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Philip K. Dick - Nach der Bombe (2. Lesezirkel)


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38 Antworten in diesem Thema

Umfrage: Bewertung: "Nach der Bombe" (5 Mitglieder haben bereits abgestimmt)

Das Buch insgesamt fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  2. gut (3 Stimmen [60.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 60.00%

  3. durchschnittlich (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  4. mäßig (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Stil und Sprache fand ich:

  1. fantastisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  2. gut (4 Stimmen [80.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 80.00%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Story und Plot fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  2. gut (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  3. durchschnittlich (2 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

  4. mäßig (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Figuren und Charakterisierung fand ich:

  1. fantastisch (2 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

  2. gut (3 Stimmen [60.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 60.00%

  3. durchschnittlich (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Setting und Hintergrund fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  2. gut (2 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

  3. durchschnittlich (2 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Das Buch ist meiner Meinung nach (Mehrfachauswahl möglich):)

  1. Spannend (3 Stimmen [30.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 30.00%

  2. Lustig (1 Stimmen [10.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 10.00%

  3. Anspruchsvoll (2 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  4. Traurig (2 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  5. Actiongeladen (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  6. Erotisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  7. Gruselig (1 Stimmen [10.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 10.00%

  8. Brutal / Vulgär / Obszön (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  9. Langweilig / Grausig / Schlecht (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  10. Eines von PKDs besten (1 Stimmen [10.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 10.00%

Abstimmen Gäste können nicht abstimmen

#31 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 01 Oktober 2012 - 15:24

Ich fands nur total witzig das der einfältige Kerl anstattt was handfestes zu knabbern zu besorgen das total obsolete Papiergeld hortet. Wie er selber darüber nachgrübelt war für mich auf jeden Fall die amüsanteste Stelle des Romanes der zugegen ansonsten ja nicht viel Humor enthält.

#32 lapismont

lapismont

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Geschrieben 01 Oktober 2012 - 18:10

So unterschiedlich sind die Empfindungen.
Eingefügtes Bild
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel R. Delany – Das Einstein-Vermächtnis

#33 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 01 Oktober 2012 - 21:40

Der Originaltitel des Buches heißt: Dr. Bloodmoney or how we got along after the bomb Erschienen 1965 Und dann gibt es einen Film: Dr. Strangelove or how I learned to stop worrying and love the bomb Kam 1964 in die Kinos Inhaltlich haben Buch und Film wenig gemeinsam - außer einem wahnsinnigen Wissenschaftler. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, dass nur Karikaturen von Menschen vorkommen. Mir fiel die ähnliche Struktur des Titels auf, die durchaus ungewöhnlich ist. Heute habe ich Kapitel 13 und 14 gelesen und da war es offensichtlich, dass es nur Karikaturen von Menschen gibt. Jede gewöhnliche Eigenschaft ist überzeichnet, vor allem die an Dummheit grenzende Leichtgläubigkeit und Naivität der Bewohner von West Marin County.

#34 Seti

Seti

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Geschrieben 01 Oktober 2012 - 21:50

Da ich am Wochenende nur wenig Zeit zum Lesen gefunden habe, hänge ich ziemlich hinterher und bin jetzt erst im Schlussspurt (noch vierzig Seiten).

Mittlerweile verstehe ich, warum im Klappentext von Dicks menschlichstem Roman die Rede ist. "Nach der Bombe" ist genau das, was der Titel ankündigt: ein Roman über das Leben nach der Bombe. Nicht mehr und nicht weniger. Im Gegensatz zu "Ubik" oder "Zeit aus den Fugen" gibt es kein besonderes Mysterium, das sich als roter Faden durch die Handlung zieht und das es aufzulösen gilt. Und obwohl manche Charaktere zwar über übernatürliche Fähigkeiten verfügen, wird der Ursprung dieser nicht in dem Sinne hinterfragt, dass mit einer Auflösung am Ende zu rechnen ist. Im Prinzip ist "Nach der Bombe" also 'nur' ein postapokalyptisches Kleinstadtpanorama, das in verschiedenen Szenen über das Leben der Bewohner von Marin County berichtet.

Aber dennoch finde ich den Roman interessant, was zum Großteil an den teils doch sehr absonderlichen und dennoch menschlichen Charakteren liegt. Dick hat schon ein feines Gespür dafür, die Gedankengänge einer Figur so zu vermitteln, dass ihr daraus resultierendes Handeln für den Leser nachvollziehbar erscheint. Selbst wenn es sich dabei um einen wahnhaften Paranoiker wie im Falle von Bluthgeld handelt.

Und nicht zuletzt die typisch dick'schen Situationen machen das Buch für mich lesenswert. Zum Beispiel in Kapitel 13...
Spoiler


-------------------------

Was Stuart angeht:
Also ich finde zwar auch, dass er noch einer der normalsten Charaktere ist, aber was ihn in meinen Augen unsympathisch macht, ist seine konsequente Benutzung der Wörter "Krüppel" und "Missgeburt" Hoppy gegenüber. Nun ist Hoppy ja beileibe kein Heiliger - wie eigentlich keine der Figuren, was sie für mich auch so menschlich macht - aber trotzdem gefiel mir diese Angewohnheit Stuarts überhaupt nicht.

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Dangerfield (warum wurde eigentlich der Name nicht auch eingedeutscht?)

Ich hab irgendwo gelesen (ich glaub, es war der Thread zum ersten "Nach der Bombe"-Lesezirkel), dass Bluthgeld selbst im englischen Original Bluthgeld heißt und sein Name nur für den Titel sozusagen eingeenglischt wurde. Deshalb heißt Dangerfield also nicht Gefahrenfeld...

Bearbeitet von Seti, 01 Oktober 2012 - 21:55.

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#35 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 02 Oktober 2012 - 08:17

Was Stuart angeht:
Also ich finde zwar auch, dass er noch einer der normalsten Charaktere ist, aber was ihn in meinen Augen unsympathisch macht, ist seine konsequente Benutzung der Wörter "Krüppel" und "Missgeburt" Hoppy gegenüber. Nun ist Hoppy ja beileibe kein Heiliger - wie eigentlich keine der Figuren, was sie für mich auch so menschlich macht - aber trotzdem gefiel mir diese Angewohnheit Stuarts überhaupt nicht.

Das gefiel mir gerade gut.
Dick setzt sich einfach über unsere bestehenden gesellschaftlichen Wertvorstellungen hinweg. Für Stuart ist es normal. Für uns ist es eine Art Tabubruch.

Bei genauerem Hinsehen ist es eine zu jeder Zeit und in jeder Gesellschaft übliche Gepflogenheit so etwas zu tun. Man disdriminiert ein Wesen aufgrund eines biologischen Merkmals, das nicht verändert werden.

Mal ganz davon abgesehen ist Hoppy eine Missgeburt - und war in jeder Hinsicht. Er ist ein total gestörter Lügner, er ist gewalttätig und seine Realitätssicht ist stark verzerrt.

#36 Trurl

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Geschrieben 02 Oktober 2012 - 10:57

Das gefiel mir gerade gut.
Dick setzt sich einfach über unsere bestehenden gesellschaftlichen Wertvorstellungen hinweg. Für Stuart ist es normal. Für uns ist es eine Art Tabubruch.

Ein Tabubruch sollte aber in einer Geschichte einen (moralisch bewertbaren) Sinn ergeben. Und ich sehe in diesem Tabubruch keinen Sinn, außer, dass dadurch eine Person unsympathisch wirkt. Allerding entwickelt Stuart sich und er wirkt auf mich zum Schluß relativ ausgeglichen und normal.


Bei genauerem Hinsehen ist es eine zu jeder Zeit und in jeder Gesellschaft übliche Gepflogenheit so etwas zu tun. Man disdriminiert ein Wesen aufgrund eines biologischen Merkmals, das nicht verändert werden.

Nur weil ein irrationales gesellschaftliches Verhalten existiert, heißt das nicht, dass man dieses Verhalten akzeptieren muß oder sollte. Wenn wir eine humane Gesellchaft wünschen, und wenn wir das Ideal verteten, dass wir Menschen nicht danach beurteilen was sie sie sind, sondern was sie tun, müssen wir dafür Sorge tragen, dass Diskriminierungen verschwinden. Denn schließlich kann jeder irgenwann zu einem Ziel einer Diskriminierung werden. Und das will eigentlich niemand.


Mal ganz davon abgesehen ist Hoppy eine Missgeburt - und war in jeder Hinsicht. Er ist ein total gestörter Lügner, er ist gewalttätig und seine Realitätssicht ist stark verzerrt.

Hoppy ist im Gegenteil ein tragischer Fall. Von Geburt an schwerbehindert, in seiner Kindheit wegen seiner Behinderung, für die er nichts kann, ständig angegangen, sogar vom Priester, musste seine Persönlichkeit schon fast zwangsläufig deformieren. Anfangs sah es noch so aus, als würde er sein Schicksal, gegen alle Widerstände, aus eigener Kraft meistern. Doch je stärker seine besonderen zusätzlichen Fähigkeiten zu Tage traten, bemerkte Hoppy, dass er nicht mehr von seinen Mitmenschen abhängig war, außer von ihrer Bewunderung, und er sie im Gegenteil jetzt beherrschen und manipulieren konnte und ... er erkrankte an Selbstüberschätzung und Größenwahn.



Zum Roman im Allgemeinen ...

Ich bin etwas ratlos was ich von alledem halten soll. Für mich ergibt die Geschichte in der Summe wenig Sinn. Der Roman besitzt keine echte Dramaturgie und beschränkt sich auf die Aneinanderreihung von Szenen aus dem Leben nach einem Atomkrieg. Die sind für sich genommen, durchaus hübsch gelungen, aber es ergibt sich daraus kein kohärentes Ganzes. Dick zeichnet ebenfalls kein wirklich realistisches Bild von der Zeit danach, dazu driftet die Geschichte teils zu sehr in phantastische Regionen ab. Manches ist einfach nur grotesk. Für mich hätte er sich das Mutantengedöns z.B. völlig ersparen können. Es nimmt der Geschichten ihren realistischen Gehalt und lässt den Roman teilweise lächerlich erscheinen. Sicher ist das von Dick so beabsichtigt, aber für eine Satire wiederum, ist mir der Roman nicht exakt genug auf den Punkt bezogen der ihm wichtig erscheint und die Figuren nicht überzogen genug gezeichnet, wenn man im Vergleich dazu an den Film, Dr. Strangelove ... von Stanley Kubrik denkt. Mir ist also nicht klar, was Dick mit dem Roman eigentlich aussagen will. Es wirkt alles ein wenig halbherzig. Will er nun die Atomangst karikieren, oder die kleinbürgerliche Welt des amerikanischen Mittelstandes, die Angst vor radioaktiver Verstrahlung auf Korn nehmen, vor Mutationen, genetischen Defekten und Missbildungen? Ich weiß es nicht.


LG Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
  • (Buch) gerade am lesen:Jeff VanderMeer - Autorität
  • (Buch) als nächstes geplant:Jeff VanderMeer - Akzeptanz
  • • (Buch) Neuerwerbung: Ramez Naam - Crux, Joe R. Lansdale - Blutiges Echo
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#37 lapismont

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Geschrieben 02 Oktober 2012 - 11:20

im Nachwort wird angedeutet, dass Dick Optimismus verbreiten wollte. Immerhin hatte damals jeder angst vor dem Atomkrieg. Vielleicht schrieb er gegen eine Lähmung an?
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#38 Susanne11

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Geschrieben 02 Oktober 2012 - 12:57

Nur weil ein irrationales gesellschaftliches Verhalten existiert, heißt das nicht, dass man dieses Verhalten akzeptieren muß oder sollte. Wenn wir eine humane Gesellchaft wünschen, und wenn wir das Ideal verteten, dass wir Menschen nicht danach beurteilen was sie sie sind, sondern was sie tun, müssen wir dafür Sorge tragen, dass Diskriminierungen verschwinden. Denn schließlich kann jeder irgenwann zu einem Ziel einer Diskriminierung werden. Und das will eigentlich niemand.

Es geht nicht so sehr um Irrationalität, sondern darum, was eine Gesellschaft als normalen Wertmaßstab betrachtet. Ich mache mal einige Beispiele die das Ausmass solcher Bewertungen sichtbar machen. Es gibt sie überall und auf allen Ebenen.

In früheren Zeiten: Weil du eine schwarze Hautfarbe hast, darf ich dich als Sklaven halten.
In bestimmten arabischen Ländern: Weil du eine Frau bist, darf ich dich ins Haus sperren und dich zwingen einen Schleier zu tragen und dir das Autofahren verbieten.

In unserer Gesellschaft:
Leichter Fall: Weil Du eine Blondine bist, darf ich dumme Witze über dich reissen.
Schwerer Fall: Weil du ein Kuh oder ein Schwein bist, darf ich dich einsperren, krank züchten, quälen, schlachten und essen.

In Dicks Roman: Weil du behindert bist, darf ich dich als Krüppel und Missgeburt bezeichnen.

#39 Seti

Seti

    Zeitreisebegleiter durch die Windener Höhlen

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Geschrieben 07 Oktober 2012 - 20:14

Ich muss noch meine Bewertung nachreichen...

Stil & Sprache: Gut
Story & Plot: Durchschnittlich
Figuren & Charakterisierung: Gut
Setting & Hintergrund: Gut-

Also es war für mich keines von PKDs besten Büchern, aber insgesamt recht kurzweilig. Außerdem fand ich die vermittelte Botschaft im Vergleich zu den (wenigen) anderen postapokalyptischen Romanen, die ich kenne, sogar verhältnismäßig positiv: Nach der Bombe geht das Leben weiter, wenn auch mit einem "leicht veränderten" gewohnten Gang. Was mir allerdings gefehlt hat, war ein durchgehender roter Faden. Dafür war Dicks Figurenzeichnung - wie eigentlich immer - wirklich gelungen. Um in diesem Punkt Fantastisch zu sein, kamen mir jedoch mMn zwei der interessanteren Figuren (Bluthgeld und Dangerfield) zu kurz. Sprachlich gab es dafür nichts zu meckern. Und auch wenn es der normalste Roman war, den ich bisher von Dick gelesen habe (normal und Dick in einem Satz beißen sich normalerweise Eingefügtes Bild), so hat PKD dennoch selbst hier einige wirklich ausgefallene Ideen.

Insgesamt also Gut mit Abstrichen. Allerdings gefällt mir Dick immer noch am besten, wenn er unser Verständnis der Realität in Frage stellt - wobei ich fairerweise sagen muss, dass dies hier wahrscheinlich deplaziert gewirkt hätte.

Bearbeitet von Seti, 07 Oktober 2012 - 20:47.

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

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