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Neal Stephenson - Diamond Age


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25 Antworten in diesem Thema

#1 Rusch

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Geschrieben 29 September 2007 - 11:59

Das Buch des Oktober Klassiker Lesezirkels:

Neal Stephenson
Diamon Age - Die Grenzwelt

zweiter Teil bis zum Ende des Romans.

#2 Morn

Morn

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Geschrieben 12 Oktober 2007 - 10:21

Der zweite Teil faengt gleich mit einer seltsamen Episode an, die mir bisher nicht so recht zum Rest des Buches passen will. 60 Seiten weiter hat man darueber und ueber Hackworths weiteres Schicksal nichts mehr erfahren. Und es scheinen inzwischen etliche Jahre vergangen zu sein. Mir ist aber aufgefallen, dass Nell in ihrer Fibel mit einem "recht bizarren Kult von Feen" zu tun hat, der sie in ein "unterirdisches Labyrinth" geworfen hat. Dies wird nur kurz nebenbei erwaehnt und erinnert mich an die letzte Hackworth-Episode. Irgendwie muss das zusammenhaengen, nur wie?Inzwischen, auf Seite 360, kommen die erklaerenden Einwuerfe nur noch selten. Und ich merke, dass sie mir fehlen. Die Geschichte duempelt m.E. momentan etwas vor sich hin.

#3 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 12 Oktober 2007 - 12:56

Die Seitennummern sagen mir nicht viel - wäre nett wenn ihr Kapitelangaben "relativ" zu einem markanteren Kapitel macht.Hackworth macht bei den Trommlern seine 10 Jahre Strafzeit durch, schätze ich - das hatte Richter Fang ihm ja deutlich im 1. Teil versprochen, dass das irgendwann anstehen würde. Krass fand ich die "Gangbang-Verbrennung" gleich am Anfang bei den Trommlern...

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 12 Oktober 2007 - 12:56.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#4 Morn

Morn

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Geschrieben 12 Oktober 2007 - 14:54

Die ausstehende Strafe hatte ich ganz vergessen.

Die Seitennummern sagen mir nicht viel - wäre nett wenn ihr Kapitelangaben "relativ" zu einem markanteren Kapitel macht.

Miranda hat gerade zwei Maenner kennengelernt, die ihr helfen koennen sollen, Nell zu finden. Nell wurden in der Fibelgeschichte die Schluessel gestohlen.

#5 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 14 Oktober 2007 - 12:08

Ich bin jetzt auch an der Stelle angekommen. Im 2. Teil gefiel mir am besten bisher das Kapitel in dem Nells neuer Betreuer, Offizier Moore, näher beleuchtet wird, und an dessen Ende er ihr klar macht, dass die Fibel nur ein Anfang sein kann, dass die Erfahrungen des echten Lebens, und mit anderen Menschen darin, einen größeren Einfluss auf das Wesen eines Menschen haben. (Allerdings hat Stephenson die Fibel so umfassend ausgestattet, dass man sich fragt ob er das selber glaubt.)

Auch gefällt mir die angedeutete Korrelation zwischen den 3 Grazien (so richtig im Dt.? - im Original "graces") und den 3 Mädchen mit Fibeln. Dass Nell die Bedächtige sein würde, hätte ich nicht vorausgesagt...

Interessant fand ich auch Carl Hollywoods Wegschmeiß-Nebensatz vom Grund für den Zusammenbruch der Nationen im 21. Jahrhundert: Weil Banken und andere irgendwie geartete Geldgefüge ihre Transaktionen weltweit geheim buchen können (also via unknackbarem SSL oder so) können die Staaten nicht mehr effektiv Steuern einbeziehen, und kollabieren an unbezahlbaren Kosten. Haltet ihr das für realistisch? Wenn ja, müsste man ja nur darauf achten ob die Gesamtsumme an Steuern über Jahre ständig abnimmt. Bei einem derartigen Zusammenbruch wäre der Effekt auf die meisten Menschen aber bestimmt wie die Folgen eines schweren Weltkriegs... :rolleyes:

P.S.: Morn, du schriebst oben noch:

Mir ist aber aufgefallen, dass Nell in ihrer Fibel mit einem "recht bizarren Kult von Feen" zu tun hat, der sie in ein "unterirdisches Labyrinth" geworfen hat. Dies wird nur kurz nebenbei erwaehnt und erinnert mich an die letzte Hackworth-Episode. Irgendwie muss das zusammenhaengen, nur wie?

Ich glaube das ist eher zufällig.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 14 Oktober 2007 - 12:10.

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Yay! SF-Dialog Ende März...
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#6 Rusch

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 07:23

Ich bin jetzt bei Seite 410. Endlich hatte ich mal wieder mehr Zeit und Muse zu lesen. Zunächst einmal eine Frage an die Runde: Welchen Sinn mach die Aufteilung der Romans in zwei Teile? Ich keine keine wirkliche zessur feststellen, warum der Schnitt ausgerechnet da war, außer, dass dieser Punkt ziemlich exakt die Mitte des Buchs markiert.Gegen Ende von Teil ein waren ein paar kleine längen Drinnen. Die Abentuer von Prinzessin Nell werden auf Dauer ein wenig ermüdend.Interessant hingegen waren die Einblicke in das Buch und der Sinn der vier Begleiter (wenngleich das Ableben von Purpur vor der Pubertät ein wenig überraschend war.Ach ja, noch eine Frage habe ich: Ein richtiges Cyberpunk Buch, wie es auf dem Umschlag angeprisen wird, ist eigentlich nicht. Es finden sich einige Elemente, aber der gesamte Strang um Nell hat eigentlich gar nichts mit Cyberpunk zu tun. Wie seht ihr das?

#7 lapismont

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 12:03

Das mit dem Wegfall der Steuern fand ich auch erstaunlich. Wahrscheinlich denke ich zu naiv, aber der Staat braucht doch nur jegliche Verschlüsselung zu verbieten, die er nicht knacken kann. So machen es doch wohl die USA. Und der Geldverkehr ist ja nicht der einzige Weg, Steuerhöhen prüfen zu können.Zu den Grazien. Ich habe erst Nells Beldbetrachtung gelesen, dass es eine handlungsinterne Rückkopplung hierfür geben wird, halte ich aber für sehr spannend.Cyperpunk ist es nicht. Ein Gesellschaftsroman im klassischen Sinne eher, wie gesagt es erinnert mich an Dickens. ;)

#8 molosovsky

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 12:36

Bin bisher noch nicht wie versprochen zum auführlichen Nochmal-Blättern gekommen. Aber folgendes: »Diamond Age« kein Cyberpunk, oder zumindest kein ›klassicher‹ Cyberpunkt?! Ihr macht mich schwach. Seufz. Genre sind Betrachtungsrahmen zum groben Orientieren und Reden über Stoffe und Formen. Man kann natürlich auf Scheuklappe schalten, wenn die Erbsenzählerei der zu erfüllenden Genre-Merkmale n'büschen Beweglichkeit erfordert. Und wie so oft: keine Begründung von Euch. Fehlt was für ein berechtigtes Cyberpunk-Ettikett. Oder hats was zuviel? †” Wie wärs mit ›Nanopunk‹? Mittels Nanotechnik werden Virtuelle Realitäten ermöglicht (Raktive, das Buch), es geht um Informationsgerangel, Wetware feiert fröhliche Urständ, aber nein, für Cyperpunk ist »Diamond Age« wohl zu ›sophisticated‹. Grüße Alex / molo Nachklapp: Damit ich nur mecker, hier ein Link zum MediaGlyphProject.

Bearbeitet von molosovsky, 15 Oktober 2007 - 12:45.

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#9 lapismont

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 12:41

na ja, hast schon Recht, so ein Aufkleber ist nicht zielführend. Ich sags mal so: Stephensons Stil ist der des Punks nicht, egal wieviel Cyber darinnen ist. ;)
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#10 molosovsky

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 12:56

Stephensons Stil ist nicht punkig? No nie was von Besserpunks gehört? ;)GrüßeHier kommt Alex / molo

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#11 lapismont

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 13:12

FarinBelaRod? ;)
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#12 molosovsky

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 14:21

Jawollja.
Die Sache mit dem »Diamond Age« iss ja goor kein Cyberpunk hat mich zu einem kleinen Bildungseintrag getrieben, über Entwicklungsphasen von Genres nach Thomas Schatz und Peter Coogan.

»Diamond Age« gehört (imho, immer schön imho) der barocken Phase des Cyperpunks an. No Na. Immerhin folgte als Übernächstes nach »Diamond Age« ja auch der Barock-Zyklus von Meister Stephenson.
Viel Vergnügen.
Grüße
Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 15 Oktober 2007 - 14:22.

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#13 Rusch

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 14:47

Lass es mich so sagen: Die einzigen Stellen, die ich als Cyberpunk bezeichnen würde sind die Kapitel um Bud (purer Cyberpunkt), der Diebstahl der Fiebel und die Milben. Für den eigentlich Ablauf der Geschichte spielt das eigentlich keine Rolle, denn Nell und ihre Fiebel stehen im Mittelpunkt. Ergo: Das ist ein Geschellschaftsroman, vielleicht sogar eine Utopie, aber kein echter Cyberpunk. Oder lasst uns den Roman als futuristischen Dickens bezeichnen. Das trifft ziemlich gut. Und anstelle dieses unsäglichen Kommentars auf dem Cover hätte man auch schreiben können: "So hätte Dickens im 21. Jahrhundert geschrieben!"Aber jetzt kommt die Häresie: Cyberpunk ist in meinen Augen gar kein echtes Genre. Dafür gibt es zu wenige Romane, die man so kennzeichnen könnte. In den letzten Jahren ist wohl auch kein Roman mehr erschienen, der diese Bezeichnung verdient hätte. Die Themen sind bestandteil der SF geworden und werden nach bedarf eingefügt. So gesehen empfinde ich Cyberpunk eher als eine Zessur des Genres SF.

Bearbeitet von Rusch, 15 Oktober 2007 - 14:51.


#14 lapismont

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 15:26

Eigentlich isses mir bei Diamond Age egal, wo es reingehört, ich mag das Buch.Was mich bisher etwas wundert, ist das Feedback von Nell zu ihrer Raktive-Aktrice Miranda. Da gab es nur eine kurze Szene bisher, ansonsten reflektiert das Mädchen ihre Vorleserin gar nicht. Miranda bemüht sich so sehr, ihre persönliche Note unterzubringen, aber von Nells Reaktionen erfährt man nichts. Als ob Nell mit Absicht emotionslos dargestellt werden soll.
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#15 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 15:36

Welchen Sinn mach die Aufteilung der Romans in zwei Teile? Ich keine keine wirkliche zessur feststellen, warum der Schnitt ausgerechnet da war, außer, dass dieser Punkt ziemlich exakt die Mitte des Buchs markiert.

(Ich nehme an, dass du mit dem Wort "Zessur" Zäsur, also Bruch, meinst...) Ich denke mal das ist nur eine Formsache. Man könnte argumentieren, dass es der Punkt ist ab dem Hackworth (erstmal) verschwindet, und Nell im Ernst ihr "erwachsenes" Leben, also auch außerhalb der Fibel, beginnt. Muss man aber nicht.

Ob's Cyberpunk (CP) ist? Ich kenne mich damit auch nicht gut genug aus, aber typische Fragen, die ein Werk dem zuordnen, werden bei Diamond Age eher mit "Ja" beantwortet:

    [*]Kommt IT, oder deren Weiterentwicklung (u.a. auch globale Vernetzung), wesentlich zum Einsatz?
    [*]Wird Technologie beschrieben, die mit dem Menschen verschmelzt, oder Mensch-Maschine thematisiert?
    [*]Findet das Szenario der Geschichte in einer post-/prä-apokalyptischen Welt statt?
    [/list]Da ich Vorrednern Recht gebe, dass der Roman sich vom Stil her oft anders als CP verhält (obwohl ich lapismont widersprechen würde, dass der Stil NUR Dickensisch ist), finde ich die Bezeichnung "barocker CP" auch passend. Das viktorianische Element erinnert mich an die CP-Abart "Steampunk" - also könnte man evtl. von einem 21.-Jahrhundert-Steampunk reden? :whistling: :fun:

    P.S. @lapismont: Miranda bekommt mit, wenn Nell der Fibel befiehlt, oder Prinzessin Nell Worte in den Mund legt. Auch stellt Nell ja oft Fragen. Ich denke Nells Reaktionen werden der Darstellerin immer nur als Promptertext mit gegeben, wenn überhaupt (wird im 1. Teil glaub ich kurz beschrieben). Dadurch dass Nell für Miranda so sehr im Dunklen bleibt, wird sie für Miranda aber auch um so interessanter. Aus Sicht des Autors, geschieht ja fast das Gleiche mit uns: Woimmer die Fibel irgend etwas erreicht, das wir uns nicht so ganz vorstellen können, deutet er's an und wir füllen's in der eigenen Fantasie aus; damit wird die in der Fibel enthaltene K.I. in der Wahrnehmung des Lesers übermächtig.

    Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 15 Oktober 2007 - 16:59.

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Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#16 Rusch

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 15:40

Und was bitte soll Barocker Cyberpunk sein? Das Ist ein Neologismus für die Mülltonne.Aber bezüglich der Zäsur hattest Du Recht. :fun:

#17 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 15:45

Und was bitte soll Barocker Cyberpunk sein? Das Ist ein Neologismus für die Mülltonne.

Na, na! :whistling: Bitte erstmal molos interessantes Kurz-Essay dazu (s. Link in seinem letzten Post oben) lesen...

________________________________________________________ (late night addendum)

Gerade habe ich das Kapitel durch in dem die "gerade zur Frau gewordene" Nell auf dem Nanotech-Pferd OHNE die Fibel ihren Bruder im Vatikan-Hospiz besucht - für mich bisher der Höhepunkt des Romans. Man stellt sich das Ergebnis des Überlebenswillens des Mädchens aus dem Slum gepaart mit der "subversiven" K.I.-Fibel hier recht bildlich vor - und ich hab auch, als ich das zum 1. Mal vor einigen Jahren las, zum 1. Mal verstanden warum Frauen vor 100 Jahren so "verpackt" waren, wannimmer sie sich öffentlich präsentierten. (Genial auch der Nanotech-Schleier!) Die Szene mit dem Bruder ist auch sehr geladen, mit den vielen gemeinsamen Erlebnissen, die vorher nach zu lesen waren. Das Ende ist mir ein Tick zu melodramatisch, aber realistisch finde ich, dass Harv im Wesentlichen erkennt was er Nell geben konnte, welches Nell ihm nie wieder gut machen kann. Außerdem wirft Harvs Zustand nebenbei die Frage auf, ob asthmatische Menschen in einer von Nanorobotern durchdrungene Welt eine wesentliche kürzere Lebenserwartung haben...? :fun:

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 01 Dezember 2007 - 18:37.

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#18 Rusch

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Geschrieben 22 Oktober 2007 - 18:59

So, ich bin jetzt durch. Der Schluss hat mir super gut gefallen: Plötzlich wird die Geschichte um Prinzessin Nell Realität und alles endet damit, dass Nell Miranda rettet. Ein richtig schön runder Schluss, auf den während des ganzen Romans hingearbeitet wurde. So etwas mag ich.Was mir weniger gefallen hat, waren die Längen. Stephenson hat vieles unnötig in die Länge gezogen. Zwar gab es interessante Passagen, die den Roman eigentlich nicht vorwärts gebracht haben, aber die ich nicht missen möchte, aber es gab auch Teil, durch die ich mich ein wenig Quälen muste. Dennoch. Insgesamt gebe ich dem Roman 7 von 10 Punkten mit einer Tendenz zu 8.

#19 lapismont

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Geschrieben 25 Oktober 2007 - 13:42

Habs gestern beendet.Die letzten hundert Seiten zog das Tempo deutlich an, die Figuren veränderten sich zum Teil dramatisch, ohne dass man dem Autor vorwerfen kann, dass es unmotiviert käme. Ob nun Hackworth, Carl oder Nell - jede Figur steht am Ende genau dort, wo die Handlung sie folgerichtig hinführte. Schwierigkeiten hatte ich mit den politischen Ereignissen, etwa warum die Invasion Pudongs so plötzlich kam oder warum die Mäusearmee auf einmal frei durch die Gegend marschierte.Dr. X erscheint zum Schluss hin recht schusselig, der Richter fehlt ganz, oder überlas ich da etwas?Letztlich bleibt am Ende die Vielfalt der Gesellschaftsentwürfe erhalten.Besonders die Schlusssequenz, mit dem blutigen Biss, hat mich tief beeindruckt.Überhaupt empfand ich den gesamten Roman als wohltuend inspirierend und anders. Er hat Aufnahme in meine SF-Lieblingsbücher gefunden.
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#20 rockmysoul67

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Geschrieben 31 Oktober 2007 - 18:37

Ich muss in einer Stunde auf 'nem Zug, d.h. ich bin nicht pünktlich fertig geworden mit dem Lesen. Ich bringe meine Schlussmeinung somit in November. Ich bin nun dort angelangt, als Hackworth - zurück in der Zivilisation - mit Napier redet. Soweit hat der zweite Teil mir gefallen mit Ausnahme von der Sexgefangenschaft.

Schön, dass auch Harv noch dabei ist, wenn auch in einer ganz anderen Zustand als erwartet (im Spital als Schwerkranker statt auf der Strasse als Kleinkrimineller).

Zuerst war ich skeptisch, doch nun immer mehr überzeugter von dieser Welt, wo viele (neue) Nationen nebeneinander in einer Stadt existieren. Schon interessant eine solch kompakte Umwelt, wo man um jede Ecke eine völlig andere Umgebung erwarten kann.

Der zweite Teil faengt gleich mit einer seltsamen Episode an, die mir bisher nicht so recht zum Rest des Buches passen will. 60 Seiten weiter hat man darueber und ueber Hackworths weiteres Schicksal nichts mehr erfahren. Und es scheinen inzwischen etliche Jahre vergangen zu sein.

Soweit finde ich die Bestrafung völlig daneben. Brauchen beide Seiten ihn nicht? (Als Ingenieur bzw. als Spion) Hackworth hätte seine Aufgaben wohl besser und kooperativer lösen können, wenn er nicht 10 Jahren ins Sexdeliriumsloch darben müsste, weit weg von seiner Familie. (Übrigens fand ich es in Kapitel 1 sehr merkwürdig, dass die Luftschiffe unbekannte Bestimmungen haben...)

eine Frage habe ich: Ein richtiges Cyberpunk Buch, wie es auf dem Umschlag angeprisen wird, ist eigentlich nicht. Es finden sich einige Elemente, aber der gesamte Strang um Nell hat eigentlich gar nichts mit Cyberpunk zu tun. Wie seht ihr das?

Auf der englischen Version steht nix vom Cyberpunk; da ich auch nicht mit Cyberpunk gerechnet hatte, emfinde ich das Buch, als ob es zu viel Cyberpunk gibt. Auch das Sexgefängnis ist reiner Cyberpunk im Stil - und wie man liest dient der Feuchtigkeitsaustausch zur Datenübertragung: reiner Cyberpunk im Inhalt.

#21 paliato

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Geschrieben 31 Oktober 2007 - 20:12

Bin nun auch seit ein paar Tagen fertig.Aber das Ende lässt mich ein wenig ratlos zurück. Ich les die letzten paar Seiten die Tage mal noch mal, vll kann ich dann mehr sagen.Im Moment kam mir das Ende (aber auch nur das) unfertig vor.Ansonsten bin ich mit dem Buch sehr zufrieden und obs nun Cyperpunk, ein Porno oder ein Kochbuch ist, ist mir dabei ziemlich egal.

#22 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 05 November 2007 - 15:56

Ich bin wie mein Vorredner seit einigen Tagen endlich zum Schluss mit der Fibel-in-der-Fibel gekommen. Das beste Kapitel im letzten Viertel des Buches war für mich die Beschreibung des virtuellen "live-action"-Theaterstücks das Hackworth mit seiner Tochter besucht. Genial-kreatives "world building"! (Nebenbei zeigt Stephenson dass er durchaus interessante Dialoge schreiben kann!) Sicherlich bleibt auch der Rückzug von Cowboy Carl und seinen Kumpanen auf die Insel vor der Küste in Erinnerung, in der Stephenson endlich die Enkel einst-apartheidlicher Buren so rehabilitieren kann, wie er das sich wünscht - die sich selbst opfernde Bombenoma ist schon ein einzigartiges Bild... :D

Aber ähnlich meinem Vorredner war auch mir das Ende zu kurz. Ich hatte konkret den Eindruck dass der Autor am Ende keine Lust mehr hatte, und deshalb nur noch seine eigene Plotzusammenfassung abtippte, insbesonders bei dem einen Satz den Nell ausspricht über Hackworths Plan mittels dem "wet net" der Trommler die Saat ("seed", anstatt "feed") zu entwickeln.

(Achtung - besonders rocky - hiernach wird kräftiger geSPOILERt!...)
Neben dem plötzlichen Stopp am Ende - nachdem man, scientific-romance-verwöhnt, sich ein Sequel erhofft, in dem man erfährt was denn Nell & Miranda & die vielen Mäuse sich nun danach zu sagen hatten - kommt mir zu kurz, wie die ganzen Fibeln überhaupt voneinander wussten, und so Märchen und Realität gegen Ende des Buches (dem das WIR hier gerade lasen :D) so verschwimmen konnten. Woher wusste z.B. Nell dass sie das Prinzessinnen-Logo auf ihren Wolkenkratzer schreiben sollte? Woher weiß ihre Fibel von den anderen Fibeln, wenn sie ursprünglich als Einzelstück konzipiert war?

Ich weiß schon - das alles hat Hackworth in seiner halb-ohnmächtigen Genie-Phase bei den Trommlern vorprogrammiert... ;) Ich deutete es ja schon gegen Anfang an: Mir geht es besser wenn ich dieses Buch als sehr dekorativen Weltenbau-Manual und lose Folge von Szenen sehe, und nicht als Erzählung. Was ja durchaus erlaubt ist, aber eben etwas Geduld oder mehrfaches Lesen benötigt, bis alle Groschen fallen. Oder?

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 06 November 2007 - 09:15.

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#23 mindblasted

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Geschrieben 05 November 2007 - 18:02

*wer noch nicht bis zum ende durch ist, ab hier nicht weiterlesen*Bin jetzt auch fertig und tue mir schwer mit einer Bewertung.Es ist garantiert ein Feuerwerk von Ideen (die Franchise/ Klaven-Städte hab ich mir ja schon damals von Snow Crash geborgt) und wenn man auch nicht mehr will kommt man auch garantiert auf seine Kosten. Leider waren bei mir noch ein paar Wünsche offen...Eine wirklich in sich konsistente Handlung ist leider nicht mit im Paket. Da verschwinden Charaktere auf Nimerwiedersehen in "schwarzen Löchern". Im Gegensatz zu vielen mag ich ja diesen "Bauerntölpel wird zu Superheld"- Plot ganz gern wenn er überzeugend geschrieben ist...allerdings kam mir das in Nells Fall ein bisschen zu plötzlich.Das Auftauchen der Mouse Army und das eigentlich Ende gingen mir auch gegen den Strich, in dem Fall muss ich Yippie in allen Punkten recht geben. Was mir gefiel war der Aufstand der Fists...menschenverachtend, oft primitiv und gleichzeitig duchaus effektiv. Ich hätte zB nie daran gedacht das man mit einer hochentwickelten Nanotech-gesellschaft fertig wird in dem man "Pipelines abfackelt". Ein wunderbarer Kontrast zu den schnöseligen, hochmoralinsauren Vickys.Gerne mehr erfahren hätte ich über CryptNet und die Verwicklung mit den Drummern. Was die angeht...als Gesellschaftstruktur interessant, aber ist so viel "Informationsaustausch" auf die Dauer nicht ganz schön strapazierend? Vor allem noch die ganze Zeit unterirdisch ohne Sonnenlicht und so? Naja, dem Autor seien seine Fantasien gegönnt.Wenns jetzt Diamond Age 2 gäbe wo alle offenen Fäden nochmal verwoben werden wäre ich mit dem Buch rundum zufrieden. Tja, gibts aber nicht ... ich denke das ist bisher mit das schwächste Buch das ich bisher von Stephenson gelesen habe (was ncht heißen muss das es schlecht ist, nur nicht "gut genug")

Bearbeitet von mindblasted, 05 November 2007 - 18:03.

"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
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#24 Rusch

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Geschrieben 05 November 2007 - 19:36

Im Gegensatz zu vielen mag ich ja diesen "Bauerntölpel wird zu Superheld"- Plot ganz gern wenn er überzeugend geschrieben ist...

Dann lies mal was von Jack Vance, z. B. Empirio, Durdane oder Alastor. Ich denke, Du wirst diese Bücher mit großen Vergnügen lesen.

#25 rockmysoul67

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Geschrieben 30 November 2007 - 20:27

Für mich war's ein Rennen gegen den Kalender und ich hab's geschafft: Ich bin gerade noch "nur" einen Monat, am letzten Tag von November, zu spät fertig mit dem Buch. <_< Wir sind alle nicht so richtig glücklich mit dem Roman, nicht wahr? Er ist okay, aber ein Meisterwerk ist es nicht.Was mir nicht gefiel, ist so gut wie alles über Hackworth ab dem Moment, wenn er die Drummers beitritt. Das Ganze ist wirr; Sex als Informationsträger tönt zwar originell, ist aber blöd; im Halbdelerium unterirdisch zu leben kaum ein interessanter Lebensstil. Das Einzige was mir dabei gefiel, ist, dass er der Tutor seiner Tochter war.Da komme ich zum (für mich) positiven Teil des Romans: der Primer und die drei Girls. Leider wurden die beiden anderen Mädchen neben Nell und ihre Erfahrungen mit ihren eigenen Primern nur wenig beleuchtet. Da war doch ein Superansatz vorhanden, wo die Mädels (als einzigen im Besitz von je einem Zauberbuch) die gleiche Schule besuchten. Jedenfalls gefiel mir alles, was über Nell, sowohl die echte Nell wie die Prinzessin Nell des Primers (einzige Ausnahme ist das Kapitelchen, als Madame Pings Etablissement erstmals angegriffen wurde). Ich fand das Erziehungsbuch grossartig, doch mehr (vor allem für die erwachsene Nell) wäre noch besser gewesen.Das Ende ist gut abgeschlossen: Der Primer wird Wirklichkeit (Mausarmee, Prinzessinnentitel), und Nell und Miranda finden sich.Fazit: Ein nettes SF-Buch mit Cyberelementen, das auch für Leserinnen (weil weibliche Hauptfiguren) interessant ist.

#26 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 30 November 2007 - 23:42

Knackige Zusammenfassung, rocky! Mir war das nie so klar aber jetzt wo du's sagst - die Hackworth-Episoden sind wirklich etwas fahl vergleichsweise. Aber ich zähle sie zum "world building" des Romans, und dieses, muss ich jetzt gestehen, gefällt mir insgesamt SEHR gut - selten habe ich eine derart ausführliche Nanotech-Zukunft vor den Augen ausgebreitet bekommen.

Mir gefällt also der Roman (außer - im Gegensatz zu dir - dem plötzlichen Ende) so sehr, dass ich ihn locker in meine persönlichen Top 10 SF-Romane aller Zeiten stellen würde.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 30 November 2007 - 23:44.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)



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