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Robert Charles Wilson - Quarantäne


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10 Antworten in diesem Thema

#1 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 08 Oktober 2007 - 09:40

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Quarantäne

Robert Charles Wilson

Irgendwo in der amerikanischen Wüste befindet sich eine geheime Einrichtung, in der man durch ein Raum-Zeit-Tor Kontakt zu Planeten aufnehmen kann, die Millionen von Lichtjahre von uns entfernt sind. Kontakt auch zu den fremdartigen Wesen, die auf diesen Planeten leben. Doch was geschieht, wenn diese Wesen sich von uns gestört fühlen?

Am 15.10 gehts los, wer den Titel noch nicht hat, kann ihn bei Amazon.de bestellen

Bearbeitet von Kopernikus, 08 Oktober 2007 - 09:41.


#2 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 25 Oktober 2007 - 19:17

Kap. 15 bis 23Die Dramatik nimmt zu - im Vordergrund stehen hier nach wie vor die Protagonisten, deren Situation zu eskalieren droht. Auch die Zwischenfälle um die Hauptpersonen herum häufen sich, mehr Leute werden mit einbezogen.Momentan gestaltet sich der Roman als Mischung aus Drama, Thriller und SF, wobei der SF-Anteil im weiteren Verlauf ansteigen dürfte, denke ich (falls nicht, fände ich das aber gar nicht so schlimm). Als Leser ist man so nah an den Hauptpersonen dran, dass ich das Buch nur schwer weglegen kann.Dass nichts von außen nach innen dringt und die Leute in der Stadt dies mehr oder weniger hinnehmen, wirft für mich Fragen auf - vielleicht steckt da noch etwas ganz anderes dahinter als das, was man sich bisher zusammenreimen kann. Es bleibt spannend.

#3 Rusch

Rusch

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Geschrieben 26 Oktober 2007 - 07:51

Volle Zustimmung. Ein klasse Roman, der das Zeug hat, sogar mit 9 Punkten von mir bewertet zu werden (hängt halt vom Schluss ab).Ich habe mir köstlich amüsiert, als Sue aus dem DingDong den Kuchen gemacht hat. Das war ein schönes Detail in dem Roman und man konnte gedanklich Ray richtig wüttend vor sich hin kochen sehen.

#4 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 29 Oktober 2007 - 20:59

Kap. 24 bis EndeWilson versteht es, die Dinge sich zuspitzen zu lassen, und in dieser Phase ist das Buch enorm spannend. Man will nun natürlich nicht nur wissen, ob die Protagonisten mit heiler Haut davonkommen, sondern logischerweise auch, was in der Anlage vor sich geht und was es mit diesem ominösen Spiegelmädchen auf sich hat.Ab Kap. 33 folgen die erwarteten Erklärungen, die mysteriös und recht breit angelegt sind, und in den folgenden Kapiteln sinkt dann leider die Spannungskurve. Das liegt nicht an der Art, wie sich die Story jetzt verändert, sondern für meinen Geschmack daran, dass diese Passage zu ausführlich geraten ist und die Geschichte dabei nicht vorwärtskommt. Bei "Spin" gab es im Mittelteil Passagen, die ähnlich breit angelegt waren und durch die die Geschichte ebenfalls etwas auf der Stelle trabte. Die Erklärungen selbst bieten eine Lösung, die sich abgezeichnet hat, die aber in ihrer gesamten Bandbreite für mich nicht vorhersehbar war. Zwar gefällt mir der Schluss, allerdings hätte er mir besser gefallen, wenn es sich nicht derart hinziehen würde.Insgesamt finde ich "Quarantäne" ähnlich gut wie "Spin". Beide Romane haben für mich kleine Schwächen (z.B. erscheint mir das passive, teils etwas sorglos wirkende Verhalten der Stadtbewohner bei "Quarantäne" auch am Ende nicht ganz schlüssig, auch wenn ich akzeptieren kann, dass sie angesichts der Maßnahmen außen herum keinen Aufstand proben), beide lassen sich aber sehr gut lesen und fesseln über weite Strecken.

#5 Rusch

Rusch

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Geschrieben 30 Oktober 2007 - 08:31

Mir hat Quarantäne sehr gut gefallen. Es war ein Roman ohne einem Gigantismus wie Spin oder Die Chronolithen. Aber der Vorwurf, dies sei eigentlich kein SF Roman, den ich im Internet lesen konnte, ist ungerechtfertigt. Das Szenario ist definitiv SF, nur legt halt Wilson den Schwerpunkt auf die Personen. Ich gebe dem Buch großzügige 9 Punkte (von 10)

#6 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 30 Oktober 2007 - 17:43

Interessant fand ich die Diskussion darum, ob man die Außerirdischen als Objekte ganz neutral bezeichnen sollte oder ob man ihnen auch Namen geben kann und ihr verhalten interpretiert. Interessiert mich besonders, da meine eigene Diplomarbeit, die ich vor kurzem geschrieben habe auch in Richtung ethnologischer Forschung ging. Ich halte es da ja mehr mit der praktischen Feldforschung, wie es Marguerite am Ende auch - unfreiwillig - tat. Meine berichte über die Forschungsarbeit habe ich auch in ähnlich literarischer Form geschrieben, wie es Marguerite für ihre Tochter aufgeschrieben hat. Ich denke in diesem Bereich kann die Beschreibung von subjektiven Eindrücken durchaus auch zu objektiven Erkenntnissen führen.Gruß Markus

#7 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 30 Oktober 2007 - 19:43

Meine berichte über die Forschungsarbeit habe ich auch in ähnlich literarischer Form geschrieben, wie es Marguerite für ihre Tochter aufgeschrieben hat. Ich denke in diesem Bereich kann die Beschreibung von subjektiven Eindrücken durchaus auch zu objektiven Erkenntnissen führen.

Das ist auf jeden Fall eine interessante Herangehensweise. Im Roman erschien mir das zunächst ungewöhnlich und durch die Quarantäne-Situation bedingt, aber diese Verfahrensweise ermöglicht sicherlich einen anderen Betrachtungswinkel, was ja mitunter ganz hilfreich sein kann. Interessant fand ich auch die Frage, wie weit ein Beobachter gehen kann/darf bzw. wie sich ein Beobachter fühlt, wenn er plötzlich nicht mehr aus einer unerkannten Position heraus beobachtet, sondern selbst im Fokus steht; wenn er den Platz vor dem Gitter mit dem Platz im Käfig vertauscht. Da verschiebt sich so manches. :unsure:

#8 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 02 November 2007 - 08:27

Ich bin bei etwa 2/3 des Buches, im großen und ganzen hat mir das Buch bisher sehr gut gefallen, auch wenn mich etwas stört:Die Leute werden Monate lang eingesperrt, jeder der versucht zu fliehen, wird kommentarlos ermordet und trotzdem werden keine Anstrengugnen unternommen, um herauszufinden was los ist? Das halte ich doch für etwas unglaubwürdig, insbesondere bei einer Gemeinde von Wissenschaftlern, die allesamt eines sein dürften, nämlich neugierig. Auf die Idee mit dem Hacken der Email-Server hätte schon vor Wochen jemand kommen müssen, warum hat niemand versucht einen Brief an dem Versogugnsfahrzeug zu befestigen oder ein primitives Funkgerät zu improvisieren (An alten Elektronik-Teilen dürfte es in so einer Einrichtung keinen mangel geben).So faszinierend das Lebend er leute unter der Quaratäne beschrieben wird, an dieser Stelle hapert die Geschichte etwas.

#9 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 02 November 2007 - 19:46

Die Leute werden Monate lang eingesperrt, jeder der versucht zu fliehen, wird kommentarlos ermordet und trotzdem werden keine Anstrengugnen unternommen, um herauszufinden was los ist? Das halte ich doch für etwas unglaubwürdig, insbesondere bei einer Gemeinde von Wissenschaftlern, die allesamt eines sein dürften, nämlich neugierig. ... So faszinierend das Lebend er leute unter der Quaratäne beschrieben wird, an dieser Stelle hapert die Geschichte etwas.

Für mich war das ein Minuspunkt. Ich fand das zwar nicht so eklatant, dass es die Glaubwürdigkeit komplett in Frage stellt, trotzdem war es ein Aspekt, der mich über die gesamten 500 Seiten beschäftigt hat und am Ende nicht aus dem Text heraus erklärbar war. Bei einem schlecht geschriebenen Roman führt so etwas bei mir schon mal dazu, dass das ganze Werk durchfällt, was aber hier nicht der Fall ist. Die Pluspunkte überwiegen eindeutig.

#10 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 09 November 2007 - 08:17

Bei einem schlecht geschriebenen Roman führt so etwas bei mir schon mal dazu, dass das ganze Werk durchfällt, was aber hier nicht der Fall ist. Die Pluspunkte überwiegen eindeutig.

Dem stimme ich zu, den insgesamt ist das tatsächlich der einzige negative Punkt, im großen und ganzen war es ein spanendes Buch und man merkt deutlich, das sich der Autor von Band zu Band (Die Chronolithen, Quarantäne, Spin) in der Qualität gesteigert hat. Schön gelöst fand ich das Ende des Buches und die Erklärung der Quarantäne, die vom Schema zwar dem Ende von Spin sehr ähnlich war, aber dennoch überraschend kam. Es war zwar klar, das es irgend etwas mit den Quantenrechnern zu tun haben muss, aber was genau, wurde wirklich erst ganz am Ende deutlich, ein weiterer positiver Punkt. Nichts ist schlimmer als ein vorhersehbarer Roman. Ich schließe mich Rusch an, 9/10 Punkten, ein schöner Roman, der die Wartezeit auf Axis etwas verkürzt.

Bearbeitet von Kopernikus, 10 November 2007 - 19:35.


#11 Teletubbie

Teletubbie

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Geschrieben 19 November 2007 - 22:06

Ich bin etwas später dazu gestoßen, aber jetzt auch durch. Ich fand das Buch auch sehr schön. Ich mag den meditativen Stil von Wilson sehr, gerade wo im Moment sonst im SF-Bereich auch viel Actionlastiges unterwegs ist. Allerdings war bei mir der Effekt des angenehmen Überraschtseins bei Spin größer, dass man auch mit einer ruhigen und nachdenklichen Handlung die Leser fesseln kann.Die Chronolithen habe ich allerdings noch nicht gelesen.


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