38 Antworten in diesem Thema

[simifilm]

Ich poste das mal hier: SKR wird zu einer Lesung nach Zürich kommen, und so, wie's aussieht, werde ich ein Interview mit ihm führen können. Ich habe zwar selber diverse Themen, über die ich mit ihm sprechen möchte, aber falls es von Foristen-Seite Anregungen und Fragen geben sollte, lasst hören.

[simifilm]

Das Interesse hat sich offensichtlich in Grenzen gehalten. Nichtsdestotrotz konnte ich gestern zu meiner grossen Freude eine Stunde mit Robinson zusammensitzen. War ein äusserst anregendes Gespräch. Ich werde Auszüge daraus voraussichtlich demnächst auf meinem Blog veröffentlichen.

[yiyippeeyippeeyay]

Ich habe auf jeden Fall Interesse. Ich hatte diesen Thread seit Tagen bei mir im Browser offen, um jederzeit eine Frage zu formulieren, wenn mir eine kommt. Es kam aber leider keine... Ich finde seine Bücher bis 50 Signs of Rain alle Klasse. -- Mir fällt es immer wieder schwer, mich wie der klassische Fan zu verhalten.

Auf eine Onlineversion des Interviews würde ich mich auf jeden Fall freuen!

[TheFallenAngel]

Auf eine Onlineversion des Interviews würde ich mich auf jeden Fall freuen!

ich auch

[simifilm]

So, das Interview ist online.

Edit: Nun mit funzendem Link.

Bearbeitet von simifilm, 26 September 2014 - 16:18.

[Amtranik]

Vielen Dank für das Interview. Hat mir sehr gefallen.

[derbenutzer]

Ein gelungenes, sehr lesenswertes Interview.

In der Einleitung beschreibst Du die Detailversessenheit Robinsons. Für mich ist diese mit einer von mehreren Gründen, dass er Teile seiner Leserschaft irritiert. Wenn etwa die Erwartungshaltung eines Lesers in Richtung actionbetonter Weltraum-SF tendiert (manchmal stützen Klappentexte solche Annahmen), können Enttäuschungen vorprogrammiert sein.

Letztens bei 2312 konnte man dies gut beobachten. Robinson hat zwar eine schöne, abenteuerliche Handlung geboten, gleichzeitig aber in aller Ruhe wissenschaftliche und gesellschaftliche Erörterungen ausgebreitet.

Wer das nicht goutiert bzw. akzepiert, hat verloren. Bei den naturwissenschaftlich orientierten Schilderungen liefert der Autor detaillierteste Erklärungen, Modelle. Da wird schon mal über mehrere Seiten darüber referiert, wie die ökologisch richtige Besiedelung von Bodenbakterien in Weltraum-Habitaten erfolgen sollte. Mir gefällt so etwas.

Aber zurück zum eigentlichen Thema Robinson & Utopien. Für mich wirklich nicht "tedious" in 2312 ist die Beschreibung einer Art genossenschaftlich organisierten Planwirtschaft, die am Mondragón-Modell orientiert ist und von "Qubits" (fortgeschrittenen Quantencomputern) gesteuert wird. Hier wird ganz klar eine gesellschaftliche Utopie präsentiert, wobei dies (oft) in der erzählerischen Struktur des Romanes geschickt gelungen mit den Kapiteln vorgesetzten essayhaften Einschüben geschieht. Damit wird der eigentliche Fluss der Handlung des Romans nicht allzu sehr mit lehrhaften Ausführungen befrachtet.

Ebenso ist in diesen sogenannten "Auszügen" viel Geschichtliches zu erfahren, was wieder den eigentlichen erzählerischen Aufbau und Hintergrund der Handlung in den Kapiteln erläutert bzw. ergänzt, diesen aber im engeren Sinn nicht unterbricht.

Nebenher, und das stützt auch die Glaubwürdigkeit des Erzählten, gibt es noch immer "ältere" Systeme:

"... Die nach wie vor einflussreichen Reste des kapitalistischen Systems herrschten über weite Teile des Planeten und bewahrten wiederum ihre feudalistischen Altlasten in sich, im ewigen Kampf gegen die Lohnsklaven begriffen und damit auch gegen die horizontalisierte Ökonomie, die sich mit dem Mondragon entwickelt hatte ..."

Anfang des Kapitels "Swan und Zasha" (mit "Planeten" ist die Erde gemeint)

Eine nähere Betrachtung des beschriebenen Gesellschaftssystems in Robinsons 2312 wäre vermutlich (auch) nicht uninteressant.

LG

Jakob

[simifilm]

(Dem Post täte eine HTML-Reinigung gut).

Danke für das Kompliment. Dass die Detailversessenheit nicht jedermanns Sache ist, weiss sicher auch Robinson. Wie er ja auch im Interview sagt: Er weiss, dass er ein komischer Vogel ist. Ich gestehe auch gerne, dass ich je nach Stimmung durchaus mal ganze Seiten querlese, wenn ausführlich die Geologie des Mars referiert wird. Das stört mich aber nicht resp. ich empfinde es zumindest so, dass diese Teile dennoch irgendwie reingehören.

2312 steht bei mir noch bevor. Robinson meinte auch, ich solle das lesen, das sei eigentlich eine Weiterführung der Mars-Trilogie.

[simifilm]

Red Mars wird nun ein TV-Zehnteiler; Spike TV hat die Serie für Anfang 2017 angekündigt.

 

Ich bin sehr gespannt; grundsätzlich liesse sich aus der Mars-Trilogie etwas sehr Interessantes machen. Das Risiko, dass da dabei etwas schief geht, ist freilich beachtlich.

 

Ich habe zufällig vor wenigen Wochen mit Robinson gesprochen, u.a. auch über die Serie, die damals aber noch nicht definitiv bestätigt war. Er steht dem Ganzen neutral bis skeptisch gegenüber. Seine eigenen Erwartungen sind nicht allzu gross, aber er rechnet durch die Serie mit mehr Aufmerksamkeit für die Bücher, was er natürlich gut findet.