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Phantastische Bibliothek Wetzlar als Ideensammler


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15 Antworten in diesem Thema

#1 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 07 August 2013 - 16:03

Interessanter Artikel bei Technology Review. "Wir lesen die Zukunft" http://www.heise.de/...ft-1917085.html
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#2 simifilm

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Geschrieben 07 August 2013 - 16:19

Ich habe Le Blanc vor ca. einem Monat kennen gelernt; wir waren beide Teilnehmer einer Podiumsdiskussion und er hat da auch von diesem Projekt erzählt. Ich muss gestehen: Mich hat das gar nicht überzeugt. Der entscheidende Punkt ist in meinen Augen, dass "Ideen" an sich vollkommen wertlos sind. Ich kann Dir unzählige Ideen für tolle Produkte bringen. Das Entscheidend ist aber, daraus dann auch tatsächlich ein Produkt zu bauen, das m Markt funktioniert. Man nehme das Tablet — das Beispiel habe ich damals auf dem Podium auch gebracht: Die Idee ist alt. In SF-Filmen gibt's das schon seit Jahrzehnten und in der Computerindustrie gab es während Jahren immer wieder Versuche, ein solches Gerät zu lancieren. Erst Apple hat es aber geschafft, aus dieser Idee ein Produkt zu machen, das tatsächlich gekauft wird. Damit das klappt, müssen aber viele Komponenten zusammenkommen. Du brauchst z.B. genug leistungsfähige kleine Prozessoren und entsprechende Batterien. Du brauchst ein Interface, und Du musst es richtig vermarkten. Es ist gut denkbar, dass das genau gleiche Gerät ein Flop gewesen wäre, wenn es von einer anderen Firma lanciert worden wäre. Neben dem iPad als erfolgreiche Umsetzung der Idee "Tablet-Computer" hast Du unzählige Produkte, die sich nicht durchsetzen konnten, obwohl die Idee dahinter eigentlich grossartig ist. Ich finde es durchaus aufschlussreich, dass der Artikel die ganze Sache nach einem eher grossspurigen Auftakt dann plötzlich sehr abschwächt. Auf einmal geht es dann doch nicht mehr um neue Ideen …

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
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#3 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 07 August 2013 - 16:46

Ich finde es durchaus aufschlussreich, dass der Artikel die ganze Sache nach einem eher grossspurigen Auftakt dann plötzlich sehr abschwächt. Auf einmal geht es dann doch nicht mehr um neue Ideen …

Na ja, ich interpretiere das eher als Anregung für Forscher, die sich Gedanken zu einem Thema machen wollen und sehen wollen, was sich da in der Literatur so getan hat, weniger als Produktfinder für Startups.

Mal nebenbei, lagern da "nur" deutschsprachige/übersetzte Werke oder auch fremdsprachige?
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#4 My.

My.

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Geschrieben 07 August 2013 - 17:03

Mein persönliches (!) Problem mit der PhB ist auch immer noch, dass sie nicht offen zu sein scheint. Klar, man kann hinfahren und den Leuten dort sicher ein Ohr abkauen. Aber es gibt keinen interaktiven oder in irgendeiner Form fruchtbaren Internetauftritt, und man kommt immer noch nicht auf einigermaßen simplen Wegen (Stichwort: Amazon!) an die Publikationen der PhB. Insofern würde mir die Idee einer Ideensammlung, -datenbank oder wie auch immer eher wie ein schwarzes Loch vorkommen, in das man Ideen hineinwirft, die man dann nie wieder an der Öffentlichkeit sieht (oder von Leuten verarbeitet und verwertet [!], die einen direkten Draht in die PhB haben). My.

#5 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 07 August 2013 - 17:19

Insofern würde mir die Idee einer Ideensammlung, -datenbank oder wie auch immer eher wie ein schwarzes Loch vorkommen, in das man Ideen hineinwirft, die man dann nie wieder an der Öffentlichkeit sieht (oder von Leuten verarbeitet und verwertet [!], die einen direkten Draht in die PhB haben).

Nun ja, sie machen das, was Bibliothekare eigentlich immer schon gemacht haben: Man kommt hin und fragt, ob sie was zu einem Thema haben und die stellen dann was zusammen. Ob man nun das DLR ist oder ein Leser, der alle Bücher über Mayas in Brandenburg Eingefügtes Bild sucht, macht dabei keinen Unterschied.
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#6 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 07 August 2013 - 17:24

Die haben eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die tausende von Büchern durchgeht. Dabei hätten sie einfach Jorge fragen können.Eingefügtes Bild

#7 Seti

Seti

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Geschrieben 07 August 2013 - 18:54

Die haben eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die tausende von Büchern durchgeht. Dabei hätten sie einfach Jorge fragen können.Eingefügtes Bild

Vielleicht arbeitet Jorge ja dort. Bei einer Anfrage spielt sich dann ungefähr folgendes ab, nur mit Büchern... Eingefügtes Bild

http://www.youtube.com/watch?v=KjbQxcGBZ8I

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#8 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 11 August 2013 - 19:52

Die haben eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die tausende von Büchern durchgeht. Dabei hätten sie einfach


ihre Kollegen vom SF-Museum Yverdon kontaktieren können...die haben anno 2004 unter dem Titel Back to the Stars / Retour vers les etoile schon mal etwas ähnliches gemacht (und das ganze dann in einer gleichnamigen Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert).

#9 Naut

Naut

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Geschrieben 12 August 2013 - 06:50

Ich habe Le Blanc vor ca. einem Monat kennen gelernt; wir waren beide Teilnehmer einer Podiumsdiskussion und er hat da auch von diesem Projekt erzählt. Ich muss gestehen: Mich hat das gar nicht überzeugt. Der entscheidende Punkt ist in meinen Augen, dass "Ideen" an sich vollkommen wertlos sind. Ich kann Dir unzählige Ideen für tolle Produkte bringen. Das Entscheidend ist aber, daraus dann auch tatsächlich ein Produkt zu bauen, das m Markt funktioniert.
[...]
Ich finde es durchaus aufschlussreich, dass der Artikel die ganze Sache nach einem eher grossspurigen Auftakt dann plötzlich sehr abschwächt. Auf einmal geht es dann doch nicht mehr um neue Ideen …

Im Kern stimme ich Dir voll zu: Den Unternehmen mangelt es meist nicht an Ideen, im Gegenteil: Vieles verläuft erstmal im Sand, weil einfach kein buissiness case daraus wird.

Trotzdem ist das Projekt für einen Grundlagenforschungsinstitut wie das DLR nicht ganz uninteressant, denn dieses macht ja nicht nur die rein umsetzungsorientierte Forschung, sondern auch die mit einem etwas weiteren Horizont. Da kann es schon interessant sein, was so alles bereits gedacht wurde.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#10 simifilm

simifilm

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Geschrieben 12 August 2013 - 09:28

Im Kern stimme ich Dir voll zu: Den Unternehmen mangelt es meist nicht an Ideen, im Gegenteil: Vieles verläuft erstmal im Sand, weil einfach kein buissiness case daraus wird.

Trotzdem ist das Projekt für einen Grundlagenforschungsinstitut wie das DLR nicht ganz uninteressant, denn dieses macht ja nicht nur die rein umsetzungsorientierte Forschung, sondern auch die mit einem etwas weiteren Horizont. Da kann es schon interessant sein, was so alles bereits gedacht wurde.


Sagen wir mal so: Bislang sind mir in diesem Kontext einfach noch keine Beispiele begegnet, bei denen ich sagen würde, dass es sich tatsächlich um neue Ideen handelt, die so nur in der SF zu finden sind und wo die Idee tatsächlich das Entscheidende ist. Le Blanc hat an der Tagung das Beispiel von Nanorobotern gebracht, die im menschlichen Körper rumdüsen und Krebszellen zerstören. Das mag nun tatsächlich eine Idee sein, die ursprünglich aus der SF stammt. Solche Dinge werden aber bereits seit Jahren erforscht, und es ist für mich ein typisches Beispiel dafür, dass die Idee alleine noch gar nichts taugt. Denn in diesem Fall hängt wirklich alles von der technischen Umsetzung ab, die unglaublich anspruchsvoll ist. Mit dem Formulieren dieser Idee beginnen die Schwierigkeiten erst.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

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Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#11 Ulrich

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Geschrieben 12 August 2013 - 09:47

Simifilm liegt richtig. Was LeBlanc macht, ist bestenfalls Ideenfindung. Der Innovationsprozess umfasst viel mehr Stufen. Alleine bei den Ideen muss noch eine Ideenbewertung erfolgen. Hinzu kommt, dass in Unternehmen manches an Ideen ersonnen wird, was mitunter genauso phantastisch wie SF ist, aber nicht realisiert wird. Science Fiction kann Anregungen geben, für eine Realisierung reicht das nicht.

#12 Naut

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Geschrieben 12 August 2013 - 10:25

Sagen wir mal so: Bislang sind mir in diesem Kontext einfach noch keine Beispiele begegnet, bei denen ich sagen würde, dass es sich tatsächlich um neue Ideen handelt, die so nur in der SF zu finden sind und wo die Idee tatsächlich das Entscheidende ist. Le Blanc hat an der Tagung das Beispiel von Nanorobotern gebracht, die im menschlichen Körper rumdüsen und Krebszellen zerstören. Das mag nun tatsächlich eine Idee sein, die ursprünglich aus der SF stammt. Solche Dinge werden aber bereits seit Jahren erforscht, und es ist für mich ein typisches Beispiel dafür, dass die Idee alleine noch gar nichts taugt. Denn in diesem Fall hängt wirklich alles von der technischen Umsetzung ab, die unglaublich anspruchsvoll ist. Mit dem Formulieren dieser Idee beginnen die Schwierigkeiten erst.

Nanoroboter gegen Krebs und tragbare Computer sind auch eher schlechte Beispiele, weil die Ideenhöhe sehr niedrig und andererseits die Technologiehöhe (also der Aufwand zur Realisierung) sehr hoch ist.

Wie gesagt, ich würde mir eher Ideen vom Kaliber der endless runway erhoffen, wobei die mW nicht aus einem SF-Roman stammt.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#13 simifilm

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Geschrieben 12 August 2013 - 10:28

Nanoroboter gegen Krebs und tragbare Computer sind auch eher schlechte Beispiele, weil die Ideenhöhe sehr niedrig und andererseits die Technologiehöhe (also der Aufwand zur Realisierung) sehr hoch ist.


Meine Rede. Bislang warte ich noch auf Konzepte, bei denen das Verhältnis grundsätzlich anders wäre (und für die man tatsächlich die SF als Quelle braucht).

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#14 Gast_Logan_*

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Geschrieben 26 Dezember 2013 - 10:54

Science Fiction als Vorlage Ideen aus dem Weltall http://www.faz.net/a...l-12720632.html oder (Version für Mobilgeräte) http://m.faz.net/akt...l-12720632.html

#15 Thomas Recktenwald

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Geschrieben 13 April 2014 - 10:14

Jetzt hat auch die ZEIT das Thema entdeckt:

Fantastische Beratung
Thomas Le Blanc inspiriert Unternehmen mithilfe von Science-Fiction-Literatur
von Silke Weber

http://www.zeit.de/2...science-fiction

#16 simifilm

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Geschrieben 30 September 2014 - 13:58

Die phantastische Bibliothek veranstaltet dazu nun eine kleine Tagung.

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