Ein paar astrophysikalische Fragen...
#31
Geschrieben 10 August 2013 - 12:31
LG
Jakob
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#32
Geschrieben 10 August 2013 - 12:49
Laut Raum-Zeit Podcast mangelt es nicht am Werkstoff (Nanotubes) aber an der Länge einer Faser. 10 cm müssten erreicht werden, dann könnte man daraus angeblich ein Seil herstellen, mit dem man die nötige Länge und Festigkeit für eine Erstinstallation schaffen. Das scheint erstmal der Knackpunkt zu sein.Das wäre natürlich auch eine Sache, die Erwägung verdient(e). Nur, die Werkstoffe dazu bedürfen noch einer Optimierung.
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/
#33
Geschrieben 12 August 2013 - 21:53
Wär doch glatt was für ein Kickstarter-Projekt. Ist halt nur die Frage, wie lange es dauert, bis man die benötigten 10 (100?) Milliarden zusammen hat...Wenn durch irre Situationen paar Milliarden Dollars auf meinem Konto landen, mache ich genau zwei Dinge:
Erstens: dieses Konzept mit den Teleskopen.
Ich würde das Geld in den Bau eines Space Elevator stecken. Sobald der funktioniert, kann man viel Zeug viel billiger hoch bringen. Dann kommen die richtig großen Teleskope und Sonden schon fast von allein dahin, wo man sie am liebsten haben möchte.
Zu der Verfilmung von Hyperion gab es ja schon mal Pläne. Allerdings sieht es mittlerweile danach aus, dass diese Pläne vorerst auf Eis liegenZweitens: lanciere ich eine gediegene Verfilmung von Simmons' Hyperion Gesängen.
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
#34
Geschrieben 12 August 2013 - 22:51
[...]
Zu der Verfilmung von Hyperion gab es ja schon mal Pläne. Allerdings sieht es mittlerweile danach aus, dass diese Pläne vorerst auf Eis liegen
Ist mir bekannt, lieber Seti. Allerdings wären da wirkliche Könner angeraten. Wenn da ein ein Shrike-dominierter Splatter-Film daraus würde: entsetzlich!
Da hätte ich dann ein Bedürfnis, über das ich aufgrund der Forenregeln und rechtlicher Bestimmungen maßgeblicher Staaten gar nicht reden will bzw. darf
Alastair Reynolds schrieb in einem lesenswerten Vorwort zu den Romanen sinngemäß über das große Kino, das wir in aller Breite und Buntheit im Kopf haben, wenn wir prächtige Geschichten lesen.
So gesehen: Ich warte auf Milliarden Dollars, danach sehen wir weiter.
Als Gedankenspiel könnt Ihr mir ruhig Regisseure und/oder Drehbuch-Autoren nennen, die dies schaffen könnten ...
LG
Jakob
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#35
Geschrieben 13 August 2013 - 11:56
Angenommen, du willst in 10 Lj Entfernung auf einem Planeten noch Objekte mit 100 km Ausdehnung als Punkt erkennen können, brauchst du eine Basislinie von ungefähr 10 km. Dabei können die beteiligten Teleskope selbst sehr klein sein. Größenordnung 1 Meter (davon hängt die Lichtstärke des Teleskops und damit die nötige Belichtungszeit ab)
Faszinierend, dass mit so "wenig" Aufwand solche Auflösungen möglich sind.
Aber könnte man tatsächlich Details auf Planeten erkennen? Würde das Licht des zugehörigen Sterns nicht alles überstrahlen? Ungefähr so, als würde ich versuchen, ein Flugzeug zu fotografieren, dass aus meiner Perspektive "neben" der Sonne fliegt.
Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha
#36
Geschrieben 13 August 2013 - 12:44
"Überstrahlen" ist ja ein (atmosphärischer) Streueffekt, also nein. Im Vakuum kann man von einem "idealen" Strahlengang ausgehen und den Stern einfach ausmaskieren.
Faszinierend, dass mit so "wenig" Aufwand solche Auflösungen möglich sind.
Aber könnte man tatsächlich Details auf Planeten erkennen? Würde das Licht des zugehörigen Sterns nicht alles überstrahlen? Ungefähr so, als würde ich versuchen, ein Flugzeug zu fotografieren, dass aus meiner Perspektive "neben" der Sonne fliegt.
#37
Geschrieben 13 August 2013 - 14:31
Ah, logisch. Danke."Überstrahlen" ist ja ein (atmosphärischer) Streueffekt, also nein. Im Vakuum kann man von einem "idealen" Strahlengang ausgehen und den Stern einfach ausmaskieren.
Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha
#38
Geschrieben 16 April 2014 - 20:15
Ist dunkle Materie "fühlbar"?
Soweit ich das verstehe, ist dunkle Materie im Prinzip unsichtbar, da sie weder Licht reflektiert noch absorbiert. Trotzdem muss sie doch eigentlich über eine, nun ja, materielle Form verfügen, oder? Ist ja schließlich Materie. Und die wäre doch dann eigentlich ertastbar (wobei ich nicht unbedingt den menschlichen Tastsinn meine, sondern Apparate an Sonden etc.). Das Problem ist: wenn mich nicht alles täuscht, beruhen doch sowohl die Wahrnehmung von Licht, als auch die Wahrnehmung von im weitesten Sinne Formen auf Vorgängen, denen die elektromagnetische Wechselwirkung zugrundeliegt. Und eben diese Grundkraft der Physik scheint doch bei dunkler Materie nicht messbar zu sein, oder?
War dunkle Materie schon immer dunkel?
Mir ist natürlich klar, dass alle Materie beim Urknall entstanden ist, aber der Großteil der Elemente hat sich ja erst im Laufe der Zeit gebildet (wenige Jahrmillionen nach dem Urknall bestand das Universum doch, glaube ich, hauptsächlich aus Wasserstoff und etwas Helium). Nun frage ich mich, ob dunkle Materie etwas ist, dass beim Urknall entstand oder ein (Neben-)Produkt von bekannten oder unbekannten astrophysikalischen Vorgängen sein könnte. Zum Beispiel (Achtung, jetzt wird's spekulativ): Könnten sich "auf der anderen Seite" der supermassiven schwarzen Löcher in den Zentren der Galaxien supermassive weiße Löcher befinden, die dunkle Materie ausstoßen o.ä.?
Bearbeitet von Seti, 16 April 2014 - 20:16.
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
#39
Geschrieben 17 April 2014 - 07:28
Ich bin kein theoretischer Physiker, insofern ist meine Antwort sicher unzureichend. So weit mir bekannt ist, wird die Dunkle Materie aufgrund gravitativer Inkonsistenzen gefordert, d.h. die sicht- und messbare Materie im Universum reicht nicht aus, die gravitativ wirksamen Kräfte zu erklären. Damit wäre auch die einzige Wechselwirkung mit sichtbarer Materie benannt: Gravitation.Ist dunkle Materie "fühlbar"?
#40
Geschrieben 17 April 2014 - 15:59
Im Universum gibt es 4 Kräfte, auch Wechselwirkungen genannt: Die Coulombkraft (elektromagnetische Wechselwirkung), die Starke Kernkraft, die Schwache Kernkraft und die Gravitationskraft. Weitere Wechselwirkungen sind bisher nicht bekannt, und es gibt auch keine (belastbaren) Hinweise auf sie.
Alles, was wir sehen oder ertasten, wird von der elektromagnetischen Wechselwirkung vermittelt, die Photonen sind die Austauschteilchen dieser Kraft.
Dunkler Materie führt keine elektromagnetischen Wechselwirkung aus, ist daher weder sichtbar nach ertastbar. Ein Teilchen der dunklen Materie ist bestens bekannt: Das Neutrino. Nur ist das so leicht, dass es alleine nicht die einzige Sorte an Teilchen der dunklen Materie sein kann, und das, obwohl es so unglaublich viele von ihnen gibt. Durch unseren Körper fliegen in jeder Sekunde erheblich mehr Neutrinos, als wir Atome haben. Trotzdem passiert da nichts, es treten keine Wechselwirkungen auf. Ein Neutrino könnte zum Beispiel durch eine 1 Lichtjahr dicke Bleiplatte fliegen, ohne mit einem einzigen Bleiatom zu reagieren. Wieso findet man in den Neutrinodetektoren dann trotzdem Spuren von Neutrinos? Nun, einfach weil es so extrem viele von ihnen gibt...
Da es schwere Teilchen der dunklen Materie geben muss, die nur durch die Gravitationskraft wechselwirken, hat man eine Reihe von Kandidaten erfunden, aber (noch) nicht nachgewiesen. Beispiele dafür sind etwa WIMPs (weakly interacting massive particles), Axons, oder (von mir favorisiert) Anapole Majorana-Fermionen. Ich vermute, dass man aus 6 Quarks ein AMF Teilchen bauen kann, bin aber weit davon entfernt, die passende Theorie dazu zu formulieren. Seufz.
Guggst du hier:
http://de.wikipedia..../Dunkle_Materie
Die zweite Frage: Dunkle Materie scheint seit der Entstehung des Universums eine zentrale Rolle zu spielen, zumindest würde das Lambda-CDM Modell ohne sie nicht funktionieren.
Guggst du hier:
http://de.wikipedia....mbda-CDM-Modell
Schalom,
Schlomo
#no13
- • (Buch) gerade am lesen:Unitall 24: Der Flug der SPACE QUEEN
- • (Buch) als nächstes geplant:Ren Dhark 46: Geheimsache Schweres Wasser
-
• (Buch) Neuerwerbung: RD46 und U24
-
• (Film) gerade gesehen: Quiqueck & Hämat: PROLL OUT
#41
Geschrieben 17 April 2014 - 17:44
Zum Thema Neutrinos siehe auch:Ein Teilchen der dunklen Materie ist bestens bekannt: Das Neutrino. Nur ist das so leicht, dass es alleine nicht die einzige Sorte an Teilchen der dunklen Materie sein kann, und das, obwohl es so unglaublich viele von ihnen gibt. Durch unseren Körper fliegen in jeder Sekunde erheblich mehr Neutrinos, als wir Atome haben. Trotzdem passiert da nichts, es treten keine Wechselwirkungen auf. Ein Neutrino könnte zum Beispiel durch eine 1 Lichtjahr dicke Bleiplatte fliegen, ohne mit einem einzigen Bleiatom zu reagieren. Wieso findet man in den Neutrinodetektoren dann trotzdem Spuren von Neutrinos? Nun, einfach weil es so extrem viele von ihnen gibt...
http://omegataupodca...no-observatory/
http://omegataupodca...5/94-neutrinos/
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/
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