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Gregory Benford - Zeitschaft


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15 Antworten in diesem Thema

#1 Dave

Dave

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Geschrieben 01 August 2006 - 11:09

Weiter geht's mit der zweiten Hälfte von Zeitschaft.

Vielleicht schließen sich noch ein paar Bemerkungen zu dem Nachwort Wissenschaft trifft Literatur an...

;)

#2 rockmysoul67

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Geschrieben 04 August 2006 - 08:38

Erst in Kapitel 23 geschieht wieder etwas Originelles beim Hauptthema "Kommunikation durch die Zeit". Sorry, aber ich halte dies für eine zu lange Durststrecke. Benford beschreibt die Kontaktaufnahme(-Versuche) einfach zu selten und zu wenig intensiv.Dafür wird mein Wunsch nach einer charaktervollen Wissenschaftlerin erhört (vor allem in Kapitel 24). Ich habe ein bisschen gegrübelt, bis ich kapierte, dass diese Frau - die wie aus dem Nichts erschien - die Briefschreiberin aus dem elften Kapitel ist.

#3 rockmysoul67

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Geschrieben 06 August 2006 - 21:30

Bis Kapitel 30. Die Geschichte plätschert vor sich hin und fast überlas ich die spärlichen Informationen. Diese kurzen Stellen sind aber sehr brisant.In 1963 macht man Tests mit den bio-chemischen Zutaten aus 1998 - und siehe da: sie bemerken, wie giftig die kombinierten Prozesse sind. Allerdings glauben sie an Verschwörungen (Stichwort: Kalter Krieg). Diese Experimenten könnten von hier in drei Richtungen gehen:- Es geschieht nichts mit dem neu gewonnenen Wissen- Die Welt ist gewappnet für die Gefahr und es wird nicht zur Katastrophe kommen- Die USA setzt die tödlichen Reaktionen selbst als Waffe oder als Industrie ein - und so kommt es in den Neunzigern zur Umweltkatastrophe. In 1998 steigert die Umweltkatastrophe; die Blüte wird bald auf alle Ozeane übergreifen, zudem nimmt die Luft das Gift auf. Die Zeit wird knapp!Es gilt noch gute 140 Seiten zu gehen und ich darf doch hoffen, dass es ab nun auch thematisch spannender wird. Bitte, Benford, streiche die Seifenopera und speise mich nicht ab mit einer schnellen aus der Hut gezauberten Lösung am Ende.

#4 rockmysoul67

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Geschrieben 09 August 2006 - 18:52

Auch wenn wir Leser nicht wirklich schlauer werden, ist Kapitel 31 doch ganz nett.Eigentlich ist es eine Art kleine Liebeserklärung an die Physik. Herrlich wie Markham locker auf eine Pappschachtel Formel erstellt, alsob er ein Gedicht schreiben würde. Dann noch gewürzt mit den gelben Wolken. Benford findet in diesem Kapitelchen wieder die perfekte Mischung zwischen Wissenschaft erklären und erzählen. Nach dem Motto: Politik ist für die Gegenwart, eine Gleichung für die Ewigkeit". :fun:

#5 lapismont

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Geschrieben 10 August 2006 - 09:27

Seifenoper trifft es eigentlich nicht.Es geht ja gar nicht um dumme Affären oder oder alberne Konflikte, die an den Haaren herbeigezogen sind.Benford schafft durch die privaten Szenen eine wesentlich tiefere Darstellung der beiden Welten, sowohl von 1998, als auch von 1963. Etwa wenn es um das Kennedy attentat geht, kann Bennford so die Ereignisse in die Handlung einbauen, ohne einen langweiligen Infoblock einschieben zu müssen.
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#6 Dave

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Geschrieben 10 August 2006 - 15:48

In der Danksagung schreibt Benford, dass er auf das kosmische Rätsel der Zeit aufmerksam machen wolle, und wenn ihm das gelungen sei, dann hätte es schon seinen Zweck erfüllt.
Ich muss ganz ehrlich sagen, bei mir hat sich nach dem ersten Drittel ein wenig Skepsis eingeschlichen, als sich nämlich abzeichnete, dass sich verrauschte Nachrichten durch den gesamten Roman ziehen würden. Und dieses Bruchstückhafte hat er dann wohl auch als stilistisches Konzept verwendet, so kommt es mir zumindest vor.

Als er das Buch schrieb, konnte er natürlich nicht ahnen, dass achtzehn Jahre später Queen Elisabeth II noch immer auf ihrem Thron hocken würde und hat sich dementsprechend verkalkuliert. Das ist insofern von Bedeutung, als man ja auf jede Auffälligkeit in historischen Dingen einen etwas genaueren Blick wirft.
Wie eben auch die Sache mit Kennedy, als ich mich fragte, ob nun alles seine Richtigkeit hat. Warum überhaupt diese Beschreibung der Szene, als Lee Oswald die tödlichen Schüsse abgab?

Im Nachhinein fallen mir in erster Linie Dinge auf, die mir nicht so besonders gefallen haben.
Von der dramatischen ökologischen Situation konnte ich mir gar kein Bild machen. Der Rahmen wurde eher eng gesteckt und durch das Privatleben von Wissenschaftlern angefüllt, welches mir nicht besonders spannend vorkam. Auch gute Dialoge sind mir keine aufgefallen. Die wissenschaftlichen Umschreibungen waren für mich am interessantesten.

#7 lapismont

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Geschrieben 10 August 2006 - 16:14

Als er das Buch schrieb, konnte er natürlich nicht ahnen, dass achtzehn Jahre später Queen Elisabeth II noch immer auf ihrem Thron hocken würde und hat sich dementsprechend verkalkuliert. Das ist insofern von Bedeutung, als man ja auf jede Auffälligkeit in historischen Dingen einen etwas genaueren Blick wirft.
Wie eben auch die Sache mit Kennedy, als ich mich fragte, ob nun alles seine Richtigkeit hat. Warum überhaupt diese Beschreibung der Szene, als Lee Oswald die tödlichen Schüsse abgab?

Es ist ja eigentlich auch egal, da die Zeitebenen verändert wurden. Das Kennedy Attentat ist ja schon anders als in unserer Realität. Darum ging es in der Szene. 1963 ist schon anders.
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#8 Dave

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Geschrieben 10 August 2006 - 17:59

Das Kennedy Attentat ist ja schon anders als in unserer Realität. Darum ging es in der Szene. 1963 ist schon anders.

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Verflixt, da hätte ich genauer lesen müssen, er überlebt schwerverletzt.
Wäre ja auch etwas merkwürdig gewesen.

#9 rockmysoul67

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Geschrieben 12 August 2006 - 09:18

Ich bin jetzt auf Seite 460 angelangt und die grosse Wendung hat noch nicht stattgefunden.

Dafür rennt Peterson ziemlich kopflos durch die Welt. Schade, Benford hatte hier einen schriftstellerischen Durchhänger. An sich tönen die Ereignisse gut: Er ist wegen dem Essen am vorangehenden Abend krank geworden und liegt im Spital, er realisiert sich, dass Bio-Nahrung neuerdings doch nicht so gesund ist, und er teilt dies telefonisch bei wichtigen Stellen mit. Doch statt dies in einem einzigen starken Kapitel darzustellen, z.B. dadurch, dass wir Leser die neueste Katastrophe und die Ereignisse während des lebendigen Telefongesprächs erfahren, kommt alles in Zwischengedanken, während Peterson seinen Irrweg anfängt. Wenigstens versucht er schliesslich Renfrew zu erreichen, aber kurz vor dem Ziel übernimmt mal wieder der Sexualtrieb. Eingefügtes Bild

#10 Dave

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Geschrieben 12 August 2006 - 18:40

Sehr interessant fand ich Dr. Cathy Wickham, leider nimmt sie in dem Roman nur eine kleine Rolle ein.
Die Mikrouniversen scheinen so eine Art Zuflucht zu sein, um die Paradoxien verstehen zu können. Vielleicht ist das ähnlich zu sehen wie die Viele-Welten-Theorie, die entstanden ist, um die bizarren Phänomene in der Quantenmechanik zu erklären. Wenn also bei dem berühmten Doppellspaltexperiment ein Photon scheinbar durch beide Spalten gleichzeitig fliegt, so entsteht ein Parallelwelt. Ich finde das ziemlich bizarr.

Ich merke gerade, dass ich mit meinem Queen Elisabeth Beispiel Unsinn verzapft habe, da es sich bei dem geschilderten Jahre 1998 um eine alternative Entwicklung der Geschichte handelt. Benford hatte also die beliebige Möglichkeit, zu spekulieren.

Paradoxien sind irgendwie nicht mein Lieblingsthema, wie z.B. dieses:
"Ich lüge."
Ein Lügner, der sagt, er lüge, sagt die Wahrheit; lügt er, dann lügt er nicht, wenn er sagt, er lüge.

:wacko:

#11 lapismont

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Geschrieben 13 August 2006 - 09:04

Das ist wie mit dem Barbier Beispiel. Als Unlogiker finde ich solche Denkspiele cool.:wacko:
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#12 Kopernikus

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Geschrieben 15 August 2006 - 13:50

Zum ausführlichen diskutieren fehlt mir im Moment etwas die Zeit, aber zumindest mal ein kleines Fazit von mir:Das Buch hat seinen Klassikerstatus zurecht, eine Geschichte, die auch fast 30 Jahre nach ihrer Entstehung noch spannend ist. Beide Teile des Buches, sowohl die 1963- als auch die 1998-Ebene stehen gleichberechtigt nebeneinander und es macht Spaß dabeizusein, wie sich alles zu einem zusammenhängenden ganzen zusammenfügt. Schön gelungen sit auch der Balanceakt, einerseits den Weltuntergang zu beschreiben, andererseits das ganze aber nicht mit Herzschmerz und/oder Brutalitäten zu garnieren,um eventuelle stilistische Schwächen zu überdecken, eine Versuchung, der leider viele Autoren erliegen. Wie bereits mehrfach erwähnt, ist ein weiterer großer Pluspunkt an "Zeitschaft" die Tatsache, das eines der wenigen Bücher ist, die den wissenschaftlichen Alltag beschreiben, ohne in Klischees abzugleiten. Das Benford es hier an einigen Stellen dann mit dem Fachchinesisch etwas übertreibt und man gelgentlich einen Satz drei mal lesen muss um ihn zu verstehen, ist dann auch der einzig nenneswerte Makel, der eine Höchstwertung verhindert.Fazit: Ein zeitloser Hard-SF-Klassiker mit nur ein paar kleinen Schönheitsfehlern, klare Empfehlung, 8/10

#13 Dave

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Geschrieben 17 August 2006 - 19:03

Schön gelungen sit auch der Balanceakt, einerseits den Weltuntergang zu beschreiben, andererseits das ganze aber nicht mit Herzschmerz und/oder Brutalitäten zu garnieren,um eventuelle stilistische Schwächen zu überdecken, eine Versuchung, der leider viele Autoren erliegen. 

Es gäbe noch einige andere Inkredenzien, um einen Roman spannend und unterhaltsam zu machen, es muss nicht unbedingt die triviale Schiene sein.
Ich frage mich, ob 'anspruchsvoll' schon gleich automatisch einen guten Roman verspricht. So richtig sicher bin ich mir da nicht, besonders bei Zeitschaft.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nebenher in dem autobiografischen Buch Der Teil und das Ganze von Werner Heisenberg gelesen habe, das ausschließlich aus erinnerten Gesprächen mit Einstein, Bohr, Planck usw. besteht und so viel Begeisterung, Leidenschaft und Wissensdurst beinhaltet.
Zeitschaft vermittelt mir in dieser Richtung nichts, wo es doch eigentlich um ein senationelles Ereignis geht.
Das ist vielleicht die kleine Enttäuschung bei mir, ich wäre eben lieber begeistert als ernüchtert worden. Ernüchtert von Wissenschaftlern, die am Ende auch noch ihre Kochrezepte durch die Zeit jagen...

Bearbeitet von Dave, 17 August 2006 - 19:08.


#14 lapismont

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Geschrieben 17 August 2006 - 19:15

Gerade diese Nüchternheit fand ich authentisch. Die Sensation hinter einer Entdeckung zu sehen, obliegt der Presse oder der Regierung.Zwischen den Experimenten und Versuchsreihen etwas zu finden, dass die Restwelt begeistert, scheint mir schwer.
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#15 rockmysoul67

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Geschrieben 31 August 2006 - 19:15

Noch schnell am letzten Tag des Monats August den Roman zu Ende gelesen. :unsure:

Mir gefällt schon seit Längerem die simple Erklärung, dass Paradoxe eben nicht entstehen bei Zeitreisen, weil im Moment der Änderung ein Paralleluniversum entsteht. Auch in diesem Roman kam dies am Schluss und ich wundere mich, ob diese fast heutzutagige SF-Doktrine erstmals von Benford so richtig aufgeschrieben wurde. Ist dies sogar der wichtige Punkt, der im Vorwort erwähnt wurde???

Für den Roman im Ganzen gibt es vieles für und wider zu sagen; es ist wirklich Geschmacksache. Jetzt folgt dann auch mein eigenes Bauchgefühl.

Benford bringt einiges an Konzepte im Buch, die aber nur teilweise erfolgreich umgesetzt werden.

x Wissenschaftler sind nicht staubtrocken, sie haben ein interessantes Leben.

Gut umgesetzt, aber interessanterweise zieht ein Wissenschaftler sich eben doch sehr in die Arbeit zurück und vergisst seine Familie.

x Wissenschaft ist nicht staubtrocken, in Zeitschaft wird sie locker-flocker gezeigt

Gelungen, aber ich selbst hätte sogar noch mehr über die Schulter der Wissenschaftler gucken wollen.

x Ein spannender Wissenschaftsroman und gleichzeitig ein spannender SF-Zeitreise-Roman

Irgendwie ist es noch recht elegant, die Zeitänderungen erst am Ende zu bringen. Ich bin aber ziemlich enttäuscht, wie (schreibtechnisch) schwach die Kontaktversuche geschildert werden.
Die Kombination Wissenschaft/SF/Charakterentwicklung/Storyverlauf gelingt nur streckenweise. Weshalb ist es für viele SF-Autoren so schwierig, eine menschliche Geschichte zu erzählen? Wenigstens hat Benford es hier versucht.

x Zeit ist ein merkwürdiges Konzept für die Wissenschaft

Wohl die Kernaussage des Buches.

x Tachyonen sind Teilchen, die sich rückwärts in die Zeit bewegen (sollen)

Ein erstaunliches Naturphänomen, eine Aussage des Buches, die wohl noch am Längsten im Gedächtnis hängen bleibt.

#16 Dave

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Geschrieben 31 August 2006 - 20:48

Mir gefällt schon seit Längerem die simple Erklärung, dass Paradoxe eben nicht entstehen bei Zeitreisen, weil im Moment der Änderung ein Paralleluniversum entsteht. Auch in diesem Roman kam dies am Schluss und ich wundere mich, ob diese fast heutzutagige SF-Doktrine erstmals von Benford so richtig aufgeschrieben wurde. 

Hugh Everett hatte schon 1957 eine radikale Interpretation der Quantenmechanik entwickelt, um die seltsamen Vorgänge, die bei Messungen an Quantenzuständen entstehen, zu erklären. Es spaltet sich seiner Meinung nach ein Universum ab, in dem die berühmte Schrödinger Katze überlebt, während sie in der anderen tot ist.
Ein weiterer Vertreter der Mehfachwelten-Interpretation, Bryse DeWitt, geht davon aus, dass bei jedem Quantensprung in jedem Stern, in jeder Galaxie, in jedem entfernten Winkel des Universums sich unser Welt in Myriaden von Kopien vervielfacht.
Es gibt allerdings einige Einwände gegen diese Interpretation, weil sie einfach zu viel metaphysischen Ballast mit sich bringt.

Ich vermute übrigens, das Stephen Baxter von Zeitschaft beeinflusst worden sein könnte. Denn die Mikrowelten spielen in Das Floß und Flux eine entscheidende Rolle, auch die Multiversum-Trilogie geht in diese Richtung.
Der im Roman Zeitschaft angesprochene 'letzte Beobacher' hat bei Baxter bezüglich der Xeelee-Romane eine besondere Bedeutung.

Die Kombination Wissenschaft/SF/Charakterentwicklung/Storyverlauf gelingt nur streckenweise. Weshalb ist es für viele SF-Autoren so schwierig, eine menschliche Geschichte zu erzählen? Wenigstens hat Benford es hier versucht.

Das sehe ich auch so.
Da sind so einige psychologische Feinheiten (mehr oder weniger), die ich nicht so überzeugend fand.

Übrigens hat mir das Nachwort gefallen, ich hatte allerdings keinen Elan mehr, um etwas dazu zu schreiben...

:unsure:

Bearbeitet von Dave, 31 August 2006 - 20:53.



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