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Umfrage zum Buch "Der Schwarm"


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48 Antworten in diesem Thema

#1 Daniel91

Daniel91

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 26 Dezember 2007 - 16:30

Hallo liebe Leute,
ich schreibe in der 11. Klasse eine Facharbeit, dabei habe ich mir folgende Fragestellung entwickelt:

Kann ein in Romanform verarbeitetes Thema zum Treibhauseffekt das Umweltbewusstsein der Leser verändern?

Nun will ich euch fragen, wie das Buch euch beeinflusst hat. Denk ihr mehr über Umweltschutz und Treibhauseffekt nach und wie beurteilt ihr das Buch : futuristisch oder eher realistisch?
Die Umfrageergebnisse werde ich neben der Buchrezension und der geologischen/geografischen Exkursion in meine Facharbeit einfließen lassen.

Ich würde mich freuen wenn ich viele Antworten bekäme
Vielen Dank Daniel

#2 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 26 Dezember 2007 - 16:55

Kann ein in Romanform verarbeitetes Thema zum Treibhauseffekt das Umweltbewusstsein der Leser veraendern?

Nun will ich euch fragen, wie das Buch euch beeinflusst hat. Denk ihr mehr ueber Umweltschutz und Treibhauseffekt nach und wie beurteilt ihr das Buch : futuristisch oder eher realistisch?

Da ich das Buch aufgrund seiner langatmigen Langweiligkeit nach ca. 100 Seiten aus der Hand gelegt habe, kann ich das leider nicht beurteilen, dieses Buch hat aber sicher nur insofern zu meinem Umweltbewusstsein beigetragen, als dass ich es im Papierrecycling entsorgt habe.

Ich erkenne nicht ganz den von Dir postulierten Gegensatz zwischen futuristisch und realistisch. Es gibt realistischen Futurismus und es gibt unrealistischen Futurismus, genauso wie es Gegenwartdarstellungen gibt, die mal realistisch und mal unrealistisch sind. Du solltest Dein Koordinatensystem noch einmal einer Ueberpruefung unterziehen.

Bearbeitet von Diboo, 26 Dezember 2007 - 16:57.

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#3 Jaktusch † 

Jaktusch † 

    Andronaut

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Geschrieben 26 Dezember 2007 - 17:46

Nun will ich euch fragen, wie das Buch euch beeinflusst hat. Denk ihr mehr über Umweltschutz und Treibhauseffekt nach und wie beurteilt ihr das Buch : futuristisch oder eher realistisch?

Ich denke nicht häufiger über Umweltschutz nach als vor der Lektüre. Ich beurteile das Buch weder "futuristisch" noch "realistisch", sondern ausschließlich nach literarischen Kriterien. Es war ein sehr gelungener Roman, der als bester seines Jahrgangs zu Recht mit dem Deutschen Science Fiction Preis (und anderen) ausgezeichnet wurde. Jaktusch
Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.

#4 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 26 Dezember 2007 - 18:33

Kann ein in Romanform verarbeitetes Thema [...] das [...] Bewusstsein der Leser verändern?

Das wüssten diverse Literaturforscher und Schriftsteller auch gerne, diese Fragestellung ist eine der elementarsten. Das Marketing des "Schwarms" hat mich abgeschreckt, es zu lesen, insbesondere als (meines Wissens) hier nichts Neues transportiert wird. Meiner persönlichen Erfahrung, basierend auf klassischen Romanen ebenso wie Heftchen, würde ich Deine Frage bejahen. Allerdings wird eine Bewusstseinswerdung sich sicherlich nicht durch Romane alleine ergeben, ich denke, da muß außerdem eine zusätzliche Beschäftigung mit dem Thema stattfinden, etwa durch Artikel in Fachzeitschriften o.ä., durch das Durchlesen von Fachbüchern und / oder dem Surfen im Internet.

#5 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 27 Dezember 2007 - 11:15

Kann ein in Romanform verarbeitetes Thema zum Treibhauseffekt das Umweltbewusstsein der Leser verändern?

Prinzipiell: Ja.

Im Einzelfall wird es aber so sein, dass die Zahl der Romane, die eine echte "Bewusstseinsänderung" beim Leser hervorgerufen haben, verschwindend gering ist - allenfalls werden bereits bestehende Haltungen gefestigt.

Grund dafür ist zum einen, dass man für gewöhnlich Romane bereits danach auswählt, ob sie der eigenen Geisteshaltung einigermaßen entsprechen. Zum anderen ist die Wirkung von Romanen zumeist darauf ausgelegt, eine Stimmung zu erzeugen, die über den Roman trägt und bestenfalls noch ein Stück weit über die letzte Seite hinaus anhält - ein inhaltlich und stilistisches sehr eindringliches Stück Literatur bewirkt als bestenfalls, dass - in diesem Beispiel - ein halbwegs umweltbewusster Mensch sich einen Tag lang richtig gut mit der Art und Weise fühlt, wie er die Umwelt schont. Er wird sie aber nicht mehr schonen als vorher.

Nun will ich euch fragen, wie das Buch euch beeinflusst hat. Denk ihr mehr über Umweltschutz und Treibhauseffekt nach und wie beurteilt ihr das Buch : futuristisch oder eher realistisch?

Mein Rat wäre, Dich nicht auf einen Roman zu beschränken - und schon gar nicht auf einen, bei der die Botschaft so geringfügig im Vergleich zu anderen Motiven dotiert ist. Man läuft in Gefahr, sich inhaltlich zu verzetteln; ganz zu schweigen davon, dass man eventuell zu beschäftigt damit ist, das Können das Autors gegen Kritiker zu verteidigen.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#6 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 27 Dezember 2007 - 13:42

... ein inhaltlich und stilistisches sehr eindringliches Stück Literatur bewirkt als bestenfalls, dass - in diesem Beispiel - ein halbwegs umweltbewusster Mensch sich einen Tag lang richtig gut mit der Art und Weise fühlt, wie er die Umwelt schont. Er wird sie aber nicht mehr schonen als vorher. ...

Dem schließe ich mich an. Im Extremfall wird sich der Kritiker darauf berufen, dass das Ganze j aFiktion ist und man sich den "Blösinn" aus dem Finger gezogen hat (Schwarzmalerei) und der Befürworter schlimmstenfalls den Text als "Beweis" missbrauchen. Eine Beeinflussung im Sinne eines Schwenks von der einen zur anderen Seite wird da wohl nicht drinnen sein. Für mich ist es aber immer eine Art Anzeiger, wie die Stimmung im Groben so ist. Werden viele Werke zu einem Thema geschrieben, verlegt und verkauft, so zeigt das, dass es dafür Interesse gibt und die Chance besteht, dass Bewegung in die Sache kommt (in welche Richtung ist eine andere Sache). Ein gutes Beispiel ist da "Eine Billion Dollar" von Eschbach. An sich ein brandheisses Thema, gut aufgemacht - aber es interessiert im Grunde keinen Menschen, weil dafür keine Plattform da ist - daher ist es auch eine Einzelerscheinung geblieben. Die andere Richtung sind für mich die fast unzähligen Romane über den Atomkrieg und den stattgefundenen Atomkrieg - da haben sich die Menschen damit beschäftigt und das hat man auch in der (SF-)Literatur gespürt. Gruß Thomas

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#7 simifilm

simifilm

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Geschrieben 27 Dezember 2007 - 15:13

Hallo liebe Leute,
ich schreibe in der 11. Klasse eine Facharbeit, dabei habe ich mir folgende Fragestellung entwickelt:

Kann ein in Romanform verarbeitetes Thema zum Treibhauseffekt das Umweltbewusstsein der Leser verändern?

Nun will ich euch fragen, wie das Buch euch beeinflusst hat. Denk ihr mehr über Umweltschutz und Treibhauseffekt nach und wie beurteilt ihr das Buch : futuristisch oder eher realistisch?
Die Umfrageergebnisse werde ich neben der Buchrezension und der geologischen/geografischen Exkursion in meine Facharbeit einfließen lassen.

Ich würde mich freuen wenn ich viele Antworten bekäme
Vielen Dank Daniel

Ich habe das Buch nicht gelesen, entsprechend kompetent fällt meine Antwort aus. :smokin:

Grundsätzlich bin ich auch der Ansicht, dass die Unterscheidung futuristisch/realistisch nicht so recht überzeugt. Es wäre auch zu fragen, ob ein Buch unbedingt realistisch sein muss (was immer das auch heissen mag), damit es das Bewusstsein der Leser verändert. Ist nicht beispielsweise in "Lord of the Rings" auch eine ökologische Message drin? Und wäre es nicht denkbar, dass die von manchen Lesern übernommen wird.

Kann ein Buch das Bewusstsein seiner Leser verändern? Zweifellos kann es das, dafür gibt es genug Beispiele; ich denke spontan an "Uncle Tom's Cabin" oder Bertha von Suttners "Die Waffen nieder".
Aber auch in der SF gibt's Beispiele: Bellamys "Looking Backward", das heute ausserhalb von Fachkreisen weitgehend vergessen ist, hat beispielsweise zur Gründung unzähliger Clubs und von politischer Parteien geführt, das Buch hatte ganz konkrete politische Folgen. Man könnte beispielsweise auch Theodor Herzls "Der Judenstaat" als Utopie verstehen (auch wenn Herzl sich selbst dagegen gewehrt hat), die dann zur Gründung des Staates Israel geführt hat.

Lange Reder kurzer Sinn: Kann ein Roman das (politische) Bewusstsein der Leser verändern - ja. Kann es "Der Schwarm" - keine Ahnung.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
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#8 ShockWaveRider

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Geschrieben 27 Dezember 2007 - 17:52

Kann ein in Romanform verarbeitetes Thema zum Treibhauseffekt das Umweltbewusstsein der Leser verändern?

1. Ging es im "Schwarm" um den Treibhauseffekt? Wenn ich mich recht entsinne: Nein!

2. Zur Frage: Ein gut geschriebener Roman verändert das Bewusstsein des Lesers. Zumindest in der Zeit, in der er das Buch liest. Gute Bücher nehmen mich so gefangen, dass ich mich manchmal ganze Tage mit Handlung, Sprache, Figuren etc. auseinander setze. Aber:

a) das erreicht nicht jedes Buch - folglich auch kein Buch bei allen Lesern
:smokin: der Effekt ist keineswegs nachhaltig. Er endet meist mit dem nächsten packenden Buch, in das ich eintauche.

Wie sagte Heinz Rudolf Kunze so schön?

"Lieder machen die Welt nicht besser.
Das ist doch auch was."

(aus dem Text: "Die Grammatik der Gnade" in "Deutsche Wertarbeit")

Gruß
Ralf

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Denn er tut sich verbitten
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#9 Pirx

Pirx

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Geschrieben 28 Dezember 2007 - 10:42

[...] Prinzipiell: Ja. Im Einzelfall wird es aber so sein, dass die Zahl der Romane, die eine echte "Bewusstseinsänderung" beim Leser hervorgerufen haben, verschwindend gering ist - allenfalls werden bereits bestehende Haltungen gefestigt. Grund dafür ist zum einen, dass man für gewöhnlich Romane bereits danach auswählt, ob sie der eigenen Geisteshaltung einigermaßen entsprechen. [...]

Sehe ich ähnlich. Deshalb ist auch die "Wirkung" (bzw. "Gefahr") bestimmter Werke, wie z.B. "Stahlfront" (um ein aktuelles und negatives Beispiel zu nehmen), als sehr gering einzustufen. Ich habe "Der Schwarm" gelesen und mein Umweltbewußtsein wurde durch durch den Roman nicht verändert. Da ich viel in der Natur und in den Bergen bin, habe ich schon selbst einige Beobachtungen anstellen können.
Gruß

Pirx
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#10 simifilm

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Geschrieben 28 Dezember 2007 - 12:08

Sehe ich ähnlich. Deshalb ist auch die "Wirkung" (bzw. "Gefahr") bestimmter Werke, wie z.B. "Stahlfront" (um ein aktuelles und negatives Beispiel zu nehmen), als sehr gering einzustufen. Ich habe "Der Schwarm" gelesen und mein Umweltbewußtsein wurde durch durch den Roman nicht verändert. Da ich viel in der Natur und in den Bergen bin, habe ich schon selbst einige Beobachtungen anstellen können.

Kommt natürlich darauf an, was man unter "Beeinflussung" oder "Wirkung" versteht. Ich bin grundsätzlich einig, dass ein Buch oder Film kaum jemanden "umdrehen" wird, dass also aus einem Linken ein Rechter wird oder Ähnliches. Grundsätzlich bestärkt Propaganda meist nur bestehende Einstellungen. Ich glaube aber schon, dass ein Buch jemanden dazu bringen kann, aktiv zu werden, wie ich ja auch schon vorher erwähnt habe. Wenn jemand nach der Lektüre von Bellamy einem Cub beitritt, wurde er zwar wohl nicht "umgedreht", aber doch so weit "bewegt", dass er nun bereit ist, etwas zu tun. Wahrscheinlich ist es aber auch so, dass die Frage, wie stark ein Buch auf diese Weise "bewegt", nur begrenzt was mit seiner literarischen Qualität zu tun hat ...

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#11 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 28 Dezember 2007 - 16:49

Wenn jemand nach der Lektüre von Bellamy einem Cub beitritt, wurde er zwar wohl nicht "umgedreht", aber doch so weit "bewegt", dass er nun bereit ist, etwas zu tun.

Wahrscheinlich ist es aber auch so, dass die Frage, wie stark ein Buch auf diese Weise "bewegt", nur begrenzt was mit seiner literarischen Qualität zu tun hat ...

Wenn die Betonung "auf diese Weise" liegt, mag das stimmen. Persönlich möchte ich jedoch anmerken - und das gilt vielleicht für die Mehrzahl der trainierten Leser -, daß die eigene Lese- und Lebenserfahrung einen Konnex zwischen "Bewegung" (im zunächst ganz allgemeinen Sinn, daß das Buch etwas mit mir "macht") und literarisch-ästhetischer Qualität zeigt. Diese "Bewegung" ist ganz entscheidend abhängig davon, in wie weit es dem Buch gelingt, "Authorität" aufzubauen, womit man bei der Frage nach Form und Inhalt und ihrer Verschränkung angelangt ist.

"Der Schwarm" nun ist imgrunde das Produkt eines elenden Schwätzers, ein aufgeblasenes Machwerk, das eine Armada an Hollywood-Pappnasen verkitscht-klischeehaftester Sorte herumhampeln läßt. Dort, wo die Figuren bereits tot sind - kaum, daß sie mit einigen Federstrichen zur Lebensähnlichkeit gebracht werden sollen -, kann beim trainierten Leser keine "Bewegung" entstehen - seine versteinerte Mine entspricht der Lebensunfähigkeit des ganzen Buches. Diboo berichtete, daß er das Ding 100 Seiten lang durchgehalten halt. Bei mir waren es zwei Drittel - nur, um der (ahnbaren) "Lösung" näher zu kommen. Danach ging´s dann aber auch nicht mehr.

#12 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 28 Dezember 2007 - 17:17

...
"Der Schwarm" nun ist imgrunde das Produkt eines elenden Schwätzers, ein aufgeblasenes Machwerk, das eine Armada an Hollywood-Pappnasen verkitscht-klischeehaftester Sorte herumhampeln läßt. Dort, wo die Figuren bereits tot sind - kaum, daß sie mit einigen Federstrichen zur Lebensähnlichkeit gebracht werden sollen -, kann beim trainierten Leser keine "Bewegung" entstehen - seine versteinerte Mine entspricht der Lebensunfähigkeit des ganzen Buches. Diboo berichtete, daß er das Ding 100 Seiten lang durchgehalten halt. Bei mir waren es zwei Drittel - nur, um der (ahnbaren) "Lösung" näher zu kommen. Danach ging´s dann aber auch nicht mehr.

Volle Zustimmung. Ich bin Seite 50 gekommen.
Stilistisch hat mich das Buch sogar positiv überrascht. Offenbar hat man bei KiWi einen guten Lektor.
Aber deshalb bin ich noch lange nicht bereit, meine Zeit mit einer Mischung von Pseudowissenschaft für Hobbytaucher und X-Files für Öko-Yuppies und WG-Nostalgiker zu verschwenden.

Gruß
F.

#13 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 28 Dezember 2007 - 17:26

... Mischung von Pseudowissenschaft für Hobbytaucher und X-Files für Öko-Yuppies und WG-Nostalgiker ...

Hat sich aber nicht schlecht verkauft - oder irre ich mich da? Gruß Thomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#14 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 28 Dezember 2007 - 18:52

mit mit einer Mischung von Pseudowissenschaft für Hobbytaucher

Na, die Pseudowissenschaft bin ich als SF-Leser bereit hinzunehmen. Hätte man das Buch ordentlich dehydriert (ha, ha) und auf 2/3 oder - besser noch - die Hälfte verdampft, den ganzen Kitsch herausgespült, das Personal reduziert und überzeugend entwickelt, wäre vielleicht ein unterhaltsamer SF-Roman rausgekommen.

Hat sich aber nicht schlecht verkauft - oder irre ich mich da?

Nein. Aber ich fürchte, daß es sich eben deshalb so gut verkauft hat, weil es so ist, wie es ist (wenn man mal etwaige Marketing-Akrobatik außen vor läßt).

#15 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 28 Dezember 2007 - 19:18

Stilistisch hat mich das Buch sogar positiv überrascht.

Und das ist doch das Wichtigste, oder? (gerade für dich, hätte ich angenommen). "Pseudowissenschaft" haben wir doch allüberall in der SF; ich glaube, selbst in deinen Werken manchmal...

Offenbar hat man bei KiWi einen guten Lektor.

Warum unterstellst du, dass Frank Schätzing ohne Lektor keinen vernünftigen Text hingekriegt hätte? Manchmal habe ich das Gefühl, "Der Schwarm" wird nur deshalb abgelehnt, weil das Buch auf der Bestseller-Liste stand. Jaktusch
Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.

#16 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 28 Dezember 2007 - 20:04

Manchmal habe ich das Gefühl, "Der Schwarm" wird nur deshalb abgelehnt, weil das Buch auf der Bestseller-Liste stand. Jaktusch

Das ist hier in diesem thread bei einigen ganz sicher so. Allein schon die übertriebene Heftigkeit nah an der Gürtellinie zeigt das und ist nicht in Ordnung. Das Buch war zu lang wie ich finde. Es hatte eine sehr gute Story und mit ein Grund für den Erfolg, ist neben zeitlichem Zusammenfall eines Tsunamis in der realen Welt auch, das die Handlung hier und jetzt spielt und in Gefilden die sich auch ein Leser der gemeinhin nicht zur Science-Fiction greift noch vorstellen will. Ging ja auch wie so manch anderes Buch als "Thriller" über die Ladentheke. Sicher.. ich würde mir liebend gern den gleichen Erfolg für Andreas Brandhorsts Triologien oder andere Science-Fiction Werke Deutscher Autoren wünschen aber deshalb muß ich den Schwarm nicht gleich derart verteufeln. Ich jedenfalls verstehe das überhaupt nicht.

Bearbeitet von Amtranik, 28 Dezember 2007 - 20:06.


#17 Diboo

Diboo

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Geschrieben 29 Dezember 2007 - 09:47

Ich bin sicher der Letzte, der ein Buch aufgrund seines Erfolges verdammt. Ich hatte mir den Roman extra fuer eine Abfolge laengerer Bahnreisen zurechtgelegt und empfand durchaus eine gewisse Vorfreude. Als ich irgendwo bei Seite 100 den unertraeglichen Wortschwall nicht mehr ausgehalten habe und es mir schlicht zu lange dauerte, bis der Autor mal zur Sache kam, legte ich es - enttaeuscht - fort.

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#18 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 29 Dezember 2007 - 10:49

Und das ist doch das Wichtigste, oder? (gerade für dich, hätte ich angenommen).

Ja und nein. Ein erträglicher oder sogar guter Stil rechtfertigt es noch lange nicht, den Leser zu langweilen. Thomas Mann z. B. dürfte stilistisch über jeden Zweifel erhaben sein, dennoch kann ich nur warnen, sich z. B. "Joseph und seine Brüder" zur Lektüre vorzunehmen. Wobei der Vergleich natürlich hinkt.

"Pseudowissenschaft" haben wir doch allüberall in der SF; ich glaube, selbst in deinen Werken manchmal...

An sich ist Pseudowissenschaft in der SF beinahe unerläßlich, aber sie sollte m. E. nicht als Belehrung des Lesers daherkommen wie im vorliegenden Fall.

Warum unterstellst du, dass Frank Schätzing ohne Lektor keinen vernünftigen Text hingekriegt hätte?

Weil Schreiben ein Handwerk ist, das man normalerweise erst erlernen muß. Und ich bezweifle nachhaltig. daß Herr Schätzing ein Genie ist. Deswegen hat m. E. jemand kräftig nachgeholfen, das Teil lesbar zu machen.

Manchmal habe ich das Gefühl, "Der Schwarm" wird nur deshalb abgelehnt, weil das Buch auf der Bestseller-Liste stand.

Mmmh, diesem Vorwurf setzt man sich schnell aus, wenn man als Autor ein erfolgreiches Buch kritisiert. Deshalb muß er aber nicht stimmen. Ich hätte mir zum Beispiel den "Schwarm" niemals gekauft, aber da er mir geschenkt wurde (in der irrigen Annahme, ich freue mich darüber) mußte ich mir das Buch ja zur Lektüre vornehmen. Die "Hyperion-Gesänge" habe ich dagegen in einigen Foren in den höchsten Tönen gelobt, und das ist zwar kein Bestseller, aber ein durchaus erfolgreicher Buchzyklus. Folglich ist der Vorwurf genereller Mißgungst gegenüber den Erfolgreicheren schon ein wenig weit hergeholt. Gruß Frank

Bearbeitet von Frank W. Haubold, 29 Dezember 2007 - 10:51.


#19 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 29 Dezember 2007 - 13:03

Der Schwarm war wohl auch deshalb so erfolgreich, weil - neben der massiven Werbung - der Autor es geschafft hat, ein relatives breites Lesepublikum anzusprechen. Ich kenne Leute, die normalerweise keine SF lesen, denen das Buch aber gefallen hat. Mir hat es gefallen, auch wenn es mich nicht vom Hocker gehauen hat. Immerhin hab ich die 1000 Seiten gelesen, ohne zwischendurch Passagen einfach zu überfliegen, und das heißt zumindest, dass mir dabei nicht langweilig wurde (auch wenn es für mich definitiv zu lang geraten ist). Großartige Bewusstseinsveränderungen hat der Roman bei mir nicht verursacht, aber dazu geführt, sich mit dem Thema zumindest eine Zeit lang etwas intensiver zu befassen. Ein Buch kann das Bewusstsein verändern, und da den Schwarm viele gelesen haben, kann es durchaus sein, dass der Roman bei einigen was bewirkt hat. Allerdings würde ich das nicht überbewerten - für viele wird es allenfalls ein Mosaiksteinchen sein, dass allein noch keine echten Veränderungen bewirkt. Aber zusammen mit anderen Dingen kann das Buch zu kurzzeitigen - in einigen Fällen vielleicht auch nachhaltigen - Veränderungen beitragen.

Wahrscheinlich ist es aber auch so, dass die Frage, wie stark ein Buch auf diese Weise "bewegt", nur begrenzt was mit seiner literarischen Qualität zu tun hat ...

Das sehe ich auch so.

Bearbeitet von ChristianW, 29 Dezember 2007 - 13:04.


#20 deval

deval

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Geschrieben 29 Dezember 2007 - 14:07

Ein Bekannter von mir nennt das Buch einfach nur Der Schmarrn und das spiegelt in den zwei Worten seine Meinung wieder.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#21 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 30 Dezember 2007 - 13:57

Anderer Ansatz: Selbst wenn ein Roman "Schmarrn" ist, gibt es doch dafür Gründe.Bleiben wir mal bei "Der Schwarm" und nehmen wir an, ein Leser mit einem durchschnittlichen - oder meinetwegen überdurchschnittlichem - Verständnis für die thematisierten wissenschaftlichen Aspekte kommt bei der Lektüre ins Stolpern und denkt sich, dass da etwas nicht stimmig ist. Um sich zu vergewissern, nimmt er Fachliteratur zur Hand und poliert sein diesbezügliches Wissen auf, um genauer festzustellen, was sich da aus seiner Allgemeinbildung heraus "falsch anfühlt". Also beschäftigt er sich aufgrund des Romans, gerade weil dieser Defizite aufweist, stärker mit der Materie. Das kann man neben inhaltlichen natürlich auch auf stilistische Aspekte anwenden.Außerdem lässt es sich auch auf den manchmal kritischen Punkt beziehen, wenn Autoren die Werke anderer Autoren beurteilen. Mir geht es so, dass ich bei schlechten Romanen denke, dass ich es um Längen besser könnte, und bei guten Romanen, dass ich besser werden muss. In jedem Fall bewirkt der Roman, dass ich motiviert werde, wieder intensiver zu schreiben. Also hat der Roman Wirkung gehabt.Natürlich gibt es auch Romane, die man individuell (!) als dermaßen belanglos empfindet, dass sie gar keine Wirkung erzielen.
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#22 ahoops

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Geschrieben 05 Januar 2008 - 01:22

Was mir am Schwarm gut gefallen hat war die Grundidee des Romans, der Kampf der zwei irdischen Rassen um den Planeten, mal nicht wie üblich mit Technik-Schnickschnack im Kampf "Mann gegen Mann" sondern in einer anderen Variante. Leider hat Schätzing aus der Idee nicht viel rausgeholt und dann auch noch ein ganz schwaches Finale angeflanscht (diejenigen die nicht bis zum Ende durchgehalten haben - Gluck gehabt! ^v^).Meine Einstellung zum Klimawandel hat der Roman nicht verändert, ich glaubte vorher nicht an den menschengemachten Klimanwandel und glaube danach auch nicht daran. Die "interessanten Hintergrundinfos" habe ich meist überblättert glaube ich. Immerhin die Sache mit dem Methaneis an den Kontinentalrändern, wusste ich vorher nicht, also doch was gelernt.

Bearbeitet von ahoops, 05 Januar 2008 - 01:23.


#23 Amtranik

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Geschrieben 05 Januar 2008 - 08:10

Meine Einstellung zum Klimawandel hat der Roman nicht verändert, ich glaubte vorher nicht an den menschengemachten Klimanwandel und glaube danach auch nicht daran. Die "interessanten Hintergrundinfos" habe ich meist überblättert glaube ich. Immerhin die Sache mit dem Methaneis an den Kontinentalrändern, wusste ich vorher nicht, also doch was gelernt.

Menschen sind halt dank Ihres auf unsrer kleinen Welt einzigartigen Gehirns wie keine andere Spezies in der Lage nur zu glauben was Sie glauben wollen. Sie können ignorieren und verdrängen, ablenken und abwiegeln. Ich meine wenn dich selbst das Heer der Topwissenschaftler dieser Welt, die Uno und der gesunde Menschenverstand, das bspw 6 Mrd Menschen nicht ohne Einfluß sein können wenn noch vor knapp 50 Jahren nur ein Drittel der Spezies hier weilte und der Energiebedarf pro Kopf sich gleichzeitig vervielfacht hat, überzeugen können am Einfluß des Menschen das es immer wärmer wird dann schafft es gar nichts und niemand. Wie also soll der arme Frank Schätzing das mit seinem Schmöker schaffen? Gott sei dank heißt es aber im Falle Klimawandel ganz im Gegensatz zur Religion es gibt Fakten, sodaß man auf Glauben nicht angewiesen ist sondern es inzwischen bewiesen ist :thumb: Lediglich, und dies ist dann wieder ein Fall für die Leute die gern ablenken, der genaue Anteil und das genaue Ausmaß menschengemachter Veränderung sind einer diskussion noch würdig.

Bearbeitet von Amtranik, 05 Januar 2008 - 08:12.


#24 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 05 Januar 2008 - 14:17

Die derzeitigen harten Fakten belegen nur, dass es einen Klimawandel gibt (Was manche Leute nicht wahrhaben wollen ...), aber die Ursachen sind noch nicht lückenlos belegt.Die Wahrheit liegt vermutlich wie immer dazwischen. Meine These: Der Mensch hat den jetzigen Klimawandel nicht gemacht, aber er hat ihn recht kräftig gefördert.Gegen unsere Beteiligung spricht eigentlich nur ein mangelnden Selbstwertgefühl, denn was damals ein paar luschige Einzeller geschafft haben, sollten wir Menschen doch wohl auch schaffen, oder? :thumb:
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#25 simifilm

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Geschrieben 05 Januar 2008 - 14:49

Falls jemand das Thema Klimawandel diskutieren will, dazu gab's mal einen ausführlichen eigenen Thread ...

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

zfs40cover_klein.jpg ZFS16_Coverkleiner.jpg

  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
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#26 ahoops

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Geschrieben 06 Januar 2008 - 06:13

Menschen sind halt dank Ihres auf unsrer kleinen Welt einzigartigen Gehirns wie keine andere Spezies in der Lage nur zu glauben was Sie glauben wollen.

Das ist aber ein zweischneidiges Argument. Was möchtest du denn gerne glauben? http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png

Ich meine wenn dich selbst das Heer der Topwissenschaftler dieser Welt, die Uno und der gesunde Menschenverstand, das bspw 6 Mrd Menschen nicht ohne Einfluß sein können wenn noch vor knapp 50 Jahren nur ein Drittel der Spezies hier weilte und der Energiebedarf pro Kopf sich gleichzeitig vervielfacht hat, überzeugen können am Einfluß des Menschen das es immer wärmer wird dann schafft es gar nichts und niemand.

Mit dem gesunden Menschenverstand ist es immer so eine Sache. Es ist die Art von uns Menschen jedes Geschehen auf uns zu beziehen. Die Azteken waren fest überzeugt, dass wenn sie nicht genug Menschen opfern würden, die Sonne nicht mehr aufgehen könnte. Wenn ein Komet am Himmel erscheint, dann weil die Menschen nicht genug gebetet haben. Wir sind überzeugt, wenn sich das Klima wandelt, dann kann das nur an uns liegen. Vielleicht nehmen wir uns einfach zu wichtig? Übrigens was Topwissenschaftler angeht. Es gab eine Umfrage unter Naturwissenschaftlern (keine Klimatologen) über das Thema von denen über 60% nicht an den menschengemachten Klimawandel glauben.

Gott sei dank heißt es aber im Falle Klimawandel ganz im Gegensatz zur Religion es gibt Fakten, sodaß man auf Glauben nicht angewiesen ist sondern es inzwischen bewiesen ist :thumb:

Quelle? ^v^ Interessanterweise war es bei mir so, dass ich früher schon an den Klimawandel durch CO²-Ausstoß geglaubt habe. Dann habe ich mich näher mit dem Thema befasst, mit dem Ergebnis, dass ich heute nicht mehr daran glaube. In der einschlägigen Literatur stand viel blabla und wenig harte Fakten. Meines Wissens sind die heutigen Klimamodelle immer noch so ungenau, dass man je nach Gewichtung der Meßwerte, alles und nichts damit beweisen kann.

#27 Amtranik

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Geschrieben 06 Januar 2008 - 09:28

Das ist aber ein zweischneidiges Argument. Was möchtest du denn gerne glauben? :thumb: Mit dem gesunden Menschenverstand ist es immer so eine Sache. Es ist die Art von uns Menschen jedes Geschehen auf uns zu beziehen. Die Azteken waren fest überzeugt, dass wenn sie nicht genug Menschen opfern würden, die Sonne nicht mehr aufgehen könnte. Wenn ein Komet am Himmel erscheint, dann weil die Menschen nicht genug gebetet haben. Wir sind überzeugt, wenn sich das Klima wandelt, dann kann das nur an uns liegen. Vielleicht nehmen wir uns einfach zu wichtig? Übrigens was Topwissenschaftler angeht. Es gab eine Umfrage unter Naturwissenschaftlern (keine Klimatologen) über das Thema von denen über 60% nicht an den menschengemachten Klimawandel glauben. Quelle? ^v^ Interessanterweise war es bei mir so, dass ich früher schon an den Klimawandel durch CO²-Ausstoß geglaubt habe. Dann habe ich mich näher mit dem Thema befasst, mit dem Ergebnis, dass ich heute nicht mehr daran glaube. In der einschlägigen Literatur stand viel blabla und wenig harte Fakten. Meines Wissens sind die heutigen Klimamodelle immer noch so ungenau, dass man je nach Gewichtung der Meßwerte, alles und nichts damit beweisen kann.

Du brauchst im www nicht lange zu suchen um, gib zb einfach mal Klima, Klimawandel etc ein und Du wirst eine fülle von Informationen und vor allem Daten zum Thema finden. Ich denke und da darfst Du dann gerne direkt drauf antworten, das folgende ist unbestrittener Konsens. Die Co2, und Methangaskonzentration in unsrer Atmossphäre hat sich laut Meßdaten enorm erhöht seit beginn der Industriealisierung. Wieviel von nur diesen beiden Treibhausgasen der Mensch direkt oder als Folge in die Welt bläst weiß man ebenballs. Demnach ist klar das Menschen für diesen dramatischen anstieg verantwortlich sind. Bleibt noch die Frage ob die Temperatur ansteigt. Hier ebenfalls gesicherte Meßdaten... ja es wird wärmer. Und zwar dramatisch. Vor allem schneller als bislang je durch Forscher in früheren Erdzeitaltern festgestellt werden konnte. Wenn Du also nicht an den menschengemachten Klimawandel glaubst, dann darf man schon erwarten das Du Argumente bringst was denn sonst die Temperaturerhöhung welche wir derzeit beobachten bewirkt. Glaube allein reicht da nicht. Vor allem solltest Du redlichere Beispiele bringen als Azteken und Aberglaube. Ich habe die Treibhausgarkonzentration und wer Sie bewirkt hat und den Temperaturanstieg als Beweise genannt, welche Beweise lagen den Azteken bei Ihren Opferungsritualen vor? Das mit deinen 60% Naturwissenschaftlern vergessen wir bitte schnell wieder. Solche Behauptungen sind nicht nur nicht Zielführend sondern in hohem Maße verantwortungslos und gefährlich. Auch wenn es dich schmerzen mag und Du Angst davor hast. "ES BESTEHT WELTWEITER KONSENS UNTER WISSENSCHAFTLERN ALLER SPARTEN INSBESONDERE ABER DER KLIMATOLOGEN DAS ES EINE MENSCHLICHE BETEILIGUNG AM KLIMAWANDEL GIBT. Schlagworte wie menschengemachter Klimawandel etc sind bloß Haarspaltereien, er hat Einfluß und der ist nicht gerade gering aber es ist durchaus nicht der alleinige. Doch darum geht es überhaupt nicht. Denn was bedeuten deine und die Aussagen anderer Skeptiker im Umkehrschluß? Menschen haben damit nix zu tun, also können wir uns weiterhin ungebremst vermehren von derzeit 6 Mrd auf vielleicht knapp 10 Mrd in 25 Jahren. Die abholzung der Regenwälder hat ebenfalls keinen Einfluß, also weiter damit. Am besten noch ausbauen denn mehr Köpfe brauchen auch mehr Ressourcen. Fossile Engerien: Auch das ist ja super. Durch die Erwärmung wird man bald im Nordpolarmeer noch reichliche Ölfelder finden so die Hoffnung der Ölindustrie und steigern den Co2 Ausstoß besser weiterhin ungebremst denn wenn das eh keinen Einfluß auf Meeresspiegelerhöhung, Extremwetterlagen und andere Naturkatastrophen hat, dann dürfen wir das ja ungestraft tun und es gäbe kein Argument es umzustellen ausser, welch Idiotie, das man weis derzeit verfügen wir nur über eine Erde und deren Ressourcen sind nicht unendlich.... Ist es denn das was Du willst? Wie gesagt, ich versteh die Motivation der Skeptiker nicht. Sollte es so simpel sein das allein die Angst vor dem Griff in Ihren Geldbeutel genug ist um das Risiko einzugehn unrecht zu haben und eine Katastrophe für unsere Nachfahren zu provozieren die noch weit schlimmer ist als alle derzeitigen Prognosen? Selbst hier weiß man doch mittlerweile das der Klimawandel uns teuer zu stehen kommen wird. Das ist unumstößliche Tatsache. Bin spätestens 2100 höchstwahrscheinlich aber noch früher wird es über 100 Mio heimatlose Flüchtlinge geben die aufgrund des Meeresspiegelanstieges Ihre Heimat verloren haben wenn wir nicht schnell handeln. Die Schäden durch Extremwetterlagen werden die Volkswirtschaft betroffener Länder weit mehr treffen als bisher.

Bearbeitet von Amtranik, 06 Januar 2008 - 09:50.


#28 †  a3kHH

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Geschrieben 06 Januar 2008 - 11:14

Du brauchst im www nicht lange zu suchen um, gib zb einfach mal Klima, Klimawandel etc ein und Du wirst eine fülle von Informationen und vor allem Daten zum Thema finden. Ich denke und da darfst Du dann gerne direkt drauf antworten, das folgende ist unbestrittener Konsens.

Zwei Anmerkungen : 1. Wir bewegen uns hier auf dem Terrain der exakten Wissenschaften. Ein Konsens ist Schwachsinn, früher gab es auch den allgemeinen Konsens, die Erde wäre eine Scheibe. Das einzige, das zählt, ist ein Beweis. Und der fehlt hier. 2. Die von Dir angeführten Argumente sind keinesfalls unbestrittener, ja noch nicht einmal allgemeiner Konsens. Sondern genau und nur die Aussagen einer lautstarken Minderheit. Und so wie alle politisch motivierten naturwissenschaftlichen Aussagen (wie beispielsweise die widerlegte Behauptung "Atomkraftwerke erzeugen Krebs") sehr mit Vorsicht zu genießen. Nicht notwendig falsch, aber höchstwahrscheinlich einen falschen Kausalzusammenhang herstellend.

#29 simifilm

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Geschrieben 06 Januar 2008 - 11:33

Zwei Anmerkungen : 1. Wir bewegen uns hier auf dem Terrain der exakten Wissenschaften. Ein Konsens ist Schwachsinn, früher gab es auch den allgemeinen Konsens, die Erde wäre eine Scheibe. Das einzige, das zählt, ist ein Beweis. Und der fehlt hier.

Beweise im eigentlichen Sinn gibt es in den Naturwissenschaften nicht, das solltest Du als Naturwissenschaftler eigentlich wissen. Aber das ist nicht das Thema dieses Threads.

2. Die von Dir angeführten Argumente sind keinesfalls unbestrittener, ja noch nicht einmal allgemeiner Konsens. Sondern genau und nur die Aussagen einer lautstarken Minderheit. Und so wie alle politisch motivierten naturwissenschaftlichen Aussagen (wie beispielsweise die widerlegte Behauptung "Atomkraftwerke erzeugen Krebs") sehr mit Vorsicht zu genießen. Nicht notwendig falsch, aber höchstwahrscheinlich einen falschen Kausalzusammenhang herstellend.

Vielleicht solltest Du Dich darüber informieren, wie der UNO-Bericht zustande gekommen ist. Das ist nicht etwas, was sich eine "lautstarke Minderheit" mal so ausgedacht hat, sondern das Ergebnis gewissenhafter Auswertung aller Publikationen und Forschungsergebnisse zum Thema.

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#30 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 06 Januar 2008 - 21:03

Zwei Anmerkungen : 1. Wir bewegen uns hier auf dem Terrain der exakten Wissenschaften. Ein Konsens ist Schwachsinn, früher gab es auch den allgemeinen Konsens, die Erde wäre eine Scheibe. Das einzige, das zählt, ist ein Beweis. Und der fehlt hier. 2. Die von Dir angeführten Argumente sind keinesfalls unbestrittener, ja noch nicht einmal allgemeiner Konsens. Sondern genau und nur die Aussagen einer lautstarken Minderheit. Und so wie alle politisch motivierten naturwissenschaftlichen Aussagen (wie beispielsweise die widerlegte Behauptung "Atomkraftwerke erzeugen Krebs") sehr mit Vorsicht zu genießen. Nicht notwendig falsch, aber höchstwahrscheinlich einen falschen Kausalzusammenhang herstellend.

Ich verstehe nicht so ganz auf was Du eigentlich hinaus willst? Konsens bezog sich auf die Aussage eines anderen Posters der behauptete 60% der Naturwissenschaftler sähen keinen menschlichen Einfluß am Klimawechsel. Ich habe nicht behauptet ein Konsens sei ein Beweis. Ich erachte es jedoch als ein wichtiges Indiz das es so falsch nicht sein kann. zu2: Auch hier fehlt mir ein greifbares Argument von deiner Seite. Du redest alles madig, gibst aber keinen alternativen Grund für die globale Erwärmung an. Falls nicht der Mensch, woran liegt es dann?


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