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Iain M. Banks, The Hydrogen Sonata

Iain Banks The Hydrogen Sonata Space-Opera Rezensionen

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#1 derbenutzer

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Geschrieben 16 Oktober 2012 - 14:53

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  • Hardcover: 528 pages
  • Publisher: Orbit (October 9, 2012)
  • Language: English
  • ISBN-10: 0316212377
  • ISBN-13: 978-0316212373
Inhalt:


In Surface Detail, dem letzten Roman von Banks, ging es um virtuelle Höllen. In The Hydrogen Sonata, die Handlung des Werks ist ebenso in der „Kultur“ angesiedelt, geht es im gewissen Sinn um das genaue Gegenteil. Was könnte das sein? – Der Himmel: richtig!

Es ist aber nicht der Himmel irgendwelcher Religionen, sondern eine „reale“ Daseinsform in höheren Dimensionen.
Im Laufe der Milliarden Jahre währenden Geschichte der galaktischen Völker haben so manche von ihnen beschlossen – nach Erreichen einer abgeklärten Reife –, den Weg einer sogenannten „Sublimation“ zu gehen, der sie auf eine Ebene der Existenz hebt, die man mit den beschränkten Mitteln der landläufigen Realität nicht zu begreifen bzw. zu beschreiben vermag.

Die „Gzilt“, ein humanoides Volk der Galaxie, sind unmittelbar davor, diesen Weg zu beschreiten.
Sie sind seit Jahrtausenden mit der der Kultur gut befreundet, und sie waren auch zur Zeit deren Gründung nahezu bereit, sich dieser Gemeinschaft anzuschließen. Im letzten Moment aber machten die Gzilt einen Rückzieher (ca. zehntausend Jahre vor der Handlungszeit des Romans angesetzt).
Warum? Das mag eventuell am „Heiligen Buch“ der Gzilt gelegen haben, das gegenüber den Überlieferungen anderer Völkerschaften eine Besonderheit, genauer gesagt eine Einzigartigkeit aufweist …

Ein paar Wochen vor dem endgültigen Termin der Sublimierung entsteht wegen einer Enthüllung, die mit eben diesem Buch zusammenhängt, eine Krisensituation.

Für ein paar „Minds“ in Raumschiffen der Kultur ist das Grund genug, im (fast) Verborgenen zu ermitteln, was da bei den Gzilts genau los war, denn die Zeit vor der Sublimierung eines Volkes ist immer heikel. Nicht zuletzt deswegen, da andere Völker auf die bald zu erwartenden Hinterlassenschaften der Gzilt schielen …

Fazit:

Für ausgepechte Fans des Autors ist The Hydrogen Sonata sicher Pflicht. Für Leser, die noch keinen der Kultur-Romane von Banks kennen, dürfte es anstrengend werden. Mit wenigen Ausnahmen sind hier die „Minds“ und „Avatare“ über weite Strecken die Protagonisten. Die Art und Weise, wie Banks diese miteinander kommunizieren lässt, ist originell, kann aber verwirren: Geschmackssache.
Ich fand es sehr unterhaltsam. Es gibt beispielsweise eine Passage, in der die Minds zweier Raumschiffe in ungemein höflicher, geschraubter Sprache miteinander diskutieren. Man könnte meinen, dass da zwei Diplomaten Floskeln austauschen. Kurz darauf kracht es …
An Beschreibungen von wirklichem High-Tech herrscht – wie zu erwarten – kein Mangel. Das gleiche gilt für Skurrilitäten, wie man sie von Banks gewohnt ist: Große Weltraum-Opernbühne. Diesmal ist er übrigens bei den Schilderungen der Details von Gewalttätigkeiten eher zahm.
Ich kann den Roman durchaus empfehlen. Allerdings ist er nicht der ideale Einstieg in die Welt der Kultur. Vielleicht kommt Banks nicht ganz an seine besten Werke heran, aber selbst ein durchschnittlicher Banks ist schon ausgesprochen gut lesbar.


LG

Jakob

Bearbeitet von derbenutzer, 27 August 2014 - 21:02.

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#2 Amtranik

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Geschrieben 16 Oktober 2012 - 18:44

Hört sich interessant an. Und wenn man viele Kultur Romane gelesen hat, will man sicher weitere lesen. Allerdings bin ich diesmal froh das es noch bis zur Deutschen Ausgabe dauern wird, denn ich habe es immer noch nicht geschafft "Die Sphären" mal endlich zu lesen.

#3 derbenutzer

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Geschrieben 16 Oktober 2012 - 19:13

Hallo Amtranik,

"Die Sphären" wurde teilweise in diversen Besprechungen schon fast verrissen, was einerseits meiner Meinung nach unfair war (der Roman ist absolut nicht schlecht), andererseits aber zeigt, dass bei Büchern von Banks die Erwartungshaltung bei der Leserschaft manchmal auch in höheren Sphären Eingefügtes Bild angesiedelt ist. Letztendlich spricht das ja für den Autor.

Übersetzt ins Deutsche wird The Hydrogen Sonata ziemlich sicher werden. Auf den deutschen Titel bin ich schon jetzt neugierig. "Wasserstoff Instrumentalstück" wird 's hoffentlich nicht sein ...Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

LG

Jakob

Bearbeitet von derbenutzer, 16 Oktober 2012 - 19:24.

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#4 Amtranik

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Geschrieben 16 Oktober 2012 - 21:11

Hallo Amtranik,

"Die Sphären" wurde teilweise in diversen Besprechungen schon fast verrissen, was einerseits meiner Meinung nach unfair war (der Roman ist absolut nicht schlecht), andererseits aber zeigt, dass bei Büchern von Banks die Erwartungshaltung bei der Leserschaft manchmal auch in höheren Sphären Eingefügtes Bild angesiedelt ist. Letztendlich spricht das ja für den Autor.

Übersetzt ins Deutsche wird The Hydrogen Sonata ziemlich sicher werden. Auf den deutschen Titel bin ich schon jetzt neugierig. "Wasserstoff Instrumentalstück" wird 's hoffentlich nicht sein ...Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

LG

Jakob


Diesen Eindruck teile ich.bezogen auf andere Romane von ihm durchaus. Vermutlich polarisiert er einfach stark. Man mag das Kultur Universum oder man hasst es. Ich bin mir derzeit aber auch noch nicht so sicher ob ich, diverse Stimmen die rufen, er habe seinen schöpferischen Horizont mittlerweile überschritten teilen soll, oder ob ich das für nonsens halte. Definitiv liegen für mich seine erzählerischen Highlights schon über 1 Dekade zurück. Mein Lieblingsbuch so far von ihm ist übrigens Inversions....

Bearbeitet von Amtranik, 16 Oktober 2012 - 21:11.


#5 derbenutzer

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Geschrieben 16 Oktober 2012 - 21:47

[...] Mein Lieblingsbuch so far von ihm ist übrigens Inversions...


Das finde ich hochinteressant, denn viele scheinen dieses eher als "mittelprächtig" einzuschätzen. Mir hat es sehr gut gefallen. Da war auch sehr viel gut vermittelte Stimmung dabei (und vieles mehr).
Ich kann persönlich -- nur so nebenbei -- keinen Lieblings-Roman von Banks benennen, obwohl ich alle seiner SF-Sachen und auch einen guten Teil seiner Mainstream-Publikationen kenne.

Die von Dir erwähnten Stimmen, dass er seinen schöpferischen Horizont mittlerweile überschritten habe: halte ich für Überinterpretation bis Nonsens. Im langjährigen Schnitt wird er schreiberisch meiner bescheidenen Meinung nach sogar besser. Schwankungen wird es bei Autoren immer geben, aber Surface Detail etwa war großartig, und der ist ja nicht sooo alt ...

Ich habe neulich wieder Consider Phlebas gelesen. Noch immer gut -- gar keine Frage --, aber in manchen Teilen wirkt der Roman bei weitem nicht so ausgefeilt, wie seine späteren Werke. Dies bei aller Güte desselben, immerhin wurde dadurch meine Begeisterung für Banks geweckt.

Der Autor ist auch jetzt noch für spektakuläre Überraschungen gut.

LG

Jakob

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