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Buchpreise


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27 Antworten in diesem Thema

#1 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 18:06

Ihr Lieben,ich hoffe, ich langweile Euch nicht mit dem hier vorgestellten Thema. Aber als ich zuletzt im Buchladen schmökerte - ein Vergnügen, dem ich seit ungefähr einem Jahr nicht mehr frönte - traf mich fast der Schlag:Alistair Reynolds, „Chasm City“:Großformatiges unhandliches Paperback; Schriftsatz für Blinde, geschätzte Lesezeit 5 bis 7 Tage, Preis: EUR 19,80Entschuldigung, aber hat Heyne jetzt völlig den Verstand verloren? Fast DM 40,00 für ein Paperback? Das zudem auch noch mit kleinerem Schriftsatz durchaus weniger Seiten und damit arme unschuldige Bäume verschlungen hätte? Wer soll das bitte noch kaufen?Wobei allerdings andere Verlage dem in nichts nachstehen:Charles Bukowski, „Hollywood“, rund 250 Seiten, Lesezeit 2 Tage, Preis: EUR 8,90Gut, das ist zugegeben kein SF-Roman; oder zumindest keiner, der in dieses Forum passt. Aber für die inflationäre Preisgestaltung der Verlage ist auch das ein hervorragendes Beispiel. Ich sehe mich wirklich gezwungen öfters bei „Amazon“ die "Gebraucht"-Taste zu drücken oder gleich bei "eBay" zu forschen.Oder wie seht Ihr das?Bis dennen,Henrik Fisch
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#2 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 18:33

Lug und Betrug allerorten?!CHASM CITY ist mit 13 € ausgewiesen, sogar als "Preistipp". Selbst das ist trotz Großformat eine Mogelpackung.Kurz vor er Euroeinführung gab es noch die 19.90DM Schallgrenze, selbst bei dicken Schinken.Dennoch sind die 13€ ja noch hochgerechnet ein Schnäppchen gegen die Klein- und Kleinstverlagpreise, die für sich selbst sprechen.Bei Sachbüchern kann einem allerdings neuerdings die Kinnlade runterklappen. Da kann schon einmal auf einem mittelprächtigen 300-Seiten Taschenbuch 19.90 prangen, Euro versteht sich!

#3 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 19:02

Ja, eigentlich sind mir die Preise für Bücher inzwischen auch zu weit oben angesiedelt.Andererseits kann man ja mal anders rechnen: für den Preis von zwei Kinokarten (insgesamt 4-5 Stunden Unterhaltung) bekomme ich ein Buch, daß mich (hoffentlich) eine Woche fesselt. Oder noch anders: eine Woche nicht rauchen gleich zwei Wochen lesen. Evtl. waren wir alle nur etwas von den günstigen Preisen der Taschenbücher bei großen Auflagen in den letzten Jahren etwas verwöhnt.Zu Ehrenrettung der Verlage muß ich aber auch sagen, daß bei denen soviel vom Verkaufspreis gar nicht hängen bleibt. Nehmen wir mal ein Buch für 20 Euro, dann sieht die Rechnung etwa so aus: Umsatzsteuer: 1,40; Buchhandlesspanne rund: 10,65; Auslieferung: 1,03. Landen beim Verlag erst mal brutto nur EUR 6,92. Dann weiter: Autorenhonorar: 1,31; Druckkosten: 1,86. Verbleiben EUR 3,75. Davon müssen Werbung, Miete, Löhne, Steuern usw. bezahlt werden. Wenn man sich das überlegt fragt man sich, wie der deutsche Buchmarkt eigentlich funktioniert.Nun stehen Verlage nicht gerade im Ruf, am Hungertuch zu nagen, daß ist aber nur die halbe Wahrheit. Wenige große Verlage fahren satte Gewinne ein. Die haben größere Auflagen und sind bis zum erbrechen durchrationalisiert, besitzen zum Teil selber Auslieferungen usw. Das alles senkt die Kosten und erhöht die Gewinne. Die "richtigen" Verlage, und die dürften über 90% ausmachen, stehen mit einem Bein beim Konkursverwalter.Das teure beim Buch ist nicht der Druck von Seiten, das sind Vertrieb, Rechte, Bindung, Umschlag etc. Deshalb mach Verlage lieber dicke Bücher mit großer Schrift, weil dann der Leser denkt, da hat er was fürs Geld bekommen.
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#4 Oliver

Oliver

    Temponaut

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 19:14

Dennoch sind die 13€ ja noch hochgerechnet ein Schnäppchen gegen die Klein- und Kleinstverlagpreise, die für sich selbst sprechen.

Nein. Nicht DIE Diskussion schon wieder. Ich kann aber nicht anders: Was genau meinst Du mit "sprechen für sich selbst"? Und: Du weißt, wie Kleinverlage kalkulieren (müssen) ... ? Alles Gute, --Oliver p.s.: @ Henrik Fisch: Bist Du - D E R - Henrik Fisch? :)
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#5 Ronni

Ronni

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 19:25

Und: Du weißt, wie Kleinverlage kalkulieren (müssen) ... ?

ganz einfach, ersetze in meiner obigen Rechnung Druckkosten mit 5,58.
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#6 Oliver

Oliver

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 19:32

ganz einfach, ersetze in meiner obigen Rechnung Druckkosten mit 5,58.

Zum Beispiel.
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#7 Dave

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 20:13

Nicht DIE Diskussion schon wieder.

Okay, es ist wohl kein Geheimnis mehr, dass ich nicht das Werbeschild für die kleineren Verlage hochhalte. Das ist anscheinend das alte Spiel des Internets, wenig bis gar nichts investieren und maximal profitieren (wollen). Es gibt ein Begriff aus einer anderen Berufssparte, nämlich Überfischung. Das Äusserste aus der Region herauspressen und sich wundern, wenn anschließend alles tot ist. Investition, langfristige Planung, weniger Kurzsichtigkeit wäre vielleicht ein alternative Denkweise. Ich weiß, gut gebrüllt... :biglaugh:

#8 Ronni

Ronni

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 20:20

@DaveMit Verlaub: Wer ein Verlag gründet um das schnelle Geld zu machen ist ein Fall für die netten Männer mit den weißen Kitteln.
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#9 Oliver

Oliver

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 20:24

Okay, es ist wohl kein Geheimnis mehr, dass ich nicht das Werbeschild für die kleineren Verlage hochhalte.

Brauchst Du ja nicht, das mache ich schon. :biglaugh:

Das ist anscheinend das alte Spiel des Internets, wenig bis gar nichts investieren und maximal profitieren (wollen).

Uff.  :) Welcher Kleinverlag macht das denn so? Nochmal die Frage: Du weißt, wie die Kalkulieren müssen..?

Es gibt ein Begriff aus einer anderen Berufssparte, nämlich Überfischung. Das Äusserste aus der Region herauspressen und sich wundern, wenn anschließend alles tot ist.

Come again? :conf: Ich glaube, da hast Du ein falsches Bild. Wer abzocken will, macht bestimmt keinen Kleinverlag auf, das ist viel zu viel Arbeit für viel zu wenig Geld. Nochmal: Welchen meinst Du denn? Alles Gute, --Oliver
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#10 Markus

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 21:37

Ich bin zwar nicht so bewandert mit der Materie und mir ist durchaus klar dass es Kleinverlage sehr schwer haben. Ich rege mich aber darüber auf, wie die grossen teilweise ihre Preise machen 15,80€ für einen Perry Rhodan Silberband mit 400 Seiten finde ich schon happig. Oder 60€ für Herrn der Ringe alte Übersetzung. Dieses Buch hat ja garantier schon vor ewigen Zeiten den Break even erreicht....
Ad Astra !
SHINING

#11 Dave

Dave

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 21:50

Ich denke, ich wäre schlecht beraten, wenn ich auch noch Verlage beim Namen nennen würde. Gern würde ich das Pferd von hinten aufzäumen, wenn es denn ginge.Seltsam, man selbst verdient nichts, der Autor gleich gar nichts, das Endprodukt macht nicht oft den Eindruck, als müsse man es mit Gold aufwiegen. Nur bei den stattlichen Preisen ist man sich stets einig.Ich frage mich, wo die jungen Leute bleiben, die in ihrem Keller zwar keine Luxusausgaben nach Feierabend produzieren, sondern ein wenig herumstümpern, aber Kontakte zu unbekannten Autoren knüpfen und ihr Zeug herausschleudern. Und ich rede hier von ein paar Euros pro Exemplar. Den Leuten würde ich auch ihre Problematik und Überzeugung abkaufen.

#12 Holger

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 22:18

Hallo Henrik!Um auf CHASM CITY zurückzukommen. Das Buch unterliegt der Buchpreisbindung [!] und sollte auch in Deiner Buchhandlung 13 Eus kosten (Preistipp, haha). Stand denn tatsächlich auf dem Buchrücken 19,80 € gedruckt? In die Kleinverlagsdebatte mische ich mich lieber nicht ein.  :P Das die Verlage Probleme haben mag sein, es ist aber auch als Kunde schwer eine derartige Inflation mitzuerleben. Durch den Euro wurden die alten Mauern (TB 20 DM, HC 50 DM) schnell eingerissen. Naja, beim Bäcker ist es noch schlimmer! Ich bin letztlich aber doch Verfechter der Einstellung, die Ronni ansprach: man gibt soviel Geld für Kino, Junkfood, Bier, usw. aus, da kann es nicht verkehrt sein, Verlage zu entlohnen.
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#13 Markus

Markus

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Geschrieben 26 Februar 2003 - 22:23

Mal ne Frage: Wie funktioniert das eigentlich mit der Buchpreisbindung ? Diktiert der jeweilige Verlag den Preis oder wer ? Legt da jemand ne Obergrenze fest ?
Ad Astra !
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#14 Ronni

Ronni

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 08:28

@ShiningDer Verlag ist seit rund einem halben Jahr gesetzlich verpflichtet, einen Verkaufspreis festzulegen. Alle, die an Endabnehmer verkaufen sind verpflichtet, diesen Preis einzuhalten, sonst können sie abgemahnt werden. Davor war es so, daß es den Verlagen frei stand, ein freien oder einen gebundenen Preis festzulegen. War der Preis fest, haben sich die Buchhandlungen, quasi per AGB, über das sog. Sammelrevers verpflichtet, den gebundenen Preis einzuhalten.
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#15 Robert Kerber

Robert Kerber

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 08:45

Mal ne Frage: Wie funktioniert das eigentlich mit der Buchpreisbindung ? Diktiert der jeweilige Verlag den Preis oder wer ? Legt da jemand ne Obergrenze fest ?

Der Verlag setzt den Preis fest. (Preisgrenze ist wie die Schamgrenze eine Sache persönlichen Ermessens.) An diesen ist er nach momentaner Rechtsprechung - Moment, mein Gedächtnis - mindestens 1 1/2 Jahre gebunden. Soll die Preisbindung dann aufgehoben werden, muss er dies in einer Fachpublikation (z.B. Bücherjournal) annoncieren. Kennst du die wunderschönen "Mängelexemplare", bei denen man sich immer wundert, warum sie außer dem Stempel völlig ohne Mängel sind? Das sind auch nichts anderes als Bücher, deren Preisbindung aufgehoben wurde. Tja, die Preisdebatte ist leidig, aber weißt du, wer heute am meisten am Buch verdient? Diejenigen, die man als Leser nie zu sehen bekommt, die Grossisten, sprich KNO, Libri etc., die die Buchhandlungen beliefern. Weil aber die Buchhandlungen, ob kleine, ob große, ob Unabhängige, ob Ketten, im Grunde nur noch beim Grossisten beziehen wollen (kein Witz, alle Bestellungen von Buchhandlungen, ob Hugendubel oder studentisches Lesecafe, die bei meinem Miniverlag einlaufen, kommen über Grossisten), können diese die Preise und Konditionen diktieren. Und wer nicht beim Grossisten gelistet ist, existiert im Grunde nicht. (Hast du schon mal ein Buch bestellen wollen, das erst nach langer Suche in Katalogen auffindbar war und dessen Bestellung der Buchhändler / die Buchhhändlerin säuerlich kommentierte: "Das dauert aber bestimmt zwei Wochen oder länger, bis das geliefert wird."? Das sind die so genannten Verlagsbestellungen. Die nicht gelisteten. Aber ich schweife ab.) Die Abgabe an die Grossisten liegt inzwischen bei 50 Prozent. Das heißt, die Hälfte von dem, was du als Leser bezahlst, kriegen die! Und jetzt fang mal an, mit dem Rest als Verlag zu kalkulieren ... die Miniverlage wären ohnehin pleite, wenn sie sich nicht selbst ausbeuten würden. Schönen Tag, Robert www.das-ganzheitliche-system.de

#16 Oliver

Oliver

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 12:10

Ich denke, ich wäre schlecht beraten, wenn ich auch noch Verlage beim Namen nennen würde. Gern würde ich das Pferd von hinten aufzäumen, wenn es denn ginge.

Warum geht das nicht?! :conf: Oder nenne doch einfach mal ein Buch, bei dem Dir das so gegangen ist. :P

Seltsam, man selbst verdient nichts, der Autor gleich gar nichts, das Endprodukt macht nicht oft den Eindruck, als müsse man es mit Gold aufwiegen. Nur bei den stattlichen Preisen ist man sich stets einig.

Hmpf, wie oft denn noch, das Herstellen dieser Bücher kostet Geld, warum blendest Du das bewußt aus? :conf:

Ich frage mich, wo die jungen Leute bleiben, die in ihrem Keller zwar keine Luxusausgaben nach Feierabend produzieren, sondern ein wenig herumstümpern, aber Kontakte zu unbekannten Autoren knüpfen und ihr Zeug herausschleudern. Und ich rede hier von ein paar Euros pro Exemplar. Den Leuten würde ich auch ihre Problematik und Überzeugung abkaufen.

Auch wenn es da natürlich Schnittmengen gibt, müssen wir doch zwischen Fan- und Kleinverlagen differenzieren. Wichtig aber nochmal: Das alles kostet Geld. Da bist Du, auch bei Fan-Auflagen im dreistelligen Bereich, schnell bei 3-4stelligen Kosten. Und dann nimmst Du einfach die für einzelne Personen (die oft Fans sind) hohen Kosten, teilst sie durch die kleine Auflage und heraus kommt leider fast immer ein recht stattlicher Preis. Von Händlerrabatten ganz zu schweigen... Gerade die kleine Auflage macht so etwas teuer, das ist doch eigentlich ganz einfach, oder? Deshalb ist es zwar nachvollziehbar, aber etwas unfair, wenn Du die Preise mit den großen Verlagen vergleichst. Hier liegt halt leider ein Teufelskreis vor: Kleine Auflagen, dadurch hohe Preise, dadurch wenig Käufer, dadurch kleine Auflagen usw..  :P Es ist IMHO unbestreitbar, dass die kleineren Verlage die Szene bereichern. Aktuelles Beispiel: Frank Festa hat "Declare" von Tim Powers angekauft, weil da die großen Verlage mal wieder gepennt haben. Noch Fragen? :P Alles Gute, --Oliver
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#17 Dave

Dave

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 15:52

Hallo Oliver,was mir insgesamt ein wenig mißfällt, ist, dass es anscheinend fast ein Tabuthema ist, einmal Preisgestalltungen bei kleineren Verlagen zu hinterfragen. Als ob es selbstverständlich wäre, sich mit dem Griff in die Brieftasche als Förderer zu betätigen. Wenn ich einen Laden in der Innenstadt aufmache, dann muß ich mich gänzlich hineinknien, Räumlichkeiten mieten, womöglich Angstellte einstellen, horende Versicherungen berappen und kontinuierlich in Werbung investieren. Dennoch kann ich nicht mal eben das vielfache an Preisen verlangen, damit ich überlebe.Wenn ich mir dann Kleinstverlage anschaue, die evtl. nebenberuflich und ohne großartige Räumlichkeiten, sowie nahezu mit null Werbekosten tätig werden, dann braucht man wohl nur noch eins und eins zusammenzählen, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht.Wenn man dann noch bedenkt, dass man noch 50% an die Grossisten abtreten kann,wie Robert bemerkte, darf man ja auch mal vorsichtig fragen: Wie soll das möglich sein, wo doch gar nichts verdient wird?

#18 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 27 Februar 2003 - 16:34

Dave hat mich dazu gebracht, mich zu registrieren. Ihr dürft Euch bei ihm bedanken.Wie ich sehe, ist reichlich Aufklärungsbedarf nötig. Also fange ich ganz von vorne an.Der Vergleich mit dem Geschäftslokal hinkt. Ich halte es für wenig wahrscheinlich, dass eine Bank einen Kredit vergibt, wenn man mit der Wahnsinnsidee kommt, einen Verlag aufbauen zu wollen. Und wer gleich zu Beginn sein Kaptial auf einmal in ein solches Selbstmord-Unternehmen steckt ist größenwahnsinnig.Dir ist aufgefallen, dass das SF-Programm bei den großen Verlagen immer kleiner wird? Dass die großen Verlage fast alle in den roten Zahlen sind? Als kleiner Verlag erreicht man sein Publikum übers Internet oder verschiedene Vertriebspartner. Man ist also nicht in den Kaufhäusern oder an der Tankstelle vertreten, d.h. die Auflagen sind niedriger. Bedeutend niedriger. Die großen der kleinen Verlage - beschränken wir uns auf den Bereich der Phantastik - fahren eine Auflage, die zwischen 1000 und 2000 Stück liegt. Manchmal sogar darunter. Diese haben aber bekannte Autoren und bekannte Serientitel, können anders kalkulieren als das Mittelfeld bei den kleineren Verlagen. Diese bringen es auf vielleicht 500 Stück - maximal. Die kleinsten verkaufen vielleicht 20-100 Stück pro Titel. Nehmen wir einen Bleistift und rechnen wir. Verlag Oktobernebel verlegt Titel A. Autor und Zeichner verzichten aufs Honorar. Oktobernebel druckt DER MÖRDER MIT DEM KLUMPFUSS, Endpreis 6,00 EUR. 100 Stück zum Preis von je 2,50 EUR macht Druckkosten von 250 EUR. 10 Stück nimmt Vertriebspartner Z ab. Einnahme: 30 EUR. Vertriebspartner Y nimmt 5 Stück ab. Einnahme: 15 EUR. 20 Stück werden bei einem Con oder via Direktverkauf eingenommen. 120 EUR Einnahmen. Einnahmen insgesamt: 165 EUR, Differenz: 85 EUR. Die der Verleger sicher irgendwann sieht, wenn die restlichen Exemplare verkauft werden. Mittlerweile sind aber die ersten Rezensionen aufgetaucht und Oliver Naujoks warnt vor dem Kauf des Titels). Diese Rechnung triffft sicher nur auf die kleinsten Verlage zu, aber sie ist typisch. Worauf ich hinaus will: die Druckkosten sind höher, je niedriger die Auflage ist und die Rabatte für die Vertriebspartner muss man auch einkalkulieren.Das Argument, es so zu machen wie jeder Geschäftsinhaber in der City mit seinem Lokal würde dahin führen, wohin es die meisten Geschäftsinhaber in der City führt: in die Pleite. Verlage wie Wilbert haben gemeint, es so machen zu müssen. VW ist angetreten mit der Meinung, 10.000 Hefte verkaufen zu können.Bis hierhin soll das für den Anfang reichen. Wenn Du sagst, GENOTYPE 1 ist mit 6,90 EUR zu teuer - wenn ich halbwegs klar im Kopf wäre, müsste ich den Preis _höher_ ansetzen. Wenn Dir solche Bücher zu teuer sind - okay. Aber wirf den Machern nicht indirekt vor, die Kunden abzocken zu wollen. Ich kenne keinen Verleger, der das tut. Keinen. Mir war zuletzt ein Taschenbuch zu teuer, habe mich statt für die reguläre Ausgabe für die Sonderausgabe entschieden und 6 EUR statt 8,95 EUR bezahlt. Ich sage auch, dass MIR das Kino zu teuer ist und hole mir lieber ein paar DVDs. Aber Kinobetreiber sind für mich deshalb keine Abzocker.

#19 Ronni

Ronni

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 16:37

@Dave

was mir insgesamt ein wenig mißfällt, ist, dass es anscheinend fast ein Tabuthema ist, einmal Preisgestalltungen bei kleineren Verlagen zu hinterfragen. Als ob es selbstverständlich wäre, sich mit dem Griff in die Brieftasche als Förderer zu betätigen.

Natürlich darf man die Preisgestaltung von kleineren Verlagen hinterfragen. Nur die Antwort dürfte mit wenigen Ausnahmefällen immer sein: Da ist nicht viel zu machen. Viel weiter oben habe ich schon mal eine Überschlagsrechnung zur Buchkalkulation gemacht. Selbst wenn Du jetzt mal vom bestmöglichen ausgehst und von einem Buch bei einer 3000er-Auflage (und das sind dann schon die Großen der Kleinen) je Buch ein Euro hängenbleibt, sind das halt "nur" 3000 Euro. Wenn Du jetzt von einem Vollzeitjob ausgehst und von der Arbeitszeit, die ein Verleger ins Buch steckt, dann noch die üblichen Nebenkosten eines Selbständigen mit einrechnest, ist das so ein toller Stundenlohn nun auch nicht mehr (nun gut, auch nicht an der Armutsgrenze). Das ist aber das Optimum. Viel eher werden bei Kleinverlage 500 Exemplare verkauft, es bleibt kein Euro hängen aber die Arbeit ist die gleiche. Wenn ich putzen gehe, verdiene ich mehr.

Wenn ich einen Laden in der Innenstadt aufmache, dann muß ich mich gänzlich hineinknien, Räumlichkeiten mieten, womöglich Angstellte einstellen, horende Versicherungen berappen und kontinuierlich in Werbung investieren. Dennoch kann ich nicht mal eben das vielfache an Preisen verlangen, damit ich überlebe.

Wenn Du etwas verkaufst, was es nicht überall gibt, kannst Du die Preise durchaus höher ansetzen. Viel anders ist es bei Kleinverlagen auch nicht.

Wenn ich mir dann Kleinstverlage anschaue, die evtl. nebenberuflich und ohne großartige Räumlichkeiten, sowie nahezu mit null Werbekosten tätig werden, dann braucht man wohl nur noch eins und eins zusammenzählen, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

Das stimmt vielleicht für Fanverlage. Bei Shayol fließen aber z.B. 10% des Brutto-Umsatzes in die Werbung. Die Lagerräume müssen bezahlt werden, die Zinsen für die Druckkosten usw.

Wenn man dann noch bedenkt, dass man noch 50% an die Grossisten abtreten kann,wie Robert bemerkte, darf man ja auch mal vorsichtig fragen: Wie soll das möglich sein, wo doch gar nichts verdient wird?

Ein Verlag tritt keine 50% an die Grossisten ab, weil man die so lieb hat. Die Grossisten sagen: Gib uns 50%, sonst kannst Du Deine Bücher per Bauchladen verkaufen.
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#20 elvis

elvis

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 16:37

Tach miteinander!Ich finde die Preise (keine Erfahrung mit Kleinstverlagen!) angemessen;wenn man sich ganz pragmatisch den Preis pro Stunde Spass,Entspannung,Ablenkung,Lerneffekt ausrechnet, ist man echt gut dabei.Da würde ich sogar sagen, das z.B. Chasm City echt ein saugutes Preis/Leistungsverhältnis hat. Und da ist jetzt der langfristige, "persönliche" Gewinn nicht mit eingerechnet. Noch weiter verbessern lässt sich das natürlich durch mehrfaches Lesen eines Buches.Und damit kommen wir zu meinem Anliegen:Mir geht es so, dass ich ein einmal gelesenes Buch beim zweiten Mal oft nach ca. 1/3 abbreche, weil "ah, jetzt passsiert das, dann dass, das läuft darauf hinaus und ach nee, dann fang ich doch ein neues an." Wie liegt denn eure Hauptmotivation, Bücher mehrmals zu lesen? Worauf achtet ihr beim zweiten Lesen besonders? Die Entwicklung der Charaktere, weil man weiss, wo sie enden wird? Oder Stilmittel des Autors, die man beim ersten Mal überlesen hat, weil man zu sehr in der Geschichte "drin steckte" oder die man erst im Nachhinein einordnen kann?Würde mich interessieren. Ich hoffe, einen solchen Thread gabs noch nicht.Falls doch, bitte ich um Verzeihung und wäre für den Link dankbar.Grüße,elvis

#21 Oliver

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 17:09

Mittlerweile sind aber die ersten Rezensionen aufgetaucht und Oliver Naujoks warnt vor dem Kauf des Titels.

Danach kaufen die Leute dann wahrscheinlich erst recht. :P @Dave: Natürlich darf man die Preispolitik hinterfragen, ein Tabu-Thema ist das nicht. Aber, mit Verlaub, wenn Dir jetzt schon so einige Leute hier gesagt haben, dass Bücher verlegen Geld kostet, warum rückst Du dann nicht von Deiner Meinung ab, dass Kleinverlage Abzocker wären? Guido hat es Dir vorgerechnet, ich habe Dir erzählt, dass natürlich die Kleinen sich der abschreckenden Wirkung ihrer hohen Preise bewußt sind (Stichwort: Teufelskreis) und Ronni hat Dir erklärt, dass es praktisch keinen finanziellen Spielraum gibt, reicht Dir das denn noch nicht? Deshalb _mußt_ Du diese Produkte noch lange nicht kaufen und auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du dann kein "Förderer" bist (denn das Argument zieht nicht, so argumentiert auch nur ein (hier AFAIK absenter) einziger Kleinverleger, und der krebst (deshalb?) am Existenzminium herum), aber, da Dir jetzt einige Leute einen Blick "hinter die Kulissen" gegeben haben und Dir vorgerechnet haben, dass es keine Abzocke ist, kannst Du das denn nicht wenigstens jetzt einsehen? Der Vorwurf ist wirklich ungerecht und unfair. @Henrik Fisch: Die Homepage in Deinem Profil verrät mir: Ja, DER Henrik Fisch. :P
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#22 Markus

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 17:29

@Shining Der Verlag ist seit rund einem halben Jahr gesetzlich verpflichtet, einen Verkaufspreis festzulegen. Alle, die an Endabnehmer verkaufen sind verpflichtet, diesen Preis einzuhalten, sonst können sie abgemahnt werden.

Das heisst aber für mich dann auch im Umkehrschluss der Verlag kann seinen Preis so wählen wie er will und die anderen MÜSSEN zu diesem Preis verkaufen. Klar das Gesetz der Marktwirtschaft verhindert das "normale" Bücher zu teuer verkauft werden. Aber was ist den Z.b. mit dem von mir angespochenden Herrn der Ringe. Der Preis kann doch nur so hoch gehalten werden wegen der Buchpreisbindung. Das Gegenteil sieht man ja z.B. im Augenblick in England wo sich alle versuchen gegenseitig beim Preis für Harry Potter 4 zu unterbieten. Es gibt einige Bucher, die meiner Meinung nach viel zu teuer sind. Trotzdem sehe ich natürlich dass ein Harry Potter oder Herr der Ringe, die rel. teuer verkauft werden, auch dazu beitragen, das andere Bucher ÜBERHAUPT erscheinen. Die Bestseller finanzieren eben die anderen Bücher. Das ist dann denke ich auch das Problem der kleinen Verlage. Die müssen Ihre Preise auf hohem Niveau halten da sie keine Bestseller zur Refinanzierung haben. Durch zu hohe Preise (da kenne ich auch Kleinverlage) bleiben die Kunden aber weg. @Robert: Bei uns hier hat eine rel. grosse Buchhandlung ihren Hauptsitz. Deren Angebot an Büchern von Kleinverlagen ist sehr gut, wie ich finde. Dort hab ich auch schon Bücher gekauft die sonst nur über das Internet zu beziehen waren. @Elvis: Meisstens lese ich ein Buch erst Jahre später zum zweiten mal. Dann hab ich meisst soviel vergessen, dass ich dann auch bis zum Ende durchhalte.
Ad Astra !
SHINING

#23 Ronni

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 17:40

@Shining

Das heisst aber für mich dann auch im Umkehrschluss der Verlag kann seinen Preis so wählen wie er will und die anderen MÜSSEN zu diesem Preis verkaufen. Klar das Gesetz der Marktwirtschaft verhindert das "normale" Bücher zu teuer verkauft werden. Aber was ist den Z.b. mit dem von mir angespochenden Herrn der Ringe. Der Preis kann doch nur so hoch gehalten werden wegen der Buchpreisbindung. Das Gegenteil sieht man ja z.B. im Augenblick in England wo sich alle versuchen gegenseitig beim Preis für Harry Potter 4 zu unterbieten.

Richtig, die Verlage können den Preis wählen, den sie möchten. Der Preisbindung existiert aber faktisch nur gegenüber dem Leser (auch wenn im Gesetzt eigentlich was anderes steht). Würde die Preisbindung fallen, wären die kleinen Buchhandlung (ja die, die sich den Arsch für ihre Kunden aufreißen) die leidtragenden, weil da dann kaum einer mehr kauft. Die großen Ketten haben auch mit Preisbindung schon die besseren Karten, da sie billiger einkaufen. Würden die dann die günstigeren Einkaufpreise an die Leser weitergeben, würden die sich im ersten Moment freuen. Langfristig dürfte das aber dazu führen, daß Du in den Ketten nur noch die "Schnelldreher" bekommst und die kleinen Buchhandlungen nicht mehr da sind.

Kleiner Literaturtip zu dem Thema:
André Schiffrin, Verlage ohne Verleger - Über die Zukunft der Bücher
(Berlin: Wagenbach, 2000)
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#24 Dave

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Geschrieben 27 Februar 2003 - 18:36

Hallo Guido,meine Nörgelei hatte also doch einen Nutzen, schön von Dir zu hören!Hoi Oliver,Der Vorwurf, dass ich ungerecht und unfair bin, ist gerechtfertigt. Ich besitze nicht das nötige Insiderwissen, um ein sachkundiges Urteil fällen zu können. Leider habe ich kein Beispiel dafür gefunden, wie man es jemand besser hinbekommen hätte.Ich gelobe Besserung und hoffe, unklare Äusserungen durch stichhaltigere Argumente ersetzen zu können.Viele GrüßeDave

#25 Holger

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Geschrieben 28 Februar 2003 - 02:50

Huhu Elvis.Soweit ich weiß gibt es noch keinen Thread zu "Mehrfachlesegewohnheiten". Da das Thema hier zugunsten der Preisdebatte unterging: mach doch einen neuen Beitrag auf! :P
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#26 heino

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Geschrieben 25 August 2003 - 21:11

also, ich umgehe dieses Problem meist dadurch, daß ich bei Remittenden-verkäufen zuschlage. Meist findet man da sehr gute Sachen für unverschämt wenig Geld. Wenn es sich allerdings um ein Buch handelt, auf das ich schon ewig warte oder einen neuen Autor, dem ein Hit zu gönnen ist (wie bei Eschbach, als ich ihn für mich entdeckte), gebe ich auch durchaus viel Geld für ein Buch aus.@Elvis:diese Diskusion läuft momentan auch bei SF-Fan.de, wobei die meisten (auch ich) sagen, daß sie Bücher selten mehrmals lesen, weil es einfach zu viele Sachen gibt, die man noch nicht kennt.

Bearbeitet von heino, 25 August 2003 - 21:13.


#27 Zeitreisender

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Geschrieben 17 September 2014 - 20:50

Zur Buchpreisbindung gehört auch die unverschämte Lieferzeit mancher großen Buchhandelsketten. Ist das normal, das man für englische Bücher 2-3 Wochen warten muss, weil es erst importiert werden muss? Wo ist denn das tolle vereinte Europa? Ein kleiner Buchhändler - das ist in Ordnung, wenn es so lange dauert - aber bei diesen Ketten?

Amazon-sei-Dank gibt es Alternativen! Eingefügtes Bild

#28 T. Lagemann

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Geschrieben 21 September 2014 - 09:25

Hallo zusammen, für einen Mal-gucken-ob-mir-das-Buch-gefällt Kauf wären mir 19,80 zu viel, aber für einen Roman, den ich unbedingt lesen möchte, gebe ich das Geld gerne aus. Ich bekomme ja etwas dafür. Und wenn es wie im Eingangsposting 5-7 Lesespaß sind, ist das sogar richtig, richtig viel. Nämlich bis zu einer Woche gute Unterhaltung für 4,- bis 2,70 pro Tag. Im Dönervergleich: So einer kostet mehr und ist schneller weg. Natürlich sind Gebrauchtbücher eine tolle Alternative. Kosten weniger, bieten den gleichen Spaß. Noch besser sind Bücherschränke und Book Crossing - da gibt es den Lesespaß für umsonst. Aber da gibt es nicht immer das, was ich gerne hätte. Vor allem jedoch nichts neues. Zum Entlasten des Budgets nutze ich sie natürlich trotzdem. Apropos Budget: Da wir kein Auto haben (ein Liter Treibstoff kostet wie viel? Und was hat er mal gekostet? Haben die Ölkonzerne den Verstand verloren?), haben wir einiges an Geld "über". Nein, Diboo, du bekommst es nicht, es sei denn, du bietest dafür ein tolles Buch als Gegenleistung! Zusammengefasst: Würde ich Chasm City haben wollen, würde ich über den Preis nicht nachdenken. Viele Grüße Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Im Westen nichts Neues


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