7 Antworten in diesem Thema

[simifilm]

Bould, Mark: Science Fiction (Routledge Film Guidebooks).
Routledge, London/New York 2012, 239 Seiten.
ISBN-13: 978-0415458108


Kurzbeschreibung
Science Fiction explores the genre from 1895 to the present day, drawing on examples from over forty countries. It raises questions about the relationship between science fiction, science and technology, and examines the interrelationships between spectacle, narrative and self-reflexivity, paying particular attention to the role of special effects in creating meaning and affect. It explores science fiction's evocations of the sublime, the grotesque, and the camp, and charts the ways in which the genre reproduces and articulates discourses of colonialism, imperialism and neo-liberal globalization. At the same time, Science Fiction provides a thorough analysis of the genre's representation of race, class, gender and sexuality, making this text an essential guide for students, academics and film fans alike. Key films discussed include: Le voyage dans la lune (1902) 20,000 Leagues under the Sea (1916) L'Atlantide (1921) King Kong (1933, 2005) Gojira (1954) La Jetee (1962) The Abominable Dr Phibes (1971) Tetsuo (1989) Sleep Dealer (2008) Avatar (2009)


---

Ziemlich überraschend fand ich diese Woche dieses Buch in meiner Post, obwohl ich es gar nicht bestellt hatte, ja noch nicht einmal davon wusste. Wahrscheinlich hat man mir das Buch geschickt — kostenlos notabene —, weil ich von Routledge schon einmal ein Rezensionsexemplar eines SF-Buches, an dem Bould mitgearbeitet hat, angefordert habe (das ich nach wie vor nicht besprochen habe …).

Nach einem allerersten Überfliegen scheint es sich um eine kompakte Einführung in die wissenschaftliche Beschäftigung mit de SF-Film zu handeln. Bould ist dafür zweifellos ein kompetenter Mann, zumindest auf den ersten Blick scheint aber auch nicht allzu viel Neues in dem Buch zu stehen.

Ausführlicheres später.

Bearbeitet von simifilm, 22 Juni 2012 - 12:34.

[simifilm]

Nach viel zu vielen Unterbrüchen bin ich mit dem Buch endlich durch. Dass ich so lange Zeit damit verbracht habe, liegt leider auch am Buch selbst.

Bould kennt erschreckend viele SF-Filme und ist auch in der Theorie extrem fit. Die Fülle der angeführten Filme ist schlichtweg erschlagen. Ich habe noch selten ein Buch zum SF-Film gelesen, bei dem ich so viele der erwähnten Beispiele nicht einmal dem Namen nach kannte. Das geht von frühesten Filmen über indische und türkische Produktionen bis zum Schweizer SF-Film Cargo. In Sachen Theorie wird so ziemlich alles anzitiert, was gut und teuer ist.

Bould will bewusst keine umfassende Theorie des SF-Films präsentieren, sondern blättert in drei grossen Kapiteln zahlreiche Facetten auf. Obwohl ich die Überlegungen hinter diesem Vorgehen durchaus nachvollziehen kann, ist das Ergebnis leider eher mühsam zu lesen. Das Buch entwickelt nie ein längeres Argument, es wirkt vielmehr wie eine Anhäufung zahlreicher Mini-Analysen. Die sind im Einzelnen oft interessant, übers Ganze wirkt der Text aber relativ beliebig, und es ist anstrengend, wirklich dran zu bleiben, da es keinen grossen Bogen gibt.

Zwei seltsame Versäumnisse: Eine Filmographie fehlt (angesichts der zahlreichen exotischen Filme, die Bould anführt, eigentlich unverzeihlich), zudem enthält das Buch keine einzige Abbildung.

Eine ausführliche Rezension wird in der Zeitschrift für Fantastikforschung erscheinen.

[simifilm]

Meine Rezension ist in der aktuellen ZFF erschienen und kann hier runtergeladen werden.

[lapismont]

Auslegerordnung musste ich googeln, fand es (ohne Binnen-R). Immer wieder schön, derartige lokal gebräuchliche Wörter zu entdecken.

[simifilm]

Auslegerordnung musste ich googeln, fand es (ohne Binnen-R). Immer wieder schön, derartige lokal gebräuchliche Wörter zu entdecken.

Das ist kein Binnen-r, sondern ein banaler Tippfehler. War mir nicht bewusst, dass "Auslegeordnung" ein Helvetismus ist.

[lapismont]

Deshalb wäre mir auch nie eingefallen, es Tippfehler zu nenen. Hätte ja eine Variante sein können, die das google-Korpus nicht enthält.

[simifilm]

Deshalb wäre mir auch nie eingefallen, es Tippfehler zu nenen. Hätte ja eine Variante sein können, die das google-Korpus nicht enthält.

Interessanterweise beschwert sich die Rechtschreibprüfung bei beiden Varianten nicht …

[lapismont]

Bestimmt gibt es für diverse Ausleger, etwa Bootsausleger, eine Rechtsnorm, die man eine Auslegerordnung nennen könnte. (Was mein erster Gedanke war)