hat mich wieder und die ersten Hinweise auf tatsächliche (mögliche) Hintergründe entschädigen mich für so manch unappetitliches Erlebnis unseres Höllentouristen.Achtung Spoilergefahr!@Michael: eine kleine Spitzfindigkeit meinerseits (entschuldige): Mich irritiert ein wenig, Elijahs enormes Wissen, besonders in zellbiologischer Hinsicht. Als Kind des Mittelalters dürfte ihm das Konzept, dass der menschliche Körper die Summe seiner Zellen ist (um 1840 von Schwann nachgewiesen) nicht unbedingt vertraut sein. Oder hatte er Nachhilfe? :) GrüßeHolger
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#21 Rusch

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Geschrieben 07 Juli 2005 - 08:00

@Michael: eine kleine Spitzfindigkeit meinerseits (entschuldige): Mich irritiert ein wenig, Elijahs enormes Wissen, besonders in zellbiologischer Hinsicht. Als Kind des Mittelalters dürfte ihm das Konzept, dass der menschliche Körper die Summe seiner Zellen ist (um 1840 von Schwann nachgewiesen) nicht unbedingt vertraut sein. Oder hatte er Nachhilfe? :)

Naja Holger, hatte nicht Elliahs Jahrhunderte Zeit für seine Forschung?

#22 Holger

Holger

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Geschrieben 11 Juli 2005 - 09:54

Wie siehts denn so aus, bei den werten Lesern?Mittlerweile sollten die meisten ja irgendwo zwischem dritten und viertem Abschnitt eingetrudelt sein.:confused:GrüßeHolger
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#23 Rusch

Rusch

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Geschrieben 11 Juli 2005 - 10:17

Ich habe meine weiteren Kommentare im Dritten Thread platziert, da ich keine Spoiler anbringen wollte...

#24 Matthias

Matthias

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Geschrieben 11 Juli 2005 - 10:26

(Spoiler)Abschnitt IIIDer war wirklich die Laaaaangeweile pur. Fast hätte ich das Buch verbannt. Düster, brutal, uninteressant.Abschnitt IVElliahs "Offenbarung"Aha, also Nanotechnologie. Jetzt fängt der SciFi Aspekt an, nach 2/3 des gesamten Buches. Ist das schon ein Teil der Auflösung oder nur eine falsche Fährte?Folgende Dinge lassen sich feststellen:- Der Elliah-Abschnitt wirkt hastig und zu knapp. Man sollte erwarten, dass es sich um einen der zentralen Abschnitte des Buches handelt, dennoch wird die Thematik so quasi nebenbei abgehandelt. Es ist zu vermuten, dass hier eine Kürzung vorliegt oder der Abschnitt nachträglich ergänzt wurde.- Kann sein, dass ich den Abschnitt etwas zu hastig gelesen habe und mir daher einige Feinheiten entgangen sind, aber a. wer hat die Chroniken geschrieben und warum befinden die sich im Turm und b. bezieht sich die Enthüllung der Nanotechnologie nur auf die "Höllen" oder auch auf das "reale, normale" Universum?- Meine allgemeine Befürchtung, dass eine wenig ausgereifte Idee hinter dem Buch steht, hat sich ansatzweise bewahrheitet. Immerhin ist die Idee nicht ganz so schlecht wie erwartet. Offenbar starke anleihen an "Matrix" (nichts ist so, wie es aussieht). Mal abwarten, was noch kommt.Gesamteindruck: Jetzt wird das Buch wieder interessanter. Das Ägypten Thema und die Mythologie tritt erst einmal in den Hintergrund. Auch hier hat der Roman neue Wege eingeschlagen, zu Beginn konnte man vermuten, dass es sich um einen wissenschaftlichen Ausgrabungsthriller handelt. Überzeugt hat mich der Verlauf des Buches (nach einen vielversprechenden Anfang) nicht, auch die "Enthüllung" kann mich bisher nicht wirklich begeistern.
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#25 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 11 Juli 2005 - 10:48

Statt eines zweiten Zwischenpostings...Mittlerweile bin ich überzeugt, daß dieser Roamn NICHT als Lesezirkelroman taugt... desgleichen bin ich davon überzeugt, daß dieses Werk noch lange als Diskussionsthema herhalten wird.Egal, auf was man sich noch vor ein paar Dutzend Seiten festgelegt hatte (Seitenschinderei, Strukturklau aus Otherland und/oder Lord Gamma, usw.), ein paar Seiten später ist der Eindruck ein vollkommen anderer.Ich bin hin und hergerissen von dem Roman, dessen teilweise seitenlange Langeweile durch Spannunghöhen unterbrochen wird. Immer noch entgleitet mir Marraks Welt aus den Fingern, um mich Augenblicke später wieder ans Geschehen zu fesseln.Ich erkenne immer noch keine Struktur (nach immerhin ca. 300 Seiten) bzw. einen Weg, wo das alles hinführen soll.Und genau da sehe ich das Problem für diesen Lesezirkel. Marrak hat das Buch konsequent auf einen Showdown hingetrimmt (zumindest empfinde ich es augenblicklich so) und ich schätze mal, daß nur mit einer abschliessenden Gesamtbetrachtung dieses Buch bewertet werden kann.Das wars erst einmal von mir.Sorry für alle Enttäuschten, die sich auf ein "Duell" oder einer Auseinandersetzung zwischen Michael und mir während des Lesezirkels gefreut haben... solange sich mir die Story nicht in seiner Gesamtheit erschliesst, mag ich nicht so richtig aus meinem Loch rauskommen... eines ist aber jetzt schon gewiss:Dieses Buch als SF zu verkaufen, egal wie viele Raumschiffe, Biotech und Aliens jetzt noch auftauchen, halte ich für sehr bedenklich.grußJürgen

Bearbeitet von Jürgen, 11 Juli 2005 - 10:49.

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#26 Dave

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Geschrieben 11 Juli 2005 - 17:29

Nekropalladium 15 würde ich auch herausstellen, dieses Kapitel hat mir sehr gut gefallen, und zwar nicht nur wegen der Schlüsselszene mit den Nano-Robotern.Der Rabbiner Elijah bringt Ruhe und auch ein wenig Licht in die Geschichte. Mir gefällt, wie er mit seinem Chronometer die Zeitspannen erklärt, überhaupt werden die Dialoge etwas handfester und der ansonsten häufige Wortwitz fehlt hier fast völlig.Auch der Blick durchs Mikroskop war dann natürlich eine Offenbarung. Hoffentlich überspannt er den Bogen hier nicht, dachte ich mir. Ich war nämlich schon ein wenig enttäuscht, dass die Geschehnisse im Lazarium auch nicht mit Skurrilem geizen, und wenn sich jetzt selbst die Nano-Roboter noch wie Suppenkasper verhielten, wäre mir das Buch wohl aus den Händen gesprungen.Das †šTranssilvanische Disneyland†™ schreit schon ziemlich nach einem strengen Kontrapunkt, finde ich.Erwähnenswert auch die Szene im Gewölbe mit dem Skelett und seinen Schläuchen, Kabeln und patinierten Metallteilen. Gefiel mir ausnehmend.Bei den Nano-Robotern habe ich mich gefragt, ob sie jetzt das Zugeständnis an einen SF-Roman sind, und sozusagen der Geschichte aufgepropft wurden. Das fände ich ehe schade, weil, das hat schon irgendwie was.An †šMatrix†™ musste ich auch gelegentlich denken, aber wie ist es nun um †šSarara†™ bestellt? Schließlich gibt es ja anscheinend keine Welt, die sich in einer Art Festplatte befindet, sondern eher etwas Physisches mit einer wirklichen Ausdehnung.Und was ist mit Krispin selbst? Haben die Nano-Roboter sozusagen seinen Körper zersetzt oder nur reproduziert, sodass das biologische Original nach wie vor existiert. Im Lazarium gab es da bisher keine eindeutige Antwort, glaube ich. Und dann natürlich die äußerst knifflige Frage, wie †šSarara†™ mit der wirklichen Welt zusammenhing oder hängt, da bin ich mal gespannt.

#27 Matthias

Matthias

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Geschrieben 12 Juli 2005 - 10:05

Ein wichtiger Diskussionspunkt ist mir noch eingefallen, fast so eine Art "Gretchenfrage".Welche Rolle spielt denn nun die Religion in Marraks Roman? Über das Christentum wird bisher eher belustigend herabgesehen, einer der Schlüsselfiguren ist ein Rabbi.Zugegeben sehr schwierig, einen Roman über die Hölle zu schreiben, ohne Religion wesentlich mit einzubeziehen.Bisher ist der Roman aus christlicher Sicht sicher nicht "politisch korrekt".
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#28 Rusch

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Geschrieben 12 Juli 2005 - 10:55

Hm, Mlich, ich bin "praktizierender" Christ und fühle mich von dem Roman nicht angegriffen, weil er IMHO eine sehr atheistische Grundstimmung aufweist. Das Thema Glauben wir - zugegebener Maßen - nicht tangiert. Eigentlich schon erstaunlich. Das Päbste in der Hölle schmoren finde ich jetzt nicht bedenklich. Es gab schon ein paar, die ihr Amt verraten oder einfach nur versagt haben.

#29 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 12 Juli 2005 - 14:22

Hm, Mlich, ich bin "praktizierender" Christ

Tja Rusch, dann weißt du ja jetzt, was dich später alles erwartet. :mad:

#30 Rusch

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Geschrieben 12 Juli 2005 - 15:20

Wieso? Die Hölle ist ein Relikt aus dem Mittelalter. Die Christen von heute haben einen abgeklärteren Glauben.


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