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Homunkuliden / Rudolf Hawel


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4 Antworten in diesem Thema

#1 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 30 November 2007 - 21:10

Nach "Die geschwinde Reise" von "E. C. Kindermann" bringe ich nun einen weiteren echten SF-Klassiker auf den Markt.
Und dieser Roman ist: "Homunkuliden" von "Rudolf Hawel" (Originaltitel: Im Reiche der Homunkuliden).

Eingefügtes Bild

Es handelt sich um eine Zeitreise und künstliche Menschen.
Hier der Klappentext:

Schon am Anfang des 20. Jahrhunderts schrieb Rudolf Hawel (1860-1923) über eine plausible Zeitreise.
Professesor Dr. Voraus und sein Diener Lorenz Unterkofler "schlafen" 2000 Jahre lang.
Die Welt, in der sie aufwachen, ist einzigartiger, als sie sich je hätten vorstellen können.
Sie finden phantastische Erfindungen und soziale Gerechtigkeit vor.
Doch die Menschheit kann diese Errungenschaften nicht länger nützen ...
Sie sind im Reich der Homunkuliden.


Ich habe das Buch natürlich auch auf meine Website gesetzt: www.henkbooks.com
Dort findet man u.a. eine Leseprobe.

Das Buch kostet Euro 12.-- oder CHF 19.90. Am einfachsten ist's mir ein Emailchen zu senden.
Als spezielles Zuckerchen versende ich Direktbestellungen bei mir vorläufig gratis.
(D.h. keine Versandkosten, das Buch ist nicht gratis, gelle.)


Homunkuliden
Rudolf Hawel
de jong publications zurich
ISBN 978-3-9523339-0-7
Preis CH: CHF 19.90
Preis D/A: EUR 12.--

Fragen? Bemerkungen? Gedanken?

#2 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 09 Dezember 2007 - 12:15

Von Sonntag 23. Dezember 2007 bis Sonntag 6. Januar 2008 bin ich ferienhalber unterwegs - somit werde ich dann keine Bücher ausliefern.

Wer also für Weihnachten gerne die "Homunkuliden" unter dem Weihnachtsbaum finden möchte, sollte in den kommenden zwei Wochen bestellen ...


Als spezielles Angebot berechne ich für Weihnachtsbestellungen keine Versandkosten. Rechnung (schweizerisches Bankkonto) wird beiliegen, doch ich stehe offen für alternative Bezahlweisen. Einfach ein Email an rockmysoul@freesurf.ch schicken und Name, Adresse, Anzahl Exemplare und - falls erwünscht - einen Vorschlag zur Alternativzahlungsweise mitteilen.

#3 Rusch

Rusch

    Phantastonaut

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Geschrieben 15 Januar 2008 - 20:04

Es gibt jetzt meine Meinung dazu: Rezension bei Fictionfantasy.de Kurzes Fazit: Durchaus kurzweilige Unterhaltung, die wegen ihres Alters geschichtlich interessant ist, aber auch so zu unterhalten versteht.

#4 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 25 Januar 2008 - 23:11

Hi Rusch. Das ist mal eine gelungene Rezi! Vielen Dank. Hier ein paar Gedanken meinerseits dazu.

Doktor Voraus ist unter seinen Kollegen gleichermaßen bewundert und gefürchtet. Sein brillanter Geist und seine Ideen regen alle Wissenschaftler an, doch seine Vorstellungen und manche seiner Einfälle entsetzen seine Widersacher. Sein jüngster Geniestreich gar entzweit das Land: Dr. Voraus hat einen Weg gefunden, wie ein Mensch in einen Jahre währenden Winterschlaf versetzt werden kann, in dem alle Lebensfunktionen zum Stillstand kommen. Natürlich bietet der Wissenschaftler gleich mehrere Anwendungsbeispiele, wie z. B. das Einschläfern von Arbeitslosen bis zum nächsten Wirtschaftsboom oder das kostensparende Verwahren von Verbrechern. Während die Regierung Dr. Voraus als Retter der Menschheit feiert, begehrt der Pöbel auf. Der Doktor ist enttäuscht, dass seine Landsleute die Brillanz seiner Ideen nicht erkennen wollen, und so beschließt er, sich selbst für 2000 Jahre schlafen zu legen. Die Menschen im 40. Jahrhundert werden seinen Geist und seine Ideen schon zu schätzen wissen. Doch alleine unternimmt der Professor diese Reise nicht. Sein Diener Lorenz Unterkofler will seinen Herrn nicht alleine in die ungewisse Zukunft reisen lassen. Die Menschen im Jahre 3907 werden bestimmt nicht wissen, wie sie die Bedürfnisse seines Herrn befriedigen sollen. Und so sagt der Diener seiner Verlobten Adieu und verschläft mit seinem Herrn 2000 Jahre. In der Zukunft werden sie wie Helden empfangen, und die Welt scheint friedlich und nahezu perfekt zu sein. Der Globus wird von den Homunkuliden beherrscht, Retortenwesen, die für ihren Lebenszweck gezüchtet wurden und zufrieden ihr Leben leben. Doch schon bald merken die beiden Zeitreisenden, dass der Preis für Glück und Wohlstand möglicherweise zu hoch war.


Tolle Einführung! Ich wünschte mir, ich hätte das Buch so lebendig zusammenfassen können, z. B. beim Klappentext.

Rudolf Hawels Roman liest sich für sein Alter erstaunlich frisch. Es ist etwa hundert Jahre her, seit der Autor diesen utopischen Roman verfasste, und ein Reiz entwächst auch seiner Vorstellung der Zukunft. Manches hat er fast genau vorausgesagt, wie z. B. das Klonen von Menschen oder haltbare Straßenbeläge. Andere Dinge sind fantastisch, wie z. B. kabellose Elektrizität (wenn das mal nicht pure SF ist) oder die Luftschiffe der Homunkuliden. Wenn man so von Dr. Voraus und seinem Diener Lorenz liest, dann denkt man spontan an Phileas Fogg und seinen Diener Passepartout, der ständig in seiner kleingeistigen Art das Gesehene kommentiert. Wollen wir Hawel diese Anleihe verzeihen, denn sie macht den Roman deutlich lesenswerter und amüsanter. Außerdem spielt Lorenz beim Ende des Buchs eine ganz wichtige Rolle.


Die Äronauten hatten es mir auch angetan. Das Erstaunliche ist dabei: Das Flugzeug war beim Erscheinen des Romans schon erfunden worden, doch Hawel konnte ihre Entwicklung nicht richtig einschätzen. Die Luftschiffe der Homunkuliden wurden erst tausend Jahre in der Zukunft erfunden. Und diese Maschinen sind ja sehr, sehr schnell ... es braucht nur einen halben Tag, um von Wien nach Venedig zu fliegen ;-)

Die Neuausgabe dieses Kleinods der Phantastik verdient durchaus Anerkennung und Aufmerksamkeit. Wie immer lernt man einiges über die Welt des Verfassers, und man denkt sich oft, was für einen großen Unterschied doch 100 Jahre ausmachen. Manches scheint einem bekannt, aber manches ist doch sehr fremd und manches wird aus heutiger Sicht komisch und wirr. Bedauerlich ist, dass Herausgeber de Jong auf eine Biographie des Autors und auf ein Vor- oder Nachwort verzichtete. Dabei stellt sich der Leser doch einige Fragen: Wie wurde das Buch damals aufgenommen? Wer war Rudolf Hawel? Hat er noch mehr geschrieben? Wie stieß der Verleger auf dieses Buch und was interessiert ihn daran? Schade, bei seiner ersten Publikation hatte der Herausgeber deutlich mehr Augenmerk darauf gelegt.


Es ist allerdings wahr, dass ich sehr viel Zeit und Energie in die Erschaffung der Neuauflage von "Die geschwinde Reise" gesteckt habe. Mein Ziel ist es, jährlich minimal einen in die Vergessenheit geratenen Roman neu herauszubringen. Als Einzelperson kann ich aber nur so und so viel Arbeit errichten. Über Hawel und seine Arbeit ist viel bekannt und im Internet googelnd ausreichend zu finden, weshalb ein Vorwort nicht unbedingt notwendig war. Der Roman steht sehr gut für sich alleine da (mal mit Ausnahme des Deutschtums, siehe unten). Ich bin ja auch nicht gerade der Einzige, der einen Roman - und zwar nur den Roman an sich, fertig, basta - publiziert. Für diese Ausgabe habe ich mich "bloss" für die Neuausgabe entschieden, dafür aber sehr viel Zeit in Druck und Vertrieb investiert. (Diese intensive Arbeit bemerkt der Leser natürlich nicht. Ich bin vom bequemen BOD auf die knallharten, traditionellen Herstellungs- und Verkauftechniken umgestiegen und denke darüber nach, für die nächste Publikation wieder BOD einzubeziehen, allerdings werde ich dann einige Zutaten meiner neugemachten Erfahrungen mitnehmen.)

Besonders wichtig wird dies in Hinblick auf den Roman: Doktor Voraus lebte in Wien, war aber Deutscher. In diesem Zusammenhang ist die Nationalität des Autors wichtig, denn dieses Detail wurde nicht ohne Grund gewählt. Wenn man also weiß, dass der Verfasser ein Österreicher war, dann bekommt das Buch einen anderen Stellenwert. Ist Dr. Voraus gar eine Karikatur des strebsamen, vergeistigten Preußen? Ich denke sehr wohl, dass Hawel in diesem Buch einige Seitenhiebe auf das große Nachbarland hat einfließen lassen. Und Lorenz, der Diener? Könnte er wiederum die Sicht des Österreichers darstellen? Auch das ist nahe liegend, denn obwohl Lorenz seinem Herrn nie das Wasser reichen kann, sind seine Gedanken und Handlungen hier und da durchaus richtig und klug. Also eine Metapher des Verhältnisses zwischen Deutschland und Österreich? Um das jedoch umfassend zu ergründen, müsste man sich intensiv mit der Zeitepoche beschäftigen und vor allem das Verhältnis von Österreichern und Deutschen ergründen. Aber auch so ist „Homunkuliden“ ein unterhaltsames Buch, das sich flüssig liest und dem Leser ein paar Stunden interessanten Lesevergnügens beschert.


Ich stutzte beim erstmaligen Lesen auch über die Deutschtümelei. Ich glaube, dass Doktor Voraus ein Österreicher, kein Deutscher war. Er bezieht sich immerhin verschiedene Male auf seine Jugend bzw. seine jungen Jahre (in Wien). Ich schlussfolgerte (nachdem ich aus dem Staunen herauskam), dass damals Voraus (und mit ihm sein Erschaffer Hawel) Österreich einfach als "Deutsch" ansah. Vielleicht sahen die Österreicher zu jener Zeit Österreich gefühlsmässig mehr als zu Deutschland gehörend, als wir dies heute wahr haben wollen? Immerhin hat Herr Hitler, selbst auch kein Eskimo, irgendwo sein Gedankengut aufgeschnappt. Erlaubt mir als Niederländer diese Vorstellung ... Eure Gedanken dazu?

#5 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 23 Februar 2008 - 12:38

Ich habe jetzt (etwas verspätet) die Rezension von Rupert Schwarz auf meine Website www.henkbooks.com gesetzt. (Unter Rezension/Diskussion)


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