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Künftiger Hanser-Verleger Jo Lendle: »Verlage sind nicht mehr nötig«


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36 Antworten in diesem Thema

#1 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 28 Mai 2013 - 13:19

http://www.literatur...ht-mehr-noetig/

Das ist doch ein trefflicher Aufhänger für Diskussionen.

Ich stelle mal eine Aufgabe dazu: Hanser ist nicht gerade als SF-Verlag bekannt, also:
a) Wie zutreffend sind die Argumente von Herrn Lendle im SF-Bereich?
b) Welche entsprechenden Tendenzen beobachtet ihr in der SF?
c) Was erwartet/befürchtet ihr, wohin die Reise geht?
d) und, schön getrennt von c: Warum findet ihr das gut oder schlecht?

Bearbeitet von Valerie J. Long, 28 Mai 2013 - 13:24.


#2 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 28 Mai 2013 - 13:48

  • Adäquat zutreffend.
  • Eine vergleichbare Entwicklung.
  • In die Zukunft.
  • Es tangiert mich äußerst peripher, ob klassische Verlage eine Zukunft haben.
  • Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Ming der Grausame, 28 Mai 2013 - 13:51.

„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#3 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 28 Mai 2013 - 14:59

Mir hat man gestern und heute 3 SF-Romane angeboten, die es aktuell nur als kindle-eBook gibt. Ob ich die haben will. Nein, möchte ich nicht. Das stützt aber meinen Eindruck, dass viele nur deshalb ein eBook auf den Markt werfen, weil sie bislang nur Absagen bekommen haben oder davon ausgehen, Absagen zu bekommen. (Über die Ausnahmen brauchen wir nicht reden: Titel aus der Backlist, wo der Autor wieder Zugriff hat, etc.).

Bearbeitet von Guido Latz, 28 Mai 2013 - 15:00.


#4 Trurl

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Geschrieben 28 Mai 2013 - 16:01

Mir hat man gestern und heute 3 SF-Romane angeboten, die es aktuell nur als kindle-eBook gibt. Ob ich die haben will. Nein, möchte ich nicht.

Wundert mich nicht. Die große Mehrzahl der selbstverlegten E-Books, in die ich bei Amazon einen Blick hineingeworfen habe, waren in meinen Augen schrottig. Stilistisch eine Zumutung oder inhaltlich enttäuschend. Selbst mit viel freundlichem Zugeständnis kaum lesbar. So etwas will ich nicht haben. Also was bringt mir als Leser die neue Freiheit der (Hobby-)Autoren, wenn die Qualität nicht stimmt?

Deshalb zur Ausgangsfrage, ob Verlage notwendig sind: ja unbedingt.

Es gibt schon heute zu viel Schrott auf dem Markt und der wird sich durch die Selbstverleger noch vermehren, weil dann jede rudimentäre Kontrolle, was überhaupt Wert ist veröffentlicht zu werden, verlorengeht. Im Literaturbetrieb ist doch bereits heute gefühlt mindestens 99% reine Gebrauchsliteratur, an die sich nach zehn, zwanzig Jahren niemand mehr erinnert und verschwinden wird ohne Spuren zu hinterlassen. Wer soll denn den ganzen zusätzlichen Krempel lesen, mit dem selbstverlegende Hobby-Autoren meinen ihre Mitmenschen auch noch quälen zu müssen? Ich finde es nicht schlecht, ja geradezu notwendig, dass es Filter gibt, die im Literaturbetrieb den unlesbaren Müll von dem trennt, was inhaltlich und handwerklich überhaupt lesbar ist.

Ich bin auch nicht sicher ob sich die Autoren wünschen sollten, dass die Verlage in ihrer jetzigen Form verschwinden. Einem Autor bieten Verlage doch auch ein Mindestmaß an sicherem Einkommen und Vorausplanung und auch Entlastung bei den Dingen von denen ein Autor nicht viel versteht. Wenn die ganze Arbeit der Veröffentlichung und Vermarktung am Autor hängt, bzw. wenn er sich um jedes Detail kümmern muss und sei es nur den entsprechenden Dienstleister dafür zu finden, dann weiß ich nicht, ob ihm noch genügend Nerven und geistige Ruhe übrig bleiben, um in seiner eigentlichen kreativen Arbeit erfolgreich zu sein.

Ich sehe auch für mich als Leser keine grundsätzlichen Vorteile, wenn sich die Abläufe in der Herstellung von Büchern in Zukunft vom Verlag hin zum Autor verlagern und befürchte, dass sich die Qualität der Bücher, was die äußere Aufmachung angeht, aber auch inhaltlich, verschlechtern wird, weil sie aus Kostengründen oder mangelndem Know-How schludriger hergestellt werden. Außerdem werden auf den Autor, wenn er zum Hauptorganisator der Buchherstellung wird, mit Sicherheit mehr Arbeit und größere Unsicherheit zukommen. Ganz davon abgesehen, dass sicher nicht alle Autoren diesen Mehraufwand managen können oder wollen.

Wer das dennoch machen will, soll es von mir aus tun, aber ich bezweifle, dass ich als Leser, von den neuen Produktionsbedingungen profitieren werde.

LG Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#5 Nina

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Geschrieben 28 Mai 2013 - 16:51

Gerade wenn das Veröffentlichen an sich so leicht ist wie heutzutage(kostenlos bis zu einem Taschengeld eines Schülers leistbar), gewinnen Verlage noch mehr an Bedeutung. Es kann ja jetzt jeder drucken oder als E-Book verlegen, selbst ein ganz armer Schlucker. Natürlich ist selbstverlegtes Material nicht automatisch schlecht, aber man muss sich da durch sehr viel durchwühlen, bis man auf etwas stößt, das auch nur halbwegs unterhaltsam ist. Jemand, der einfach nur ein gutes Buch lesen will, klinkt sich da aus. Ich verstehe aber auch die Vorwürfe: Ich habe Geschichten veröffentlicht, wo nicht mal mir als Insiderin klar war, wo und wie ich weitere Exemplare bestellen kann. Wie soll das bitte was werden? Eine schlechte Internetseite, die kaum jemand besucht und die in mäßigen Abständen aktualisiert wird, habe ich als Autorin selbst auch. Da brauche ich keinen Verlag, um Kunden abzuschrecken, das kann ich auch selbst hinreichend gut genug. Ich bin da längst nicht überzeugt, dass ich nicht für 99 Cent und ein paar Gratis-Tage bei einem selbstverlegten E-Book (Kurzgeschichte) bei Amazon weniger Leser gefunden hätte. Umgekehrt, schöner, kleiner Verlag; (Über den Rest brauchen wir nicht zu sprechen; Keiner wählt den Selbstverlag, wenn ein Verlagsriese das auch machen würde.) Bei manchen wissen zumindest die eingefleischten Szenisten, dass die Qualität stimmt. Umgekehrt, großer Verlag: Schiebt gute, überzeugende Bücher, aber wo nicht klar ist, ob die auch Gewinn bringen, in die E-Book-Schiene ab. Wo es halt nur ein E-Book ist, also billig zu produzieren und auch nicht weiter groß beworben. Der Autor muss aber zahlreiche Hände küssen, weil der Name eines ach so renommierten Verlags drauf steht. Gänzlich absurd wir das dann natürlich in Community-Aktionen, wo das beste Manuskript erst ermittelt sein will. Fällt es durch, kann man es für eine Veröffentlichung quasi vergessen. Es war ja bereits öffentlich verfügbat. Hat der Autor aber so viele Leute zum Hypen des Buches, dass es gewinnt, würde er wohl überall gut fahren, auch im Selbst- und Kleinverlag. Verlage sind keineswegs überflüssig. Aber mehr denn je muss sich ein Autor mit der richtigen Auswahl beschäftigen. Drucken ist inzwischen Nebensache. Es geht um Marketing und Vertrieb, um eine klare Linie des Verlags, mit der Stammkunden einher gehen. Und selbst renommierte Unternehmen drucken nicht unbedingt, sondern schieben oftmals in dubiose E-Book-Schienen ab. Der Selbstverlag macht auch mitunter echt Sinn. Dafür muss der Autor aber kein weiteres Lektorat benötigen (warum auch immer) und wissen, wie er Bücher verkauft. Ich habe z.B, mal von einer Autorin gehört, dass fast alle Bücher bei Keltenfesten, Mittelaltermärkten und Co. durch ihre persönliche Anwesenheit selbst verkauft wurden und durch den Verlag, der offenbar keinen Zugang zur Zielgruppe hatte, fast nichts. Für so eine Autorin ist es mehr als nur logisch, bye bye zum Verlag zu sagen. Zumal dann die Bücher sogar billiger werden können.

#6 HMP †

HMP †

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 03:16

Ich habe dazu meinen Senf schon vor geraumer Zeit beigetragen: http://www.fantasyguide.de/12436/
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Es gibt immer etwas, wozu es etwas zu sagen gibt. Immer!
  • (Buch) gerade am lesen:Momentan wenig Zeit, sollte aber mal wieder ...

#7 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 07:50

@HMP: Interessanter Kontrast. Würziger Sarkasmus gegen nüchterne Sachlichkeit.

#8 Frank Lauenroth

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 08:39

Also ... ich bin im (vieldiskutierten) Selbstverlag gestartet. Das ist aus heutiger Sicht OK.
Allerdings war meine erste Veröffentlichung grottenschlecht. Möge sie in Frieden ruhen.
Das zweite Buch (das durfte sich m.E. auch so nennen) war besser. Lesenswert tatsächlich, aber weit davon entfernt, professionell und auf irgendeine Weise 'fertig' zu sein.
Das dritte erst war (dank meiner eigenen Entwicklung als Autor) ein Türöffner. Es verkaufte sich als BoD und es verkauft sich immer noch beim neuen (kleinen) Verlag.
Und ich habe mich bei BoD ausgekauft (Stornogebühr des Vertrags über 5 Jahre) , um dorthin wechseln zu können.
Soviel zum Clubgedanken.
Viele (zu viele) veröffentlichen on demand. Aber wenn ein Verlag anklopfen würde, dann werden diese oD-Wurzeln sofort abgehackt.
Wäre das tatsächlich die Entwicklung der Zukunft, dann würde der Filtereffekt (Lektorat) und der Marketingaspekt (was hat Massenpotential) der Verlage wegfallen und der Leser wäre allein auf sich gestellt, sich im bereits jetzt schwer zu überblickenden Buchveröffentlichungsdschungel zurecht zu finden.
Gute Nacht, Marie.
Aber ... es wird (auf Dauer) nicht so bleiben (nach meiner bescheidenen Meinung).

zu deinen Fragen:
a) in der SF: Eigene Zielgruppe - eigene Gesetze. Ich würde den von Herrn Lendle aufgeworfenen Zukunftsentwurf als SF 'abtun' Eingefügtes Bild
http://www.scifinet.org/scifinetboard//public/style_emoticons/default/cool.png in meinem Umfeld nehme ich nur positives wahr: z.B. die Veröffentlichung von N.P.s 'Rache ist eine schwere Schaufel' - solche Story-Sammlungen von etablierten Autoren sind mir willkommen
c) es wird in der Tat mehr Schund geben (interessanter Gegenentwurf zu Lendles Thesen siehe hier: http://www.literatur...ne-alternative/ )
d) wer will, soll. Ich würde es nicht kaufen oder mir für Null Euro auf den Reader ziehen. Es wird sich mit der Zeit relativieren.

Alles wird gut!

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#9 Frank Lauenroth

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 08:42

Ich habe dazu meinen Senf schon vor geraumer Zeit beigetragen:


Dieser Senf hat meine vollinhaltliche Zustimmung! Eingefügtes Bild

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#10 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 09:38

Also ... ich bin im (vieldiskutierten) Selbstverlag gestartet. Das ist aus heutiger Sicht OK.
Allerdings war meine erste Veröffentlichung grottenschlecht. Möge sie in Frieden ruhen.
Das zweite Buch (das durfte sich m.E. auch so nennen) war besser. Lesenswert tatsächlich, aber weit davon entfernt, professionell und auf irgendeine Weise 'fertig' zu sein.
Das dritte erst war (dank meiner eigenen Entwicklung als Autor) ein Türöffner. Es verkaufte sich als BoD und es verkauft sich immer noch beim neuen (kleinen) Verlag.
(...)

Den Türöffner-Effekt kann ich indirekt nachvollziehen.
Ich bin im Selbstverlag gestartet, weil ich meine Online-Leser nicht mehrere Jahre auf die verlangte Druckfassung warten lassen wollte, bis ich einen Verlag gefunden hätte. Meine Recherche dazu war damals eher ernüchternd.
Ich glaube, wenn meine erste Veröffentlichung "grottenschlecht" gewesen wäre, dann hätte ich sie inzwischen zurückgezogen. Zu einer unabhängigen Bewertung könnt ihr ja a3kHH fragen, der hat sie gelesen.
Wenn ich diese ersten Bücher heute noch einmal schreiben würde, würden sie vielleicht an der einen oder anderen Stelle anders akzentuiert sein. (Und natürlich findet man nach jedem Korrekturlauf wieder einen Tippfehler, das ist eine Folge von Murphy's Gesetz.) Aber an dieser Stelle halte ich mich strikt an Heinleins Regeln (siehe z.B. hier). [Natürlich fließen Tippfehlerkorrekuren in nachfolgende E-Buch-Editionen ein.]
Über die Kontakte im Lulu-Forum habe ich jedenfalls eine Empfehlung an meinen kanadischen Verleger bekommen und wurde dort auf Anhieb genommen.

Wäre das tatsächlich die Entwicklung der Zukunft, dann würde der Filtereffekt (Lektorat) und der Marketingaspekt (was hat Massenpotential) der Verlage wegfallen und der Leser wäre allein auf sich gestellt, sich im bereits jetzt schwer zu überblickenden Buchveröffentlichungsdschungel zurecht zu finden.

Ich möchte die Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit meinem Verleger und dessen Lektoren nicht missen. Dies hat mir sehr geholfen, den Markt (Dschungel) zu verstehen.
Immerhin hat diese Zusammenarbeit mir bestätigt, dass meine Geschichten Potenzial haben - und ich postuliere: Was nach der Übersetzung so gut ist, dass die englischen Lektoren mich zu den "besseren" Autoren zählen, kann vor der Übersetzung nicht so ganz schlecht gewesen sein.


Jetzt komme ich mal auf meine eigenen Fragen zurück:

a) Wie zutreffend sind die Argumente von Herrn Lendle im SF-Bereich?
b) Welche entsprechenden Tendenzen beobachtet ihr in der SF?
c) Was erwartet/befürchtet ihr, wohin die Reise geht?
d) und, schön getrennt von c: Warum findet ihr das gut oder schlecht?


Zu a) Nein, Verlage sind nicht mehr nötig - zumindest nicht für Autoren, die ihre Aufgabe ernst nehmen. Autoren, die mal bei einem Verlag waren und sich ausgeklinkt haben, oder Autoren, die sich informiert haben und wissen, wie es geht.

Zu b) Ja, auch ich sehe in der SF die virtuellen Berge von Mist entstehen. Zugleich sehe ich aber in den einschlägigen Sozialen Netzwerken die engagierten Indies, die sich darüber streiten, wie Qualität entsteht, und von denen lesenswerte Werke entstehen. (Beispiel: Lin Welchs Whisperings-Serie.)
Zugleich sehe ich in den Buchhandlungen der Verarmung der Themen zu. Die Titelbilder werden immer ähnlicher, die Inhalte auch. Vampirromanzen, Fantasyhelden mit wehenden Umhängen - ich wende mich immer öfter ab.

Zu c) Der Markt wird es regeln. Es wird weiter viel Mist entstehen, und die guten Sachen haben eine Chance, sich durchzusetzen. Bei Youtube wird auch täglich Schrott eingestellt, na und? Dafür gibt es Leute wie Ming, die sich freiwillig durch den Clip-Berg wühlen und eine persönliche Auswahl weiterempfehlen. Dafür gibt es Reviewer, die bereit sind, auch mal das Buch eines Indies zu lesen und einen Kommentar dazu zu schreiben. Wer einmal einen Reviewer seines Vertrauens gefunden hat, wird dessen Empfehlungen hier und da folgen, so wie beim Weinhändler seines Vertrauens.

Zu d) Ich finde das gut und schlecht zugleich.
Ich finde es gut, dass es kein Marktdiktat der großen Verlage gibt, die uns vorschreiben, was wir lesen dürfen und was nicht.
Ich finde es gut, dass Autoren erst einmal das Schreiben üben und durch SP die Möglichkeit haben, Heinleins Regel Vier zu folgen. Ich finde es gut, dass sie lernen, fertig zu werden, dass Geschichten nicht zu Tode editiert werden - wer meint, es war nicht gut, soll eine andere, neue Geschichte schreiben und diese besser machen.
Ich finde es gut, dass auf diese Weise auch neue Kleinverlage entstehen.
Ich finde es gut, dass ich - zugegeben, mit einiger Sucharbeit - auf diese Weise neue, unverbrauchte Ideen lesen kann.
Ich finde es schlecht, dass potenziell gute Autoren als SP an der Führung durch einen Verlag vorbei rutschen, dass ihnen die Arbeit mit einem guten Lektor fehlt, um ihre Fähigkeiten zu schärfen.
Ich finde es schlecht, dass so viele Menschen so wenig Selbstkritik haben und sich durch die Veröffentlichung auch noch in ihrer Eitelkeit bestätigt fühlen, "Ich bin Autor" - obwohl sie noch nicht einmal in der Lage sind, die Korrekturvorschläge ihrer Textverarbeitung zu berücksichtigen, was ja nun wirklich kein teures Hexenwerk ist.

Und noch etwas Persönliches: Ich finde es schlecht, dass ich bei diesem Thema regelmäßig auf Verallgemeinerungen, Vorurteile und unqualifizierte Kritik stoße. Ich musste lernen, dass man als SP ein dickes Fell entwickeln muss - man kann sich noch so viel Mühe geben, es wird immer Menschen geben, die einen in die "Müll"-Schublade stecken, bevor sie auch nur eine Seite gelesen haben - ja, womöglich bevor sie wissen, dass ich auch zu den SP gehöre. Ich muss damit leben, ich muss es als Ansporn sehen, noch besser zu werden - oder mich irgendwann mit einem Schulterzucken abwenden, diese Menschen sind nicht meine Zielgruppe. Ich kann es den Kritikern nicht einmal vorwerfen, denn meistens haben sie ja Recht...

Bearbeitet von Valerie J. Long, 29 Mai 2013 - 09:41.
Tippfehler


#11 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 15:32

Bei Youtube wird auch täglich Schrott eingestellt, na und? Dafür gibt es Leute wie Ming, die sich freiwillig durch den Clip-Berg wühlen und eine persönliche Auswahl weiterempfehlen.

Zuviel der Ehre. Ich wühle mich nämlich nur durch die Vorauswahl, die mir durch Kollegen und Freunde täglich weiterempfohlen wird. Und je nach Tagesform schwankt selbstverständlich auch mein empfinden, was ich witzig finde – oder auch nicht.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#12 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 16:32

Bei Youtube wird auch täglich Schrott eingestellt, na und? Dafür gibt es Leute wie Ming, die sich freiwillig durch den Clip-Berg wühlen und eine persönliche Auswahl weiterempfehlen.

Zuviel der Ehre. Ich wühle mich nämlich nur durch die Vorauswahl, die mir durch Kollegen und Freunde täglich weiterempfohlen wird. Und je nach Tagesform schwankt selbstverständlich auch mein empfinden, was ich witzig finde – oder auch nicht.

Nun, okay, du kannst dich auf die Vorauswähler stützen - was spricht dagegen, dass ein ähnliches Verfahren auch bei Büchern funktionieren könnte?

#13 Ming der Grausame

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 16:44


Zuviel der Ehre. Ich wühle mich nämlich nur durch die Vorauswahl, die mir durch Kollegen und Freunde täglich weiterempfohlen wird. Und je nach Tagesform schwankt selbstverständlich auch mein empfinden, was ich witzig finde – oder auch nicht.

Nun, okay, du kannst dich auf die Vorauswähler stützen - was spricht dagegen, dass ein ähnliches Verfahren auch bei Büchern funktionieren könnte?

Nichts! Ich vermute sogar stark, dass das eins der Hauptgründe für die Mitgliedschaft in diesem Science-Fiction-Forum ist.
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#14 HMP †

HMP †

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 17:27

@HMP: Interessanter Kontrast. Würziger Sarkasmus gegen nüchterne Sachlichkeit.


Manchmal bin ich so Eingefügtes Bild ...
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#15 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 17:42

Den Standpunkt von Lendl haben auch beispielsweise Kristine Katherine Rusch und Kevin J. Anderson : Blogbeitrag
Ich kann dem nicht vollständig folgen, weil ich als Leser zum Beispiel Atlantis als eine Art Filter benutze : Ich kriege alle Hardcover und werde so auf Romane (und Autoren) aufmerksam, die ich mir vielleicht sonst nie gekauft hätte.
Von daher glaube ich zwar schon, daß es dem traditionellem Verlag an den Kragen geht, denke aber, es wird effektiv zu einer Koexistenz von Verlag und Selbstpulizierer kommen.

#16 simifilm

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 18:25

Den Standpunkt von Lendl haben auch beispielsweise Kristine Katherine Rusch und Kevin J. Anderson : Blogbeitrag
Ich kann dem nicht vollständig folgen, weil ich als Leser zum Beispiel Atlantis als eine Art Filter benutze : Ich kriege alle Hardcover und werde so auf Romane (und Autoren) aufmerksam, die ich mir vielleicht sonst nie gekauft hätte.
Von daher glaube ich zwar schon, daß es dem traditionellem Verlag an den Kragen geht, denke aber, es wird effektiv zu einer Koexistenz von Verlag und Selbstpulizierer kommen.


Es ist ja offensichtlich, dass Lendle von dem, was er da erzählt, nicht 100% überzeugt ist. Andernfalls würde er kaum einen Verlag führen und seine Ausführungen mit den Worten "Wir werden uns anstrengen müssen" beenden. Denn wenn Verlage tatsächlich vollkommen überflüssig werden, nützt auch Anstrengung nichts. Es geht ja wohl eher darum, dass gewisse Dienstleistungen eines Verlags heute nicht mehr zentral sind und dass sich die Verlage deshalb gut überlegen müssen, in welchen Bereichen sie sich hervortun können.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#17 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 18:30

Ich denke, dass Verlage sich überlegen müssen, wie sie die erfolgreichen Autoren weiter an sich binden. Was würde z.B. passieren, wenn Dan Brown oder David Weber sein nächstes Buch selbst herausgeben würde? Würden die Leute dann sagen: "Igitt, selbstpubliziert"? Würde Amazon den Titel verschämt ausblenden?

#18 Ming der Grausame

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 18:33

Es würde mich nicht einmal wundern, wenn es in Zukunft sogar eigenständige Agenturen geben würde, die all die Dienstleistungen anbieten, die ein Selfpublisher so braucht und die früher gewöhnlich von Verlagen übernommen wurden – allerdings zu weit günstigeren Preisen.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#19 HMP †

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 18:33

Ich denke, dass Verlage sich überlegen müssen, wie sie die erfolgreichen Autoren weiter an sich binden. Was würde z.B. passieren, wenn Dan Brown oder David Weber sein nächstes Buch selbst herausgeben würde? Würden die Leute dann sagen: "Igitt, selbstpubliziert"? Würde Amazon den Titel verschämt ausblenden?


Ich denke nicht, dass Brown oder Weber das tun würden. Und selbst wenn, wäre das nicht zu vergleichen.
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#20 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 18:37

Ich denke nicht, dass Brown oder Weber das tun würden. Und selbst wenn, wäre das nicht zu vergleichen.

Zugegeben, ein extremes Beispiel. Ich überlasse es dir, das zu abstrahieren und auf vergleichbarere Fälle zu übertragen.

#21 Tiff

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 18:40

Zur Filterfunktion von Verlagen: Autoren, die wirklich gut sind, sind zwar relativ selten, aber ich denke nicht, dass die in der Masse untergehen. Wirklich gute Autoren werden auch wahrgenommen, mit oder ohne Verleger, aber das bedeutet nicht notwendig kommerziellen Erfolg. Es gibt viele hervorragende Autoren, die mir nicht nur vom Namen her bekannt sind, deren Bücher ich aber nicht haben will, egal wieviel Werbung ein Verlag dafür macht. Wirklich schlechte Autoren erkennt man schon an wenigen Sätzen. Die wegzuclicken ist kaum Arbeit. Auch da brauche ich keinen Verlag, der filtert. Mühseliger ist es bei der Masse an mittelmäßigen Autoren. So einigermaßen schreiben können in Deutschland ja Abertausende. Wo die veröffentlichen, ist mir egal. Es dauert dann aber in der Regel 5-15 Minuten, bis ich zu einer Entscheidung komme. Anregungen hole ich mir z.B. hier aus dem Forum. Ob die Autoren selbst oder ihre Verleger hier Werbung machen, ist mir egal. Außerdem nutze ich noch einige wenige Rezensionsportale. Wenn irgendwo etwas Selbstverlegtes positiv rezensiert wird, habe ich damit kein Problem. Ich muss nur vor dem Kauf eine Leseprobe bekommen. Kaffee-Charly und David Weber bekommen bei mir dieselbe Chance.

#22 Ming der Grausame

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 18:40

Ich denke, dass Verlage sich überlegen müssen, wie sie die erfolgreichen Autoren weiter an sich binden.

J. K. Rowling hat meines Wissens für ihr letztes Buch einen Vorschuss von 3,75 Mio. Euro erhalten. Dan Brown könnte ohne weiteres ähnliche Beträge verlangen – und wahrscheinlich tut er es auch.
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#23 HMP †

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 18:41

Zugegeben, ein extremes Beispiel. Ich überlasse es dir, das zu abstrahieren und auf vergleichbarere Fälle zu übertragen.


Wenn Du mir verrätst, was Du damit sagen wolltest, dann werde ich versuchen zu abstrahieren.
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#24 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 18:57

Wenn Du mir verrätst, was Du damit sagen wolltest, dann werde ich versuchen zu abstrahieren.

Okay. Wie können Verlage sich differenzieren, was können und müssen sie den Autoren anbieten, die glauben, es selbst tun zu können (ggf. mit Hilfe einer Agentur - siehe Mings Beitrag - oder durch Zukauf von Einzelleistungen für Lektorat, Cover etc.)?

#25 C. J. Knittel

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 19:30

Mmmhh... was Ming sagte finde ich interessant. Die Agenturen würden zu Kleinverlagen werden. Es entstünde eine Pyramide. An der Spitze stehen ein paar große Verlage mit großen Autoren. Darunter die breite Masse in Form von Kleinverlagen/Agenturen. Unten die SP, denen fehlendes Lektorat, Korrektorat usw. egal sind. Die würden dann alles überschwemmen, aber ein anspruchsvollerer Leser würde wissen, wo er suchen muss. Keine Ahnung, war jetzt nur so eine Idee...

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#26 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 19:38

Agentur/Kleinverlag als Qualitätssiegel? Wer genug Geld hat, kann sich "einkaufen"? Eine Sorte von "Agenturen" unterhalb der Kleinverlage gibt es bereits - aber man nennt das gemeinhin "Druckkostenzuschussverlag" Nein, ich glaube nicht, dass das Problem damit gelöst ist.

#27 HMP †

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 19:52

Okay. Wie können Verlage sich differenzieren, was können und müssen sie den Autoren anbieten, die glauben, es selbst tun zu können?


Tun die Verlage das nicht bereits? Sie nehmen einem Autor all die Arbeit ab, die nicht seine Aufgabe sind. Vielleicht haben wir ein unterschiedliches Verständnis vom Begriff des Autors. In meinen Augen ist es die primäre Aufgabe eines Autors eine Geschichte/ ein Werk zu verfassen. Dafür sollte er all seine Kraft, sein Zeit, sein Möglichkeiten investieren. Sekundär kommt dann hinzu, dass er die Vorschläge des Lektorats in den Text einarbeitet. Aber auch das ist Schreibarbeit.

Alles, was darüber hinausgeht, hält den Autor von diesen Aufgaben ab. Du bist doch (auch) SP, oder? Rechne mal all die Zeit zusammen, die Du in Vorgänge einbringst, die nichts mit dem Schreiben (layouten, Cover suchen, für Print oder Ebook sorgen usw.) zu tun haben. Und überlege Dir dann, was Du in der Zeit alles hättest schreiben können! Schreibst Du lieber oder verlegst Du lieber? Ich für meinen Teil als Autor schreibe lieber - der Rest ist anderer Leute Aufgabe. Und während die ihre Aufgaben erledigen, kann ich mich weiter der meinen widmen.

Völlig ungeachtet der Tatsache, dass man in der Regel nicht alles gleich gut kann. Man kann nicht all das machen, was an und für sich Spezialisten machen.

Vielleicht wird umgedreht ein Schuh draus: Warum muss ein Autor etwas können wollen, was andere besser können, einfach weil sie die Möglichkeiten dazu haben? Und warum bedient er sich nicht dieser Fähigkeiten?
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#28 C. J. Knittel

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 20:01

Agentur/Kleinverlag als Qualitätssiegel? Wer genug Geld hat, kann sich "einkaufen"?
Eine Sorte von "Agenturen" unterhalb der Kleinverlage gibt es bereits - aber man nennt das gemeinhin "Druckkostenzuschussverlag"
Nein, ich glaube nicht, dass das Problem damit gelöst ist.

Es würde sicherlich auch unseriöse geben.
Aber ich verstehe nicht, wie Du darauf kommst bzw. was Du meinst. Von "einkaufen" war doch nicht die Rede???

Bi-lal kaifa
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#29 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 20:50

@HMP: ich schildere nur meine Interpretation des Artikels. Wieviel Zeit ...? Zu wenig, um groß rauszukommen. Priorität Eins ist das Schreiben. @CJK: Nein, ich habe deinen Gedanken nur fortgeführt.

#30 C. J. Knittel

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Geschrieben 29 Mai 2013 - 21:02

Das habe ich auch nochmal. Wenn jemand für Zusatzleistungen, wie z. B. Lektorat, oder Vertrieb bezahlen würde, hätte das ganze BoD Charakter. Es gäbe dann sicherlich solche und solche Kleinverlage/Agenturen. Sicher auch unseriöse, die erstmal nen Haufen Geld haben wollen, für ein Buch das vielleicht nirgendwo erscheint. Genauso wie solche, die von sich aus alles vorlegen und vernünftig arbeiten. Alles Mutmaßungen. Wir werden sehen, oder auch nicht.

Bi-lal kaifa
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