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W. Michael Gear - Spinnentrilogie


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10 Antworten in diesem Thema

#1 conspir-i-see

conspir-i-see

    Bambinaut

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Geschrieben 28 September 2006 - 09:43

Hi Leute, les schon ne Weile bei euch mit, und heut muss ich auch mal was schreiben. :) Bin zur Zeit wieder mal am lesen der Spinnentrilogie von Micheal Gear. Meiner Meinung nach ist es eines der besten Scifi Bücher die ich bisher gelesen habe. Der leichte Fantasytouch macht es für mich gleich nochmal besser. Hat das von euch schon wer gelesen? mehr bei Amazon

#2 Beverly

Beverly

    Temponaut

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Geschrieben 28 September 2006 - 11:02

Bin zur Zeit wieder mal am lesen der Spinnentrilogie von Micheal Gear. Meiner Meinung nach ist es eines der besten Scifi Bücher die ich bisher gelesen habe. Der leichte Fantasytouch macht es für mich gleich nochmal besser. Hat das von euch schon wer gelesen? mehr bei Amazon

Vor etlichen Jahren hatte ich auch damit begonnen, aber in der Mitte des 2. Bandes aufgegeben. Es hat mir einfach nicht gefallen.

#3 Scotty

Scotty

    Infonaut

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Geschrieben 02 Oktober 2006 - 13:27

Ich hab alle 3 Bände im Regal stehen. Da ich aber bisher nur Verrisse gelesen habe, hab ich sie noch nicht angefangen. Vielleicht kannst du etwas ausführlicher darüber schreiben???

#4 TheFallenAngel

TheFallenAngel

    Temponaut

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Geschrieben 02 Oktober 2006 - 13:59

oliver faulhaber äußerst sich auf seiner seite nicht so negativ zu den bänden 1 & 2 (wieso er band 3 nicht gelesen hat interessiert mich übrigens seit jahren^^)

zur rezi

sein fazit zu band 1 kopier ich mal hierher:
Gear versteht es überaus gut, die verschiedenen Perspektiven und Handlungsstränge erst zu verzweigen und später wieder zusammenzuführen. Denn neben dem obigen Hauptplot spielen sich noch Handlungen auf verschiedenen anderen Ebenen ab, sowohl was die Geschicke der gesamten Menschheit angeht, als auch beispielsweise intrigierende Offiziere und persönliche Fehnden. All dies ist elegant ineinander verwoben und auch die Ausarbeitung seiner Ideen, wie beispielsweise die Prophetie, erscheinen mir gut durchdacht und ausgearbeitet.
Wie schon erwähnt spart der Autor nicht gerade mit der (zugegebenermaßen teilweise recht detaillierten) Darstellung von Gewalt, und auch die Erotik kommt nicht zu kurz ... wem das nichts ausmacht, dem kann ich guten Gewissens zu dem Buch raten, kurzweilige Unterhaltung mit einem Schuß Anspruch bietet es allemal. (of)

zur inhaltsangabe einfach auf der seite nachlesen
und die rezi zu band 2 ist direkt unter der verlinkten zu finden

ich hab die 3 bände übrigens auch noch unberührt bei mir 'rumstehen' :wine:

#5 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 05 Oktober 2006 - 13:56

Hm, ich habe Band 2 "Spinnenfäden" im Schrank stehen und habe schon häufiger überlegt, mir die anderen zuzulegen, denn ich fand den Roman gar nicht so übel. Gears Schreibe ist sauber, das Konzept schlüssig und das Hintergrund-Universum interessant, wenn auch in seinen Anfängen inzwischen vielleicht von der realen Gegenwart eingeholt. Interessant in technischer Hinsicht fand ich, daß reale Raumphysik Anwendung fand und auf Technobabble oder krampf-futuristischen Technikfetisch weitestgehend verzichtet wurde.Wo wir gerade bei Fetisch sind ... Über die Darstellung von Gewalt und Sexualität - oder präzise, der Verbindung von beidem - ließe sich trefflich streiten. Gelegentlich hatte ich durchaus den Eindruck, es wäre reiner Selbstzweck, aber dann schien es mir doch wieder plausibel: Eine Gesellschaft, wo moderne Dekadenz und archaische Barbarei zusammentreffen, muß einfach Gewalt hervorbingen - und auch kranke Typen, die sich in diesem Umfeld zu Führern aufschwingen können. Unsere Realität ist nicht feinfühliger, vielleicht hat das viele der damaligen SF-Eskapisten (Ende der 80er, Anfang der 90er gab es davon recht viele, scheint mir ...) zu sehr verstört.Der "leichte Fantasytouch", der hier erwähnt wurde, habe ich - zumindest im 2. Band - nicht gefunden. Die hellseherischen Fähigkeiten der Propheten scheinen mir eher eine Mischung aus guter Beobachtung, Menschenkenntnis und sehr gründlicher Überlegung über die Konsequenzen zu sein. Erst die zweckreligiös geprägte Weltsicht der Romanianer umgibt dies mit einem Nimbus des Transzendenten, dem sich augenscheinlich noch nicht einmal die Propheten selbst entziehen können.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#6 hugobird

hugobird

    Bambinaut

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Geschrieben 31 Oktober 2006 - 21:23

Meiner Meinung nach ist es eines der besten Scifi Bücher die ich bisher gelesen habe. Der leichte Fantasytouch macht es für mich gleich nochmal besser. Hat das von euch schon wer gelesen? mehr bei Amazon

Hallo zurück, na endlich mal jemand, der das auch gelesen hat -- ich dachte immer ich wär' der Einzige :unsure: Allerdings hat es mich nur beim ersten Lesen so richtig mitgerissen und da war ich noch SEHR viel jünger -- mich hat vor allen Dingen dieser Touch von Abenteuergeschichte gereizt. Aber von heutigen Standpunkt aus -- Mann oh Mann. Das Ding (sorry Leute) ist sexistisch und auch militaristisch -- ein Raumschiffkommandant, der mal eben einen Gefangen erschlägt, als sein nichts gewesen -- ein Krieger, der als "RICHTIGER Mann" auch noch an Sex denkt, wenn er halb am Krepieren ist .... ich weiß ja nicht so recht. Im Moment hab' ich die Romane verlegt -- aber ich verspreche sie wieder mal zu lesen... vielleicht habe ich ja nur die schlechten Stellen behalten (Dann ist da noch der abgrundtiefe Böse, der die hilflosen gefangenen Frauen quält und vergewaltigt, weil sonst kriegt er ja keine ... -- wie gesagt Mann oh Mann) Aber ich suche die Dinger und lese sie noch mal. Großes Indianerehrenwort ;-))))) Micha

#7 cran

cran

    Bambinaut

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Geschrieben 03 November 2006 - 16:36

Hallo Spinnen-Leser!

Ich weiß wirklich nicht, was mich Anfang Oktober geritten hat, in diesen Zyklus hineinzulesen. Vielleicht war es die enorme Dicke des dritten Bandes, den zu erreichen und zu bezwingen einen Reiz an sich ausgelöst hat. Seisdrum, unter Einschiebung einiger Lesepausen bin ich, zu meiner eigenen Überraschung, nun bis zum ersten Drittel des zweiten Bandes vorgedrungen und fühle mich, sagen wir, hinreichend gut unterhalten, ohne von Anspruch irgendwelcher Art aufgehalten worden zu sein. Allerdings mag ich nicht garantieren, daß ich den zweiten Band zu Ende lese, was dann immerhin gute Aussichten hätte, ohne Groll zu geschehen, vielmehr einfach so.

Der erste Roman hat seine stärksten Momente stets dann, wenn der Autor seine anthropologische Leidenschaft durchblicken läßt (er ist ja Anthropologe), das heißt, wenn die Handlung auf Atlantis spielt (nicht das Atlantis, sondern ein Planet). Das ist schon interessant gemacht. Interessant und überzeugend vor allem die Spinnen-Religion, die den Sinn jedweden Lebens nicht im Erfahrungsgewinn für das lebende Individuum sieht, sondern in einer Bereicherung für den obwaltenden Gott. Dem Leben sind in diesem Modell nur Leitlinien vorgegeben, die es die ausdrückliche Freiheit hat, durch eigene Entscheidungen ("Cusps") mit Richtung zu füllen.

Über die gewalttätigen und sexistischen Elemente gehe ich nicht konform mit Euch. Im Vergleich zu anderen Werken der SF-Literatur und mehr noch der Weltliteratur finde ich das bisher Gelesene eher harmlos. So werden im ersten Band, auf 550 Seiten, gerade zwei Zweikämpfe ausgetragen und ein Gefangener im Affekt erschlagen. Sicherlich, es geht harsch zu dabei, aber ich meine - bitte! Harry Potter ist grausamer! Die Romane sind auch nicht sexistisch, gesteht man es dem Anthropologen zu, daß er patriarchalische Zustände eines Naturvolks zur Darstellung bringt. Im ersten Band gibt's überhaupt nur zwei erotische Szenen: Da reibt ein Krieger seine Finger am Geschlechtsteil einer Frau, die sich dagegen sträubt (dies in ein, zwei Sätzen). Den anderen Fall hast Du, Micha, beschrieben; mag sein, daß die Szene etwas unglaubwürdig ist, ich finde aber nicht, daß sie den Plot ins Lächerliche zieht. Übrigens scheint sich die Handlung der drei Bände in eine gerade nicht sexistische Richtung zu entwickeln: Jedenfalls deutet sich im ersten Drittel des zweiten Bandes an, daß die unterdrückten Frauen der Romananer sich zu emanzipieren beginnen. Noch ist es nur eine Frau, die die Vorreiterrolle einnimmt, aber mühsam nährt sich nunmal das Eichhorn. Es würde mich nicht wundern, wenn die Gesellschaft der Romananer am Ende der Trilogie gleichberechtigte Geschlechterrollen aufweist. Und, ach ja: In der Gesellschaft des Direktoratsimperiums sind die Frauen gleichberechtigt! Zwei der drei PatrouillenkommandantInnen sind weiblich! :D Man lese zum Vergleich die Gor-Romane von John Norman: Das ist sexistisch!

Summa summarum finde ich den Stoff eigentlich nicht frauenfeindlich und nicht ansatzweise so gewalttätig, wie man es in Beschreibungen der Trilogie hie und da liest. Mal sehen, wie weit ich komme. Sollte ich sie bezwingen, werde ich sicherlich noch einmal schreiben. :rolleyes:

Grüße,

cran

Nachtrag: Eines muß ich einräumen: Die Skalpiererei ging mir zwischenzeitlich auf die Nerven. Das ist schon ziemlich eklig. Und noch ein (kleines) Manko: Die Handlung des ersten und jetzt auch des zweiten Bandes ist in ihren groben Zügen völlig voraussehbar, der Autor verzichtet hier einfach auf einen Spannungsbogen. Stört mich aber nicht wirklich.

Bearbeitet von cran, 30 Dezember 2006 - 00:12.


#8 cran

cran

    Bambinaut

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Geschrieben 23 November 2006 - 00:44

Nach Beendigung des zweiten Romans muß ich einen Rückzieher machen, was die Einschätzung der Gewalt angeht. Die Gewaltdarstellungen in der zweiten Hälfte gingen mir durchaus an die Nieren. Dennoch fand ich diesen Teil der Trilogie besser als den ersten, trotz bemerkenswerter Längen in Hälfte eins und trotz einer gewissen Handlungsarmut (in beiden Romanen). Sogar echte Spannung stellte sich ein! Jedenfalls habe ich inzwischen richtig Spaß an dem Zyklus und freue mich schon auf den Schlußband: ein Mordsding für meine Verhältnisse, lese ich Romane mit über 700 Seiten doch eher selten. 1000 Seiten sind denn auch - im SF-Bereich - eine Premiere. Einer Kritik zufolge, die ich im Net fand, soll es der spannendste Band sein. :P

Bearbeitet von cran, 23 November 2006 - 00:58.


#9 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

    Biblionaut

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Geschrieben 23 November 2006 - 03:48

Ich weiß nur mehr (es ist schon ein ganzes weilchen her), dass mir die Bücher eine Menge Stunden herrlichen Lesespaß verschafft habe. Aus heutiger Sicht erinnere ich mich, dass für mich die Mischung aus Spannung, Gewalt und Sex genau meinen Lesenerv getroffen haben und ich die Bände in einem Zug durchlas.Dass ich mich nicht mehr genau an die Handlung erinnere, ist allerding ein Indiz dafür, dass es aber auch - nur Lesespaß war und keine tiefgründige, sonderlich zum Denken anregende Lektüre war.Eigentlich hätte ich Lust dieses zu überprüfen - aber - seuftz - die liebe Zeit, die man nicht hat. Schließlich hat man ja auch einen nicht unerheblichen SUB dem man verpflichtet ist :lol: GrußThomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/

Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta

Facebook-Gruppe: https://www.facebook...tik.ge/members/


#10 deval

deval

    Skeptiker

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Geschrieben 23 November 2006 - 22:07

Aus heutiger Sicht erinnere ich mich, dass für mich die Mischung aus Spannung, Gewalt und Sex genau meinen Lesenerv getroffen haben und ich die Bände in einem Zug durchlas.

Dann wird dir auch der Amnion Zyklus von Stephen Donaldson gefallen. Für mich war er allerdings nichts.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#11 cran

cran

    Bambinaut

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Geschrieben 30 Dezember 2006 - 00:00

Den dritten Band beendet - und begeistert, trotz Schwächen! Aber Schwächen fand ich in allen Bänden, der stetig steigenden Leselust tat dies keinen Abbruch. Ich könnte noch einen vierten und fünften Band lesen! Und ist es denn eine Schwäche, wenn man auf die Frage, was auf den ersten 800 Seiten passiert, in Erklärungsnot gerät, weil es für 800 Seiten irgendwie viel zu wenig ist, und stattdessen nur sagen kann, man habe trotzdem jede Seite genossen, Handlungsarmut hin oder her? Es sind die großartig dargestellten Charaktere, deren es gleich mehrere gibt, die diese Würze erzeugen. Man bekommt von ihnen schlicht nicht genug: Susan Smith Andojar, Damen Ree (meine Lieblingsfigur), John Smith Eisenauge, die könnte ich endlos weiter "ertragen". Über den reichlich aufgesetzten Showdown, der sich nicht organisch aus der Handlung ergibt, sondern plötzlich als Lösung auftaucht, zudem trotz seiner 200 Seiten überhastet wirkt, sehe ich da leichten Herzens hinweg. Überraschenderweise ist dieser Schluß, neben der kleinen Basar-Episode, der einzige nennenswerte Actionteil des Buches. Damit ist der dritte Band fast der actionärmste der Trilogie, obgleich an Seitenzahl der bei weitem dickste.

Bearbeitet von cran, 30 Dezember 2006 - 00:17.



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