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Umfrage zum Buch "Der Schwarm"


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48 Antworten in diesem Thema

#31 MartinHoyer

MartinHoyer

    Temponaut

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Geschrieben 07 Januar 2008 - 12:21

Zurück zum Thema, bitte!Ich muss mir ganz kurz Moderatoren-Rechte anmaßen ... In diesem Thread geht es nicht um die Klima-Debatte. Dafür gibt es - schon lange! - einen eigenen Thread, auf den hier bereits hingewiesen wurde.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
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#32 Jaktusch † 

Jaktusch † 

    Andronaut

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Geschrieben 07 Januar 2008 - 18:40

Zurück zum Thema, bitte! Ich muss mir ganz kurz Moderatoren-Rechte anmaßen ...

Musst du nicht. Aber der Initiator dieses threads könnte sich mal wieder melden und mitteilen, ob ihm die Antworten hier irgendwie weitergeholfen oder enttäuscht haben... Jaktusch

Bearbeitet von Jaktusch, 07 Januar 2008 - 18:42.

Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.

#33 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 07 Januar 2008 - 18:47

Aber der Initiator dieses threads könnte sich mal wieder melden und mitteilen, ob ihm die Antworten hier irgendwie weitergeholfen oder enttäuscht haben...

Vermutlich hat er das feinfühlige Begrüßungsposting von Diboo gelesen, sich gefragt was für ein seltsamer Verein das hier ist, und das Weite gesucht...

#34 ahoops

ahoops

    Nanonaut

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Geschrieben 09 Januar 2008 - 05:31

So, ich anworte mal im "Klima-Strang": http://www.scifinet....amp;#entry93919

Bearbeitet von ahoops, 09 Januar 2008 - 05:41.


#35 Daniel91

Daniel91

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 30 Januar 2008 - 19:12

Bin gerade am auswerten der zahlreichen beiträge.hab auch in anderen foren eine umfrage gestartet, das auswerten dauert seine zeit!ich will mich schonmal bedanken. schön, dass so viele etwas geschrieben haben.

#36 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 01 Februar 2008 - 10:39

... Mischung von Pseudowissenschaft für Hobbytaucher und X-Files für Öko-Yuppies und WG-Nostalgiker ...

Hat sich aber nicht schlecht verkauft - oder irre ich mich da?

Ja. Und zwar genau bei den von Frank genannten Zielgruppen. :unsure: Gruß Ralf

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#37 Gerd

Gerd

    Giganaut

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Geschrieben 01 Februar 2008 - 19:46

Interessant. Du hast eine nach Zielgruppen aufgeschlüsselte Analyse der Verkaufszahlen gemacht?Beeindruckte Grüße Gerd
Sudden moroseness. One hop too far.

#38 MartinHoyer

MartinHoyer

    Temponaut

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Geschrieben 02 Februar 2008 - 15:53

Interessant. Du hast eine nach Zielgruppen aufgeschlüsselte Analyse der Verkaufszahlen gemacht?

Warum, hast Du eine Analyse vorgenommen, die ShockwaveRiders - klar als Scherz gekennzeichnete - Aussage widerlegt? :thumb: Spaß beiseite: Sicher werden auch Personen außerhalb dieser "Zielgruppe" den Roman gelesen haben, aber tendenziell ist es durchaus zulässig, dort überdurchschnittliches Interesse zu vermuten. Ich für meinen Teil vermute aber die meisten Käufer im Kreis derer, die sich - sowohl für den Eigenbedarf als auch beim Kauf von Geschenken - von gut abgestimmten und straff durchgeführten Werbekampagnen leiten lassen.
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#39 Beverly

Beverly

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Geschrieben 03 Februar 2008 - 12:08

Da ich das Buch aufgrund seiner langatmigen Langweiligkeit nach ca. 100 Seiten aus der Hand gelegt habe, kann ich das leider nicht beurteilen, dieses Buch hat aber sicher nur insofern zu meinem Umweltbewusstsein beigetragen, als dass ich es im Papierrecycling entsorgt habe.

Ich habe mit DER SCHWARM bis zur Hälfte durchgehalten und weiß noch nicht was ich machen soll: - zu Ende lesen - in die Papiertonne - zum Antiquar (der Weg zur Papiertonne ist aber kürzer) - einer Freundin geben Vielleicht eines nach dem anderen? Im Einzelnen: Ich habe gemerkt, dass ich mich mit vielen Charakteren nicht identifizieren konnte. Sind das nun aalglatte Erfolgstypen oder einfach nur langweilig? Die einzig spannenden Charaktere sind der 3/4-Ire und 1/4-Indianer, der ein Indianer sein will, und der Wissenschaftler indianischer Herkunft, der in der Welt der Weißen leben will, da besser reinpasst und mehr Erfolg hat als das Halbblut. Der Konflikt zwischen denen ist das Spannendste an dem Buch. Ansonsten ... ich fand zum Beispiel ziemlich bedrückend zu lesen wie ein Tsunami die norwegische Stadt Stavanger vernichtet. Schätzing malte da meines Erachtens ziemlich genüsslich ein Untergangsszenario an norwegischen Fjorden aus, das mir missfiel, weil es meines Erachtens Unschuldige traf. Nach Norwegen versinkt ganz Europa in der Katastrophe und zu den Tsunamis kommen noch Reaktorkatastrophen in AKWs. Das war so der Zeitpunkt, wo ich das beiseite gelegt habe. Im Grunde sind die mutmaßlichen Urheber der Katastrophe nicht besser menschliche Völkermörder und auf kulturrelativistisches Blah Blah habe ich dann auch keine Lust. Zur Förderung des Umweltbewusstseins trägt DER SCHWARM meines Erachtens zu exakt 0 Prozent bei. Dazu ist das Katstrophenszenario einfach zu irreal. Wer das Umweltbewusstsein fördern will, sollte den Roman SCHAFE BLICKEN AUF von John Brunner zur Hand nehmen oder auf den Büchertisch legen.

Bearbeitet von Beverly, 03 Februar 2008 - 18:13.


#40 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 03 Februar 2008 - 15:31

Ich habe mit DER SCHWARM bis zur Hälfte durchgehalten und weiß noch nicht was ich machen soll:

- zu Ende lesen

Wenn es Dir bis zur Hälfte schon nicht gefallen hat, solltest Du es auf keinen Fall weiterlesen. Im zweiten Teil lässt der Roman rapide nach. Und das Ende... nun ja. :coool:

- in die Papiertonne
- zum Antiquar (der Weg zur Papiertonne ist aber kürzer)
- einer Freundin geben

Vielleicht eines nach dem anderen?

In der Reihenfolge? <_<
Wenn Du eine Freundin verlieren willst, ist die letzte Option die beste.
Vor allem, wenn das Buch schon die beiden Stufen davor durchlaufen hat. :unsure:

Ich habe gemerkt, dass ich mich mit vielen Charakteren nicht identifizieren konnte. Sind das nun allglatte Erfolgstypen oder einfach nur langweilig?

Jau, dieser Erfolgswissenschaftler (wie hieß er noch gleich!) war einfach unausstehlich in seiner Perfektion.

Die einzig spannenden Charaktere sind der 3/4-Ire und 1/4-Indianer, der ein Indianer sein will, und der Wissenschaftler indianischer Herkunft, der in der Welt der Weißen leben will, da besser reinpasst und mehr Erfolg hat als das Halbblut. Der Konflikt zwischen denen ist das Spannendste an dem Buch.

Wird aber im zweiten Teil kaum weitergeführt.

Zur Förderung des Umweltbewusstseins trägt DER SCHWARM meines Erachtens zu exakt 0 Prozent bei. Dazu ist das Katstrophenszenario einfach zu irreal.


Hmm...
Der große Tsunami vom 26.12.2004 war wohl ziemlich real.
Es war IMHO die Tatsache, dass das Buch relativ kurz vor dem Tsunami veröffentlich wurde, die dem Buch Aufmerksamkeit und Käufer gebracht hat. Einige Tsunami-Betroffene meinten ja sogar, sie hätten sich retten können, weil sie aus Schätzings Buch die Anzeichen richtig deuten und rechtzeitig die Flucht ergreifen konnten.
Meinst Du vielleicht "irrelevant" statt "irreal"? Die Katastrophen an sich haben wenig mit Umweltzerstörung zu tun.

Wer das Umweltbewusstsein fördern will, sollte den Roman SCHAFE BLICKEN AUF von John Brunner zur Hand nehmen oder auf den Büchertisch legen.

Eine Empfehlung, die ich voll unterschreibe! :)

Gruß
Ralf

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#41 Beverly

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Geschrieben 03 Februar 2008 - 18:24

Wenn Du eine Freundin verlieren willst, ist die letzte Option die beste.

Diesen und anderen Ausführungen in dem Strang entnehme ich, dass Schätzings Buchs ungeachtet seines Erfolges nicht unumstritten ist.

Der große Tsunami vom 26.12.2004 war wohl ziemlich real.
Es war IMHO die Tatsache, dass das Buch relativ kurz vor dem Tsunami veröffentlich wurde, die dem Buch Aufmerksamkeit und Käufer gebracht hat. Einige Tsunami-Betroffene meinten ja sogar, sie hätten sich retten können, weil sie aus Schätzings Buch die Anzeichen richtig deuten und rechtzeitig die Flucht ergreifen konnten.
Meinst Du vielleicht "irrelevant" statt "irreal"? Die Katastrophen an sich haben wenig mit Umweltzerstörung zu tun.

Meines Wissens wurde der Tsunami von Dezember 2004 durch ein Seebeben der Stärke 8 oder 9 im Indischen Ozean ausgelöst. Derartige Beben ereignen sich unabhängig von menschlichen Eingriffen und haben nichts mit Umweltzerstörung zu tun.
Das eigentlich Schlimme an dem Beben war, dass die Schockwellen schneller durch die Erdkruste rasten als der Tsunami auf der Wasseroberfläche. Eine Erdbebenwarte in Hawaii soll daher das Seebeben geortet haben, ehe der Tsunami die Küsten erreichte. Sie haben sogar versucht, die betroffenen Länder zu warnen, erreichten aber niemanden vor Ort.
So liegt die Ursache für das Ausmaß der Katastrophe letztendlich in Gleichgültigkeit und Schlamperei. Fehlender Kommunikation und nicht vorhandenem Katastrophenschutz.

#42 mangold

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Geschrieben 05 Februar 2008 - 10:07

Dieser Thread scheint meine Befürchtungen zu bestätigen. Was mich aber wirklich davon abgehalten hat, der Schwarm zu lesen ist die Existent des Buches "Die Mutter aller Stürme." von John Barnes aus dem Jahre 1996. Ich dachte immer, ne warum bekommt der Schätzing diese Aufmerksamkeit, obwohl es so viele andere gute Autoren gibt, die sich schon des selben themas angenommen haben.
ich geb's auf, meine Leseliste hier auf dem Laufenden zu halten - dank dieses Forums lese ich viel zu viel :D

#43 Beverly

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Geschrieben 05 Februar 2008 - 10:33

Dieser Thread scheint meine Befürchtungen zu bestätigen. Was mich aber wirklich davon abgehalten hat, der Schwarm zu lesen ist die Existent des Buches "Die Mutter aller Stürme." von John Barnes aus dem Jahre 1996.

Jaja, das Methanhydrat ... "Die Mutter aller Stürme" habe ich mal im Buchregal gesehen, aber nicht gekauft. Eine Rezension dazu auf http://www.x-zine.de...ezi.id_1271.htm

Ich dachte immer, ne warum bekommt der Schätzing diese Aufmerksamkeit, obwohl es so viele andere gute Autoren gibt, die sich schon des selben themas angenommen haben.

Er erfüllt als Autor die Voraussetzungen, um der Aufmerksamkeit auch würdig zu sein. Dann noch Glück und Beziehungen, gutes Marketing und wenn genug Leute von dem Buch zumindest gehört haben, kommt noch der Selbstläufer-Effekt dazu.

#44 mangold

mangold

    Ufonaut

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Geschrieben 05 Februar 2008 - 11:22

Er erfüllt als Autor die Voraussetzungen, um der Aufmerksamkeit auch würdig zu sein. Dann noch Glück und Beziehungen, gutes Marketing und wenn genug Leute von dem Buch zumindest gehört haben, kommt noch der Selbstläufer-Effekt dazu.

ich bin im Kreis meiner unbelesenen Bekannten auch noch der Einzige, der Science Fiction liest. Keinen konnte ich dazu bewegen solche Perlen wie Hyperion und Endymion zu lesen, dagegen wird der Schwarm ohne mein Zutun selbstverständlich konsumiert. :)
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#45 Diboo

Diboo

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Geschrieben 05 Februar 2008 - 12:06

:)

Warum sauer? Ich für meinen Teil bin froh, dass die SF im Mainstream angekommen ist und nicht nur mehr reine Ghettoliteratur ist. Das sage ich ganz unabhängig davon, dass ich den "Schwarm" für weitgehend unlesbar hielt.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
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#46 Amtranik

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Geschrieben 05 Februar 2008 - 14:37

Warum sauer? Ich für meinen Teil bin froh, dass die SF im Mainstream angekommen ist und nicht nur mehr reine Ghettoliteratur ist. Das sage ich ganz unabhängig davon, dass ich den "Schwarm" für weitgehend unlesbar hielt.

Recht hast Du :)

#47 Beverly

Beverly

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Geschrieben 05 Februar 2008 - 18:06

ich bin im Kreis meiner unbelesenen Bekannten auch noch der Einzige, der Science Fiction liest. Keinen konnte ich dazu bewegen solche Perlen wie Hyperion und Endymion zu lesen, dagegen wird der Schwarm ohne mein Zutun selbstverständlich konsumiert. :)

Warum sauer? Ich für meinen Teil bin froh, dass die SF im Mainstream angekommen ist und nicht nur mehr reine Ghettoliteratur ist. Das sage ich ganz unabhängig davon, dass ich den "Schwarm" für weitgehend unlesbar hielt.

Meines Erachtens werden die wirklich guten und bedeutenden Werke der Science Fiction schon immer zur Hochliteratur gezählt. Sei es auf der Ebene des "guten Buches", das unterhält oder eine tiefere Aussage hat oder gar des selbsterklärenden "Klassikers". Der Erfolg von DER SCHWARM ist also nichts Neues, das gab es vor Schätzing und wird es nach ihm geben.

#48 tichy

tichy

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Geschrieben 15 Juni 2009 - 11:09

Hi alle,nach längerer Funkpause habe ich mal wieder das Bedürfnis, zu einem Buch meine Meinung kundzutun :(Den "Schwarm" habe ich mir erst jetzt vorgenommen, weil ich -- wie anscheinend viele hier -- eine gewisse angeborene Skepsis habe gegenüber Sachen, um die verdächtig viel Hype gemacht wird. Als kompakte Reiselektüre für ein paar Tage unterwegs habe ich mir jetzt das Taschenbuch mitgenommen und wurde positiv überrascht.Wäre dies hier eine Amazon-Rezension, würde ich vier von fünf Sternen vergeben.Was mir gefällt: Gute und recht originelle Grundidee, die technisch-wissenschaftlich plausibel ausgearbeitet wird. Viel interessante und fundierte Hintergrundinformation zu verschiedenen Themen. Ich mag Bücher, die geistig anregend sind, in denen ich etwas Neues lerne oder eine neue Sichtweise, und das ist hier über weite Strecken gegeben. Das merke ich oft nicht nur während der Lektüre oder direkt nach dem Zuklappen, sondern in den Tagen danach, wenn die Gedanken immer noch um die Geschichte kreisen.Präsentiert wird das Genzen in einem handwerklich guten Schreibstil, der zwar nicht durch besondere Eloquenz oder Witz auffällt, aber auch nicht durch Unzulänglichkeiten den Lesefluss hemmt.Schwächen: Der Roman leidet doch etwas unter Längen. Es gehört schriftstellerische Disziplin dazu, einen Teil wegzulassen, der für die Handlung nicht notwendig ist, auch wenn man daran hängt, und diese Rigorosität fehlt Schätzing anscheinend (das scheint ein häufiges Phänomen in der hard SF zu sein). Beispiele (Vorsicht, ab hier leichte Spoiler): Der Ausflug nach Grönland mag für die Charakterentwicklung Anawaks wichtig sein, nervt in seiner Ausführlichkeit aber den gespannten Leser, der endlich wissen will, wie es weitergeht. Der Wurmsauger vor La Palma wäre komplett verzichtbar, ohne dass der Story etwas verloren ginge. Und der Golfstrom-Dozier-Marathon am Schluss, wenn jeder Leser nur noch auf die Auflösung hinfiebert, ist fast schon etwas ärgerlich. Ich schätze, dass man diese Geschichte unter Verzicht auf solche Nebenstränge und diverse technische Beschreibungen auch in der Hälfte oder vielleicht zwei Drittel der Seiten hätte erzählen können.Es treten mir auch ein bisschen zu viele Hauptpersonen auf; man verliert manchmal regelrecht den Überblick und längst nicht alle davon sind, aller wortreichen Bemühungen des Autors zum Trotz, ausreichend motiviert um lebendig zu wirken. Leider gilt das insbesondere für Judith Li, bei der das als Haupt-Gegenspielerin der "Guten" besonders ins Gewicht fällt. Und die Schilderungen von tragischen und grausamen Szenen sind stellenweise doch ein Stück ausführlicher, als das unbedingt nötig gewesen wäre.Mir war deshalb bereits während der Lektüre klar, dass die Meinung über dieses Buch weit auseinander gehen würden, je nachdem, welche persönlichen Ansprüche der einzelne Leser an einen Roman stellt. Wer in erster Linie Spannung sucht, der wird reichlich bedient, muss aber einige Längen überblättern. Wer seine Lektüre "character-driven" mag, wird sich mit dem Stil wahrscheinlich überhaupt nicht anfreunden können. Wer "hard SF" schätzt, also eine Darstellung einer wissenschaftlich plausible Vision, wird sich von den -- ohnehin fast schon genretypischen -- Schwächen nicht vom Lesegenuss ablenken lassen und kann sich möglicherweise auch für dozierenden Abschnitte begeistern, die viele sachkundige Informationen bieten. Der Roman ist sicher kein Literaturpreiskandidat, aber an geistiger Anregung hat er mir erheblich mehr geboten als ich von einem Öko-Thriller-Bestseller erwartet hätte.-- Martin

Bearbeitet von tichy, 15 Juni 2009 - 11:20.

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#49 proxi

proxi

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Geschrieben 03 August 2009 - 10:14

Ich schließe ich der Analayse an und will hinzufügen:Im Gegensatz zu "reinen" SF-Autoren wirkt dás Buch auch durchdacht und nicht so überkonstruiert (man vergleiche es nur mal z.B. mit "Das Jesus-Video").Allerdings empfinde ich die Anzahl der Protagonisten und die Nebenhandlungen nicht als ausunfernd. Da sind die Buddenbrocks deutlich schlimmer :lol: .Die Übererklärung des "wissenschaftlichen" Beiwerks nervt mich zwar auch, aber eine "Miniumfrage" unter meinen Freunden hat gezeigt, dass dies, mangels Allgeimeinwisen in diesen Bereichen (insbesondere bei meinen Freunden aus "Hell-Deutschland" (*g*)) nötig ist. "Der Schwarm" ist besser, als alles, was ich in den letzen Jahren im Bereich der SF gelesen habe. Als Unterhaltung und als SF.


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