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Nova 11


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54 Antworten in diesem Thema

#1 Jakob

Jakob

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Geschrieben 03 März 2007 - 13:00

Ist angekommen! Juhu! ;)

Meine auch! "Labyrinth der Neonrose" gefällt mir - wie erwartet voll schöner, klassisch Cyberpunkiger Bilder, und obwohl ich mit Lyrik meistens wenig anfangen kann, finde ich die in der Story enthaltenen Zeilen recht eindrücklich. Ein bisschen schade aber, dass die Grundidee - Erinnerungsübertragung als weitergeben eines "revolutionären Erbes" - eigentlich dem etwas langen Vorspiel der Story geopfert wird. In einer Novelle oder in einem Roman wäre der Actionteil knapp und angemessen gewesen, hier dominiert er mir ein bisschen zu sehr gegenüber der Ausarbeitung der eigentlichen Idee. Abgesehen davon finde ich aber das Ende trotzdem klasse: Das die große historische Mission hinter dem Bedarf nach Knete zur Alltagsbewältigung einfach mal zurücksteht. Durchaus wahr und durchaus sympathisch. Ein paar Probleme hatte ich auch mit der Suspension of disbelief: Estens kam es mir doch komisch vor, dass ein Straßenmädchen, ein Punk und ein paar Freunde aus dem Stehgreif so einen extrem heißen Run (wie der Shadowrunner sagt ...) abziehen können und damit auch noch Erfolg haben. Das erscheint mir als eine der unglaubwürdigeren Konventionen des Genres. Zum zweiten ist da noch der Umstand, dass Autos offenbar auch in 200 Jahren noch ganz genauso funktionieren wie heute. OK, der letztere Punkt geht vielleicht an der Sache vorbei, schließlich geht's um eine gute Geschichte, nicht um technische Details, aber ein ganz paar kleine Änderungen hätten hier m.E. geholfen, um besser in diese Zukunft eintauchen zu können und an sie zu glauben. Insgesamt jedenfalls eine gute Story. Vielleicht werde ich mir jetzt doch mal Nova 10 besorgen, da ist ja auch eine von dir drin, oder? "Wie Terrorismus entsteht" - was soll man dazu sagen? Traurige Wahrheiten müssen eben manchmal aufgeschrieben werden ... :lol: Habe sehr mit S.F.Schreyber mitgefühlt, und auch mit einigen der anderen am Briefwechsel beteiligten! "Der Lazarus-Mann" war auch nicht übel, hätte gerne auch etwas länger sein dürfen. "Testudo" ist nicht so meine Sache - ich kann einfach wenig mit Stories anfangen, die mehr oder weniger nur ein Bericht aus der Zukunft sind Ohne Figuren macht mir das einfach keinen Spaß. "Kontakt" gehört für mich zu den besseren Beispielen einer leider doch schon recht ausgelutschten Spielart (Außerirdische kommen auf die Erde und werden nicht als solche erkannt). Macht zwar Spaß zu lesen, aber für eine Pointengeschichte ist die Pointe einfach zu altbekannt. Zu den längeren Erzählungen bin ich noch nicht gekommen ...
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#2 Frank

Frank

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Geschrieben 03 März 2007 - 13:19

Tach Jakob!

"Labyrinth der Neonrose" gefällt mir - wie erwartet voll schöner, klassisch Cyberpunkiger Bilder

Firma dankt! ;)

Ein bisschen schade aber, dass die Grundidee - Erinnerungsübertragung als weitergeben eines "revolutionären Erbes" - eigentlich dem etwas langen Vorspiel der Story geopfert wird.

Ja, wie das halt so ist: Der Hintergrund des Großen-Ganzen ist natürlich weit größer, und ich wollte schon längst einen neuen Teil geschrieben haben, der nach "Memories" spielt; denn die Neonrose ist der Prequel(!); wenn man beide Stories direkt hintereinander liest, gibt's ne hübsche "Mega"-Pointe ;): http://neonrauschen.de/index/?cat=2

Estens kam es mir doch komisch vor, dass ein Straßenmädchen, ein Punk und ein paar Freunde aus dem Stehgreif so einen extrem heißen Run (wie der Shadowrunner sagt ...) abziehen können

Die Kids wissen sich halt zu helfen; außerdem haben sie ja alles, was sie brauchen - vor allem die Zugangscodes. UND AUSSERDEM GÄBS SONST KEINE STORY! ;)

und damit auch noch Erfolg haben.

Öh, das geht doch völlig in die Hose!

dass Autos offenbar auch in 200 Jahren noch ganz genauso funktionieren wie heute.

Manchmal muss man auch den Ball mal flachhalten; immer noch besser, als wenn die Kids jetzt im HooverCab durch die Nacht segeln würden ... :lol: ;)

Vielleicht werde ich mir jetzt doch mal Nova 10 besorgen, da ist ja auch eine von dir drin, oder?

Mach datt, Jong; das freud Autor und Herausgeber gleichermaßen! Außerdem steckt in Nova10 ja noch mehr "gailes Zeuch" ... ;) Dank und Gruß! Frank

Bearbeitet von Frank, 03 März 2007 - 13:25.

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#3 Jakob

Jakob

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Geschrieben 03 März 2007 - 15:33

@Frank:Ach so, ein Zyklus! Das erklärt natürlich einiges, dann warte ich mal mit dem abschließenden Urteil, bis ich den Rest kenne.Was den Erfolg des Unternehmens angeht: Naja, einer von ihnen ist sterbend rausgegangen und hat zumindest einen Teil der gesuchten Infos weitergegeben. Für die Infiltration einer Hochsicherheitseinrichtung ist das doch eigentlich ein ganz gutes Ergebnis. Aber ich stimme dir zu, ohne das hätt's natürlich keine Story gegeben ...Aber zuletzt noch: Was hast du denn gegen HoverCabs?
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#4 Commander Clark

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Geschrieben 03 März 2007 - 15:40

"Testudo" ist nicht so meine Sache - ich kann einfach wenig mit Stories anfangen, die mehr oder weniger nur ein Bericht aus der Zukunft sind Ohne Figuren macht mir das einfach keinen Spaß.

"Testudo" ist auch eher ein Prolog zu einer längeren Story, die ich schon begonnen habe.

Bearbeitet von Commander Clark, 03 März 2007 - 15:58.


#5 Uwe Post

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Geschrieben 03 März 2007 - 21:49

"Testudo" ist auch eher ein Prolog zu einer längeren Story, die ich schon begonnen habe.

:rofl1: War das der Nova-Redaktion bekannt? Ich bin ja mal gespannt ... normalerweise macht es wenig Sinn, einen Prolog für sich allein stehen zu lassen. Aber bevor ich anfange zu meckern, lese ich den Text mal lieber erst.
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#6 Nadine

Nadine

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Geschrieben 03 März 2007 - 22:01

Was mich daran erinnert, dass mein Nova heute nicht im Briefkasten lag ;) Ich habe mich doch extra mit Lazarus beeilt, um einen Leseslot frei zu haben, wenn es bei mir eintrudelt! Zur Strafe lese ich jetzt einen Krimi *schnüpp*

@Commander Keen Clark: Bin ja mal gespannt. Ich erinnere mich daran, Dir auf Kurzgeschichten.de schon auf die Schreibfinger gehauen zu haben :rofl1: Du weiß ja: Ich bin groß und böse ...

Grüße, gbwolf

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#7 Frank

Frank

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Geschrieben 04 März 2007 - 10:09

Aber zuletzt noch: Was hast du denn gegen HoverCabs?

Ach, ich mag's einfach, wenn meine Cyberpunk-Stories so ne "molligwarme" Nostalgie-Atmosphäre verströmen - wie z.B. dieses Monitor-Auge; das ist alles Retrokram ... Außerdem kann ich mir wahrlich nicht vorstellen, dass sich ein fliegender Individual-Verkehr irgendwann in den Metropolen durchsetzen wird; wenn 100 von den Teilen erst mal in fremde Wohnungsfenster gekracht sind, ist wohl schnell Schluss mit Lustig .. ;) :rofl1:

Bearbeitet von Frank, 04 März 2007 - 10:10.

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#8 Commander Clark

Commander Clark

    Bambinaut

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Geschrieben 04 März 2007 - 10:30

:rofl1: War das der Nova-Redaktion bekannt? Ich bin ja mal gespannt ... normalerweise macht es wenig Sinn, einen Prolog für sich allein stehen zu lassen. Aber bevor ich anfange zu meckern, lese ich den Text mal lieber erst.

die Story ist in sich geschlossen und war ursprünglich nicht als Prolog gedacht aber irgendwie will ich selbst wissen, was mit Galileo IX passiert ist ... Und ja, diese "Tatsache" war der Redaktion bekannt ...

#9 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 04 März 2007 - 11:32

habe schon einmal hineingeschaut und neben den erwarteten Geduldsproben ((Ein-)Bildungs-Literatur von Holger Eckhardt und pseudopoetisches Cyberpunk-Geballer von Mr. Hebben) eine Perle entdeckt: "Der Lazarus-Mann" von Scot W. Stevenson. Kurz, prägnant, rätselhaft und anrührend - die erste Geschichte seit langer Zeit, um die ich NOVA beneide ...GrußFrank

Bearbeitet von Frank W. Haubold, 04 März 2007 - 11:34.


#10 Frank

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Geschrieben 04 März 2007 - 14:43

pseudopoetisches Cyberpunk-Geballer von Mr. Hebben

Hehe. Ich seh schon, ich muss für Herrn Haubold dringend mal "Robo und Julia" zusammenwerkeln! :blush: :devil: ;)
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#11 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 04 März 2007 - 14:51

Hehe. Ich seh schon, ich muss für Herrn Haubold dringend mal "Robo und Julia" zusammenwerkeln! :blush: :devil: ;)

;) Da ich selbst schon "Julius und Robina" zusammengepfuscht habe, bringt das nix mehr. Ist auch nicht persönlich gemeint, aber da ich mich schon über die CP-Story in Nova 10 aufgeregt hatte, wäre jedes andere Statement Selbstverleugnung. Außerdem gibt's ja ne Menge Leute, die Geschichten dieser Art mögen ... Gruß Frank

#12 Frank

Frank

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Geschrieben 04 März 2007 - 14:59

Da ich selbst schon "Julius und Robina" zusammengepfuscht habe, bringt das nix mehr.

Ach du heilige ...! Die haste aber brav unterm Bett versteckt, ja? :devil: :blush: Grüße zurück! f.
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#13 Nadine

Nadine

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Geschrieben 07 März 2007 - 16:29

So. Mein Nova ist auch da und bereits an jemanden verliehen, der wohl vergessen hat, das Abo zu verlängern ...

Titelbild gefällt mir vor allem farblich. Am Handwerk lässt sich da nicht meckern. Geschmacklich passen mir eh die wenigsten SF-Cover in den Kram, aber viele andere werden sicher ihre Freude daran haben. Das Papier ist gut, aber der Deckel wölbt sich ganz gerne steil nach oben. Bundsteg ist reichlich vorhanden, aber vorne und hinten wird es wegen des Novaformats etwas eng. Es lässt sich einfach schwer so weit nach außen knicken und in der Mitte fließt alles zusammen. Ich bin aber auch eine bibliophile Meckerlise. Dafür passen auch mehr Geschichten ins Buch.
Insgesamt gefällt mir der Layoutwechsel (auch innen) gut.

Ãœbrigens kommt mir manchmal der verdacht, dass ich kein typischer SF-Leser bin ...

Nadeln und Fäden - Jakob Schmidt:
Die Illustration zu dieser Geschichte ist sehr gut, auch kann man dem Autor nicht vorwerfen, dass er nicht schreiben könnte oder ideenlos wäre, aber ich habe meine Schwierigkeiten mit der Geschichte. Sie ist mir fast schon zu über-ästethisch in ihrer Beschreibung und im Erleben des Windes. Der Ich-Erzähler schafft für mich Distanz zum Protagonisten, den ich in seinen Allergien sehr gut charakterisiert empfinde (Die Sache mit dem Kollegen ist einfach herrlich!).
Die Sinneseindrücke des Protagonisten sind ätherisch, mystisch, teilweise esoterisch, kommen aber nicht an mich heran. Gleichzeitig frage ich mich, was mir erzählt werden soll. Die leichte Handlung scheint nur dazu zu dienen, die Ideen zusammen zu halten und vorzustellen.
Eine Geschichte wie ein Kunsthappening: Abstrakt, fremd und unzugänglich. Kann ich mir sehr gut als Videoclip mit surrealen Bildern und Musik vorstellen.

Außerdem:
Ich mag physikalische Begriffe. Ich stelle sie mir manchmal wie ein kleines, niedliches Plüschtier vor.
Eins ist süß.
Drei sind es auch noch.
Ab zehn bekomme ich klaustrophobische Anfälle und verliere den Überblick.

Bin gespannt auf die anderen Lesermeinungen. Die Zielgruppe bin ich hierfür eindeutig nicht, aber wie man sieht beschäftigt die Geschichte mich doch.

Ich träume - Ralf P. Krämer:
Jooo ... verträumte Lyrik. Wer's mag ...

Im Labyrinth der Neonrose - Frank Hebben:
Hm. Ich fand den Vorgänger "Memories" besser und im Einstieg mitreißender. Solide und lesenswert, wenn man das Prequel dazu kennt.

Wie Terrorismus entsteht - Ronald M. Hahn:
;)
Herrlich! genau so habe ich mir die Nova-Redaktion immer vorgestellt!

Kafkas Schloss - Holger Eckhardt:
Lese ich nicht. Hatte bislang noch an keiner Geschichte aus seiner Feder Spaß.

Testudo - AD:
Fast eine Kurzversion der ersten Geschichte. Unbekannter Planet, Geheimnis ... Verwirrung.
Für die Kürze des Textes wird man als Leser mit Informationen und seltsamen Namen bombardiert, die nicht einmal annähernd aufgeklärt werden. Lust weiterzulesen? Nein. Dazu gefällt mir der Prolog vor allem stilistisch nicht.
Der Fokus springt unberechenbar hin- und her. Erst nüchtern eine Geschichtesstunde, in der gemischte Relevanzen aufgezählt werden (Die Anti-Grav-Sache wirkt neben dem Lichtantrieb etwas deplaziert), physikalisch und logisch stehen die Theorien für mich auf wackeligen Beinen. Dann wird rangezoomt, die Sätze zum Stakkato, Zoom weg, Zoom hin, Zoom weg, mysthisches Geheimnis.
Die Alliterationen sitzen schlecht. Ich habe den Text laut gelesen und bin oft hängen geblieben. Er klingt nicht gut. An der sprachlichen Harmonie und am Lesefluss wird der Autor bei der Fortsetzung des Prologs noch sehr viel arbeiten müssen.

Der Lazarus-Mann - Scot W. Stevenson:
Sehr gut. In wenigen Sätzen werden Bilder und Stimmungen aufgebaut ohne zu viel oder zu wenig. Neben dem professionellen Stil glänzt der Autor durch die innovative und melancholische Geschichte. Genau richtig die Länge.

Ein Abend im City-Café, die Gedanken bei Lydia - Aleksandar Ziljak:
Das ist eindeutig eine Geschichte für Männer :bighlaugh:
Hätte für mich ein wenig kürzer sein können, etwas weniger schwärmerisch, aber eine runde Sache und eine amüsante Idee. Was man in Zukunft so alles mit Nanokram anstellen kann ...

Kontakt - Kirsten Küppers & Maximilian Vogel:
Definitiv verschenktes Potential. Es hätte mich sehr gefreut, mehr über die Lebensform zu wissen, mit ihr Abenteuer zu erleben, die biotechnologischen Lösungen in anderen Situationen zu betrachten ... leider bricht die Geschichte schnell ab und obwohl dem Leser längst klar ist, worum es geht, wird noch eine Figur eingeführt und die Auflösung nimmt ein ganzes Drittel der Geschichte ein. Vielleicht wann anders mal mehr von den Arachniden? Apropos: Die Illustration verrät schon fast alles.

Bergers Bericht - Christian Weis:
Wieder ein Highlight. Ich mag Thriller und ich mag sie besonders, wenn sie mal auf deutschem Boden stattfinden und man mehr Bezug zum Geschehen hat. Sehr schön gleich am Anfang die realistische Actionsequenz und ein glaubhafter Protagonist. Auch die Nebenrollen gut besetzt.
Am Schluss möchte man rufen: "Das kann doch nicht so enden!", aber im wirklichen Leben endet es nunmal so ...

Das Festival - Alfred Bekker:
Oje. Ich habe vier Seiten gelesen und noch immer nicht verstanden, wohin die Geschichte laufen könnte. Dazu fielen die Begriffe "Standardeinheit" (so lang wie ein wasweißichwas-Tag), "Föderation" und irgendwas mit Planeten weitweitweg ... für die Hardcore-SF-Fans. Ich bin ja nie über Star Wars hinaus gekommen.

Das perfekte Paar - Olaf Kemmler:
Kann man irgendwie wenig drüber sagen. Nett halt. Nicht schlecht, nicht superspannend. Eine Geschichte für zwischendurch.

Dazu habe ich noch das interessante Interview mit Charles Stross gelesen. Rundet das Heft gut ab.

Fazit: Ok. Bedient einen anderen Geschmack als meinen.
Mein Favorit ist Nova 10. Da ich schon zwei Geschichten für die 12 kenne, freue ich mich riesig auf das nächste Heft. Laut Vorschau Frühjahr 2007 ...? Dann drücke ich mal die Daumen, Jungs. ;)

Bearbeitet von Nadine, 09 Mai 2008 - 06:48.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#14 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 07 März 2007 - 20:17

Bergers Bericht - Christian Weis:
Wieder ein Highlight. Ich mag Thriller und ich mag sie besonders, wenn sie mal auf deutschem Boden stattfinden und man mehr Bezug zum Geschehen hat. Sehr schön gleich am Anfang die realistische Actionsequenz und ein glaubhafter Protagonist. Auch die Nebenrollen gut besetzt.

Danke für die Blumen. :fun:

Ich hab noch nicht alles gelesen und bin von der Stevenson-Story bisher am meisten beeindruckt. Selten eine so kurze Story gelesen, die mich dermaßen überzeugt hat. Plot, Erzählton, Länge - da passt eigentlich alles. Grandios.

Neonrose gefiel mir auch ziemlich gut - etwa so wie damals Memories in der c't. Könnte jetzt nicht sagen, dass eine besser oder weniger gut wäre als die andere, das Lesen liegt aber zeitlich auch recht weit auseinander.

Das Cover ist klasse (für mich eins der besten NOVA-Cover bisher), und auch innen gibt es ein paar tolle Illus (Funke, Klaus, Korbmacher, Ziljak).

Das Stross-Interview ist sehr aufschlussreich.

#15 oghilscher

oghilscher

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Geschrieben 08 März 2007 - 01:36

Kafkas Schloss - Holger Eckhardt:
Lese ich nicht. Hatte bislang noch an keiner Geschichte aus seiner Feder Spaß.

Liebe Nadine, ich weiß, dass man Holgers bisher in Nova veröffentlichte Stories nur mag, wenn man zugegebenermassen eine - hm - gewisse Art von schrägem Humor hat.
Aber. ABER. ABER!!!
Kafkas Schloss ist eine derart geil erzählte, coole Detektiv-SF-Geschichte, dass es mir die Tränen in die Augen getrieben hat. Die Story hat zwar auch ihre Lacher (vor allem wegen dem norddeutschen Lokalkolorit und weil einige Bekannte auftauchen, ich sage nur Wolf G. Jeczek und Ronaldo Gallus :fun: ), aber auch einen durchaus sinnvollen und spannenden Plot. Bittebitte lies die Story. Sie lohnt wirklich.

Ansonsten: vielen Dank für die Blumen. Und Wolfgang Sigl freut sich bestimmt, dass sein Cover soviel Zuspruch kriegt.

Grüsse,
Olaf
www.oghilscher.net

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NOVA - Das deutsche Magazin für Science Fiction


#16 Nadine

Nadine

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Geschrieben 08 März 2007 - 10:27

Bittebitte lies die Story. Sie lohnt wirklich.

Hm ... *brummel* ... ich traue mich einfach nicht mehr. Mal weitere Meinungen abwarten und mein Nova ist derzeit verliehen. Ihr könnt mich ja auf dem DortCon in Ketten legen und zwingen.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#17 Uwe Post

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Geschrieben 08 März 2007 - 10:43

Ihr könnt mich ja auf dem DortCon in Ketten legen und zwingen.

Bei der Iwoleit- und Eckhard-Lesung an einen Stuhl binden reicht :( Der Typ, der vergessen hat, sein Abo zu erneuern, und dem Nadine ihr Nova leihen musste, bin natürlich ich :fun: Was ich bisher gelesen habe, war unterirdisch: Das Gedicht (boah, sowas hab ich mit 15 geschrieben und vor ein paar Jahren verbrannt, damit es nie, nie, nie jemand in die Finger kriegt!) und die von D-e-b-r-a-y (- auf Wunsch eingefügt um Suchmaschinen fernzuhalten) aneinander gereihten SF-Platitüden. Das war gar nichts. Aber ich bin sicher, es wird besser :P

Bearbeitet von Uwe Post, 08 Mai 2008 - 20:20.

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#18 Nadine

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Geschrieben 08 März 2007 - 11:01

Mein lieber Uwe, Du hast noch vor meinen Augen aus meinem Nova den Lazarus-Mann gelesen und warst begeistert!

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#19 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 08 März 2007 - 11:20

Aber. ABER. ABER!!!
Kafkas Schloss ist eine derart geil erzählte, coole Detektiv-SF-Geschichte, dass es mir die Tränen in die Augen getrieben hat. Die Story hat zwar auch ihre Lacher (vor allem wegen dem norddeutschen Lokalkolorit und weil einige Bekannte auftauchen, ich sage nur Wolf G. Jeczek und Ronaldo Gallus :fun: ), aber auch einen durchaus sinnvollen und spannenden Plot. Bittebitte lies die Story. Sie lohnt wirklich.

Es ist klar, daß man als Herausgeber eine andere Sicht hat als der Leser.

Ich habe mir die ersten zehn Seiten dieser Story angetan und mag nun wirklich nicht mehr. Das liegt nicht am Stil, der ist okay, wohl aber an einer (für mich) unverdaulichen Mischung zwischen Humoreske und ernstgemeintem SF-Abenteuer. Das Setting ist m. E. so an den Haaren herbeigezogen, daß sich keine Betroffenheit oder Mitgefühl mit den Protagonisten einstellen kann, und weshalb sollte ich eine Geschichte weiterlesen, bei der mir sämtliche Handlungsträger als klischeebehaftete Karikaturen erscheinen?

Gruß

Frank

#20 Christian Günther

Christian Günther

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Geschrieben 08 März 2007 - 11:48

Auch ich bin an der Story von Holger Eckhardt gescheitert. Diese Mischung aus Witz und Ernsthaftigkeit war für mich unverdaulich, zumal ich den Humor nicht teile und mir schon die erste Seite schwerfiel. Eigentlich mag ich Geschichten, die in Norddeutschland angesiedelt sind, sehr, und sie sind selten genug, aber hier konnte ich mich schon in den Stil nicht einfinden.Dabei ist diese Story mit meiner Lieblingsillustration aus dem gesamten Buch versehen, die gefällt mir. Daneben mag ich auch das Cover, bislang das beste und atmosphärischste, was ich bisher auf NOVA gesehen habe.Die sonstigen Illustrationen - teilweise okay, aber nichts, was mich begeistert. Sei es der Stil von 70er Jahre SF-Bildern (z.B. Aleksandar Ziljak) oder die recht lieblos gemachte Photoshop-Konstruktion zu "Kontakt" - oder das seltsame 3D-Rendering bei "Der Lazarus-Mann". Nicht mein Fall.Dafür, wie gesagt, das Cover wirklich gut, auch wenn ich die "Quecksilber"-Oberflächeneffekte etwas zu großzügig eingesetzt finde, weshalb ich z.B. die Kreatur im Vordergrund nicht wirklich erkennen kann. Aber - das Teil hat eine ganz eigene "Fremdwelt"-Atmosphäre, das finde ich sehr gelungen.Zu den sonstigen Stories bislang:Nadeln und Fäden: Konnte ich mich nicht reinfinden, sehr verschwurbelte Beschreibungen zu Beginn, irgendwann wollte ich einfach nicht mehr.Das Gedicht "Ich träume": Oh mein Gott, da ging es mir wie Uwe: was hat euch da geritten? Kaputtes Versmaß, seltsame Bilder, wirkt ziemlich kindlich.Im Labyrinth der Neonrose: Ich mag Franks Stil, Retro-Cyberpunk vom Feinsten. Aber - hier fehlt mir irgendwie die Innovation, die Überraschung, das, was mich aufhorchen lässt. Liest sich gefällig, aber überrascht nicht. Und ich konnte die Kursiv-Schnipsel nur schwer in Zusammenhang mit dem Text bringen.Wie Terrorismus entsteht: Fand ich ganz witzig und nachfühlbar, aber auch hier fehlte mir irgendwie eine Überraschung. Ich fragte mich am Ende, wo wollte der Text jetzt mit mir hin, was sollte das? Naja, vielleicht ein Text zum einfach nur nett finden.So, genug gemeckert fürs erste.

#21 Frank

Frank

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Geschrieben 08 März 2007 - 16:12

Und ich konnte die Kursiv-Schnipsel nur schwer in Zusammenhang mit dem Text bringen.

Das sind die neuen/alten Erinnerungen, sollte doch seit Memories klar sein! :P Beispielsweise wenn Celiné in den Erinnerungen der Frau herumforscht, und so eine Zeitreise macht: Unterm Neonschild, die Frau Den Blick gesenkt Das Mädchen auf dem Bordstein Gleiche Augen, gleiches Haar Das Kind in den Ruinen Lachen, irgendwo Der Regen fällt Woll? :rolleyes:

Bearbeitet von Frank, 08 März 2007 - 16:13.

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#22 Jakob

Jakob

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Geschrieben 08 März 2007 - 22:45

So, als nächstes habe ich jetzt "Ein Abend im City-Cafe" gelesen. Handwerklich ganz solide, aber ansonsten ... Die Themen ("Sex mit Aliens" und "Sie sind unter uns!") sind nicht gerade neu, und die ganze Geschichte ist von einer Grundstimmung geprägt, die ich noch am ehesten als "infantile Transgression" bezeichnen würde. Kurz, der Sex hat hier für mich alle negativen Qualitäten des Altherrenwitzes: Verklemmtheit wird durch möglichst explizites Fickvokabular kompensiert, aber gleichzeitig ist Sex in der Story offenbar etwas, das einzig und allein mit Macht und Paranoia zu tun hat (frei nach dem Motto "die Aliens ficken unsere schönsten Frauen, und die Schlampen haben auch noch Spaß dabei"). Und dann gibt es das einzige, peinliche kleine Zugeständnis (S. 98), dass die beiden jungen Liebenden, die sich "warme Blicke" schenken, ja etwas viel wertvolleres hätten als die ganze Vögelei. Mag ja wahr sein, aber letztlich bestätigt es nur das traurige Verhältnis zu Sex, der, wenn er zur Darstellung kommt, überhaupt nichts mit Intimität zu tun haben darf. Brr. Ich weiß, wenn man das Wort "sexistisch" in den Mund nimmt, ist man ein ganz böser Moralist, und wahrscheinlich ist die Story auch nicht wirklich besonders sexistisch, sondern einfach nur unfreiwillig (und deshalb besonders) spießig.Aber vielleicht ist das ja auch eigentlich nur das hochpsychologische Profil eines zwanghaft aggressiv-verklemmten Protagonisten. Sollte das der Fall sein, ist die Story gelungen: Die Hauptfigur war mir tatsächlich derart unsympathisch, dass ich ihm sein Schicksal mehr als gegönnt habe. Aber Spaß gemacht hat die Story nicht gerade.Ich nehme mir jetzt mal Bergers Bericht vor, in der Erwartung, dass ich danach dann wieder positiveres zu vermelden habe.
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#23 whiskeysierra

whiskeysierra

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 09 März 2007 - 09:29

Hi, alle zusammen!Vielen Dank für die lobenden Worte über "mein" Titelbild! :rolleyes: Wolfgang >whiskeysierra< Sigl

Bearbeitet von whiskeysierra, 09 März 2007 - 10:00.


#24 Jakob

Jakob

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Geschrieben 09 März 2007 - 12:13

Stimmt, auf das großartige Cover wollte ich ja auch zu sprechen kommen ... schade nur, dass es im Druck ein wenig dunkel geraten ist, auf der Webseite sieht es m.E. besser aus.Jetzt habe ich "Bergers Bericht" gelesen und bin wieder ein bisschen versöhnter: Finde ich solide, für meinen Geschmack stilistisch ein bisschen zu "merkmalslos", aber sehr lesbar. Was mich störte war dann und wann ein bisschen zu viel Introspektion: Viel, was sich Berger denkt, hätte ich auch aus seinen Handlungen ableiten können, das müsste nicht unbedingt alles so explizit geschildert werden - das wirkt manchmal ein wenig pedantisch.Die Ideen in der Story fand ich jedenfalls interessant (obwohl ich mich wundern würde, wenn der Einbau minderwertiger Teile tätsächlich so ein Skandal wäre: Bei HiFi-Produkten ist der eingebaute Verschleißplan doch wohl eh schon gäng und gebe, oder?). Und dass eine "umgekehrte Globalisierung" erst recht kein Spaß wäre, kommt jeden Falls gut zur Darstellung.Eine Detailkritik: Am Ende kommt irgendwann der Satz "Nottke lächelte kalt". Ich finde, das gehört wirklich zu den Sätzen, die inzwischen so abgedroschen sind, dass man sie eigentlich kaum noch benutzen kann. Vermittelt für mich sofort die Karrikatur eines Film-Oberbösewichts. Passt nicht so recht in die Story, finde ich.Und eine Frage: Ich finde ja, "Ökologische Front Deutschland" klingt wie ne Nazipartei - war das Absicht? Ausgerechnet "Front" und das "Deutschland" noch so hübsch groß exponiert ... habe am Anfang ehrlich gesagt damit gerechnet, dass es bei den großen Schweinereien um grün-braune Verquickungen gehen wird.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#25 Scotty

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Geschrieben 09 März 2007 - 15:36

Hi, alle zusammen! Vielen Dank für die lobenden Worte über "mein" Titelbild! :rolleyes: Wolfgang >whiskeysierra< Sigl

Das muss ich auch mal loswerden. Ich habe noch keine Story gelesen, aber das Titelbild macht richtig Lust auf Nova 11. Die "Verpackung" wird ja oftmals unterschätzt. Mich versetzt das Titelbild in genau die richtige erwartungsfreudige Stimmung.

#26 civs

civs

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Geschrieben 09 März 2007 - 18:07

Mir gefällt das Titelbild auch sehr und dass die Objekte im Fordergrund nicht so genau zu erkennen sind, hat seinen besonderen Reiz. Überhaupt haben Aufmachung seit #10 und das Layout der #11 einen richtigen Sprung gemacht; die vorigen Ausgaben sehen im Vegleich altbacken aus. Den Eckhardt-Text habe ich mit einigem Vergnügen durchgelesen und wünschte alle Stories täten diesen Unterhaltungswert aufbieten.Leider gibt es auch reichlich Unausgegorenes&Fragmentarisches im Band:Mal wieder ein "Kontakt" - nix neues und nix dolles dieser Close Encounter of the Wischmopp."Testudo" taugt vielleicht als Appetitanreger, aber eine Geschichte ist das nicht."Ich träumte" und es reimte sich und eine Po-Ente gabs auch, aber sonst? Bitte, Jungs, nicht wieder."Wie Terrorismus entsteht" ist auch nicht gerade der Gipfel des Humors. Bräuchte ich nicht unbedingt wieder.Für gut befunden wurden dagegen von mir:"Nadeln und Fäden", auch wenn ich das Ende nicht so ganz geschnallt habe. Ist der Text zu hoch, ist der Leser vielleicht nicht so schlau."Im Labyrinth der Neonrose" kann man auch so durchgehen lassen.Den Rest lese ich auch noch.Grüße von civs

#27 † Christian Weis

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Geschrieben 09 März 2007 - 19:36

Jetzt habe ich "Bergers Bericht" gelesen und bin wieder ein bisschen versöhnter: Finde ich solide, für meinen Geschmack stilistisch ein bisschen zu "merkmalslos", aber sehr lesbar. Was mich störte war dann und wann ein bisschen zu viel Introspektion:

Bei den Kürzungsorgien, die ich damals beim Schreiben gefeiert habe, hätte ich wohl den einen oder anderen Satz noch zusätzlich streichen können. Stilistisch würde ich die Story jetzt vielleicht etwas anders schreiben, aber grundsätzlich gefällt mir bei Krimis/Thrillern ein etwas nüchterner Stil, anders als in anderen Bereichen der Phantastik.

Die Ideen in der Story fand ich jedenfalls interessant (obwohl ich mich wundern würde, wenn der Einbau minderwertiger Teile tätsächlich so ein Skandal wäre: Bei HiFi-Produkten ist der eingebaute Verschleißplan doch wohl eh schon gäng und gebe, oder?).

Gang und gäbe? Skandal! :rolleyes:
Wobei es da auch auf die Größenordnung ankommt, denke ich.

Eine Detailkritik: Am Ende kommt irgendwann der Satz "Nottke lächelte kalt". Ich finde, das gehört wirklich zu den Sätzen, die inzwischen so abgedroschen sind, dass man sie eigentlich kaum noch benutzen kann.

Kann man sicherlich so sehen, ja. Allerdings geht es mir als Leser so, dass ich über solche Details meist hinweglese, wenn es sich nicht häuft. Und beim Schreiben ruscht es wohl hin und wieder durch ...

Und eine Frage: Ich finde ja, "Ökologische Front Deutschland" klingt wie ne Nazipartei - war das Absicht? Ausgerechnet "Front" und das "Deutschland" noch so hübsch groß exponiert ...

Der Zusatz "Front" sollte eine gewisse Radikalität bzw. stringente Haltung ausdrücken, aber in Zusammenhang mit "Öko" und "Deutschland" wäre ich auf den Vergleich zu einer Nazipartei ehrlich gesagt nicht gekommen. "Deutschland" allein kann es ja eigentlich auch nicht ausmachen, denn bei SPD z.B. würde man ja aus dem Landeszusatz im Parteinamen (ohne "National") so etwas auch nicht ableiten.
"Front" ist aber in der Tat eine recht drastische Wortwahl, die der Zuspitzung dienen sollte - ich sehe, dass damit Assoziationen geweckt werden können, die nicht beabsichtigt waren.

Besten Dank für das ausführliche Feedback!

#28 Jakob

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Geschrieben 09 März 2007 - 22:21

So, jetzt kann ich mich doch nicht mehr gedulden und sag auch schon mal Danke für die bisherigen Rückmeldungen von Nadine, Christian Günther und civs zu meiner Story "Nadeln und Fäden".Nadines Beschwerde mit den physikalischen Begriffen ist jedenfalls lustig, dem muss ich mal nachgehen, denn eigentlich hab ich von Physik sowas von gar keine Ahnung ... von daher kann ich nur sagen: Wenn viele solche Begriffe vorkamen, waren sie wahrscheinlich größtenteils grob falsch verwendet. :rolleyes: Zu den Verständnisproblemen: Ich muss zugeben, dass mir die Story in mancherlei Hinsicht heute auch etwas verkopft erscheint (habe sie vor knapp vier Jahren geschrieben ...). Tatsächlich gibt es an der Story aber vielleicht auch weniger zu "verstehen", als manche vermuten. Ich habe die Story eher aus einer bestimmten finsteren Stimmung heraus geschrieben, wahrscheinlich ist sie deshalb etwas kryptisch geraten. Und vielleicht auch ein wenig zu adoleszent und exalitert (yippiiee, zwei meiner Lieblingsfremdworte so dicht hintereinander, soll etwa heißen: spätpubertär und selbstgefällig).Ansonsten: Man soll zwar Kurzgeschichten eigentlich nicht erklären müssen, aber was solls ... Der Grundgedanke der Story ist grob (und möglichst spoilerfrei) gesagt: Dass Individuen durchlässige Systeme mit ihrer Umwelt bilden, dass das für Menschen eine befreiende oder beängstigende Erfahrung sein kann, und dass außerirdische Lebensformen diese Systeme möglicherweise in anderer Art, mit anderen Grenzlinien bilden, und deshalb gar nicht so leicht erkannt werden kann, was an einem außerirdischen Ökosystem ein einzelnes "Lebewesen" ist. Ok, das ist ein Bandwurmsatz, und das Thema ist vielleicht nicht immer so leicht rauszulesen weil's mal mehr, mal weniger metaphorisch zugeht ... Aber im Prinzip ist das die Überlegung, die ich mit der Story in ein paar Varianten durchspielen wollte.
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#29 † Christian Weis

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Geschrieben 09 März 2007 - 22:55

So, ich hab jetzt den größten Teil der Stories gelesen (mit Ausnahme der beiden längsten). Favorit bisher bleibt "Der Lazarus-Mann". Neben "Im Labyrinth der Neonrose" haben mir auch noch folgende Stories gefallen:"Nadeln und Fäden" besticht vor allem stilistisch. Thematisch war die Geschichte für mich zunächst schwer einzuordnen. Die düstere Grundstimmung kommt rüber, allerdings blieb ich als Leser teilweise ein wenig auf Distanz zu dem Geschehen, das insgesamt recht breit beschrieben ist.(By the way, Jakob: An "Abfallprodukte" und "Das Geheimnis des Großen Essers" kommt die Story für mich nicht ganz heran - beide haben mich stärker gefesselt, vor allem "Abfallprodukte".)"Wie Terrorismus entsteht" ist eine kurzweilige Briefstory zum Schmunzeln, teils auch zum Schenkelklopfen. Sehr unterhaltsam. Und lässt tief blicken ..."Ein Abend im City-Café, die Gedanken bei Lydia": Episodenhafte Story, sehr intensiv erzählt. Durchaus spannend, wenn auch teilweise vielleicht etwas plakativ.Mit Abstrichen "Das perfekte Paar": Ganz nett. Witzig und unterhaltsam, aber das Erzähltiming passt für mich nicht so recht. Die Pointe sitzt nicht richtig, ist irgendwie angehängt und wird dann für meinen Geschmack zu breit ausgeführt.

#30 Jakob

Jakob

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Geschrieben 10 März 2007 - 10:10

Der Zusatz "Front" sollte eine gewisse Radikalität bzw. stringente Haltung ausdrücken, aber in Zusammenhang mit "Öko" und "Deutschland" wäre ich auf den Vergleich zu einer Nazipartei ehrlich gesagt nicht gekommen. "Deutschland" allein kann es ja eigentlich auch nicht ausmachen, denn bei SPD z.B. würde man ja aus dem Landeszusatz im Parteinamen (ohne "National") so etwas auch nicht ableiten. "Front" ist aber in der Tat eine recht drastische Wortwahl, die der Zuspitzung dienen sollte - ich sehe, dass damit Assoziationen geweckt werden können, die nicht beabsichtigt waren.

Jetzt fällt's mir ein: Natürlich hatte meine Assoziation mit der FPÖ aus Österreich zu tun! Abgesehen davon musste ich mich vor einiger Zeit mal notgedrungen damit Auseinandersetzen, wie viele Naziparteien und -gruppen sich das Eikett "Öko" an die Fahnen heften und durchaus auch bei entsprechenden Anlässen (z.B. Demos gg. Castorpransporte) auftauchen um dort für sich zu werben ... Deshalb liegt mir diese Assoziation wahrscheinlich ein bisschen näher als den meisten Anderen. Also wohl eher kein Grund zur Beunruhigung ... Und danke für die netten Worte zu den anderen beiden Stories! Werde ich im Hinterkopf behalten wenn ich mich an die nächste mache.
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