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Nick Harkaway: Die gelöschte Welt


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131 Antworten in diesem Thema

#1 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 26 November 2009 - 18:45

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Die gelöschte Welt (The Gone-Away World)
Nick Harkaway

Beginn: 1.1.2010

#2 hawaklar

hawaklar

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Geschrieben 01 Januar 2010 - 13:36

Dann fange ich mal an - Stand: Kapitel 2, Seite 85: Als erstes ist mir aufgefallen, dass es nach "Halbgeist" wieder ein Roman ist, der in der Ich-Perspektive geschrieben ist. Der m. E. gravierende Unterschied liegt darin, dass man bei Halbgeist genau wusste, wer die Geschichte erzählt. Im vorliegenden Roman, weiß ich bisher nur, dass es ein Mann ist, der mit Gonzo Lubitsch schon seit früher Kindheit befreundet und mit ihm in dessen Familie aufgewachsen ist. Ich habe aber keine Ahnung, wie diese polnische Aussiedlerfamilie einfach ein wildfremdes (elternloses?) Kind aufnehmen konnte. Mit dem Einstieg in das Buch habe ich mir wieder sehr schwer getan. Der Autor scheint eine enorme Lust am Fabulieren zu haben, da muss man sehr konzentriert lesen, wenn man überhaupt was verstehen will. Es gibt einige wenige versteckte Hinweise zur Großen Löschung, die mir das Verständnis für dieses Phänomem eher erschwert als erleichtert haben. Beispielsweise wird von einem Teammitglied erzählt, das bei der Löschung ein Auge verloren hat (man musste das Auge rausschneiden, damit die Löschung gestoppt werden konnte). Da wirkt die Löschung ja eher wie eine Infektionskrankheit im Organismus, deren Infektionsherd man herausoperieren kann. Andererseits scheint die Löschung zu einer Art Degeneration der Realität geführt zu haben. Trotzdem kann man, um an der gewunden verlaufenden Pipeline Wegstrecke einzusparen, abkürzen und "querfeldein" durch das gelöschte (degenerierte) Gebiet fahren. Das erste Kapitel hat auf mich teilweise den Eindruck gemacht, dass der Autor ohne Rücksicht auf Kausalität oder andere Sinnzusammenhänge einfach Bilder aneinander gereiht hat. Diese Bilder sind z. T. sehr schön zu lesen und regen zum Nachdenken/Sinnieren/Träumen an, aber es entsteht kein Fluss in der Geschichte. Im Kapitel 2 wird die Lebensgeschichte des unbekannten Ich-Erzählers und, als Anhängsel, die von Gonzo begonnen. Hier gibt alleine schon der Zeitablauf eine Entwicklung vor. Dadurch ist es mir viel leichter gefallen, diese Biographie nachzuverfolgen. Auch hier gefallen mir die sehr phantasievollen Beschreibungen. Ich muss gestehen, so eine Art von Lebensgeschichte habe ich noch nicht gelesen und je weiter sie fortschreitet, desto mehr fasziniert sie mich. Wie schon in Kapitel 1 muss ich sehr konzentriert lesen, sonst entgehen mir einige Feinheiten. Die Lebensgeschichte werde ich auf jeden Fall weiter verfolgen (wenn man einer amazon-Kundenrezension glauben schenken darf, nimmt sie eh den überwiegenden Teil des Buches ein und die Große Löschung wird im Rahmen dieser Lebensgeschichte mit abgehandelt). Highlight des ersten Kapitels war die Abhandlung über den Kapitalismus am Beispiel des Kapitalisten Alfred Montrose Weihnachtskeks auf den Seiten 27 und 28. Alles in allem ist das Buch (für mich) schwerer zu lesen als Halbgeist, obwohl der Text mit einer gewissen Leichtigkeit daherkommt. Die Geschichte beginnt aber mich in ihren Bann zu ziehen. Am liebsten hätte ich davon eine Hörbuchversion.

Bearbeitet von hawaklar, 01 Januar 2010 - 13:38.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#3 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 01 Januar 2010 - 13:56

Diese endlosen Schachtelsätze als Hörbuch? Da würde ich glaube ich nach zehn Minuten den Faden verlieren. Ich bin etwa genauso weit wie du, bislang finde ich den Schreibstil von Mr. leCarre jr. leicht anstrengend, aus einigen Sätzen hätte man auch locker drei Stück machen können. Der Weltaufbau bleibt bislang auch recht nebulös. Entspricht bislang alles nicht so recht was ich erwartet habe. Aber mal sehen, 700 Seiten bieten ja reichlich Platz, das noch zu ändern.

#4 hawaklar

hawaklar

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Geschrieben 01 Januar 2010 - 14:22

Diese endlosen Schachtelsätze als Hörbuch? Da würde ich glaube ich nach zehn Minuten den Faden verlieren.

Ja, gerade schwierige Texte lassen sich, wenn sie von einem geübten Leser vorgelesen werden, viel leichter aufnehmen, weil der Profi alleine durch Betonung die Orientierung in dem Wortwirrwar strukturieren kann.

Man kann dabei aber auch vieles kaputt machen. So geschehen zuletzt in "Die Bibel nach Biff", in der der normalerweise ausgezeichnete Vorleser Simon Jäger die religlöse Sekte der Esse(eh)ner ständig so aussprach, als handele es sich um Enwohner einer Stadt aus dem Ruhrpott. :o :D

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
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#5 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 01 Januar 2010 - 17:40

Ich habe 173 Seiten gelesen und bin begeistert. Das ist ein Buch so richtig nach meinem Geschmack. Die Geschichte ist interessant, der Schreibstil gefällt mir gut und es gibt auch was zu lachen.

#6 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 02 Januar 2010 - 11:12

Ich fange heute mit Kapitel 3 an. Bisher geht es mir wie Kopernikus, ich hatte irgendwie einen anderen Roman erwartet. Die Löschung hat bisher noch keinerlei wirkliche Rolle gespielt und Kapitel 2, das sich ausschliesslich einer Lebensgeschichte widmet, in der viele kleine eigentlich unwichtige Details erzählt werden, nimmt schon mal deutlich mehr Raum ein als Kapitel 1 welches ja den Status Quo nach der Löschung beschreibt. Der Stil des Autors ist in jedem Falle auffällig, richtig anstreng finde ich ihn aber nicht. Obwohl ich sowohl vom Tempo als auch vom Thema etwas in meiner Erwartungs haltung enttäuscht worden bin, gefällt mir der Roman bisher ganz gut und man hat auch Interesse die Geschichte weiter zu verfolgen. Bisher kann man sagen das sich Harkaway eindeutig auf detaillbeobachtungen durchschnittlichen Alltagslebens fokussiert. Rein von der Information her und den Geschehnissen sind diese eigentlich eher dröge, belanglos und wenig spektakulär, aber die Art und weise wie er es bringt macht einfach Spaß. Es hat auch eine kleine Prise feinen Humors oder ist es vielleicht zynismus? Wird sich vielleicht noch auflösen. Für mich auf jeden Fall mal eine wirkliche Abwechslung im Lesefutter. Dennoch erhoffe ich mir noch mehr Informationen über das "Löschen". Ich hoffe nicht das es jetzt Mode wird, einen großen Aufhänger zu beschreien um das ganze dann lediglich als Vorwand für eine wie auch immer geartete Story zu verwenden wie zuletzt bei "Der Effekt" welche ja auch null erklärt wurde geschehen. Für mich wäre das irgendwie irreführung des Lesers. Aber wie gesagt trotz nicht erfüllter Erwartung bin ich mit dem Roman bislang sehr zufrieden und gespannt welche Richtung er in Kapitel 3 einschlagen wird.

#7 Matthias

Matthias

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Geschrieben 02 Januar 2010 - 13:40

Der Roman gehört zu meinen Lieblingsbüchern des vergangenen Jahres. Was mich stört, ist das Benutzen von "Pop-Kultur". Interessant ist, dass der Protagonist zu Beginn(?) "namenlos" und "charakterlos" ist.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#8 molosovsky

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Geschrieben 03 Januar 2010 - 11:20

Freutmich, dass Harkaway soweit ganz gut ankommt bei Euch.
Ich hab sein Debüt 2008 auf Englisch gelesen und war schwer begeistert (siehe meine Rezi Ninjas, wandernde Städte nach dem großen Bumm und eine seltsame Freundschaft VORSICHT: milde Spoiler).

Zur Beruhigung kann ich sagen: ja, die Löschung wird noch ausführlich thematisiert.

"Die gelöschte Welt" ist zwar ein ausgesprochen kunterbunter Mix verschiedenster Roman-Traditionen, aber eben zu einem Gutteil auch ein gehöriges Stück Science Fiction.


@Matthias: Was meinst Du genauer damit, dass Dich die *Pop-Kultur*-Anteile stören?

Grüße
Alex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#9 Pogopuschel

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Geschrieben 03 Januar 2010 - 13:27

Ich bin erst auf Seite 14. Aber ein interessanter Start in die Zukunft. Der Stromgenerator wird von Schweinen angetrieben, die über Joche mit einem Göpelwerk verbunden sind. :aliensmile: Und schon habe ich ein neues Wort gelernt. Mir gefällt der locker lässige Erzählton von Harkaway. Ich lese gerade auch "Limit" von Schätzing, und durch den Verlgleich wird mir erst bewusst, wie aufgesetzt und gestelzt die Sprache von Schätzing doch wirkt. (Das Buch gefällt mir trotzdem). Gruß Markus

#10 Stefan9

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Geschrieben 03 Januar 2010 - 14:25

Hi zusammen,

ich bin auf Seite 80.

Mal allgemein:
Zunächst mal finde ich es ausgesprochen mutig, die -Ich - Perspektive zu wählen. Damit beraubt man (der Autor) sich
so allerlei Möglichkeiten, muss doch der Erzähler immer am Ort des Geschehens sein oder kann nur indirekt über andere Figuren die Story voran bringen, was wiederum wenig authentisch wirkt. Man (der Leser) ist nicht so dicht dran, kann der Erzähler doch nur von aussen berichten und nicht in die Figuren hinein schauen. Dem geschuldet ist das zweite Kapitel mit der Biographie ein ganz grosser Wurf.


Die ersten beiden Kapitel:
Hat wer einen roten Faden gefunden? Wer ist Protagonist? Wer ist Antagonist?
Ich könnte nicht mal hinschreiben, worum es in diesem Roman nach 80 Seiten genau geht, hätte ich nicht den Klappentext gelesen.
Gut, ein Haufen verwegener "Helden" soll für ein Himmelfahrtskommando gewonnen werden. Hatte wer den Eindruck, das es sich bis dahin um einen SF Abenteuerroman handelt? Ich jedenfalls nicht. Nach 80 Seiten hat Hawaklar die Story an sich noch nicht sehr weit voran gebracht.

Und jetzt kommts:
Das stört mich (bisher) nicht im Geringsten. Schafft er es doch, die bislang müde Story mit unverschämter erzählerischer Dichte zu füllen. Was hier zum Teil mit Detailverliebtheit und - Hang zum Fabulieren- bezeichnet wurde, ist eine Art Geschwätzigkeit, in die man sich verliebt oder eben nicht. Hier scheint mir der Weg das Ziel zu sein. Viele eingeschobene "Subgeschichtchen" laden zum nach und mitdenken ein.
Das Hawaklar als Philosphie und Politikstudent uns sehr viel mehr mitzuteilen hat als eine 0815 SF Story wird schnell klar.
Die Anspielung mit Cubritannien habe ich leider nicht verstanden. Aber gleichzeitig wird vom Verlust der Kronkolonie Hogkong von 1997 berichtet. Offenbar verändert Hawaklar auch unsere Vergangenheit, wenn ich das richtig gelesen habe. Oder er verwirrt uns, um dem Plot einen noch fiktiveren Charakter zu verleihen.




Pogopuschel
Mir gefällt der locker lässige Erzählton von Harkaway. Ich lese gerade auch "Limit" von Schätzing, und durch den Verlgleich wird mir erst bewusst, wie aufgesetzt und gestelzt die Sprache von Schätzing doch wirkt. (Das Buch gefällt mir trotzdem).


Ist ja witzig. Den Schätzing hab ich auch gleichzeitig hier liegen. Die beiden möchte ich nicht vergleichen wollen, ist doch Hawaklar möglicherweise durch die Übersetzung etwas "glatt geschliffen" worden. Im Übrigen beneide ich Schätzing um seiner sprachlichen Qualitäten. Das ist allerdings reine Geschmacksache.


Grüsse in den Sonntag


Stefan

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#11 hawaklar

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Geschrieben 03 Januar 2010 - 15:00

Gut, ein Haufen verwegener "Helden" soll für ein Himmelfahrtskommando gewonnen werden. Hatte wer den Eindruck, das es sich bis dahin um einen SF Abenteuerroman handelt? Ich jedenfalls nicht. Nach 80 Seiten hat Hawaklar die Story an sich noch nicht sehr weit voran gebracht.


Ich möchte einfach mal klar stellen, dass ich nicht der Autor bin, auch wenn die Vorstellung mir schmeichelt. :aliensmile:


Und jetzt kommts:
Das stört mich (bisher) nicht im Geringsten. Schafft er es doch, die bislang müde Story mit unverschämter erzählerischer Dichte zu füllen. Was hier zum Teil mit Detailverliebtheit und - Hang zum Fabulieren- bezeichnet wurde, ist eine Art Geschwätzigkeit, in die man sich verliebt oder eben nicht. Hier scheint mir der Weg das Ziel zu sein. Viele eingeschobene "Subgeschichtchen" laden zum nach und mitdenken ein.


Das geht mir ja ähnlich. Wenn man sich auf den Erzählstil erst einmal eingelassen hat, dann macht das Buch richtig Spaß. Für mich habe ich den Vergleich mit Moers' "Stadt der träumenden Bücher" gezogen. Das Werk strotzt vor lauter Literaturanspielungen und hat mir wohl deshalb nicht gefallen, weil ich in der Literatur nicht so bewandert bin und viele Insiderwitze nicht verstanden habe. Hier sind die Anspielungen breiter gestreut und nicht so spezialisiert. Das kommt mir eher entgegen.

Das Hawaklar als Philosphie und Politikstudent uns sehr viel mehr mitzuteilen hat als eine 0815 SF Story wird schnell klar.


s. o.

Die Anspielung mit Cubritannien habe ich leider nicht verstanden. Aber gleichzeitig wird vom Verlust der Kronkolonie Hogkong von 1997 berichtet. Offenbar verändert Hawaklar auch unsere Vergangenheit, wenn ich das richtig gelesen habe. Oder er verwirrt uns, um dem Plot einen noch fiktiveren Charakter zu verleihen.


Das empfand ich wiederum als gelungenen Gag. Die Vorstellung dass sich Kuba eigenständig aus der Diktatur befreit um sich dann zu einem vereinten Inselreich mit Groß Britannien und Irland zusammenschließt, die hat doch was. Cubritannien ist halt ein Wortspiel aus Cuba und Großbritannien.

Das Buch wimmelt vor derartig skurrilen Einfällen. Besonders hervorheben möchte ich auch die Diskussion über das Raumfahrtprogramm der Amerikaner und der Chinesen. (Die Amerikaner hatten es leichter, den Mond zu erreichen, weil Amerika auf der Nordhalbkugel liegt, während die Chinesen von der Südhalbkugel einfach den weiteren Weg hatten).

Bearbeitet von hawaklar, 03 Januar 2010 - 15:02.

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#12 Stefan9

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Geschrieben 03 Januar 2010 - 15:22

Hah war klar

das mir das mit der gehörigen portion restalkohol nach dem Jahreswechsel passiert.
Ist doch erstaunlich, welche Verknüpfungen die Synapsen im Gehirn bilden.
Hawaklar-Harkaway.

Sorry, ich hoffe du nimmst es mir nicht Übel.


BTW:
Interessanter Wikieintrag.

Nick Harkaway (eigentlich Nicholas Cornwell, * 1972 in Cornwall, England) ist ein englischer Schriftsteller. Er ist der vierte Sohn des Autors John le Carré. Sein Pseudonym wählte er nach der einer Serie von Abenteuerromanen (Jack Harkaway and his son's adventures in Australia von Bracebridge Hemyng).[1]

Nick Harkaway studierte Philosophie, Soziologie und Politik am Clare College in Cambridge. Anschließend arbeitete in der Filmindustrie, bevor er 2008 bei einem Vorabhonorar von £300.000[2] mit seinem vielbeachteten ersten Roman The Gone-Away World als Schriftsteller in Erscheinung trat.[3][4] Sein Roman wurde 2009 für einen Locus Award in der Kategorie Erstlingsroman und für einen British Science Fiction Association Award in der Kategorie Roman nominiert.[5] Kritiker verglichen ihn mit Kurt Vonnegut und Thomas Pynchon.[6]

Harkaway lebt mit seiner Frau Clare in London und arbeitet an seinem zweiten Buch.[7]




Grüsse


Stefan

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#13 Pogopuschel

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Geschrieben 03 Januar 2010 - 16:04

Kapitel 1 beendet: Mir gefällt, wie Harkklar äh. Hawaway... wie der Autor uns in die Welt einfführt. Er erklärt genug um eine stimmige Atmosphäre zu schaffen, lässt aber genug unklar bzw. belässt es bei mysteriösen Andeutungen, um Neugier auf mehr zu schaffen. Erinnert mich von der Stimmung her, ein wenig an "2033". Man merkt dem Autor seine Cambridgeausbildung schon an. Aber ich meine das nicht negativ.

#14 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 03 Januar 2010 - 17:50

Seite 103:
Spoiler
Nur ein Beispiel für die vielen kleinen Szenen, die mich zum Lachen bringen. Dieses Buch macht total gute Laune und über die lustigen und absurden Einfälle lache ich mich schlapp. Der Schreibstil von Harkaway ist genial. So stelle ich mir gute Unterhaltungsliteratur vor. Allein die Geschichten im Zusammenhang mit Meister Wu - hervorragend. Z.B die Diskussionen um die Geheimnisse im Kampfsport, ob sie gibt oder nicht, ist supergut gelungen.

#15 Amtranik

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Geschrieben 03 Januar 2010 - 21:54

Inzwischen habe ich schon etwas weitergelesen und zu meiner Erleichterung will ich positiv vermerken das sich der Autor der Löschung nähert, und es auch beleuchtet. Ich hänge da noch irgendwie mittendrin daher sag ich sonst nix weiter dazu. Neben all den genannten positiven Seiten des Romans ist bei mir jetzt nach ca 370 Seiten also gut der hälfte des Romans auch eine gewisse Ermüdungserscheinung zu verzeichnen. Mit zunehmender Lesedauer kommen die vielen kleinen Details und Nebensächlichkeiten dann irgendwann nicht mehr ganz so toll herüber und es überwiegt zunehmend der Wunsch das Handlungstempo zu beschleunigen. Sprich.. mir übertreibt es der Autor dann doch ein wenig. Als weiteren negativen Effekt, empfinde ich das von Stefan angesprochene Erzählen aus der Ich-Perspektive und die damit einhergehende Distanz zum Geschehen. Ich jedenfalls habe ständig das Gefühl auf einem Auge blind zu sein, nur die hälfte mitzubekommen und bin auch seltsam unberührt, selbst von manch ergreifender Kriegsszene. Bin mal gespannt wie die Mitleser das so empfinden, ich finde der Autor hat seinem Witz und Detaillreichtum, seinem "Geschwafel" auch etwas geopfert. Man bleibt vom Geschehn seltsam unberührt und ist für meinen Geschmack etwas zu weit weg und das ist ein wenig unbefriedigend. Auf die Dauer ist mir ein Roman der (fast) nur aus originellen, absurden, haarsträubenden, Winkelzügen besteht zu wenig, er opfert die Story seinen sprachlichen Akrobatikübungen so kommts mir mittlerweile vor. Ich muß auch gestehn das ich nicht mit allen diffusen Andeutungen etwas anfangen kann von denen das Buch nur so wimmelt. Erstaunlich ist auch wie lange man sich in einer beliebigen Szene Nebensächlickkeiten widmen kann um dann die Handlung für mehrere Seiten zum Stillstand zu bringen. Hier schiesst er für meinen Geschmack ab und an etwas übers Ziel hinaus, was selbstverständlich mit zunehmender Lesedauer zu mehr Verdruß führt. Ich gehe aber auch nicht davon aus das sich das bis zum Ende noch ändert. Ich erhoffe mir nur das die Erzählung nicht im letzten Kapitel erst wieder zum Anfang zurück findet.

Bearbeitet von Amtranik, 03 Januar 2010 - 21:56.


#16 Pogopuschel

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Geschrieben 03 Januar 2010 - 23:56

Seite 98: Ich bin überrascht. Ich hatte eines dieser schwermütigen Endzeitszenarien erwartet, die in karger Ödnis spielen und in denen die Menschen ihre Unterhosen essen müssen um zu überleben. Stattdessen kommt die Geschichte völlig unbeschwert und lässig daher, mit einer Erzählfreude die sich direkt auf mich als Leser überträgt. Außerdem gibt es Ninjas, und die haben noch keinem Buch geschadet. :o

#17 Pogopuschel

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Geschrieben 04 Januar 2010 - 01:46

Die ersten Seiten des dritten Kapitels - passenderweise an einer Universität - haben es nun geschafft, dass ich bereue dieses Buch begonnen zu haben. Denn mein Semster neigt sich dem Ende zu, die Prüfungen rücken näher und eigentlich sollte ich jetzt mit dem Lernen anfangen. "Die gelöschte Welt" besitzt allerdings sämtliche Kriterien, mich davon abzuhalten. Das Eröffnungsdinner hat mich dermaßen mitgerissen, dass jetzt nur noch eines hilft: Augen zu, und so schnell wie möglich durch.

#18 lapismont

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Geschrieben 04 Januar 2010 - 07:24

Hab heute begonnen. Sehr seltsamer Anfang. Pub-Atmosphäre und Splitterinfos zum Setting. Bin gespannt was es mit der Röhre auf sich hat.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#19 Henrik Fisch

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Geschrieben 07 Januar 2010 - 06:57

Ach Du meine Güte! Ich habe eben mit gefühlter übermenschlicher Kraftanstrengung das erste Kapitel hinter mich gebracht. Und ich hoffe nach dem belanglosen überfrachteten Blabla inständig, dass das nicht so weiter geht. Wir haben erfahren, dass es Bürotrottel verschiedener Kategorien gibt, warum Hersteller von Weihnachtsplätzchenformen zu Monstern mutieren und wie man eine Art „Red Adair“-Truppe mit Trucks motiviert. Also nichts, was die Einordnung in „Fantastik“ auch nur ansatzweise rechtfertigen würde. Einfach nur Blabla. Ach ja, fast wäre es untergegangen: Es gibt auch eine weltumspannende Pipeline, die ein ominöses „FOX“ in die Luft bläst, mit dessen Hilfe die Umgebung der Pipeline ein lebenfreundliches Gebiet bleibt. Wäre das restliche Gesülze nicht gewesen, hätten für diese durchaus interessanten Informationen fünf Seiten gereicht. Bitte, Herr, lass es nicht so weiter gehen! (sonst ist bei Seite 100 für mich Schluss) Bis dennen, Henrik
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#20 Amtranik

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Geschrieben 07 Januar 2010 - 07:38

Ach Du meine Güte!

Ich habe eben mit gefühlter übermenschlicher Kraftanstrengung das erste Kapitel hinter mich gebracht. Und ich hoffe nach dem belanglosen überfrachteten Blabla inständig, dass das nicht so weiter geht. Wir haben erfahren, dass es Bürotrottel verschiedener Kategorien gibt, warum Hersteller von Weihnachtsplätzchenformen zu Monstern mutieren und wie man eine Art „Red Adair“-Truppe mit Trucks motiviert. Also nichts, was die Einordnung in „Fantastik“ auch nur ansatzweise rechtfertigen würde. Einfach nur Blabla.

Ach ja, fast wäre es untergegangen: Es gibt auch eine weltumspannende Pipeline, die ein ominöses „FOX“ in die Luft bläst, mit dessen Hilfe die Umgebung der Pipeline ein lebenfreundliches Gebiet bleibt. Wäre das restliche Gesülze nicht gewesen, hätten für diese durchaus interessanten Informationen fünf Seiten gereicht.

Bitte, Herr, lass es nicht so weiter gehen! (sonst ist bei Seite 100 für mich Schluss)

Bis dennen,
Henrik


Ich prophezeie Dir, das Du den Roman nicht beenden wirst.

#21 lapismont

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Geschrieben 07 Januar 2010 - 08:49

Ja, sieht nicht gut aus für Henrik und Nick. :cheers: Hab mich köstlich amüsiert über den gesprengten Teich. Sehr schön erzählte Erinnerungen. Diese etwas schrägen Plots sind nicht jedermanns Sache, man liest sich rein, oder verzweifelt. Es ist wie Alice im Wunderland oder Faust II - solche phantastischen Zwirbeleien sind Geschmackssache.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#22 Susanne11

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Geschrieben 07 Januar 2010 - 10:42

Hab mich köstlich amüsiert über den gesprengten Teich. Sehr schön erzählte Erinnerungen.
Diese etwas schrägen Plots sind nicht jedermanns Sache, man liest sich rein, oder verzweifelt. Es ist wie Alice im Wunderland oder Faust II - solche phantastischen Zwirbeleien sind Geschmackssache.

Ich mag solche "phantastischen Zwirbeleien" sehr. Obwohl der Ich-Erzähler sich selbst eher als einen etwas ängstlichen Typen präsentiert, kommt der Inhalt/Stil eher respektlos rüber. Diese Schlodderigkeit gefällt mir gut.

Gerade lese ich mich durch das Projekt Albumen (4. Kapitel) durch. Ich will nicht sagen "durchkämpfen", aber es fühlt sich an, als würde man sich im Unterholz einen Weg bahnen. So labyrintische Geschichten mag ich gerne.

#23 Stefan9

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Geschrieben 07 Januar 2010 - 11:23

Hallo zusammen, bin nun auf Seite 150 und ich erlaube mir ein paar kleine Anmerkungen, kann man doch nach 150 S das Opening in den allermeisten Titeln dieses Umfangs als abgeschlossen betrachten. 1 Harkaway bricht alle Konventionen die es " normalerweise" braucht, einen SF Roman zu schreiben. Kein Prolog, der dem Leser einen Rahmen hätte abstecken können. Keine Vorstellung der Protagonisten. Kein roter Faden, geschweige denn in keinerlei Ansätzen erkennbarer Spannungsbogen. Stattdessen "plaudert" Harkaway munter drauf los, ohne Punkt und Komma, einem Waschweib gleich. Wären nicht seine exorbitant ausgebildeten sprachlichen Fertigkeiten, hätte ich bereits zugeklappt. Den Beweis Geschichten, gar SF Geschichten schreiben zu können, konnte er bislang nicht antreten. 2 Hier handelt es sich um einen Titel, der von der Norm ein gehöriges Stück abweicht. Wer kann sich einen Verlag vorstellen, der 300000 Pfund blindes Voraushonorar zahlt? Und dann dafür, dem man angesichts unternehmerischer Zwänge (Gewinnstreben) zunächst nur einen experimentellen Charakter unterstellen kann. Hier öffnet sicher le Carre die eine oder andere Tür. 3 Ich habe keine Ahnung, ob bereits eine Nominierung im Locus Award und British SF Association Award eine Adelung darstellen. Bei mir hat er noch 500 Seiten Zeit. 4 Bevor das alles zu negativ herüber kommt möchte ich doch unbedingt noch festhalten, das "Die gelöschte Welt" mal eine ganz andere Art von Buch ist, die ich gewöhnlicherweise lese. Und ich bin froh, über den Lesezirkel mal diese "Sorte" von Büchern kennen gelernt zu haben. grüsse Stefan

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

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#24 Gast_Frank Böhmert_*

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Geschrieben 07 Januar 2010 - 11:44

Eine Sache, die mir beim Lesen eures Threads einfiel: Diese Besessenheit des Ich-Erzählers für abschweifendste Details ist doch bestimmt ein Gegenstück zum Thema der "Welt ohne Information", oder? Frank, für den 700-Seiten-Romane aber grundsätzlich nicht als Lektüre in Frage kommen (Ausnahmen bestätigen die Regel und wurden allzu oft abgebrochen). (Ich schätze meine Trips kurz & knackig.)

#25 lapismont

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Geschrieben 07 Januar 2010 - 12:29

Eine Sache, die mir beim Lesen eures Threads einfiel: Diese Besessenheit des Ich-Erzählers für abschweifendste Details ist doch bestimmt ein Gegenstück zum Thema der "Welt ohne Information", oder?


Spannende Idee, werde das beim Lesen im Auge behalten.
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#26 Amtranik

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Geschrieben 07 Januar 2010 - 12:32

Ich bin seit gestern mit dem Buch fertig.
Spoiler


#27 Pogopuschel

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Geschrieben 07 Januar 2010 - 17:15

Ich bin jetzt auf Seite 398: so langsam wird es wirklich abgedreht. Ich bin immer noch schwerbegeistert. Vor allem von Harkaway Fabulierlust. Ich finde nicht, dass es einfach blabla ist. Bei mir hat das die Wirkung, dass die Welt und die Geschichte für mich noch tiefer und plastischer wirken. Vieles, was auf den ersten 300 Seiten als planlose Handlungstränge rüberkommt, dient aber einem bestimmten Zweck, der sich bei der großen Löschung und teilweise auch schon vorher zeigt. Ich halte den Autor für einen begnadeten Erzähler, und es ist mir egal, wie hoch der SF-Anteil in der Geschichte ist. Ab der großen Löschung steigt er allerdings rapide an. Den biographischen Teil über den Ich-Erzähler und Gonzo finde ich sehr gelungen. Das ist etwas, was viele SF-Autoren nicht gut hinbekommen. Ich glaube, aufgrund der so unterschiedlichen Meinungen, wird es hier noch eine interessante Diskussion geben.

Bearbeitet von Pogopuschel, 07 Januar 2010 - 17:17.


#28 Kopernikus

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Geschrieben 07 Januar 2010 - 17:41

Ich bin heute endlich mal wieder zum weiter lesen gekommen und habe dabei eine interessante Erfahrung gemacht: 45 Minuten S-Bahn-Fahrt mit diesem Buch vor der Nase haben durchaus das Potential einen in eine Art Trance zu versetzen, man verliert sich immer mehr in endlosen Bandwurmsätzen voller belanglosem Smalltalk und Absurditäten und driftet immer mehr ab (Wirkung und Inhalt des Buches verhalten sich hier durchaus proportional...) Ich bin mir nur noch nicht ganz schlüssig, ob ich das ganze positiv oder negativ bewerten soll... Nach knapp 180 Seiten kann ich bislang nur resümieren: Eine äußerst ungewöhnliche Leseerfahrung, mal sehen was da noch draus wird.

#29 Susanne11

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Geschrieben 08 Januar 2010 - 20:47

Ich bin jetzt auf Seite 398: so langsam wird es wirklich abgedreht. Ich bin immer noch schwerbegeistert. Vor allem von Harkaway Fabulierlust. Ich finde nicht, dass es einfach blabla ist. Bei mir hat das die Wirkung, dass die Welt und die Geschichte für mich noch tiefer und plastischer wirken. Vieles, was auf den ersten 300 Seiten als planlose Handlungstränge rüberkommt, dient aber einem bestimmten Zweck, der sich bei der großen Löschung und teilweise auch schon vorher zeigt.
Ich halte den Autor für einen begnadeten Erzähler, und es ist mir egal, wie hoch der SF-Anteil in der Geschichte ist. Ab der großen Löschung steigt er allerdings rapide an.
Den biographischen Teil über den Ich-Erzähler und Gonzo finde ich sehr gelungen. Das ist etwas, was viele SF-Autoren nicht gut hinbekommen.

Ich bin auf Seite 420 angekommen und schließe mich deiner Meinung vorbehaltlos an. Ein herrlich abgedrehter und unterhaltsamer Roman. Ich habe auch nicht das Bedürfnis formale Bewertungskriterien zu bemühen, sondern freue mich über ein Buch, das eigenständig daherkommt und nicht nur 0815-mäßig irgendwelche ollen Klamotten aufwärmt.
Vor allem gelingt es Harkaway sehr gut diese vielen detailfreudigen Abschweifungen/Ergänzungen harmonisch in den Handlungsfluss zu integrieren. Obwohl das Buch so labyrinthisch ist, lässt es sich fliessend und ohne Stockungen lesen,

Aber ganz offensichtlich scheiden sich an diesem Buch die Geister.

#30 hawaklar

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Geschrieben 08 Januar 2010 - 20:55

...

Nach knapp 180 Seiten kann ich bislang nur resümieren: Eine äußerst ungewöhnliche Leseerfahrung, mal sehen was da noch draus wird.

Dem kann ich mich nur anschließen. Ich bin von dem Buch fasziniert, aaaber mehr als zehn bis maximal 30 Seiten am Stück schaffe ich einfach nicht zu lesen. Irgendwann verliere ich mich total in den Bildern, oder ich überfliege den Text nur und muss diese Stellen oft mehrmals wiederholen, bis ich sie kapiere. Dann lege ich meistens das Buch beiseite.*)

Hat eigentlich dieser Überfall der paramilitärischen Anti-Terror-Einheit gegem Ende des dritten Kapitels noch Konsequenzen? Das war für mich bisher der schwächste Teil des Buches. Dann finde ich es schade, dass sein Sensei gestorben ist (welche Todesvariante es auch immer gewesen ist). Irgendwie hat mir der kauzige Alte sehr gefallen. Hoffentlich hat der Ich-Erzähler mehr von ihm gelernt, als bisher beschrieben wurde.

*) Deshalb glaube ich auch nicht, dass ich das Buch in diesem Monat fertig lesen werde. Zuende lesen werde ich es wohl auf alle Fälle, aber das kann dauern. Manchmal sehne ich mich nach den klaren und einfachen Strukturen von Neal Asher zurück. :rolleyes:

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)



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