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Iain Banks - Der Algebraist


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28 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 19 Oktober 2006 - 14:00

Herzlich Willkommen zur ersten Halbzeit des Novemberlesezirkels.

Wir lesen:

Eingefügtes Bild

Iain Banks
Der Algebraist

Für die spätentschlossenen, die es noch bestellen müssen:

Amazon

Bitte hier nur eure Eindrücke zum ersten Abschnitt (bis Seite 359) schreiben.

Viel Spaß!

Edit by Kopernikus: Mögen die Spiele beginnen, Thread geöffnet :)

Bearbeitet von Kopernikus, 01 November 2006 - 07:35.

"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 01 November 2006 - 20:33

Raus aus den Startlöchern!

:unsure:

Den Prolog fand ich ganz stimmungsvoll und interessant. Sehr originell, wie sich der Erzähler hier einmal selbst vorstellt. Etwas rätselhaft kam es mir dann vor, als das erste Kapitel begann und der Erzähler loslegte, obwohl er bei den Szenen gar nicht zugegen sein konnte.
Na ja, dazu wird es vermutlich noch eine Erklärung geben.

Ansonsten sind die sechs Kapitel ja so üppig, dass man sich nicht mal so eben eines bei einer Tasse Kaffe zur Brust nehmen kann. Dafür gibt es aber angenehm dosierte Abschnitte und Szenenwechsel, an denen man die günstige Gelegenheit hat, sein Lesezeichen zu zücken.

Nach den ersten 60 Seiten bin ich stilistisch zumindest schon einmal sehr begeistert. Auch was hier an Dynamik, Ideen und Kulisse schon zu Anfang geboten wird, ist schon sehr beeindruckend.
Natürlich habe ich mich schon gleich zu Beginn gefragt, wann ich mich wohl das erste Mal aufregen würde. Schließlich geht es hier um Iain Banks.
Eigentlich bräuchte ich es gar nicht weiter zu erwähnen, denn diese Szene springt einem geradezu ins Gesicht. Natürlich ist es der zum Punchingball umfunktionierte und abgetrennte Kopf eines mutmaßlichen Attentäters.
Das ist gleichermaßen absurd und abstoßend, sodass die Geschichte unverzüglich etwas an Kraft und Faszination verliert, zumindest ging es mir so. Versuche ich mich doch in die Geschichte hineinzuversetzen, um mich alsbald wieder durch die Albernheiten des Autors vor die Tür gesetzt zu sehen.
Dennoch ist die Beschreibung des Archimandrits Lusiferus, dem Herrscher über 117 Sonnensystemen so brillant geschrieben, dass es auch hier wieder lohnenswert ist, sich dem Wechselbad Banks einmal mehr auszusetzen.

Mein Onkel ist ein Walross, nun gut, vielleicht ist es ja eine gute Idee, in den Körper eines solchen Tieres zu schlüpfen. Im Moment erschließt es sich mir noch nicht unmittelbar.
Etwas merkwürdig kam es mir vor, das Banks in kürzester Zeit wieder Gefallen an Reißzähnen fand. Schließlich lag die (äußerst beeindruckende) Szene mit den implantierten und tödlich wachsenden Zähnen erst wenige Seiten zurück.

Sehr gut hat mir das Herbsthaus gefallen und die ersten Beschreibungen der Dweller, dieser gigantischen Spezies, die auf einem Gasriesen beheimatet ist.
Sehr spannend auch das abgestürzte Raumschiff und der geheimnisvolle (digitale?) Abgesandte, von denen wohl auf den nächsten Seiten die Rede sein wird...

#3 Holger

Holger

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Geschrieben 02 November 2006 - 11:29

Habe auch mit der Lektüre begonnen, bin aber heute morgen in der Bahn nicht sonderlich weit gekommen. Das Herbsthaus ist toll beschrieben, da pflichte ich Dave bei. Auch die Walross-Szene und die mit dem geheimnisvollen Flüchtling, der sich zwischen Asteroiden und Staub vor seinen Häschern verbirgt, gefallen mir.

Wirklich beschissen fand ich hingegen die Folter-Szenen mit Kopf- und Zahnmann. Wozu?

Dass man sich für eine ferne Zukunft (in der überlegene Technick wie Phantasie anmutet, blah blah) die abgefahrensten, schrägsten und grausamsten Foltermethoden ersinnen kann ist kein Geheimnis. Aber der reale Katalog von Amnesty reicht doch auch schon, oder? Wozu also diese Heischerei? Dass Lusiferus ein eiskalter, grausamer Psychopath ist kann man dem Leser doch auch etwas lockerer beibringen?

Gewisse Ausschweifungen bei Autoren gehen mir in letzter Zeit doch gehörig auf die Nerven. (Das sind übrigens die selben, die sich dann über die Verwahrlosung im TV aufregen).
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#4 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 02 November 2006 - 13:14

Die Lusiferius-Geschichte war wirklich wiederlich, dem stimme ich zu. Andererseits hätten vermutlich einige bei etwas weniger phantastischen Foltermethoden gemeckert, wie einfaltslos das ganze sei. So hat Banks immerhin sichergestellt, das er etwas neues geschaffen hat, auch wenn es doch reichlich unappetitlich ist.Ansosnten habt ihr beiden im wesentlichen die selben Eindrücke wie ich, Atmosphäre, Stil, Spannungsaufbau, alles hervorragend. Allerdings wünsche ich mir nach knapp 100 Seiten bereits ein "Dramatis Personae", irgendwie fällt es mir enorm schwer, diese exotisch, allesamt ähnlich klingenden Namen auseinanderzuhalten, dabei sind es bisher noch gar nicht so viele Figuren...Aber das ist auch das einzige kleine Manko bisher, jetzt warte ich gespannt, wann man mehr von diesen faszinierend beschriebenen Außerirdischen sieht und insgesamt mehr von dieser "Metazivilisation" erfährt. :P

#5 Stefan9

Stefan9

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Geschrieben 02 November 2006 - 18:57

Hallo zusammen,dann möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben.Das Äußere:Der Blick durch ein Bullauge eines Sternenfahrzeuges mit den Kreisen und Radien ist sehr gelungen und stimmt auf SF Genuss ein.Der Druck und das Papier ist auch OK.Kann das sein, das ich die Anpreisungen auf der Buchrückseite schon mal irgendwo gelesen habe? Schön ist das. Alte Bekannte (Sprüche) trifft man doch immer wieder gerne.Weiterhin finde ich 15 Euro für den Titel ganz schön happig. Vielleicht kann mir hier ja ein Verlagsprofi erklären, wie sich so ein Preis zusammen setzt. Bücher ähnlicher Seitenzahlund räumlicher Abmasse gehen als Taschenbücher für 8,95 Euro durch. Aber jetzt werd ich oT.Der Prolog mit seinen lieblichen Gartenszenen setzt unseren Freund Lusiferus derart unvermittelt und krass in Szene, das der ein oder andere sich genötigt sehen könnte, das Buch sofort angewidert beiseite zu legen(schon passiert, hier in einem Blog nach zu lesen).Warum es mit Banks an dieser Stelle „durch geht“ vermag ich nicht ein zu schätzen. Für den Plot unerheblich. Aber na ja , Künstler dürfen so was eben .Das von Banks entworfene Universum ist wie immer komplex und gut durchdacht.Die Wurmlochsystematik und Zeitdillatation sind zwar alte Hüte, bilden aber einenauthentischen Hintergrund. Das Prinzip der Zeitverlangsamung respektive der Zeitverschnellerung hab ich nicht ganz verstanden.Allerdings kann ich mich mit Kreaturen wie den Dwellern , so spinnert und kindlichsie auch rüber kommen mögen , nicht anfreunden. Ich verrate jetzt nicht zuviel wenn ich schreibe, das sie es auch faustdick hinter den Ohren haben, sonst, wer hätte nicht daran gedacht, wären sie schon längst aus dem Universum geblasen worden. In der SF ist zwar so ziemlich alles erlaubt aber Wesen, die älter als 2Milliarden Jahre leben (das schaffen die meisten Isotope nicht)und schon zig Generationen existieren(die meisten Schätzungen weisen auf 14 Milliarden Jahre Urknallgeschichte hin) , kann man imho durchaus als hanebüchen bezeichnen..........so, wacker weiterlesen.....Grüsse ins BoardNachsatz:Ach so, die Namen.Ja, da hat er schon mal originellere Einfälle gehabt.Originell ist allerdings einer der längsten Sätze auf Seite 264-265, der mir jemals bei Banks untergekommen ist.

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#6 Dave

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Geschrieben 02 November 2006 - 19:33

Der Prolog mit seinen lieblichen Gartenszenen setzt unseren Freund Lusiferus derart unvermittelt und krass in Szene, das der ein oder andere sich genötigt sehen könnte, das Buch sofort angewidert beiseite zu legen(schon passiert, hier in einem Blog nach zu lesen).Warum es mit Banks an dieser Stelle „durch geht“ vermag ich nicht ein zu schätzen. Für den Plot unerheblich. Aber na ja , Künstler dürfen so was eben .

Ja, das Anstößige dabei ist sozusagen das doppelte Grauen, weil aus der Sicht des Erzählers der Respekt vor der geschundenen Kreatur völlig fehlt. In meinen Augen ist es also nicht unbedingt der Sadismus und die Brutalität selbst, die anzuprangern sind, sondern ihre zutiefst zynische Darstellung.

In der SF ist zwar so ziemlich alles erlaubt aber Wesen, die älter als 2Milliarden Jahre leben (das schaffen die meisten Isotope nicht)und schon zig Generationen existieren(die meisten Schätzungen weisen auf 14 Milliarden Jahre Urknallgeschichte hin) , kann man imho durchaus als hanebüchen bezeichnen.

Daran störe ich mich auch ein wenig, das ist anscheinend die seltsame Eigenschaft Banks, eine gute Idee bei der nächsten Bewegung mit dem eigenen Hintern wieder einzureißen. Das ist irgendwie das Traurige, denn für mich sind es immer die großen Momente, wenn man bei einem Autor zwischen den Zeilen die Liebe zur SF spürt. Bei Banks nehme ich oftmals das Gegenteil wahr, wie er nämlich mit erstaunlicher Kontinuität dem Genre immer wieder ans Bein pinkelt.
Dann aber natürlich auch wieder diese brillanten Ideen und Schreibkunst, die mich regelrecht fesseln können.

Bearbeitet von Dave, 02 November 2006 - 21:46.


#7 Lemmy

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Geschrieben 02 November 2006 - 21:32

Ja, das Anstößige dabei ist sozusagen das doppelte Grauen, weil aus der Sicht des Erzählers der Respekt vor der geschunden Kreatur völlig fehlt. In meinen Augen ist es also nicht unbedingt der Sadismus und die Brutalität selbst, die anzuprangern sind, sondern ihre zutiefst zynische Darstellung.

Ja, zutiefst abstoßend, billige Effekthascherei, wie aus nem Spatter F-Movie. Hatte anfangs die feste Absicht den ALGEBRAIST der stofflichen Wiederverwertung zuzuführen, mittlerweile- bin auf Seite 400- lese ich ihn mit Genuß. Besonders eindrucksvoll finde ich die detaillierte Schilderung der Dwellerkultur, insbesondere Kriegsführung, Kindererziehung mit allen Skurilitäten, aber auch die Konzeption der Religion " DIE WAHRHEIT" hat mich begeistert.

#8 Dave

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Geschrieben 03 November 2006 - 17:27

Der Folterknecht legt zumindest mal eine Ruhepause ein bzw. tritt aus dem Licht der Aufmerksamkeit.

Aus dem ersten Kapitel kann man eine ganze Reihe Auszüge entnehmen, die für sich jeweils einen völlig anderen Eindruck des Buches erwecken, glaube ich. Als Kontrast zum Horror würde man bei den Noobs, die auf etwas unbeholfene Art und Weise das gestrandete Raumschiff inspizieren, glatt von einem Abenteuerroman für Jugendliche ausgehen. Dann wieder die sehr anspruchsvolle Passage, in der Fassin Instruktionen und Vollmachten erhält.

Ich habe jetzt mit dem zweiten Kapitel begonnen und war anfangs wegen der Änderung der Erzählform in die Erste Person verwirrt, die aber nicht von langer Dauer war und wieder in die gewohnte Perspektive wechselte. Damit scheint es eine besondere Bewandniss zu haben (das Fettgedruckte nervt ein wenig).
Sehr schön die kurze Beschreibung des Wassermondes.
Zum Glück geht es dann weiter mit Fassin, fast hatte ich befürchtet, er würde auch von der Bildfläche verschwinden.

Ganz interessant fand ich die Bemerkung, dass eine Zivilisation solange neurotisch bleibt, wie sie meint alleine im Weltraum zu sein (S.140). Auf diesen Gedanken bin ich noch nie gekommen.

#9 Holger

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Geschrieben 05 November 2006 - 10:51

Ich bin noch nicht so weit. Krebse auf Seite 104 rum. Leider bin ich bislang richtiggehend enttäuscht von dem Buch. Ist das wirklich Banks? Zeitweise habe ich den Eindruck, ich lese Kevin J. Anderson. Der Stoff von 100 Seiten hätte locker auf 20 bis 30 Seiten verarbeitet werden können. Die pubertärenden Dialoge von Fassin und seinen Jugendfreunden beim Schiffswrack gehen mir tödlich auf die Nerven. Langsam wird auch mir die Idee von den Milliardenjahre alten Dwellern, die selbst mehrere Millionen Jahre individuelle Lebenszeit zur Verfügung haben, suspekt. Außerdem verheddert sich der Leser in einem unnötig komplexen Geflecht von galaxisbeherrschenden Hierarchien. Banks schreibt: "Hunderttausende von Sonnen, Millionen von Planeten, Milliarden von Habitaten und Billiarden von Seelen" (S. 86) unterstünden der Macht eines Komplektors. Jede Sonne hat also im Schnitt zehn Planeten, verstehe. Ich widerstehe nur knapp dem Ex-und-SUB-Reflex.
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#10 Holger

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Geschrieben 05 November 2006 - 23:18

Seite 168: Fassin steht wohnt kurz nach seiner ominösen "Beförderung" einer ungewöhnlichen Konferenz bei. Und ganz besonders an dieser Stelle tritt mE das Problem dieses Romans explizit zutage. Anstatt einfach zu berichten, zu erzählen, bläht Banks das Szenario unerträglich auf.Es ist, als unterhalte man sich mit einer Person, der man alles aus der Nase ziehen muss. Oder mit einer senilen Person, die ständig abschweift und in unwichtigen Nebensächlichkeiten verfranst (etwa wie Grandpa Simpson). Wenn man dann meint, jetzt käme Banks endlich zur Sache schweift er wieder ab (fabuliert von der Standardsprache oder der asymmetrisch angeordneten Inneneinrichtung). Und dabei geht es um ganz einfache Fragen, die vermutlich jeder andere Schriftsteller auf Seite 45 geklärt hätte: Warum ist unser Held hier? Wohin wird ihn diese Mission wohl führen?Hatte ich schon erwähnt, dass ich gut und gerne Lust hätte ...?- - -Wie siehts eigentlich bei den anderen aus? Liest noch jemand außer Dave, Lemmy, Stefan, Kopernikus und mir mit?
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#11 Holger

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Geschrieben 06 November 2006 - 10:21

<Monolog Modus Set Continue>
Ab Seite 190 tut sich was. Endlich wird die Geschichte (oder solte ich sagen der Epos) konkret. Fassin soll also die Liste mit den Wurmlochportalen der Dweller auftreiben. Okay. Mit einer kleinen Nadelschiffraumschlacht garniert wirds langsam für mich wieder interessant. Ich hoffe, dass Banks jetzt ein bißchen das Tempo anzieht und die Handlung straffer fasst.
</Monolog Modus Set Off>
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#12 Kassandra1981

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Geschrieben 06 November 2006 - 10:22

Hallöchen,ich lese auch mit, habe gestern Abend allerdings erst angefangen :lol: Hmm...bin grad bei der Folterszene und die gefällt mir ganz und gar nicht!!!! Bin froh, wenn ich die hinter mir habe. Ich finde die Schrift ganz schön groß, wenn man die Schrift kleiner gemacht hätte, wäre das Buch bestimmt handlicher geworden. Bin trotzdem gespannt wie sich die Handlung so entwickelt. Holger Du magst das Buch wohl nicht so, hey? :) ....bis später, wenn ich mal mehr gelesen habe :D

#13 Chronotis

Chronotis

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Geschrieben 06 November 2006 - 11:14

Hallo,ich lese auch mit, bin aber gerade erst auf Seite 50. Als grosser Banks-Fan hat mich das Buch bisher noch nicht in gleichem Masse wie seine Kultur-Romane gepackt, aber es tauchen ja genug Fragen und Geheimnisse auf, die auf mehr hoffen lassen.Und natuerlich gabs schon ein paar gute Stellen zum Lachen plus ein sehr ansprechender Stil (falls es wen interessiert: Ich lese auf englisch). Banks hat mir bisher immer trotz seines Hanges zu relativ ausfuehrlicher Schilderung von Gewalt gefallen, aber besagte Folterung steht wirklich etwas zu sinn- und kontrastlos im Raum.Sonst ist mir noch nichts negatives aufgefallen. Sein Universum hier scheint mir etwas "klassischer" angelegt. Und kommt es nur mir so vor, dass es mit herrschaftlichen Grossfamilien, legendaeren Superkriegern und streng hierarchischen Strukturen etwas von "Dune" hat? Jedenfalls von Banks Seite ein offenbar bewusster Kontrast zum Kultur-Setting.

#14 mangold

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Geschrieben 06 November 2006 - 15:49

Wie siehts eigentlich bei den anderen aus? Liest noch jemand außer Dave, Lemmy, Stefan, Kopernikus und mir mit?

ich bin schon durch, leider ist es schwierig dann etwas beizutragen ohne zu "spoilern". Zu den Dwellern wurde ja schon einiges gesagt, die sehr lange Lebensdauer finde ich auch seltsam und übertrieben. Gerade die kindliche und naive Darstellung stößt bei mir nicht auf Gegenliebe, so eine alte Zivilisation stelle ich mit etwas erhabener vor. Ebenso dachte ich zunächst an gigantische Wesen, musste leider feststellen, dass Dweller nur ca. 9 Meter groß werden, Kleidung tragen und im Büro sitzen. Passt leider nicht so richtig in das Konzept. Im Nachhinein sind die Folterungen des Archimandriten völlig überflüssig und für die weitere Geschichte belanglos. So wenn hier weiter gelesen wurde, gebe ich noch weiter meinen Senf dazu, ansonsten würde ich zu viel verraten, aber ich denke es gibt noch ne Menge zu diesem Roman zu sagen.

Bearbeitet von mangold, 06 November 2006 - 15:49.

ich geb's auf, meine Leseliste hier auf dem Laufenden zu halten - dank dieses Forums lese ich viel zu viel :D

#15 Stefan9

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Geschrieben 06 November 2006 - 17:37

ich bin schon durch, leider ist es schwierig dann etwas beizutragen ohne zu "spoilern". So wenn hier weiter gelesen wurde, gebe ich noch weiter meinen Senf dazu, ansonsten würde ich zu viel verraten, aber ich denke es gibt noch ne Menge zu diesem Roman zu sagen.

@Hallo Mangold, ganz bin ich zwar noch nicht durch, aber hier können wir ja weiter machen. Und soooo schlecht wie hier geschrieben wird, ist der Titel imho gar nicht.Vielleicht ist die Erwartungshaltung auch einfach zu hoch.Selbst wenn wir uns auf einen durchschnittlichen Banks als Status einigen, ist er immer noch um einiges besser als so manches, was ich in letzter Zeit gelesen habe. Naja, und das er sich manchmal in Belanglosigkeiten verliert, damit muss man halt leben. Wenn ihn dann "vor lauter vor sich hinschreiben" plötzlich die Muse küsst und er mit brillanten Ideen und Gedankengängen "um die Ecke" kommt, verzeih ich ihm gerne. Allerdings gebe ich allen Recht, die sich Fragen, warum er die ein oder andere Person/Figur so detailliert anlegt, um den Faden dann nicht weiter zu verfolgen.Ich glaube, 200 Seiten weniger hätten dem Buch gut getan. Grüsse in den Zirkel

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#16 Holger

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Geschrieben 06 November 2006 - 18:49

Holger Du magst das Buch wohl nicht so, hey? :devil:

Das kann ich so (noch) nicht sagen. Im Moment gehts wieder aufwärts! :D

Und soooo schlecht wie hier geschrieben wird, ist der Titel imho gar nicht.Vielleicht ist die Erwartungshaltung auch einfach zu hoch.Selbst wenn wir uns auf einen durchschnittlichen Banks als Status einigen, ist er immer noch um einiges besser als so manches, was ich in letzter Zeit gelesen habe.

Klar sind die 200 Seiten, die ich bislang gelesen habe, besser als so mancher Durchschnitts-Snack. Ich muss aber dazu sagen, dass ich Banks über alle Maßen schätze, und er zu meinen Top-Drei Autoren zählt. Um so genauer nehme ich es dann auch mit seiner Arbeit - sollte vielleicht weniger kritisch an das Buch rangehen!
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#17 mangold

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Geschrieben 06 November 2006 - 18:59

@Hallo Mangold, ganz bin ich zwar noch nicht durch, aber hier können wir ja weiter machen. Und soooo schlecht wie hier geschrieben wird, ist der Titel imho gar nicht.Vielleicht ist die Erwartungshaltung auch einfach zu hoch.Selbst wenn wir uns auf einen durchschnittlichen Banks als Status einigen, ist er immer noch um einiges besser als so manches, was ich in letzter Zeit gelesen habe. Naja, und das er sich manchmal in Belanglosigkeiten verliert, damit muss man halt leben. Wenn ihn dann "vor lauter vor sich hinschreiben" plötzlich die Muse küsst und er mit brillanten Ideen und Gedankengängen "um die Ecke" kommt, verzeih ich ihm gerne. Allerdings gebe ich allen Recht, die sich Fragen, warum er die ein oder andere Person/Figur so detailliert anlegt, um den Faden dann nicht weiter zu verfolgen.Ich glaube, 200 Seiten weniger hätten dem Buch gut getan. Grüsse in den Zirkel

ok ist vielleicht nur negativ rübergekommen, aber ich hatte mich nur auf die schon erwähnten punkte bezogen. Im Grunde mochte ich das Buch und habe es gerne gelesen, da gab es doch andere Enttäuschungen in letzter Zeit (Baxter mit der Zeit Odysee UND Transzendenz) Die Idee der Zeitdehnung zur Kommunikation mit einer Alienrasse gefiel mir ganz gut, erinnert mich an das Drachenei im umgekehrten Sinne. Dass die Methode wie das geschieht dabei nicht klar wird - sei es hormonell bzw. durch Drogen gesteuert oder durch irgend eine Form der Zeitdilatation ist nicht so schlimm, aber - hier kommt wieder Kritik - das ganze verkommt wieder zum Selbstzweck in der Erzählung, weil die Dweller ja durchaus in der Lage sind, in der "normalen" Zeitebene zu kommunizieren. Auch wenn sie es nicht immer tun. Warum sollten 9 m große Geschöpfe auch in einer andere Zeiteben leben? Da hätte er ruhig beim Gigantismus bleiben sollen. Wie gesagt tolle Idee aber leider nicht konsequent umgesetzt. Ein weitverzweigtes Portal Netzwerk, welches durch eine Metazivilisation aufrecht erhalten wird und in seiner Größe bedingt durch Kriege usw. schwankt, empfinde ich auch als nette Idee wobei sie nicht neu ist. So etwas gab es auch in Davd Brins Uplift Universum. Sehr interessant - aber auch wieder nur angeschnitten - ist das Thema der R- und F-Menschen. Leider wird hier nicht weiter darauf eingegangen. Ich glaube Banks versucht gerade ein neues Universum zu etablieren und reisst hier viel an, was später (hoffentlich) noch ausgearbeitet wird. Weiteres im Folge-Thread.
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#18 Stefan9

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Geschrieben 06 November 2006 - 19:27

Ich glaube Banks versucht gerade ein neues Universum zu etablieren und reisst hier viel an, was später (hoffentlich) noch ausgearbeitet wird. Weiteres im Folge-Thread.

Ja, kann schon sein.Mir ist folgender Gedanke gekommen. Vielleicht befinden wir uns in einem Stadium vor der Kultur. Einige Komponenten weisen darauf hin.Eine geläuterte Merkatoria?Warum nicht. Allerdings passen die Dweller nicht ganz ins Bild. Aber Spezies kommen und gehen.Insbesondere bei Banks. Grüsse

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

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#19 mangold

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Geschrieben 06 November 2006 - 21:47

Ja, kann schon sein.Mir ist folgender Gedanke gekommen. Vielleicht befinden wir uns in einem Stadium vor der Kultur. Einige Komponenten weisen darauf hin.Eine geläuterte Merkatoria?Warum nicht. Allerdings passen die Dweller nicht ganz ins Bild. Aber Spezies kommen und gehen.Insbesondere bei Banks. Grüsse

ich hatte bei den kultur romanen immer den eindruck, dass die menschen die dominierende spezies sei. klar gibt es auch dort andere spezies, aber bei der merkatoria stellt die menschheit nur einen von vielen spezies dar, und bei weitem nicht die dominierende. ausserdem glaube ich nicht in den kulturromanen von einer milliarden jahre alten metazivilisation gelsesen zu haben. glaube also nicht, dass es der ursprung zur kultur ist, da hat banks wohl nur elemente bei sich selbst "geklaut". aber das ist nur meine meinung. :devil:

Bearbeitet von mangold, 06 November 2006 - 21:48.

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#20 Dave

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Geschrieben 06 November 2006 - 22:48

Zu den Dwellern wurde ja schon einiges gesagt, die sehr lange Lebensdauer finde ich auch seltsam und übertrieben. Gerade die kindliche und naive Darstellung stößt bei mir nicht auf Gegenliebe, so eine alte Zivilisation stelle ich mit etwas erhabener vor. Ebenso dachte ich zunächst an gigantische Wesen, musste leider feststellen, dass Dweller nur ca. 9 Meter groß werden, Kleidung tragen und im Büro sitzen. Passt leider nicht so richtig in das Konzept.

:devil:
Klasse, wie nüchtern Du das beschreibst. An dieser Stelle war ich noch nicht, aber das sind exakt so die Momente, über die ich mich künstlich aufregen kann.
Daher ist ja auch das Zitat aus der Times auf dem Buchrücken "Iain Banks ist der bedeutendste Science-Fiction-Autor der Gegenwart" nicht nur ein wenig frech, sondern ganz sicher auch nicht zutreffend. Vielleicht sollte man das sprechende Walross in der Zinkwanne dazu befragen. Für mich wäre Banks eventuell der bedeutendste Science-Fiction-Clown.
Aber nun wieder zurück zur (eigentlich unverdienten) ernsthaften Betrachtung des Romans.
Was die Milliarden Jahre Lebenszeit der Dweller betrifft, sollte man noch erwähnen, dass sie in der Lage sind, ihren Metabolismus und Denkvorgang zu reduzieren und so praktisch Hunderttausende von Jahren verschlafen, wenn man das mal so formulieren kann. Das hat mir ganz gut gefallen und mich etwas besänftigt.

Noch etwas zum zweiten Kapitel. Mittelpunkt ist sicher die Begegnung mit der KI-Projektion, die recht informativ war. Natürlich hatte ich in Anbetracht der unterschiedlichen Spezies, die sich im Palast trafen, eine Muppet-Show erwartet, die zu meiner Überraschung ausblieb. Überhaupt hat mir das zweite Kapitel gut gefallen.
Seltsam kommt es mir vor, das die Angst und Ablehnung von Maschinenintelligenzen scheinbar nicht auf eine Spezies beschränkt ist, es herrscht da eine große Übereinstimmung.
Was war also vor der letzten großen Diaspora geschehen?
Etwas zu unbeleuchtet sind mir bislang die Beyonder, was hat es mit der Zerstörung des Portals auf sich und den kriegerischen Handlungen?
Übrigens, wie Lusiferus hier wieder auftauchte, vor den Trümmern einer Stadt in eine Hand voll Erde starrend, das hat schon was.
Und natürlich die Softcore-Sex-Szene am Ende des Kapitels, mit dem Morsecode auf nackter Haut, klasse.

Wenn ihn dann "vor lauter vor sich hinschreiben" plötzlich die Muse küsst und er mit brillanten Ideen und Gedankengängen "um die Ecke" kommt, verzeih ich ihm gerne.

Schön gesagt, und ganz genau so sehe ich es auch.

#21 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 07 November 2006 - 08:35

Dieses Buch ist wirklich ein Wechselbad der Gefühle, von Faszination bis Langweile ist alles vertreten. Letztere kam bei mir, ebenso wie einigen anderen scheinbar auch, bei der Szene in dem Raumschiffwrack auf. Es ist zwar nett, das Fassin etwas hintergrund bekommen soll, aber das hätte auch irgendwie etwas interessanter passieren können als diese 0818-SF-TKKG-Variante... Logisch betrachtet habt ihr mit der Kritik an den Dwellern sicher recht, aber trotz aller unlogischen Elemente an dieser Idee machen die Passagen mit ihnen unheimlichen Spaß ("Ich habe schon gefragt, man darf es nicht essen") :wink2:

Und kommt es nur mir so vor, dass es mit herrschaftlichen Grossfamilien, legendaeren Superkriegern und streng hierarchischen Strukturen etwas von "Dune" hat?

Ich dachte schon, ich bin der einzige, dem die parallelen zu Dune aufgefallen sind. Zwar fehlt die bei Herbert wichtige Komponente "Religion" bisher, aber die allgemeine Gesellschaftsstruktur und vor allem der Umgang mit KIs (Maschienenkrieg -> Butlers Djihad) erinenrn doch sehr stark an Dune. (Köstlich war in dem Zusammenhang die Szene mit dem "Haushofmeister", als die Nachricht für Fassin eintraf und ersämtliche denkbaren Katastrophen aufgezählt hat, die dem Zeitplan gefährlich werden könnten "...Die Hauselektronik...hat sich unerwartet für intelligent erklärt und nun müssen die Gebäude, der ganze Sept und womöglich sogar der ganze Planet mit Atomwaffen zerstört werden.) :o Die erste Hälfte des Buches hat auf jeden Fall schon mal ziemlichen Spaß gemacht und wenn im zweiten Teil diese verworrenen Herrschaftsstrukturen innerhalb der Merkatoria endlich mal etwas verständlicher beleuchtet werden, sollte einem richtig guten Buch nichts mehr im weg stehen.

#22 Holger

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Geschrieben 07 November 2006 - 09:34

Seite 268: Ich fange an die Lektüre zu genießen. An Dune musste ich allerdings nicht so häufig denken.Endlich bankstypische Klasse: das "Schwimmen"! Und dann der KRCHR ZM ND DS ZWTN TLS! FSSN ST LS N VRRTR! Supercool!Im dritten Teil kommt Banks dann endlich auf die f- und r-Menschen zu sprechen. Erinnert mich ein bißchen an Brins Uplift-Universum, nur noch etwas fieser. :wink2:
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#23 Pogopuschel

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Geschrieben 07 November 2006 - 12:07

Ich steige jetzt auch mit ein, bin aber erst auf Seite 50. Erster Kritikpunkt: Mal wieder so ein 15 Euro Brocken. Warum? Spin hingegen wird im normalen Format für 8.95 verkauft. Nach welchen Kriterien entscheiden die denn?
Aber zurück zur Geschichte. Oh Space Opera. Da der Roman nicht im Kulturuniversum spielt und von unserer Erde die Rede ist, hat ich etwas anderes erwartet. Ist aber nicht schlimm.
Der Anfang ist etwas verwirrend. Vor allem durch die vielen fremden Namen und Begriffe aber das gibt sich wohl mit steigender Seitenzahl.
Die Folterszene soll wohl die Grausamkeit und den Wahnsinn von Lusiferius herausstellen. Hat mir aber auch nicht so gefallen.
Das Herbsthaus wir schön beschrieben, auch die Kultur der Dweller, wobei ich mir unter denen noch nicht wirklich etwas vorstellen kann.
Ich hoffe die Spannung steigt.
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Gruß Markus

#24 mangold

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Geschrieben 07 November 2006 - 16:32

kommt leute, lest mal schneller :wink2: ich habe sogar schon in den zweiten thread reingeschrieben und warte auf euch.

Logisch betrachtet habt ihr mit der Kritik an den Dwellern sicher recht, aber trotz aller unlogischen Elemente an dieser Idee machen die Passagen mit ihnen unheimlichen Spaß ("Ich habe schon gefragt, man darf es nicht essen") :rofl1:

ohne zu viel zu verraten ist bei den Dwellern ja alles nur Schau, es wurde ja schon erwähnt, dass sich andere Spezies tunlichst nicht mit den dwellern anlegen sollten, diese seien ja trotz ihres Desinteresses an den restlichen Kulturen doch ziemlich wehrhaft und einige uneinsichtige und vor allem unvorsichtige Spezies seine völlig verschwunden, nachdem die Dweller mit ihnen fertig waren. Um nicht mißverstanden zu werden: Ich finde die Idee mit den Dwellern ziemlich gut, aber wie das mit der Fantasie eben so ist, stellt man sich manche Dinge eben anders vor als der Autor, bzw. hat andere Bilder vor Augen.

Im dritten Teil kommt Banks dann endlich auf die f- und r-Menschen zu sprechen. Erinnert mich ein bißchen an Brins Uplift-Universum, nur noch etwas fieser.

Kann man sich streiten, was besser ist. Als unzivilisierter Urmensch entführt (EDIT: muss mich korrigieren, sind wohl auch "nur" genetisch kopiert und als Klone neu erschaffen worden, wenn ich mich recht entsinne) zu werden und in die galaktische Zivilisation (unsanft) eingeführt zu werden, oder als präsapiente Spezies genetisch verändert zu werden um Ich-Bewustsein zu erlangen und für mehrere zehntausend Jahre einer anderen Spezies zu dienen. ok, kommt auf das gleiche raus. :o

Bearbeitet von mangold, 08 November 2006 - 10:38.

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#25 Kassandra1981

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Geschrieben 08 November 2006 - 09:31

Hallo mangold,bei mir mußt Du Dich noch ein bißchen gedulden. Ich bin erst auf Seite 90 und da dauert es sicherlich noch ein Weilchen ehe ich in den zweiten Thread überhaupt mal reinschauen kann.Ich finde den Anfang des Buches ziemlich anstrengend!!! Soviele neue Begriffe und Sachen....hmmm...aber mit der Zeit wird sich das ja hoffentlich alles von selbst erklären.

#26 Holger

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Geschrieben 08 November 2006 - 10:55

Endlich im Reiche der Dweller angekommen. Ab und an muss ich immer wieder ein bißchen quer lesen (Banksche Ausführlichkeit, hattenh wir schon). Nun stehe ich vor dem Problem, dass das Szenario ein wenig meine Vorstellung sprengt.Haben die da Häuser? Echtes Material? Schwebt das im "Gasband"? Wie kann ein doppelter Supertruck-Reifen ein Buch aus dem Regal nehmen?Bin mal gespannt, ob ich da noch auf den Trichter komme.
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#27 mangold

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Geschrieben 08 November 2006 - 14:10

Endlich im Reiche der Dweller angekommen. Ab und an muss ich immer wieder ein bißchen quer lesen (Banksche Ausführlichkeit, hattenh wir schon). Nun stehe ich vor dem Problem, dass das Szenario ein wenig meine Vorstellung sprengt. Haben die da Häuser? Echtes Material? Schwebt das im "Gasband"? Wie kann ein doppelter Supertruck-Reifen ein Buch aus dem Regal nehmen? Bin mal gespannt, ob ich da noch auf den Trichter komme.

genau das meinte ich mit "im Büro sitzen und Kleidung tragen". Banks schreibt zwar immer von Diamantscheiben (Diamant kann die Drücke in einem Gasplaneten besser aushalten als Glas??) um das ganze ein wenig exotischer wirken zu lassen, aber ich habe immer das Gefühl gehabt die Dweller sitzen schön in ihrem Sofa oder gehen in die Kneipe nebenan wenn sie nicht in ihrer Bibliothek sitzen. Und Mittendrin sitzt Fassin in seinem Gasschiffchen.
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#28 Dave

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Geschrieben 08 November 2006 - 19:43

Mir kam die Reise zu den Dwellern auch etwas seltsam vor, lachhaft wäre wohl eine treffendere Formulierung.
Die Langlebigkeit (es sei denn, man kommt beim Segeln ums Leben...) ist eigentlich ein logischer Schachzug der Evolution, wenn es darum geht neue Welten zu kolonisieren. Habe ich mir zumindest in einer Lesepause so gedacht. Wenn man mit nicht einmal einem Prozent der Lichtgeschwindigkeit durchs Weltall düst (für meine Begriffe auch nicht gerade langsam), sollten es schon andere Zeitdimensionen sein. Je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir das.

Den dritten Teil fand ich ein wenig seltsam, denn während die Geschichte vorher stetig voranschritt, schien sie mir hier eher zum Stillstand gekommen zu sein. Fassin Taak, der zuvor in die Pflicht genommen wurde, ausgestattet mit Befugnissen und großem Brimborium, stolpert nun eher orientierungslos und unmotiviert durch das gesamte Kapitel.
Gegen Ende wird es leidlich interessant und in einem Nebensatz lese ich, dass ein ganzer Mond verpufft ist.
Mein Konzentrationsvermögen hat in diesem Kapitel ziemlich gelitten. Es ist ja immer ein ungutes Zeichen, wenn die Gedanken abschweifen und man nicht mehr so richtig bei der Sache ist.

Aber wohlan nun also, auf zur zweiten Hälfte...

:rofl1:

#29 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 09 November 2006 - 20:37

Seite 246So langsam gewinnt die Geschichte an Fahrt. Ich bin mal gespannt ob es zu einer großen Raumschlacht mit Lusiferius Flotte kommt.Die Dweller sind mir sehr sympathisch. Vor allem weil sie eben nicht die alte "erhabene" Rasse sind. Bisher kann ich mir physiologisch noch nichts unter ihnen vorstellen. Wie sehen Gasriesenbewohner aus.Insgesamt finde ich es positiv, dass Banks auch ausgefallene Außerirdische mit einbindet, und die verschiedenen Fraktionen nicht aus einzelnen Rassen bestehen.Fassin wird mir immer sympathischer.Teilweise übertreibt es Banks mit den ausführlichen Beschreibungen.Es hat lange gedauert bis ich mir ein Bild von der Galaxis und ihren verschiedenen Fraktionen machen konnte, wobei ich die Mercatoria immer noch nicht verstanden habe.Gruß Markus


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