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Kim Stanley Robinson, "2312", offener Lesezirkel

2312 Lesezirkel Kim Stanley Robinson

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52 Antworten in diesem Thema

Umfrage: Umfrage: Kim Stanley Robinson, "2312" (6 Mitglieder haben bereits abgestimmt)

Das Buch insgesamt fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  2. gut (4 Stimmen [66.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 66.67%

  3. durchschnittlich (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  4. mäßig (1 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Stil und Sprache fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  2. gut (2 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  3. durchschnittlich (2 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  4. mäßig (1 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Story und Plot fand ich:

  1. fantastisch (2 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  2. gut (2 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  4. mäßig (1 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

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Figuren und Charakterisierung fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  2. gut (4 Stimmen [66.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 66.67%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

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  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

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Setting und Hintergrund fand ich:

  1. fantastisch (4 Stimmen [66.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 66.67%

  2. gut (1 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

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  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

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Grundidee und Themen fand ich:

  1. fantastisch (3 Stimmen [50.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 50.00%

  2. gut (2 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [16.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 16.67%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

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  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

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Das Buch ist meiner Meinung nach (Mehrfachauswahl möglich):

  1. spannend (3 Stimmen [18.75%])

    Prozentsatz der Stimmen: 18.75%

  2. actiongeladen (1 Stimmen [6.25%])

    Prozentsatz der Stimmen: 6.25%

  3. langweilig (1 Stimmen [6.25%])

    Prozentsatz der Stimmen: 6.25%

  4. anspruchsvoll (4 Stimmen [25.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 25.00%

  5. ruhig (4 Stimmen [25.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 25.00%

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  7. lustig (0 Stimmen [0.00%])

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  8. romantisch (2 Stimmen [12.50%])

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  9. traurig (1 Stimmen [6.25%])

    Prozentsatz der Stimmen: 6.25%

  10. erotisch (0 Stimmen [0.00%])

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  11. vulgär (0 Stimmen [0.00%])

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#1 derbenutzer

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Geschrieben 15 August 2013 - 20:16

Eingefügtes Bild



Kim Stanley Robinson, 2312


Ab 19. August geht es los.

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#2 derbenutzer

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Geschrieben 18 August 2013 - 23:38

Hallo zusammen! Der Lesezirkel ist eröffnet. Bis bald! Jakob

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#3 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 21 August 2013 - 09:21

In Terminator würde ich gerne mal Urlaub machen.

#4 Susanne11

Susanne11

    Temponaut

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Geschrieben 23 August 2013 - 12:28

Mir macht es großen Spaß den Roman zum zweiten Mal zu lesen. Mir sind einige Details aufgefallen, die ich beim ersten Mal nicht so richtig wahrgenommen oder gleich wieder vergessen hatte, die aber schon Hinweise auf den weiteren Verlauf geben.

Liest hier außer mir noch jemand mit? Eingefügtes Bild

#5 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 August 2013 - 12:41

Ja, ich! (S. 50 im Original!) Soweit gefällt es mir auch ganz gut; im Gegensatz zu den Mars-Büchern und Antarctica (die mir alle gut gefielen!), hat Robinson hier scheinbar wieder eine größere humorige Ader eingebaut. Eingefügtes Bild

Das mit der selbstfahrenden Stadt ("Terminator") auf dem Merkur kommt mir irgendwie bekannt vor - hat Robinson die Idee geklaut? (Wenn ja, wäre es eh egal.)

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#6 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 23 August 2013 - 12:51

Ja, ich! (S. 50 im Original!) Soweit gefällt es mir auch ganz gut; im Gegensatz zu den Mars-Büchern und Antarctica (die mir alle gut gefielen!), hat Robinson hier scheinbar wieder eine größere humorige Ader eingebaut. Eingefügtes Bild

Das mit der selbstfahrenden Stadt ("Terminator") auf dem Merkur kommt mir irgendwie bekannt vor - hat Robinson die Idee geklaut? (Wenn ja, wäre es eh egal.)


Ne geklaut nicht. Es gibt aber ähnliches in "der steile Horizont" von Christopher Priest. Sozusagen eine Variation einer älteren Idee.

#7 derbenutzer

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    Phagonaut

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Geschrieben 23 August 2013 - 13:17

Liest hier außer mir noch jemand mit? Eingefügtes Bild


Ja, ich: Bin aber wie yip auch erst (wieder ...) am Anfang und sehe das ganz ähnlich, wie Du es siehst, Susanne.

Fahrende Städte oder andere riesige selbstfahrende Dinger kommen übrigens in paar Romanen vor. In Reynolds Offenbarung (Absolution Gap) fährt auf dem Mond eines Gasriesen ein mächtiges Etwas auch gegen die Rotation um die Wette. Der von Amtranik erwähnte Roman ist natürlich das Musterbeispiel schlechthin ...


Bis bald

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#8 Trurl

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Geschrieben 23 August 2013 - 13:40

Bin auch dabei. Eingefügtes Bild

Habe aber noch nichts Weltbewegendes gelesen.

Die "spannende" Handlung ist es nicht, die einen bei der Stange hält. Plätschert ein wenig dahin. Viel Beziehungsgeplänkel und Selbstreflexionen. Swan ist etwas neben der Spur, weil ihre Oma unerwartet gestorben ist und jetzt kümmert sie sich um das Geheimprojekt das Oma Alex mit ein paar Mitstreitern am laufen hatte. Geht anscheinend um die künftige Machtverteilung im Sonnensystem. Und das hat der Oma anscheinend nicht gefallen, was sich da entwickelt. Aber ein Thriller wird der Roman glaube ich nicht. Das was Robinson beschreibt, ist eher ein Panorama. Durchaus interessant. Eine Zukunft wie ich sie mir vorstellen könnte oder sogar wünsche. Keine Dystopie, aber auch kein Paradies. Die Menschheit hat immer noch Probleme, versucht aber irgendwie klar zu kommen, so wie sie das immer getan hat.

Die sogenannten Auszüge am Ende der Kapitel gefallen mir. Sind so etwas wie Wissenschaftsnotizen aus der Zukunft. Was die Listen sollen, weiß ich nicht. Scheinen manchmal relativ sinnfreie Aufzählungen und dann wieder freie Assoziationen zu sein.

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 23 August 2013 - 13:41.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
  • • (Buch) gerade am lesen:Jeff VanderMeer - Autorität
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#9 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 23 August 2013 - 14:03


Das was Robinson beschreibt, ist eher ein Panorama.


Ja, ich finde das beschreibt den Roman ganz gut.

#10 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 23 August 2013 - 14:09

Ich finde es schon jetzt ansatzweise großartig, allein weil er, manchmal bis ins Detail, zeigt, wie die Menschheit das ganze Sonnensystem so behandelt als sei es eine Gruppe griechischer Inseln (in der Annahme, davon wären noch etliche "frei"). Sehr angenehm auch, dass es offensichtlich auch in 3 Jahrhunderten >1 Menschen gibt, die sich der Allgegenwart der vollen digitalen Vernetzung bis unter die Schädeldecke erwehren. Eingefügtes Bild

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

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(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#11 Trurl

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Geschrieben 23 August 2013 - 18:07

Mir ist noch aufgefallen, dass es ziemlich einfach zu sein scheint im Sonnensystem herumzureisen. Ein Flug vom Merkur zum Jupiter und wieder zurück zur Erde (dazu werden Asteroiden benutzt, die mit einem Affenzahn von Planet zu Planet hoppen, wie die Bahn) - anscheinend kein großes Problem. Auch zeitlich spielt das keine große Rolle. Tolle Sache irgendwie. Entweder spielt Geld oder Energie keine Rolle mehr in der Zukunft, oder die "Außerirdischen" wie Swan sind alle ziemlich reich. Ganz im Gegensatz zu den Erdbewohnern, den scheint es irgendwie nicht ganz so gut zu gehen. Und was Robinson über die Schwerkraftabhängigkeit des Menschen schreibt (Auszug 3) ist sehr interessant. Alle sieben Jahre aber spätenstens nach zehn Jahren muss der Mensch für ein Jahr auf die Erde zurück, sonst verringert sich seine Lebenserwartung. Hintergrund ist, dass der Mensch aus unbekannten Gründen die Bedingungen der irdischen Schwerkraft benötigt. Er ist und bleibt biologisch eine Geschöpf der Erde. Das hat man in der Zukunft noch nicht überwunden. Damit unterscheidet sich Robinson von anderen SF-Schriftstellern, die dem Menschen immer eine unbegrenzte Anpassungsfähigkeit, auch an die des Weltraums unterstellen. Gefällt mir, weil auch ich das glaube. Man müsste den Menschen sehr wahrscheinlich weitgehend umkonstruieren um diese Anpassungsfähigkeit zu erreichen. LG Trurl
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#12 Susanne11

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Geschrieben 25 August 2013 - 17:20

Swan und Wahram im Tunnel: Gynandromorph, Androgyn, Gebärmann, Zeugung durch eine Frau ... Als ich mir das bildlich vorstellte, fand ich das nur eklig, igitt.

#13 Trurl

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Geschrieben 26 August 2013 - 11:00

Swan und Wahram im Tunnel:

Gynandromorph, Androgyn, Gebärmann, Zeugung durch eine Frau ...
Als ich mir das bildlich vorstellte, fand ich das nur eklig, igitt.

Ich bin auch im Tunnel.

Die mütterlichen "Gebärmänner" und androgynen Väter fand ich jetzt nicht so schlimm. Etwas Zukunft kann schon sein. Und die alternativen Familienkonzepte, die man auf den äusseren Monden des Jupiter und Saturn entwickelt hat, haben mir gut gefallen. Auch dass Partnerschaften mit anderen und zu mehreren ausschließlich eingegangen werden, um Kinder großzuziehen und nicht von Dauer sein können, was bei der längeren Lebenserwartung fast zwangsläufig ist, fand ich ebenfalls schlüssig. Ausnahmen wie die lebenslange Partnerschaft von Alex und Mqart gibt es natürlich auch.

Ansonsten registriere ich, dass Robinson Beethoven sehr gut kennt. Und Wahram die vollständige Eroica pfeifen kann. Und sogar die anderen Sinfonien, einschliesslich der Quartette. Dass es auch im 24. Jahrhundert viele Menschen gibt, die den kulturellen Hintergrund der Menschheit nicht vergessen haben, finde ich tröstlich. Vor allem liest man das in vielen anderen SF-Romanen, die ein ferneres Zukunftsszenario aufbauen, nicht. Da hat man oft den Eindruck, dass die Leute nur in ihrer gegenwärtigen Welt leben und den Bezug zu ihrem kulturgeschichtlichen Erbe vergessen haben.

Ebenfalls erfahren wir, dass Swan zwitschern kann wie ein Vogel, weil sie sich Vogelgehirnneuronen und diverses anderes Zeug hat implantieren lassen.

Ansonsten hat diese Tunnelepisode ein wenig auch an meinen Nerven gezerrt. Ich fand sie zu lang und erst gegen Ende des Kapitels konnten einige Details aus dem Leben der beiden Protagonisten mein Interesse wecken.

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 26 August 2013 - 11:00.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#14 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 26 August 2013 - 11:55

Die mütterlichen "Gebärmänner" und androgynen Väter fand ich jetzt nicht so schlimm. Etwas Zukunft kann schon sein. Und die alternativen Familienkonzepte, die man auf den äusseren Monden des Jupiter und Saturn entwickelt hat, haben mir gut gefallen. Auch dass Partnerschaften mit anderen und zu mehreren ausschließlich eingegangen werden, um Kinder großzuziehen und nicht von Dauer sein können, was bei der längeren Lebenserwartung fast zwangsläufig ist, fand ich ebenfalls schlüssig. Ausnahmen wie die lebenslange Partnerschaft von Alex und Mqart gibt es natürlich auch.

Die Familienkonzepte fand ich auch interessant. Aber die körperliche Ausstattung mit Geschlechtsorganen beiderlei Geschlechts fand ich eklig.
Ein Losverfahren um politische Ämter zu besetzen fand ich sehr schön. Habe mir eine Weile vorgestellt, wie so etwas wohl bei uns funktionieren könnte. Anstelle zur Wahl zu gehen würde ausgelost, wer die politischen Ämter der nächsten Legislaturperiode ausüben darf.

Ansonsten registriere ich, dass Robinson Beethoven sehr gut kennt. Und Wahram die vollständige Eroica pfeifen kann. Und sogar die anderen Sinfonien, einschliesslich der Quartette. Dass es auch im 24. Jahrhundert viele Menschen gibt, die den kulturellen Hintergrund der Menschheit nicht vergessen haben, finde ich tröstlich. Vor allem liest man das in vielen anderen SF-Romanen, die ein ferneres Zukunftsszenario aufbauen, nicht. Da hat man oft den Eindruck, dass die Leute nur in ihrer gegenwärtigen Welt leben und den Bezug zu ihrem kulturgeschichtlichen Erbe vergessen haben.

Das ist die Art und Weise wie Autoren ihrer Begeisterung für die vergangenen Heroen unserer Kultur Ausdruck verleihen. Dan Simmons ist dafür Spezialist. Nachdem ich Ilium und Olympos gelesen hatte war ich fast soweit, "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" von Proust zu lesen.
Da ich den Roman zum zweiten Mal lese, habe ich mir die Zeit genommen und zwischendrin auf Youtube die Große Fuge angehört und Teile der Eroica. Beethoven ist eigentlich nicht mein Fall, ich mag die romantischen Komponisten lieber.

Ebenfalls erfahren wir, dass Swan zwitschern kann wie ein Vogel, weil sie sich Vogelgehirnneuronen und diverses anderes Zeug hat implantieren lassen.

Das gefiel mit total gut.

Ich habe die Hälfte gelesen und diesmal genau darauf geachtet, wie Jean Genette beschrieben wurde. Jakob meinte, dass er im Original als Neutrum beschrieben wird. In der Übersetzung wird er bis jetzt immer als er bezeichnet.

Bearbeitet von Susanne11, 26 August 2013 - 11:56.


#15 Trurl

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Geschrieben 26 August 2013 - 13:41

Die Familienkonzepte fand ich auch interessant. Aber die körperliche Ausstattung mit Geschlechtsorganen beiderlei Geschlechts fand ich eklig.

Bestimmte Dinge sind auch im 24. Jahrhundert nicht selblstverständlich, wie an der befremdlichlichen Reaktion Wahrams ersichtlich wird, als er von Swans Enceladus-Bakterien hört, die sie geschluckt hat. Da musste er sich ebenfalls beherrschen.

Eine Szene ist mir in der Tunnelgeschichte aufgefallen, die ich ebenfalls noch kommentieren muss, weil ich es erstaunlich fand, dass Robinson gerade auf solch eine Szene so ausführlich eingeht. Das war wie Wahram Swan säubert, nachdem sie bewußtlos in ihren eigenen Exkrementen zusammengebrochen ist. Eine intime Angelegenheit, über die in der Literatur normalerweise hinweggegangen wird. Sex ja, aber menschliche Ausscheidungen und ihre Entfernung, insbesondere bei jemand Fremden, zu beschreiben ist eigentlich ein Tabu, oder? Ich habe jedenfalls über so etwas Intimes und dabei eigentlich Normales noch nie gelesen. Dazu muss ich bemerken, dass ich mich in die hilflose Situation Swans verdammt gut hineinversetzen kann, da ich nach einer sehr schweren Operation so geschwächt war, dass ich einige Zeit ebenfalls auf externe Hilfe angewiesen war und weiß, wie demütigend es ist derart private Dinge nicht mehr selbst erledigen zu können. Aber im Krankenhaus stumpft man entweder ab, oder man überlebt nicht. Eingefügtes Bild Möglicherweise war Robinson die Beschreibung der Szene wichtig, um deutlich zu machen, was es im Ernstfall bedeutet, gemeinsam ums Überleben zu kämpfen.

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 26 August 2013 - 13:42.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#16 Jakob

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Geschrieben 26 August 2013 - 13:49

Ich habe die Hälfte gelesen und diesmal genau darauf geachtet, wie Jean Genette beschrieben wurde. Jakob meinte, dass er im Original als Neutrum beschrieben wird. In der Übersetzung wird er bis jetzt immer als er bezeichnet.


Da müsstest du mir aber ein Beispiel geben, denn das hieße, dass ich Mist gebaut habe.
Falls du die Bezeichnung "Inspektor" meinst: Um die verwenden zu können, habe ich extra in Absprache mit dem Autor einen kleinen zusätzlichen Eintrag für die "Auszüge" geschrieben, in denen erklärt wird, dass sich bei Berufsbezeichnungen die männliche Form als die neutrale durchgesetzt hat. "Der Inspektor" darf in der Übersetzung stehen, aber wenn irgendwo "er" steht, habe ich einen Fehler gemacht.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

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#17 Susanne11

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Geschrieben 26 August 2013 - 15:02

Bestimmte Dinge sind auch im 24. Jahrhundert nicht selblstverständlich, wie an der befremdlichlichen Reaktion Wahrams ersichtlich wird, als er von Swans Enceladus-Bakterien hört, die sie geschluckt hat. Da musste er sich ebenfalls beherrschen.

Eine Szene ist mir in der Tunnelgeschichte aufgefallen, die ich ebenfalls noch kommentieren muss, weil ich es erstaunlich fand, dass Robinson gerade auf solch eine Szene so ausführlich eingeht. Das war wie Wahram Swan säubert, nachdem sie bewußtlos in ihren eigenen Exkrementen zusammengebrochen ist. Eine intime Angelegenheit, über die in der Literatur normalerweise hinweggegangen wird. Sex ja, aber menschliche Ausscheidungen und ihre Entfernung, insbesondere bei jemand Fremden, zu beschreiben ist eigentlich ein Tabu, oder? Ich habe jedenfalls über so etwas Intimes und dabei eigentlich Normales noch nie gelesen. Dazu muss ich bemerken, dass ich mich in die hilflose Situation Swans verdammt gut hineinversetzen kann, da ich nach einer sehr schweren Operation so geschwächt war, dass ich einige Zeit ebenfalls auf externe Hilfe angewiesen war und weiß, wie demütigend es ist derart private Dinge nicht mehr selbst erledigen zu können. Aber im Krankenhaus stumpft man entweder ab, oder man überlebt nicht. Eingefügtes Bild Möglicherweise war Robinson die Beschreibung der Szene wichtig, um deutlich zu machen, was es im Ernstfall bedeutet, gemeinsam ums Überleben zu kämpfen.

LG Trurl

In diesem Zusammenhang fand ich interessant, dass er offensichtlich Übung darin hatte, weil er schon Säuglingspflege und Altenpflege absolviert hatte. Überhaupt scheinen die Formen des sozialen Lebens in der Saturn-Liga so gestaltet zu sein, dass jeder viele verschiedene Aufgaben ausübt bzw. ausüben kann. Wahram ist Diplomat, aber er kann auch Säuglingspflege und Altenpflege. Während der Reisen mit dem Wegener-Terrarium macht er Küchendienst. Er hat ein Kind zur Welt gebracht. Kulturell hat er auch einiges drauf. Sehr vielseitiger Lebensstil.

#18 Susanne11

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Geschrieben 26 August 2013 - 15:06


Da müsstest du mir aber ein Beispiel geben, denn das hieße, dass ich Mist gebaut habe.
Falls du die Bezeichnung "Inspektor" meinst: Um die verwenden zu können, habe ich extra in Absprache mit dem Autor einen kleinen zusätzlichen Eintrag für die "Auszüge" geschrieben, in denen erklärt wird, dass sich bei Berufsbezeichnungen die männliche Form als die neutrale durchgesetzt hat. "Der Inspektor" darf in der Übersetzung stehen, aber wenn irgendwo "er" steht, habe ich einen Fehler gemacht.

Dazu muss ich die erste Hälfte des Buches nochmal durchgehen. Falls ich dazu überhaupt Lust habe wird das etwas dauern.

Den Hinweis, dass der Begriff "Der Inspektor" für beide Geschlechter gelten soll, habe ich gelesen. Das funktioniert aber nicht. Lesen ist nicht nur eine intellektuelle, sondern auch eine emotionale Angelegenheit. Wenn ich "Der Inspektor" lese, dann assoziiere ich sofort "männlich". Das lässt sich nicht vermeiden.

#19 Jakob

Jakob

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Geschrieben 26 August 2013 - 15:26

Den Hinweis, dass der Begriff "Der Inspektor" für beide Geschlechter gelten soll, habe ich gelesen. Das funktioniert aber nicht. Lesen ist nicht nur eine intellektuelle, sondern auch eine emotionale Angelegenheit. Wenn ich "Der Inspektor" lese, dann assoziiere ich sofort "männlich". Das lässt sich nicht vermeiden.


Das ist klar, und das ist auch total okay. Ich denke, genau so ein leichter Verwirrungseffekt (oder auch das Nicht-Merken) ist vom Autor beabsichtigt. Auf Englisch kann man das Buch ja auch lesen und sich gedanklich auf ein Geschlecht für Genette festlegen, ohne es überhaupt zu merken.
Trotzdem würde es mich interessieren, ob ich formal wirklich das durchgehalten habe, was ich mir vorgenommen habe.

(Falls übrigens jemand mit dem Original abgleicht: Tatsächlich wird da Genette gegen Ende mehrmals als "he" bezeichnet, Robinson meinte allerdings, dass das ein Fehler sei und will es wohl bei Folgeauflagen ändern lassen.)
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R. Scott Bakker

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#20 Trurl

Trurl

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Geschrieben 26 August 2013 - 15:36

In diesem Zusammenhang fand ich interessant, dass er offensichtlich Übung darin hatte, weil er schon Säuglingspflege und Altenpflege absolviert hatte. Überhaupt scheinen die Formen des sozialen Lebens in der Saturn-Liga so gestaltet zu sein, dass jeder viele verschiedene Aufgaben ausübt bzw. ausüben kann. Wahram ist Diplomat, aber er kann auch Säuglingspflege und Altenpflege. Während der Reisen mit dem Wegener-Terrarium macht er Küchendienst. Er hat ein Kind zur Welt gebracht. Kulturell hat er auch einiges drauf. Sehr vielseitiger Lebensstil.

Zumindest was das soziale Zusammenleben der Weltraumgesellschaften angeht, hat sich die Welt verbessert. Das ist auch wieder ein sehr schönes Beispiel für eine positive Zukunftsentwicklung in dem Roman, wo doch viele Zukunftsvisionen gesellschaftliche Niedergänge (Ich-Gesellschaften und jeder gegen jeden) beschreiben.

LG Trurl
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#21 Susanne11

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Geschrieben 01 September 2013 - 20:11

"Innerhalb der durchsichtigen Hülle des Aquariums, wo der Ozean zugleich der Himmel war, war jede silbrige Oberfläche an der sonnenzugewandten Zylinderseite mit meinem tiefen Eierschalenblau hinterlegt." S. 466
Was ist "eierschalenblau"???

Gut gefallen hat mir, dass Swan jedesmal, wenn sie den Quinto-Aufzug benutzt, eine Aufführung von "Satyagraha" anschaut. Satyagraha ist eine meiner Lieblingsopern und ich habe sie 3 mal gesehen. Die Musik passt total gut zu einem Weltraumaufzug. Es lohnt sich, den ersten Akt auf YouTube anzuhören. Wenn ich noch herausfinde, wie das geht, dann verlinke ich den Video hier. Eingefügtes Bild

In "Auszüge 17" werden die unterschiedlichen Geschlechtskategorien oder deren Fehlen erläutert. Das finde ich interessant. Aber es bleibt etwas theoretisch. Swan ist eindeutig weiblich und Wahram eindeutig männlich - von mir beim Lesen so gefühlt. Trotz ihrer exotischen Geschlechtsorgane und der Tatsache, dass Wahram ein Kind geboren hat und Swan eines gezeugt hat. Ihre Gefühlsstruktur kommt mir auch nicht balkanisiert vor. Es ist eigentlich eine ziemlich normale Liebesgeschichte.

Die Episode mit der Wiederbesiedelung der Erde mit Tieren gefiel mir besonders gut.

Jean Genette wurde tatsächlich nie mit "er" bezeichnet. Aber wenn ständig von DEM Inspektor die Rede ist, dann geht es im Lesefluss unter, dass er unbestimmten Geschlechtes ist. Ganz egal, ob erwähnt wurde, dass sich die männliche Form für alle Geschlechter durchgesetzt hat.

In dem Roman QUAL von Greg Egan kommt ein nicht-sexuelles Wesen namens Akili vor. Anstatt "er" oder "sie" wird das Wort "hie" verwendet. Durch diese Wortneuschöpfung war es einfacher nicht in den automatischen Assoziationsfluss zu geraten.

#22 derbenutzer

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Geschrieben 01 September 2013 - 20:55

Hallo Susanne!

Im Original ist da von "eggshell blue" die Rede. Gemeint ist da die Farbe der Eier der amerikanischen Wanderdrossel (Turdus migratorius), die eine sehr schöne blaue Farbe aufweisen.

Wenn Du mit der Verlinkung von Videos nicht zurande kommst, melde Dich jederzeit. "Satyagraha" würde mich wirklich interessieren. Notfalls kannst Du einfach den Link deponieren.

Ach ja, Greg Egan hat das mit SF rein bis in die Grammatik ("hie") perfekt platziert. Bei ihm ist auch die Sprache ein Element für Hard-SF. Ich schätze ihn sehr.

LG

Jakob

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#23 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 01 September 2013 - 22:40

Geschafft.

#24 Susanne11

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Geschrieben 01 September 2013 - 22:55

Und noch ein Ausschnitt

#25 Jakob

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Geschrieben 02 September 2013 - 05:43

Jean Genette wurde tatsächlich nie mit "er" bezeichnet. Aber wenn ständig von DEM Inspektor die Rede ist, dann geht es im Lesefluss unter, dass er unbestimmten Geschlechtes ist. Ganz egal, ob erwähnt wurde, dass sich die männliche Form für alle Geschlechter durchgesetzt hat.

In dem Roman QUAL von Greg Egan kommt ein nicht-sexuelles Wesen namens Akili vor. Anstatt "er" oder "sie" wird das Wort "hie" verwendet. Durch diese Wortneuschöpfung war es einfacher nicht in den automatischen Assoziationsfluss zu geraten.


Die Absicht war bei 2312 war halt - anders als offfensichtlich bei "Diaspora" - die geschleichtliche Unbestimmtheit in diesem Fall unauffällig zu lassen. Auf Deutsch gab es leider keine bessere Lösung, um das umzusetzen ... mir ist schon bewusst, dass die meisten Leser Genette als männlich einsortieren werden.
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#26 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 02 September 2013 - 08:24


Die Absicht war bei 2312 war halt - anders als offfensichtlich bei "Diaspora" - die geschleichtliche Unbestimmtheit in diesem Fall unauffällig zu lassen. Auf Deutsch gab es leider keine bessere Lösung, um das umzusetzen ... mir ist schon bewusst, dass die meisten Leser Genette als männlich einsortieren werden.

Als ich den Namen zum ersten Mal gelesen habe, fiel mir sogleich die Namensähnlichkeit mit dem französischen Dichter Jean Genet auf. Das kam noch dazu und hat das männliche Bild von Genette verfestigt.

Wie geschlechtliche Unbestimmtheit im Unterschied zu Swans Androgynität und Wahrams Gynandromorphität aussehen könnte, wird leider nicht erklärt.

Ich habe nicht angenommen, dass das an deiner Übersetzung liegt, sondern dass es im Original so steht.

#27 Jakob

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Geschrieben 02 September 2013 - 08:37

Ich glaube, wir reden aneiander vorbei, Susanne, ich verstehe zumindest jetzt gar nicht mehr, was du mir mit dem letzten Post sagen willst ...
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#28 Susanne11

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Geschrieben 02 September 2013 - 09:11

Ich glaube, wir reden aneiander vorbei, Susanne, ich verstehe zumindest jetzt gar nicht mehr, was du mir mit dem letzten Post sagen willst ...


Ich wollte Dir rüberbringen, dass ich nicht an deiner Übersetzung gezweifelt habe, sondern die Ursache für die "Fehl"-Interpretation im Original gesehen habe bzw. in meinen Assoziationen.

Die anderen Bemerkungen waren allgemeiner Art. Eingefügtes Bild

#29 Trurl

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Geschrieben 02 September 2013 - 09:16

Geschlechtliche Unbestimmtheit in einer Sprache darzustellen, die geschlechtlich vorbestimmt ist und meist männlich dominiert, ist schon ein Problem und kann vom Übersetzer nicht gelöst werden.
Berufsbezeichnungen sind eben meist männlich bestimmt, was daran liegen könnte, dass diese Berufe ursprünglich von Männern ausgeübt wurden. Was soll man da machen? Überall ein Binnen-I dran zu hängen kann ja auch keine Lösung sein. Jedenfalls keine schöne. Schon gar nicht in einem Roman.

Nun ja, jetzt wo wir wissen das Jean Genette weder das eine noch das andere sein soll, kann ich mich darauf einstellen. Ich denke mir Jean Genette aber auch eher als "er" denn als "sie", was aber am Namen liegt, den ich "französisch" ausspreche->lese und der damit ein männlicher ist. Wobei. "Jean" wird im Amerikanischen glaube ich auch gerne für Frauen verwendet. Mist. Eingefügtes Bild

LG Trurl
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#30 Jakob

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Geschrieben 02 September 2013 - 09:33

So, wie ich es verstanden hatte, wollte Robinson halt gar nicht, dass man zwangsläufig merkt, dass Genette im Text kein Geschlecht zugewiesen wird. Die Leser sollten einfach selbst zu einem Schluss kommen, egal welchen. Allein schon von daher hätte sich irgendeine Lösung verboten, die Aufmerksamkeit darauf lenkt, dass Genette nicht eindeutig geschlechtlich bestimmt ist. Der Witz am Originaltext ist ja nicht, dass aus ihm hervorgeht, dass Genette inter-, trans- oder sonstwie -sexuell ist, sondern dass er laut Originaltext sehr wohl ein Mann (oder eine Frau, oder alles mögliche andere) sein kann. Die Wahl wird ganz den Lesern überlassen.

Auf Deutsch ist das halt praktisch unmöglich. Da Frauen aber auch manchmal männliche Berufsbezeichnungen verwenden (wenn ich mich richtig erinnere, bezeichnet Heidrun Jänchen sich selbst beispielsweise als Physiker), war "der Inspektor" in Verbindung mit dem zusätzlichen Eintrag in den "Auszügen" noch die Lösung, die dem Original am nächsten kam.

Soweit die weitschweifige Erklärung dazu, dass es m.E. überhaupt keine "falsche" Lesart ist, wenn du Genette als Mann interpretierst, sondern einfach nur eine von verschiedenen möglichen Lesarten - und aufgrund der Beschaffenheit der deutschen Sprache wahrscheinlich die, für die die meisten Leser sich unbewusst entscheiden werden.
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