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4. Lüdinghauser Hörbuchtag - Ein Bericht


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4 Antworten in diesem Thema

#1 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 13 Juli 2011 - 15:54

Am letzten Wochenende fand - wie mir schien, von der breiten Öffentlichkeit relativ unbeachtet - der 4. Lüdinghausener Hörbuchtag ( http://www.hoerbuchtag.de )statt.
Mit der Burg Vischering (fußläufig von Lüdinghausen aus erreichbar) wurde eine optisch interessante Location gewählt und auch organisatorisch kann man Beate Barth und ihren Helferlein von der ausrichtenden Firma 'Pit&Land' keinen Vorwurf machen. Vielleicht wurde im Vorfelde (auch im Web) zu wenig geworben, vielleicht liegt Lüdinghausen einen Tick zu weit von den üblichen Hörbuchhandelsrouten entfernt, zumindest hätte dieses Event meines Erachtens deutlich mehr Beachtung verdient gehabt.

Anstelle der angekündigten Nicole Engeln führte der kurzfristig berufene Dirk Hardegen ( http://www.ohrenkneifer.info ) mit unwiderlegbarer Präsenz durch das weitgefächerte Programm.
Start war um 12.00 Uhr auf der Burg. Da ich um 11.oo Uhr mein Zimmer im Hotel räumen musste, hatte ich noch ausreichend Zeit, mir die Innenstadt von Lüdinghausen anzuschauen. Das war allerdings schnell geschafft. Ein Highlight wäre sicherlich die 'Hörbar' gewesen, die ebenfalls von
'Pit&Land' geführt wird und in der man sich über alle aktuellen, gewesenen und kommenden Hörspiele und Hörbücher schlau machen kann. Das ganze mit flauschigen Sesseln eingerichtet, in denen man in den zahlreichen Hörproben auditieren kann. Aber natürlich war es Sonntag und die gesamte Belegschaft hatte eh wichtigeres zu tun - ab 12 auf der Burg!

Der Eintritt lag übrigens bei 15 Euro. Eine Menge Holz, doch beinhaltete der Preis eine Ausgabe der Hörbuch-Fibel inklusive einem innenliegenden Hörbuch. In Summe sicherlich in Ordnung, aber ein wenig preiswerter hätte es dann doch sein dürfen.

Und da war ich nun, schaute beim Aufbauen der Verkaufsstände zu, sah die Prominenten eintrudeln und dann ging es auch schon los. Die ersten Programmpunkte waren nicht so ganz mein Interessengebiet, aber im Inneraum der Burg gab es Kaffee und Kuchen (für Bares)
und so konnte man es sich bei heiter bis sonnigem Wetter gut gehen lassen.
Zwischenzeitlich schlenderte ich zu den einzelnen Events und lauschte so ziemlich allein und exclusiv der Premiere der Audio-Bluray von 'Das Boot' in 5.1 und mit den Tonspuren (inkl Musik) des Films, neu vertont (also gesprochen) von Herbert Grönemeier himself. Sehr empfehlenswert.

Ich hab dann im sonnigen Innenhof ein bissl an meinem neuen Buch geschrieben und irgendwann war es halt später und es starteten die Programmpunkte, die ich um nichts in der Welt hätte versäumen wollen. Mangels Zuhöreranzahl zog die Aktion komplett in den Innenhof um und so wurde mit Headset und einem Lautsprecher gelesen.
Ich saß so in der ersten Reihe. :-)

Ein erster Hörgenuss war die Lesung von Uve Teschner. Das Thema 'Düsseldorfer Stadtsagen' klang nach müder Langeweile, doch die lebendige Stimme und die schelmische Erzählweise Teschners machten aus einem vermeintlich trockenen Stoff ein echtes Hörerlebnis.
Zum ersten Mal an diesem Tag fand ich meine Investition bestätigt.

Danach las Michael Nolden aus seinem Roman 'Zwei Wochen'. Das Hörbuch wird eigentlich von jemandem anders gesprochen und ich muss leider sagen: Das ist wohl auch gut so. Michael Nolden zeigte leider allzu deutlich den Unterschied zwischen Wollen und Können. Eingerahmt von den Vollbluthörbuchprofis gab er eine etwas traurige Gestalt ab, las (gefühlt) auch noch viel zu lange und machte mit seiner Interpretation seines eigenen Krimis wenig Werbung, das Hörbuch käuflich zu erwerben. Sorry, Michael!

Ein ganz anderes Kaliber fuhr Gordon Piedesack danach mit seinem Auszug von 'Weiche Ziele' aus der 'Terminal 3'-Reihe von Autor Raimon Weber auf. Im Hörbuch teilen sich Florian Halm, Nicolas Böll, Detlef Bierstedt (die deutschen Synchronstimmen von Jude Law, Val Kilmer und George Clooney) den Job, die 3 Protagonisten der spannenden Handlung einzusprechen. Doch eigentlich hätte einer genügt: Gordon Piedesack! Der Sprecher machte die Bedrohung durch den herrlich durchgeknallten Amokläufer in spe hörbar, spürbar, greifbar. Ganz großes Kino... für die Ohren!

Wieso ich dort war?
Mein Marathon-Thriller 'Boston Run' wurde von Johannes Steck ( http://www.johannes-steck.tv )eingesprochen und war (ich bin da nicht völlig neutral :bigcry: ) der Abschluss und das Highlight der Veranstaltung. Das lag aber zu 95% an der mitreißenden Interpretation durch Johannes und zu 5% an meiner Story. ;)
Auf jeden Fall hatte ich schon bei den Textproben ( höret auf: http://www.flatart.de ) ein wenig Pippi in den Augen und wollte diese Live-Premiere auf jeden Fall miterleben.
Und Johannes Steck zeigte, was ein echter Profi kann. Während die anderen Sprecher von zumeist mit großer Schrift bedruckten A4-Ausdrucken vorlasen, nahm Johannes das Paperback und feuerte seine Sprachkunst in gekonnten Kapitel-Salven auf die mittlerweile angewachsene Hörerschar ab.
Ich als Insider des Textes erwartete so den ein oder anderen Verhaspler, doch die 3 Probekapitel meines Thrillers brachte er mit Bravour und Elleganz in die Ohren der Anwesenden. Eine wirklich gelungene Interpretation eines echten Könners. Da wurde das Auge feucht. :-)

Am Ende hat Dirk Hardegen alle Sprecher nochmals vorgestellt, Applaus gab es reichlich und hintenan konnte man sich seinem Lieblingssprecher zum persönlichen Interview
nähern. Mein Objekt der Begierde war natürlich Johannes Steck, da im Vorfelde alles per Internet und über den Verlag lief, Johannes in München und ich in Hamburg lebe, kam es so zum ersten Aufeinandertreffen vonAutor und Sprecher. Was soll ich sagen: Johannes ist super sympathisch und ein sehr angenehmer Gesprächspartner. Neben ein wenig Fachsimpelei konnten wir auch über Sport und Familie plauschen. Aber das wird natürlich nicht verraten.

Auch mit Uve Teschner durfte ich noch ein paar Sätze wechseln und auch er war ein interessanter und sympathischer Gesprächspartner. Gordon Piedesack war leider schon auf dem Sprung und irgendwann fuhr auch meine Bahn (die ich im gestreckten Galopp gerade noch erreichte).
Am Ende gab es noch schnell ein Foto von Johannes und mir und natürlich von 'Boston Run' - dem Hörbuch. Ein Autogramm habe ich von 'meinem Sprecher' natürlich auch bekommen.

Insofern ein sehr interessanter und am Ende kurzweiliger Tag in der Provinz. Bleibt zu wünschen, dass der 5. Lüdinghausener Hörbuchtag im nächsten Jahr besser besucht sein wird.
Es lohnt sich nämlich!

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#2 Nadine

Nadine

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Geschrieben 13 Juli 2011 - 16:40

Danke für deinen Bericht, Frank!

Ein erster Hörgenuss war die Lesung von Uve Teschner. Das Thema 'Düsseldorfer Stadtsagen' klang nach müder Langeweile, doch die lebendige Stimme und die schelmische Erzählweise Teschners machten aus einem vermeintlich trockenen Stoff ein echtes Hörerlebnis.

Uve liest wirklich klasse und ich hoffe, er wird in Zukunft vielleicht was in Richtung Fantasy oder SF machen. Ich höre ihm immer gerne zu.
Die Welt ist übrigens ziemlich klein: Die Texte für die Düsseldorf-Sagen sind von mir :bigcry:

Grüße,
Nadine

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#3 methom

methom

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Geschrieben 13 Juli 2011 - 18:19

Wirklich ein schöner Bericht. Und auch schön, dass du so eine schöne Begegnung mit deinem eigenen Werk hattest. (Und jetzt kaufe ich mir einen schönen Thesaurus, um ein paar Synonyme für "schön" nachzuschlagen.)

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#4 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 13 Juli 2011 - 21:05

die welt ist ein dorf :-)
hier noch ein paar schnappschüsse

http://www.buchmarkt...e-ambiente-.htm

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#5 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 17 April 2014 - 10:57

Kleiner Nachtrag meinerseits: den 5. Lüdinghauser Hörbuchtag hat es nie gegeben. 2012, 2013 nicht. Und für 2014 steht da wohl auch nix an.
Schade drum.

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.



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