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[Odyssey 1] In die Dunkelheit - Evan Currie


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3 Antworten in diesem Thema

#1 Faithless

Faithless

    Ufonaut

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Geschrieben 29 September 2013 - 13:59

Gerade durchgelesen und da das Ding relativ neu ist, gebe ich mal meinen Senf dazu ab. Ich habe das Buch spontan im Buchhandel gekauft, ohne mich im Internet darüber zu informieren. Das war vielleicht auch gut so, denn die Rezensionen sind ja zumindest bei Amazon gerade recht durchwachsen und ich hätte es vermutlich nicht gekauft, hätte ich mich vorher informiert. Ist das Buch richtig gut? Nein. Ist es richtig schlecht? Nein. Ist es durchschnittlich? Ja und nein. Es ist ... seltsam. Der Titel der Reihe (es soll ja anscheinend eine sein - zumindest der nächste Teil ist schon angekündigt) suggeriert ein Reiseabenteuer, eine Odyssee eben. Das trifft vielleicht auf ein Fünftel des Romans zu - wenn überhaupt. Das ist der Teil in dem das Schiff, die Odyssey, zu seiner Jungfernfahrt aufbricht. Ich bin nicht besonders gut, was literarische Klassifizierungen angeht, aber wenn der Rest des Romans keine Military-SF ist, dann weiß ich nicht, was Military-SF sein sollte. Der Hauptteil des Romans liest sich wie ein Beschreibung eines Starcraft-Spiels (Terraner vs. Zerg). Wem das nichts sagt, anders ausgedrückt: glorreiche nordamerikanische Truppen, die im Dritten Weltkrieg gestählt worden sind, treten den insektoiden Angreifern in einem fremden Sternensystem kräftig in den Arsch. Das "Arschtreten" und ähnliche harter-Kerl Formulierungen sind übrigens originaler Wortlaut aus dem Roman. Hunderte von Seiten lang kämpft sich das Schiff Odyssey unter dem Kommando des unfehlbaren (aber trotzdem recht gesichtslosen) Kapitäns gegen eine überwältigende Übermacht, während eine Zivilisation, die seit 15000 Jahren Raumfahrt betreibt, zuschauend Däumchen dreht und sich permanent wundert: "Wie machen die glorreichen US-Space-Marines das bloß?" Ab und zu sind sogar semi-philosophische Überlegungen darüber eingeflochten, was es bedeutet Soldat zu sein, von Pflichten und Kameradschaft und militärischen Traditionen und ähnlichem Zeug, welches bei Militärfans vermutlich zu spontanen Erektionen führt. Wenn man das so liest, könnte man meinen, dass das Buch kompletter Schund ist. Und ich muss zugeben, es ist nicht weit davon entfernt. Was meiner Ansicht nach den Roman noch rettet, ist die von Zeit zu Zeit durchscheinende Ironie, die einem deutlich macht, dass der Autor gar nicht so auf den Kopf gefallen sein mag, wie man auf den ersten Blick vielleicht vermuten könnte. An einer Stelle machen sich die Soldaten darüber lustig, dass sie geradezu dem Science-Fiction Klischee entsprechen: "Gepanzerte Marines, die gegen insektoide Außerirdische kämpfen." Außerdem hat man häufig den Eindruck, dass der Autor noch viel Größeres vor hat, als das, was hier offenbart wird. Vielleicht ist dieser erste Roman nur als Kennenlernen des Lesers mit dem Schiff, der Crew, etc. angelegt. Zudem verspricht das Ende des Romans, dass noch durchaus weitere interessante Entwicklungen kommen könnten. Fazit: Ich kann das Buch nicht ruhigen Gewissens empfehlen. Aber ich muss zugeben, dass ich wohl zumindest noch den nächsten Band kaufen werde. Einerseits kann ich wenig mit der Militär-Ideologie anfangen, vor der das Buch nur so strotzt (ich bin aber auch nicht super-allergisch, was das angeht), andererseits könnte sich das Ganze noch zu einer richtig interessanten Geschichte entwickeln.

Bearbeitet von Faithless, 29 September 2013 - 14:01.


#2 ANUBIS

ANUBIS

    Bibliophilus Maximus

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Geschrieben 29 September 2013 - 15:28

Oje....klingt aber gar nicht gut.Ich wollte das Buch demnächst lesen...gekauft habe ich es ja(leider?) schon.
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

Werner Heisenberg,Atomphysiker
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  • (Buch) als nächstes geplant:???
  • • (Film) als nächstes geplant: ???
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#3 deval

deval

    Skeptiker

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Geschrieben 29 September 2013 - 18:44

Ich habe es auch schon zuhause. Sobald ich mit dem momentanen Buch durch bin (gerade angefangen) ist das Buch als nächstes dran. Ich kann meinen Eindruck ja auch mal hier niederschreiben.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

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#4 deval

deval

    Skeptiker

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Geschrieben 24 Januar 2014 - 23:11

Eine fast identische Handlung (Erstes FTL Raumschiff der Erde, Probeflug, materialisiert mitten in einer
kriegerischen Auseinandersetzung und greift ein) gibt es auch in dem Buch von Ryk Brown Der Flug der
Aurora - nur m.M.n erheblich besser, spannender und unterhaltsamer.

Ich kann das Buch von Ryk Brown nur empfehlen. Allerdings ist es Teil 1 einer Reihe.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

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