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Peter Watts - Wellen


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5 Antworten in diesem Thema

#1 Morn

Morn

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Geschrieben 16 November 2009 - 17:16

3. Teil des Rifters-Trilogie-Lesezirkels:
Eingefügtes Bild
Wellen
Rifters-Trilogie Band 3

----------------------------------------------------------------------------------------------
Rifters-Trilogie-Lesezirkel:

Teil 1: Abgrund (Starfish) (ab 15.9.09)
Teil 2: Mahlstrom (Maelstrom) (ab 15.10.09)
Teil 3: Wellen (Behemoth: β-Max and Seppuku) (ab 15.11.09)

#2 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 18 November 2009 - 18:02

Habe gestern die ersten Kapitel gelesen. Seit dem 2. Teil sind offenbar etwa 5 Jahre vergangen, die Rifter und etwa 1000 Privilegierte hängen in der Tiefsee mehr oder minder isoliert vom Rest der Welt herum. Spannungen zwischen den Parteien gab es offenbar schon, auch blutige Auseinandersetzungen. Momentan herrscht ein wackliger Friede. Ich war diesmal schneller drin als beim zweiten Teil. Watts entfaltet das ganze Spektrum der Tiefsee-Exotik. Und es geht auch gleich los mit der Action. Es ist noch nicht abzusehen, wohin sich der Roman eigentlich entwickelt. Eine große Perspektive hat eigentlich keine der beiden Gruppen. An der Oberfläche findet ein wohl aussichtsloser Kampf gegen ßehemoth statt, und wüsste man dort von der geheimen Zufluchtstation, würde man diese sicher vernichten wollen. Die Rifter hassen ihre "Schöpfer", die Schöpfer hassen es, von ihren Geschöpfen quasi gefangen gehalten zu werden. Nebenbei wirft Watts wieder mit Fachbegriffen um sich (Fundstücke bis Seite 70): Außer Dendrit lese ich die zum ersten Mal. Metazoa -> Vielzeller (Also Maus, Elefant und Wasserfloh) Pelagial -> Im Meer wird mit Pelagial die festlandsferne Hochsee, d. h. das offene Meer bezeichnet. euphotische Zone -> Obere Wasserschicht, in der noch Photosynthese möglich ist (also ausreichend Licht vorhanden ist) Axon -> langer, faserartiger Fortsatz der Nervenzellen Dendrit ->verästelter Protoplasmafortsatz einer Nervenzelle Cephalisation -> Herausbildung eines vorderen Pols als Sinnespol (Anhäufung von Sinnesorganen) "Verkopfung"? Halokline -> Grenzschichte beim Aufeinandertreffen von Salzwasser- und Süßwasserschichten Quelle: teilweise Fremdwörterduden, teilweise Wikipedia Man merkt doch deutlich, dass das bei anderen Autoren übliche Technogebabbel sehr auf Physik und Informatik zielt, während Watts unverkennbar Biologe ist und hier fast beiläufig diesen Hintergrund einstreut.

Bearbeitet von Lucardus, 18 November 2009 - 18:03.

Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#3 Susanne11

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Geschrieben 18 November 2009 - 19:24

Juhu ... mein Mitleser ist noch da. :) Ich habe die Hälfte des Buches gelesen und mir ging es auch so, dass ich schneller in die Handlung hinkeinkam als bei "Mahlstrom". Stellenweise fand ich das Lesen mühsam wegen der vielen Fachtermini. Zuerst habe ich versucht diese zu überlesen, aber das hat nicht funktioniert. Also lese ich sozusagen mit der ständigen Begleitung von Wikipedia. Das ist etwas lästig und hemmt den Lesefluss. Die Konflikte zwischen den Riftern und den Firmenbossen, sowie die Konflikte innerhalb der Parteien, finde ich spannend. Watts verfolgt die biologistische Sichtweise bis ins Extrem und er erfindet exotische Varianten. Die Entwicklung von Achilles Desjardins finde ich sehr gruselig. Und was genau mit Ken Lubin los ist, das hoffe ich später im Buch zu erfahren. Ob Lenie Clarkes Sinneswandel dauerhaft ist, wird sich zeigen.

#4 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 29 November 2009 - 14:17

Juhu ... mein Mitleser ist noch da. :P


Ich frage mich auch die ganze Zeit, wie man zu zweit einen einigermaßen runden Zirkel
bilden kann.

Stellenweise fand ich das Lesen mühsam wegen der vielen Fachtermini. Zuerst habe ich versucht diese zu überlesen, aber das hat nicht funktioniert. Also lese ich sozusagen mit der ständigen Begleitung von Wikipedia. Das ist etwas lästig und hemmt den Lesefluss.


Im MIttelteil fiel mir das nicht mehr sonderlich auf, im letzten Abschnitt allderings nehmen sie wieder zu, wobei ich immer
noch nicht wirklich begriffen habe, warum Personen als K-Strategen, andere als R-Strategen bezeichnet werden. Sind reiche
Personen mit wenigen (gar keinen) Kindern K-Strategen, arme hingegen R-Strategen, wenn sie viele Kinder in die Welt setzen,
und deren Sterblichkeitsrate hoch ist. Im Text-Kontext verstehe ich es nicht wirklich, möglicherweise darf man es hier auch
nicht wörtlich nehmen, sondern in einem übertragenen Sinn, der mir noch nicht einleuchtet.

Die Konflikte zwischen den Riftern und den Firmenbossen, sowie die Konflikte innerhalb der Parteien, finde ich spannend.


Die dann aber in "Seppuku" kaum noch eine Rolle spielen. Die Handlung verlagert sich wieder auf das Festland, die Zahl
der Protagonisten wird stark eingeschränkt, es bleibt interessant, auch wenn das Ende letztlich nicht so überraschend ist,
wie man es sich vielleicht erhofft hat.

Insgesamt finde ich, dass die Rifters-Trilogie eines der interessantesten SF-Werke der letzten Jahre ist. Das Thema Tiefsee
und Nahzukunft ist zwar hierzulande durch Frank Schätzing gefühlt bis zum letzten Winkel ausgefüllt, aber im Gegensatz zu
diesem hat Watts die angenehme Eigenschaft, nicht alles im Text für den Laien zu erklären, was man sich mit etwas
Initiative auch selbst erarbeiten kann. Man wird nicht mit Wissen zugeschwätzt. Auch wenn man nicht jedes Mal ein Lexikon
zu Rate zieht, geht nichts wirklich Wesentliches verloren, man könnte aber die eine oder andere Sache "verpassen".
Watts ist mit Sicherheit einer der interessantesten Autoren der letzten Jahre und wird offenbar leider nicht so wahrgenommen.
Wer sich mit der Schwerpunktwissenschaft Biologie in gut geschriebener SF anfreunden kann, sollte Watts auf keinen Fall verpassen. Welcher Autor hat schon jemals eine Frau mit einem Satz wie dem folgenden beschrieben: "Ein braunhäutiger Ektomorph von
einer Frau mit grimmigen Gesichtszügen öffnete die Tür."?

Auch sein "Blindflug" ist eine Lektüre wert, dass in diesem Zusammenhang auch das Stichwort "Vampire" fällt, sollte
nicht abschrecken. Demnächst steht ein Band an, der im Universum von "Blindflug" spielt und die Ereignisse, die
währenddessen die Erde heimsuchen, behandelt.

Bearbeitet von Lucardus, 29 November 2009 - 14:20.

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Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#5 Susanne11

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Geschrieben 30 November 2009 - 11:16

Ich frage mich auch die ganze Zeit, wie man zu zweit einen einigermaßen runden Zirkel
bilden kann.

So richtig gut ist die Diskussion ja auch nicht gelaufen, dazu braucht man tatsächlich mehr Leser.

Im MIttelteil fiel mir das nicht mehr sonderlich auf, im letzten Abschnitt allderings nehmen sie wieder zu, wobei ich immer
noch nicht wirklich begriffen habe, warum Personen als K-Strategen, andere als R-Strategen bezeichnet werden.

Das habe ich letztendlich auch nicht verstanden. Aber viele der wissenschaftlichen Begriff konnte ich auch nicht einordnen, weil mir das Hintergrundwissen fehlt. Die Auskünfte von Wikipedia haben aber zum Weiterlesen ausgereicht.

Inzwischen habe ich ungefähr 2/3 von "Wellen" gelesen und das Buch dann erst mal weggelegt, weil ...

Beim Lesen hatte ich etwas vorgeblättert und mal hier und mal da ein paar Seiten vorweggelesen. Dabei bin ich in die Folterszene geraten und die kam nicht wirklich gut bei mir an. Wobei Achilles Dejardins ein sehr interessant angelegter Typ ist. Doch diese Folterszene ist sehr heftig. Etwas weniger Details hätten gereicht.

Ich werde das Buch sicher noch zu Ende lesen, aber etwas später.


Insgesamt finde ich, dass die Rifters-Trilogie eines der interessantesten SF-Werke der letzten Jahre ist. Das Thema Tiefsee
und Nahzukunft ist zwar hierzulande durch Frank Schätzing gefühlt bis zum letzten Winkel ausgefüllt, aber im Gegensatz zu
diesem hat Watts die angenehme Eigenschaft, nicht alles im Text für den Laien zu erklären, was man sich mit etwas
Initiative auch selbst erarbeiten kann. Man wird nicht mit Wissen zugeschwätzt. Auch wenn man nicht jedes Mal ein Lexikon
zu Rate zieht, geht nichts wirklich Wesentliches verloren, man könnte aber die eine oder andere Sache "verpassen".
Watts ist mit Sicherheit einer der interessantesten Autoren der letzten Jahre und wird offenbar leider nicht so wahrgenommen.

Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen.
Von Schätzing habe ich lediglich den halben "Schwarm" gelesen und mich ziemlich gelangweilt. Dagegen ist Peter Watts ein schriftstellerischer Virtuose, der sowohl mit der Sprache als auch mit der Erzählstruktur hervorragend umgehen kann.

Peter Watts und Hal Duncan sind für mich die Entdeckungen der letzten Jahre.

Bearbeitet von TrashStar, 30 November 2009 - 11:18.


#6 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 13 Dezember 2009 - 13:09

Peter Watts und Hal Duncan sind für mich die Entdeckungen der letzten Jahre.


Vielleicht müssen wir auf weitere Romane von Peter Watts noch etwas warten. Es
gab da einen kleinen Zwischenfall an der amerikanisch-kanadischen Grenze. Hört sich
an wie eine Begebenheit aus einem Stephen-King-Roman, scheint aber echt zu sein. Ich
habe es schon im seinem Blog gelesen, war mir aber nicht sicher, ob das ein "virtuelles"
Ereignis aus einem seiner Romane war. Scheint nicht so.

http://www.locusmag....sted-at-us.html
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