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China Miéville - Der Eiserne Rat


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60 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 01 März 2006 - 00:14

Willkommen zum Lesezirkel im März!

Wir lesen:

China Miéville
Der Eiserne Rat
Bastei Lübbe

Eingefügtes Bild

Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren!

Holger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 Rusch

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Geschrieben 01 März 2006 - 09:05

Schließt die den Einschub: Der ewige Zug mit ein?Zum Buch selbst: Ich habe gestern Abschnitt 1 gelesen. Sofort steigt China in die Handlung ein und sofort spürt man wieder das übliche Bas Lag Feeling.Es ist gefragt worden, ob man Band 1 + 2 gelesen haben sollte. Ich denke, das ist nicht notwendig. Allerdings werden Begriffe wie Remade aufführlich erklärt und eingeführt. Doch auch hier im Buch wird das kurz erklärt. Schön war die Passage über die Kaktusleute. In "Perdido Street Station" kam diese auch schon mal ausführlicher vor, aber die Passage hier war sehr interessant.

#3 Matthias

Matthias

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Geschrieben 01 März 2006 - 11:41

Sehr schade, dass in diesem Monat ein Nicht-SF-Roman im Lesezirkel gelesen wird. Zitat aus Wikipedia:"Er selbst beschreibt sein Werk gern als „Weird Fiction“ (ähnlich einigen Schriftstellern des frühen zwanzigsten Jahrhunderts wie etwa H. P. Lovecraft und Clark Ashton Smith, die für das Pulp-Magazin Weird Tales schrieben) und gehört zu einer losen Gruppe von Autoren, den sogenannten New Weird, die versuchen, die Fantasy-Literatur von den eher konservativen Inhalten, die ihrer Meinung nach z.B. die für das Genre stilbildenden Romane Tolkiens charakterisieren, wegzuentwickeln."Ich warte noch mal ein paar Bemerkungen ab, und werde dann vielleicht später einsteigen.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#4 Holger

Holger

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Geschrieben 01 März 2006 - 12:39

Weird Fiction trifft es wohl am besten. Dass die ersten 60 Seiten nicht als SF durchgehen , hab ich nun auch schon mitbekommen (ist übrigens mein allererster Miéville). Allerdings stört mich das gar nicht so besonders. Ich fühle mich bei der Reise der kleinen Gruppe (zu Fuß, zu Wasser und in der Luft) angenehm an irgendwelche namenlosen Phantastikromane erinnert, die ich als Kind aus der Leihbücherei hatte und von denen in meinem Kopf nicht viel übrig ist als ein wages, geheimnisvolles Bild. Was mir sehr gut gefällt, ist die Sprache (ich lese die Bastei-Übersetzung). Irgendwie schreibt Miéville so ganz anders. Ein bisschen poetisch, ein bisschen gewunden, aber er schwafelt dabei nicht. (Der Prolog ist ein tolles Beispiel. Ich dachte erst, es handele sich um eine Art Gedicht.)Ich hoffe, dass das Buch diese Linie hält und nicht irgendwann in die typische Post-Tolkin-Schiene (Schiene, wie geistreich!) zurüchschnappt.Dass ich nur erahnen kann, was manche Begriffe wie Remade bedeuten, stört mich kein bißchen. Kommt ja in der SF häufiger vor, dass man sich die Dinge zusammenreimen muss.GrüßeHolger
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#5 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 01 März 2006 - 16:09

Ich hoffe, dass das Buch diese Linie hält und nicht irgendwann in die typische Post-Tolkin-Schiene (Schiene, wie geistreich!) zurüchschnappt.

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Ueberhaupt nicht. Es wird mit der Zeit immer politischer, ohne aber dabei an Phantasie zu verlieren. Ich halte den Anfang auch noch fuer den schwaechsten Teil des Buches. Richtig spannend wird es, wenn man mehr ueber den ''Eisernen Rat'' erfaehrt.

Gruss Markus

#6 Rusch

Rusch

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Geschrieben 01 März 2006 - 16:24

Genau: Miéville ist eben... Miéville. Er schreibt keinesfalls High Fantasy wie Tolkien, sondern sehr SF lastige Phantastik. Das erinnert mich an Werke wie "Hieros Reise", "The Postman" oder auch an LeGuins "Hainish Zyklus". Die Übersetzung: Ich kenne jetzt das Original nicht, aber ich glaube auch, dass die Übersetzung recht gut ist. Der Stil zumindest ist sehr individuell und eigen und das kommt, denke ich, schon von Miéville. Der erste Bas Lag Roman (Perdido Street Station) ist übrigens mehr SF. Der zweite wirkt wie eine Phantastik Variante von Moby Dick, ist aber verdammt genial.

#7 Dave

Dave

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Geschrieben 01 März 2006 - 17:02

Ich halte den Anfang auch noch fuer den schwaechsten Teil des Buches.

Für mich sind die schwächsten Teile der Anfang, die Mitte und der Schluss... :)

#8 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 01 März 2006 - 17:11

@Holger:

Die Sprache ist auch das, was mich bei meinen ersten beiden Mievilles völlig vom Hocker gehauen hat ("Die Narbe" und "Leviathan"). Es würde mich sehr wundern, wenn der gute Herr Mieville das bei diesem Buch nicht durchgehalten hat.

@Dave:

Hüh?

Bis dennen,
Henrik
Gerade fertig gelesen
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#9 Rusch

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Geschrieben 01 März 2006 - 17:21

@Holger:

Die Sprache ist auch das, was mich bei meinen ersten beiden Mievilles völlig vom Hocker gehauen hat ("Die Narbe" und "Leviathan"). Es würde mich sehr wundern, wenn der gute Herr Mieville das bei diesem Buch nicht durchgehalten hat.

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Hm? Die Narbe und Leviathan sind die beiden Ausgaben des zweiten Bas Lag Romans. Hast Du gar Perdido Street Station übersehen?

#10 Dave

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Geschrieben 01 März 2006 - 17:22

@Dave:

Hüh?

Das habe ich bei er Lektüre auch gesagt. Ich bin schon sehr gespannt, wie man sich verdreht und verrenkt um dieses Buch schönzureden.

#11 Holger

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Geschrieben 01 März 2006 - 17:22

Ich halte den Anfang auch noch fuer den schwaechsten Teil des Buches.

Für mich sind die schwächsten Teile der Anfang, die Mitte und der Schluss...

:)

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<_<

Du fandest das Buch also absolut Spitze?

Grüße

Holger
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#12 Dave

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Geschrieben 01 März 2006 - 17:44

Du fandest das Buch also absolut Spitze?

Ich mag den Stil ja wirklich, Die Narbe/ Leviathan finde ich sensationell gut.
Aber dieses Buch ist für meine Begriffe eine endlose Schwafelei.
Da kann man sich wirklich nur mit Interpretationen und Metaphern über Wasser halten, und auf die bin ich wirklich mal gespannt.

#13 Rusch

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Geschrieben 01 März 2006 - 19:58

Die Narbe / Leviathan fand ich aus sensationell. Ich hoffe, mein Geschmack unterscheidet sich ein bißchen von Deinem. :)

#14 Pogopuschel

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Geschrieben 02 März 2006 - 02:35

Ich halte den Anfang auch noch fuer den schwaechsten Teil des Buches.

Für mich sind die schwächsten Teile der Anfang, die Mitte und der Schluss...

:)

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<_<

Du fandest das Buch also absolut Spitze?

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Ich zumindest fand es spitze, denn nur weil ich den Anfang fuer den schwaechsten Teil halte, heisst es nicht, dass er mir nicht gefallen hat. Ich habe den Eindruck, dass die sprache in diesem Roman zumindest ein bisschen "normaler" geworden ist, teilweise nicht mehr ganz so abstrakt. Wobei ich beides schaetze. Alle drei Bas Lag Romane sind fuer mich, eine Klasse fuer sich.

Gruss Markus

#15 Rusch

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Geschrieben 02 März 2006 - 09:01

Also ich fand bei Perdido Street Station die Kabelszene ein wenig zu lang. Aber gut: Ich habe gestern Abschnitt 2 gelesen. Mit Ori gibt es einen weiteren Protagonisten. Mir hat das erste Kapitel dieses Abschnitts mit dem Puppenspiel ziemlich gut gefallen. Da zeigt sich Miévilles Kasse.

#16 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 02 März 2006 - 09:44

Ausführliche Eindrücke über den ersten Bas-Lag Roman von China Mieville findet ihr in diesem Scifiboard Thread. Ich weiß noch nicht, ob ich beim aktuellen Lesezirkel mitmache. Macht es nicht mehr Sinn, "The Scar" vorher zu lesen? Ein unschlüssiger Sullivan

#17 Rusch

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Geschrieben 02 März 2006 - 09:58

Nein, gar kein Problem. Viel wichtiger ist, dass Du Perdido Street Station gelesen hast. Aber auch das ist nicht unbedingt notwendig, denn China Miéville liefert gutes Hintergrund Material.

#18 Henrik Fisch

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Geschrieben 02 März 2006 - 12:51

@Rusch:

Hm? Die Narbe und Leviathan sind die beiden Ausgaben des zweiten Bas Lag Romans. Hast Du gar Perdido Street Station übersehen?

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Nein, habe ich nicht. Ich sprach von meinen ersten Mievielle-Romanen. :wink2:

@Dave:
Uh, oh †¦ :blink:

Bis dennen,
Henrik
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#19 Henrik Fisch

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Geschrieben 02 März 2006 - 13:04

So, heute morgen ging es los, und ich bin von der ersten Seiten an vom Stil des Herrn Mievielle total begeistert. Erst läuft nur ein Mann durch den Wald, dann kommen einige Personen hinzu, dann erfährt man so nebenbei Namen und schließlich haben alle bereits irgendwie einen gewissen Charakter. Merkt Ihr, mit welcher Leichtigkeit und Eleganz der Autor uns diese Dinge ohne viel Federlesens unterjubelt? Andere Autoren brauchen alleine für die Vorstellung der, meistens recht stereotypen, Handelnden so ihre 200 Seiten.Ich gebe zu, dass jetzt - auf Seite 38 - von SF noch so gut wie gar nichts zu spüren ist. Ich hoffe auf Besserung. Trotzdem bin ich sofort in dem Roman drin.Und ich hoffe inständig, dass Dave (ausnahmsweise) mal nicht Recht hat.Bis dennen,Henrik
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#20 Dave

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Geschrieben 02 März 2006 - 13:36

Man könnte auch jeden x-beliebigen eigenen Unsinn in die Geschichte reinbasteln, es würden sich keinerlei Einbußen ergeben. Wenn ich von einer mannshohen Schnecke berichte, die Posaune spielt, während am Wegesrand eine Eiche aus der Verfassung zitiert und eine Gestalt auf einem Kampfhahn durchs Bild galoppiert, so ist nur eines der Kuriositäten ein Original. Der Schwachsinn ist beliebig austauschbar und ich möchte nur dazu anregen, auch einmal ein wenig kritisch in die Seiten zu blicken und nicht gleich ehrfurchtsvoll in die Knie zu sinken.

#21 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 02 März 2006 - 13:57

Hi Dave,es gibt schlimmeres:Elfen, Ritter und Zwerge die zum 165mal gegen den bösen Zauberer ausreiten...Alex

--------------------------------------------------------
It's all fun and game until someone loses an eye

  • • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker

#22 Dave

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Geschrieben 02 März 2006 - 14:38

es gibt schlimmeres: Elfen, Ritter und Zwerge die zum 165mal gegen den bösen Zauberer ausreiten...

Da gehen sie ja zumindest einer sinnvollen Aufgabe nach!

#23 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 02 März 2006 - 14:42

Hi Dave, es gibt schlimmeres: Elfen, Ritter und Zwerge die zum 165mal gegen den bösen Zauberer ausreiten...

...oder die zum x-ten Male erzählte Spacesoapopera nach "guter" alter Art, mit ihren gigantischen Raumschiffen, gigantischen Sternenreichen, gigantischen Schlachten sowie gigantischen Alienartefakten, die ebenso gigantische Helden vor gigantische Probleme stellen und zu deren Lösung gigantische Reisen in ein gigantisches Universum voller gigantischer Wunder und noch gigantischer Alienkulturen nötig sind :wink2: .

#24 Jakob

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Geschrieben 02 März 2006 - 14:58

@Dave:
Geschmachssache mag Iron Council ja sein - ich habe eigentlich bisher nur Leute getroffen, die es entweder für Mievilles bestes oder schlechtestes Buch halten. Aber Beliebigkeit kann man ihm nicht vorwerfen - der Roman ist sicher sehr viel knapper und sorgfältiger durchkonstruiert als das eher Questen-artige The Scar. das Problem ist vielleicht, dass es einfach auch sein "metaphorischster" Roman ist, in dem es um die prinzipiellen Probleme bei Revolution und Klassenkampf geht. Da kommt er eben ganz ohne "Geschwafel" nicht aus. Ich als Marxist find's klasse, und ich bin auch der Meinung, dass die Figuren in IC, insbesondere Cutter, am einfühlsamsten beschrieben und am interessantesten sind. Bei aller Geschmackssache lasse ich mir aber nicht vorwerfen, aus lauter Ehrfurcht Schönrederei zu betrieben. Es gibt gute Gründe, dem Buch etwas abzugewinnen, auch wenn du die nicht teilst.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

Verlag das Beben
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  • • (Film) als nächstes geplant: Star Trek Into Darkness
  • • (Film) Neuerwerbung: American Horror Story (Serie)

#25 Dave

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Geschrieben 02 März 2006 - 15:28

Hallo Jakob,ich denke auch, dass man so etwas wie einen Klassenkampf im späteren Verlauf herausdeuten kann, was sicher das einzige ist, was in dem Roman noch als ein Konzept im weiteren Sinne durchgehen kann. Ich habe das mehr als eine Fassade gesehen, vor der sich eigentlich das totale Chaos abspielt. Deswegen verstehe ich auch nicht ganz, warum es nicht vielleicht treffender als Anarchie bezeichnen könnte.Ich fände es nur merkwürdig, wenn ich zum Beispiel Hunderte Seiten Unsinn schreibe und als Legitimation dann anführe, dass sich schließlich alles vor dem Hintergrund der Demokratie abspiele. Das alleine kann†™s nicht sein.Ich bin durchaus bereit zuzugeben, dass ich vieles vielleicht nicht richtig beurteile, weil mir die Auffassungsgabe dazu fehlt. Auf der anderen Seite möchte ich dazu anregen, mal die Möglichkeit einzukalkulieren, dass hinter Unsinn eben einfach nur Unsinn stehen könnte.

#26 Rusch

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Geschrieben 02 März 2006 - 15:57

Dave, mich würde interessieren, ob Du Bücher wie "Schöne Neue Welt" auch so bezeichnen würdest. Liegt Dir diese Art von Literatur nicht oder Miéville im speziellen?

#27 Dave

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Geschrieben 02 März 2006 - 17:02

Dave, mich würde interessieren, ob Du Bücher wie "Schöne Neue Welt" auch so bezeichnen würdest. Liegt Dir diese Art von Literatur nicht oder Miéville im speziellen?

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Weil in Schöne neue Welt ein Sigmund Marx vorkommt? Ich weiß gar nicht mehr so genau, wie es mit dem Buch aussieht, es ist schon so lange her. Auf jeden Fall bevorzuge ich wohl Bücher, die eine gewisse Nachdenklichkeit und Ernsthaftigkeit besitzen. Ich meine, Huxley hat ordentlich Augenzwinkerei betrieben, und da geht es bei mir schon los...

Und nun hier, wie soll ich dieses Buch lesen? Das Hirn ausschalten, mich an der schöne Sprache erfreuen und mir keine unnötigen Gedanken machen? Nun, vielleicht hinterfrage ein wenig. Aber nur wenn ich bereit bin, mir Nasenstüber verabreichen zu lassen und das 'Kick me' Schildchen spazieren zu führen.
Entschuldigung, ich bin daran interessiert, etwas über die Kaktusmänner zu erfahren (Notizblock zück).
Nun, Sohn, im Wirtshaus sind sie gern gesehen, nur rasiert müssen sie sein...
Aaah ja (kritzel kritzel), das hilft mir weiter.

:wink2:

Bearbeitet von Dave, 02 März 2006 - 17:04.


#28 Rusch

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Geschrieben 02 März 2006 - 17:21

*ggg* OK, ich verstehe Dein Problem. Dann rate ich Dir auf jeden Fall davon ab, irgendwann mal von Capek "Der Krieg mit den Molchen" zu lesen.Ich für meinen Teil liebe Übertreibungen, Ironie, Sarkasmus, Metaphern und ähnliche Stilmittel. Die bietet Miéville zu hauf. Wenn man dies aber nicht mag, dann ist es klar, dass das Buch ein Reinfall ist.

#29 Rusch

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Geschrieben 02 März 2006 - 17:29

Also ich Vote für folgende Vorschläge: Gewichtung in ihrer Reihenfolge. Jeffrey Thomas "MonstroCity" Morgans 'HEILIGER ZORN' Dan Simmons 'Olympos' Peter F. Hamilton - 'Der Stern der Pandora' Bei Melville wäre ich nicht dabei. Mir ist meine Zeit schon lange zu Schade um mich zu langweilen. (Nun mach ich mich in meinem ersten Post gleich unbeliebt  :wink2: Würde mich freuen, wenn ein Buch erwählt würde, was mir Unterhaltung verspricht. Es wäre mir eine Freude am Lesezirkel teil zu nehmen. Ich grüße euch alle und besonders die Melvillefans mit dem Hinweis: Gefallen ist Geschmack.

Wie man hier sieht: Es gibt weitere potentielle Mitglieder im Miéville Hassclub. Ganz ohne Zweifel polarisiert Miéville. :blink:

#30 Dave

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Geschrieben 02 März 2006 - 18:03

Ich für meinen Teil liebe Übertreibungen, Ironie, Sarkasmus, Metaphern und ähnliche Stilmittel. Die bietet Miéville zu hauf. Wenn man dies aber nicht mag, dann ist es klar, dass das Buch ein Reinfall ist.

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:blink: :wink2:

Ja, ich hatte natürlich schon im Hinterkopf, dass solche Dinge auch Zuspruch finden, allerdings sollte ja trotz verschiedener Geschmacksrichtungen ein gewisser Inhalt nicht fehlen.

Da bin ich einmal gespannt, wie so die Meinungen sein werden.


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